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Blood Deal

Even if saving you sends me to heaven
von

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Mogli und ShirKahn - zensiert

Nathan

Mit einem Gefühl der Erleichterung betrat er die Tiefgarage und hielt auf sein Auto zu. Heute schien im Allgemeinen ein guter Tag für ihn zu sein. Zum einen hatte die Preisverleihung wunderbar begonnen und lief nun schon seit ein paar Stunden, was es Nathan ermöglichte jetzt schon zu verschwinden, dann hatte man ihm sein Auto aus der Werkstatt geliefert und er würde sich gleich mit Ragnar treffen. Perfekt. Ebenso perfekt wie das nun wieder makellose Heck seines Mercedes, in das ihm ein übereifriger Taxifahrer vor ein paar Tagen gerauscht war. Zwar hatte Nathan kein Problem damit, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, aber gerade zu Veranstaltungen wie diesen fuhr er schon ganz gern im eigenen Auto vor.

Er öffnete den Kofferraum, zog sein Jackett aus und begann damit, sein Hemd aufzuknöpfen. Es war ihm bewusst gewesen, dass er keine Zeit mehr haben würde noch nach Hause zu fahren, darum hatte er zumindest soweit vorgesorgt als er sich für den Empfang umgezogen hatte. Schnell zog er sich das einfache dunkelblaue T-Shirt über den Kopf und verstrubbelte sich die Haare ein wenig. Würde schon so gehen... Schnell war der Kofferraum wieder verschlossen und er stieg ein, sich kurz darauf problemlos in den Verkehr einfädelnd. Am Telefon war nicht viel Zeit geblieben um sich einen Treffpunkt auszudenken an dem sie in der Nähe auch etwas unternehmen könnten, denn selbst in einer Stadt wie New York blieb der Montag nun einmal der Montag. Selbst die Partysüchtigsten musste sich irgendwann einmal erholen und schleppten sich nach der Arbeit zumeist nur noch nach Hause.

Aber, dank einer Schnellsuche im Internet - neben Gesprächen für die Verleihung - war er auf eine Art Glückstreffer gestoßen. Zumindest sah er das so. Der Treffpunkt war schnell erreicht und befand sich vor einem Springbrunnen. Abermals war sein Parkplatz wohl dem Wochentag zu verdanken, oder einfach nur seinem sprichwörtlichen Glück. Wer wollte es schon so genau bestimmen? Er schnappte sich die Tasche, die man ihm mitgegeben hatte, schloss sein Auto ab und hielt auf den fröhlich vor sich hin plätschernden Brunnen zu. Eine Meerjungfrau, mit einem Kelch aus dem wohl auch in tausend Jahren noch Wasser kommen würde, wenn man dem Bildnis Glauben schenken wollte. Ein wenig suchend sah er sich um, bis er den anderen tatsächlich auf sich zukommen sah. Sah so aus als wären sie diesmal beide zur ungefähr gleichen Zeit hier aufgetaucht.

Und wow... Ragnar sah richtig gut aus. Nicht dass er das davor nicht auch getan hatte, aber da war eine Art Selbstbewusstsein? Egal was es war, es brachte Nathan zum Lächeln. Er blieb stehen, sah dem anderen dabei zu wie jener näher kam. "Na schöner Mann?", begrüßte er Ragnar sobald der nahe genug heran war und trat dann näher in den Bereich des anderen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. "Bist du ein wenig abenteuerlustig?", fragte er ihn und fand sich ein weiteres Mal begeistert über dessen schönen braunen Augen.
 


 

Ragnar

Kaum hatte Cole den Raum im Lady-Dream betreten, spürte Ragnar wie alle Dunkelheit aus seinem Herz verbannt war. Wenn Cole in seiner Nähe war, hatte Ragnar immer das Gefühl, dass alles in Ordnung kommen würde. Dass es nichts auf der Welt gab, wovor er Angst haben müsste. Und dabei wusste er, dass er Cole nicht mehr auf die Art und Weise liebte, wie er das früher getan hatte. Schon lange liebte er ihn nur noch als seinen besten Freund. Und seitdem sie sich wieder richtig nahe gekommen waren, war dieses Gefühl von Verbundenheit wieder vollkommen präsent. Und so hatte er kein Problem damit, sich von Cole aufbauen zu lassen und sich gleichzeitig auf das Treffen mit Nathan zu freuen.

Coles Sticheleien, wenn er mal in seinen Gedanken abschwiff, prallten an seinem Selbstbewusstsein ab.

Als es auf 22 Uhr zuging wuchs seine Nervosität zwar wieder, aber es war ein angenehmes Gefühl. Und die Bestätigung, die er durch Cole noch als i-Tüpfelchen erhielt, war Balsam für seine Seele und Nahrung für sein Selbstbewusstsein, das nun endlich aus seiner kleinen Zehe wieder nach oben gekrochen war, und ihn wieder vollständig ausfüllte.

Innerhalb New Yorks fuhr er nur mit der U-Bahn. Cole stellte ihm zwar den Wagen des Lady-Dreams zur Verfügung, aber er mochte U-Bahn fahren. Dort konnte man in dieser lebenden Menge untertauchen und Geschichten erleben, die es anderswo kaum gab. Sicher, es war ein wenig gefährlich. Besonders, wenn er durch die Viertel fuhr, die weniger verbunden mir Costellos Clan waren, aber so bekannt war er nun auch wieder nicht.

Der weiße Rollkragenpullover und die dunkelblaue Levis, die er nun mittlerweile anhatte, weil er sich doch noch einmal umgezogen hatte, standen ihm gut. Er hatte ein wenig Farbe in den vergangenen Sommermonaten abbekommen, weil er häufig vormittags joggen gegangen war, und diese Bräune harmonierte gut mit dem Weiß seines Oberteils. In Island war er schon als Kind damit aufgezogen worden, dass seine Mutter aus Südeuropa gekommen war und er ihren dunklen Teint geerbt hatte. Wäre er nach seinem Vater gekommen, hätte er wohl jetzt blondes Haar, blaue Augen und Sommersprossen. Aber das war nicht der einzige Grund, weshalb er froh war, nicht nach jenem gekommen zu sein.

Fröhlich stieg er aus der U-Bahn. Was Nathan hier wohl unternehmen wollte? Er war gespannt. In diesem Stadtviertel kannte er sich eher gar nicht aus. Wie auch immer, er sollte nicht vergessen, dass Nathan letztlich aus einer ganz anderen Welt kam, als er selbst. Und daher würde es sicher spannend sein, womit jener gedachte, ihr Date zu gestalten.

Jener Mann, mit diesem unglaublich schön geschnittenen, markanten Gesicht, stand bereits am Brunnen und Ragnar musste schmunzeln, als er das Wasserspiel hinter diesem betrachtete. Irgendwie konnten sie dem Klischee Märchen nicht so recht entfliehen. Lächelnd trat er auf den anderen zu, freute sich über seine Begrüßung. "Hey Prince Charming", erwiderte er, gab auch dem anderen einen sanften Kuss auf die Wange und nickte kurz zu dem Brunnen. "Ich habe wirklich unglaubliches Glück. Ich treffe meinen persönlichen Märchenprinz vor einer märchenhaften Kulisse." Frech grinste er Nathan an. "Abenteuerlustig? Aber sicher", bestätigte er. "Cinderella hat sich ja sogar dazu überreden lassen, in einen Kürbis zu steigen und sich von Mäusen kutschieren zu lassen."

Er hakte sich bei Nathan ein und gemeinsam liefen sie ein Stück in den angrenzenden Park hinein. Ihm war aufgefallen, dass Nathan nicht seine Tüte mit seinen Sachen dabei hatte, was er sehr gut fand. Denn falls er sie nicht einfach nur im Auto gelassen hatte, würde er einen Grund haben, zu Nathan nach Hause mitzugehen. Aber das würde erst nachher entschieden werden. Jetzt waren sie erst einmal hier und liefen durch einen liebevoll gestalteten Park.

Die wenigen Grünanlagen, die New York außer dem Centralpark besaß, waren besonders schöne Orte in dieser riesigen Stadt. Ragnar war froh, dass er bei sich um die Ecke auch die Möglichkeit hatte, ein wenig durch etwas Grünes zu joggen. "Wie war deine Preisverleihung? Hat alles geklappt?", fragte er dann und blickte während der andere sprach diesen von der Seite kurz an. Ob er Nathan einmal fotografieren dürfte? Dieser Mann war eigentlich zu schön, als dass es real sein konnte, dass er nicht vergeben war. Andererseits könnte es natürlich auch daran liegen, dass er zu beschäftigt war. - Wie auch immer, Ragnar sollte nicht über so etwas nachdenken.

Als Nathan stehen blieb, blickte Ragnar auf. Sie waren vor einem Kassengebäude stehen geblieben, bei dem es sich um den Eingang zu einem Zoo der besonderen Art handelte - ein Nachtzoo. Ragnar hob erstaunt die Augen. "Wow", murmelte er dann. "Das nenne ich mal eine gelungene Überraschung." Sein Lächeln kehrte auf sein erstauntes Gesicht zurück. "Na dann lass uns mal nachsehen, was die lieben Tiere, nachts so treiben..." Er zwinkerte dem anderen zu und löste sich von ihm, um zur Kasse zu gehen und zwei Karten zu kaufen, noch bevor Nathan sich darüber beschweren könnte.
 


 

Nathan

Ein wenig irritiert war er zuerst schon, bevor er die Assoziation der Meerjungfrau mit Märchen verband und dann schmunzelte. "Na dann komm, Cinderella. Ich werde dich zwar zu keinem Ball entführen, aber ich habe das Gefühl, dass es dir trotzdem gefallen könnte." Nathan konnte sehr gut damit leben als Ragnar sich bei ihm unterhakte und drückte dessen Arm leicht. Er selbst war erst einmal hier gewesen, im Tageslicht, aber er fand es gerade um ein ganzes Stück schöner und auch ruhiger. Man bekam das Gefühl sich gar nicht mehr im stressigen, stets wachen New York zu befinden, sondern in so einer Art kleiner Paralellwelt.

"Es lief ganz gut. Zwar gab es einigen Stress mit den Blumenarrangements, und damit statt der roten Rosen eben gelbe, aber das schien den Veranstalter nicht weiter zu stören", erzählte er und warf Ragnar einen Blick zu. "Ich weiß nicht, ob du viel zum Lesen kommst oder es überhaupt gerne tust, aber dort wurden irgendwelche Schriftstellerpreise vergeben. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass ihnen die Farbe der Rosen an ihren Tischen herzlich egal war. Dafür waren die Dankesreden umso länger und vollgespickt mit langen, schwierigen Wörtern. Offensichtlich wirkt man wichtiger, je seltener die Worte im normalen Sprachgebrauch sind." Er schüttelte den Kopf ein wenig belustig. "Vermutlich sind sie jetzt noch dabei, ihre Preise zu verteilen. Aber um den Rest kann sich Elisa kümmern. Ich habe mein Soll erfüllt", merkte er an und blieb, an ihrem Ziel angekommen stehen, um Ragnars Reaktion abzuwarten. Wenn es diesem gar nicht gefallen würde, würden sie eben woanders hingehen.

Trotzdem erleichterte und freute ihn Ragnars Reaktion natürlich. So wirklich einschätzen ließ sich der Geschmack von ihm ja doch noch nicht und Nathan selbst kannte viele, die mit so etwas überhaupt nichts anzufangen wüssten. Aber noch bevor er etwas erwidern konnte, war Ragnar auch schon losgelaufen, um die Karten zu kaufen. Was ihm die Zeit gab, den anderen noch einmal in Ruhe zu betrachten. Der weiße Pullover unterstrich den Teint des Mannes ganz ausgezeichnet und Nathan würde sich fast schon als glücklich bezeichnen, die langweilige Verleihung hierfür früher verlassen zu haben.
 

Als Ragnar die Karten bezahlt hatte trat er wieder näher, griff nach der Hand des anderen, hob sie an und hauchte ungeachtet des blöd dreinsehenden Mannes an der Kasse einen Kuss auf den Handrücken. "Vielen Dank ...", er stockte und runzelte die Stirn. "Gibt es eigentlich eine männliche Form von Cinderella? Ich möchte dich eigentlich ungern Prinzessin nennen." Hier grinste er frech. "Mir persönlich gefällt der Prinz in solchen Geschichten sowieso besser." Ohne die warme Hand des anderen los zu lassen betraten sie den kleinen aber feinen Zoo. Wodurch sie erst einmal einige Stufen nach unten gehen mussten, denn auch wenn vieles davon in den Park mit eingebunden worden war, so hielt man gerade die kleinen Nager und anderen nachtaktiven Tiere in einer Art unterirdischem Tunnelsystem Auch wenn das nicht besonders weiläufig war, so war es doch ganz spannend zu beobachten. Nathan selbst blieb vor einem ganz bestimmten Schaufenster stehen und lächelte ein wenig nachdenklich. "Ich wollte immer Mäuse oder eine Ratte haben, was mir jedoch nicht erlaubt wurde. Meine Mutter ekelt sich vor ihnen, aber ich sehe nur die schönen und irgendwie niedlichen Knopfaugen. Und wenn man ihnen eine Weile zusieht... wie kann man dann noch Angst vor ihnen haben?" Er deutete auf eines der gezeigten Gleithörnchen. "Gerade wenn sie sich putzen möchte ich sie wirklich am liebsten einpacken und mitnehmen", gestand er und wandte sich dann Ragnar zu. "Vielleicht find ich deine Augen deshalb so toll, obwohl das natürlich nicht das beste Kompliment ist, das man geben kann. Verzeih. Aber ich spreche natürlich nur vor der Farbe, schließlich hast du keine Knopfaugen." Sanft dirigierte er Ragnar an dessen Hand ein wenig näher zu sich und legte seine Hand an dessen Wange. Tief in diese schönen Augen blickend, bevor er den wenigen Abstand überwand und dem anderen einen kurzen aber sanften Kuss gab. "Vermutlich rede ich mich gerade um Kopf und Kragen?", ein wenig seufzend schüttelte er den Kopf, lächelte dann aber sofort wieder.
 


 

Ragnar

Ragnar war begeistert und blickte den Verkäufer der Karten freundlich lächelnd an. Er freute sich schon darauf, durch den Park zu laufen. Dieser Zoo war so alles andere als das, was er in seinem 'normalen' Leben jemals zu sehen bekommen würde. War er überhaupt schon einmal in einem Zoo gewesen? Er wusste es nicht. Vielleicht irgendwo mal so ein Streichelzoo als er noch mit seinen Eltern in Island gelebt hatte, aber daran konnte er sich nicht wirklich erinnern. Aber nun war er in einem Zoo. In diesem märchenhaften Paralleluniversum, das er bei Nathan erleben konnte. Kurz musste er schmunzeln bei dem Gedanken was Cole wohl früher dazu gesagt hätte, wenn er ihn gefragt hätte, ob sie in den Zoo gingen. Undenkbar..

Er nahm das Wechselgeld und spürte, wie Nathan seine Hand ergriff und an seine Lippen führte. Ragnar musste grinsen. Wie im Märchen...

"Ich fürchte nicht. Aber Du kannst mich ja Aschenputter nennen, wenn du möchtest", er grinste schelmisch. "Ich glaube das würde ganz gut zu mir passen. Und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir der Prinz in diesem Märchen auch besser." Er zwinkerte dem anderen zu. Es freute ihn, dass Nathan seine Hand nicht losließ. mit einem immerwährenden Lächeln folgte er dem anderen. Ragnars Augen bemühten sich, nicht immer den Mann neben sich anzusehen, sondern auch die Tiere. Als sie zu jenen Mäusen kamen, konnte er aber nicht anders, als die Augen auf seinem Begleiter zu haben. Wie dessen Augen mit einem Mal leuchteten. Wirklich süß. Und dann erklärte er auch, weshalb dieser so fasziniert von diesen Tieren war. Ragnar trat näher an das Glas uns betrachtete sich das kleine wirklich recht putzige Tier. Er hatte früher mal überlegt, ob er einen Hund haben wolle, aber an so ein Tier hatte er noch nie gedacht. Wohl, weil er selbst ein wenig wie eine Ratte in seinem Loch hauste... Na gut, so schlimm war es dann auch wieder nicht. Seine Augen folgten dem Fingerdeut des anderen. "Ja, sie sind wirklich ganz niedlich", bestätigte er leise und bemerkte dann, wie Nathan ihn ansah. Erst blickte er überrascht, dann wurden seine Augen wärmer und das Lächeln wurde zu einem Grinsen. "Hm, ich glaube das mit den Komplimenten musst du wirklich üben. Das könnte galanter gehen..", meinte er dann neckend, ließ sich jedoch gerne zu Nathan ziehen und genoss die Berührung an seiner Wange, das Schaudern, das durchs einen Körper fuhr, als Nathan ihn so durchdringend ansah, den sanften Kuss, den er gerne erwiderte. "Nein", wisperte er gegen die Lippen des anderen, "keine Sorge, ich denke deinen Kopf darfst du behalten. Aber noch ein Kuss als Entschädigung wäre nicht schlecht." Und bevor Nathan etwas erwidern konnte, nahm er sich selbst, was er wollte. Diesmal ließ er den Kuss ein wenig länger währen, bevor er sich löste, Nathan noch einen Moment tief in die Augen blickte und sich dann zurückzog, sich zwang, seine Augen wieder auf das, was um sie herum war zu lenken. "Komm, ich habe vorne gesehen, dass sie sogar ein Gehege mit Eulen und Wölfen haben..." Noch immer hielt er die Hand des anderen und er würde sie auch nicht so bald wieder loslassen.

Sie verließen die Abteilung mit den Wühltieren, nachdem sie sich noch die Maulwürfe und Hamster angesehen hatten.

Als nächstes kamen sie zu den Gehegen, in denen sie Igel und Marder sehen konnten, bis sie schließlich zu der Vogel-Voliere kamen, in der verschiedene Eulenarten zu bestaunen waren. "Wenn du Mäuse so gerne magst, dann gefallen dir diese Tiere sicher nicht so gut..", überlegte Ragnar und lehnte sich leicht gegen Nathan, als auch dieser zum Stehen gekommen war, diesem einen Arm locker um die Hüfte legend.

Sie liefen wie ein Pärchen herum - und Ragnar genoss es. Nur keine negativen Gedanken zulassen! Nichts sollte seine Stimmung heute trüben. Er musste einfach nur genießen. Seine Augen suchten wieder die des anderen. Ob jener nachher noch Lust hatte, mit ihm irgendwo kurz etwas essen zu gehen? Sicher war der Lebensrhythmus des anderen ganz anders, als der seine. Für Ragnar war 23 Uhr so die Zeit, an der an das Abendessen dachte, wissend, dass er noch bis 3, manchmal 4 Uhr früh durchhalten musste. Dafür frühstückte er auch meist erst mittags. Nathan war sicher jemand, der früh aufstehen musste. Ragnar beschloss nicht zu fragen. Nur wenn Nathan es ihm anbieten würde, würde er ihn bitten, noch etwas mit ihm essen zu gehen.
 


 

Nathan

Nur zu gern ließ Nathan sich in einen weiteren Kuss ziehen. Wenn es nach ihm ging könnten sie auch einfach so hier stehen bleiben, aber das war ja nicht der Sinn der Sache. Nicht nur, korrigierte er sich in Gedanken. Ein leichtes Lächeln blieb auf seinen Lippen, während er den Zoo gemeinsam mit Ragnar erforschte. Hin und wieder streichelte er dessen Handrücken mit seinem Daumen, wenn er den Tieren dabei zusah wie sie miteinander spielten oder auf der Nahrungssuche durch ihr Gehege liefen. Ob es vielleicht nicht tatsächlich an der Zeit wäre, sich ein Tier anzuschaffen? Eines, das nicht ganz so viel Zeit wie ein Hund oder eine Katze verschlang? Vielleicht sogar wirklich ein paar Mäuse? In seiner Wohnung hätte so ein Terrarium ohne Probleme Platz. Dazu noch jede Menge Licht und für Nahrung würde dann eben er sorgen. Ein Gedanke der von Minute zu Minute verlockender wurde.
 

Als sie dann bei den Vögeln, explizit den Eulen ankamen hob Nathan nur eine Augenbraue bevor er den Kopf leicht schüttelte. Wobei ihm ein paar der längeren Haarsträhnen in die Stirn fielen. "Was sollen sie denn sonst fressen?", fragte er und drückte den an sich lehnenden kurz an sich. Er mochte es den Körper des anderen an seinem zu spüren, denn er war warm und angenehm und überhaupt toll. "Die Natur hat ihre eigenen Gesetze. Sich dort wegen verkappter Tierliebe einzumischen oder einer Tierart deswegen beleidigt zu sein wäre ziemlich Gedankenlos. Zudem ich gerade Schneeeulen sehr schön finde. Oder vielmehr majestätisch." Kurz lehnte er seinen Kopf an den seines Begleiters, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zum Wolfsgehege machten. Was auch Tiere waren, die eine gewisse Faszination auf ihn ausübten, und als er sie so betrachtete, musste er plötzlich lachen. "Jetzt hab ich‘s", murmelte er und grinste Ragnar frech an. "Du bist nicht Aschenputter sondern Mogli!", behauptete er und ließ in seiner Stimme nicht viel Spielraum für Zweifel. Doch der Humor des Ganzen schwang mit und dass er es nicht böse meinte. Weshalb er Ragnar auch einen Arm auf die Schultern legte und sich zu ihm beugte, nahe an das Ohr. "Und wenn ich mich recht erinnere, lief der gute Junge nur mit einem Lendenschurz bekleidet herum...", flüsterte er und hauchte einen Kuss auf das Ohrläppchen, bevor er sich wieder ein Stück zurückzog und wieder Ragnars Blick suchte.
 

"Und wie es aussieht bin ich mit meinem Komplimenten heute wirklich nicht sehr geschickt. Aber vielleicht kann ich das wieder gut machen, indem ich mein Klavier ein wenig entstaube?", fragend sah er seinen Begleiter an. "Zudem ich von der Veranstaltung lauter Köstlichkeiten mitgehen habe lassen, die gerade furchtbar einsam und verlassen in meinem Kürbis... ich meine natürlich, in meiner Kutsche darauf warten, verspeist zu werden." Er unterbrach sich selbst und begann zu lächeln. "Was natürlich alles nur ein furchtbar leicht zu durchschauender Vorwand ist, um dich in meine Höhle zu locken und zu fressen. Auch wenn es nicht bedeutet, dass es leere Versprechungen sind. Ich kann sogar noch etwas zu trinken drauflegen. Aber alles andere ist Verhandlungssache. Wie zum Beispiel, dass es Eis zum Nachtisch geben könnte. Und ich bin ein zäher Verhandlungspartner", neckte er und zog Ragnar in einen Kuss, bevor dieser ihm antworten konnte. Vertiefte diesen auch sobald Nathan bemerkte, dass er erwidert wurde und hob seinen freien Arm um über die Oberarme des anderen nach oben, bis hin zu dessen Nacken zu gleiten. Die weiche Haut unter seinen Fingern gefiel ihm jedesmal mehr und fast ein wenig zögernd löste er den Kuss schließlich, die unbemerkt geschlossenen Augen wieder öffnend und eine Antwort abwartend.
 


 

Ragnar

Ragnar lehnte sich ebenso an Nathan, wie dieser sich an ihn lehnte. "Da hast du natürlich recht. Fressen und gefressen werden, so ist der Lauf der Dinge. Und dennoch stelle ich mir nicht gerne vor, wie diese niedlichen kleinen Wesen, die wir gerade angesehen haben, von diesen wirklich recht majestätischen Tieren hier gefressen werden."
 

Bei den Wölfen beobachtete Ragnar genau die Bewegung der Tiere. Sie waren schon in gewisser Weise unheimlich, furchteinflößend. Besonders, da ihre Augen in dem recht dämmrigen Licht zu glühen schienen. Kein Wunder, dass die Menschen früher durchaus Angst vor ihnen hatten.

Ragnar zuckte ein wenig zusammen, als Nathan plötzlich neben ihm zu lachen begann und ihm erklärte, welche Rolle er in diesem Märchen spielte. Ragnar hob die Augenbrauen und sah ihn überrascht an. "Mogli?", fragte er und lauschte kurz darauf den Worten es anderen, die ihm ein Rieseln den Rücken runter jagten. Ein wenig skeptisch erwiderte er den Blick des anderen, konnte aber ein Grinsen nicht gänzlich unterdrücken. "Da stellt sich doch glatt die Frage, ob du dann Baghira oder Shir Khan bist?" Er pikste den anderen in die Seite. "Du hättest wohl gerne, dass ich für dich im Lendenschurz herumlaufe. Tz Tz Tz…" Ragnar musste lachen. Seine Augen blickten die des anderen strahlend an, bevor er sich einen Kuss stahl. Ja, so konnte ein Abend ruhig öfters stattfinden. Es tat ihm unglaublich gut, so unbeschwert herumalbern zu können. Lieber nicht darüber nachdenken, wie er sich gestern noch gefühlt hatte...

Als Nathan ihm anbot, für ihn Klavier zu spielen, stutzte er. Als würde er nicht selbst fragen müssen, ob sie noch mehr Zeit miteinander verbringen würden. Und bevor Ragnar irgendetwas weiter dazu sagen konnte, schien es fast, als habe Nathan seine Gedanken gelesen. Ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Kannst du Gedanken lesen?", fragte er leise. Wenn Nathan nur wüsste, wie gerne er sich in die Höhle des Tigers begab, um sich vernaschen zu lassen. Doch auch diesmal kam er nicht weiter zu Wort, denn vorher wurde er in einen dieser unglaublichen Küsse gezogen, die sich zu häufen schienen und daher offenbar doch real waren. Auch wenn Ragnar teilweise immer noch glaubte, dass er in einem Märchen gefangen war und irgendwann die böse Hexe kam, um ihn aufzuwecken. Irgendwo musste es doch einen Haken geben...

"Wer könnte dir nach so einem Kuss noch irgendetwas abschlagen...", schnurrte er leise und sah in diese unglaublich blauen Augen. "Das hört sich alles sehr verlockend an, und naiv wie Mogli ist, lässt er sich von Shir Khan gerne in dessen Höhle locken." Sacht stahl er sich noch einen kurzen Kuss, bevor er seine Hände, die er auf die Hüfte des anderen abgelegt hatte, unter dessen Hemd gleiten ließ, um wenigstens ein wenig Haut zu erhaschen. "Besonders weil Mogli in vielerlei Hinsicht ziemlich hungrig ist und gerne das Angebot in Anspruch nehmen würde, um so einige Gelüste zu stillen. Und ihm werden sicher einige Argumente einfallen, damit die Verhandlungen zu einem Ergebnis führen, das zu beidseitiger Zufriedenheit führt." Während der letzten Worte war er näher gerückt und drückte nun leicht seine Hüfte gegen die des anderen. "Ich bin gespannt, wie zäh du wirklich sein wirst..." Ein amüsiertes Lächeln legte sich um seine Lippen und seine Augen blickten Nathan herausfordernd an, bevor er sich löste, die Hand des anderen ergriff, um mit ihm in Richtung Ausgang zu laufen. "Ich bin auch kein zu unterschätzender Verhandlungspartner."
 


 

Nathan

"Gedankenlesen? Wusstest du etwa nicht, dass ich der Ururururenkel des großartigen 'Mind Blow' bin?", neckte er und hörte nach seinem Kuss zufrieden, dass Ragnar noch mit zu ihm kommen würde. Und vielleicht müsste er diesen dann diesmal gar nicht so schnell gehen lassen. Schon gar nicht, wenn Ragnar ihn noch häufiger so anschnurren würde. Wie von selbst verstärkte er seinen Arm um den anderen, lauschte der Herausforderung die noch durch die Hände auf seinem Bauch unterstrichen wurde. Ganz abgesehen vom Inhalt der Worte, die ganz eindeutig von zweideutiger Natur waren und ihn damit auf voller Linie ansprachen. Er seufzte leise als Ragnar sich von ihm löste, gerade als er sich genauer über diese Verhandlungen 'informieren' wollte. Doch sein Lächeln war von fröhlicher, vielleicht auch vorfreudiger Natur. "Hm, womöglich bin ich auch ganz handzahm wenn du so weiter machst. Hat Mogli den guten Shir Khan nicht auch besiegt? Aber es wäre schön, wenn du mich nicht bei lebendigem Leib verbrennen würdest. Obwohl du mich natürlich ein wenig für dich entflammen lassen dürftest." Die letzten Worte raunte er dem anderen zu, damit auf die Herausforderung eingehend und sich dann auch ohne weiteres vom anderen mitziehen ließ.

Bei seinem Fahrzeug angekommen, verbannte er schnell noch das Essenspaket vom Beifahrersitz in den Kofferraum, bevor er auf die Uhr sah. "Wenn wir uns beeilen sind wir ein gutes Stück vor 24 Uhr bei mir und sitzen nicht unterwegs in einem Kürbis fest." Seine Augen blitzten dabei belustigt auf und er wartete bis Ragnar ebenfalls sicher saß, bevor er losfuhr. Die Augen auf dem Verkehr gerichtet lassend, lenkte er das Fahrzeug in einer traumwandlerischen Sicherheit durch die Straßen, die jeder Fahrer besitzen musste, der sich länger in einer der Amerikanischen Großstädte aufhalten wollte - ohne einen Schlaganfall zu bekommen. "Ich weiß nicht einmal genau was mir da an Essen mitgegeben wurde, aber ich vermute es schmeckt", erklärte er dann und warf Ragnar doch einen kurzen Seitenblick zu. "Und wenn nicht, lassen wir uns einfach etwas kommen", beschloss er. Rein zur Sicherheit. Nicht dass der andere sich nicht trauen würde zuzugeben, wenn ihm das Essen nicht schmeckte. Und sein Kühlschrank würde wohl auch noch das ein oder andere hergeben.
 

An dem Haus angekommen, in dem er lebte, fuhr er in die dazugehörige Tiefgarage und bald darauf befanden sie sich im Aufzug, auf dem Weg nach oben. In der einen Hand seine Tasche mit den Köstlichkeiten haltend, nahm er die andere zur Hilfe, um hinein zu sehen. Wo er aber nicht besonders viel erkannte, außer kleine Verpackungen die irgendwie an Bestellungen beim Chinesen erinnerten. Nathan runzelte die Stirn. "Ich hoffe, die hatten da wirklich nichts Seltsames auf der Speisekarte. Darum hat sich meine Partnerin gekümmert", brummte er und trat aus dem Aufzug als dieser hielt. "Kannst du mal kurz halten?", damit reichte er Ragnar die Tüte und tippte seinen Zahlencode ein. Aufgrund dummer Angewohnheit machte er das immer mit beiden Händen. Auch wenn es ihn jedes Mal ärgerte wenn er dafür alles abstellen musste. Doch immerhin sprang die Tür brav auf und er ließ dem anderen den Vortritt, bevor er nachkam und die Tür hinter ihnen schloss.

In der Küche angekommen studierten sie erstmal gemeinsam den Inhalt der vielen Schächtelchen und Dosen und schichteten es mehr oder minder geschickt auf verschiedene Teller um. Oder zumindest taten sie das, bis Nathan eine der Soßen mit dem Finger probierte und den Mund verzog. Viel zu sauer! Doch dann schlich sich ein etwas verschlagenes Lächeln auf seine Lippen bevor er abermals in die Soße tippte und einen unachtsamen Moment abwartete, bevor er den Finger über Ragnars Wange gleiten ließ. Er lachte leise und schüttelte den Kopf. "Jetzt schau dich an, keinen Lendenschurz aber trotzdem das ganze Essen im Gesicht habend." Kurz blitzten seine Augen auf. "Soll ich dir beim Saubermachen helfen?",

Nathan erkannte noch nicht genau was es war, aber es fiel ihm in Ragnars Gegenwart nie schwer seine Arbeit zu vergessen. Sie einfach abzulegen wie einen schweren Mantel und damit nur die Person zurücklassen, die er eigentlich war. "Oder müssen wir das auch verhandeln, Mogli?"
 


 

Ragnar

Ragnar hob anerkennend die Augenbrauen, als sich herausstellte, welches Auto Nathan gehörte. "Ein schönes Auto. Die Europäer haben das einfach wesentlich besser drauf, als die Amerikaner - zumindest sehe ich das so." Gerne stieg er in den Mercedes und ließ sich durch die Stadt zu Nathans Wohnung fahren. Hin und wieder ertappte er sich dabei, dass er das schöne Gesicht des anderen musterte. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal einen Mann getroffen, bei dem er sich wohl fühlen konnte? Bei dem er so unbeschwert war? Ragnar würde diese Frage nicht beantworten können. Er wusste es nicht mehr.

"Ich bin nicht sehr wählerisch, was Essen betrifft", erklärte er lächelnd, als er merkte, dass sich Nathan Sorgen machte, dass es ihm nicht schmecken könnte. "Wahrscheinlich ist es besser als das, was ich meinem Körper täglich so antue. Ich bin mir sicher, dass es mir schmecken wird. Und zur Not habe ich das perfekte Argument, dass du mir das Eis nicht vorenthalten kannst."
 

Belustigt beobachtete Ragnar, wie Nathan versuchte nachzusehen, was er da an Essen überhaupt mitbekommen hatte. Mittlerweile hatte Ragnar das Gefühl, hoffen zu müssen, dass es schmeckte, damit jener nicht enttäuscht war. "Es wird schon nicht ganz verkehrt schmecken", versuchte er noch einmal den anderen zu beruhigen und lächelte ihn milde an. Wirklich süß...

Bereitwillig hielt er die Tüte und betrat schließlich mit Nathan dessen Wohnung, die er diesmal nicht in Windeseile durchquerte, sondern sich diesmal Zeit nehmen konnte, sich ein wenig umzusehen. In der Küche, die ihm schon bei seinem ersten Besuch gut gefallen hat, stellte er das Essen auf der Theke ab und half Nathan, es von der vielen Verpackung zu befreien. "Also im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit, hat das Essen zumindest schon mal verloren. Aber vom Geruch her scheint es ansonsten meinen Erwartungen vollkommen zu entsprechen", überlegte Ragnar laut und war gerade dabei, die Sour Creme in ein kleines Schälchen umzufüllen, als er mit einem mal spürte, wie Nathan ihm Soße ins Gesicht schmierte.

Einen Moment hielt er überrascht inne, biss sich einen Moment auf die Unterlippe, lauschte den Worten des anderen und hob dann den Blick. Eine Augenbraue war nach oben gewandert und er bemühte sich schwerlich, das Lachen zu unterdrücken. "Ich scheine wirklich unglaublich ungeschickt zu sein...", stellte er mit einem Seufzen fest. "Du bist nicht vielleicht so freundlich, mir kurz zu helfen? Ich glaube, da müssen wir gar nicht viel verhandeln. Ich lasse mir doch gerne von dir helfen..." Er wartete, bis Nathan näher zu ihm gekommen war und versenkte dann seinen Finger in der Sour Creme, um in der gleichen Bewegung seinen Finger über die Wange des anderen bis zu dessen Lippe gleiten zu lassen. "Ups…", meinte er entschuldigend. "Ich fürchte, es muss an dem Essen liegen, dass wir uns so vollkleckern... Wie ungeschickt von mir." Ragnars Augen funkelten vergnügt, als Nathan auf ihn zu trat und ihn so gegen den Herd drängte. Er griff nach der Hand, die Nathan benutzt hatte, um ihm die Soße ins Gesicht zu schmieren und ließ die Finger in seinen Mund gleiten, sanft an ihnen saugend, sie mit seiner Zunge umspielend. Dabei blickte er den anderen warm an. Schließlich ließ er von den Fingern ab und zögerte nicht, den anderen gierig zu küssen, und ihm dabei die Sour Creme ein wenig wegzuschlecken. "Hmm...", schnurrte er und merkte, wie er so gegen den Herd gedrängt wurde, dass er schließlich auf ihm zu sitzen kam und Nathan zwischen seinen Beinen zum stehen kam. "Zusammen schmeckt das gar nicht so schlecht...", raunte er. Ragnar legte seinen einen Arm um die Schultern des anderen und hielt seinen noch immer mit Sour Creme versehenen Finger an den Mund des anderen, den dieser in seinen Mund gleiten ließ. Wie von selbst öffnete sich sein Mund, als er beobachtete, wie dieser an seinem Finger saugte. Und mehr als deutlich spürte er, wie ihn das anturnte. Und so löste er schließlich seinen Finger mit seinen Lippen ab, und küsste Nathan gierig. Als er den Kuss wieder löste, spürte deutlich, dass er mehr wollte, spürte, wie ihn das alles unglaublich anmachte und wie sein Atem bereits begonnen hatte, sich zu beschleunigen.
 


 

Nathan

Das Lächeln wollte gar nicht mehr von seinen Lippen weichen als Ragnar sich auf die Spielerei einließ und als er näher trat war er dann kaum noch überrascht von dem Gegenangriff. Vielmehr positiv angetan. Ebenso wie von diesem schön funkelnden Augenpaar, das so wunderbar zu diesem schönen Gesicht passte. Ohne weiteres Federlesens trat er schließlich nahe genug an den Mann heran, um ihn gegen den Herd zu drängen, dessen Körperwärme spürend. Er ließ zu, dass Ragnar seine Hand ergriff und seine Pupillen weiteten sich ein Stück weit, als jener begann an seinen Fingern zu saugen. Fast wäre ihm ein Knurren entkommen, als die fremde Zunge seine Finger umspielte, so dass man das sehr gut auf andere Körperteile umdenken konnte. Er erwiderte den Blick des anderen und konnte einen leicht unwilligen Laut nicht unterdrücken als Ragnar von seinen Fingern ließ, war dafür aber umso begeisterter von dem Kuss und dem Laut, den der andere von sich gab. Ohne weiter darüber nachzudenken drängte er Ragnar weit genug zurück, so das jener schließlich auf dem Herd zu sitzen und Nathan zwischen dessen Beinen zum Stehen kam. Dessen Stimmlage löste da ganz andere Formen des Hungers in ihm aus, als der leckere Geruch, der in der Küche schwebte, einem weiß machen wollte.
 

Sofort öffnete er den Mund, ließ die mit Creme behafteten Finger in seinen Mund und leckte sacht darüber, bevor er ein wenig zu saugen begann und sie mit seiner Zunge umspielte. Eine Tätigkeit, die ihn sofort absolut heiß auf den anderen werden ließ, und der darauffolgende Kuss, als Ragnar seine Finger zurückzog war mehr als hungrig. Und nicht nur der Blick auch der schneller gehende Atem des anderen überzeugte ihn davon, mit diesen Gedanken nicht alleine zu sein. Ohne zu zögern ließ er seine Hände unter den Pullover dieses wie auf dem Präsentierteller sitzenden Mannes gleiten. Streichelte über die warme Haut des gut ausmodellierten Oberkörpers und beugte sich vor, um sich einen weiteren Kuss abzuholen. Nathan wusste, wo das enden würde, wenn er dem jetzt keinen Riegel vorschob. Aber so einfach wollte er es ihnen beiden gerade nicht machen. Noch war der Punkt nicht erreicht, an dem sie beide einfach nur noch vergehen würden, wenn sie nicht sofort übereinander herfallen könnten. Weshalb er seine Hände zurückzog, den Pullover glatt strich und Ragnar umarmte, näher zu sich zog. Jener sollte nicht denken, dass das jetzt eine Abfuhr wäre. "Kommt vor dem Nachtisch nicht eigentlich der Hauptgang?", raunte er und leckte einmal spielerisch über die Ohrmuschel. "Und dann war da noch die Sache mit dem Klavier", murmelte er weiter und küsste sich über den Wangenknochen nach vorne bevor er Ragnar in einen weiteren hungrigen Kuss zog, seine Hände über dessen Rücken bis zum Hinter gleiten lassend. "Zudem Vorfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist." Und damit löste er sich komplett von dem Mann; den er am liebsten gleich hier und jetzt... Nathan schüttelte den Kopf leicht, als ob er ihn wieder frei bekommen wollte und deutete auf das Essen. "Fütterungszeit", bestimmte er, auch wenn seine Lust deutlich in seinen Augen zu sehen war.

Er schnappte sich die nächstbesten Teller und ging damit hinüber zum Küchentisch, Ragnar über seine Schulter hinweg ansehend. "Kommst du?", er grinste frech, was sich in ein Lächeln verwandelte, als der andere sich tatsächlich die restlichen Dinge sowie das Besteck schnappte und herüber kam. Sie saßen beim Essen nahe zusammen, neckten sich immer mal wieder mit Blicken, Kommentaren und Berührungen und im Grunde war es nun eine Art Spiel wann es denn tatsächlich zum Nachtisch kommen würde. Ob und wann einer von ihnen einbrechen und einfordern, was ihm sowieso nicht verwehrt werden würde. Schließlich stand Nathan auf und zog Ragnar vom Stuhl hoch, in nahe an sich ziehend, ganz so als wollte er ihn küssen, nur um dann doch nur die Wange zu küssen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wüsste er dass er das nicht unbedingt lange durchziehen konnte, aber gerade dieser Gedanke reizte ihn ungemein. Genau wie der Körper des anderen, den er gerade an der Hand nahm, sacht mit den Fingern über den Handrücken strich und ihn dann mit sich in das Zimmer neben dem Wohnzimmer führte. Hier stand nur das Klavier auf dem Parkettboden. Ansonsten gab es noch eine Sofaecke mit einer Leselampe und verschiedenen aufgeschlagenen Zeitungen im Eck, doch Blickfang war definitiv der weiße Flügel. "Irgendwelche Wünsche?", fragend, doch immer noch mit dem unterschwelligen Hunger in den Augen sah er den anderen an. Wohlwissend, dass seine Frage zweideutig ausgelegt werden könnte.
 


 

Ragnar

Welch süße Folter Nathan ihm zukommen ließ, welche unglaublich bittersüße Folter... Ragnar spürte, dass in ihm alles danach schrie, hier und jetzt vernascht zu werden.

Dort wo eben noch wunderbare Finger über seine Haut geglitten waren, war nur noch ein kribbelndes Gefühl übrig. Und dann flüsterte er ihm auch noch mit dieser unglaublich erotischen Stimme ins Ohr, leckte über seine Ohrmuschel. "Du verstehst es, einen zu quälen, Shir Khan. Aber ich fürchte auch, dass zuerst der Hauptgang kommt, auch wenn schwer zu definieren ist, was wirklich der Hauptgang wäre...", wisperte Ragnar atemlos. "Manchen Regeln sollte man Beachtung schenken..." Man merkte seiner Stimme nur zu deutlich an, dass es ihm schwer fiel, und so hielt er Nathan noch einen Moment fest, bevor er ihn gänzlich frei gab, diesen sehnsüchtig ansehend. Ragnar seufzte tief, als Nathan seine Portion genommen hatte und glitt schließlich vom Herd herunter, um dem anderen zu folgen.

Am Tisch ließ er keine Gelegenheit aus, ein wenig zu sticheln, eindeutige Zweideutigkeiten von sich zu geben, um dieses Spiel aufrecht zu erhalten. Und so schwer es ihm jetzt fiel, nicht doch gleich auf den Schoß des anderen zu klettern, so sehr freute er sich auf den Moment, wenn er es denn wirklich endlich konnte.

Und als der andere aufstand und ihn zu sich zog, dachte Ragnar schon, er hätte endlich gewonnen, doch Nathan schien es noch eine Runde länger auszuhalten, während Ragnar spürte, dass er an seinem Punkt angelangt war, an dem er sich nur noch sehr sehr schwer beherrschen konnte. Doch er hielt sich zurück, ließ sich mit ins Wohnzimmer nehmen. Ragnar vergaß einen Moment alles um sich herum, als er das Zimmer betrat und diesen unglaublichen Flügel sah. Er ließ Nathans Hand los und trat auf das Instrument zu, um vorsichtig darüber zu streicheln, als könnte es zerbrechen, wenn er es zu grob anfasste. Als Nathan ihn fragte, ob er Wünsche hätte, wurde er wieder in das hier und jetzt zurückgeholt. "Ich...", er lächelte. "Ich denke ich habe so einige Wünsche, die du auch hast...", knurrte er blickte dann aber den Flügel an. "Wenn du klassische Stücke spielst, dann wünsche ich mir Beethovens Mondscheinsonate, aber nur den ersten Satz, denn der zweite ist mir zu traurig... Und was Modernes… Vielleicht das 'comptine d'un autre été' von Yann Thiersen?" Seine Augen leuchteten und er blickte den anderen an. "Aber du weißt am besten, was du spielen kannst... Ich lass mich gerne überraschen." Und so ging er zum Sofa, auf dem Weg dorthin sein Shirt ausziehend, als Bestrafung dafür, dass Nathan ihn so lange zappeln ließ, und er legte sich so hin, dass er sich entspannt zurücklehnen und dabei dennoch den anderen ansehen konnte, der sich hinsetzte und zu spielen begann.

Das Bild, das ich ihm bot war unglaublich. Nathan war der Inbegriff der Schönheit, anders konnte man es nicht ausdrücken. Und Ragnar hätte seine Seele verkauft, um jetzt seine Kamera dabei zu haben, um dieses Bild für immer festzuhalten. Er war sich sicher, dass er dieses Bild nicht so schnell würde vergessen können.
 


 

Nathan

Er lehnte sich in den Türstock, den anderen dabei beobachtend, wie er sich von dem Instrument einfangen ließ. Das Leuchten in den Augen, die vorsichtigen, streichelnden Gesten über die Oberfläche des Flügels. Eigentlich spielte Nathan nur für sich selbst, doch es würde ihm hier keine Probleme bereiten, sondern vielmehr Freude. Auf die eher knurrige Antwort hin verbreiterte sich sein Lächeln nur noch mehr und er nickte auf die beiden genannten Wünsche hin. Für Beerhoven müsste er sich jetzt die Noten raussuchen, aber das zweite Lied war relativ einfach zu spielen und damit würden diese leuchtenden Augen auch noch weiterhin strahlen können. Er lachte leise als Ragnar sich den Pullover auszog und benetzte sich seine Lippen ein wenig unruhig. "Wie soll man sich da auf ein paar Tasten konzentrieren könnten", murrte er leise, den Anblick noch einen Moment genießend, bevor er zum Flügel ging, die Blende hochhob und sich auf die kleine Bank setzte. Probeweise spielte er zwei Tonleitern, obwohl er sehr genau wusste, dass sein Flügel gestimmt war.

Nur kurz schloss er die Augen, die ersten immer wiederkehrenden Töne spielend, bevor er die zweite Hand dazu nahm und begann jenes Lied zu spielen, das in seiner Einfachheit wie auch Tiefe die ganze Welt im Sturm erobert hatte. Doch gerade als die erste etwas schnellere Phase kam, öffnete er seine Augen wieder und fixierte Ragnar mit einem intensiven Blick. Wechselte wie fliegend die Tonleiter, setzte das ganze Stück damit eine Oktave tiefer und begann zu lächeln. Nathan musste nicht auf die Tasten sehen, wenn er keine Noten für sein Spiel brauchte. Doch schließlich, bei den letzten leisen Tönen schloss er seine Augen wieder, wechselte die Tonleitern und begann ein neues Lied zu spielen. Eines, das ebenfalls inzwischen auf der ganzen Welt bekannt sein sollte. Die Titelmusik von 'Fluch der Karibik'. Hierbei brauchte er mehr Konzentration und durfte sich nicht so einfach von Ragnar ablenken lassen. Leise begann er mitzusummen, eine Angewohnheit, die er irgendwann für sich selbst entwickelt hatte, und da er ja sowieso die meiste Zeit nur für sich selbst spielte, fiel das kaum jemanden auf. Mit einer kleinen Tonabfolge beendete er das Ganze und öffnete die Augen wieder, sofort nach Ragnars Gestalt suchend.

Und spätestens jetzt war sein Maß der Dinge voll, seine Geduld aufgebraucht. Er wollte diesen wunderschönen Mann nicht nur, er brauchte ihn. Ohne weiter zu zögern stand er auf, zog sich das Shirt über den Kopf und warf es in Richtung des Sofas, sich selbst auf den Ausgang des Zimmers zubewegen. "Müde Mogli?", fragte er mit dunkel gewordener Stimme und öffnete seinen Gürtel, zog ihn achtlos heraus und warf ihn neben sich. "Also ich habe Lust auf Nachtisch...", damit war er auch schon draußen aus dem Zimmer und hielt auf sein Schlafzimmer zu, die Treppen nach oben. Er wollte es lieber nicht riskieren unten den Kopf zu verlieren.

[...]

Schließlich löste er den Kuss und strich durch die Haare des anderen, dessen Blick suchend: "Sag mir, dass du heute nicht noch in die Arbeit musst", bat und befahl er irgendwie gleichzeitig. Nathan war mehr als unwillig, Ragnar diesmal auch wieder so schnell aus seiner Reichweite zu lassen.
 


 

Ragnar

Ragnars Augen ruhten während des gesamten Spiels auf diesem Gesicht, das entspannt und dennoch konzentriert aussah. Dieser Mann war einfach nur unglaublich, unbeschreiblich hübsch, eine wahre Schönheit. Und nicht nur sein Äußeres trug dazu bei - das alleine reichte eigentlich schon - aber es war auch die Ausstrahlung, das, was er verkörperte, das in Ragnars Augen unglaublich schön war. Unbegreiflich, wie es geschehen konnte, dass er jetzt hier war, in dieser Wohnung, bei diesem Mann. Aber er sollte nicht wieder damit anfangen, darüber nachzudenken. Er musste genießen, solange er noch konnte.

Als Nathan aufstand, schreckte Ragnar ein wenig aus diesen Gedanken auf, ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er sah, wie jener sich das Hemd auszog, es ihm zuwarf. Aus einem Reflex heraus fing er es auf. "Nicht nur du...", knurrte er leise, während der andere schon den Raum verließ, kurz wartete er noch, lächelte über diese Situation, bevor er aufsprang und dem anderen hinterhereilte.

[...]

Ragnar erwiderte den Blick des anderen und küsste diesen noch einmal kurz auf die Nasenspitze, bevor er sich ein wenig drehte, um den anderen besser ansehen zu können. "Keine Angst", murmelte er und hob seine Hand, um Nathan die Haare aus der Stirn zu streichen, kurz in diesen Federn seine Hand versinken zu lassen. "Ich werde heute nirgendwo mehr hingehen, außer du möchtest das." Nein, er würde heute nirgendwo hingehen. Er würde heute hier schlafen, wenn er durfte, hier bei Nathan. Und er würde es genießen, dass er das konnte, dass er hier sein durfte.

Seine Finger strichen die Schläfe hinab, zeichneten das markante Kinn des anderen nach, während seine Augen, seinen Fingern folgten. Beim Kinn angelangt hob er die Hand ein wenig und strich Nathan mit seinem Daumen über die Lippen, die Konturen dieser nachfahrend. Sacht beugte er sich hinüber und küsste den anderen erneut, kurz, sanft. "Du schmeckst so unglaublich gut...", wisperte er leise und ließ seine Hand den Hals des anderen hinab zu dessen Brustbein gleiten, während seine Lippen seinen Fingern auf den Spuren folgten.

[...]

Langsam arbeitete er sich wieder nach oben, über diesen schönen Körper und genoss ein kurzes Bad in diesen lustverhangenen Augen. "Hattest du nicht etwas von einem Eis gesagt?", fragte er und lächelte den anderen an. "Und habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich nach Sex immer Hunger bekomme..." Ein Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt.
 


 

Nathan

"Nein, ich möchte das nicht", er knurrte es fast schon. "Du bleibst schön hier." Hier wo er jederzeit die Hand nach Ragnar ausstrecken könnte, um ihn an sich zu ziehen. Hier wo ihm seit Robin schon viel zu lange ein Loch klaffte, das dafür verantwortlich war, dass er so gut wie nie jemanden nur für Sex zu sich in die Wohnung holte. Es war einfach unangenehm in den eigenen vier Wänden nach so einem Erlebnis doch wieder alleine zu bleiben. Denn so sehr Nathan Sex genoss und ihn sich auch im Savoy regelmäßig abholte, so sehr wollte er in seinem Privatleben, bei sich zuhause etwas Konstantes. Etwas Bleibendes. Etwas, auf das er langsam aber sicher wieder einen kurzen Blick werfen durfte und von dem er hoffte, dass es sich in diese Richtung entwickeln würde. Ob es wirklich an seinen Ansprüchen lag, dass er es kaum außerhalb von Clubs oder kurzen Treffen mit anderen Männern versuchte?

[...]

"Deine Verhandlungstaktik steht glaube ich auf dem verbotenen Index, aber ich glaube das Eis hast du dir auf alle Fälle verdient…", murmelte er gegen die Lippen des anderen und lächelte dann, sich einen weiteren Kuss abholend. "Bleib liegen, ich bin gleich wieder da", erklärte er und raffte sich schließlich auf, diesmal einfach wieder nach seinen Shorts greifend, die er sich schnell überzog. Dann beugte er sich noch einmal über das Bett und hauchte Ragnar noch einen weiteren Kuss auf die Lippen. "Nicht weglaufen." Er lächelte und tapste dann in die Küche.

Zuerst das Eis aus dem Gefrierfach nehmend, Schokoladeneis mit Birnenstückchen, füllte er dann zwei Schalen damit und warf dann einen Blick auf seine Obstschale. Eis war ja nun nicht wirklich gegen Hunger. Kurzentschlossen wusch und schnibbelte er noch ein paar Äpfel, Pfirsiche und Bananen klein, bevor er noch etwas Sahne über das Eis sprühte und das Ganze auf einem Tablett anrichtete. Nach kurzem Überlegen schnappte er sich noch zwei Wasserflaschen und trug alles nach oben, wo er es auf dem Bettkästchen auf seiner Seite abstellte und sich dann wieder in sein Bett fallen ließ. Diesmal blieb er jedoch im Schneidersitz und grinste Ragnar kurz frech an. "Pass nur auf, dass du nicht wieder kleckerst", neckte er ihn und reichte ihm dann eines der Eisschalen und stellte die andere Schale mit dem Obst zwischen sie.

Es brachte Nathan häufiger zum Lachen, als er versuchte Ragnar mit dem Eis zu füttern und dabei ganz aus Versehen hin und wieder auf dessen Oberkörper kleckerte. So ganz ließ der andere sich das nicht gefallen und es störte Nathan ausnahmsweise nicht ein Stück, dass seine Bettwäsche dabei hin und wieder etwas abbekam. Wozu gab es Waschmaschinen?

Sie unterhielten sich auch als sie schon lange fertig waren noch über Gott und die Welt und Nathan sah sich erstaunlich häufig mit Ragnar in ihrer Meinung übereinstimmen. Doch irgendwann fiel sein Blick auf die Uhr, die über der Tür angebracht war und er blinzelte ein wenig erschrocken. Fast im gleichen Moment kam die Müdigkeit, die er bisher erfolgreich ignoriert hatte, und erinnerte ihn daran, dass er einen etwas anderen Schlafrhythmus als der andere zu haben schien.

Ein wenig bedauernd strich er über die wunderschöne Brust des anderen, denn inzwischen lagen sie recht nahe aneinander gekuschelt. "Ich muss morgen erst um 10 Uhr aufstehen, aber ich befürchte wenn ich nicht bald schlafe, bekomme ich dennoch ein Problem", murmelte er und seufzte leicht. "Ich ahne, dass du vermutlich noch nicht so müde bist. 2 Uhr ist für dich wohl keine Uhrzeit." Hm... sollte er Ragnar anbieten, dass jener sich unten beschäftigen könnte? Mit der Leinwand und Filmen? Mit den Büchern? Mit dem PC?
 


 

Ragnar

Ragnar räkelte sich zufrieden in dem Bett, in dem er lag. Ohne Nathan an seiner Seite fiel ihm auf, wie breit es war. Seines war schmäler, zwar nicht ganz schmal, aber nicht so breit wie dieses. Ob es wohl gekauft worden war, weil es stets für zwei Personen hatte sein sollen? Vielleicht würde er das irgendwann erfahren. Aber eigentlich konnte es ihm egal sein. Jetzt lag er hier und alles roch nach Nathan, fühlte sich nach ihm an, umschloss ihn.

Er richtete sich schließlich leicht auf und zog sich seine Short auch wieder an, bevor er sich wieder hinlegte. Seine Augen glitten durch den Raum. Er fühlte sich hier wohl, geborgen. Er lauschte, ob er Nathan hörte, aber die Küche war zu weit weg, als dass er wirklich etwas hören konnte.

Als der andere endlich kam, lag Ragnar auf der Seite, beobachtete ihn, wie er durch den Raum ging, wie er das Tablett abstellte und sich dann hinsetzte, ihm seine Schale gab und das Obst zwischen sie stellte. Ihre Spielerei mit dem Eis, das besonders auf Kosten seiner Kälteempfindlichkeit ging, machte ihm viel Spaß, auch wenn er ein wenig grummelte, so meinte er es nicht so. Und auch, als sie aufgegessen hatten und sich aneinander kuschelten, sich erzählten, redeten, diskutierten, sich streichelten und liebkosten, kam es ihm vor, als wäre es schon immer so gewesen, wie es gerade war, als würde es so gehören. Ein schöner Gedanke.

Erst als Nathan erschrak, als er auf die Uhr blickte, wurde Ragnar bewusst, wie viel Zeit vergangen war.

"Ist gut. Es ist schon spät. Und auch wenn ich meisten nicht vor 4 ins Bett komme, schadet es mir nichts, wenn ich jetzt auch schlafe. Und wenn ich nicht gleich schlafen kann, schaue ich einfach zu, wie du schläfst..." Er lächelte den anderen an und wartete bis dieser das Licht gelöscht hatte, damit er sich wieder ankuscheln konnte. Sanft strich seine Hand über die Seite des anderen. "Schlaf gut, mein schöner Mann", flüsterte er in die Dunkelheit, die Silhouette des anderen betrachtend. "Und träume süß."

Es dauerte keine 10 Minuten, bis er am Atem des anderen hörte, dass dieser eingeschlafen war.

Er selbst brauchte noch ein wenig länger bis er schlief.

Nicht nur, weil er es nicht wirklich gewohnt war, sondern vor allem, weil er diesen Tag, nein, diesen Abend immer und immer wieder vor seinem inneren Auge Revue passieren ließ. Die Worte, die der andere gesprochen hatte, die Gesten, ihre Albernheiten, ihre Zärtlichkeiten, ihr Sex...

Es war ein unglaublich schöner Abend gewesen. Und als Ragnar schließlich auch einschlief, hatte er ein unglaublich zufriedenes Lächeln auf den Lippen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tshioni
2010-08-20T19:29:49+00:00 20.08.2010 21:29
oh ich mag nathan und rangan!! Die zwei sind so ein süßes pärchen! Ich hoffe die zwei werden glücklich! :)
Rangan mag ich sowieso seeehr! Er ist echt toll.
Ich bin schon gespannt was noch auf mich zukommen wird :)
lg
Tshioni


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