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Gundam 00: Others

von

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Heimkehr

Ein Mädchen seufzte verzweifelt.

„Schon wieder nichts. Wenn das so weitergeht, muss ich noch weiter raus und dann wird’s für mich gefährlich.“, murmelte sie vor sich hin. „Das ist allmählich echt nicht mehr lustig. So gut können Sie sich auch wieder nicht versteckt haben. Ein halbes Jahr bin jetzt schon auf der Suche und nicht der kleinste Anhaltspunkt. Verdammt! Wäre ich damals nicht einfach so verschwunden.“

Ihr Blick wanderte über die Sichtfenster im innern der Cockpits. Außer den Sternen, einem Meteoritenfeld und der Erde mit dem Orbitalring sah man absolut nichts. Nur die Unendlichkeit des Weltraums.

Noch einmal seufzte das Mädchen und griff hinter ihren Sitz. Von dort holte sie eine Wasserflasche und eine Dose, mit etwas das wie Tabletten aussah, hervor. Daraufhin nahm sie ihren Helm ab. Darunter kamen kurze, blonde Haare zum Vorschein. Die Blonde nahm eine Handvoll von dem Zeug in den Mund und kaute es. Den Rest spülte sie mit Wasser runter. Das Mädchen zählte die Wasserfalschen hinter dem Pilotensitz.

„Muss wohl bald wieder runter auf die Erde. Für zwei Tage reichten meine Vorräte hoffentlich noch, dann bin ich mit dem Sektor hier fertig.“

Die Blonde wusste, dass keiner ihr zuhörte. Aber alles was sie sagte war mehr oder weniger für sie selbst bestimmt. Der Helm schwebte vor ihren Augen vorbei. Auch die, nun, leere Wasserflasche hing links neben ihr in der Luft. Das Mädchen schaltete fast alle Systeme, bis auf das Radar und die Lebenserhaltendensysteme, auf Standby und machte die Augen zu. Nachdem sie schon seit über 20 Stunden nicht mehr geschlafen hatte, musste sie sich jetzt etwas ruhe gönnen. Nach drei oder 4 Stunden würde die Blonde sowieso weitermachen, aber das war gerade egal. Sie würde sonst wegen Erschöpfung umkippen und das wollte sie auf keinen Fall riskieren. Hier draußen im All konnte sie sonst lange auf Rettung oder wenigstens Hilfe warten.

Schon nach einer halben Stunde wurde das Mädchen, von einem lauten Piepsen, wieder aus dem Schlaf gerissen. Das Radar hatte etwas erfasst, konnte es aber nicht identifizieren. Sie griff sich ihren Helm aus der Luft und setzte ihn wieder auf, während die Systeme wieder hochfuhren.

Auf den Bildschirmen sah man nichts, doch das störte die Blonde nicht. Es war die erste Reaktion, seit sie mit ihrer Suche angefangen hatte. Ihre Beharrlichkeit schien sich endlich auszuzahlen. Sie steuerte ihren Suit in die Richtung, in der das Radar ausschlug. Er führte das Mädchen direkt in das Meteoritenfeld.

Als sie an dem Punkt ankam, den ihr das Radar anzeigte, war das überhaupt nichts. Nur Meteoriten eben.

„Fehlalarm? Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber was war das dann?“, fragte die Blonde, scheinbar, ihren Mobile Suit.

Sie fuhr sich durch die Haare und dachte nach, weswegen das Radar so reagiert hatte. Die erste Möglichkeit war die Sache mit dem Fehlalarm, Möglichkeit Nummer zwei, dass das Militär eine Sonde in einem der Meteoriten versteckt hat, oder, Möglichkeit drei, sie halluzinierte aufgrund von Schlafmangel. Anders konnte sie sich die Sache einfach nicht erklären. Bei Möglichkeit zwei bestand allerdings die Gefahr, dass sie aufgeflogen war und das hatte sie eigentlich nicht riskieren wollen.
 

Nicht weit von der Position des Mädchens entfernt, versteckt hinter einem Meteoriten, befand sich ein großes Trägerraumschiff. So ruhig es auch da lag, durch die Ankunft des Mädchens in diesem Gebiet, herrschte im Innern leichte Unruhe.

„Der Mobile Suit hat gestoppt.“, verkündete eine weibliche Stimme. „Entfernung liegt noch bei 15 Meilen (= ca. 22,5 km).“

„Wer kommt schon hier her? Kein normaler Mensch würde nur mit einem Mobile Suit so weit in den Weltraum vordringen. Noch nicht einmal mit einem der neuen Modelle.“, stellte ein junger, lilahaariger Mann nachdenklich fest.

„Das stimmt, aber wer ist dann das da draußen?“, fragte ein anderer sachlich.

„Der Suit sendet einen verschlüsselten Code auf den niedrigen Frequenzen.“, unterbrach ein anderes Mädchen die Diskussion der beiden.

Die Jungs schauten sich kurz verdutzt an, stießen sich vom Boden ab und schwebten dann zu der Rosahaarigen, die das eben verkündet hatte. Der Code, der auf dem Monitor vor ihr angezeigt wurde, war eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, die nicht zusammenzupassen schienen. Trotzdem schien der Lilahaarige überrascht zu sein, als er ihn sich genauer anschaute.

„Was ist los, Tieria?“

„Das ist ein alter Code von uns, Lasse. Woher zum Teufel hat dieser Pilot ihn?“

Die Rosahaarige gab etwas in den Computer ein und startete ein Suchprogramm. Wenn dieser Code von ihnen war, dann musste es auch Aufzeichnungen darüber geben, wann er das letzte Mal verwendet wurde und wer ihn verwendet hatte. Keine zwei Minuten später spuckte der Computer auch schon die genauen Daten aus. Nun waren alle Anwesenden überrascht. Sie trauten ihren Augen nicht.

„Wie...wie kann das sein? Das ist doch unmöglich.“

Feldt, die Rosahaarige, sprach aus, was alle wohl dachten. Der Code war ein ID-Code, der das letzte Mal vor 3 Jahren verwendet worden war. Er gehörte zu einem Gundam der damals mit seinem Piloten zusammen spurlos verschwand. Seit dem hatten sie nichts mehr von beiden gehört. Aber warum tauchten sie gerade jetzt auf? Die letzte Schlacht lag schon eineinhalb Jahre zurück.

„Ich geh das überprüfen.“, sagte Tieria und machte sich auf den Weg zu seinem Gundam.
 

„Senden des ID-Codes beenden.“, befahl die Blonde dem Computer.

Sie lehnte sich entspannt zurück. Das Mädchen fand, dass es den Versuch wert war. Ihrer Meinung nach war das Meteoritenfeld absolut frei von jeglichen menschlichen Wesen. Irgendwie fand sie das beruhigend, aber irgendwie machte es sie auch traurig. Die Blonde hatte etwas versprochen, das sie unterallen Umständen einhalten wollte. Wie es bisher allerdings aussah ging das wohl nicht.

Wieder fing das Radar an auszuschlagen und wie zuvor schaute das Mädchen zu erst auf die Sichtschirme. Dieses Mal sah sie etwas. Es war ein stark gepanzerter Mobile Suit, der direkt auf sie zuflog.

„Das sieht ja aus wie…“, weiter kam die Blonde nicht, denn der andere Mobile Suit übermittelte eine Live-Übertragung aus dem Cockpit.

In einem kleinem Fenster, auf Sichthöhe, erkannte sei ein ihr sehr vertrautes Gesicht. Nur weil er keine jetzt gerade keine Brille trug, ließ sie sich nicht beirren.

„Du bist es also doch, AJ.“, meinte ihr Gegenüber nicht sehr begeistert.

„Auch schön dich wiederzusehen, Tieria.“

Die AJ genannte antwortete so monoton wie immer. Eigentlich hätte sie ihren Gegenüber am liebsten angeschrieen, doch das passte einfach nicht zu ihr. Tieria schaute ihr irgendwie missmutig zu, während sie einige Systeme startete, die bisher nur noch auf Standby liefen.

„Was wird das, wenn´s fertig ist?“

Er schien richtig sauer zu sein. Zwar merkte man das nicht sofort, aber das Gefühl, als würde die Luft einfrieren, war ihr nur zu vertraut.

„Glaubst du ich will hier Wurzeln schlagen? Das Militär kann uns jederzeit aufspüren und wenn das der Fall ist, dann haben wir beide ein sehr großes Problem.“, entgegnete AJ, als sei das selbstverständlich.

Doch noch während sie ihren Gundam in Bewegung setzte, registrierten ihre Sensoren einen rapiden Anstieg an GN-Partikeln in unmittelbarer Nähe. Tieria fuhr seine Waffensysteme hoch und richtete sie auf den anderen Gundam.

„Verdammt. Was soll der Mist? Ich bin nicht der Feind. Du richtest deine Waffen auf die falsche Person.“

„Du warst 3 Jahre spurlos verschwunden und tauchst auf einmal einfach so nur mit Harpyies an einem Ort auf, an den keiner nur mit einem Mobile Suit kommt. Das ist schon sehr verdächtig. Meinst du nicht auch?“

Die Frage war ernst gemeint, trotzdem konnte die Blonde es nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Wut stieg in ihr hoch, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen.

„Ich glaub es nicht. Wie kannst du so etwas sagen? Warum glaubst du, bin ich das Risiko eingegangen im All zu sterben, oder vom Militär entdeckt und gefangen genommen zu werden? Ich hab damals etwas versprochen und was ich verspreche halte ich auch.“

Auch jetzt konnte AJ ihre monotone Stimmlage nicht ändern, aber es war nicht zu ueberhoeren, dass sie mehr als empört über Tieria’s Verhalten war. Der fuhr, genau so plötzlich, seine Waffensysteme wieder runter. Innerlich war die Blonde mehr als überrascht.

„Das war nur ein Test. Nur du konntest dich an dieses überflüssige Versprechen erinnern.“, entgegnete er ernst. „Folg mir. Die anderen warten schon.“

Aus irgendeinem Grund viel der Blonden ein Stein vom Herzen. Sie folgte ihrem alten Kameraden tiefer ins Meteoritenfeld. Schon nach ein paar Minuten erreichten sie die Ptolemaios. AJ fühlte sich, als würde sie nach einer langen Reise endlich wieder nach Hause kommen.

Nachdem der Andock-Vorgang beendet war, versammelten sich alle, die sich auf der Ptolemaios befanden, im Hangar. Sie wollten mit eigenen Augen sehen, ob es wirklich AJ war, die sich in dieses Meteoritenfeld verirrt hat. Vor allem, weil sie so tollkühn war nur mit ihrem Gundam so weit raus zu fliegen. Der erste, den alle sahen, war Tieria und er schien richtig wütend zu sein.

„Ich hab dich immer für intelligenter gehalten. Die ganze Aktion hättest du dir sparen können, in dem du dich mir Wang Liu Mei in Verbindung gesetzt hättest.“, schrie er in Richtung des anderen Gundam.

„Fällt dir auch noch mal was Neues ein? Das predigst du mir schon seit 10 Minuten, aber ich sag dir gern noch ein Mal, dass ich ihr nicht traue. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich zu ihr gegangen.“. antwortete der Pilot des anderen Gundam’s.

Sie nahm ihren Helm ab. Jetzt konnte auch die Crew sehen, dass es wirklich AJ war. Die bemerkte die Zuschauer erst nicht, sondern achtete nur auf Tieria.

„Und das erste was du machst, ist Harpyies nehmen und mit ihm ins All fliegen.“ Der Lilahaarige seufzte. „Wie kannst du nur so dumm sein? Du hättest dabei sterben können.“

„Da machst dir sorgen um mich? Ist ja mal was ganz neues.“, entgegnete die Blonde monoton wie immer.

Nicht eine Sekunde lies sie zu, dass Tieria die überhand gewann. Das war früher auch schon so gewesen, bevor AJ die Ptolemaios verlassen hatte und verschwunden war.

„Tieria hat recht. Das war sehr leichtsinnig, AJ Maass.“, meinte Lasse ernst.

Jetzt wurde auch AJ auf die anderen aufmerksam, die bis jetzt schweigend zugeschaut hatten, wie sie und Tieria sich, nach alter Manier der beiden, an die Gurgel gingen. Die Blonde, die dank der geringen Schwerkraft in der Luft schwebte, stieß sich von Harpyies Cockpit ab und kam direkt vor ihnen zum stehen. Gleich neben ihr landete Tieria.

„Lang nicht gesehen.“

„Lenk nicht vom eigentlichen Thema ab, du störrisches Mädchen. Das war wirklich leichtsinnig.“

„Du bist der einzigste Mensch, der mich so nennen darf, Ian. Ich hab es Tieria schon gesagt, ich traue Wang Liu Mei nicht, also musste ich...“, mehr konnte sie nicht dazu sagen.

Der Schlafmangel machte AJ wohl sehr zu schaffen, denn im nächsten Augenblick kippte sie bewusstlos vornüber. Lasse, der zufällig in Griffweite stand, fing sie auf und trug sie zur Krankenstation. Keiner sagte etwas. Auf irgendeine Weise freuten sich alle, dass sie wieder hier war, sogar Tieria.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schatten_des_Lichts
2010-05-08T20:04:43+00:00 08.05.2010 22:04
Hört sich wirklich interessant an, wenn ich nicht so müde wäre würde ich heute noch weiter lesen. Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr gut mach weiter so!^^
bye bye

Von: Hannibal
2010-03-23T09:17:52+00:00 23.03.2010 10:17
So den Prolog hätte ich schonmal geschafft und das sogar mit dem fetten Streifen über dem Laptop Bildschirm xDDD Kapitel 1 ist dann morgen dran :)


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