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Augen des Schicksals

von

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tiefer Blick

Langsam läuft er durch den einsamen Raum, die Schritte schallen und prallen beinahe ohrenbetäubend an den Wänden ab.

Hier kommt niemand mehr hin, hier war lange keiner mehr, hier ist man alleine.

Kurz bleibt er stehen, läuft weiter, der Gang unsicher, mal zögernd, nervös.

Dann sieht er ihn, er steht zu seiner rechten, die Körperhaltung alles andere als selbstbewusst. Er läuft langsam auf ihn zu, der junge Mann schaut ihn an. Als er stehen bleibt, beobachtet er die Person, die nun nah vor ihm steht. Man könnte seinen Atem fühlen, doch das tut er nicht. Ein junger Mann, denkt er sich, wirklich sehr jung. Er hat das ganze Leben noch vor sich, er muss noch vieles entdecken. Zögernd beobachtet er die Züge des Jungen, die grünen Augen, die so viel Leid ausstrahlen, dass sie eine ganze Geschichte erzählen könnten. Das braune Haar, leicht verwuschelt, etwas ungepflegt. Besonders fällt ihm der Mund auf. Wie versteift, als hätte er seit Ewigkeiten nicht mehr gelächelt, verziert er das Gesicht des Jungen mit dem einfachen Wort: Schmerz.

Und obwohl ihm der Mund so genau auffällt, ist er begeistert von diesen tiefen Augen, die dieser ganzen Person das Leid zusprechen, an die er fortlaufend denken muss. Begeistert, und doch enorm schockiert. Schockiert, aber auch mitfühlend.

„Nicht mal ein kleines Stück Glück erreicht dein Herz, das sehe ich in deinen Augen.“, sagt er zum jungen Mann, dessen Mundwinkel darauf kurz zuckte.

Wann kommt der Punkt im Leben, an dem man das Glück entdeckt? Können wir unser Leben eigentlich selber bestimmen, ohne vom Schicksal ergriffen zu werden? Kann man es verändern, damit das Schicksal einen anderen Weg einschlägt?

Fragen, bei denen man nur auf den Boden schauen kann und verzweifelt fest stellen muss, dass man sich dem erst bekennt, wenn das Schicksal einen schon längst umhüllt hat.

Aus dem Leid fliesen Tränen. Sie laufen langsam die Wangen hinunter und tropfen einzeln auf dem Boden. Jede Träne mit ein Stück Einsamkeit, Schuldgefühl, Trauer, Wut und Unwissenheit gefüllt.

„Weine doch nicht“ sprach er gedämpft zum jungen Mann und lässt selber seine Tränen fließen, die im Einklang mit dem des Jungen zu Boden fallen.

Langsam trat die Sonne durch das halb zerstörte Kirchenfenster, nur einzelne Strahlen, wie leuchtende Streifen, erhellten Gottes Haus.

„Siehst du, Lelouch schaut zu uns hinab. Wir müssen weiterhin stark bleiben. Die bröckelnde Fassade muss stand halten, das tat sie schon immer.“

Langsam geht Suzaku auf die Knie, lässt seinen Mantel von den Schultern fallen und legt die Stirn auf sein Spiegelbild.

Er schließt die Augen.

Diese Sonnenstrahlen, so viel Kontrast zu unserer Person.

Und eigentlich, denkt er, kann man sein Schicksal ändern, wenn man es wirklich will. Man muss nur die Augen öffnen.

Er lässt die Augen geschlossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Gino_
2011-08-26T22:18:26+00:00 27.08.2011 00:18
ich weiss die fanfiction ist schon ..ähm..älter..aber ich bin jetzt erst drüber gestolpert..ich finde sie super!mal sehn was du seid dem soo geschrieben hast *gg*das gefiel mir sehr gut!
Von:  my-fair-lady
2010-01-08T17:51:40+00:00 08.01.2010 18:51
wow... ich bin sprachlos,
ich finde deine geschichte wirklich sehr gut gelungen, die idee ist klasse und mit deinem schreibstil hast du die gefühle sehr gut rübergebracht kompliment =)
ich hätte gern noch mehr gelesen, aber in diesem fall war das ende gut plaziert.
mach weiter so ;-)
lg my-fair-lady

Von:  FalonDin
2009-11-18T02:15:03+00:00 18.11.2009 03:15
mööp~
sorry
+rechner kickt*
ich muss sagen das mir deine story echt gut gefallen hat. du hast echt einen großartigen schreibstil. seltsam aber fesselnd. Du hast die ganzen Gefühle gut rüber gebracht
sehr schön geworden. ich nehm suie in meine favoriten mit auf
Von:  FalonDin
2009-11-18T02:13:19+00:00 18.11.2009 03:13
Hallo
Von: abgemeldet
2009-11-05T13:21:05+00:00 05.11.2009 14:21
Hi
Ich habe mir deine FF mal durchgelesen und muss sagen, dass du ein Talend dafür hast Leute mit deiner Schreibweise zu packen und wirklich in das Geschehen einzubinden. Die Geschichte spricht für sich und ich glaube, das nur sehr wenige den Gefühlszustand von Suzaku so sehen wie du, da er von außen immer fröhlich und zufrieden wirkt.
Alles in Allem Hut ab und mach weiter so!
lg juddyjucki alias Anny =)
Von: abgemeldet
2009-10-29T13:07:04+00:00 29.10.2009 14:07
Ersteinmal ein "Hallo" meinerseits,
Hab mir mal deine FF durchgelesen.
Hat mir total gut gefallen bzw sogar eher fasziniert. Die Idee war sehr gelungen und ausgefeilt. Die Message der Story war spitze und ist gut rüber gekommen.
Die Erkenntnis, dass man sein Leben komplett nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten könne, ohne jegliche Einflüsse von Außen und Suzaku es trotz allem nicht will/macht, bestimmter Gründe wegen. Respekt ;-) wow
Kritik:
Die räumliche Gegend, hätte ich schon am Anfang etwas näher beschrieben. Ich hab Anfangs gedacht, die Situation spielt sich in einem leeren Raum ab. Die Ausdrucksweise der Beiden hätte ich etwas umgangssprachlicher gestaltet, aber das sind Kleinigkeiten.
Zwei drei Rechtschreib- und Tempusfehler sind mir aufgefallen, aber hat den Lesefluss nicht negativ beeinflusst.
Alles in Allem, ein wirklich total gelungener One-Shot,
Weiter so ;-)
MfG
The_Dreamer


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