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Blood Deal

Even if saving you sends me to heaven
von

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Rettungsanker

Cole

Erschöpft kehrte er ins Lady-Dream zurück. Er hasste es, wenn er Klinken putzen gehen musste, wenn er die anderen Clan-Chefs treffen musste. Denn es war jedes Mal eine Gradwanderung, ein Feilschen, ein vorsichtiges Tasten. Und unterschwellig war es immer gefährlich. Und diese Gefahr sorgte natürlich dafür, dass er angespannt war, dass er versteinerte und dass er das Gefühl hatte, dass jene Losgelöstheit des vergangenen Tages wieder verdammt weit weg war. Er hatte Antonin mittags nach Hause gebracht und war dann ins Lady-Dream gefahren, um Simon zu sagen, was er zu tun hatte, bis Ragnar später käme oder er. Vielleicht würde Ragnar heute ja etwas Besseres zu tun haben, als hierher zu kommen. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen bei dem Gedanken. Wie sehr gönnte er es ihm, jemanden zu treffen, der auch bei ihm blieb, obwohl er den tödlichen Virus in sich trug. Ragnar hatte ihm von seiner Frustration diesbezüglich erzählt.

Als er jetzt das Dream betrat sah er Ragnar an der Theke sitzen. Es war schon nach 22 Uhr und im Laden waren vor allem nur die Stammgäste. Ragnar stierte auf sein Whiskeyglas und schien meilenweit entfernt zu sein. Cole trat auf ihn zu und war kurz versucht ihn zu umarmen, ließ es dann aber angesichts der Örtlichkeiten, in der sie sich befanden. „Was ist los mein Schöner?“, fragte er und setzte bewusst einen genervten Unterton. „Hat er es nicht gebracht? Hat er den Schwanz eingezogen? Ist er gar nicht gekommen?“ Ragnar blickte ihn verwirrt an. „Woher weißt du...“ Cole lächelte. „Ich habe 1 und 1 zusammengezählt und kenne dich nun doch schon länger, als ich dachte, wenn ich so darüber nachdenke...“

Sie gingen gemeinsam in Coles Büro und Ragnar erzählte ihm von dem Nachmittag. Und auch wenn Cole versuchte Ragnar zu erklären, dass das alles ziemlich positiv klang, schien jener sich nicht recht überzeugen zu lassen. Zumindest bis Cole ihn packte, ihm kritisch in die Augen sah und zu ihm sagte, dass er ein wunderbarer Mann war, der nicht so viel nachdenken, sondern lieber genießen sollte, dass er jemanden hatte, der an ihm interessiert war, bevor er ihm noch einen kurzen Kuss gab. Gut, er drückte es etwas derber aus, aber es schien Wirkung zu zeigen, denn Ragnar nestelte später an seinem Handy, um offensichtlich eine SMS zu schicken.

Sie hatten viel zu tun, denn momentan war das Lady-Dream dabei, sich ein wenig zu ändern. Und so wuselten sie nun durch die Räume und besprachen sich, was sich ändern könnte, was verbessert werden könnte und schließlich gab er Ragnar grünes Licht dafür, dass in nächster Zeit hier einiges umzubauen, umzuorganisieren war.
 

Als er gegen 4 Uhr nach Hause kam, blieb nur noch eine kurze SMS für Antonin:

Gute Nacht mein schöner Mann! In meinem Bett riecht alles nach dir und ich wünschte du wärst hier. Fühl dich geküsst, Cole
 

Der nächste Tag brachte nicht weniger Stress, denn bereits am Vormittag rief Costello an, um ihn zu sich zu zitieren. Diesmal war das Treffen nicht ganz so brutal, wie es das letzte Mal gewesen war, dennoch wusste Cole, dass er sich momentan wenig erlauben konnte. In der nächsten Zeit, würde er tun müssen, was jener wollte, sonst lief er zu sehr Gefahr, dass Costello nachforschen könnte, was sich bei Cole geändert hatte, dass er so ‚widerspenstig‘ war… oder was auch immer diesem Menschen im Kopf vorgehen mochte. Er wollte kein Risiko eingehen, wollte Antonin nicht gefährden.

Und als Costello ihm ausbreitete, dass er am nächsten Tag nach Chicago fliegen sollte, wehrte er sich nicht, auch wenn er Lust hatte, das verpatzte Tanzen mit Antonin nachzuholen. Und hinsichtlich der bevorstehenden Fahrt bedeutete das für ihn, dass er viel zu organisieren hatte, wofür er Ragnar ziemlich einspannte, der irgendwann zu seinem Handy griff und danach fast ein wenig erleichtert wirkte. Aber so leid es Cole tat, so hatte er momentan keinen Kopf, sich darum auch noch zu kümmern. Ragnar war ein erwachsener Mann, der selbst entscheiden musste, was er tat.
 

Als er Antonin anrief, ob er zu ihm kommen dürfe, war es schon nach 0 Uhr. Doch jener, der etwas müde wirkte, erlaubte ihm zu kommen. Cole war aufgefallen, dass er sonst gar keine Möglichkeit mehr haben würde, als 25-jähriger Antonin zu treffen, denn er würde erst am Montag zurückkehren und dann wäre er bereits 26.

Sie verbrachten eine schöne Nacht miteinander. Sie war irgendwie anders, als sonst. Vertrauter? Zärtlicher? Romantischer? Cole wusste es nicht, aber es war schön, einfach zu jemandem kommen zu können, um sich auszuruhen. Und er merkte es immer deutlich, wie sehr er runterkommen musste, wenn er bei ihm war.

Leider musste er schon vor Antonin aufstehen, hinterließ ihm nur einen Zettel, auf dem er ihm sagte, dass er sich schon darauf freute, wenn sie sich am Montag wiedersehen würden.
 

Chicago gestaltete sich als ebenso stressig, wie er es erwartet hatte. Leider waren die Pläne nicht so recht aufgegangen, die sie entwickelt hatten. Und daher kam er gerade noch rechtzeitig, damit die Situation nicht gänzlich eskalierte. Dennoch war dieses Wochenende erneut eines, in dem er wieder einmal dem Tod, jenem Mann, der in seinen weiten Armen die Seelen der Menschen einsammelte, begegnete. Dieser Switch zwischen seinem Ich, das in Antonins Armen lag, und dem Ich, das sich in dieser Welt bewegte, war unglaublich. Und das Ich, das hier gebraucht wurde, war schnell präsent und erschütterte ihn dennoch abgrundtief.

Spät am Samstagabend setzte er sich an seinen Laptop und öffnete sein E-Mail Programm.
 

Hey Antonin! Ich habe festgestellt, dass ich zu viele Fantasien habe, als dass ich sie wirklich auflisten könnte… Aber eines ist diesen Träumen immer gleich: Du spielst die Hauptrolle.

Wie wäre es, wenn ich dich mit diesen Fantasien immer dann überrasche, wenn wir in einer vergleichbaren Situation sind? Du hast auch gerne das Recht, immer Stopp zu sagen, wenn es dir zu weit geht. Ich hoffe du hast ein paar schöne und erfolgreiche Tage!

Ich umarme dich, Cole
 

Nur noch zwei Nächte… Ob er es schaffte, das hier alles zu überstehen, ohne Sex zu haben? Cole wusste es nicht.
 


 

Antonin

Mit einem Knall schloss Antonin die Wohnungstür hinter sich, ließ seine Reisetasche an Ort und Stelle zu Boden fallen, entledigte sich noch der vor Dreck starrenden Jacke und seiner Schuhe und tapste dann wie ein Zombie ins Wohnzimmer zu seiner geliebten Couch, auf die er sich auch ächzend fallen ließ. Er fühlte sich wie durch die Mangel gedreht und wieder ausgekotzt, außerdem hatte er ein Gefühl das Hunger sein könnte, doch dessen war er sich nicht mehr so sicher. Dafür war es in den letzten beiden Tagen zu beständig geworden. Ein treuer Begleiter sozusagen. Ihm war so ziemlich jeder Muskel seines Körpers überdeutlich bewusst, besonders die Schulterpartie und sein Bauch brüllten geradezu nach einem langen Bad in sehr heißem Wasser und einer noch längeren Massage. Gott, wie er das über drei Jahre ausgehalten hatte? Und verdammt, wie sehr er sich gerade wünschte, dass Cole hier wäre und ihm ein paar Streicheleinheiten für die Seele spendierte. Und für den Körper. Überhaupt für alles.
 

So wie letzten Donnerstag als dieser ihn erst aus dem Schlaf geklingelt hatte, um zu fragen ob er noch vorbeikommen könnte. Beizeiten würde er ihm einfach einen Schlüssel geben, dann wäre das Thema gleich erledigt. Als ob er jemals etwas dagegen haben würde… aber dafür wurde er mit einer sehr schönen Nacht für den versäumten Schlaf belohnt. Schlaf, aus dem er die letzte Nacht schon mal um 4 Uhr morgens gerissen wurde, aber selbst da konnte er nicht schmollen, denn die SMS hatte ihn lächelnd wieder ins Traumland zurück geschickt. Soweit war also ausnahmsweise wenigstens in dieser Richtung alles in Ordnung. Kein Stress, keine dummen Fragen, keine Unsicherheiten. Einfach nur die ruhige Gewissheit, die ihm der letzte Dienstag, nein vielmehr die ihm Cole beschert hatte. Antonin war dafür mehr als dankbar.

Wofür er weniger dankbar war, war ein Mensch namens Nicholas. Nicht nur dass der ihm mehr als deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er Cole auf den Tod nicht mehr leiden konnte, nein da war auch die deutliche Anklage gewesen, dass er Antonin nicht mehr für zurechnungsfähig hielt, sich nochmal auf 'den Kerl' einzulassen. Nicholas schien ein Händchen dafür zu besitzen, ihm vor Augen zu führen durch was er wegen Cole schon alles für Fegefeuer gegangen war, und dass er sich psychisch von ihm abhängig machen würde. Ab da war es mit dem ruhigen Gespräch natürlich vorbei gewesen und er hatte den älteren Russen aus seiner Wohnung komplimentiert. Mit vorgehaltener Waffe. Was er am Donnerstagabend natürlich verschwieg, um Cole nicht mit solchen Dingen von seiner 'Geschäftsreise' abzulenken. Zudem Antonin sich gar nicht so sicher war wie dieser darauf reagieren würde. Am Ende bekäme der nur Angst, dass Antonin sich tatsächlich abhängig machen würde. Und ganz ehrlich… was hieß hier würde? Er schnaubte und raffte sich von der Couch auf, um doch einmal den Inhalt seines Kühlschrankes zu überprüfen. Natürlich war er in gewisser Weise abhängig von Cole. Er war dessen Guard. Er liebte ihn. Was genau erwartete Nicholas eigentlich?
 

Brummelnd den leeren Kühlschrank betrachtend, beschränkte er sich darauf Wasser zu erhitzen und das Ganze mit einem Suppenwürfel genießbar zu machen während er über sein Wochenende nachdachte. Am Freitagvormittag konnte er das Gebäude kurzfristig begehen. Wovon er Cole natürlich, mit schlechtem Gewissen, berichtete.

Hallo Drache, ich sollte dich häufiger bei mir ins Bett zerren, denn auch ich mag den Geruch. Leider kann ich das Gebäude, das ich kaufen will doch nicht mit dir zusammen besichtigen, da ich kurzfristig einen Termin bekommen habe. Aber ich zeige es dir ganz bestimmt noch! Kuss, Antonin
 

Bis dahin war also alles noch in perfekter Ordnung. Doch als er seine Wohnung betrat und diesmal er derjenige war, der sich vor einem Waffenlauf befand, ging das ganze mal wunderbar den Berg runter. Erzwungenermaßen nahm er die Reisetasche, die für ihn gepackt worden war, und ließ sich von Nicholas aus der Stadt raus kutschieren. Ohne sein Handy. Dieses Arschloch! Der Russe nannte das ganze Aggressionsabbau auf beiden Seiten. Antonin nannte es Wiedereingliederung in einen Arschlochverein, Auffrischung von Gehirnwäsche und Tortur vom Feinsten. Aber wer wollte schon kleinlich sein? Mitten im Nirgendwo, in einem Wald wurde er mitsamt Zelt aus dem Fahrzeug 'befördert' und bekam den Auftrag zu überleben. Höhö.. Antonin hätte gar nicht so viel essen können wie er kotzen wollte. Doch alles Fluchen, Toben und Brüllen brachte nichts, außer ein paar auffliegende, sich beschwerende Vögel und die Preisgabe seiner Position.

Nach einigen Stunden der Verweigerung fiel ihm auf, dass es ihm gar nichts brachte, alleine auf dem Präsentierteller einer Lichtung zu sitzen und beschloss den Spieß umzudrehen. Antonin war schon immer lieber der Jäger als der Gejagte gewesen und Nicholas konnte so weit weg nicht sein. Das Zelt blieb das Wochenende über ein rhetorisches Deathweight, während er selbst 'Hallo' zu altbekannten Gefühlen sagen durfte. Kurz, sein Wochenende war ätzend, kalt, aggressiv, gewalttätig und es half seiner Psyche kein bisschen. Auf der Heimfahrt, ungefähr um 3 Uhr am Montagmorgen, hatte er damit begonnen, Nicholas anzuknurren, wenn dieser auch nur in die ungefähre Nähe seines Körpers kam und spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde Antonin bewusst, auf was Nicholas abgezielt hatte. Und jener konnte zu diesem Zeitpunkt mehr als froh sein, das er darauf bestanden hatte, die Waffen zu entladen, denn Antonin hätte ihn wohl ohne einen zweiten Gedanken erschossen.
 

Und jetzt hockte er hier um 9 Uhr morgens in seiner verfickten Küche, aß eine verfickte Brühe, hatte eine verfickte Laune und die verfickte Ahnung, dass sein Leben jetzt nicht unbedingt leichter geworden war. Ächzend schob er den Teller beiseite und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Wenn er auch nur minimalst zurückweichen würde, wenn Cole ihn berührte, dann würde jemand sterben. Und das hätte Nicholas dann davon, ihn wieder komplett 'aufgeweckt' zu haben.

Hätte in diesem Moment jemand in Antonins Augen gesehen, hätte dieser jemand wohl niemals geglaubt, dass normalerweise blau in ihnen zu finden war. Doch als Antonin dann wieder aufsah und sein Handy auf der Küchenzeile liegen sah, schnappte er es sich und tippte eine sehr kurze SMS an Cole. Eine, über die er nicht großartig nachdachte, sondern einfach dem vorherrschenden Gefühl folgte:

Ich vermisse dich
 


 

Nathan

Er versuchte dem Gespräch seiner beiden Freunde zu folgen, er versuchte es wirklich, aber er merkte selbst wie seine Gedanken nicht wirklich hier waren. Sie waren nicht einmal bei dem durchaus vorzüglichen Lachsm, den er gerade zu sich nahm, oder in diesem neuen Szenelokal, das wie alles andere in New York vor kurzem aus dem Boden geschossen war und in 3 Monaten sicherlich wieder vergessen sein würde. Ja, seine Gedanken waren überall, nur nicht hier.

Da gab es zum einen die Preisverleihung, die heute Abend stattfinden und mit der er sich lieber befassen würde als seine Mittagspause außerhalb des Büros zu verbringen. Gerade die letzten Stunden vor einer so großen Veranstaltung waren mehr als kritisch und dann kamen diese beiden einfach so in sein Büro gestürmt und zwangen ihn mehr oder minder, mit zum Mittagessen zu gehen. Natürlich hatten sie nicht unrecht wenn sie ihm vorwarfen, dass er sein ganzes Wochenende für diese Verleihung geopfert hatte, aber im Grunde besaßen sie keine Ahnung davon, was alles schief gehen konnte. Was wenn das Essen nicht rechtzeitig auf den Tischen wäre. Oder gar kalt? Was wenn die Beleuchtung oder der Ton einfach nur Scheiße wäre? Was, wenn der Saal gar nicht groß genug für alle Tische war? Was wenn.. es gab soviele Details auf die man achten musste. Nathan konnte sie nicht einmal in Gedanken alle aufzählen. Selbst Elisa hatte heute Morgen schon jemanden am Telefon angefahren. Das war einer ihrer ganz, ganz großen Kunden und sie konnten es sich bei aller Liebe nicht leisten, heute zu patzen.
 

Und als ob das noch nicht reichen würde, blieb da noch das Mysterium Namens Ragnar. Nathan war sich, bis zu dessen Verabschiedung ziemlich sicher gewesen, nicht alleine mit dem Wunsch dazustehen den anderen besser, näher kennen zu lernen. Doch dieses 'ich verstehe' als Reaktion war etwas mager. Hinzu kam noch die erste SMS, in der er sich zwar für den schönen Nachmittag bedankte, Nathan aber dann doch nur wegen den vergessenen Dingen wiedersehen wollte? Aber da hatte er sich noch gar nicht so den großen Kopf gemacht, denn der andere war ja sowieso nicht unbedingt leicht zu lesen oder in seinen Gesten nachzuvollziehen. Die zweite SMS jedoch, hatte das Fragezeichen über Nathans Kopf nicht nur wieder aufleben sondern auch vergrößern lassen. Was für Umstände? Wovon sprach der andere da eigentlich? Und dass die Arbeit dazwischenkommen konnte, davon konnte er selbst ja schließlich ein Liedchen trällern. Weshalb er dann doch geantwortet hatte.
 

Hi! Keine Entschuldigung nötig, das sind keine Umstände. Höchstens wenn das Buch Beine bekommt und ich darauf aufpassen muss, dass es nicht wegläuft ;) Melde dich einfach wenn es dir passt. Gruß, Nathan
 

Das Problem daran war nur, dass er sich inzwischen fragte, ob Ragnar sich überhaupt nochmal melden würde. Und wenn, war es dann wegen diesen Dingen oder wegen ihm? Hätte er vielleicht doch anders an die Sache herangehen sollen? Aber das wäre nicht sein Stil. Nathan quatsche nun mal nicht um den heißen Brei herum. Entweder er fand jemanden interessant und anziehend genug, um mehr Zeit mit ihm verbringen zu wollen, oder eben nicht. Gerade letzteres erfuhren 99,9% der Männer mit aller Deutlichkeit von ihm. Warum er aber dann mit den verbleibenden 0,1% immer so ein Problem hatte war ihm dann auch unbegreiflich. Robin, der Mann mit dem er fast ein Jahr zusammen gewesen war, hatte sich von ihm getrennt, weil er sich an Nathans Seite klein und bedeutungslos vorkam. So ein Quatsch!

Grummelnd stieß er fester als nötiger nach seinem Lachs und bekam auch prompt den Kommentar von Blair, dass der Fisch bereits tot wäre. "Ja, ich lache dann wenn ich Zeit habe", grollte er und steckte sich das Fischstück bedeutungsvoll in den Mund. Warum genau hätte Robin sich bedeutungslos fühlen sollen? Nathan verstand es bis heute noch nicht, selbst wenn Sascha ihm mehrmals versucht hatte klar zu machen, dass es eben nicht immer leicht war, an der Seite einer so erfolgreichen Person zu stehen.

Na und? War er eben erfolgreich. Das wusste Nathan und das hatte Robin gewusst. Aber hatte er diesem auch nur einmal das Gefühl gegeben, weniger wert zu sein? Nein, mit Sicherheit nicht. Immerhin war er in Nathans Augen ja vielmehr das Gegenteil. Wen interessierte es denn, ob Robin 'nur' in einem Reisebüro arbeitete? Ihn ganz bestimmt nicht. Und im Nachhinein durfte er sich ja auch anhören, dass es Robin schon lange so gegangen sei, aber er sich nicht getraut hätte, etwas zu sagen. Warum nicht?! Und das war der Grund warum Nathan so wischi-waschi Aussagen eigentlich auf den Tod nicht ausstehen konnte. Weshalb er bei Ragnar nicht direkt Ausschlag davon bekam, war ihm bis jetzt noch unbegreiflich.

"Verdammt, muss man heutzutage denn in einer Mülltonne hausen, um nen Kerl abzubekommen?", fluchte er und ignorierte die verständnislosen Blicke seiner Freunde ebenso wie die pikierten der näher dransitzenden 'feineren' Gesellschaft.
 


 

Cole

Cole stieg aus dem Flieger und war erleichtert. Chicago war doch erfolgreicher gewesen, als es anfangs ausgesehen hatte. Während sie am Samstag noch gerade an einem Gangkrieg entlang geschlittert waren, hatte am Sonntag Cole das Sprechen übernommen und es tatsächlich geschafft, dass man sich friedlich einigte. Gut, er hatte einige Vorarbeit gebraucht und ein paar... nennen wir es 'Druckmittel', damit jenes Clanoberhaupt eingesehen hatte, dass es besser für ihn wäre, einen Friedensvertrag zu schließen. Aber wie das erreicht wurde spielt ja letztlich keine besondere Rolle. Fakt war, dass es geklappt hatte. Cole war am vergangenen Abend gefeiert worden, auch wenn er lieber einfach nach Hause geflogen wäre. Erstens hasste er den Trubel um seine Person, die man dort in Chicago zelebrierte, zum anderen spürte er das dringende Bedürfnis nach Entspannung, nach Sex. Und natürlich fand er an diesem Abend jemanden, der ihm das Bedürfnis nach Sex befriedigte, nicht aber nach Entspannung.
 

Er wartete auf seinen Koffer, durfte wie jedes Mal eine genaue Durchsuchung des Gepäcks über sich ergehen lassen, und stieg dann in das nächste Taxi. Seufzend lehnte er sich zurück. Er sehnte sich nach Antonin. Die Nacht auf Freitag war so schön gewesen, so angenehm. Er schaltete sein Handy ein. Leider hatte der andere nicht auf seine Mail geantwortet. Nun, was hätte er schon groß sagen können dazu. Aber irgendwie hatte er auf eine Nachricht gehofft. Als das Handy ihm signalisierte, dass er eine SMS hatte, las er diese gleich durch. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, er blickte auf die Uhr. Es war 12:45 Uhr Die Nachricht war bereits fast 4 Stunden alt. Scheiß Zeitverschiebung, Scheiß flight mode. Ob Antonin zu Hause war?

Kurzentschlossen wies er den Taxi Fahrer an, zu einer Antonins Adresse zu fahren. Cole wusste zwar, dass er wenig Zeit hatte, aber auch er hatte Bedürfnisse: Er hatte das dringende Bedürfnis Antonin in den Arm zu nehmen und ihn zu küssen, denn auch er hatte den anderen vermisst.

Und dann war da noch ein seltsames Gefühl in ihm, das ihm sagte, dass die SMS des anderen ein wenig nach einem Hilfeschrei klang. Ob es mit dem Haus am Freitag nicht geklappt hatte, ob am Wochenende irgendetwas schief gelaufen war? Ob er wieder mehr Erinnerungen hatte? Irgendwie schlug eine Art Antonin-Detektor Alarm. Und bevor er nicht sah, dass seine Sorge unbegründet war, würde er wohl keine Ruhe finden.

Und so stieg er aus, nahm seinen Koffer und klingelte an der Tür. Irgendwann würde er hoffentlich einen Schlüssel bekommen. Ok, das wäre dann wohl wirklich ein Zeichen, dass sie offiziell zusammen waren, aber so schlimm war das ja auch nicht, oder?
 


 

Ragnar

Ragnars Woche war seltsam. Anders konnte er es nicht ausdrücken.

Cole und das Lady-Dream hielten ihn ganz schön auf Trab. Wobei er für die Ablenkung dankbar war. Und dann war ausgerechnet an dem Wochenende, in dem im Lady-Dream und ihm Loom, dem Club, der zum Lady-Dream gehörte, die Hölle los, weil ein Eventwochenende anstand. Ragnar hatte allein dadurch schon so viel zu tun, dass er kaum zum Schlafen kam, was leider immer wieder massive Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auslöste. Der Arzt sagte zwar immer, dass das normale Nebenwirkungen waren, aber dennoch nervten sie ihn. Sie nervten ihn unglaublich.

Als sich dann auch noch am Samstag herausstellte, dass einer seiner Kuriere Mist gebaut hatte, spürte er, dass er gerade ziemlich überfordert war. Wie sollte man da noch ruhig bleiben, was jener Kurier, auch wenn er ehrlich gesagt nichts dafür konnte, komplett abbekam. Seine Laune besserte sich auch nicht wenn er ein wenig zu Hause war, ein wenig Ruhe hatte. Denn dann fiel er in genau das Loch, das er genauso hasste, wie es ihm vertraut war. Diese bittersüße Einsamkeit, die Besitz von ihm ergriff, ihn einlullte und sich dann schmerzvoll in seinen Magen bohrte, so dass er nicht nur aufgrund der Medikamente ständig das Gefühl hatte, sich übergeben zu wollen. Dieser herbe Geschmack von Aussichtslosigkeit, das ihn alle Rollläden seiner Wohnung herunterlassen ließ, weil das Licht zu hell war, und ihn dann in sein Wohnzimmer lockte, wo er sich in den Sessel setzte und das Gefühl hatte, dass der Raum im Verhältnis zu ihm, unnatürlich groß war.

Sein Arzt sagte immer, dass es viele Menschen gab, die aufgrund der Infektion Depressionen hätten, ob er denn manchmal das Gefühl der Aussichtslosigkeit hätte. Ob er Stimmungsschwankungen hätte, Suizidgedanken? In diesem Falle würde man dann von einer manischen Depression sprechen.

Nein, lieber Herr Doktor, wo denken sie hin? Ich sprühe doch vor Leben...

Doch jedes Mal, wenn er sein Handy in die Hand genommen hatte, sich überlegend, ob er Nathan nicht einfach anrufen sollte, steckte er es wieder weg. Wie sollte dieser ihm helfen können?
 

Als er Montag eine SMS von Cole erhielt, dass er gegen 15 Uhr im Lady-Dream sein würde, blickte Ragnar, der eigentlich gerade gehen wollte, weil er dachte Cole käme früher, auf die Uhr. 13 Uhr - noch zwei verdammte Stunden, bis er Cole sehen konnte. Jener würde ihn sicher aufbauen. Jener baute ihn schon alleine durchs eine Anwesenheit auf, durch seine Energie, seine Entschlossenheit. Für Ragnar war es immer das Schlimmste, wenn er sehen musste, dass Cole keine Kraft mehr hatte. So wie damals, als er mit Antonin gestritten hatte zum Beispiel. Das konnte er kaum ertragen. Letzte Woche hatte ihm das so gut getan, als jener am Mittwoch ihn aufgefangen hatte. Letzten Mittwoch hatte er auch noch das Gefühl gehabt, dass Nathan es wirklich ernst mit ihm meinte. Am Donnerstag war das Gefühl schon wieder verblasst.

Und jetzt?

Jetzt saß er wieder in seinem Loch und starrte vor sich hin.

Was Nathan wohl gerade tat? Ob er viel zu tun hatte? Wahrscheinlich... Ragnar griff nach seinem Handy und wählte die Nummer des anderen. Er musste etwas gegen dieses Loch unternehmen. Dringend. Und wenn er es nicht ausprobierte, dann würde es vielleicht wieder viel zu lange dauern, bevor er sich befreien könnte. Oder er würde wieder in Versuchung kommen, dem ganzen endlich ein Ende zu setzen.

Einen Moment schaute er zu, wie sein Handy wählte, dann hielt er es sich vorsichtig an sein Ohr, als hätte er Angst, dass das viel zu laute Freizeichen ihn anspringen könnte. Als er die Stimme des anderen, der sich mit seinem Namen meldete, hörte musste er unwillkürlich lächeln. Sie war so sanft, mit einem leisen kratzen im Abrollen. Eine göttliche Stimme, die besonders schön war, wenn er raunte, flüsterte... 'Ragnar', hörte er plötzlich und merkte erst jetzt, dass er noch nichts gesagt hatte, sondern nur zugehört hatte. "Hi", begann er und räusperte sich kurz, merkend, dass er kaum Stimme hatte. "Ich... ich wollte nur wissen, wie es dir geht und mich entschuldigen, dass ich mich noch nicht früher gemeldet habe, aber es war die Hölle los am Wochenende." Er sprach leise, aber ruhig. Seine Augen waren geschlossen, den Reaktionen des anderen lauschend. "Ich.. ich wollte wissen, ob wir uns irgendwie treffen können, sofern du ein wenig Zeit hast. Wann ist mir egal... Ich..." Er schwieg kurz. "Ich würde dich gerne sehen", fügte er dann ein wenig atemlos an.
 


 

Nathan

"Mister Gardner, der Florist ist dran! Anstatt der gewünschten roten Rosen wurden gelbe geliefert!", und mit diesen wunderbaren Worten überfiel ihn seine Assistentin, kaum dass er die Agenturräume wieder betrat. Er hatte es ja geahnt. Seufzend legte er sein Jackett auf ihrem Schreibtisch ab und lockerte seine Krawatte, bevor er eine herrische Handbewegung in Richtung des Telefons machte. Welches ihm auch sofort gereicht wurde und er sich nun gegen den Schreibtisch lehnte und die Augen schloss. "Gardner hier. Ich hoffe Ihnen ist bewusst in welch missliche Lage Sie nicht nur uns, sondern auch sich selbst mit Ihrer immer deutlicher hervortretenden Inkompetenz befördern?", seine Stimme war ruhig, wie immer wenn er Geschäfte führte, schließlich brachte es nichts, die Menschen von zwei Seiten zu bedrängen. Die Worte alleine mussten und würden vollkommen ausreichen. "Das ist mir vollkommen gleichgültig. Sie haben Ihren Vertrag ebenso einzuhalten wie ich den meinigen und wenn vom Kunden rote Rosen gewünscht werden, dann sollten sich heute Abend dort auch rote Rosen auf den Tischen befinden. Und ich spreche nicht von lieblos in eine Vase gestopfte Rosen, sondern die georderten Gestecke. Ansonsten werden wir leider von einer weiteren Zusammenarbeit mit Ihnen absehen. Womöglich nicht nur wir. Sie wissen ja, wie schnell sich solche Dinge herumsprechen." Er lauschte auf die Antwort und öffnete die Augen wieder. "Ja, dessen bin ich mir sicher. Guten Tag." Kopfschüttelnd reichte er das Handy wieder an Natscha und stieß sich von seinem Schreibtisch ab. "Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich nicht einfach exzentrischer Künstler geworden bin", murmelte er, griff nach seinem Jackett und machte sich auf den Weg zu seinem Büro.
 

Wo er einen einigermaßen unwilligen Blick auf seinen Posteingang warf, dann jedoch erleichtert war, keine weiteren Katastrophen für heute Abend dort zu finden. Und obwohl der Florist ihm hoch und heilig versprochen hatte, alles Menschenmögliche in Bewegung zu setzen, griff Nathan ein weiteres Mal zum Telefon, um die Veranstalter zu befragen, was sie von einer kurzfristigen Änderung zu gelben Rosengestecken hielten. Besser man hielt sich beide Optionen frei.

Das erledigt wissend, mit der Möglichkeit gegebenfalls tatsächlich auf Gelb umsteigen zu können, sah er nicht auf als sein Handy ging und meldete sich mit seinem Namen. Als sich nach kurzer Zeit niemand meldete, runzelte er die Stirn und hielt das Handy weg, um die Nummer zu überprüfen. "Ragnar?", murmelte er und scheinbar löste das eine Reaktion am anderen Ende aus.

"Hey, schön von dir zu hören." Sofort schlich sich ein Lächeln auf sein eben noch eher leicht genervtes Gesicht. "Wie gesagt, kein Problem. Ich weiß sehr gut wie das mit der Arbeit ist", beruhigte er den anderen, dessen Stimme gerade ein wenig unsicher klang, wenn er sich nicht täuschte. "Natürlich können wir uns treffen", stimmte Nathan sofort zu und lächelte ein wenig breiter. "Tatsächlich freue ich mich ziemlich über deinen Anruf, ich hatte schon die Befürchtung, du würdest dich nur nochmal wegen deinen Dingen melden. Heute Abend muss ich leider noch eine Preisverleihung auf den Weg bringen. Das wird wohl so bis 22 Uhr dauern bis ich loskönnte. Wenn dir das mit deiner Arbeit nicht passt, schlag einfach was vor, ich hab die nächsten Tage ein wenig Ruhe und würde mir die Zeit dann einfach nehmen."

Sah so aus als hätte er sich vorher im Restaurant doch umsonst einen Kopf gemacht. Aber er würde wohl in Zukunft ein genaueres Auge auf sich selbst haben, um zu überprüfen, ob er andere Leute tatsächlich so klein neben sich selbst machte.
 


 

Antonin

Ein wenig orientierungslos fuhr er von seinem Bett hoch. Hatte es gerade geklingelt? So aus dem dringend benötigten Schlaf gerissen zu werden war nicht unbedingt angenehm. Definitiv nicht. Gähnend hangelte er sich von der Matratze und zog sich auf dem Weg zur Haustür noch sein schwarzes Schlafshirt über. Er wollte die Tür nicht nur in Jogginghose öffnen. Doch dann stockte Antonin, kurz bevor seine Hand den Türöffner unten entriegeln würde. Was wenn das Nicholas war? Aber der würde ja doch nur wieder einfach hier hereinplatzen. Hm.. Schulterzuckend betätigte er den Summer schließlich doch, öffnete seine Wohnungstür einen Spalt und trat zurück.

Nachdem er die SMS an Cole geschrieben hatte, war er für lange Zeit unter der Dusche gestanden. Sich den ganzen Dreck, Schweiß und wenn möglich auch die negativen Gefühle wieder von der Haut waschend. Und von Minute zu Minute schien die Müdigkeit ihn mehr zu überrollen, bis er schließlich nachgegeben, aus der Dusche getreten und nach einem kurzen Abtrocknen einfach nur noch ins Bett gefallen war. Gott sei es gedankt, traumlos.
 

Fast ohne zu überlegen, nahm Antonin seine Waffe aus der Reisetasche und lud sie nach. Natürlich hoffte er auf Cole, sogar mit ganzem Herzen, aber er würde sich nicht nochmal von jemandem anderen überrumpeln lassen. Mehr aus Zufall fiel sein Blick in den kleinen runden Spiegel neben seiner Garderobe und er seufzte als er sich erkannte. Wenn er seinen Anblick mit dem von vor ein paar Tagen verglich, dann war jetzt nichts Strahlendes mehr an ihm. Natürlich auch keine kühle Aura wie sie Cole besaß, aber... naja, wie sollte man das bezeichnen? Eine gewisse Abwehrhaltung, die überhaupt niemanden auf die Idee bringen würde, ihm nahe zu kommen? Ja, damit könnte man es wohl beschreiben. Verdammt, verdammt, verdammt.

Vom Geräusch sich nähernder Schritte aus seinen Gedanken gerissen trat er ein Stück zurück und hob die Waffe. Zielte. Statt eines schnell klopfenden Herzens, wie er es von Freitag auf Samstag jedes Mal hatte wenn er die Waffe hob, schlug es ruhig in seiner Brust. Jeder Vorteil war auf seiner Seite und er war ein guter Schütze. Da sollte mal jemand versuchen ihn heute gegen seinen Willen aus der Wohnung zu bekommen…

Er schluckte hart als Cole in sein Sichtfeld kam und ließ die Eagle sofort sinken. Sicherte sie im Zuge dessen und legte sie auf sein Telefonkästchen ab, den Blick dann sofort wieder auf den anderen Mann richtend. Ein Mann, der gerade so viel vitaler aussah als er selbst sich fühlte. Ein Mann, der wohl geradewegs vom Flughafen hierhergekommen war. Ein Mann, in dessen Augen er wohl gerade so etwas wie Erkenntnis aufglimmen sah. Natürlich... Cole würde sich seinen Teil zu dieser Aktion denken. Gnah, am liebsten hätte Antonin auf etwas eingeschlagen und gleichzeitig wollte er nichts mehr, als kleines Kind sein und sich trösten lassen. Er wollte die Lüge hören, dass sich alles wieder einrenken würde und dass sich jetzt nichts ändern würde. "Ich...", setzte er an und sah dabei zu wie Cole sich offenbar fing und die Tür hinter sich schloss. "Ich befürchte wir haben ein Problem."

Ja, das traf es ausgezeichnet. Jetzt wäre es wohl an der Zeit ein paar Karten auf den Tisch zu legen. Vielleicht nicht jetzt gleich. Antonin fühlte sich zwar momentan ein wenig wie eine tickende Zeitbombe, doch er hatte noch nicht das Bedürfnis den anderen in dicke Watte zu packen, um ihn zu beschützen. Das war gut. War es doch, oder?
 


 

Cole

Mit eiligen Schritten nahm Cole die wenigen Stufen hinauf. Bereits vom letzten Absatz aus, sah er, dass die Tür offen stand. Ein Glück, dass Antonin zu Hause war. Cole musste unwillkürlich lächeln. Doch als er in die Tür trat fand er sich plötzlich vor dem Lauf der Eagel des anderen wieder. What the fuck...? Kritisch sah er den anderen an, der einerseits erschrocken schien, dass er ihm den Lauf seiner Knarre vor die Brust hielt, und andererseits froh darüber schien, ihn zu sehen. War er doch, oder? Coles Blick wurde dunkler. Also hatte ihn sein Gefühl nicht getäuscht. Es war etwas geschehen. Und dieses etwas hatte damit zu tun, dass Antonin wieder kein Problem damit hatte, eine Waffe auf jemand anderen zu richten. Und damit wusste Cole, dass es nichts war, was ihm gefallen würde.

Doch noch bevor sich Cole Gedanken machen konnte, ob Antonin beschlossen hatte, dass er ihn hier nicht mehr haben wollte und er deshalb die Waffe auf ihn hielt, legte Antonin sie schnell ab. So konnte Cole wenigstens sicher sein, dass nichts passiert war, was bedeuten würde, dass es mit ihm direkt zu tun hatte. Aber was war dann geschehen?

Ob er ein Erlebnis gehabt hat, bei dem er sein Leben hatte verteidigen müssen? War er in eine Situation gekommen, in der er wieder seine Fähigkeiten hatte abrufen müssen? Aber welche Situation konnte das gewesen sein, in dem Großstadtdschungel New Yorks? Ok, da gab es genügend.

Und als Antonin sagte, sie hätten ein Problem, blieb Cole nichts anderes, als die Tür zu schließen und zu nicken. "Das scheint mir auch so", bestätigte er und trat einen Schritt auf Antonin zu. Seine Augen blickten verwirrt in die des anderen. Er hatte keine Sekunde Angst gehabt, der andere würde ihn erschießen wollen. Aber wenn er in diese Augen sah, dann bekam er Angst. Wo war dieses Leuchten, in dem er sich am Donnerstag noch hatte baden können? Vielmehr wirkten sie jetzt sturmgrau, aufgewühlt, wie das Meer bei einem Taifun. Wer hatte ihm das angetan? "Zumindest halte ich es nicht für normal, dass du deine Besucher mit einer Waffe begrüßt. Und schon gar nicht, wenn diese Besucher gekommen sind, weil sie dachten, willkommen zu sein", murmelte er, lächelte kurz und hob die Hand vorsichtig, um sie Antonin auf die Wange zu legen. "Was ist passiert?", fragte er nun endlich und die Sorge in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er wusste, dass er sich bei Antonin nicht verstellen musste. Vorsichtig glitt seine Hand von der Wange des anderen hinab zu dessen Hals, über die Schulter den Arm hinunter. Bis er Antonin schließlich zu sich zog und in seine Arme schloss.
 


 

Ragnar

Nathan klang so unglaublich unbekümmert, so unglaublich fröhlich. Ragnar musste schmunzeln, als er die Worte des anderen vernahm. Licht, ging es ihm durch den Kopf. Diese Stimme war wie das Licht der Sonne, dass sich zielsicher durch eine Gewitterwolke schob, um einen Regenbogen hervorzubringen. Und er war so verdammt ehrlich. Er sagte einfach, dass er sich freute. Er sagte einfach, dass er es schön fand, dass Ragnar sich meldete. Und er sagte einfach, dass er Angst gehabt hatte, Ragnar würde nur seine Sachen abholen. Und wenn Ragnar ehrlich war, so hatte er am Donnerstag tatsächlich überlegt, wie er an seine Sachen rankommen könnte. Nicht, weil er Nathan nicht eigentlich unglaublich gerne kennen lernen würde, sondern aus Angst.

Und dann war da noch diese unglaublich schöne Stimme. Ruhig lauschte er den Worten des anderen und überlegte kurz. Er wusste, dass er heute noch Nathan sehen musste, wenn es möglich war. Denn wenn er ihn erst morgen treffen würde, dann würde das bedeuten, dass er noch zu viel Zeit hatte, abzusagen. "Oh", meinte er dann fast schon ein wenig enttäuscht, als Nathan sagte, er müsse noch bis 22 Uhr wegen der Preisverleihung arbeiten. Doch dann überlegte er. Cole würde da sein, er könnte also ruhig mal früher gehen. Und um die Uhrzeit war es für ihn normalerweise eigentlich ganz angenehm, denn da war er recht fit. Durch seinen Job, aber auch früher schon neigte er dazu, in der Nacht fitter als am Tag zu sein.

"Ich könnte mir ab 22 Uhr frei nehmen, das sollte kein Problem sein", meinte er nachdenklich. "Aber ich vermute, dass du nach deinem Empfang recht müde sein wirst. Daher möchte ich dich nicht stören." Er sprach zögerlich. "Andererseits weiß ich noch nicht so recht, was morgen auf mich zukommt..."

Innerlich hoffte alles, dass Nathan ihm bestätigen würde, dass es kein Problem darstellen würde, wenn sie sich noch nach 22 Uhr sehen würden. Und offenbar schienen seine Gebete erhört worden zu sein, denn jener versicherte ihm, dass es kein Problem sein würde.

"Gut", erwiderte Ragnar und streckte sich erleichtert, öffnete die Augen, mit einem Mal putzmunter und voll Energie. Kurz überlegte er. "Dann sag mir, wo ich um 22.30 sein soll und ich bin da." Für Nathan würde es einfacher werden, einen Treffpunkt zu nennen, schließlich wusste dieser besser, wo er sich aufhalten würde, und wie schnell er an einem Treffpunkt sein könnte. Und wenn sie sich erst um 22.30 treffen würden, hätte Nathan zudem noch genügend Zeit, falls noch etwas länger dauern sollte.
 

Kaum hatten sie sich auf einen Treffpunkt geeinigt, suchte Ragnar sich etwas Neues zum Anziehen aus dem Schrank. Anschließend ging er duschen, um sich frisch zu machen, gelte seine Haare und investierte nötige Zeit, um seinen 5-Tage-Bart loszuwerden. Er hatte sich für sich selbst in den letzten Tagen keine Zeit genommen. Umso wichtiger war es, dass er es jetzt tat. Mit einem Mal so viel besser gelaunt betrachtete er schließlich das Ergebnis seiner Bemühungen und zog sich eine Jeans und ein Hemd an, und fuhr schließlich ins Lady-Dream. Cole würde noch ein wenig brauchen, bis auch er dazukommen würde.
 


 

Antonin

Entgegen seiner eigenen Erwartungen, schreckte er nicht vor Coles Hand zurück. Obwohl sich für die Dauer weniger Sekunden seine Nervosität davor in Herzflattern niederschlug, tat ihm die Berührung unglaublich gut. Fast augenblicklich schloss er seine Augen und reagierte erst einmal nicht auf die Fragen, genoss die sanfte Berührung und erwiderte die Umarmung sofort. Auch wenn es von seiner Seite wohl mehr ein Klammern war. Ganz so als wäre Cole in diesem Moment der Anker im sicheren Hafen, den er nicht mehr hergeben wollte.

"Ich hab dir was verschwiegen", murmelte er schließlich gegen das Hemd des anderen, den Kopf nicht hebend und die Umarmung nicht lösend. Antonin hatte das Gefühl, dass alles erst so richtig real werden würde, wenn er es aussprach. Dabei wollte er Cole nicht in die Augen sehen. Wollte nicht sehen wie jener vielleicht enttäuscht davon wäre, dass er es ihm nicht sofort gesagt hatte. Wollte nicht sehen wie der andere vermutlich gar nicht begeistert vom Lauf der Dinge war. Alles was Antonin momentan wollte, war es zumindest solange nicht auf den harten Boden der Realität aufzuprallen, wie er in den Armen des anderen gehalten wurde. "Ich erinnere mich jetzt schon eine Weile wieder an alles. Zumindest glaube ich, dass es alles ist. Und ich habe es nur nicht erwähnt, weil es irgendwie noch weit weg war. Weil ich das Gefühl hatte, dass ich diesen Teil von mir immer noch schlummern lassen könnte. Dass es uns nicht schaden würde, wenn ich wenigstens einen normalen Beruf und ein normales Leben hätte. Zudem ich dachte, dass es dir so auch lieber wäre." Antonin schluckte hart, drehte sich ein wenig in den Armen des anderen und lehnte seine Stirn an dessen Schulter. "Ich hab mich vor Tayra verplappert. Vielleicht hat sie es Nicholas gesagt, vielleicht hab ich mich vor ihm auch verhaspelt. Ich weiß es nicht", fuhr er fort und seine Stimme, obwohl sie sogar noch etwas leiser als normal war, klang in seinen eigenen Ohren laut. Er lockerte den Griff um Cole ein wenig und seufzte. "Wir hatten am Mittwoch schon wieder Streit. Er war hier, als ich nach Hause kam. Ich hab‘s dir nicht erzählt, weil ich dachte es würde dich von deiner Reise ablenken. Obwohl er es mir anders versprochen hat, konnte er dich als Thema nicht fallen lassen. Er hat meine Entscheidungen angezweifelt und hält dich für das personifizierte Böse. Mir ist der Kragen geplatzt und ich hab ihn unter Waffengewalt rausgeworfen. Naja, eigentlich mehr unter gezogener Waffe." Diesmal sah er doch auf. Direkt in Coles Augen und ein störrischer Glanz schlich sich in sie. Beruhigten den darin tobenden Sturm ein wenig. "Es geht abgesehen von dir und mir niemanden einen Scheißdreck an, was wir tun und lassen", knurrte er, bevor er seufzte und seine Stirn wieder an Coles Schulter ablegte.

"Am Freitag wurde ich dann nach der Begehung sozusagen aus meiner eigenen Wohnung entführt. Von Nicholas. Er nannte es eine Art Aggressionsbewältigung für uns beide. Hm.. seltsame Art und Weise. Ich habe das Wochenende in einem Wald verbracht, mit geladener Waffe beim Räuber und Gendarmspielen. Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt. was das Ganze soll, außer mich aggressiv zu machen, außer mich vor Zorn und Wut fast vergehen zu lassen." Antonin stockte kurz. "Er hat das Ganze damit hinter dem Vorhang hervorgeholt, den ich durch meinen Unfall vor den ganzen Geschehnissen hatte. Es ist wieder präsent. Alles. Und damit meine ich wirklich alles. Ich bin ehrlich froh, dass du mich berühren kannst." Und hier war er immer leiser geworden und verstärkte seinen Griff um Cole nochmal. "Wenn du jetzt er gewesen wärst, hätte ich ihn erschossen", grollte er plötzlich und musste die Augen schließen, um diese neuerlich Gewaltanwallung wieder zurück zu drängen. Früher hatte ihm sein Labor geholfen. Jetzt half im Coles Nähe.

Antonin war nicht bereit, sich nochmal in diesem Taumel an Unnahbarkeit fallen zu lassen. Er war nicht bereit wieder auf Gefühle wie ehrliche Fröhlichkeit zu verzichten. Auch wenn er ahnte, dass nun abermals ein sehr langer Weg vor ihm lag. "Ich denke er wollte mich bestrafen, nicht auf ihn gehört zu haben", setzte er wieder an und trat dann doch einen Schritt zurück, unsicher den Blick des anderen suchend. "Bist du enttäuscht? Ich habe wirklich, wirklich versucht diesen Teil hinter mir zu lassen."
 


 

Cole

Ruhig hörte Cole Antonin zu, und hielt ihn auch weiter in seinen Armen, als er merkte, dass Antonin seine Nähe brauchte. Offensichtlich fiel es Antonin nicht leicht, ihm zu sagen, was es zu sagen gab. Und wenn es ihm so leichter fiel, würde er es ihm nicht verwehren. Und so lauschte er den Worten, dass Antonin sich schon länger an Einiges erinnern konnte, an die Dinge, die seine Ausbildung als Guard wohl betrafen und wahrscheinlich auch an die Dinge, die in Russland geschehen waren. Und damit war Cole klar, der ja selbst keine Ahnung von den Dingen hatte, dass er sich auch wieder an die Ursache für die Narben erinnern konnte. Und das genügte Cole um zu wissen, dass es Antonin sicher nicht besonders gut ging. Seine Stirn zog sich zusammen, seine Augen wurden nachdenklich, dunkel, während Antonin weitersprach.

Antonin hatte ihm also von seinen Erinnerungen nichts gesagt, weil er glaubte, dass es für sie so besser wäre? Hatte er es wirklich getan, um ihm, Cole, zu gefallen? Cole sollte etwas klar stellen, aber Antonin sprach bereits weiter.

Er erzählte ihm von Nicholas, von ihrem Streit. Jener schien also nicht nur allgemein etwas gegen Schwule zu haben, sondern speziell gegen die, die Antonin dazu verführten, sprich gegen ihn. Und wahrscheinlich hatte Nicholas zu viele Situationen mitbekommen, in denen es Antonin wegen ihm direkt oder indirekt nicht gut ging. Zuletzt natürlich wohl die Aktion im Savoy, bei der Tayra ja live und in Farbe dabei gewesen war. Er war also das personifizierte Böse, von dem sein 'Sohn' die Finger nicht lassen kann. Und deswegen mussten Erziehungsmaßnahmen eingeleitet werden. Coles Augen wurden eisig. Als Antonin sich von ihm löste und ihn ansah, konnte er nur versuchen, seinen Blick nicht zu tödlich werden zu lassen. Sacht strich er Antonin über den Rücken, und jener lehnte sich wieder gegen ihn, den Halt brauchend, den er ihm gerade gab. Kurz schloss er die Augen, um sich auszumalen, was Antonin am Wochenende wohl durchgemacht hatte, und die Wut, die in ihm gärte, erhielt neue Nahrung.

Als Antonin ihm mitteilte, wie froh er war, dass Cole ihn trotz allem anfassen konnte, drückte er den anderen aus einem unbewussten Reflex heraus, noch enger an sich. Er würde nicht zulassen, dass Antonin sich ihm wieder entfernte. Nicht jetzt, wo sie sich endlich gefunden hatten. Seine eine Hand glitt den Rücken entlang nach oben und streichelte durch das Haar des anderen. "Schh...", wisperte er, als er spürte, wie Antonins Zorn über diesem einbrach.

Ruhig erwiderte er den Blick des anderen, als dieser sich von ihm gelöst hatte, ihn nun ansah.

"Mach dir keine Sorgen", sagte er beruhigend, doch seine Augen tobten in eisiger Kälte. "Ich bin nicht enttäuscht. Es ist so, wie es ist, und damit müssen wir jetzt umgehen. Es bestand schließlich schon immer die Möglichkeit, dass du dich wieder erinnerst, dass dein früheres Leben dich einholt. Das war uns beiden klar, dass das irgendwann wieder geschehen könnte. Und es ist Bullshit, dass du glaubtest, du könntest mir ohne diesen Teil von dir besser gefallen." Er blickte Antonin mahnend an. "Du bist, wie du bist. Und so möchte ich dich und nicht anders, klar?" Er lächelte den anderen an und hob seine Hand, um jenem sacht über das Gesicht zu streicheln.

"Das einzige, was mich an der ganzen Geschichte unglaublich nervt", sein Lächeln verschwand und sein Blick wurde mordlustig funkelnd, "ist dieses Arschloch Nicholas. Entschuldige Antonin. Ich weiß, dass er so etwas wie ein Bruder für dich ist. Aber eines sage ich dir. Wenn dieser Mann mir nur einmal über den Weg läuft, weiß ich nicht, ob ich an mich halten kann, ihn nicht zu erschießen." Ernst sah er seinen Freund an. "Er ist dein Ausbilder, das mag sein. Aber wenn er dich wirklich wie einen Bruder liebt, wieso verdammte Scheiße, wieso kann er dich dann nicht akzeptieren, wie du bist. Und wieso um alles Verfluchte in der Welt, musste er dich damit bestrafen, dass du dich an das, was dir die schlimmsten Schmerzen in deinem Leben verursachte, was dir den Wunsch zu sterben verursachte, erinnerst? Ich begreife es nicht, Antonin. Wenn er wirklich dein Bruder ist, wieso macht er so etwas? Kannst du mir das erklären? Wieso hat er dir das antun müssen? Weil du jemand bist, der seinem Herzen folgt? Weil du weißt, was du willst, und was du nicht möchtest?" Cole spürte seine Wut mehr als deutlich. Und eines wurde ihm gerade besonders deutlich bewusst. Für ihn erklärte sich das alles nur damit, dass Nicholas Antonin das alles nur aus gekränkter Eitelkeit schien antun zu müssen, weil jener das Gefühl hatte, dass er Antonin nicht mehr kontrollieren konnte. Coles Kiefer knirschte, als sich seine Zähne aufeinanderpressten. Offensichtlich schien der 'Ausbilder' die Kontrolle über seinen Schüler zu verlieren. Und damit konnte dieser nicht leben. Also sorgte er dafür, dass er ihn verletzte, dass er ihm wieder seine wahre Natur vor Augen führte. Mordlust schlich sich in Coles Augen.

"Ich glaube das ist nur ein Grund, weshalb er das alles veranstaltet hat. Der zweite ist, dass er mich bestrafen will. Ich wette mit dir, dass er mich bald besuchen kommen wird. Und ich weiß, wie ich ihn empfangen werde." Einen Moment war sein Blick abwesend, dann blickte er Antonin wieder an. "Was hast du Tayra von mir erzählt? Dass ich im organisierten Verbrechen arbeite? Hast du vorher nie etwas Derartiges über mich erzählt?", er blickte den anderen eindringlich an.
 


 

Antonin

Antonin atmete tief durch und nickte. Ja, die Möglichkeit, dass er sich erinnerte, hatte immer bestanden. Aber es verärgerte ihn momentan, denn bis vor kurzem hatte er sich erinnert, nur ohne die dazugehörigen Emotionen. Es war so viel leichter gewesen, einfach ganz normal weiter zu machen. Vor allem ohne die Alpträume. "Es ging nicht darum, dir ohne diesen Teil besser oder schlechter zu gefallen", stellte er trotzdem klar. "Es ging darum, dass ich geglaubt habe, dass es dir und mir lieber wäre, wenn sich nur einer von uns auf seltsame Kamikaze Missionen einlässt und tagtäglich sein Leben gefährdet." Wobei es ihm natürlich lieber wäre, wenn das gar keiner von ihnen beiden tun müsste. Doch dann lächelte er ehrlich erleichtert und zog Cole kurzentschlossen zu sich, um ihn zu küssen. Ein sanfter Kuss, der irgendwie dazu diente, sie beide zu beruhigen, denn Coles Augen konnten einem momentan schon ein wenig Angst machen. Auch wenn dieser Zorn momentan nicht gegen Antonin gerichtet zu sein schien. Gott sei Dank.

"Ich bin froh, dass du so denkst", erklärte er auf die Worte des anderen, dass jener ihn wollte, so wie er war, egal was er darstellte. "Sogar sehr froh. Und erleichtert." Antonin lächelte ebenfalls. Zum ersten Mal seitdem Cole seine Wohnung betreten hatte und schmiegte sich mit der Wange ohne jedes Zögern gegen die streichelnde Hand. Cole tat ihm so gut. So unendlich gut. Doch als der andere fortfuhr, verspannte er sich ein wenig, denn bereits bei den ersten Worten, ahnte er wo sie enden würden. Eine Ahnung, die sich mit jedem weiteren Wort mehr bestätigte. Ebenso wie die Wandlung, die sich vor seinen Augen vollzog. Die Wandlung dieser wunderschönen Augen, von denen man nicht annahm, dass sie mit dem Mann um die Wette lachen konnten - zumindest nicht wenn man sie so wie jetzt sah. Dazu kam dann noch die Wahrheit der Worte. Eine Wahrheit, vor der Antonin sich noch ein wenig versteckt hatte. Die er nicht an sich heranlassen wollte, aus Angst dann endgültig von einem Monster Namens Wut verschlungen zu werden. Doch noch war Cole hier. Noch gab alleine die Anwesenheit des anderen ihm genügend Selbstvertrauen in seinen tatsächlichen, seinen natürlichen Charakter, um ruhig zu bleiben. Oder, so ruhig es eben ging.

Dafür schien das Monster gerade dabei zu sein, sich in Cole niederzulassen, denn dessen Ausstrahlung verfinsterte sich von Wort zu Wort, von Sekunde zu Sekunde. "Dich bestrafen?", murmelte er dann, ein wenig abgelenkt von der deutlichen Mordlust in den Augen seines Partners. Doch schließlich schüttelte er den Kopf leicht, um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Dieser Blick galt nicht ihm. Ganz bestimmt nicht. Auch wenn momentan er derjenige war, der ihn stellenweise abbekam. "Ich kann seine Bewegungsgründe nicht mehr nachvollziehen", gab er dann doch zu. "Teilweise wollte er wohl, dass ich dich nicht mehr an mich heranlasse. Was seine anderen Beweggründe waren? Ich weiß es nicht... ich erkenne den Mann nicht mehr, der er momentan ist. Er hat mich in den letzten Tagen nicht nur einmal in Panik versetzt..." Das letzte war geflüstert und näher würde er nicht auf das Thema eingehen. Es war sowieso nahe genug dran. Daran zuzugeben, Angst gehabt zu haben. Angst vor einem Menschen zu haben, der ihm eigentlich viel bedeuten sollte. Doch dann sah er abrupt auf und griff nach Coles Hand, dessen Blick diesmal mit Entschlossenheit suchend. "Egal was du tust, du darfst ihn nicht töten!", beschwor er ihn. "Er hat eine kleine Tochter. Meine Patentochter wird ihren Vater nicht durch mich verlieren. Weder direkt noch indirekt." Hier würde er nicht verhandeln lassen. Immerhin war es der einzige Grund, warum Nicholas noch herumlief. Antonin mochte viel sein, aber selbst in einer seiner Panikattacken drangen bestimmte Dinge zu ihm durch: Coles Befehle, Cole im Allgemeinen und Gedanken an Personen, die er für seine Familie hielt.

Doch dann seufzte er und ließ den Kopf ein wenig hängen. "Tayra weiß so gut wie nichts von dir. Außer das du der Käufer meiner Drogen und mein Ziel bist. Ich habe nichts anderes erwähnt. Oder ...", er hielt inne. "Eventuell habe ich mal etwas von Autoschiebereien und Ratten erwähnt?", es klang fragend. Antonin hatte den Abend vom Savoy nicht mehr so perfekt im Kopf. Abgesehen davon, dass er Cole betrogen hatte und dem Streit. "Aber das erst vor kurzem. Nicholas weiß natürlich mehr. Was von der Aktion mit diesem Psycho-Polizisten herrührt und daher, dass ich mich wieder trainieren ließ, um der Szene überhaupt gewappnet zu sein." Antonin fühlte sich wie ein Verräter. Er war so ein Idiot und er würde nie wieder überhaupt irgendwem irgendetwas erzählen.
 


 

Cole

Nur zu gerne erwiderte er den Kuss, hatte er doch gehofft, noch eine Stunde hier mit Antonin genau damit verbringen zu dürfen. Stattdessen erhielt er Nachrichten, die ihn ärgerten, die wieder alles über den Haufen schmissen, was sie sich gerade angefangen hatten aufzubauen: eine sorglose Existenz für Antonin, und sein bescheidenes Leben.

Doch, dass er den anderen kurz lächeln sehen durfte, ließ es alles gar nicht mehr so schlimm scheinen, auch wenn Cole ahnte, dass die nächste Zeit wieder aufwühlender werden würde, als ihm lieb sein wird.

Als Antonin zugab, dass er Nicholas Beweggründe nicht nachvollziehen konnte, war ihm klar, dass er früher oder später Nicholas selbst fragen musste. Und dass das kein einfaches Gespräch werden würde, da es emotional überladen sein wird, war ihm bewusst. Und Cole hatte keine Ahnung worauf dieses Gespräch hinauslaufen könnte, denn er wusste nicht, was Nicholas wollte. Wollte er Antonin wirklich verbieten, ihn zu sehen? Cole ahnte nur, was dahinterstecken könnte. Aber er würde es erst wissen, wenn er Nicholas gegenübertreten würde.

Irritiert blickte er Antonin an. Dieser Mann sprach von Panik? Dieser unglaublich starke Mann hatte wirklich das Gefühl von Angst, unglaublich großer Angst gehabt? Cole knurrte leise. Und ohne darüber nachzudenken zog er Antonin wieder zu sich, vergrub seine eine Hand in den Haaren des anderen und küsste ihn sanft an den Hals. "Ich werde nicht zulassen, dass er dir irgendwas tut. Ich muss heute arbeiten, aber wenn irgendetwas ist, dann rufst du mich sofort an. Und wenn du dich hier nicht wohlfühlen solltest, dann kommst du bitte zu mir." Cole nannte Antonin den Zahlencode für seine Wohnung. "Bitte mach davon Gebrauch, so oft du möchtest." Ernst sah er den anderen wieder an.

Den entschlossenen Blick des anderen und die darauf folgenden Worte nahm Cole mit Skepsis wahr. "Ich verstehe dich. Und ich werde es nicht darauf anlegen. Ich kann deine Argumente mehr als gut nachvollziehen und verspreche dir, dass ich nichts Unüberlegtes tun werde, aber wenn dieser Mann dir in irgendeiner Art und Weise versucht weh zu tun, ohne dass du das möchtest, dann garantiere ich dir für nichts. Tut mir leid." Nein, da würde Cole keine Gnade kennen. Antonin war ihm wichtig. Und seit letztem Dienstag war ihm das bewusster denn je. Cole hatte sich dazu entschlossen, Antonin zu einem Teil seines Lebens zu machen. Und daher würde er diesen Teil bestimmt nicht kampflos hergeben oder sich wieder nehmen lassen. Niemals. Antonin ging ihn etwas an. Er gehörte zu ihm, war ein Teil von ihm geworden. Und diesen Teil wollte er nicht wieder missen müssen. Außer natürlich, es wäre besser für Antonin. Dessen Wohlbefinden stand natürlich nach wie vor an oberster Stelle. Wenn Nicholas ihm jemals wirklich klar machen würde, dass es für Antonin wirklich das Beste wäre, nichts mit Cole zu tun zu haben, dann wären das vielleicht andere Situationen. Aber momentan schien es Antonin gut zu tun, mit ihm zusammen zu sein. Und wenn es Antonin gut ging, konnte seine Anwesenheit doch nicht ganz schlecht sein.

Cole nickte und betrachtete den Mann vor sich, der den Kopf leicht hängen ließ. Einen Moment war er in Gedanken, dann hob er die Hand und wuschelte Antonin durchs Haar. "Lass den Kopf nicht hängen, Sonnenschein", sagte er leise und versuchte zu lächeln. "Wäre gelacht, wenn wir das nicht hinbekämen. Und vielleicht hat es auch etwas Gutes, dass du dich wieder erinnerst. Dann kannst du vielleicht mal wieder auf mich aufpassen. Und was das Wichtigste ist. Du kannst auf dich aufpassen. Denn auch wenn ich es nicht gerne sage. Aber mit mir zusammen zu sein, ist für dich nicht sicher. Aber ich denke, das weißt du." Er seufzte und strich Antonin über die Wange. Sanft küsste er den anderen auf die Stirn. "Und jetzt bringe ich dich ins das Bett, aus dem ich dich glaube ich gerade geschmissen habe."
 


 

Antonin

Abermals schloss Antonin fast unbemerkt die Augen als er wieder zu Cole gezogen und ein wenig liebkost und geküsst wurde. Er seufzte leise. Am liebsten würde er den anderen jetzt mit sich ins Bett nehmen und ihn als großes Kuscheltier gebrauchen. Aber das Leben war nun mal kein Wunschkonzert, weswegen er nur zu gerne annahm was Cole ihm an Zärtlichkeiten zukommen ließ, um sich später im Bett daran erinnern zu können. Ein wenig träge öffnete er die Augen als der andere wieder zu sprechen anfing, bis sich Überraschung in seinen Blick schlich. Hatte ihm Cole da tatsächlich gerade den Code zu dessen Wohnung gegeben? Halluzinierte er vielleicht schon im Halbschlaf? Aber da waren noch die anderen Worte. Worte die in dieser Ernsthaftigkeit ausgesprochen ein sehr angenehmes, warmes Gefühl in Antonins Inneren auslösten. Wie sehr er diesen Mann brauchte... "Vielen Dank", murmelte er und lehnte sich an Cole, im Vertrauen, dass jener verstand, was er ihm damit sagte. Dass er sich nicht einfach nur für den Code bedankte, sondern auch für die Sorge. Dafür dass der andere ihn nicht im Regen stehen ließ, sondern bereit war ihm da durch zu helfen. Antonin hatte nicht wirklich etwas anderes erwartet, aber die Unsicherheit mit diesen ganzen neuen, bzw. alten Faktoren zu anstrengend zu werden war gegeben.
 

"Das Versprechen reicht mir vollkommen", erklärte er schließlich und suchte Coles Blick. "Ich vertraue dir, dass du weißt was du tust, während ich dir verspreche, mich nicht mehr so überrumpeln zu lassen. Mach dir also bitte darüber nicht so große Gedanken, ich bin sicher, es renkt sich früher oder später schon noch alles ein." Antonin bemerkte selbst schon gar nicht mehr, dass er damit eine ausgezeichnete Verdrängungstaktik fuhr. Eine Art mit Dingen umzugehen, die eigentlich nicht die seine war, aber eine, die ihm momentan half, noch halbwegs klar zu kommen. Natürlich würde sich nicht alles einfach so wieder einrenken, das war utopisches Wunschdenken. Etwas, das Antonin momentan einfach brauchte. Und wenn es nur wäre bis er seinen Schlaf nachgeholt hätte.

Etwas, das auch Cole mitbekommen zu haben schien, woraufhin Antonin ein wenig gequält lächelte. "Ja, ich werde die Gegner dann mit meinem strahlenden Licht zum erblinden bringen und irgendwann einen Preis für die unkonventionellste Kampftechnik gewinnen", murrte er, doch darauf folgte dann ein ehrliches Lächeln. "Ja, bring mich ins Bett, dann muss ich nicht darüber nachdenken, dass ich sehr genau ahne, wen ich früher oder später an meinen Fersen heften habe und ihm trotzdem nichts tun darf", murmelte er und ließ sich, nachdem Cole ihn nochmal die Stirn geküsst hatte anstandslos vom anderen ins Schlafzimmer zurück bugsieren und aus seinem Shirt helfen. Sich sofort wieder in die noch leicht warme Bettdecke kuschelnd verlangte er noch einen Kuss und war schon vertrauensvoll dabei einzuschlafen, als er Coles Frage hörte, ob dieser später gegebenenfalls noch einmal vorbeikommen könnte.

Mit ein wenig Kraftanstrengung öffnete Antonin seine Augen wieder und suchte Coles Blick, der neben seinem Bett stand und auf ihn herabsah. Eigentlich eine Position die er noch vor einiger Zeit zutiefst verabscheut hätte, doch momentan fühlte er nichts anderes als Ruhe in sich. Die Ruhe und Gewissheit, dass dieser faszinierende Mann ihm garantiert nichts tun, sondern eher noch auf ihn aufpassen würde. "Der ganz linke Schlüssel, auf dem Holzbrett im Gang. Nimm ihn dir. Ich hab nicht sowas cooles wie eine Zahlenkombination. Und es wäre sehr schön, wenn du nochmal vorbeikommen würdest. Egal wann." Gegen Ende hin wurde er wieder leiser. Die Kraftlosigkeit, die er für das Gespräch mit Cole nur erfolgreich beiseite geschoben hatte, überrollte ihn schließlich doch und so schlief er bereits tief und fest, bevor der andere seine Wohnung verlassen hatte. Und es war ein deutlich ruhigerer Schlaf als der davor, denn er fand in der Gewissheit statt, dass da jemand war, auf den er wirklich zählen konnte, dem er vertraute und von dem er in dieser Hinsicht noch nie enttäuscht worden war.
 


 

Cole

Es renkt sich wieder ein? Nun, sicher nicht von alleine, denn Cole glaubte nicht, dass Nicholas morgen vorbeischauen würde, sich entschuldigte und die Tortenstückchen für das Kaffeekränzchen auspacken wird. Bestimmt nicht. Aber vielleicht half es Antonin gerade, Ruhe zu finden. Und deswegen sagte Cole nicht zu diesem Wunschdenken. Er widerlegte es nicht, stimmte dem aber auch nicht zu.

Dafür lächelte er, als Antonin über neue Kampftechniken philosophierte. "Ja, das klingt wunderbar", lachte er leise und küsste Antonin sanft. "Und wenn es nicht bei deinen Gegnern funktionieren sollte, dann entwaffnest du zumindest immer mich mit deinem Lächeln..." Ein sachter Kuss auf die Stirn, in den er schmunzeln musste, und Cole brachte Antonin ins Schlafzimmer.

Als Antonin ihm sagte, dass er sich den Ersatzschlüssel mitnehmen solle, nickte er und setzte sich noch kurz neben Antonin, streichelte ihm sanft über den Kopf, bis dieser gänzlich eingeschlafen war. Sein Blick war sorgenvoll. Was bitte hatte Nicholas vor? Er begriff es nicht. Wenn er ein Problem mit ihm hatte, dann konnte er das teilweise nachvollziehen, aber so würde er Antonin nie dazu bringen, seine Finger von ihm zu lassen. Oder?

Nun, er musste aufmerksam abwarten was geschehen würde. Und dass er mit Nicholas einen unberechenbaren 'Feind' hatte, war ihm klar. Dieser Mann war kein Amateur und er war auch keiner von diesen idiotischen Gangmitgliedern, die gerne mit ihren Waffen rumfuchtelten, weil sie keinen Schwanz in der Hose hatten. Nicholas war gefährlich.
 

Als Antonin tief und fest und ruhig schlief, stand er auf und verließ die Wohnung, den Schlüssel mitnehmend und sorgsam hinter sich abschließend. Dann fuhr er nach Hause, duschte und zog sich um, bevor er ins Lady-Dream fuhr, wo er eine Menge Arbeit auf seinem Schreibtisch fand. Ragnar begrüßte ihn gut gelaunt. Als Cole nachfragte, erzählte dieser ihm, dass er sich später noch mit Nathan treffen würde. Coles Hoffnung, früher gehen zu können, war also dahin. Aber er sagte nichts diesbezüglich. Er gönnte es Ragnar aus vollstem Herzen, dass es offenbar jemanden gab, der sich auf ihn einließ, obwohl er von dem Virus wusste. Er umarmte den anderen, wohl ein wenig auch aus dem Bedürfnis, selbst umarmt zu werden. "Versprich mir, Ragnar, dass du nicht vergisst, was für ein wunderbarer Mensch du bist", murmelte er und das Nicken des anderen reichte ihm. Cole war bewusst, dass Ragnar einer der Menschen war, die gerne für andere, speziell für ihn und hoffentlich auch in Zukunft für Nathan, da waren, darüber aber vollkommen sich selbst vergaßen. Und er ahnte, dass es Ragnar nie so gut gehen konnte, wie er das immer versuchte zu vermitteln. Es gab Situationen, in denen das immerwährende Lächeln des anderen gequält aussah, zumindest für ihn. Er kannte ihn einfach schon zu lange. "Und jetzt lass uns arbeiten... Wie ich sehe ist das Wochenende gut gelaufen..."

Sie besprachen, was in seiner Abwesenheit geschehen war, gingen die wichtigen Dinge der Woche durch. Sie würden eine neue Lieferung bekommen aber diesmal würde sie auf dem Landweg zu ihnen kommen. Und dann war da noch seine Aufgabe, die er annehmen hatte müssen: die Einrichtung eines Kommunikationsnetzwerkes, das gesamt New York beinhalten sollte. Keine ganz einfache Aufgabe, und vielleicht würde sie auch ergebnislos bleiben, denn momentan kriselte es in der South Bronx mal wieder massiv, aber wenn es funktionieren würde, dann wäre das ein enormer Vorteil gegenüber denen, die das Gesetz zu hüten hatten.

Und so stürzte er sich in die Arbeit, plante weiter den Umbau des Lady-Dream und schaffte auch den Besuch von Costello am frühen Abend glimpflich über die Bühne gehen zu lassen. Jener schien zufrieden mit dem Bericht aus Chicago und so war er offenbar wieder der 'gute Junge', der dennoch nie die Augen des anderen ohne Misstrauen sehen durfte.

Später würde er zu Antonin fahren und bei ihm schlafen, das nahm er sich vor. Aber bis dahin war noch einiges andere zu erledigen.

Gegen 22 Uhr verabschiedete sich Ragnar, der ein wenig nervös schien und sich von ihm noch ein wenig Bestätigung abholte, dass er verdammt gut aussah. Cole nahm sich vor, heute das Lady-Dream pünktlich um 1 zu schließen. Es war Montag, da sollte das doch kein Problem sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tshioni
2010-08-20T19:34:12+00:00 20.08.2010 21:34
boa.... ich mochte Nicolas sehr! Doch was er Antonin angetan hat ist einfach nur dumm! Ich bin richtig wütend auf ihn obwohl der nur ein charakter ist! Macht er das alles nur, weil er nicht ertragen kann, dass Antonin schwul ist?...... und das gerade dann, wo sich Antonin und Cole näher gekommen sind! Es war so toll... Ich habe nur agnst, das Antonin wieder die blöden alpträume hat. vonden er ja anscheinden geheilt ist/war.
Ich bin schon gespannt wie sie es meistern und wie das zusammentreffen von Cole und Nicolas aussehen wird! :)
lg
Tshioni


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