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Das Maleficium

von

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Dorian ließ den Blick über die anderen Fahrzeuge der Rebellenarmee schweifen. Die meisten waren längliche Metallungetüme mit geräumigen Ladeflächen, auf denen dichtgedrängt Personen saßen. Weiter vorne gab es Führerstände, die wie Käfige wirkten, und in denen immer je zwei der Rebellenkämpfer alle Hände voll zu tun hatten, die ratternden und scheppernden Fahrzeuge in der Spur zu halten.

Dann ging sein Blick zu dem größten der Fahrzeuge. Im Vergleich zu ihm wirkten die kleineren Gefährte wie Insekten, die ihre Königin umschwirrten. Es bewegte sich auf rasselnden Ketten fort, die unaufhörlich Sand aufwirbelten. Diese Konstruktion hatte nur wenig Besatzung, aber dafür eine riesenhafte Kanone, die auf seiner Oberseite in einer drehbaren Lagerung montiert war. Jede Bodenwelle ließ die Kanone auf und ab schwenken, so dass es wirkte, als könnte sie sich jeden Moment aus ihrer Halterung lösen.

Nachdem sich Dorian an dieser metallenen Monstrosität satt gesehen hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Land. Die Landschaft hatte sich stark verändert seit dem gestrigen Tag, und jetzt erst, in diesem Moment der erzwungenen Ruhe, wurde ihm dies so richtig bewusst. Soweit sein Auge reichte, setzten sich die sandigen, von Felsblöcken durchsetzten Hügel fort. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und brannte erbarmungslos auf das trockene Land herab. Sein von dem Kampf an diesem Morgen aufgewühlter Geist kam allmählich zur Ruhe, und ihm fiel der Name dieser Gegend wieder ein.

Dorian erinnerte sich an die Erzählungen der Vagabunden, denen er in den Spelunken des Bucket-Weges gelauscht hatte. Immer wieder war dabei die Nahami-Wüste weit im Norden von Galdoria erwähnt worden. Das monotone Dröhnen des Fahrzeugs und das sanfte Wiegen des Aufbaus machten ihn schläfrig, und so wurden die Erinnerungen in seinem Geist noch lebendiger. Immer mehr drängten sie sein Wachbewusstsein zur Seite. Dorian sah nun die Erzählungen vor sich, von den Gefahren des Landstrichs, von Banditen, die diese verlassene Gegend unsicher machten, und von Ungeheuern, die Reisenden auflauerten.

Er sah deutlich die sagenumwobenen Monstren vor sich, die erlesene Schätze bewachten und auf Abenteurer warteten, um sich mit ihnen zu messen. Dorian konnte den Reichtum beinahe riechen, der hier, mitten in der Einöde, auf wagemutige Recken wartete, um ihnen den Lohn ihrer Mühen zu vergelten. Hinter jedem Felsen und jeder Sanddüne glaubte er bereits mythische Schätze zu erblicken, und je mehr ihn die Last der Wirklichkeit drückte, desto deutlicher erstanden diese Fantasien vor seinen inneren Augen zum Leben.
 

Ein plötzlicher Ruck riss ihn aus seinen Träumen. Dorian blinzelte schläfrig und sah sich um. Das Fahrzeug stand, die Ladeklappe wurde herabgelassen.

„Wir sind da“, sagte einer der Rebellen zu ihm. Seine Stimme klang erfreut bei diesen Worten. Momente später schwang er sich von der Ladefläche, wie auch seine Kameraden. Dorian richtete sich auf, und sein Rücken schmerzte dabei. Da sah er das Lager der Befreiungsarmee.
 

Eine Stadt aus Zelten ragte aus dem Wüstenboden. Zahllose Dächer aus sandfarbenem Tuch knatterten im Wind. Zwischen ihnen herrschte reges Leben. Dieser Ort wirkte friedlich für Dorian, trotz all der bewaffneten Kämpfer. Er verstand, dass dies eine Heimat war: Zwar nicht für ihn oder einem seiner Mitreisenden, sehr wohl aber für diese Menschen.

All seine Glieder schmerzten von der Fahrt, als er von der Ladefläche sprang. Er bildete mit seinen Mitreisenden einen kleinen Haufen und kam sich dabei verloren vor. Ringsum kam Bewegung in ihre Kolonne. Jetzt sah er auch die Verwundeten, die auf Tragen von den Fahrzeugen gehoben wurden.

Nun bemerkte er auch Menschen, die dieselben sandfarbenen Gewänder trugen, allerdings ohne Vermummung. Sie hießen die Kämpfer willkommen und kümmerten sich sofort um die Verletzten. Über so mancher Trage beugte sich jemand und begann zu weinen. Von weitem hörte er das Schreien eines Kindes, das wohl gerade von seiner Mutter beruhigt wurde.

Wie Ausgestoßene standen sie in diesem Wirrwarr, bis endlich der Mann, der sich ihnen als Largo Cotter vorgestellt hatte, zu ihnen kam.

„Nicht, dass wir auf euch vergessen“, sagte er zwinkernd und lächelte dabei. Es war aber ein bitteres Lächeln, wie Dorian erkannte. Er spürte, dass dieser Mann heute den Tod von Kameraden, wahrscheinlich sogar Freunden, miterlebt hatte.
 

Largo Cotter führte sie in das Lager, wobei er auf dem Weg dorthin von etlichen Personen angesprochen wurde. Jedes Mal hörte er geduldig zu, erteilte Anweisung oder Rat, je nach Art der Anfrage. So brauchten sie an ihr Ziel wesentlich länger als die kurze Wegstrecke es hätte vermuten lassen. Aber Dorian spürte in ihm das Bedürfnis, dies eigenhändig zu erledigen.

Schließlich kamen sie zu einem leeren Zelt, das er ihnen als Aufenthaltsort zuwies. Daneben ließ er zwei Wachposten Aufstellung beziehen, „zu eurem Schutz“, wie er lachend erklärte. Dann gab er Sarik ein Zeichen, ihm zu folgen. Dieser nickte ihm zu, wandte sich aber vorher noch an seine Wegbegleiter.

„Passt mir auf Hargfried auf“, wies er sie mit eindringlicher Stimme an und deutete auf den jungen Mann, der sich auf einer der bereitstehenden Liegebetten in dem Zelt niederließ. „Wenn es sein muss, überwältigt ihn, bevor er uns in noch größere Probleme bringt. Verhaltet euch selbst ebenso ruhig, dann kommen wir aus dieser Sache heil raus.“

Er nickte ihnen allen noch einmal zu, was sie erwiderten; bis auf Brynja, die nur leise schnaubte und in das Innere des Zelts ging. Dann ging Sarik mit Largo Cotter weg und ließ sie hier zurück.
 

Ziemlich in der Mitte der Zeltstadt befand sich jenes Zelt, in das Cotter Sarik nun führte. Sein weitläufiger Innenraum enthielt einen langen Kartentisch, auf dem Lineale und Kreidestücke lagen. Ebenso standen Aufhängungen mit Karten an den Wänden des Zelts. Sarik verstand schnell, dass dies die Kommandozentrale der Befreiungsarmee war.

An den Karten standen Personen in denselben sandfarbenen Gewändern, wie sie Cotter trug, die ebenso keine Rangabzeichen erkennen ließen. Trotzdem spürte er die Hierarchie, in der dieser Cotter ganz oben stand, welche diese Leute von den Karten aufblicken und vor ihrem Befehlshaber salutieren ließ.

Largo Cotter wies ihm einen Platz vor einem Klapptisch zu, auf dem sich Papiere stapelten und auf dem zu einem Funkgerät wirre Kabelstränge führten. Sarik setzte sich hin, Cotter nahm hinter seinem Tisch Platz. Eine Weile verbrachte er nur damit, in den Papieren zu blättern, mit Untergebenen, die an seinen Tisch kamen, kurze, abgehackte Gespräche zu führen und die eine oder andere Anweisung in das Funkgerät zu sprechen.

„Durch dieses Ding haben Sie Kontakt mit der Hauptstadt?“ fragte Sarik, dem bewusst war, dass er das Gespräch am besten mit etwas begann, das diesem Mann angenehm war.

„Allerdings“, antwortete Cotter nicht ohne Stolz. „Unsere Reichweite deckt die Hälfte des Landes ab. Kein Vergleich zu dem veralteten Schrott, den die Armee verwendet.“

„Interessant“, erwiderte Sarik. „Es ist übrigens ziemlich ungewöhnlich für einen Oberbefehlshaber, an einem Angriff teilzunehmen.“

Largo Cotter ließ die Papiere in seinen Händen sinken und wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. Es entging Sarik nicht, dass er ein für diesen Mann wichtiges Thema angeschnitten hatte.

„‘Oberbefehlshaber‘ klingt ziemlich protzig“, sagte er und lächelte dabei. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. „Ich verfüge über nicht viel mehr als hundert Männer und Frauen unter Waffen. Es ist eine kleine, aber schlagkräftige Truppe. Von Zeit zu Zeit führen wir Nadelstiche aus, so wie heute. Und es ist mir wichtig, persönlich dabei zu sein bei unseren Operationen.“

„Trotz des Risikos?“

„Kein größeres Risiko als jenes, das für uns alle besteht“, erwiderte Cotter lebhaft. „Genau diese Ansichten sind es, gegen die wir kämpfen. Der Kaiser ist ganz oben“, dabei gab seiner Stimme einen scherzhaften Klang und hob die Hand, „und seine Soldaten sind ganz unten.“ Nun senkte er die Hand, ebenso wie den Klang seiner Stimme. „Und dort sterben sie auch, unbemerkt von ihm. Nein, mein guter Herr Metharom: wenn dieser Kampf erfolgreich und die Herrschaft des Kaisers Vergangenheit ist, dann geht die Macht vom Volke aus. Und nicht von irgendeinem Schnösel, der in seinem Palast sitzt und vom Leid seiner Untertanen nichts mitbekommt.“

Nach dieser Ansprache schnaubte Cotter empört und wandte sich wieder seinen Papieren zu. Sarik sah sich um: Es herrschte reges Kommen und Gehen in dieser Kommandozentrale. Zugleich spürte er aber auch die Zuversicht, die dieser unbedeutende Sieg am heutigen Morgen diesen Menschen verliehen hatte. Schließlich legte Cotter seine Papiere beiseite, faltete die Hände und blickte Sarik ernst, aber auch ein wenig müde an.

„Nun gut. Ich habe ein paar Fragen an Sie, und ich bin überzeugt davon, Sie sind schlau genug, mir ehrlich zu antworten.“

„Gewiss doch. Fragen Sie“, erwiderte Sarik gefasst.

„Sie sind also jene Leute, die vor zwei Tagen für ziemlichen Krawall im Palast gesorgt haben. Ich verstehe, dass sie nun fliehen. Aber warum mit der nördlichen Bahnlinie? Diese lässt der Kaiser bewachen. Nicht besonders gut, wie wir schon des Öfteren festgestellt haben“, fügte er mit einem raubeinigen Lächeln hinzu. „Und Sie wussten doch, dass diese Linie nicht besonders sicher ist. Sie wird in letzter Zeit fast nur noch von Flüchtlingen genützt, die jedes Risiko einzugehen bereit sind. Wieso also von ihnen?“

Sarik sah sich dem forschenden Blick seiner braunen Augen ausgesetzt. Seine nach außen hin gefasste Fassade täuschte darüber hinweg, dass er sich die ganze Zeit schon die Antwort für diese unausweichliche Frage zurechtlegte. Und noch jetzt, wo er sie geben musste, war er mit ihr nicht besonders zufrieden.

„Das ist richtig; würden wir einfach nur fliehen, dann gäbe es bessere Routen. Was meinem Mitstreiter vorhin herausgerutscht ist, stimmt: Wir suchen das Maleficium, und wir sind der Meinung, die Spur seines Diebes verfolgen zu können.“

Largo Cotter hob eine Augenbraue; ein ungläubiges Lächeln zeichnete sich dabei auf seinen Zügen ab.

„Tatsächlich? Wie soll das funktionieren?“

Diesen Moment hatte Sarik vorausgeahnt, mehr noch befürchtet. Er blinzelte mehrmals hinter seiner Brille und schob dabei unauffällig den Ärmel über seinen Escutcheon.

„Nördlich von hier liegt das Barantir-Gebirge. Das Ziel des Diebes liegt dort, ich bin mir sicher.“

„Ach ja? Verraten Sie mir doch, wie Sie zu dieser Feststellung gekommen sind.“

„Ich habe mich mit den Schriften des heiligen York beschäftigt. Ich suche das Maleficium schon lange. Und der Dieb ebenfalls, deshalb wird er dort sein, kein Zweifel.“

Sarik gab sich Mühe, überzeugend zu klingen, so überzeugend, dass dieser Cotter ihm unmöglich glauben konnte.

„Interessant… Nach meinem bescheidenen Wissen sind keine Aufzeichnungen des heiligen York erhalten geblieben. Und Sie erzählen mir, dass Sie doch welche gefunden haben? Und aufgrund dessen wissen Sie, wohin dieser Kerl mit dem Maleficium unterwegs ist?“

Sarik nickte eifrig. Er spürte, wie ihm ein Schweißtropfen über die Stirn lief. Angestrengt forschte er in den Zügen dieses Mannes, die noch weniger als seine eigenen den Inhalt der Gedanken verrieten. Und er sah sich ebenso dem prüfenden Blick eines Mannes gegenüber, der gelernt hatte, Menschen einzuschätzen und Lügen zu erkennen. Hoffentlich nicht besser als ich, war Sariks drängendster Gedanke.

„Also gut“, sagte Cotter schließlich, nachdem eine gefühlte Ewigkeit verstrichen war. „Wenn Sie so sehr davon überzeugt sind, ihn und das Maleficium dort zu finden, bitte sehr. Das ist eine sehr ominöse Geschichte, aber ich will sie nicht davon abhalten.“

Cotter machte eine kurze Pause, lehnte sich zurück und lächelte vergnügt, bevor er weiter sprach.

„Beim alten York, bekämen wir das Maleficium in die Hände, dann wäre die Veränderung in unserem Land endgültig nicht mehr aufzuhalten.“

Dann beugte er sich vor und setzte wieder die ernste Miene des Befehlshabers und Entscheidungsträgers auf, der er war.

„Als kleine Anerkennung dafür, dass sie dem Kaiser in die Suppe gespuckt haben, will ich sie bis an den Fuß des Barantir-Gebirges bringen. Von da an können sie ihre Suche fortsetzen, bei der ich ihnen übrigens viel Glück wünsche.“
 

In der Begleitung eines Rebellenkämpfers ging Sarik zurück zu dem Zelt, in dem seine Wegbegleiter bereits bei einer Mahlzeit saßen, die ihnen ihre ‚Gastgeber‘ kredenzt hatten. Sie alle aßen gierig, wie er sah. Besonders Hargfried glich seine Apathie durch besonders angestrengtes Hineinschaufeln des dampfenden Eintopfs aus. Ähnlich wie Dorian, Iria und Nadim. Nur Brynja stocherte lustlos in ihrer Schüssel und litt sichtbar unter der Trennung von ihren Waffen.

Sarik drehte sich um und sah, wie der Rebellenkämpfer wieder seines Weges ging, nun, wo sie an ihrem zugewiesenen Platz waren. Jetzt erst gestattete er es sich, erleichtert durchzuatmen.
 

Dorian hob den Kopf von seiner Schüssel und sah Sarik, der in das Zelt trat. Er ließ sich auf einen der Stühle sinken. Im selben Moment erhob Brynja sich vom Tisch und suchte die entfernteste Ecke des Zelts auf, um sich dort auf einer Liege auszustrecken. Dorian wechselte mit Iria einen vielsagenden Blick. Nur Nadim, der sich beim Essen vor lauter Gier ständig verschluckte, bekam von alledem nichts mit.

„Und? Was haben Sie denen erzählt?“ begann Dorian. Sarik zog eine der bereitstehenden Schüsseln zu sich heran und blickte hinein, als könnte er ihrer aller Zukunft aus ihr herauslesen.

„Die Wahrheit natürlich. Zumindest den größten Teil davon“, antwortete er und begann, mit dem bereitliegenden Löffel in der Schüssel umzurühren.

„Die Wahrheit? Ob das eine gute Idee ist…?“

„Die Wahrheit war das Einzige, das- “

Sarik drehte den Kopf zur Seite. Vor dem Zelt gingen ständig Leute vorbei, doch niemand schenkte ihnen Beachtung. Selbst die beiden Wachen davor schienen ihre Tätigkeit nicht allzu ernst zu nehmen, sondern plauderten lieber mit Kameraden, die bei ihnen Halt machten.

„ -das einzige, das uns dieser Largo Cotter mit Sicherheit nicht glaubt“, sagte er und vollendete so den angefangenen Satz. Dorian bekam große Augen, auch Iria blinzelte verwirrt. Nur Nadim schenkte seiner Schüssel, die er sich aus dem Topf in ihrer Mitte nachfüllte, mehr Beachtung als ihrem Gespräch.

„Das verstehe ich nicht…“, murmelte Dorian und schob seine mittlerweile leere Schüssel von sich. Sarik begann zu essen, legte dann aber seinen Löffel wieder weg. Er stützte sich mit beiden Ellbögen auf den Tisch und faltete die Hände. Dabei schweifte sein Blick immer wieder in Richtung Zelteingang, als befürchtete er ungewollte Zuhörer.

„Sollten diese Leute tatsächlich zur Überzeugung gelangen, wir wüssten, wo das Maleficium ist, dann wäre es vorbei mit uns.“

Dorian schluckte bei diesen Worten. Unbehagen sprach aus seinen Augen, deren Blick sich mit dem von Iria traf. Sie schien den gleichen Gedanken wie er zu hegen.

„Wissen wir es denn? Ich meine, außer der ungefähren Richtung.“

Sarik begann wieder zu essen und antwortete beiläufig.

„Nur die Ruhe. Macht euch keine Sorgen und wartet ab. Wenn wir außer ihrer Reichweite sind…“

Sein Blick ging abermals in Richtung Eingang, und den beiden war sofort klar, wenn er damit meinte.

„…dann erzähle ich euch mehr. Bis dahin habt Geduld.“
 

Dorian nickte, betrachtete seine Schüssel einen Moment lang und entschied, sich fürs Erste mit dieser kryptischen Andeutung zufrieden zu geben.

Er hatte Zweifel, ob das Iria auch gelingen würde. Sie saß an ihrem Platz und fixierte den in aller Ruhe essenden Sarik. Aus ihrer Miene sprach das Bedauern über ihre im Vergleich schmächtige Gestalt, die es ihr unmöglich machte, nähere Informationen aus Sarik heraus zu prügeln. So beschränkte sie sich darauf, ihm finstere Blicke zuzuwerfen und mit hektischen Bewegungen ihre Schüssel auszukratzen.

Ihn selbst berührte dies gar nicht mehr nennenswert. Die Erschöpfung trieb ihn zu einem der Liegebetten, und Dorian wurde wieder bewusst, dass er die letzte Nacht praktisch nicht geschlafen hatte. Seufzend streckte er sich aus und schloss die Augen. Wie befürchtet, stiegen nach kurzer Zeit die Erinnerungen des Kampfes in ihm hoch.

Doch seine erdrückende Müdigkeit, die er jetzt, wo er endlich liegen konnte, deutlicher als zuvor spürte, überdeckte diese gewalttätigen Bilder sehr bald mit dem Schleier des Vergessens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-06-27T23:18:15+00:00 28.06.2010 01:18
Klasse Kapi!^^
Freue michs chon aufs nächste!^^


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