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Until the end...

BxL
von

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I can see...

So ein verdammter Tag. Es hätte auch wirklich nicht schlimmer kommen können. Für den Schwarzhaarigen war eigentlich klar gewesen, dass er es nicht hatte verhindern können und dennoch wollte er sich mit diesem Schicksal nicht zufrieden geben. Immer wieder kickte er irgendwelche Steine oder Dosen vor sich her, rempelte Leute an und stolperte über Treppenabsätze und Bordsteinkanten. Und wenn er dann doch mal aufblickte, in eines von diesen unzähligen Schaufenstern, sah er nur sein jämmerliches Selbst. Sein Name schwebte über seinem Kopf, aber seine Todeszeit konnte er nicht sehen. Daher vermied er es überhaupt den Kopf zu heben und schlurfte wie ein alter Mann in gebeugter Haltung durch die Straßen. Dass die Leute über ihn redeten und ihm hinterher starrten, war ihm so ziemlich egal. Auch, dass er schon seit Tagen unterwegs war und weder gegessen noch geschlafen hatte. Aber er konnte keine Ruhe finden. Nicht nachdem, was passiert war. Denn er hatte es gesehen. Hatte gesehen, wann sein größter Rivale stirbt. Es war schon sehr bald und noch immer hatte er ihn nicht besiegt. Es konnte doch nicht sein, dass dieser hochtalentierte Detektiv stirbt, bevor er ihn übertrumpfen konnte. Nein, er musste unbedingt einen Weg finden ihn vor diesem Tag zu überholen!

Er hatte es immer vermieden L direkt anzusehen. Er wollte sein Gesicht nicht sehen. Wollte die Todeszeit nicht lesen. Doch er hatte es doch und nun war der junge Mann, welcher ein Abbild seines doch so verhassten Feindes sein könnte, dem Wahnsinn nahe, da er ihn unbedingt übertreffen wollte. Er wollte nicht länger im Schatten dieses Wunderkindes stehen. Er war hier das wahre Wunderkind. ER hatte die Augen eines Shinigami. ER konnte die wahren Namen und die Todeszeit von Menschen sehen. ER hatte die besten Ergebnisse in der Schule. Also wieso war ER dann nicht auch derjenige, der von allen umringt wurde? Er wusste selber keine Antwort darauf. Aber er hatte sich daran gewöhnt und sich immer weiter von den anderen entfernt. Hatte sie mit seinen hasserfüllten Augen angesehen und manchen von ihnen ihr Todesdatum vorausgesagt. Sie hatten ihn jedoch nie ernst genommen und ihn als Psychopaten abgestempelt. Ja, er war wirklich krank. Krank vor Eifersucht auf diesen Zuckersüchtigen! Sogar das hatte sich der Junge mit den Shinigamiaugen von ihm abgeschaut. Wenn er Tee oder Kaffee trank, dann nur mit einer ordentlichen Portion Zucker. Er setzte sich auch immer mit an die Brust angezogenen Knien auf Sessel oder Stühle...oder eben auch den Boden. Alle diese Eigenarten hatte er von L übernommen. Er wollte sein wie er. Wollte auch Fälle lösen. Doch das einzige was er konnte, war die Todeszeitpunkte von Menschen zu sehen. Und was eigentlich noch viel schlimmer war, er sah sogar WIE sie starben. Manches Mal hatte es ihn zu tiefst erschreckt und ein anderes Mal, war es einfach nur zum einschlafen langweilig. Doch seit ein paar Jahren hatte er sämtliche Ekel abgelegt. Hatte sich die Tode ganz in Ruhe angesehen und überlegt, wie einfach doch so ein Mensch stirbt. Darum beschloss er auch, es einfach mal auszuprobieren. Er suchte sich ganz bewusst Menschen aus, die nicht mehr lange zu leben hatten. Seinen ganzen Frust und Verbittertheit ließ er an ihnen aus. Es machte ihn gerade zu wahnsinnig, wenn er ihre Schreie hörte, sah, wie das Blut an ihrer Haut entlang lief und ihre Augen vor Angst weit aufgerissen waren. Selbst nach ihrem Ableben sahen viele noch so aus, als würden sie immer noch schreien wollen. In diesen Momenten durchzuckte den Schwarzhaarigen ein enormes Gefühl der Erregung und des Glücks. Er konnte das Leben eines Menschen einfach so beenden, wenn er es wollte. Er konnte entscheiden WIE er stirbt. Konnte ihn entsetzliche Qualen leiden lassen. Mehr als einmal beobachtete er, wie sein Opfer herumzuckte, da ihm bei jedem Schlag seines Herzens mehr Blut aus der Vene gepumpt wurde. Es ergötzte ihn, wie ihre Atmung schneller und schnappartiger wurde, bis sie schließlich ganz zum erliegen kam. Ab da war es dann einfach nur noch langweilig. Sie sagten nichts mehr, bewegten sich nicht mehr und man konnte an ihnen nur noch herumschneiden und basteln. Zum Beispiel hatte er einer älteren Frau die komplette Gesichtshaut gelöst und auf ihrem Hinterkopf wieder angebracht, sodass letzten Endes die Haare vorne und das Gesicht hinten waren....

Doch obwohl er bei seinen Taten nicht sonderlich zimperlich vorging, war er stets darauf bedacht keine einzige Spur zu hinterlassen. Er wusste wie das funktionierte. Fingerabdrücke, Hautschuppen, Haare, Speichel, Fußabdrücke, Kampfspuren...aber nichts dergleichen ließ er zurück. Rein gar nichts, was hätte auf ihn deuten können. Er informierte sich vorher wo seine Opfer wohnen, wie ihr Tagesablauf ist und wann sie alleine zu Hause sind. Hatte er das einmal herausbekommen, gab es für die auserwählte Person keine Chance mehr. Er testete, wie sich die Menschen am besten umbringen lassen, wie sie am schnellsten und wie am langsamsten sterben. Und jedes Mal erweckte es einen Teil von ihm zum Leben, den er glaubte, nie besessen zu haben.

Doch allmälig wich auch dieser aus seinem Körper. Kein Wunder. Selbst ein Beyond Birthday konnte nicht 5 Tage ohne Schlaf und Essen auskommen. Doch er hatte keinen Appetit. Nicht einmal sein Magen knurrte mehr. Doch man sah es ihm ganz deutlich an, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Augenringe waren dunkler und tiefer denn je und seine Wangen und Lippen schienen eingefallen. Es war nicht nur einmal vorgekommen, dass er das Bewusstsein verloren hatte oder von Leuten auf der Straße angesprochen wurde, ob alles o.k. sei. Ihnen hätte er am liebsten sofort den Hals umgedreht, doch stattdessen winkte er einfach nur ab und ging weiter.

Und heute, am 6. Tag, da gaben seine Beine abermals nach und er schleppte sich in eine Seitengasse und ließ sich auf einem Treppenvorsprung nieder. Er wusste selber, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Hände zitterten und seine Augen wirkten eingefallen. Wie in Trance schloss er ganz langsam die Lider und atmete aus. Ganz bewusst, als könnte jeder Atemzug sein letzter sein. Er wollte wenigstens selber bestimmen, wie er stirbt, wenn er schon nicht bestimmen konnte, wie er lebt. Mit diesen Gedanken wurde ihm gänzlich schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akira_kun
2009-12-18T21:21:15+00:00 18.12.2009 22:21
Nett.

Ich mag seine Gedankengänge sehr und bin glücklich darüber, dass ich eine so interessante FF gefunden habe. Shonen-ai,BBxLL und Blut, was besseres findet man und braucht man nicht! ^^

Ich lese auf jeden Fall weiter, und versuche Kommis zu hinterlassen!

Grüsse:

akira_kun


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