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Shadowwalkers

Licht und Schatten
von

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Prolog

Durch das Fenster kamen die letzten kraftlosen Sonnenstrahlen eines wunderschönen Sommertages. Sengende Hitze schwebte in der Luft und trieb so manche Schweißperle auf die Stirn jener, welche draußen vorbeiliefen.

Auch die Luft in der Wohnung war kaum anders. Es war sogar noch ein paar Grad wärmer als vor dem Fenster.

Der Fernseher lief, doch der Ton war aus. Stumm huschten Bilder vorbei, doch wahrgenommen wurden sie kaum.

In der Mitte des Raumes saß auf einem einzelnen Stuhl, die Knie angezogen und zusammengekauert, eine Gestalt.

Noch vor wenigen Momenten hätte man das Schluchzen vernehmen können und die Tränen der Verzweiflung und Trauer zu tausenden fallen sehen können.

Doch nun war da Stille. Kein Laut entkam den zersprungenen Lippen und der Tränenstrom war endgültig versiegt.

Was geblieben war, war nur noch die Verzweiflung. Eine Verzweiflung für die jeder Trost und jedes kleine Fünkchen Hoffnung wohl unwiederbringlich erloschen war.

Verquollene, leere Augen blickten zur Seite in den kleinen Spiegel auf der Kommode. Abscheu schlug diesem Anblick entgegen.

Dann wanderte der Blick zu einem Stück Papier in der Hand. Zerknittert aber immer noch lesbar standen da die Worte:
 


 

Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist. Ich trage nicht die Last der Welt. Ich weiß auch, dass ich es wohl kaum verhindern hätte können, denn manches liegt einfach nicht in meiner Macht.

Und mir ist klar, dass ich nicht alle retten kann. Für manche von ihnen ist es einfach Schicksal bei dessen Auftreten wir nur den Kopf schütteln und bedauern können.

Doch es waren schon zu viele, und es ist kein Ende in Sicht.

Warum musste es gerade sie sein? Warum konnte ich sie nicht beschützen?

Was bin ich für ein Mensch, dass alles, was ich berühre nur zu Asche zerfällt?

Ich will diesen Fluch der auf meinem Leben lastet beenden und deshalb gehe ich den einzigen Weg, um das zu erreichen, obwohl ich weiß, dass ich dadurch die ewige Verdammnis zu spüren bekomme.

Aber so hat es einfach keinen Sinn mehr.
 


 

Das Papierknäuel fiel auf den Boden. Fast schon unbeachtet lag es dort und wurde nicht mehr aufgehoben. Es war bedeutungslos und doch meinte es so vieles und versuchte alles zu erklären.

Das Telefon klingelte, aber niemand nahm ab. Der Anrufbeantworter kümmerte sich nach zwei schrillen Klingeltönen um den Anrufer.

Eine vertraute Stimme sprach, doch wirkliche Beachtung fand sie nicht.

Die Gestalt hob die eine Hand und schloss die Augen. Ein Atemzug vor dem Sprung ins Ungewisse.

Immer noch sprach der Anrufer auf das Band. Den lauten Knall in der Wohnung hörten jedoch nur all jene Leute, die nichts ahnend und fröhlich an diesem heißen Sommerabend ihren Spaziergang machten.

Doch auch sie ignorierten was sie hörten, nachdem Stille eingekehrt war und am Horizont die Sonne ihren Kampf gegen eine finstere Nacht verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miako88
2009-11-10T17:48:59+00:00 10.11.2009 18:48
Hmmm des ist schon sehr düster geschrieben, aber man kann die Verzweiflung herauslesen.
Ich hoffe, dass das keine realen Erfahrungen oder Gedanken sind.
Aber der Schreibstil ist sehr gut und auf jedenfall mitreisend!


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