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Lightning Leaves Fire

KakashiXSasuke
von

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“Me? I’m Kakashi Hatake.

Things I like and things I hate... I don’t feel like telling you that.

My dreams for the future… Never really thought about it.

As for my hobbies… I have lots of hobbies!”
 

- Kakashi zu Naruto, Sasuke und Sakura in: Naruto, Episode 4
 


 

Kakashi Hatake befand sich im Besprechungszimmer seines Teams und wartete auf Genma Shiranui, der den wöchentlichen Missionsplan für ihr Team checken sollte.
 

Um die Unbequemlichkeit des schlichten Holzstuhls, auf dem er augenblicklich saß, wenigstens etwas zu kompensieren, hatte er seine langen Beine auf ihren niedrigen Tisch gelegt, der mit allen möglichen Dingen - von gebrauchten Kaffeetassen, Papierfliegern bis hin zu den letzten, hastig hingekritzelten Missionsberichten seiner selbst - zugemüllt war.
 

Er musste unbedingt jemanden finden, der hier mal wieder saubermachte. Eigentlich war Hayate diese Woche damit dran, aber bisher hatte dieser sich geweigert seiner Aufgabe nachzukommen, weil er, wie er lautstark klargestellt hatte, nicht bereit war auch noch den ganzen Dreck der letzten Woche zu beseitigen, in der Genma sich erfolgreich um diese Pflicht gedrückt hatte.
 

Sie waren alle in ein wichtiges Attentat involviert gewesen, so dass sie keinen einzigen Tag in Konoha verbracht hatten. Erst am Wochenende waren sie zurückgekommen.
 

Kakashi ließ müde seinen Kopf zurückfallen und schloss für einen Moment die Augen. Nur ein wenig Entspannung...
 

Vor der Tür konnte er das geschäftige Treiben der anderen ANBU und Jounin hören, die seine frühmorgendliche Lethargie offensichtlich nicht teilten. Er vernahm Gelächter und die laute Stimme Gais, die wieder mal alle anderen mühelos übertönte. Es roch nach frisch gebrühtem Kaffee und dem allgegenwärtigen, beißenden Aroma der Waffenpolitur.
 

Manchmal erstaunte es Kakashi trotz seiner langjährigen Erfahrung immer noch wie die meisten Jounin, die er kannte so normal geblieben waren. In ihrem Job ging man an seine Grenzen – und zwar in jeder Hinsicht. Dennoch: Narben hatte zwar jeder und die meisten pflegten auch kleinere Ticks, aber im Großen und Ganzen waren sie doch ein recht fröhlicher Haufen. Nun ja, mit Ausnahme von Ibiki vielleicht.
 

Vielleicht war es nicht gut, dass sein Team zur einen Hälfte aus Faulpelzen bestand und zur anderen aus Ordnungsfanatikern. Das gab immer reichlich Konfliktpotential. Allerdings war ihm bewusst, dass diese Überlegungen rein hypothetischer Natur waren. Er konnte sich als Teamcaptain glücklich schätzen, dass er Leute unter sich hatte, die fest zusammenhielten und noch dazu Einiges auf dem Kasten hatten.
 

Er und Genma waren schon seit ihrer gemeinsamen Zeit auf der Akademie beste Freunde und Yamato und Hayate komplettierten das Team, indem sie die beiden Älteren oft tatkräftig in deren faule Hintern traten.
 

Ein leises Seufzen entwich Kakashis Lippen, als er nochmal seine mentale Checkliste für den heutigen Tag durchging. Sein Morgen war bis jetzt alles andere als angenehm verlaufen. Zuerst einmal war er fast nicht aus dem Bett gekommen, weil er die letzte Nacht noch ewig damit zugebracht hatte, den bürokratischen Kram für Sasukes Übernahme ins Team zu erledigen.
 

Tsunade hatte ihm das auferlegt, wohl weil sie hoffte, dass er angesichts dieser Anstrengung von seinem Plan abweichen würde Sasuke weiterzuhelfen. Das hätte ihr zweifelsohne einen Haufen Ärger mit den Ältesten erspart und Kakashi wusste, dass Tsunade mindestens so faul war wie er selbst wenn es um Büroarbeit ging.
 

Danach hatte er noch ein paar Missionsberichte fertiggestellt und versucht, ein wenig Ordnung in sein heimisches Büro zu bringen, da er festgestellt hatte, dass sich bei der quälenden Schreibarbeit durchaus Zeit sparen ließ, wenn er nicht stundenlang nach seinen Akten und Dokumenten suchen musste.
 

Wirklich genial. Man kommt immer erst drauf, wenn‘s schon zu spät ist, dachte er gelangweilt, als er zum wiederholten Mal gähnen musste und sich verschlafen die Augen rieb. Seine Nacht war wirklich viel zu kurz gewesen.
 

Hoffentlich hatte der Ältestenrat seinem Vorschlag zugestimmt, sonst konnte er sich auf noch viel mehr Arbeit am heutigen Tag einstellen. Dann nämlich würde er, da war er sich sicher, es auch auf sich nehmen, persönlich mit den Alten zu reden und sie irgendwie zur Vernunft zu bringen.
 

Seiner Meinung nach war es schon eine enorme Ressourcenverschwendung gewesen, dass man Sasuke bis jetzt in ein Büro eingesperrt hatte. Deshalb war Kakashi entschlossen, seinem ehemaligen Schüler in dieser Hinsicht unter die Arme zu greifen.
 

Ihm war klar, dass Sasuke wenn es nach den Ältesten gegangen wäre, schon am Tag seiner Rückkehr umgebracht worden wäre, und der Uchiha-Erbe hatte Kakashi schon immer besonders am Herzen gelegen.
 

Der Grauhaarige wusste eigentlich gar nicht genau, warum das so war. Er konnte nur vermuten, dass es etwas mit seinem eigenen Verhältnis zu Obito und Sasukes enormer Ähnlichkeit mit ihm selbst in seiner Jugend zu tun hatte.
 

Irgendwie fühlte er einen beinahe schon väterlichen Beschützerinstinkt, wenn es um den Schwarzhaarigen ging. Und das kam nicht gerade häufig vor: Mit den meisten Leuten, die er kannte, pflegte er nur sporadischen Kontakt. Er mochte seine Privatsphäre.
 

Unwillkürlich musste Kakashi leise lächeln. Er hatte sich noch keinerlei Vorstellung davon gemacht, wie sich sein Verhältnis zu Sasuke verändern würde, wenn der Junge seinem Team beitrat. Dazu war bis jetzt nicht wirklich Zeit geblieben, alles war sehr spontan über die Bühne gegangen. Aber Kakashi hoffte, dass Sasuke seine Entscheidung begrüßen würde.
 

Kakashi hatte ihn ab und zu beim Training beobachtet und angesichts seiner enormen Anstrengungen darauf geschlossen, dass sich Sasuke nach wie vor Hoffnungen machte, eines Tages wieder echte Missionen annehmen zu dürfen.
 

In der Hinsicht hatte Kakashi ihm hoffentlich weiterhelfen können. Was Sasuke nun aus dieser Möglichkeit machte, ob er die harte Anfangszeit durchstehen würde, lag an nur ihm selbst.
 

In diesem Moment flog die Tür auf und Genma stürmte herein, einen turmhohen Stapel Papier in den Armen, so dass man kaum sein Gesicht sehen konnte.
 

„Morgen, Kakashi“, rief er außer Atem. „Tsunade... Sie hat gemeint... Du sollst sofort zu ihr kommen.“ Genma schmiss den Papierkram nachlässig auf den Besprechungstisch, so dass er gefährlich schwankte und fast umfiel, dann wandte er sich strahlend um.
 

Kakashi war inzwischen aufgestanden und streckte seine müden Glieder.
 

„Hmmh, offensichtlich hat es geklappt“, murmelte er abwesend. „Wer hätte das gedacht?“
 

„Na, hör mal. Es war doch wohl sonnenklar, dass du dich mit Tsunade gegen die senilen Knacker durchsetzen kannst! Tu mal nicht so“, lachte Genma und wedelte gespielt warnend mit einem Zeigefinger. Er hatte noch nie viel für den Rat übrig gehabt. Seiner Meinung nach hätte dieser verstaubte Teil der Exekutive schon lange abgeschafft gehört.
 

Nun fing auch Kakashi an zu grinsen, so dass sich sein sichtbares Auge schloss. „Sorry, du kennst mich doch.“ Er stand auf und schlenderte zum Besprechungstisch, um den Papierstapel, den Genma angeschleppt hatte in Sicherheit zu bringen.
 

„Oh ja, ich kenne dich“, meinte Genma unheilschwanger und senkte seine Stimme. „Pass mal auf was passiert, wenn ich Sasuke erzähle wie gut ich dich kenne. Ich wette, er kippt aus den Latschen.“ Genma lachte nun wieder lauthals angesichts der Vorstellung wie Sasuke, sich affektiert die Hand vor die Stirn schlagend, in Ohnmacht fiel.
 

Er kannte Kakashis ehemalige Schüler und mit Sasuke hatte er bereits einige Male persönlich gesprochen, seit dieser regelmäßig im Hokageturm anzutreffen war. Immer nur kurz und sporadisch, aber er hatte den Eindruck gewonnen, dass der Uchiha eher steif war, wenn es um gesellschaftliche Konventionen und Vorstellungen von Sexualität ging. Nun, da würde er in diesem Team bestimmt sein blaues Wunder erleben.
 

Genma zügelte sein Lachen auf ein freches Grinsen herunter und lehnte sich bequem gegen den Besprechungstisch.
 

Kakashi meinte nur gewohnt trocken: „Mag sein. Jedenfalls solltest du es langsam angehen lassen, Genma. Denk dran, er ist erst achtzehn. Außerdem könnte er dich, nebenbei bemerkt, mit seinem Sharingan innerhalb von ein paar Sekunden ausknocken.“
 

„Ach komm schon, Kashi. Du kannst mir nicht erzählen, dass du es nicht lustig fändest, den Kleinen ein wenig in Verlegenheit zu bringen“ Genmas Senbon kreiste in dessen Mund, als er gedankenvoll darauf herumkaute. „Hm, ich muss mir irgendwas überlegen...“
 

Kakashi massierte sich angestrengt die Schläfen. Sein Freund war wieder mal schwer von Begriff.
 

„Bitte, Genma. Halt dich zurück. Ich weiß, du fändest es lustig und ich ehrlich gesagt auch, aber ich kenne Sasuke besser als du. Wenn du es dir bei ihm einmal verscherzt hast, dann wird er dich für immer für einen Idioten halten. Und ich will nicht das Klima unseres Teams gefährden!“ Der Ton des Grauhaarigen war plötzlich ungewöhnlich ernst und nachdrücklich geworden.
 

Genma verstand – wie immer. „Hey, lass mir doch meine schmutzigen Fantasien, Mann. Ich dachte ja nur, dass er ja eigentlich zum Anbeißen aussieht... Aber wenn du es verlangst, dann bin ich ganz brav.“ Der Braunhaarige nahm seinen Senbon aus dem Mund, setzte eine bittende Schmollmiene auf und klopfte Kakashi beruhigend auf dessen Schulter.
 

Dieser atmete erleichtert auf und zog dann kurzerhand seine Maske herunter, um den überraschten Genma kurz, aber bestimmt auf den Mund zu küssen.
 

Sein bester Freund war einer der Wenigen, die ihn jemals ohne sein berühmtes Accessoire gesehen hatten und das auch nur, weil die beiden in einer Art „Beziehung“ steckten. Nun ja, falls man „beste Freunde, die des Öfteren miteinander schliefen“ als Beziehung bezeichnen konnte. Kakashi wusste es selbst nicht so genau.
 

Jedenfalls hatten die beiden jetzt schon eine ganze Weile ihren Spaß zusammen, ohne dass jemals irgendetwas Größeres daraus erwachsen wäre. Kakashi war nicht verliebt und Genma ebenso wenig. Der Sex war lediglich eine Steigerung ihrer Freundschaft, sozusagen das Sahnehäubchen.
 

Als sich Kakashi nach kurzer Zeit wieder von Genma löste und von ihm zurücktreten wollte, um sich endlich auf den Weg zu machen, hielt ihn Genma an seiner Jounin-Weste zurück und küsste ihn noch einmal, dieses Mal drängend und mit einer Leidenschaft, die Kakashi so früh am Morgen gar nicht erwartet hätte.
 

Obwohl Kakashi verdutzt war, erwiderte er mit Nachdruck und schubste Genma erfolgreich zurück gegen die große Tischplatte, auf der noch die Missionskarten von letzter Woche lagen. Er liebte es einfach, den dominanten Part zu spielen, auch wenn er und Genma ihr Verhältnis in dieser Hinsicht recht fair gestalteten...
 

„Mhmm...“, stöhnte Genma verhalten und leckte sich die Lippen, als sie sich kurzzeitig lösten, um nach Luft zu schnappen. „Yummy... Lust, heute Abend bei mir vorbeizukommen?“, fragte er heiser und presste seine durch die Hose deutlich spürbare Erregung gegen Kakashis Hüfte.
 

Kakashi grinste und ließ seine Hand wandern. Nach unten. „Wenn du mir was zu essen kochst und ich hinterher bestimmen darf, was wir machen“, raunte Kakashi Genma ins Ohr und ließ seine Zunge kurz in dasselbe eintauchen, was Genma erneut genüsslich aufstöhnen ließ. Kakashi war mal wieder einfach zu sexy als gut für ihn war.
 

„Alles für dich, Baby. Uh, oh Gott... Kashi, hör auf damit!“, rief Genma und schlug Kakashis geübte Finger weg, die begonnen hatten, seine Erregung durch die Hose hindurch zu massieren.
 

„Was denn?“, kicherte der Grauhaarige verschmitzt. „Soll ich dir etwa nicht helfen, mit deinem kleinen Problem, meine ich?“ Wieder drückte seine Hand Genma mit Nachdruck.
 

„Ahh, nein... Ich meine, geh!“ Genma schüttelte hastig den Kopf und entfernte sich ein Stück weit von seinem besten Freund, der ihn gerade anstarrte wie der Wolf ein Reh, über das er kurz davor ist herzufallen.
 

„Du musst endlich gehen, Tsunade hat doch nach dir verlangt“, versuchte Genma ihn zur Vernunft zu bringen.
 

„Hmm, na gut“, knurrte Kakashi, obwohl er noch immer das dringliche Bedürfnis verspürte, diese vom bisherigen Küssen lecker roten Lippen weiterhin in Beschlag zu nehmen.
 

Als er schon in der Tür stand, drehte er sich noch einmal um und schenkte Genma seinen absolut verführerischsten Schlafzimmerblick. „Ich komm dann sowas um acht. Bis dann.“ Damit war er draußen.
 

Genma fluchte laut. Jetzt konnte er zusehen, wie er mit seinem „Problem“, wie Kakashi es treffenderweise bezeichnet hatte, fertig wurde. Er marschierte kurzerhand zur Tür und schloss ab, dann ließ er seinen Gürtel aufschnappen. In diesem Zustand konnte schließlich kein Mensch arbeiten!
 


 

Sasuke klopfte. „Herein“, erklang Shizunes gehetzte Stimme und der Uchiha öffnete gespannt die Tür. Tsunade war offenbar noch nicht anwesend und Sasuke entspannte sich wieder ein wenig. Shizune war gerade vollauf damit beschäftigt, Ton-Ton einzufangen und dabei nicht über ihren Kimono zu stolpern. Das Schwein wollte sich wie es aussah nicht an die Leine legen lassen.
 

Shizune wandte sich zu Sasuke um und meinte kurz angebunden: „Setz dich, sie kommt gleich.“ Dabei wies sie auf einen der Stühle vor Tsunades übergroßem Schreibtisch. Sasuke nahm das Angebot an und vertrieb sich die Zeit damit, aus der breiten Fensterfront auf den vollkommen klaren Sommerhimmel zu blicken, während die junge Frau hinter ihm weiterhin fluchend mit dem Schwein kämpfte.
 

Nach einigen Minuten (Sasuke kam es wesentlich länger vor) öffnete sich dann die Tür zu einem kleinen Nebenzimmer und Tsunade betrat ihr Büro. Sie trug einen Stapel Unterlagen im Arm und sah mehr oder minder übernächtigt aus.
 

Sasuke wollte gerade zu der üblichen höflichen Begrüßung ansetzen, da öffnete sich auch noch die Tür zum Flur und Kakashi kam ohne zu klopfen, dafür aber mit scheinbar blendender Laune hereinspaziert.
 

„Yo“, machte er und hob lässig die Hand. Sasuke nickte ihm kurz zu und erhob sich dann, um Tsunade die Hand zu schütteln. Als Tsunade auch Kakashi angemessen begrüßt hatte, ließ sie sich sofort in ihren geliebten Ledersessel sinken und blickte die beiden Männer vor sich auffordernd an.
 

Kakashi und Sasuke setzten sich ebenfalls, sahen sich aber nicht an. Sasuke befürchtete, dass er seine Unwissenheits-Fassade nicht aufrecht erhalten könnte, wenn er seinem Sensei direkt in die Augen (oder besser gesagt: in das Auge) blickte und Kakashi wollte Sasuke nicht voreilig falsche Hoffnungen machen. Er hatte immerhin noch keine offizielle Bestätigung erhalten, dass sein Plan auch tatsächlich aufgegangen war.
 

Tsunade ächzte und strich sich einige lose Strähnen, die aus ihrem unordentlichen Pferdeschwanz geglitten waren, aus dem Gesicht. Dann sah sie Sasuke direkt an und meinte: „Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, denn ich bin todmüde – dank dir, Kakashi.“ Sie klang ziemlich eisig, aber Kakashi zuckte nicht mit der Wimper, sondern wartete geduldig darauf, dass sie sich wieder abregte.
 

„Sasuke, du wirst fortan vollständiges Mitglied von Team Kakashi sein, das heißt du wirst mit ihnen zusammen Missionen ausführen und daher hiermit zum Rang eines ANBU befördert“, leierte Tsunade ihre Ansprache nur bedingt feierlich herunter.
 

Kakashi gestattete sich ein triumphierendes Grinsen. Das konnte er als Sieg auf ganzer Linie für sich verbuchen! Eigentlich hatte er zumindest mit einer längeren Probezeit oder ähnlichem Firlefanz gerechnet. Es kam selten vor, dass der Rat Jounin ohne Vorbehalte in die ANBU-Ränge beförderte und Sasuke war in der Hinsicht bestimmt nicht die erste Wahl. Außerdem war er noch sehr jung.
 

Gerade deshalb begann Kakashi sich zwangsläufig zu fragen, warum der Plan so reibungslos aufgegangen war. Ein kleiner Teil von ihm ahnte, dass mehr dahinter stecken musste, als die „normalen“ Gründe jemandem zum ANBU zu machen... Allerdings wollte er sich die Laune nicht von irgendeinem trüben und unbewiesenen Verdacht verderben lassen. Deshalb sah er großzügig über diese scheinbare Ungereimtheit hinweg.
 

Sasuke störte sich wenig an der Tatsache, dass Tsunade nicht gerade erfreut über seine Beförderung zu sein schien. Mit der Zeit hatte er gelernt, die Meinung anderer über ihn gekonnt zu ignorieren. Er konnte sich angesichts ihres Zustands schon denken, dass sie wegen ihm einigen Ärger auf sich genommen hatte und war ihr deshalb in erster Linie dankbar.
 

„Vielen Dank, Tsunade. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet“, sagte Sasuke schließlich in einem Versuch Überraschung zu heucheln.
 

Bei der übermüdeten Tsunade mochte das noch klappen, allerdings konnte Sasuke seinen neuen Vorgesetzten weniger leicht täuschen. Kakashi fragte sich verdutzt, wie zum Henker Sasuke vorzeitig an die Information gekommen war. Immerhin hatten er und Tsunade die Einzelheiten erst gestern Abend geregelt.
 

„Nun ja, es war auch ein schweres Stück Arbeit.“ Die blonde Frau lächelte nun zum ersten Mal und das auch noch einigermaßen herzlich. „Aber immerhin hast du jetzt sogar deine größten Kritiker überzeugen können! Der Rat war zwar wenig erfreut über Kakashis Vorschlag, aber...“
 

Sasuke hielt das für einen guten Zeitpunkt, um einzuhaken. „Also war es Kakashis Idee?“, fragte er und blickte den Jounin von der Seite her an.
 

Tsunade nickte. „Ja, aber ich habe die meiste Arbeit damit gehabt. Wenn du hier wem danken solltest, dann...“
 

„...Mir“, warf Kakashi ein, der mittlerweile ungeduldig mit seinen Fingern auf den Tisch trommelte. „Ich hab die ganze letzte Nacht nicht geschlafen, weil du mir aufgebrummt hast die Formulare auszufüllen!“ Er knallte einen Stapel Papier auf den Tisch, den er in einer Mappe mitgebracht hatte.
 

Während sich Tsunade und Kakashi noch ein paar Minuten weiterzankten, wer denn nun die Lorbeeren für Sasukes Beförderung ernten durfte (was Sasuke selbst als äußerst kindisch empfand), unterhielt sich Sasuke damit, Shizune bei ihrer Verfolgungsjagd zuzusehen.
 

Jetzt hatte er es also endlich geschafft. Er würde wieder unter Kakashi arbeiten, mehr Zeit mit Hayate verbringen und noch dazu einen Haufen mehr verdienen. Nicht, dass es ihm darauf hauptsächlich ankam, aber es war doch ein ganz netter Bonus.
 

„Ich habe sie, ich hab sie endlich gefangen!“, kreischte Shizune irgendwann und riss damit alle aus ihren Gedanken beziehungsweise Streitereien. Ton-Ton war nun angeleint und sah alles andere als zufrieden damit aus.
 

„Sie muss heute zum Tierarzt“, erklärte Tsunade nebenher, während sie sich ein Schälchen Sake einschenkte. Nach dem Ärger mit Kakashi brauchte sie den jetzt.
 

„Wie bitte? Du bist die beste Ärztin in Konoha und kannst das Schwein nicht behandeln?“, schnaubte Kakashi, der noch immer eingeschnappt war. Seine Arbeit wurde einfach viel zu wenig geschätzt!
 

Tsunade runzelte irritiert die Stirn und entgegnete: „Ich könnte akute Verletzungen behandeln, das ja. Ton-Ton muss aber geimpft werden. Und ja, Kakashi, mit veterinären Impfstoffen habe ich mich wirklich noch nicht befasst.“ Man merkte deutlich, dass ihr Geduldsfaden langsam aber sicher zu reißen drohte.
 

Kakashi betrachtete Tsunade etwa eine Minute lang gelassen, als wollte er sagen „Und du nennst dich die beste Ärztin der Welt?“, dann stand er auf.
 

„Sind für diese Woche irgendwelche Missionen für mein Team anberaumt?“, fragte er geschäftsmäßig und kratzte sich gelangweilt am Kopf.
 

„Bis jetzt noch nicht“, antwortete Tsunade und ihre Bernsteinaugen wanderten zu Sasuke. „Ihr habt also genug Zeit, den Kleinen einzuführen.“
 

Kakashi kicherte – schrecklich lächerlich, wie Sasuke fand – und tätschelte seinem Ex-Schüler den Kopf. Sasuke duckte sich genervt weg und schüttelte ungläubig den Kopf. Ehrlich mal, der Mann war kindischer als Naruto und das hieß schon etwas!
 

„Na, dann gehen wir mal, was?“, meinte der Jounin mit einem Mal wieder unheimlich gut gelaunt und wandte sich um.
 

„Moment mal, Kakashi“, rief Shizune und wandte sich an ihre Vorgesetzte. „Hast du daran gedacht, Sasuke einen Decknamen zuzuteilen?“
 

„Natürlich, wofür hältst du mich?“, empörte sich die Blondine. „Steht alles in Sasukes neuer ANBU-Akte. Die hat Kakashi.“ Sie deutete auf den Silberhaarigen.
 

Kakashi blickte einmal schnell von der Mappe zu Sasuke zu Tsunade, dann hatte er offenbar einen Entschluss gefasst. „Wir regeln das im Besprechungszimmer. Da kriegst du auch die Uniform und so weiter“, ließ er in schleppendem Tonfall verlauten.
 

Sasuke nickte und verbeugte sich noch einmal in Richtung Tsunade. „Vielen Dank. Ich werde Konoha nicht noch einmal enttäuschen.“
 

Tsunade schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Natürlich nicht, da bin ich mir sicher, Sasuke. Also: Mach dir nicht zu viel Druck!“
 

Sasuke wollte eigentlich noch etwas erwidern, aber Kakashi öffnete bereits die Tür und meinte locker: „Ich pass schon auf ihn auf, Tsunade. Du wirst sehen, dass ich die ganze Zeit Recht hatte...“ Damit war er aus der Tür, so dass er Tsunades wutschäumenden Zustand nicht mehr besichtigen konnte.
 

Sasuke schüttelte den beiden Damen die Hände, dann folgte er eilig Kakashi, damit er nicht den Anschluss verlor. Sein Sensei ging in seinem üblichen gemächlichen Tempo, die Hände wie so oft in den Hosentaschen, so dass Sasuke schnell zu ihm aufgeschlossen hatte.
 

Kakashi rollte genervt mit den Augen und seufzte. „Echt mal, die Frau macht meine Kopfschmerzen nicht besser, im Gegenteil. Ich war die ganze letzte Nacht wegen der Angelegenheit wach und hab das auch gestern bei ihr...“ Er deutete angewidert über seine Schulter in Richtung von Tsunades Büro. „...durchgeboxt. Hoffentlich hat Genma endlich unser Zimmer aufgeräumt, sonst dreht Hayate durch“, dachte Kakashi laut nach.
 

„Vielen Dank“, unterbrach ihn Sasuke verlegen, aber dennoch entschlossen. „Ich meine... Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast... Ich weiß ehrlich nicht, wie lange ich es noch über den Schriftrollen ausgehalten hätte.“ Er lächelte ein wenig und zugleich mit einer solchen Vorfreude, dass Kakashi regelrecht die Spucke wegblieb.
 

Er hatte Sasuke noch nicht oft ehrlich lächeln gesehen und dass der Junge es jetzt tat, hatte auf jeden Fall einen Effekt auf den Älteren. Kakashi schoss unwillkürlich durch den Kopf, dass er für Sasukes Lächeln verantwortlich war. Und merkwürdigerweise befriedigte ihn diese Tatsache zutiefst.
 

„Ähm, kein Problem. Wirklich“, winkte Kakashi ab, als er sich wieder gesammelt hatte. „Ich war schon immer der Meinung, dass diese Bestrafung eine Verschwendung deiner Fähigkeiten ist.“ Seine Stimme klang recht beiläufig, obwohl er insgeheim gespannt war, wie Sasuke auf das Gesagte reagieren würde. Er war sich sicher, dass der Uchiha schon länger kein ernstgemeintes Kompliment mehr zu hören bekommen hatte.
 

Sasuke errötete gut sichtbar wegen seiner blassen Hautfarbe, dann entgegnete er möglichst gelassen: „Danke. Ich hab mir das auch öfter gedacht, aber meine Meinung zählt ja nicht, stimmt’s?“ Eigentlich hatte sein letzter Satz unbekümmert und fröhlich klingen sollen, aber in Sasukes Stimme hatte sich eine winzige Spur Resignation eingeschlichen, was seinem Sensei nicht verborgen blieb.
 

„Jetzt zählt sie auf jeden Fall mehr. Ich bin zwar Captain, aber im Grunde läuft der Großteil bei uns basisdemokratisch ab. Abgesehen von den Missionen natürlich, da bin ich der Boss!“ Kakashi warf sich spielerisch in die Brust und Sasuke musste schon wieder grinsen. Er hatte seinen Ex-Lehrer noch nie so unbeschwert und offenherzig erlebt.
 

Vielleicht jetzt, weil er mich als gleichwertigen Kollegen betrachtet, schoss es Sasuke durch den Kopf und damit stieg sein Selbstvertrauen beträchtlich.
 

Mittlerweile waren sie vor dem Besprechungszimmer angekommen, auf dessen Tür Kakashis Name stand. Kakashi gestikulierte mit todernster Miene und übertrieben theatralisch auf seinen Namen bevor sie eintraten, so dass Sasuke ebenfalls gut gelaunt den Raum betrat. Drinnen herrschte offensichtlich immer noch das berühmt berüchtigte Chaos, von dem Kakashi vorhin gesprochen hatte.
 

Genma, Yamato und Hayate waren allesamt anwesend und faulenzten mehr oder weniger. Genma lag quer über den Boden ausgestreckt und las eines von Kakashis Icha-Icha-Büchern, Hayate säuberte sein Schwert und Yamato versuchte halbherzig ein wenig Ordnung in Kakashis Missionsberichte zu bringen. Sasuke kannte alle drei entweder näher (wie Hayate) oder weil sie ihm bereits vorgestellt worden waren, so dass er nicht sonderlich überrascht war, sie hier anzutreffen.
 

Seine drei neuen Kameraden waren jedoch ebenfalls nicht überrascht ihn zu sehen, was Sasuke nun doch verwunderte. Dann fiel ihm ein, dass Hayate ihnen theoretisch – genauso wie Sasuke – die ganze Geschichte erzählt haben konnte.
 

„Morgen, Hayate“, räusperte sich Kakashi. „Meinst du nicht, du solltest mal deiner Pflicht nachkommen?“ Er wies vorwurfsvoll auf den zugemüllten Tisch.
 

Der Angesprochene blickte genervt von seiner Arbeit auf und marschierte wortlos zu Genma, den er prompt in den Hintern trat. Und zwar wortwörtlich.
 

„Verdammt, Hayate. Hör auf damit!“, protestierte der Braunhaarige mit dem normalerweise stets unverschämten Grinsen, der nun versuchte Hayates Fuß auszuweichen und gleichzeitig den Porno weiterzulesen.
 

Bevor etwas Ernsteres zwischen den beiden passieren konnte, warf Yamato bestimmt ein: „Ist schon okay, ich mach das.“
 

„Oh nein, lass das mal schön - den - Faulpelz - hier - machen!“ Hayate akzentuierte jedes Wort mit einem Tritt. „Den ganzen Tag Pornos lesen bekommt ihm sowieso nicht gut. Reicht schon, wenn wir einen Perversling im Team haben...“
 

Sasuke warf Kakashi einen merkwürdigen Blick zu. Hayate konnte eigentlich nur den Grauhaarigen meinen. Sasuke hatte selbst jahrelang mitbekommen, wie abgöttisch Kakashi seine Icha-Icha-Bände liebte.
 

„Ich verbitte mir diese Anschuldigungen“, sagte Kakashi simpel und fing nun selbst an, den Tisch aufzuräumen. Vielleicht lag es daran, dass er nicht geschlafen hatte, aber er hatte das Gefühl, dass er dieses Chaos nicht einen Moment länger ertragen konnte.
 

„Und, was machen wir heute so? Keine Missionen für uns?“, fragte Yamato, während sich Genma und Hayate mittlerweile kratzend und beißend am Boden wälzten.
 

Kakashi schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich, aber wir sollten Sasuke einführen.“ Er deutete auf den Jungen. „Da fällt mir ein: Ich weiß immer noch nicht, wie du jetzt heißt.“
 

Er sah zu Sasuke herüber, der immer noch recht nutzlos in der Nähe der Tür stand. Bis zu diesem Moment hatte er einfach nur seine neuen Teamkollegen beobachtet in einem Versuch, sie so näher kennenzulernen.
 

„Oh ja, das will ich auch wissen“, meinte Yamato eifrig und sprang auf das abgewetzte Ledersofa, welches unter dem kleinen Fenster stand. „Mach schon, guck nach!“
 

Sasuke war einigermaßen verdutzt, Yamato sich wie einen Fünfjährigen benehmen zu sehen. Normalerweise hatte dieser immer einen extrem seriösen Eindruck auf ihn gemacht.
 

Kakashi schmunzelte belustigt und zog eine versiegelte Schriftrolle aus der Innentasche seiner Weste. Dann schritt er kurzerhand zu Sasuke hinüber, packte den Jungen am Arm und bugsierte ihn energisch in Richtung Sofa.
 

„Nur nicht so schüchtern, Sasuke. Wir beißen nicht“, stellte Kakashi fest, als er sich neben Yamato plumpsen ließ und neben sich auf das Sofa deutete. „Setzen!“, kommandierte er dann. Sasuke gehorchte, immer noch wortlos aufgrund der überwältigenden Vertrautheit, die im Team zu herrschen schien.
 

„He, wir wollen das auch hören!“, keuchte Genma halb erstickt, der gerade von Hayate in den Schwitzkasten genommen wurde und nun verzweifelt versuchte freizukommen.
 

„Lass in los, Hayate“, brummte Kakashi ohne von der Rolle in seinen Händen aufzublicken, deren Siegel er gerade brach. Sasuke kam sich in diesem Moment vor, als wäre er kurz davor auf einer Preisverleihung geehrt zu werden.
 

Hayate motzte etwas Unverständliches, dann ließ er Genma los und setzte sich im Schneidersitz vor Kakashi auf den Boden.
 

„Ich schwör’s dir, Hayate. Das gibt Rache!“, meinte Genma unheilschwanger und setzte sich mit verschränkten Armen neben den Jüngeren.
 

Kakashi warf den beiden einen kurzen, abschätzigen Blick zu, der wieder einmal seine ganze Verachtung dafür aussprach, dass man ihn mit solchen Kindereien aufhielt. Er schien dabei zu vergessen, dass er selbst oft genug nicht ernst bei der Sache war. Im Grunde genommen gab es nur eine Sache, bei der er vollkommen ernst blieb und das war im Kampf. Wenn sein Leben auf dem Spiel stand, hatte er sich schon immer zusammenreißen können.
 

„Also, hier steht... Ich, Tsunade, Hokage der fünften Generation, gebe Sasuke Uchiha hiermit den Namen „Kido“, den er während seiner Dienstzeit als Mitglied der Ansatsu-Senjitsu-Tokushubutai im Einsatz als Decknamen verwenden wird...“ Kakashi blickte stirnrunzelnd von dem Schreiben auf.
 

„Ganz schön einfallslos, oder?“, fragte Yamato verhalten kichernd.
 

„Ich finde ihn gut“, meinte Hayate schulterzuckend. „Schön kurz und prägnant.“
 

„Ja, und man kann ihn toll variieren... Kiddo!“, setzte Genma mit seinem unverschämten Grinsen hinzu und stupste Sasuke ins Knie.
 

Der Schwarzhaarige verengte seine Augen gefährlich zu Schlitzen und meinte drohend: „Nenn mich noch einmal so, Shiranui, und du hast ein ernsthaftes Problem.“
 

„Oho, interessant! Ich bin gespannt“, schnurrte Genma und zwinkerte dem wütenden Sasuke zu.
 

Der Uchiha wollte gerade zu einer zweifellos feindseligen Erwiderung ansetzen, als Hayate ihm ebenfalls eine Hand auf sein Knie legte und beschwichtigend meinte: „Ignorier ihn einfach, Sasuke. Das geht am einfachsten und wirkt Wunder. Wobei ich zugeben muss, Kiddo hat auch seine Reize.“ Er blickte Sasuke verschmitzt in die Augen.
 

Dass Sasuke nun auch von Hayate so genannt worden war, besänftigte ihn tatsächlich. Immerhin war er wirklich der mit Abstand Jüngste im Team Kakashi. Diesen Spaß konnte er den anderen also wirklich gönnen.
 

„Ist schon okay... Ich hab kein Problem mit dem Namen. Es war nur im ersten Moment ungewohnt“, murmelte Sasuke verlegen und rutschte ein wenig auf seinem Platz hin und her.
 

Alle anderen mussten angesichts davon spontan lächeln. Sie hatten immer gehört, dass Sasuke seine Emotionen nicht zeigte, aber offenbar stimmten diese Gerüchte nicht. Es sah ganz so aus, als würde sich der Junge perfekt in das Team einfügen können.
 

„Na, dann ist ja alles geklärt“, brach ihr Captain das Schweigen. „Zeit, dass wir uns vorstellen... Ich bin Akira.“
 

„Und ich heiße Tsuyoshi“, meinte Genma fröhlich.
 

Kaito“, sagte Hayate schlicht.
 

Yamato erhob sich vom Sofa und blickte Sasuke freundlich an. „Meinen kennst du ja.“ Dabei warf er Kakashi einen vielsagenden Blick zu.
 

Es stimmte: Sasuke kannte Tenzou fast ausschließlich unter dessen Decknamen Yamato. Seinen wirklichen Namen wusste er nur deshalb, weil sich Kakashi immer schon geweigert hatte, Tenzou mit seinem Decknamen anzusprechen.
 

„Es tut mir ja leid für dich, aber dein Deckname ist einfach nicht so klangvoll“, kicherte Kakashi. „Wirst du über dieses von mir verursachte Trauma jemals hinwegkommen?“ Der Grauhaarige blickte durch ein halb geschlossenes Auge genervt zu ihm auf.
 

Alle fingen augenblicklich laut an zu lachen und Yamato meinte hoheitsvoll näselnd: „Vielleicht, wenn du dieses Zimmer endlich aufräumst.“
 

„Zu Befehl, Majestät!“ Kakashi salutierte, immer noch vollkommen ernst, während Genma sich schon wieder am Boden wälzte – dieses Mal allerdings freiwillig. Dann machte Kakashi sich tatsächlich an die Arbeit.
 

„Soll ich helfen?“, bot Sasuke an, dem es ohnehin recht war nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.
 

„Das kannst du gerne tun, Kiddo, und ihr anderen...“ Kakashi erhob seine Stimme ein wenig, damit vor allem Genma und Hayate ihn hörten, die schon wieder miteinander balgten. „...helft auch mit!“
 

Yamato verließ kurz das Zimmer, um Besen, Eimer und Wischmopp zu holen. Sasuke gesellte sich zu Kakashi, der ihn kurz ansah.
 

„Keine Sorge. Du kriegst heute auch noch deine Uniform und später gehen wir auf den Trainingsplatz. Mal sehen, wie eingerostet du bist.“
 

„Hn, das sollte kein Problem für mich sein. Ich bin noch nicht ganz aus der Übung“, entgegnete Sasuke überlegen grinsend.
 

Er freute sich schon so sehr darauf, endlich wieder raus zu kommen und kämpfen zu können, dass ihn eigentlich so gut wie nichts aus diesem Freudentaumel reißen konnte. Erst Recht keine Streitereien über seinen Decknamen.
 

„Wir werden sehen“, sagte Kakashi nur und zwinkerte ihm zu. „Du wirst nämlich gegen mich kämpfen...“
 

„Und?“, fragte Sasuke unbeeindruckt.
 

„Du bist noch nie alleine gegen mich angetreten. Verunsichert dich das nicht?“, meinte Kakashi beiläufig, während er sich bückte um eine Schranktür zu öffnen.
 

„Sollte es das?“, gab Sasuke selbstsicher zurück.
 

Kakashi hielt mitten in der Bewegung inne, dachte einen Moment lang ernsthaft nach, dann meinte er: „Nein, eigentlich nicht. Ich habe dich oft genug beim Training beobachtet und muss zugeben: Ich werde mich auf jeden Fall anstrengen müssen, um gegen dich anzukommen.“
 

Das setzte Sasukes bisherigem Tag nun wirklich die Krone auf, und es war gerade mal Mittag. Ein solches Kompliment von Kakashi zu bekommen machte allein schon die stundenlangen ermüdenden Trainingseinheiten wett, die er stets pflichtbewusst und häufig zum Ärger seiner Freunde eingeschoben hatte.
 

Sasuke registrierte nicht, dass Kakashi ihn genau beobachtet hatte. Der Uchiha hatte zwar nichts erwidert, aber Kakashi hatte andere Menschen schon immer lesen können und die gegenwärtige Mimik des Jungen sprach Bände. Sasuke war ohne seine Eltern aufgewachsen, weshalb Komplimente von seinen Freunden immer ein Vielfaches von dem für ihn bedeuteten, was sie für andere Menschen darstellten.
 

Kakashi merkte, genauso wie vorher auf dem Gang, dass es ihn froh machte Sasuke so zu sehen: Unbesorgt und glücklich angesichts seiner neuen Arbeit und des Vertrauens, welches in ihn gesetzt wurde.
 

„Aah, verdammt! Genma, hör auf damit!“, tönte es vom Boden her und Sasuke und Kakashi schauten sich um. Genma war gerade vollauf damit beschäftigt Hayate durch zu kitzeln, der abwechselnd von Lachen und Hustenanfällen geschüttelt wurde, so dass er fast kein klares Wort mehr rausbekam.
 

Genma genoss seinen zwischenzeitlichen Sieg und lachte mit, schien Sasuke und seinen Captain gar nicht mehr zu bemerken.
 

Kakashi hingegen bemerkte ein, wie es ihm vorkam, fast schon liebevolles Funkeln in Genmas honigfarbenen Augen. Er nahm sich vor, mal ein ernstes Wörtchen mit seinem Freund über Hayate zu reden. Immerhin hatte der Junge eine Freundin.
 

In diesem Moment kam Yamato wieder herein, Besen und andere Putzutensilien in den Armen. Er betrachtete einen Moment lang das Treiben auf dem Boden und auch ihm fiel auf, dass Genma sich nicht gerade normal verhielt. Dann ließ er die Sachen achtlos fallen und ging rasch zu Kakashi und Sasuke hinüber.
 

„Ich hab eben Anko auf dem Gang getroffen. Sie war bis heute Morgen auf einer Aufklärungsmission. Das Ziel wurde erfolgreich ausgekundschaftet und Anko meinte, dass Tsunade zu ihr gesagt hätte, dass sie jetzt wahrscheinlich uns losschickt, um die Sache zu Ende zu bringen. Angeblich nichts sonderlich Großes, also genau richtig für uns.“
 

Er warf Sasuke einen entschuldigenden Blick zu, dann sah er wieder seinen Vorgesetzten an. „Wir sollten uns mit dem Training beeilen.“
 

Kakashi nickte und sagte laut: „Genma, Hayate, verschiebt euren Streit gefälligst auf später.“
 

Beide sahen zu Kakashi und den Anderen auf, als hätten sie sich gerade erst daran erinnert, dass noch andere Leute im Raum waren.
 

Dann sprang Genma abrupt auf und rief: „Alles klar, dann lasst uns mal loslegen!“ Hayate brauchte ein wenig länger, um sich keuchend aufzurappeln.
 

Kakashi schloss kurz genervt die Augen, dann ging er wortlos zur Tür. Die Anderen folgten ihm.
 

Während sie durch die Gänge der Jounin- und ANBU-Büros marschierten, sprach keiner von ihnen ein Wort.
 

Sasuke nahm an, dass seine vier Teamkameraden ziemlich lustlos sein mussten. Sie waren immerhin gerade erst von einer anstrengenden Reise heimgekehrt. Er selbst freute sich aber natürlich, dass er nicht noch länger herumsitzen musste. Auch wenn das mit den vier Schwachköpfen in seinem Team bestimmt ganz unterhaltsam geworden wäre, dachte er belustigt.
 

Irgendwann dann blieb Kakashi, der ein Stück vorausgegangen war, vor einer Tür stehen, welche aussah als führe sie in einen schäbigen Besenschrank. Sasuke beschloss, gar nicht erst dumm zu fragen, da Kakashi in diesem Moment die Tür öffnete.
 

Drinnen war tatsächlich nur ein winziger Raum, der bis obenhin vollgestopft war mit Regalen voller ANBU-Uniformen und Ausrüstung. Seine Kollegen machten sich sofort an die Arbeit, passende Sachen für ihn herauszusuchen und warfen alles unachtsam auf einen Haufen in die Mitte des Raumes.
 

„Fertig“, meinte Genma irgendwann und schlenderte wieder zur Tür. Die Anderen folgten ihm.
 

„Zieh dich hier um, dann können wir uns den Weg zu dir nach Hause sparen. Deine Klamotten können in unserem Zimmer bleiben“, erklärte Kakashi noch eilig, dann waren sie auch schon draußen.
 

Sasuke seufzte und zog sich gehorsam sein dunkles Shirt über den Kopf. Dann zupfte er an den Bändern, die seine lose Hose oben hielten, bis auch sie hinunter glitt. Zuletzt legte er seine Sandalen ab. Danach schlüpfte er in seine neue, noch ungewohnte Uniform und legte nach und nach Armschoner, Bandagen und andere Kleinigkeiten an.
 

Er bemerkte währenddessen nicht, dass er die ganze Zeit über kritisch beobachtet wurde...
 

Ende Kapitel 2
 


 

A/N:
 

Sasuke: Kido = Start, Beginn
 

Kakashi: Akira = hell, klar
 

Tenzou: Yamato, yama = Berg
 

Genma: Tsuyoshi = stark, fest, zäh
 

Hayate: Kaito, kai = Meer
 

Falls dabei *nach oben deut* irgendwelche Unstimmigkeiten herrschen:

Ich hab's aus dem Internet, also bitte nicht köpfen deswegen ;D



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phae
2009-11-15T08:49:13+00:00 15.11.2009 09:49
Hallöchen ^^

Bin gerade über deine Ff hier gestolpert.
Die Idee gefällt mir gut und du hast einen schönen Schreibstiel.*verbeug*
Bin ohnehin ein riesen Fan von diesem Paaring ;)
Würde mich freuen wenn es bald weiter geht, könntest du mir dann eine ENS schicken?

Liebe Grüße
Phae


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