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saranghae

Ich liebe dich
von

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챕터 1

Suchend sah sich Mi Cha nach rechts und links um, doch es war niemand auf den Fluren der Seiko-Han-Schule zu sehen. Klar, so früh morgens war noch kein Schüler hier. Wie jeden Morgen stellte sie das kleine Päckchen mit Keksen, die sie nachts buk, auf Shim´s Platz. Er wusste nicht, dass sie von ihr waren. Vermutlich wusste er noch nicht einmal, dass es sie gab. Sie war sich durchaus darüber bewusst wie unscheinbar sie war, doch es freute sie täglich neu, wie er bei seinen Freunden damit angab, dass er Kekse geschenkt bekam und eine heimliche Verehrerin hatte.
 

Innerlich wurde sie dabei ganz nervös. So unmöglich es klingen mochte, so sehr hoffte sie, dass er ihre Gefühle eines Tages erwiedern würde und sie würde sagen „Weißt du noch? Die Kekse, die jeden Morgen auf deinem Tisch standen? Die waren von mir.“ Er wäre sicher im ersten Moment erstaunt, doch dann würde sein Staunen sich in sein typisches Lächeln verwandeln. Sie würden sich in die Arme fallen und sich küssen.
 

Wie sehr sie sich wünschte seine Nähe genießen zu können. Wie gern würde sie seine Lippen auf den ihren spüren. Wie gern würde sie ihre Liebe ausleben. Doch all das war nur einer ihrer Träume, nie hätte sie den Mut auf ihn zuzugehen. Nie würde sie es über sich bringen ihn anzusprechen. Sie war einfach zu naiv und schüchtern. Sie nahm sich oft vor selbstbewusster zu werden, doch immer wenn es die Situation erforderte war sie wieder die Alte, sie konnte nicht über ihren Schatten springen und bereute hinterher ihr eigenes Handeln.
 

„Na, wen haben wir denn da?“ Mi Cha wurde urplötzlich aus ihren Gedanken gerissen. Erschrocken drehte sie sich zur Tür. Eben noch das Gesicht Shim´s vor sich, blickte sie nun in die Augen seines besten Freundes Cheong. So lange sie denken konnte waren die beiden ein Herz und eine Seele. Shim sah im Vergleich jedoch um einiges besser aus. Jeder der es nicht besser wusste konnte leicht denken Cheong sei ein Streber wie er im Buche stand.
 

Er trug seine Schuluniform stets nach Vorschrift und dazu eine nicht sonderlich neumodische Brille mit runden Gläsern und einem einfachen silbernen Gestell. Seine Haare färbte er nie wie es oft Gang und Gebe war, stattdessen klebten sie schon fast an seinem Kopf, von Styling keine Spur. Einzig groß und schlank war er, das musste man ihm lassen, jedoch auch genau so frech. Immer wusste er eine passende Antwort, sei es den Mitschülern gegenüber oder den Lehrern. Kurz, sein Äußeres täuschte über seinen Charakter hinweg.
 

Doch wer war Mi Cha um so über diesen Jungen zu urteilen? Sie selbst trug ihre Uniform ebenfalls immer wievorgeschrieben und auch ihre Frisur war täglich die gleiche, ein Pferdeschwanz. Dazu war sie klein und fast schon dürr, was nicht daran lag, dass sie nicht aß weil sie schlank sein wollte wie all die anderen Mädchen in der Klasse, sondern weil sie schon immer so dünn war. Sie konnte essen was sie wollte und so viel sie wollte, sie nahm einfach nie zu. Viele Mädchen würden sie darum beneiden. Für sie selbst war es ein Fluch, denn sie besaß dadurch weder Oberweite noch sonst eine Art von Figur. Mit ihren 19 Jahren hatte sie den Körper einer Elfjährigen.
 

Gelassen lehnte Cheong am Türrahmen und sah sie mit vor der Brust verschränkten Armen an. Das Grinsen war noch immer auf seinen Lippen. Noch während er sich vom Holz abstieß vergrub er seine Hände in den Hosentaschen. Mi Cha war wie gelähmt, hatte sie sich nicht extra vergewissert? So früh war noch nie jemand hier gewesen, woher kam er so plötzlich? Als er sie erreicht hatte, baute er sich vor ihr auf und grinste auf sie herab. Wie gern hätte sie ihm gesagt er solle verschwinden? Doch wie so oft kam keine Silbe über ihre Lippen.
 

„Hast du nichts zu deiner Verteidigung zu sagen?“

Er will mich nur aus der Fassung bringen, ich muss ruhig bleiben, das ist alles, dachte sie verzweifelt.

„Wie ich sehe hat es dir die Sprache verschlagen. Oh, warte….du hast gar keine Stimme, wie konnte ich das vergessen? Im leeren Schulgebäude klang sein Lachen viel lauter und schriller als es vermutlich war, trotz allem jagte es Mi Cha einen Schauer über den Rücken.

„Und was haben wir da?“, wollte er wissen und griff um sie herum nach dem Päckchen. Doch das wusste sie zu verhindern. Die Kekse waren einzig und allein für Shim, sollte er auch nur einen einzigen davon essen, würde sie ihn töten.
 

Noch bevor seine Finger das Papier berühren konnten, hatte sie es an sich gerissen. Mit großen Augen sah sie ihm direkt ins Gesicht. Er schien erstaunt, was sich allerdings schnell wieder legte. Ein weiteres Lachen erfüllte die leeren Mauern, gefolgt von einer wissenden Feststellung. „ So ist das also. Du bist die mit den Keksen. Shim kann es morgens kaum noch erwarten her zu kommen, nur der Kekse wegen. Ein Wunder, dass er noch nicht hier ist. Du bist also seine heimliche Verehrerin! Was denkst du wird er sagen, wenn ich ihm das erzähle? Bisher dachte er es wäre Soo Min“ Cheong machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach. „Er wird enttäuscht sein.“
 

Natürlich wird er das sein, schoss es Mi Cha durch den Kopf. Soo Min war hübsch, selbstbewusst und aufgeschlossen, das genaue Gegenteil. Hilflos presste sie ihre selbstgebackenen Kekse an sich. Cheong entging das nicht und griff nach dem kleinen Beutelchen. Entschlossen krampften sich ihre Finger darum, sie würde sie ihm nicht kampflos übergeben.
 

„Was soll das? Du zerdrückst sie noch!“, stellte er trocken fest.

Mi Cha hätte sich gern dafür geohrfeigt, denn natürlich hatte er Recht, sie konnte Shim unmöglich einen Beutel Krümel geben. Schnell lockerte sich ihr Griff und sie blickte auf das unförmige Päckchen hinab. Wie dumm sie doch war, die ganze Arbeit war umsonst.
 

„Zu spät“, meinte er seufzend, „nun gib her….die Krümel kann ich dann nun essen...nicht?“

Als sie den Blick wieder hob, sah sie direkt in seine fragenden Augen. Was wollte er?
 


 

Verdammt, warum hab nicht zweimal auf die Uhr gesehen, schimpfte sich Cheong in Gedanken selbst. Das war ihm wirklich noch nie passiert. Er hatte seinen Wecker eine ganze Stunde zu früh gestellt und ohne weiter darauf zu achten war er wie jeden Morgen seinem Ritual gefolgt und dann in die Schule gefahren. Natürlich wunderte er sich unterwegs noch, dass so wenig Pendler unterwegs waren, dachte jedoch nicht weiter darüber nach. Erst als er an der Seiko angekommen war und auf die große Uhr über dem Eingang sah bemerkte er was los war.
 

Fluchend stapfte er nun zum Klassenzimmer. Er würde sich einfach dort noch eine Stunde ausruhen. An der Tür angekommen entdeckte er ein Mädchen mitten im Raum. Er konnte nicht erkennen wer es war, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. Dann erkannte er, dass sie an Shim´s Tisch stand und etwas darauf stellte. Sofort wusste er was los war. Sein bester freund nervte ihn nun schon mehreren Wochen mit dieser angeblichen Verehrerin. Er selbst vermutete schon immer, dass er die Kekse selbst machte und nur angeben wollte, denn es bekannte sich keine dazu.
 

Entschlossen öffnete er die Tür und lehnte sich in den Rahmen. Sie schien es nicht bemerkt zu haben, denn sie regte sich nicht, starrte einfach nur auf das Päckchen was vor ihr lag. Daraufhin richtete er das Wort an sie. Erschrocken wandte sie sich um. Er erkannte sie sofort, Mi Cha, das Mädchen aus der zweiten Reihe gleich am Fenster. Sie war eine der ruhigen, ein richtiges Mauerblümchen. Erstaunt darüber, dass er überhaupt ihren Namen kannte ging er auf sie zu. Das einzige was sie tat, war ihn ängstlich anzusehen, was er in vollen Zügen genoss. Also bohrte er weiter in der Wunde. Zur Krönung wollte er sich die Kekse nehmen und selbst essen, sollte Shim sich doch die Augen aus dem Kopf heulen. Doch noch bevor er den Beutel greifen konnte, war er verschwunden. Er hatte nicht gesehen wie sie danach griff, doch nun hielt sie ihn ihren Händen. Etwas erstaunt über ihre Schnelligkeit streute er weiter Salz in die Wunde was dazu führte, dass sie die Kekse immer fester umschloss. Es tat ihm weh als würde er sich selbst in ihren Händen befinden als er das sah. Shim würde keine Krümel essen wollen, schoss es ihm dann durch den Kopf, also her damit!

Noch während er das aussprach kam ihm ein viel besserer Gedanken.
 

„Aber weißt du, Kekse im Ganzen wären mir noch viel lieber. Was hälst du davon, wenn du mir ab morgen auch eine Packung davon mitbringst? Dafür werde ich Shin nichts über die Sache hier sagen und ihm weiter in dem Glauben lassen, dass…was immer er eben denkt von wem sie sind.“
 

Mi Cha wusste nicht ob sie ihren Ohren trauen konnte. Schlug er wirklich vor sie solle in Keksen für sein Schweigen zahlen? Wenn es weiter nichts war…

Freudig nickte sie und Cheong´s Lächeln bestätigte ihr, dass auch er mit dieser Lösung zufrieden war.
 

Genial, ich bin genial lobte sich Cheong selbst. Jetzt konnte auch er prahlen. Shim musste nicht immer alle Lorbeeren allein einheimsen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-02-06T14:50:52+00:00 06.02.2010 15:50
Genial!
Das erdte Kapi ist echt super... ich lese mal schnell weiter ;)


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