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Nullpunkt

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Man sollte immer ehrlich spielen, wenn man die Trümpfe in der Hand hat.

„Hey, ich hab dich am Samstag mit deiner Freundin im Su Casa gesehen.“ Ich schaute müde zu Philipp, der mich gerade angesprochen hatte. Wir hatten zusammen Englisch, Sport und Politik und waren früher mal in der gleichen Klasse gewesen. Wir hatten uns schon öfter im Su Casa getroffen, was nicht weiter ungewöhnlich war, da wir nicht eine übermäßige Auswahl an Clubs hier in der Gegend hatten, wenn man noch nicht achtzehn war und viele in unserer Stufe hatten die Volljährigkeit erst vor kurzem erreicht.

„Meiner Freundin?“, fragte ich etwas lahm. Ich war noch etwas fertig von dem heftigen Gelage und mich hatte auch der Gedanke geplagt, dass ich wirklich keine Indizen für eine etwaige Verhütung gefunden hatte und auch wenn ich mir sicher war, dass sie so ein Mädchen war, das die Pille nahm, Krankheiten waren auch noch so eine Sache. Voll der Dreck, ich hoffte, ich hatte mir nicht irgendwelchen Scheiß geholt...

„Du weißt schon, die echt heiße Blondine. Ehrlich, so ein Mädel hätte ich dir gar nicht zu getraut.“ Philipp meinte es nicht böse, aber das war gerade wirklich das falsche Thema. Aber das war wohl so ein Fall, bei dem man einfach mit einem Lächeln durch musste. Philipp war okay, ich brauchte es mir nicht mit ihm verscherzen, bloß weil ich ein mieses Wochenende hatte, mal wieder.

„Das war nicht meine Freundin“, erklärte ich ihm, grinste dabei. Egal, wie das jetzt rüber kam. Ich war auch nur ein junger Kerl mit Hormonen, trotz aller Probleme.

„Buyah, du bist manchmal echt übel drauf.“ Er klopfte mir auf die Schulter und lachte. Ja, ja, ich war echt ein Held. Nicht unbedingt einer, den man wirklich gebrauchen konnte. Aber was soll´s. Hier wusste ja niemand, dass ich eigentlich ziemlich Scheiße gebaut hatte, also war es egal.

„Hey, Jo, unser Casanova hier, hat wieder zugeschlagen“, brüllte Philipp, als er Jonas den Gang entlang kommen sah. Mah, verdammt, in was hatte ich mich da wieder reingeritten? Alle starrten in unsere Richtung und ich merkte, dass ein paar Mädchen einen etwas abfälligen Blick darauf hatten. Ich hatte von früher noch irgendwie einen bestimmten Ruf weg und in die Oberstufe keinen allzu guten Start, da ich viele Fehlzeiten hatten und auch nicht mehr so kommunikativ war, wie es den meisten lieb war. Es ging hier aber niemand was an, was bei mir zuhause los gewesen war. Niemand und es war mir auch recht egal, dass ich jetzt nicht immer von einer Menge Leute umgeben war. Zur Zeit war mir die ganze Scheiße mit sozialen Interaktionen alles viel zu anstrengend. Ich wusste nicht an was es lag, aber ich fand es ermüdend. Ich bekam Kopfschmerzen, wenn ich mich auf zu viele Leute konzentrieren musste und eigentlich ertrug ich nur noch Eddy wirklich um mich herum. Als Kind war ich auch schon so gewesen, ich hatte meinen besten Freund und war glücklich damit. In der Pupertät hatte ich rausgefunden, dass das Leben leichter war, wenn man mit allen gut auskam und nett war. Mit leichter meinte ich eigentlich, es war einfacher ein Mädchen zu vögeln, wenn man nicht als sozialer Loser im Abseits stand und darum ging es doch in der Pupertät? Die Hormone schrieen und der Körper folgte. Und sohatte ich mich eben sozialer entwickelt, als die meisten wohl gedacht hätten. Meine Mutter wäre stolz auf mich. Als würde ich das wollen.

„Die war wirklich rattenscharf, Mann. Wie hast du das gemacht?“ Jonas beglückwünschte mich auch und ich grinste nur wieder. Ja, ich war halt einfach geil.

„Mädchen stehen auf die verrückten Künstlertypen, so hat er das gemacht“, kam es plötzlich von Nico, der wohl von dem Tumult mitbekommen hatte, den Philipp gerade um meine Person veranstaltete. Und wo viele Menschen waren, war auch automatisch Nico... Die anderen lachten und ich zuckte nur mit den Schultern. Ja, Mädchen standen wirklich auf den sensiblen, schweigsamen Künstler, der sie porträtieren konnte, nach dem sie Sex hatten. Auch wenn das selten dem entsprach, wie die Zeichner waren, die ich kannte. Man musste sich nur als sowas verkaufen können und zum Glück für mein Libido konnte ich das meistens.

„Au Mann, ich sollte echt zeichnen lernen.“, feixte Philipp.

„Das würde bei dir auch nichts mehr helfen.“, gab Jonas zurück und wurde von Philipp geboxt. Ich kaute auf meinen Fingernägeln rum und beobachtete die Gruppe an Menschen, die jetzt um mich herum stand. Niemand redete direkt mit mir, aber ich war ein Teil des Kreises. War okay so, weil ich nichts mehr sagen musste. Ich fühlte mich trotzdem etwas unruhig.
 

Seltsam, wie schnell man sich an etwas gewöhnen konnte, genau wie an die schlurfenden Schritte, die mich seit kurzem immer nach Hause begleiteten. Ich hatte das Schulhaus verlassen und neben mir ging Nico. Er sagte nichts, hatte mich nicht mal enthusiastisch begrüßt, damit konnte leben. Er schien über etwas nachzudenken. Ich wollte gar nicht wissen was. Wenn wir nicht miteinander redeten, würde ich fast so weit gehen und sagen, wir würden miteinander klar kommen.

„Hm... du bist ziemlich locker was Sex angeht, oder?“ Ah, das Resultat von Nicos Gedankengängen, darauf hatte die Welt gewartet. Ich hatte nur kurz inne gehalten, ging dann aber unbeeindruckt weiter. Wenn er so fragte...

„Möglich.“ Ich zuckte mit den Schultern. Es war wirklich keine große Sache. Ich stand der Liebe und Sex recht pragmatisch gegenüber. Es gab wenige Menschen, die liebte ich und die waren für mich wichtiger, als alles andere. Und es gab Leute, mit denen hatte man Sex, weil man sich danach entspannter und generell gechillter fühlte. War doch nichts dabei, oder? Ich verstand nicht, warum da so viele immer so ein Drama daraus machten. Das war nichts für mich.

„Ich will dich schon seit der 10. Klasse flach legen“, offenbarte mir Nico und diesmal blieb ich nicht mal stehen. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht überrascht. Nico war nicht der Typ, von dem man erwarten würde, dass er einen ficken wollte. Aber wenn ich ehrlich war, ich hatte keine Ahnung was Nico überhaupt für ein Kerl war.

„Is mir egal“, antwortete ich ehrlich. Bloß weil ich locker war, was dieses Thema anging, hieß das nicht, dass ich mit allem sofort in die Kiste sprang. Und in diesem Fall lag es nicht mal daran, dass Nico ein Typ war. Prinzipiell könnte es mal interessant sein mit einem Mann Sex zu haben, aber im Moment hatte ich kein Bedürfnis danach und schon gar nicht mit Nico.

Er sagte nichts, ging aber auch weiterhin neben mir her. Anscheinend hatte sein verschrobenes, kleines Herz die Wahrheit einigermaßen verkraftet oder das was ich gesagt habe, änderte nichts für ihn. Keine Ahnung, interessierte mich aber auch nicht wirklich.

Plötzlich lachte er leise neben mir und schüttelte den Kopf. Ich hob skeptisch die Augenbraue und fragte mich, was jetzt bei ihm kaputt war. War er jetzt einfach übergeschnappt?

„Ich wusste ja, dass du schräg drauf bist. Aber manchmal, ehrlich...“ Er lachte immer noch.

„Was?“ Jetzt wüsste ich doch ganz gerne, was an mir denn so lustig war.

„Komm, wenn man dir sagt, man ist schwul und steht auf dich, dann zuckt man doch nicht einfach mit der Schulter, als wäre da nichts dabei“, wurde mir erklärt. Ich verstand allerdings nicht, wo das Problem an meiner Reaktion war.

„Soll ich jetzt ausflippen und dich verprügeln, bist du nur noch Dreck unter meinen Füssen bist?“ Wäre ihm das etwa lieber gewesen? Das hätte bei manchen Typen nämlich durch aus eine alternative Reaktion sein können.

„Ich bin ja eigentlich nicht so der Maso, aber wenn du drauf stehst.“ Er grinste provokant und ich stöhnte genervt. Warum waren eigentlich gerade alle Leute so krass auf mich eingeschossen? Sonderte ich momentan besonders viele lustige Pheromone ab, die dafür sorgten, dass mich alles vögeln wollten, oder was? Eigentlich war das das Letzte was ich jetzt noch gebrauchen konnte. Ich wollte meine Ruhe und ich bereute auch das, was am Wochenende mit dem Mädchen gelaufen war. Der Sex, an den ich mich sowieso nur vage erinnern konnte, war der Stress, den ich mir danach deswegen gemacht hatte, echt nicht wert gewesen. Konnte man aber auch betrunken nicht richtig einschätzen.

„Und du nennst mich schräg?“, erwiderte ich. Er lachte nur und ich konnte nicht anders, als leicht zu grinsen. Das Gespräch verbuchte ich unter „Dinge, die ich niemals erwartet hätte“ und fand, dass es sich zumindest eine Reaktion verdient hatte, selbst wenn es mit Nico zu tun hatte.

„Okay, bis morgen dann.“ Wir waren wieder an der Kreuzung angekommen und diesmal versuchte Nico nicht, sich selbst einzuladen. Ich hätte ihn sowieso nicht in meine Wohnung gelassen, wenigstens schien ihm das mittlerweile klar zu sein.

„Joh, bis morgen“, verabschiedete ich mich, als er mir schon den Rücken zu gedreht hatte und nur noch seine Hand zum Abschied gehoben hatte. Er schaute nochmal kurz über die Schulter und grinste mich verschmitzt an. Hm, und der Kerl stand auf mich? Dem war wirklich nicht zu helfen.

Ich schob meine Hände in die Hosentasche, um nicht auf dem restlichen Weg auf ihnen rumzukauen, aber biss mir stattdessen auf die Lippe. Keine gute Alternative, aber ich konnte nicht anders. Ich musste wirklich mit Eddy wegen seiner Freundin reden. Eigentlich hätte ich das gestern noch machen müssen, aber irgendwas sagte mir, dass die ganze Sache einen wirklich unguten Verlauf nahm. Frauen, die sich zwischen Freunde stellten, waren immer ein schlechtes Omen. Eigentlich waren sie nicht nur das schlechte Omen, sie waren das, worauf Omen hindeuten sollten. Ich hatte in der Stufe ein paar Freundschaften auseinanderbrechen sehen, wegen irgendwelchen intrigaten Weibsbildern, die es wohl lustig fanden, Freunde gegeneinander auszuspielen. Mir und Eddy würde das nicht passieren, das würde ich definitiv nicht zu lassen. Ich hatte auch damals mit Ekatarina klar meine Prioritäten gesetzt. Wenn es um ein Mädchen oder den besten Freund ging, hattte das Mädchen einfach keine Chance.

Vielleicht sollte ich ihm einfach direkt sagen, was ich von Sophie hielt und wie sie sich verhalten hat. Er kannte mich länger, als sie. Wir waren wie Brüder, ich wusste praktisch alles über ihn und er über mich. Daran würde selbst Sophie mit ihren hübschen, braunen Rehaugen nichts ändern können. Ich verstand sowieso nicht, was sie mit der Aktion im Su Casa eigentlich bezwecken wollte. Betrunken hin oder her, ihr hätte klar sein müssen, dass das einfach dämlich war. Allein bei dem Gedanken daran, wurde ich wütend.

Ich schloss die Wohnung auf und schmiss meinen Rucksack einfach in den Gang. Auf dem Weg nach oben war ich Frau Kammerer begegnet, die mit ihren zwei Kindern in der Wohnung unter mir wohnte. Sie wollte wissen, was denn das für ein Krach vor zwei Wochen gewesen war, so mitten in der Nacht. Sie hätte sich schon Sorgen gemacht. Ich hatte ihr erklärt, dass ich ungeschickt gewesen war und ein Regal umgerannt hatte. Was besseres war mir nicht eingefallen und ich fühlte mich dabei, als wäre ich die geprügelte Ehefrau, die behaupten würde, sie wäre nur die Treppen runtergefallen, damit man bloß nicht dachte, irgendwas würde nicht bei ihr stimmen. Und dabei wusste jeder, das man log. Frau Kammerer wusste auch, dass ich nicht die Wahrheit sagte, aber sie wollte nicht weiter fragen. Sie wollte nur hören, dass alles in Ordnung mit mir war. Deswegen lächelte ich und sagte ihr, was sie hören wollte und sie sagte dafür nichts dazu, dass ich in letzter Zeit viel abgenommen hatte und aussah wie der wandelnde Tod. Dass das nämlich der Fall war, wusste ich selbst. Aber niemand schien mich darauf ansprechen zu wollen, aus Angst damit etwas aufzurütteln, was man nicht wissen wollte. Mir war es egal, ich war froh, wenn ich meine Ruhe hatte und es würde schon wieder alles besser werden. Ich musste mich bloß daran gewöhnen, alleine zu leben. Das war alles. Und so schwer konnte das nicht sein, ich kannte in meiner Stufe drei Leute, die nicht mehr bei ihren Eltern lebten und die bekamen das auch hin. Bestimmt nur eine Sache der Gewöhnung. Wenn nur die Wohnung nicht so riesig und leer wäre.

Ich ging in die Küche, setzte mir meinen Kaffee auf und entschloss mich dazu, mir Nudeln zu kochen. Wenn ich die ganze Packung machte, konnte ich noch in drei Tagen davon essen. Das war ganz praktisch und gerade fühlte ich mich hungrig genug, um mich wirklich zum Kochen durchzuringen.

Eddy hätte erst in vier Stunden Feierabend und bis dahin sollte ich mir überlegen, was ich ihm genau sagen wollte. Hey, Eddy, ich finde deine Freundin ist eine Schlampe und kann dir das sogar belegen, weil... Nein, irgendwie hatte ich das Gefühl, das würde nicht so gut kommen. Willst du wissen, warum ich am Samstag verduftet bin, das lag daran... Okay, wir hatten wieder dasselbe Problem, vielleicht sollte ich ein anderes Argument zu erst anführen. Hey, Eddy, es ist illegal mit einer Minderjährigen zu schlafen, außerdem ist deine Freundin ein Flittchen!

Gott, ich bekam Kopfschmerzen. Ich konnte Sophie nicht irgendwie gut weg kommen lassen und alles würde einen Streit provozieren. Je länger ich darüber nachdachte, desto weniger hatte ich Lust überhaupt etwas darüber zu sagen. Vielleicht würde es auch einfach reichen, wenn ich Sophie mit Missachtung strafe und einfach darauf warte, dass Eddy von alleine darauf kam, was er sich da geangelt hatte. So wie die sich verhielt, könnte das auch nicht lange dauern, oder?

Gott, war das eine beschissene Situation.

Ich rührte in meinen Nudeln um, die mir unten schon etwas reingebrannt waren, stellte fest, dass sie mir zerkocht sind und ich gar nicht daran gedacht hatte, dass ich Nudeln pur nicht mochte und mir jetzt noch eine Soße dafür machen musste, theoretisch. Alltag war so anstrengend und voller Arbeit und ich machte nicht mal ein Bruchteil von dem Zeug, die ich für einen guten Haushalt eigentlich tun müsste. Aber mir reichte es so, Sauberkeit, volle Kühlschränke, frisch gewaschene Klamotten - Pah, das wurde alles überbewertet!

Ich goß die Nudeln ab, schaufelte mir eine Portion in einen sauberen Teller und beschloss, dass die gekaufte, fertige Tomatensoße auch kalt dazu schmeckte. Als ich das geöffnete Glas in den Kühlschrank stellte, fiel mir noch die Käsepackung ins Augen und ich fand, es war die perfekte Gelegenheit, um mal zu probieren, ob der Käse noch schmeckte.

Erfreut stellte ich fest, dass der Käse nicht geschwitzt hatte und ich ihn vermutlich ohne größere Bedenken unter meine Nudeln mischen konnte. Mit Käse war die Welt doch gleich besser.

Zufrieden mit meinem Essen, ging ich in mein Zimmer, machte den Fernseher an und setzte mich auf mein Bett, das irgendwie immer noch nach Sex roch. Vielleicht sollte ich es mal frisch beziehen, aber erst wenn ich gegessen hatte und wahrscheinlich, war es mir danach einfach egal. Wenn man alleine lebte, lernte man ganz neue Toleranzgrenzen an Schmutz kennen. So Staubkaninchen, die sich fröhlich in den Ecken und unter den Bett vermehrten, waren kaum der Mühe wert, sie weg zu kehren, waren doch ganz niedlich zum Anschauen. Und beim Stapeln von dreckigen Geschirr, entwickelte man ein Geschick, das man sich eigentlich nicht zutrauen würde. Ich war mir sicher, ich wäre mittlerweile in Jenga um einiges besser, als noch vor ein paar Monaten. Ja, ja, die wundervollen Vorteile des Alleinelebens, ein wahrer Genuss.

Ich zappte mich durchs Fernsehprogramm und hoffte, dass ich etwas fand, dass es so armselig war, dass selbst ich mich durchs Schauen besser fühlte. Meistens wurde ich bei Reality-Shows fündig, bei denen irgendwelche wirklich minderbemittelten Familien sich und ihr Elend zur Schau stellten.

Ich würde leugnen, dass ich solche Serien gerne schaute. Das war mein kleines, schmutziges Geheimnis und ich fand, jeder durfte so etwas haben. Aber ehrlich, wer würde heutzutage noch zugeben, dass man sich so stupides Fernsehprogramm antat? Damit wäre man die absolute Lachnummer und auf so etwas hatte ich keinen Bock.

Aber hier war ja niemand und konnte mich dabei sehen, wie ich mich über das geplottete Elend unserer Nation amüsierte. Ich wusste, dass vermutlich über die Hälfte des Geschehens, das man uns da als Realität verkaufen wollte, von irgend einem verwirrten, verzweifelten Drehbuchautor geschrieben wurde, der damit sein täglich, halbes Brot verdiente, dass konnte man auch gut, an den wirklich begrenzten Schauspielkünsten der Leute sehen, aber das war mir ehrlich gesagt egal. Ich fand es sowieso faszinierend, dass es Leute gab, die sich für sowas verkauften. Ich mein, viele von denen waren ja arbeitslos, wenn ein zukünftiger Arbeitgeber diese Sendung sah, konnten die doch gleich einpacken. Aber es war nicht mein Leben und deswegen war mir das völlig latte, dass sie sich ihres damit ruinierten.

Mit der letzten Nudeln auf der Gabel versuchte ich noch die restliche Soße aus dem Teller zu wischen. Ich schob mir die Nudeln in den Mund und stellte dann den Teller auf den anderen dreckigen Teller, der sich schon auf meinen Nachttisch befand. Jetzt war ich zumindest satt, sowas wirkte sich immer positiv auf meine Laune aus. Auch wenn es mir bei dem Problem mit Eddy gerade nicht wirklich weiterhalf. Wenn man es genau nahm, gab es eigentlich kein Problem mit Eddy, sondern nur mit seiner Freundin. Naja, wie auch immer. Ich konnte ihn sowieso erst in ein paar Stunden anrufen, was mich wurmte. Ich hasste es, wenn ich Dinge, die mir wichtig waren, nicht gleich sofort erledigen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ReiRei-chan
2010-01-06T21:55:17+00:00 06.01.2010 22:55
Ich fühl mich Enni sehr verbunden... einfach weil ich ein ähnliches Gammel-Gefühl habe à la alles ist kacke und irgendwie trotzdem egal.
Hm... das macht Kopfschmerzen! x3

Nico finde ich cool. Den kann ich mir echt gut vorstellen, weil ich so jemanden auch unter meinen Bekannten finde. Ich mag ehrliche Leute, die einfach sagen was sie gerade denken und die zeigen was sie wollen.
Deswegen wünsche ich Nico das Beste und das er es ja schafft, was auch ímmer er sich neben "Enni ficken" noch vorgenommen hat! ^^

Ein Mädchen zu sein ist einfach nur scheiße. Und in der Geschichte kommt das krass so rüber. Ich würde diese Einstellung teilen und bemitleide mich täglich, als Mädel geboren worden zu sein, aber die sind auch echt zu krass. Im letzten Kap hatte ich glaube ich auch schon was dazu gesagt. >.> Mädchen halt...

Na ja, ich glaube ich muss dir nicht SCHON wieder sagen, dass ich deinen Stil toll finde, oder? Vielleicht doch?
Okay okay, ich liebe deinen Stil und du bist wahrlich die Einzige, die mich mit 27 Kapitel rein gar nicht schocken kann. Normalerweise nehme ich vor solchen Geschichten reiß aus, aber bei dir freue ich mich auf jedes einzelne davon, bewundere dabei dein Durchhaltevermögen und einfach deine klare, melancholische, manchmal vielleicht auch depressiv wirkende Darstellung der Welt wie sie nun einmal ist.
*___*

Also bleibt alles wie gehabt, deine Werke sind L I E B E ! ! !

Und ich will das du ein Buch schreibst! >.<" Oder deine Werke sammelst und in einem Buch veröffentlichst! Ich würde es kaufen! !!
Von:  CandyHolic
2010-01-06T21:50:56+00:00 06.01.2010 22:50
Hi!
Eins Vorweg: ich liebe diese Geschichte!
Ich schreibe selten Kommentare, da ich nicht gut darin bin,
ein konstruktives, gut strukturiertes Feedback zu verfassen,
also lass ich es auch diesmal einfach sein.
Das Kapitel gefällt mir gut, Nicos Aussage hat mich schockiert,
ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand im "echten Leben" so etwas bringen würde. Nico muss echt selbstbewusst sein!
Wie dem auch sei, ich hoffe du hast noch lange genauso viel Spaß am Schreiben dieser FF, wie ich am Lesen habe.
Von:  Tali
2010-01-06T20:59:59+00:00 06.01.2010 21:59
Ich hab große Augen bei Nicos stumpfe Aussage gemacht. Aber die Reaktion von Enno war mehr als erstaunlich. Sag mal, lässt es das denn so gar nicht an sich heran? Er macht sich nicht einmal Gedanken darum. Finde ich schon irre. Ich bin schon sehr gespannt, wie es da weitergeht. Nico ist mir zwar nicht völlig unsympatisch aber er ist ein gutes Mitel zum Zweck. Sollte es denn die Richtung einschalgen, die ich denke. Wobei ich mir bei dir nie sicher bin. Du überrascht mit sehr viel Realität. Mehr, als ich aus Geschichten von mexx kenne. Finde ich gut! Weiter so. Bleibe dir auch gern weiter treu. Auch bis zum 22. Kapitel ;D


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