Zum Inhalt der Seite

Liebe auf den ersten Biss!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Versüßter Morgen!

Shizuka wusste nicht, wie spät es bereits war, als sie langsam aus ihrem Schlaf erwachte. Blinzelnd und gähnend, versuchte sie sich zu orientieren, ehe sie leise Atemzüge neben sich vernehmen konnte. Nun fiel ihr auch die Wärme eines Körpers auf, welcher dicht neben den ihren lag. Was war gestern Abend noch mal geschehen? Shizuka erinnerte sich allmählich, war sie doch gestern Abend in Zero's Zimmer gegangen und hatte auf ihn gewartet. Genau und dann war Zero irgendwann von seinen Rundgang zurückgekehrt und hatte sich bei ihr entschuldigt, weil er sie zuvor noch ignoriert hatte.
 

Die Langhaarige seufzte und wieder einmal dachte sie daran, wie sie sich ihm gegenüber gestern Abend verhalten hatte. Zero meinte es nur gut mit ihr, hatte seine ehrliche Meinung geäußert und wollte ihr damit nur helfen und was tat sie? Sie schenkte ihm keinen Glauben, obwohl sie genau wusste, wie ernst er seine Worte meinte. Nun, sie würde einen neuen Versuch wagen. Würde versuchen seinen Worten zu glauben, auch wenn es ihr im Moment noch sehr schwer fiel.
 

Nochmals seufzte Shizuka, während sie sich näher an seine Brust schmiegte und ihre Augen wieder schloss. Müde war die Langhaarige nicht mehr, aber nun aufstehen und sich somit von seinen Körper trennen, welcher ihr Wärme, Geborgenheit und Sicherheit spendete, wollte sie auch nicht. Warum also nicht einfach neben Zero liegen bleiben und dieses kurze Glück genießen? Wer wusste denn schon, wann sie das nächste Mal so nahe bei ihm liegen durfte?
 

Der Silberhaarige seufzte wohlig, während er die Wärmequelle neben sich näher an seine Brust zog. Teilweise wusste Zero sehr wohl, dass Shizuka neben ihm lag, aber er war noch viel zu müde, um endlich seine Augen zu öffnen. Zu lange hatte er Shizuka gestern Abend noch beobachtet und sich seine Gedanken gemacht. Er hatte begriffen, dass sie ihre Ansicht nicht einfach so ändern konnte. Shizuka brauchte ihre Zeit und diese würde er ihr geben.
 

Shizuka legte ein hauchzartes Lächeln auf, da Zero sie noch näher, als ohnehin schon, an sich drückte. Schlief er noch? Vermutlich, denn als sie zu ihm aufblickte, konnte sie sein friedlich und entspanntes Gesicht erkennen. Shizuka erhob ihre rechte Hand, an welche sich noch immer der Verband befand und strich hauchzart über die weiche Haut seines Oberkörpers. Bei der linken Brusthälfte hielt sie jedoch inne, da sie nun Zero's Herz unter ihrer Hand spüren konnte. Es schlug unregelmäßig schnell, stellte Shizuka fest, sah erneut zu ihm auf, nur um wieder sein entspanntes Gesicht zu erblicken.
 

"Mach ruhig weiter, Shizuka". Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als diese leisen Worte über seine Lippen kamen. Dann war Zero also doch schon wach und bekam ihre Berührungen mit? Was Zero wohl gerade über sie dachte? Shizuka wusste es nicht, setzte ihre Streicheleinheiten fort, während sie auf seine Mimik achtete. Es schien Zero zu gefallen, denn auf seinen Lippen erschien ein zaghaftes Lächeln, während er nochmals einen wohligen Seufzer ausstieß.
 

"Wie lange bist du schon wach, Zero?" wollte Shizuka wissen, sah weiterhin zu ihm auf, ehe er blinzelnd die Augen öffnete. "Schon etwas länger, aber ich bin noch zu müde, um jetzt aufzustehen. Selbst der Unterricht kann mir heute gestohlen bleiben". Nun sah der Silberhaarige zu ihr hinab, behielt sein Lächeln auf den Lippen, während er mit seiner Hand durch ihr violettes Haar fuhr.
 

"Ich habe auch keine Lust auf den Unterricht... Meinst du, wir können einfach liegen bleiben und weiterhin kuscheln?". Shizuka errötete bei dem letzten Wort, da es ihr aus Versehen rausgerutscht war. Zero hielt für einige Sekunden die Luft an, spürte im selben Moment, wie sich auch seine Wangen verfärbten, während er mit seiner Hand innehielt. Was hatte Shizuka da eben gesagt? Vielleicht hatte er auch nur geträumt und sich dieses Wort eingebildet? Sollte er einfach mal eine Frage stellen, um zu überprüfen, ob seine Ohren richtig funktionierten?
 

"Was findest du nur an mir? Seitdem du hier bist, weichst du mir nicht mehr von der Seite... Was wäre gewesen, wenn nicht ich dich gefunden hätte?". Shizuka's Gesicht glich mittlerweile einer reifen Tomate, versuchte vergebens ihr Gesicht zu verstecken, was der Langhaarigen allerdings nicht gelingen wollte.
 

"Du fragst mich vielleicht Sachen... Du bist der Einzige, dem ich vertrauen kann. Neben Direktor Kurosu natürlich, obwohl er manchmal wirklich kindisch auf mich wirkt". Zero nickte wissend, denn Kaien war manchmal wirklich wie ein Kleinkind, welches sich über alles freute. Nur, seiner Frage war sie ausgewichen. Scheinbar waren ihr solche Fragen unangenehm, oder? Jedenfalls versuchte sie ihr rotes Gesicht vergebens zu verbergen, obwohl er ihre Röte sehr wohl zur Kenntnis genommen hatte. Zugegeben, es amüsierte ihn schon, wie sich Shizuka gerade aufführte.
 

"Beantwortest du mir meine Frage?". Warum sollte Zero sich einfach geschlagen geben? Die Kleine sprach vom Kuscheln, war bis jetzt jede Nacht bei ihm geblieben und schien wirklich seine Nähe zu genießen. Stellte sich nur die Frage, warum ausgerechnet er. Es hätte doch jeder Mensch, oder auch Vampir sein können, oder? Sicher, sie vertraute ihm am meisten, aber das konnte doch nicht der einzige Grund sein, oder doch?
 

"Na ja... Weil du nett und fürsorglich bist... Und... Ich fühle mich wohl bei dir, verstehst du?". Zero nickte zaghaft, während er sich neue Gedanken dazu machte. Es hörte sich beinahe so an, als sei sie immer grob behandelt worden, oder? Hatte Shizuka nicht erzählt, dass sie in ihrer Welt oft missachtet und beschimpft wurde? Er konnte es immer noch nicht verstehen, da die Langhaarige ein liebes Mädchen in seinen Augen war. Nur aufgrund ihres Aussehens? Nie im Leben konnte man sie nur deswegen verurteilen, oder?
 

"Ich fühle mich auch wohl bei dir, Shizuka...". Zero wusste nicht, was er noch dazu sagen sollte. Warum sollte er nicht nett zu ihr sein? Und dass er sich um sie sorgte, war für Zero selbstverständlich, oder nicht? Shizuka sah wieder auf, während ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erschien und ihre Hand erneut über seine Brust gleiten ließ, was auf Zero's Armen eine Gänsehaut verursachte.
 

"Ich fühle mich so wohl bei dir, dass ich...". Zero drehte sich auf die Seite, zog die Langhaarige noch näher zu sich, während er einen weiteren Seufzer des Wohlgefallens ausstieß. Shizuka's Augen wurden größer, als er sie noch dichter an seine Brust zog. Was sagte er da? Wieso ließ er den Satz einfach offen? "Dass du was?" fragte sie verlegen, da sie seine Hand deutlich spüren konnte, welche seicht über ihren rechten Arm glitt.
 

Zero's Atem beschleunigte sich, ehe seine Augen wieder diese blutrote Farbe annahmen, was Shizuka ein leises Seufzen abverlangte. Sie wirkte ein wenig verwirrt, da sie in eine ganz andere Richtung gedacht hatte, was sie nochmals erröten ließ. Super, da machte man sich Hoffnungen und dann so etwas, dachte sie sich insgeheim, während sie seinen warmen Atem bereits an ihrem Ohr spüren konnte. "Geh lieber, bevor...".
 

"Ich habe keine Angst, Zero. Das müsstest du doch mittlerweile begriffen haben, oder?". Zero hielt inne, versuchte krampfhaft gegen diesen Instinkt zu kämpfen, da er das einfach nicht wollte. Nur, wie lange konnte er dem Vampir in sich noch bekämpfen? Wenn Shizuka sich ihm weiterhin so bereitwillig anbot, würde er es annehmen und sie ein weiteres Mal ihres Blutes berauben. Verdammt, warum ging die Langhaarige denn nicht? Sie musste doch wissen, dass er das hier nicht wollte, oder nicht?
 

"Geh bitte... Ich will dir nicht Weh tun, Shizuka... Geh, bevor ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe". Zero erhob seine Hand und legte diese an seinen Hals. Der Blutdurst wurde unerträglich und als Shizuka keine Anstalten machte, um aus dem Bett zu steigen, drückte er sie auf den Rücken, hielt ihre beiden Handgelenke neben ihrem Kopf fest und starrte sie an. Sein Blick spiegelte eine Mischung aus Verwunderung, Trauer und Wut wieder, da er Shizuka einfach nicht verstehen konnte.
 

"Warum tust du nicht das, was ich dir sage? Du müsstest doch wissen, dass ich das nicht will. Warum machst du denselben Fehler, wie Yuuki? Wieso gibst du dich mir bereitwillig hin?". So viele Fragen und Zero erwartete eine ehrliche Antwort, so lange er noch bei klarem Verstand war. Die Langhaarige seufzte ergeben, da sie ihm ansehen konnte, dass er sie wirklich nicht verstehen konnte. Vielleicht war eine Erklärung hier wirklich angebracht, denn er sollte sich keineswegs schuldig fühlen, nur weil er nach ihrem Blut gierte.
 

"Ich weiß, dass du das nicht möchtest, aber ich ertrage den Gedanken nicht, dass du dich damit quälst. Ich weiß sehr wohl, dass du die Bluttabletten nicht verträgst und deswegen richtiges Blut brauchst, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen. Außerdem... Vergleich mich nicht mit Yuuki. Sie und ich sind unterschiedlich, denn ich wäre, wäre ich wirklich sie, nie gegangen und hätte niemals meinen besten Freund einfach alleine gelassen". Zum Ende hin wurde Shizuka lauter, da sie ihre Meinung dazu einfach äußern musste. Nein, sie war keineswegs mit Yuuki zu vergleichen. Mochte sein, dass sie denselben Fehler beging, aber sie wollte Zero nicht leiden sehen. Konnte er das nicht begreifen?
 

Zero senkte seinen Kopf erneut, hielt bei ihrem Ohr inne und dachte an ihre Worte, welche er eben hatte vernehmen können. Meinte sie das wirklich so, wie sie es eben gesagt hatte? Shizuka schien nun wirklich verärgert zu sein, weil er sie mit Yuuki verglichen hatte. Warum? "Das sagst du nur so, um mein Gewissen zu erleichtern, oder?". "Nein, wenn du mir nicht glaubst, dann beiß mich und du wirst mich verstehen". Provokant neigte sie ihren Kopf zur Seite, behielt weiterhin ihren wütenden Blick auf, da er so etwas nicht sagen sollte. Warum sollte sie ihn anlügen? Was hätte sie davon?
 

"Ich will...". Zero's Puls beschleunigte sich ein weiteres Mal, als sie ihren Kopf zur Seite neigte und er freie Sicht auf ihren Hals hatte. Warum nur? Er wollte nicht, senkte seinen Kopf etwas tiefer und glitt mit seiner Zungenspitze hauchzart über eine freie Stelle, welche er sich ausgesucht hatte. Zero konnte diesem inneren Zwang nicht länger widerstehen, hörte ein leises Seufzen von Shizuka und sah nochmals in ihr wütendes Gesicht.
 

"Mach schon, Zero. Quäl dich nicht länger, okay?". Er nickte ihr zu, noch immer mit sich ringend, doch so langsam wich seine Gegenwehr, weswegen er seine Reißzähne bleckte und diese sanft in die zarte Haut bohrte. Wenigstens blieb ihm ein wenig Verstand, denn er mochte ihr ungern Weh tun. Er hörte ein scharfes Lufteinziehen, spürte dann, wie sich Shizuka's Körper etwas anspannte, ehe er ihre Handgelenke losließ und sie stattdessen an der Schulter festhielt.
 

Shizuka erhob ihre Hände, umschlang ihn mit ihren Armen, während sie schmerzlich ihr Gesicht verzog. Sie hatte sich diesen seltsamen Schmerz anders vorgestellt, wenn man es überhaupt als Schmerz bezeichnen konnte. Als sie dann Schluckgeräusche hörte, lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Shizuka wusste nicht, wie sie nun dieses Gefühl beschreiben sollte, welches sie durchfuhr, aber es war weder angenehm, noch unangenehm. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, weil sie so etwas noch nie erlebt hatte? Mochte sein, denn derartiges gab es in ihrer Welt nicht.
 

Zero versuchte so behutsam wie nur möglich zu sein, da er spürte, wie sie sich nun fühlte. Weder angewidert, noch angetan. Sie schien selbst nicht zu wissen, wie sie sich nun fühlen sollte, oder? Es schien so, aber dafür konnte er nun die Wahrheit aus ihrem Blut herausschmecken. Shizuka sagte wirklich die Wahrheit, fühlte sie Mitgefühl, da er darunter litt, ein Vampir zu sein, während er eine starke Zuneigung zu ihm aus ihrem Blut schmecken konnte. Wenn ihr Blut nicht so köstlich wäre, würde es ihm sicherlich leichter fallen, sich von ihr zu trennen, weswegen er sich zwang und von ihrem Hals abließ. Sein Durst war vorerst gestillt, aber für wie lange? Er konnte nicht immer auf ihr Angebot zurückgreifen, wo er nun wusste, dass Shizuka bereit war, sich ihm jederzeit wieder anzubieten.
 

Sich das Blut vom Mund wischend, erhob er seinen Kopf, beäugte kurz die Bisswunde, welche er ihr zugefügt hatte, ehe er in ihr Gesicht schaute, welches nun nicht mehr so wütend wirkte. Noch immer waren die blauen Seelenspiegel geschlossen und kurz dachte Zero daran, als er ihre Lippen fixierte, ihr einen Kuss zu geben. Warum er gerade diesen Wunsch verspürte, wusste er selbst nicht so genau, aber bevor er seine Fassung verloren hatte, war es nicht anders gewesen. Wieso fühlte er sich so sehr zu ihr hingezogen? Warum fühlte sie sich zu ihm, einem Vampir, hingezogen? Wusste sie denn nicht, dass sie in seiner Nähe immer der Gefahr ausgesetzt war, von ihm getötet zu werden? War es Shizuka vielleicht völlig egal?
 

"Tut es sehr Weh?" wollte Zero wissen, beugte sich nochmals vor und fuhr mit seiner Zungenspitze über die Bisswunde, um diese vom Blut zu reinigen, welches noch hervortrat. Shizuka schüttelte kaum merklich ihren Kopf, da es nicht wirklich Weh tat. Sie konnte dieses Gefühl einfach nicht beschreiben, auch wenn ihr tausende Worte durch den Kopf schwirrten.
 

Ein leises Keuchen entwich ihren Lippen, als er über ihre Wunde leckte. Sofort verfärbten sich ihre Wangen und nahmen ein kräftiges Rot an. Verdammt, dieser Laut war einfach ihrer Kehle entwichen und sie mochte nun nicht wissen, was sich Zero wohl gerade dachte. Ob er wusste, dass sie ihn so sehr mochte? Vermutlich, denn er hatte es sicherlich aus ihrem Blut herausschmecken können, auch wenn ungewollt. Nun, vielleicht war sie auch selbst Schuld, da sie ihm bereitwillig ihr Blut angeboten hatte. Wenigstens sagte er diesbezüglich nichts, denn sie fühlte sich sowieso schon ziemlich unwohl, bei dem Wissen, dass er nun über ihre Gefühle Bescheid wusste.
 

"Es muss dir nicht unangenehm sein" murmelte Zero leise in ihr Ohr, da er deutlich ihr Unbehagen spüren konnte. Warum schämte sie sich? War es ihr wirklich unangenehm, dass er nun wusste, wie sie für ihn fühlte? Eine starke Zuneigung zu ihm. Warum? Er mochte sie gern besser verstehen können, aber er wollte sie nun auch nicht mit irgendwelchen Fragen löchern, wenn sie ohnehin schon solches Unbehagen verspürte.
 

"Ich mag dich auch sehr, Shizuka" setzte er hinzu, denn er hätte lügen müssen, hätte er etwas anderes gesagt. Dieses Mädchen war wirklich anders, als Yuuki. Zero war sich sicher, hätte Yuuki damals ähnlich gedacht, wäre sie vermutlich noch bei ihm, oder? Nur, wollte er das noch länger? Nein, Yuuki hatte ihren Kaname und war sicherlich beim Reinblütigen bestens aufgehoben. Nun war Shizuka hier, handelte zwar ähnlich, wie einst Yuuki, aber ihre Ansichten waren weitaus anders.
 

"Das sagst du nur so, weil du nun von meinen Gefühlen weißt". Zero drehte ihren Kopf in seine Richtung, legte nun ein zaghaftes Lächeln auf, während er seicht den Kopf schüttelte. "Nein... Ich fühle mich genauso, Shizuka. Ich fühle mich genauso zu dir hingezogen, wie du zu mir". Es entsprach der Wahrheit und auch wenn sich seine Wangen deutlich verfärbten, so wollte er diese Sache klarstellen.
 

Shizuka's Herz klopfte mit einem Mal schneller, während sie seicht über seinen Rücken strich und verlegen zu ihm aufblickte. Meinte er das Ernst? Fühlte er sich wirklich genauso, wie sie? Wieder hatte sie das Bedürfnis, sich zu schützen, eine Mauer um sich herum aufzubauen, da sie nicht durch solche Worte verletzt werden wollte, aber seine Augen sprachen die Wahrheit. Warum? Warum fühlte er sich zu ihr hingezogen? Wegen ihrem Blut? Mochte er sie genauso, wie sie ihn?
 

"Hör auf an meinen Worten zu zweifeln...". Ernst blickte er in ihre klaren blauen Augen, neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und beugte sich ein weiteres Mal zu ihr hinab. "Sonst beweise ich dir das Gegenteil". Ob er nun eine Grenze überschritt, oder auch nicht, es war ihm schließlich egal. Sanft berührte er ihre Lippen mit seinen, schloss seine Augen und genoss dieses schöne, jedoch viel zu kurze Gefühl, welches ihn ergriff.
 

Shizuka's Augen weiteten sich, starrte gebannt in sein entspanntes Gesicht und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Okay, wenn er nun gleich meinte, er hatte sie ein weiteres Mal ärgern wollen, dann konnte sich Zero auf etwas gefasst machen. Doch nach weiteren Sekunden, welche sie damit zubrachte, über diese neue Situation nachzudenken, entschloss sie sich dazu, ebenfalls ihre Augen zu schließen und sich diesen Kuss hinzugeben.
 

Der Geschmack von Blut lag Shizuka auf der Zunge, als sie sich über die Lippen leckte, nachdem Zero von ihr abließ. Einige Sekunden sah sie ihn noch abwartend an, ehe sich ihr Puls plötzlich beschleunigte und ein seltsames Gefühl in ihr aufstieg. Es war das gleiche Gefühl, wie gestern Morgen, als sie zum Haupthaus zurückgehen sollte.
 

"Hätte ich das nicht tun sollen? Hey, was ist mit dir?". Zero konnte sich ihre unregelmäßige Atmung nicht erklären, während sie ihre Augen mit ihrem rechten Arm bedeckte. Was war mit ihr? Weinte sie etwa? Hatte er vielleicht wirklich etwas Falsches gemacht? "Shizuka... Sag mir, was mit dir ist?". Zero bekam auch nach weiteren fünf Minuten keine Antwort, auch nachdem Shizuka nun blasser um die Nase wurde, was er deutlich erkennen konnte.
 

"Geh bitte runter... Ich glaub, ich muss mich übergeben" hauchte sie und das Gewicht auf ihr verschwand sofort. Zero wusste nun nicht, ob er sich gekränkt fühlen sollte, oder nicht. Er bedachte Shizuka weiterhin mit einen sorgenvollen Blick, ehe sie aufsprang und zur Tür eilte. Er hörte ihre hastigen Schritte und dann ein lautes Knallen, was ihn vermuten ließ, dass sie nun im Bad war. Was war nur mit ihr? Ob ihre plötzliche Übelkeit wirklich mit ihren Kuss zutun hatte? Nein, er wollte und konnte das nicht glauben und letzten Endes entschied er sich dazu, ihr nachzugehen.
 

Shizuka hockte bereits über der Kloschüssel und übergab sich ein weiteres Mal. Nasser Schweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet, während sie innerlich zu verbrennen drohte. Nein, nicht schon wieder, dachte sie sich, keuchte angestrengt, da sie sich so mies fühlte. Nur kurz hatte sie beim Betreten des Bades in den Spiegel geschaut, sich ein weiteres Mal erschrocken und sofort an die gestrig ähnliche Situation gedacht. Dazu kam ihr der Traum wieder in den Sinn, welcher ihr deutlich gezeigt hatte, was sie nun war. Das konnte und durfte einfach nicht sein. Nein, nicht nachdem, was vorhin geschehen war.
 

Ein Klopfen ließ sie aufhorchen und sie ahnte, dass es nur Zero sein konnte, welcher sich vermutlich nun Sorgen machte. Bestimmt war er auch gekränkt, weil sie sich nun übergeben hatte, oder? Klar, sie wäre auch wütend, wenn sie einen Jungen küssen würde, welcher sich danach übergab. Super. Wie sollte sie ihre plötzliche Übelkeit nur erklären? Vor allem durfte Zero nicht wissen, was sie nun wusste. Nur, warum war es ihm nicht aufgefallen? Er hätte es anhand ihres Blutes doch merken müssen, oder nicht? Shizuka verstand gar nichts mehr, hörte erneut sein Klopfen und stand langsam vom Boden auf, auf welchen sie noch immer hockte.
 

Mit kreidebleichem Gesicht, spülte sie sich ihren Mund aus, um diesen ekelhaften Geschmack loszuwerden, wusch sich ihr Gesicht und sah erneut in den Spiegel. Gut, ihre Augen sahen wieder normal aus und mit diesem Wissen konnte sie ihm auch die Türe öffnen. Nur langsam drückte sie die Klinke runter, sah sofort zu ihm auf, als er die Türe von sich aus öffnete und bemerkte, wie er wieder einmal versuchte, sie zu analysieren.
 

"Ich konnte deine Angst spüren... Was war das eben? War dir mein Beweis so sehr zuwider, dass du dich übergeben musstest?". Er klang in der Tat gekränkt und hastig schüttelte sie ihren Kopf. Es lag doch nicht an ihm, sondern an Shizuka selbst, welche ein weiteres Mal prüfend in den Spiegel blickte. Sie konnte nicht mal verhindern, dass ihr allmählich Tränen aus den Augen traten und unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. Verdammt, warum sie? Sie wollte das nicht. Dieses Gefühl war ihr wirklich zuwider und sie mochte nicht daran denken, wenn Zero wirklich ihr neues Geheimnis herausfinden würde. Ja, Zero würde sie dafür hassen, ganz sicher.
 

"Shizuka... Wovor hast du Angst?". Ihre Angst stieg noch immer und allmählich hatte Zero das Gefühl, als würde sie etwas verheimlichen, was er keineswegs wissen durfte. Nur, was konnte das denn noch sein? Sie hatte doch bereits erzählt, dass sie nicht zu seiner Welt gehörte, also was konnte der Grund für ihre Angst sein? Wieso sagte sie ihm denn nichts?
 

"Ich..." begann sie leise, blickte zu Boden, während sie unruhig mit dem Verband an ihrer rechten Hand spielte. So gern sie ihm das auch sagen mochte, sie konnte es nicht. Diese Angst, dass er sie dann hassen würde, war einfach zu groß. Zu gut erinnerte sie sich daran, dass er damals ähnlich reagiert hatte. Zwar nicht bei ihr, aber das spielte sicherlich keine Rolle, oder? Was sollte sie tun? Er erwartete doch eine Antwort, wie es schien und sie musste etwas sagen.
 

"Es lag nicht an dir, Zero. Denk nicht, dass ich wegen unseres Kusses... Ich kann dir das nicht sagen... Du würdest mich hassen und das will ich nicht. Ich will nicht von dir gehasst werden, wo du doch der Einzige bist, dem ich bedingungslos vertraue". Zero wusste nicht, was er mit dieser Aussage anfangen sollte, aber die Tatsache, dass sie nicht wegen ihres Kusses gebrochen hatte, beruhigte ihn schon sehr. Er machte einige Schritte, ehe er sie in seine Arme schloss und beruhigend über ihren Rücken strich. Hassen? Wieso sollte er sie hassen? Es gab keinen Grund dazu, auch wenn sie nicht sagen mochte, welchen Grund ihn dazu veranlassen sollte.
 

"Beruhige dich... Was auch immer mit dir war, du musst es mir nicht sagen. Lass dir Zeit und finde selbst heraus, ob ich dich wirklich hassen würde, auch wenn ich nicht einen Grund wüsste, um so etwas zu tun". Er wollte es lediglich gesagt haben, denn er erwartete keine Antwort von ihr. Nur ein leises Seufzen drang an seine Ohren, ehe Shizuka zur Bürste griff und diese Zero in die Hand gab. Er wusste, sie wollte ihre Haare gerichtet haben und dann zum Unterricht gehen. Gut, etwas Ablenkung würde auch ihm gut tun, denn er wollte nicht länger an das eben Geschehene denken, auch wenn er sich noch immer Sorgen um sie machte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2009-12-02T21:12:17+00:00 02.12.2009 22:12
prima aber toolll ich freue mich aufs nächstes kapi.^^
Von: abgemeldet
2009-12-02T17:41:47+00:00 02.12.2009 18:41
<3 <3 <3 <3
Von:  xXDracoXx
2009-12-02T16:49:53+00:00 02.12.2009 17:49
Auch von mir gibt es (mal wieder^^) ein Lob für das neue Kapitel. Bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Yuki_Salvatore
2009-12-02T14:35:40+00:00 02.12.2009 15:35
hmpf...
also das die vampire durch das blut gefühle heraus schmecken is schon ein bissl unfair oder nich? xD
also mich würde das echt nerven XD
naja immerhin beruht es bei den beiden auf gegenseitigkeit ^^
hmmm joa das wars eigentlich auch schon wieder ^^
war wieder mal ein super kapi und ich bin sehr gspannt wies weiter geht <3


Zurück