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All the Wrong Reasons

... are they the Right Decisions?
von

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Scherben

Es war vergebens.

Alles was Shaelyn anfasste ging schief. Ständig fiel ihr etwas aus der Hand oder sie stolperte über ihre eigenen Füße. Seitdem Beben, und ohnehin dem Versprechen, konnte sie sich nicht konzentrieren. Hingen ihre Gedanken an die Worte, die sie bald aussprechen musste. Wie es Rue aufnahm? Nervös blickte sie auf die digitale Uhr auf ihrem Nachttisch. Der Abend näherte sich. Es fühlte sich wie ein Countdown an – dabei wusste sie nicht einmal wann genau er zu ihr kommen würde. Aber das änderte eben nichts an der Gewissheit, dass er kommen würde. Er wollte wissen was es war. Es machte sie vor Sorge ganz verrückt. Hatte sie sich doch eben erst mit ihm Versöhnt. Sie musste sich die Haare raufen. Das alles war doch viel zu kompliziert. Längst stieg sie nicht mehr durch. Machte das Gefühlschaos nicht schon so genug Ärger. Sie musste versuchen sich zu beruhigen. Das ging jedoch weder mit Fernsehen, Lesen oder dem kläglichen Versuch ein wenig Schlaf nachzuholen. Seit Stunden hockte sie regelrecht auf heißen Kohlen. Wo sollte sie anfangen zu erzählen?

Es klopfte und Shaelyn sprang augenblicklich vom Bettrand auf. Jetzt war wohl die Zeit gekommen! Sie musste hart schlucken. Vielleicht sollte sie einfach immer sofort sagen wenn etwas passiert war. Die Tür öffnete sich und sie hielt unbewusst den Atem an. Eine Person lugte hervor und Shaelyn blinzelte mit den Augenlidern. „E-Emma?“ Vollkommen verwirrt starrte sie auf die brünette junge Frau an ihrer Tür. Shaelyn hatte natürlich mit jemand anderen gerechnet. Ihre Freundin lächelte ihr entgegen. Allerdings versiegte das Lächeln schnell wieder und Emma betrat ganz das Zimmer. Nachdem das Schloss einrastete kam Emma auf Shaelyn zu. Fast grob wurde sie an den Schultern gepackt. Verstört warf sie Emma einige Blicke zu. „Wie geht es dir?!“, folgte es direkt von Emma. „... g-ganz okay. Was ist denn los?“, stotterte Shaelyn überrumpelt. „... Sicher? Mein Bruder war total in Sorge. Er hat mir von heute morgen erzählt! Wieso sagst du denn nichts? Was ist los?! Du hättest mich ruhig auch auf meiner Arbeit anrufen können“ Die Schwarzhaarige wandte gleich ihren Kopf von ihrer Freundin ab. Sicher musste Joel gleich davon erzählen. „Naja... schon gut. Es gab ein paar Probleme mit Rue. Wollte dich damit nicht stören... Du hast doch so viel um die Ohren, weil du einen Job hast.“ Nein. Wenn Shaelyn ehrlich war, dann lag es nicht nur daran. Es war, als wäre alles in Vergessenheit geraten. Somit auch Emma...

„Ach Quatsch! Wenn du Probleme hast, sollst du mich doch sofort anrufen. Egal ob ich mitten in der Arbeit stecke. Ist doch nur ein kleiner Nebenjob...“ Überraschend wurde Shaelyn in die Arme geschlossen. „Ich bin immer da. Muss mir denn erst mein Bruder davon erzählen?“ Shaelyn erwiderte das Umarmen schwach. Sie musste unweigerlich an Joel denken, weshalb sie doch Abstand nahm. Ihr war unwohl, was natürlich Emma nicht entging. „Was ist denn los? Komm' wir setzen uns erst einmal.“, wies Emma an und setzte sich gleich als Zeichen auf das große Bett. Shaelyn setzte sich widerwillig daneben. „I-Ich hab nur bisschen Mist gebaut. Das war eigentlich schon alles...“ „... Shae, ich seh' doch, dass da mehr ist.“ Emma war eine gute Freundin. Und wenn sie extra herkam, würde Shaelyn auch alles erzählen. „Wegen Rue.“, begann Shaelyn , während sie sich ihren Arm strich und anschließend auf ihrer Unterlippe biss. „Das war klar. Was hat er wieder gemacht?“ Emma klang missmutig. Und irgendwie musste Shaelyn kurz lächeln. Worum sollte es sich sonst drehen? Es war immer Rue.

„Es fing nach Neujahr an. Er ignorierte mich und ging mir aus dem Weg. Irgendwie so als wäre ich total fremd. Ich wäre niemand. Das hat ziemlich weh getan...“ Die Tränen in ihren Augen verrieten, wie sie sich fühlen musste. Emma legte behutsam eine Hand auf die ihre und drückte sie einmal. „I-Ich hab' versucht damit umzugehen. Das war schwer. Es hat nicht geklappt.“, endete die Schwarzhaarige mit einem tiefen Atemzug. Emma nahm ihre Hand von der ihrer Freundin und strich Shaelyn ein paar wirre Strähnen aus dem Gesicht. „Das war also los... aber Shaelyn, warum sagst du denn nichts? Du kannst immer mit mir reden. Wenn du willst, kannst du sogar bei mir schlafen.“ „Danke... aber ich habe das Gefühl ich muss hier bleiben. Hier bei Rue. Wenn ich gehe verliere ich ihn vielleicht ganz. Ich weiß nicht warum, Emma. Aber es ist fast so als müsste ich dran bleiben.“ Die Brünette schüttelte ihren Kopf leicht in Unverständnis. „Wie meinst du das?“ „Rue ist … scheu.“ Shaelyn setzte einen Moment aus und man sah ihr an, dass sie nach einem anderen Wort suchte. „Nein, er ist verschlossen. Wenn ich jetzt gehe, dann habe ich ihn verloren. Ich kann nicht aufgeben. Auch wenn er mir so weh getan hat.“ Als Antwort bekam Shaelyn ein breites Lächeln geschenkt, auf das sie kurz irritiert sah. „Du liebst ihn wirklich sehr. Hör mir jetzt gut zu, Shae.“, führte Emma aufheiternd an. „Du brauchst dir wegen nichts Gedanken machen. Du versuchst dein Bestes. Das, was du mit dir selbst vereinbaren kannst. Versuche nicht zurückzublicken, sondern nach Vorn. Hast du nicht gesagt, dass er schon ein wenig offener war? Sieh' mal. Vielleicht war sein Ignorieren eine Reaktion. Vielleicht weiß er selbst nicht weiter. Das tat er nicht ohne Grund. Aber sicher nicht um dir so zu schaden. Soweit habe ich das auch geblickt. Er hält seine Hand über dich. Eigentlich kann man schon meinen ihr habt eine Art Beziehung. Ihr seid euch nicht so fern wie du es vielleicht siehst. Ich hab' so was auch noch nie gesehen. Da ist was... anders. Verstehst du das, Shaelyn?“

Die Engländerin veränderte ihren Gesichtsausdruck im Sekundentakt. Vieles rauschte durch ihren Kopf. So wie es Emma beschrieb hörte es sich nicht verkehrt an. Wusste sie allerdings schon vorher, dass es einen Grund geben musste. Aber das Skrupellose hatte ihr Angst gemacht. Selbst wenn es ihm selbst nicht gefiel, so tat er es trotzdem. Ihr hat es geschadet und darauf nahm er, für sie eine lange Zeit, keine Rücksicht. Shaelyn verstand nicht warum. Es war immer das Warum. Warum erzählte er nichts? Sie seufzte und blickte in Emmas braune Augen. „Ich weiß. Aber das macht die Sache auch nicht besser. Eher schlimmer. Das ist kompliziert, Emma. Ich habe so viel darüber nachgedacht. Und jetzt ist es eh egal.“ Gleich hoben sich die Brauen von Emma an. „Was soll das heißen?“ „Rue hat sich heute entschuldigt. Wenn auch kurz, aber er hat es getan. Opa hat sicher auch was damit zu tun. Das war seltsam. Aber ich habe mich für einen Neustart entschieden. Ab jetzt werde ich es ruhiger angehen. Rue war auch einverstanden.“ Ein Seufzen war von Emma zu hören. „Ich hoffe für dich, dass es das Richtige ist.“ „Ganz bestimmt.“, kam es bestimmend von Shaelyn. Sie war sich sicher. Irgendwie musste es doch funktionieren. Irgendwie musste sie sein Herz doch erobern können.

„Ach... wenn wir eh schon über den Kerl sprechen. Der hat mir vorhin die Tür geöffnet.“ „Rue...? Nicht Opa?“ Emma schüttelte ihren Kopf. „Der war nicht zu sehen. Nur der noch seltsamere Blick von Rue.“ Emma lachte kurz auf. Shaelyn jedoch kam ins Grübeln. Ihr Großvater war weg. Rue öffnete Emma einfach so die Türe? Nicht, dass er sonst wohl den Zugang verwehrt hätte. Aber sie selbst durfte heute nicht bei ihm sein. Nicht hören, was er Wichtiges zu tun hatte. Besuch war dann sicher unerwünscht. Wie erlaubte er dann Emma den Eintritt? Es war verwirrend. … Oder war es nur gut gemeint? Vielleicht erlaubte er es, weil er wusste, dass Emma ihr gut tat. Was sollte es auch anderes sein? „Shae.“, wurde sie von der Seite angesprochen, was sie aus den Gedanken holte. „Hm?“ „Mein Bruder meinte, dass du vielleicht mit ihm in eine Klasse kommst. Warum hast du nicht gesagt, dass du auf seine Schule gehst? Er freut sich.“ Shaelyn lächelte vorsichtig. „Das war Zufall... ich wusste ja selbst nicht, dass er auf diese Schule geht.“ „Ist doch gut, dann hast du jemanden, der dir alles zeigt und der Einstieg ist viel leichter. Auch wenn mein Bruder nicht so die Leuchte ist. Er hilft ja trotzdem gern und er hat viele Freunde dort. Auch ein paar Gesichter von der Party sind dabei.“, meinte die Brünette mit einem Lächeln und fügte leise hinzu: „Pass' nur auf. Auf der Schule sind ein paar Playboys. Auch wenn du praktisch vergeben bist, können die sehr aufdringlich sein. Besonders schmücken die sich gern mit hübschen Ausländerinnen.“ „Emma!“, folgte es gleich entsetzt von Shaelyn. Die Amerikanieren war sich keiner Schuld bewusst und zuckte mit den Schultern. „Sag nicht, ich habe dich nicht gewarnt. Aber man sieht dir doch an, dass du anders bist. Die schwarzen Haare, die grünen Augen, dein Name. Und vergiss' die Zwei anderen wichtigen Argumente für einen Playboy nicht.“ Shaelyn sprang entrüstet, und rot im Gesicht, auf und hielt sich die Arme vor der Brust. „Lass' das. Das hat niemanden zu interessieren -“ „Außer deinen Ritter in strahlend weißer Rüstung.“, lachte Emma ausgelassen und traf damit den Nagel auf den Kopf. Shaelyn grummelte leise vor sich her. Warum musste Emma gerade damit anfangen? Es war ihr unangenehm. Außerdem mochte sie es nicht, wenn Emma ihn so nannte. Das tat sie immer wieder mal um sie zu ärgern. „Lächel' doch mal. War doch nicht böse gemeint. Aber wenigstens kommst du auf andere Gedanken. Wieso warst du eigentlich so geschockt als ich ins Zimmer kam?“ Prompt verzog Shaelyn das Gesicht. Von einem unangenehmen Thema zum nächsten. „Ich habe auf Rue gewartet.“ „Warum das?“ „Weil.... weil ich ihm was zu beichten habe. Er hat's ja sowieso schon gemerkt und ich sollte es einfach sagen.“ Überrascht zog Emma beide Augenbrauen an. „Was denn?“, war die Frage und Shaelyn atmete einfach durch. „Na... dass Joel auf dieselbe Schule geht und... und...“ Pause setzte ein. Wenn es jetzt schon schwer über die Lippen zu bringen war, wie wäre es erst bei Rue? „Ich weiß zwar nicht, was schlimm daran sein sollte, dass du mit meinem Bruder auf einer Schule gehst... aber nun sag's schon.“ „Dass ich heute morgen von ihm getröstet wurde. E-Er nahm mich in den Arm und ich weinte halt.“ Nun war es an Emma, die einen Moment brauchte. In der Zwischenzeit setzte sich Shaelyn wieder, und das reichlich nervös.

„Das... ist alles? Aber jetzt verstehe ich natürlich auch noch etwas von meinem Bruder...“, nuschelte die Brünette gegen Ende. „... Hm?“ „Ach, nichts.“, winkte Emma ab und hing kurz ihren Gedanken nach, ehe sie erneut ihren Mund öffnete. „Das ist doch nichts, was man gestehen muss, Shae.“ „D-Doch...“ Emma wusste nichts von dem Abkommen mit Rue. Und Shaelyn wollte es auch lieber nicht sagen. Es war Emmas Bruder. Außerdem würde Rue damit nur schlechter bei Emma dargestellt werden. Besser sie behielt es für sich. Es war ohnehin etwas zwischen ihr und Rue. „Hast du etwa mit meinem Bruder geknutscht?“ „Nein! Natürlich nicht.“ „Na also. Eine harmlose Umarmung. Er hat dich doch nur getröstet. Und selbst wenn du mit ihm rumgemacht hättest... Du bist Single. Da brauchst du dir keine Gedanken machen. Aber wenn du es ihm unbedingt sagen musst, weil du ein schlechtes Gewissen hast, dann mach' es. Hauptsache du fühlst dich danach besser. Und sieh' es mal so. Eigentlich hätte Rue dich trösten müssen. Mach' dir darum keine Gedanken. Du hast daran keine Schuld.“ „Hm... ja.“

L hatte genug gehört, weshalb er sein Programm für die Sprachanlage abschaltete.
 

Längst war die Sonne untergegangen und hatte Platz für den Mond geschaffen als Emma sich verabschiedete. Shaelyn schloss die Haustür langsam und fühlte die aufkommende Aufregung. Es war schon fast Mitternacht. Sicherlich wartete Rue nur darauf, dass Emma verschwand. Jetzt, nachdem sie weg war, konnte er nur zu ihr kommen. All die guten Ratschläge und Worte halfen Shaelyn nun nicht weiter. Sie konnte nur an das Geständnis denken und auch der Gedanke, sie war ganz allein hier mit Rue in diesem großen Haus, besserte es nicht. Wenn etwas schief ging, war sie allein. Ihr Großvater konnte sie nicht trösten. Und sollte sie weiterhin warten? Vielleicht war es besser direkt auf ihn zuzugehen.

Zögerlich nahm sie ihre Hand von der Türklinke und blickte in den geräumigen Gang hinter sich. Das kleine Licht an der Haustürwand erhellte nur etwas den Raum. Es hinterließ einen unheimlichen Schauer bei ihr. Dort hinten lag die Türe; im Dunkeln. Dort wartete er vielleicht schon. Wie ein Schlag holte sie eine alte Erinnerung ein. Der erste Tag an dem sie auf Rue traf. Es war auch dunkel. Sie konnte eine schwache Bewegung in der Schwärze wahrnehmen. Wie sehr sie sich damals gefürchtet hatte. Ein schwaches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Heute hatte sie auch Angst, jedoch aus völlig verschiedenen Gründen. Und was sollte es schon? Je länger sie zögerte, desto mehr verließ sie der Mut. Emma besaß recht. Eine Umarmung war nichts was man beichten müsste. Eigentlich.

Leisen Schrittes näherte sie sich der Wohnzimmertür und horchte zunächst an dieser. Es war Stille und das für einige Momente. Gleich fragte sich Shaelyn, ob er überhaupt im Wohnzimmer war. Direkt öffnete sie die Türe und blickte in einen vollkommen düsteren Raum. Die Vorhänge waren zugezogen und ließen nicht einmal das Mondlicht hinein. „... Rue?“, ließ sie anklingen und es folgte keine Antwort. Ob er in einem anderen Zimmer war? Aber wo in dieser Villa? Oder war er womöglich im Garten? Wieso sollte er mitten in der Nacht im Garten stehen? Shaelyn war ernsthaft verwirrt. Sie konnte sich nicht für einen möglichen Ort entscheiden. Als sie zum Lichtschalter fasste, hielt sie urplötzlich inne. Was war, wenn er hier schlief? Sie würde ihn mit dem grellen Licht sicherlich wecken. Aber zumindest sollte sie die Vorhänge zur Seite schieben, weshalb sie fast blind auf die erhellte Stoffwand zuging. Zwar kannte sie das Haus nicht ohne Licht, aber trotzdem hatte sie einige Erfahrungswerte, die ihr den Weg erleichterten. So ging sie vorsichtig voran und bekam die Sofalehne an ihrer linken Hand zu spüren, ebenso den Couchtisch an ihrem Bein zur rechten Seite. So war der Weg von der Tür bis zur Mitte des Raumes gemeistert. Wäre nicht ein leises Knirschen zu hören und dem einhergehen höllischer Schmerzen an ihrem linken Fuß. Prompt schrie sie kurz auf und trat aus Reflex einen Schritt zurück – was den Schmerz allerdings steigerte. Gleich setzte sie sich im Dunkeln auf das Sofa, hob ihren linken Fuß an und versuchte an die schmerzende Stelle zu fassen. Was war das gewesen?! Waren das Scherben gewesen?! Mit Tränen in den Augen bekam sie einen Splitter zu fassen und biss sich auf die Unterlippe. Was sollte sie jetzt machen?! Alleine das Anfassen bereitete ihr fürchterliche Schmerzen. Und weder war Rue noch ihr Großvater da.

L war sich sicher gewesen einen Schrei gehört zu haben, weshalb er eine Sekunde inne hielt. Zweifellos war es einer gewesen. Und der Schluss war logisch – Er musste von Shaelyn stammen. Im nächsten Moment öffnete er seine Augen weiter. Augenblicklich ließ er von der kleinen Kammer in der Küche ab und eilte in Richtung Wohnzimmer. Er hätte sofort sein Missgeschick beseitigen müssen.

Als er die Türe zum Wohnzimmer aufriss, fand er allerdings Dunkelheit vor. Ein leises Jammern klang jedoch durch die Dunkelheit. Kurz konfus darüber betätigte er sogleich den Lichtschalter. Und dort saß sie, hielt sich den Fuß und blickte quälend zu ihm hinüber. „Rue! D-Da bist du ja! Mach' was!“, rief sie verzweifelt. Ihr Fuß blutete offensichtlich, da ihr Socken Rot gefärbt war. Sie war in die Scherben getreten. Ohne einen weiteren Moment verstreichen zu lassen, lief L zu ihr hinüber und ging vor ihr in die Knie. Zunächst musste er sich die Wunde ansehen, bevor er weitere Vorkehrungen traf. Denn es kam ganz auf die Tiefe der Wunde an. „Zeig mir deinen Fuß.“ Zögerlich hielt sie ihm ihren verletzten Fuß hin und er fasste ihn vorsichtig an. Der Splitter war deutlich zu sehen, schien allerdings mehr breit als tief in das Fleisch zu schneiden. Ein Arzt musste er demnach nicht konsultieren. Er brauchte in jedem Fall Desinfektionsmittel und einen Verband. L war in diesem Moment Watari sehr dankbar. Der alte Mann sorgte für alles vor. Folglich blickte der Detektiv auf und kreuzte den besorgten Blick von Shaelyn. „Ist es schlimm?!“ „Nein. Allerdings brauche ich für deine Wunde einen Verband und Desinfektionsmittel.“ Shaelyn nickte gleich verständnisvoll. „Warte hier.“, meinte er als er aufstand und bekam sofort einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen. Ganz gleich: L ließ sie für eine kleine Weile auf dem Sofa sitzen und besorgte die nötigen Dinge.

Grummelnd sah sie Rue nach. Sein Humor war manchmal wirklich unnötig. Was suchten überhaupt Scherben auf dem Boden? Jene musterte sie kurz auf dem Teppich. Es war ganz klar eine Tasse gewesen – zersprungen in viele Einzelteile. Irgendwie passte das nicht zu Rue. Unachtsamkeit war sicher keiner seiner Eigenschaften. Was also hatte das zu bedeuten? Auch schien sein ganzer Arbeitsplatz chaotischer zu sein als sonst. Der Laptop war aus, aber aufgeklappt, die Süßigkeiten teilweise über dem Tisch verteilt und einige Zuckerwürfel zu kleinen schiefen Türmen gestapelt. War das vielleicht ein Anzeichen? Ging es ihm womöglich schlecht? Oder beschäftigte ihn wieder etwas?

Ein Piepen war zu hören und der Bildschirm des Laptops sprang an. Sofort neugierig, den Schmerz dabei etwas vergessend, blickte sie auf den weißen Hintergrund mit wenigen Symbolen. Da blinkte was, öffnete sich jedoch nicht. Überhaupt sah sie zum ersten Mal etwas auf dem Bildschirm. Aufregung überkam sie. Ob sie vielleicht mal gucken sollte? Ob da die Antwort all ihrer Fragen lag? Shaelyn haderte mit sich. Das wäre nicht in Ordnung und Rue wäre dann bestimmt erst recht sauer. Aber die Chance zu erfahren, was wirklich hinter all seiner Stille steckte, reizte sie. Es gab jedenfalls auf den ersten Blick keinen Anhaltspunkt. Sein Desktop war erstaunlich aufgeräumt. Bei ihm hätte sie mehr Unordnung erwartet. Nein, sie behielt ihre Finger besser bei sich. Sein Geheimnis war für sie natürlich sehr verlockend, aber sie riskierte besser nichts. Irgendwann war wohl Zeit für sein Geheimnis. Irgendwann würde sie es sicher wissen. Zumindest hoffte sie das stark.

So saß sie ruhig auf dem Sofa, hielt sich den Fuß hoch und versuchte nicht an die Schmerzen zu denken, oder nicht auf den Bildschirm zu blicken. Es dauerte ein paar Minuten ehe Rue zurückkehrte – mit einem kleinen Kasten. Ohne ein Wort kniete er sich erneut vor sie, nahm ihren Fuß sachte in seine Hände. Es schmerzte schon als er vorsichtig an den Splitter fasste, und noch mehr als er ihn mit einem Mal herauszog. Shaelyn schrie vor Schreck und Schmerz auf. War er denn wahnsinnig einfach so den Splitter heraus zu ziehen?! Ehe sie etwas dazu sagen konnte, fasste Rue an ihren Socken und zog ihn langsam von ihrem Fuß. Für einen Moment vergaß sie den Schmerz als er mit seinen Fingern über ihren Fuß strich. Er schien sich kurz das ganze Ausmaß genauer anzusehen. Jedenfalls wirkte er nachdenklich und besaß sich die Wunde. Es war ein sehr stiller Moment. Und irgendwie hatte Shaelyn das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Würde Rue nicht noch mehr sagen? Hätte er nicht auch vorhin etwas mehr gesagt? Als Rue nach dem Verbandskasten griff und etwas heraus holte, ließ Shaelyn es auf einen Versuch ankommen. „Rue... dein Laptop, der-“ Es war nicht einmal ein ganzer Satz gefallen und prompt wandte er sich zum besagten Gerät um. Gleich hob er seine Hand an und klappte den Laptop zu. Sein nachfolgender Blick ließ sie erstarren. Geradezu rutschte ihr das Herz in die Hose. „I-Ich hab' nicht geguckt oder so! Der ist vorhin einfach angegangen...“ Er schwieg dazu, was sie verunsicherte. Glaubte er ihr nun? Warum nur war diese Situation so seltsam? Er widmete sich wieder ihrem Fuß. „Ist etwas?“ „Gegenfrage. Hast du mir nicht etwas zu erzählen?“ Gleich saß ihr ein dicker Kloß im Hals. Natürlich... das. Als Rue mit dem Desinfektionsmittel die Wunde reinigte, sog sie scharf die Luft ein. Sie musste es sagen. Und war sie nicht genau deswegen hier? Aber sie wusste nicht wo sie beginnen sollte. Einfach direkt und ohne Umschweife? „... Weißt du noch das Abkommen? Auf der Party?“ Rue blickte nicht auf, hielt aber kurz inne. Leider war ihr die Sicht auf sein Gesicht durch seine vielen Haare versperrt. „Ja.“, folgte es nach einer kurzen Verzögerung. „I-Ich habe mich nicht dran halten können. Es... ist so.“, begann Shaelyn und zauderte den Namen jenes Amerikaners auszusprechen. „Joel. Er geht auf dieselbe Schule und -“ „Die Notizen stammen demnach von ihm.“, erklang seine ruhige Stimme, die sie mit viel Skepsis entgegen nahm. Es war eine laute Feststellung seinerseits. Allerdings klang er absolut nicht überrascht. Ob er es sich schon gedacht hatte? Aber woher denn? „J-Ja... Er wollte mir unbedingt helfen und hat sich nicht davon abbringen lassen. Und vielleicht komme ich mit ihm in eine Klasse...“ „War das alles, was du zu sagen hast?“, folgte es von ihm und diesmal blickte er auf. Seine Augen wirkten leer. Irritierte sie das und ebenso seine Frage. „Nein... und du darfst das nicht falsch verstehen! Ich fühlte mich so allein und da war jemand, der mich trösten wollte und... Er hat mich in den Arm genommen. Ich fühle mich immer noch furchtbar schlecht deswegen. … Aber es hat gut getan. Zumindest in diesem Moment. Es tut mir leid, Rue.“ Er brach den Blickkontakt ab, griff zum Verband in dem Kasten. „Schon gut, Shaelyn.“ „Nein! Das ist nicht gut. Ich war so fertig. Es tut mir leid. Ich habe das Gefühl dich betrogen zu haben.“ Ihr Mund war schneller als ihr Verstand, weshalb sie gleich den Atem anhielt. Rue stoppte, sah auf. „Das würde eine Beziehung voraussetzen, Shaelyn. Da wir keine unterhalten, ist deine Entschuldigung nicht nötig. Ich traf diese Vereinbarung mit dir, da ich Joel für keinen guten Umgang halte. Und du warst diejenige, die ein Neuanfang wollte. Alles davor ist nichtig. Somit auch unsere Vereinbarung.“ Seine Worte waren wie Steine in ihrem Herzen. Wie konnte er ihr so deutlich sagen, dass es zwischen ihnen nichts gab? Natürlich gab es das nicht. Doch die Wahrheit so unverkennbar auszusprechen tat weh. Sehr sogar. Wieder einmal war sie den Tränen nahe.

L wickelte mit Bedacht den Verband um ihren Fuß. Sie würde anfangen zu weinen. Es war abermals seine Schuld. Und auch war er es gewesen, der sie in die Arme eines anderen trieb. Es war ganz sein Versagen. Er hätte es bedenken müssen. Die Möglichkeit, Joel könnte genau zur rechten Zeit aufkreuzen, war so gering, das selbst L es für unmöglich hielt. Und doch war es heute eine Tatsache. Eine, die so banal war, und ihn doch so aufwühlte. Was hatte er noch alles nicht bedacht? War Liebe so unberechenbar? Alles was damit in Verbindung stand war ein einziges Ärgernis. Kleinste Veränderungen trugen Spuren mit sich.

Nachdem er fertig war, erhob er sich und betrachtete kurz das niedergeschlagene Gesicht von Shaelyn. Zögerlich fasste er ihr unter die Kniekehlen und legte einen Arm um ihren Rücken. Überrascht, und mit nassen Augen, blickte sie zu ihm auf. Er nahm sie hoch zu sich auf den Armen. „W-Was machst du da?“, schniefte sie. „Ich bringe dich auf dein Zimmer.“ „... Danke.“
 

Shaelyn war still. Die gesamte Zeit über als er sie trug. Einzig lehnte sie ihren Kopf an seine Brust, zog kaum fühlbar an seinem Shirt. Erst nachdem er sie sachte aufs Bett setzte, schien sie ihre Worte zu finden. „Es... tut mir leid, dass ich mich verliebt habe.“ Leise und doch hörbar drang es an seine Ohren. L überlegte kurz, ehe er sich zu ihr setzte. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen, Shaelyn.“ Sie wandte sich ihm mit einem traurigen Gesicht zu. „Nein?“ „Und du musst dich nicht für deinen Versagen entschuldigen.“ Unsicher entgegnete sie seinem Blick. Sie war offensichtlich überrascht das zu hören. „Es war mein Fehler.“ Dies zuzugeben glich einer Niederlage. Doch schien es angebracht zu sein. Wurde er auch sofort mit einem schwachen Lächeln belohnt. „Ist das dein Ernst?“ „Ja.“ „Das heißt... du bist mir nicht böse? Auch nicht, das ich es verschweigen wollte?“ L knabberte in alter Manier an seinem Daumen. Er überdachte ihre Worte kurz. „Mir gefällt es zwar nicht, allerdings ist es akzeptabel. Du hattest deine Gründe.“ Ihr Lächeln wurde verlegen. „Danke, Rue. … Und eigentlich wäre ich viel lieber von dir im Arm genommen worden. Aber... das weißt du bestimmt.“ „Ja, ich weiß.“, antwortete er ruhig. Shaelyn blinzelte einige Male beschämt, blickte immer einmal zur Seite, ehe sie ihren Mund öffnete: „Weißt du … und es wäre noch nicht zu spät dafür.“ Der aufgeregte Stolpern in seiner Brust überschlug sich mit seinem Verstand. Unentschlossen blickte er auf den Boden. L konnte es nicht abstreiten. Er wollte sie in den Arm nehmen. Ein einfaches Bedürfnis und doch schwer zu erfüllen. Oder dem nachzugeben. Doch letztendlich siegte der Gedanke damit Joel auszustechen. Shaelyn würde fortan nur seine Umarmung in Erinnerung rufen.

„A-Also?“ Shaelyn wusste nicht, ob es eine gute Idee gewesen war. Doch hatte sie so starkes Verlangen danach. Einfach nur eine Umarmung. Und doch eine Umarmung von dem Mann, den sie liebte. Man könnte es mit nichts vergleichen. „Einverstanden.“, kam es von der Seite und sie hätte beinahe ihren Ohren nicht getraut. Aufgeregt zupfelte sie an der Bettdecke und erwartete jeden Moment seine Nähe – was ausblieb. Er verharrte noch immer so auf seiner Position, wenn gleich seine Augen volle Aufmerksamkeit verrieten. Wollte er, dass sie sich näherte? Oder … traute er sich womöglich nicht? Verwirrt darüber, rückte sie schließlich etwas auf. „Du... musst schon richtig sitzen und... deine Arme...“ Ihre Nervosität war kaum auszuhalten. Besonders als er sich wirklich richtig hinsetzte. Rue tat so, als würde er nicht wissen was er tun müsste. Verrückt. Hatte er sie doch schon öfter im Arm gehalten. Er wusste doch, wie man es machte. Warum zögerte er?

Dann, langsam, hob er seinen Arm an und legte ihn um ihren Rücken. Fühlte sie seine Wärme erneut und ebenso seine Stärke, als er sie sanft aber bestimmend zu sich zog. Gleich legte sie ihre Arme um seinen Hals, atmete seinen angenehmen Duft an seinem Nacken ein. Sein anderer Arm legte sich um sie, drückte sie weiter an sich, sodass sie seinen Oberkörper an ihrem fühlen konnte. Sie hätte ewig so in seinen Armen verweilen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nimsaj
2013-01-13T14:48:12+00:00 13.01.2013 15:48
Aww!! Diese Scherben haben definitiv Glück gebracht, so viel steht fest! Ich habe heute eine vollkommen neue Seite an L kennen gelernt und ich muss sagen: sie gefällt mir äußerst gut!
Bevor ich jedoch dazu komme, gehen wir lieber chronologisch vor, sonst vergesse ich in meiner Euphorie noch etwas. :D

Shaelyn hat mich am Anfang ganz nervös gemacht mit ihrer Angst und Unruhe! So wie sie es darstellte, ging es nicht um eine Beichte, sondern um den Weltuntergang. Was sie so gesehen ja auch befürchtet hat. Viel zu sehr hat sie sich da reingesteigert, um sich dann derartig zu erschrecken, als Emma überraschend ins Zimmer geplatzt ist.
Wie schade, dass es nicht L war .. !
Was Shaelyns Gedanken zu L jedoch betrafen, so verwirrten mich diese etwas. Vor allem, da Watari nicht da war und sie so fest davon überzeugt war, dass L die Türe nicht öffnen würde. Und eben auch der Grund weshalb, war überraschend für mich: er hat tatsächlich angekündigt nicht gestört werden zu wollen? Hui, ich wäre da so neugierig geworden, ich hätte versucht zu spionieren! :D Aber kommen wir dazu später noch mal, da kann ich darauf besser eingehen.
Jedoch bekam ich schon da ein komisches Gefühl, dass L nicht etwas im Schilde führt. Eben diese Vermutung wurde ja zum Schluss bestätigt, was mit einem einzigen Satz das ganze Gespräch in einem vollkommen anderen und viel bedeutungsschwangereren Licht dastehen ließ.
Und eben auf diese Bedeutung will ich nun eher eingehen, da sie mir viel wichtiger erscheint, da sie ja direkte Auswirkungen auf L hatte. Und was für Auswirkungen! Da fange ich doch tatsächlich an, mich noch mal neu in L zu verlieben. Aber noch mal der Reihe nach.
Insgesamt nämlich mag ich die Lauschaktion von ihm sehr, da er durch das, was er da zu hören bekam, so gesehen geschwächt wurde. Es hat ihn alles verunsichert und deshalb nehme ich es ihm nicht böse.
In so vielen Facetten hat ihm dieses Gespräch Dinge gezeigt, die er nicht möchte, aber auch Dinge, die er liebt. Sicherlich hat ihm nicht gefallen, was Shaelyn Emma über Joel gebeichtet hat, doch das hat ihm nur wieder gezeigt, wie sehr er an ihr hängt. Außerdem hat sie deswegen ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber und bereut es wohl auch. Sie fühlt sich schlecht, weil sie die Vereinbarung gebrochen hat, was L wieder aufzeigt, wie sehr sie ihn liebt. Außerdem war Emma mal wieder gold wert. Denn indem sie Shaelyn erklärt hat, was mit L los ist, hat sie ihm indirekt auch selbst erklärt, was er gerade tut und das er deswegen ja auch nicht zu übersehend an ihr interessiert ist. Sie hat in ihrer Erklärung so deutlich gemacht, was wirklich los ist, dass es L sicherlich tief getroffen haben musste. Plötzlich konnte er sich nicht mehr selbst herausreden, weil er die Wahrheit knallhart ins Gesicht gesagt bekam. Und da L ja ohnehin so analytische Fähigkeiten besitzt, hat er in ihren Worten sicherlich noch viel mehr gesehen, als wir uns hier zusammenreimen können!
Tja, da hat L sich selbst eins reingewürgt, hat er Emma ja sicherlich nur allein des Hinterdankens wegen rein gelassen, sie zum Spionieren zu benutzen, der Hund! Nun muss er nur zusehen, dass er sein Revier auch verteidigt, wenn laut Emma, die Typen so scharf auf seine Geliebte sind. ;D

Die Szene im Wohnzimmer war dann das Resultat aus der vorangegangenen Lauschaktion. Nicht nur, dass man Ls Verunsicherung in dem Chaos und den Scherben ausmachen konnte, auch die Sache mit dem Laptop war nicht zu vernachlässigen. Die Sache mit Shaelyn bringt ihn aus dem Konzept und veranstaltet Chaos in seinem Leben.
Ich persönlich hätte es jedoch wahnsinnig spannend gefunden, wenn Shae mal geschnüffelt hätte. :D Zu gerne hätte ich etwas von dem Fall aufgeschnappt, an dem L gerade arbeitet. *_*
Shaelyn hingegen wird mir immer unsympathischer. Ich sage das in letzter Zeit immer häufiger, aber jetzt nervt es mich tatsächlich wirklich. Ich empfinde es einfach so, dass sie sich selbst als Mittelpunkt sieht und L ihr das Leben schwer macht, obwohl sie es ja eigentlich ist, die ihn nicht in Ruhe lassen kann. Und das obwohl er nun immerhin schon seit einiger Zeit sagte, was er von einer Beziehung hält. Trotz dessen lässt Shae ihn nicht in Ruhe. Gut, sie ist verliebt, da seh’ ich dann mal drüber hinweg. Aber wenn sie anfängt ihn als Bösen dastehen zu lassen, der sie, die Prinzessin, zum Weinen bringt, weil er sie zurückweist, bzw. ihr eben ganz neutral sagt, was nun einmal Tatsache ist, dann hört der Spaß bei mir auf.
Sie sollte doch langsam mal aus ihrem Schlaf erwachen und merken, dass sie eben nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Ich sage ja auch nichts dagegen, wenn sie weiterhin versucht Ls Aufmerksamkeit zu bekommen, dass soll sie ja auch, ich will schließlich ein romantisches Happy End sehen. Aber sie soll bitte aufhören sich ständig missverstanden und vor dem Kopf gestoßen, ungerecht behandelt fühlen. Er reitet auf ihren Gefühlen nicht herum und ist auch sonst eigentlich wirklich verständnisvoll mit ihr. Da gäbe es weitaus ungehobeltere Typen als L und erst bei denen hätte sie dann Recht zu jammern, sie könnte sich ja auch etwas zurückhalten, dann müsste man ihr auch nicht ‚weh tun’.

Die Szene mit L im Bett war dann jedoch wieder mehr als nur süß. Obwohl ich auch da wieder meckern könnte, weil ich das Gefühl habe L wird generell schwächer, lasse ich es. Ich liebe ihn in dieser Szene einfach viel zu sehr!
Man darf eines ja nicht vergessen, L hat einem Neuanfang zugesagt. Und er geht auf sie zu. All das ist wohl der Hinweis darauf, dass die Dinge langsam in die richtige Richtung verlaufen. Shae sollte L eben nur Raum zum Atmen lassen, sonst bekommt sie wieder Dinge zu hören, mit denen sie nicht umgehen kann und .. lassen wir das. :D
Auch Shaelyn braucht Timing! ;D

Ingesamt ist dieses Kommentar also keine Liebeserklärung an Shaelyn, jedoch definitiv eine an L und auch eine an dich, liebste Nori. Ich hoffe der Kommentar hat dir trotzdem gefallen, selbst wenn ich nun schon fast zwei Monate dafür gebraucht hatte. Und ich finde leider sieht man auch ganz genau, wo die große Pause lag. ;D Viele Dinge, die wir besprochen hatten stehen hier jetzt zwar nicht drin, aber ich dachte mir, dass dies auch uninteressant wäre. Das hatten wir ja schon mal diskutiert, da erzähle ich dir lieber anderes. ;)

Mit ganz vielen lieben Grüßen,

Nimsaj



Von: abgemeldet
2013-01-09T20:51:00+00:00 09.01.2013 21:51
Ich weiß, ich hatte es schon vor längerer Zeit versprochen, aaaaber viel spaß endlich damit! :D

Ich fange mal mit dem vorherigen Kapitel an. Also man merkt definitiv, dass Shae nicht so spurlos an L vorbeigeht, wie sie denkt. (Nicht, dass man das vorher schon gemerkt hätte ;P)
Das müsste sie doch sehen! Er entschuldigt sich bei ihr, gesteht später sogar noch eine Niederlage ein (!!). Immerhin hat sogar Watari ihr geraten ihm zu verzeihen. Aber nach dem super tollen Geschenk in Form des Vanillebonbons wurde sie endlich weich und verzieh ihm. Noch eine Sache woran man merkt, dass unser Rue eigentlich total verknallt ist. Er opfert seine Süßigkeiten...und dann auch noch eines das er aufgehoben hatte. Cuteness overload ^^
Richtig süß fand ich dann die Sache mit dem Neuanfang. Die beiden haben es sich verdient und ich hoffe Shae muss nicht zu lange warten :D Und L darf seine Süßigkeit immer und wann er will vernaschen...hui :D Tolle Zweideutigkeit Shae!

Das coolste überhaupt: L als Lehrer. Herr Ryuzaki! So werden die beiden auch wieder viel mehr Zeit verbringen (müssen). So effizient L auch sein mag, er arbeitet viel zu schnell. Typisch^^
Noch eine weitere Tatsache, er geht für sie aus dem Haus, an einen öffentlichen Platz. Auch an Silvester hatte er dadurch gezeigt, dass sie ihm sehr wichtig ist. Unsterblich verliebt, der Werte L.

Das Erdbeben hat die Sache mit Joel noch ein wenig herausgeschoben. Besser für unseren Lieblingsdetektiven , der sich dann am Ende auf dieses Gespräch ja besser vorbereiten konnte, dank seiner unfassbaren Neugier. Unfassbar trifft es für mich und wohl auch für Shae sehr gut. Wenn sie nur wüsste...
Aber er kann ja nicht stillsitzen. War ja klar :D
Und Shae konnte sich, mehr unbewusst an ihn ran machen. Wouho! L ließ das zu. Er ist sich wohl noch nicht ganz darüber im klaren, wie er fühlt. Er belügt sich selbst und gibt vor, es nur für sie zuzulassen, dass sie sich etwas beruhigen kann.
Mein Fazit: Kapitel sind super geworden und auch L it dir mal wieder sehr gut gelungen. Ich glaube ich hatte schon einmal erwähnt, dass ich L an deiner Fanfiction erst so richtig kennengelernt hatte.
Bis zum nächsten mal...und BB ;)


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