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Team 7 stands up!

was passiert,wenn sasu nie zur gammeligen schlange gegangen wär ;sasuXnaru/ naruXsasu
von

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Die aufklärende Kehrseite der Medaille(3)

„Kabuto…ihr wolltet selber einen Vorteil aus der Situation ziehen. Daher ist unser Pakt null und nichtig erklärt worden. Ich hole für meinen Meister nur noch ein paar Informationen ein, dann bringe ich es mit dir zu Ende.“

Schürzend fuhr Kabuto sich mit der Zunge über die Lippen und erwiderte nichts. Er wusste, nein, er musste sich geschickt anstellen, um diesen Tag zu überleben. Automatisch heftete sich der Blick auf das Mädchen, das einen Dolch aus ihren Gürtel zog und gekonnt mit ihm herumspielte. Offenbar eine Taktik, um ihn von ihrer Gefährlichkeit zu überzeugen. Als ob er es nicht schon wüsste! Die lila, ausdruckslosen, kindlichen Augen registrierten jede noch so kleine Bewegung. Vorerst ließ Kabuto von seinen Vorhaben ab, sich irgendwie zu befreien. Zweifelsohne trügte der Schein auch in ihrem Fall.

„Seren,“ begann Kabuto mit sanfter Stimme. “Das ist nicht wahr. Wieso sollten wir euch gerade jetzt, wo wir immer mehr die Teile zur Erweckung von Karrikalkus zusammenbringen und endlich eine Spur haben, euch in den Rücken fallen?“

Das Mädchen wiegte leicht den Kopf hin und her, welches ein Schütteln andeutete.

„Wir wollen euch nichts tun.“Und um seine Stellung zu unterstreichen, senkte er verletzt den Kopf. “Befrei mich“, wisperte er mit energischem Nachdruck.

„Das kann ich nicht. Selbst, wenn ich wollte. Ich hatte nicht geahnt, dass ihr so falsch seid. Immerhin hattet ihr ein Ziel vor Augen. Ihr wolltet die Geheimnisse, alle Jutsus dieser Welt aufdecken. Mit dem Wissen wolltet ihr letztendlich Gutes bewirken, auch wenn ihr eure Seelen an den Teufel verkauft habt. Die lange Reihe der Toten, die Quälereien…haben euch allerdings den Bezug zur Realität verloren gehen lassen. Es hat euch sogar Spaß gemacht, oder? Es war ein prickelndes Erlebnis, über Leben und Tod entscheiden zu können, Gott zu spielen, hä? Ich kann es durchaus verstehen, mir geht es ebenfalls so.“ Ein fieses Lächeln spielte sich auf ihrem Gesicht.“Allesdings seid ihr diesmal die Unterlegenen und werdet dasselbe Schicksal erleiden, wie eure früheren Opfer. Der Fehler war, dass ihr euch mit den Falschen angelegt habt und ihr schlicht und ergreifend den Faden zur Erfüllung eurer Aufgabe verloren habt. Ihr hättet euch auch noch in 50 Jahren in den Löchern im Boden verkrochen, ohne etwas erreicht zu haben.“

„Ich wiederhole mich nicht noch einmal. Wir haben-``

„HALT DIE KLAPPE!“schrie Seren mit einer Intensität aus, sodass einige Vögel aus den Ästen zwitschernd davon flogen. Sie drückte ihre Hand zusammen. Die Adern traten weiß hervor. „Was ist das?!“Sie deutete trotzig auf eine Furche im Boden.“Und das?“ Sie zeigte auf die zerstörte Fläche, die auf einen Kampf hindeutete. „Nein, ihr wolltet uns hintergehen und habt einen guten Zeitpunkt dafür abgepasst. Ihr widerlichen Maden! Jetzt rede ich mal Klartext: Ihr wolltet euch den Jinchuuriki und den Uchiha vor der Zeit unter den Nagel reißen. Und wozu? Als Waffe gegen uns oder um an ein weiteres Fragment zu kommen, wahrscheinlich sogar beides.“

Seren atmete tief durch, stemmte die Hände in die Hüften und wartete auf eine Rechtfertigung. Widerwillig löste Kabuto die Stille auf. „Wir wollten euch ein wenig Arbeit abnehmen. Da wir uns aber nicht sicher haben, ob das Vorhaben heute gelingt, haben wir lieber Stillschweigen bewahrt. Unsere Ziele sind verschieden, warum sollten wir euch Steine in dem Weg stellen?“Er sah offen das Mädchen an, das hingegen nicht sehr überzeugt aussah.

„Gestern Nacht, “ entgegnete sie leise, „ habe ich beobachtet, wie ist eine Luftsäule aufgestiegen ist, die nur von einen Fragment herrühren kann. Wie es aussah, ist euer Vorhaben misslungen, es in einen Körper vollständig zu bannen.“

„Das sind Versuche, um die Beschaffenheit von Jutsus weiter zu erforschen,“ erzählte Kabuto und er merkte, wie ihm ganz Flau im Magen wurde .Das Mädchen wusste eindeutig zu viel. Zu einem späteren Zeitpunkt musste er sie wohl beseitigen. Er selber musste weg. Er sah ein die Fäden herab, die ihn einwickelten, resignierte und stöhnte leicht. „Könntest du mich endlich freilassen?“ forderte er.

Dem Mädchen entfuhr ein schrilles Lachen.“Du stellst Befehle? An mich? Obwohl ich so viel besser dran bin?“ Jetzt wandelte sich ihre Stimme zum betörenden, unschuldigen Tonfall und zahlte es Kabuto insgeheim mit gleicher Münze heim.“ Kabuto-sama, wir wissen über alles Bescheid. Ein kleiner Hinweis gefälligst?`“

Sie machte eine kurze, bedrückende Pause.“Was ist in dem Labor?“

Kabuto, der wusste, was gemeint war, schluckte leise und senkte den Kopf, um seine Augen zu senken, die Angst signalisierten. Schweiß trat ihn aus allen Poren.

„Was ist in dem Labor?“wiederholte sie.“Das Labor im Süden, welches ihr nie genannt habt? Ein weiteres Fragment. Ach ja, die Leichen haben wir auch alle beseitigt. Jemand hätte ja damit spielen können, oder?“

Sie sah in diesem Moment fast traurig aus und augenscheinlich sah man in ihr wieder ein Kind, welches es verabscheute, in dieser Welt geboren zu sein.“Warum müssen Menschen sich immer gegenseitig verraten?“Sie trat einige Schritte vor, auf Kabuto zu.“Dann werde ich deine Erinnerung scannen und dich beseitigen, wie es mein Befehl ist.“

Kabuto wollte sich befreien, wandte und drehte sich in seinem Netz. Er strampelte hin und her, versuchte verzweifelt, ein Kunai in seiner Hosentasche zu greifen. Im Hinterkopf blieb ihm eine Lösung. Denn das, was auf ihm zukam, war schlimmer, als der Tod.

Das Mädchen schüttelte enttäuscht den Kopf und ging vor Kabuto in die Hocke. Sie zeigte auf den Dolch in ihrer Hand.“Brauchst du vielleicht den hier? Den kann ich dir leider nicht geben.“Die Hand, die sie ausstreckte, begann violett zu glühen und wurde von einer dunkleren Schicht umspannt.

Panisch wehrte sich Kabuto noch mehr. Die Haare fielen ihm ins Gesicht, während die Augen plötzlich erzürnt zu dem Mädchen heraufblickten.

„Du Miststück!“rief er laut. Und da er sich nicht mehr zurückhalten musste, spuckte er ihr die Worte angewidert entgegen, direkt vor die Füße.“Natürlich hätten wir euch verraten! Bei eurer wahnsinnigen Idee! Das Monster Karrikalkus ist unkontrollierbar. Einzelne Teile hätte man mit viel Arbeit nutzen können, da sie unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, aber nie diese Teile als Ganzes, die es heraufbeschwören. Darum ist es verschwiegen und vergessen worden. Selbst jene, die davon wussten oder wissen, wie der 1. Hokage oder Uchiha Madara, fürchteten sich vor der Kraft. Das ist keine Weltherrschaft mehr, sondern ein Weltuntergang!“

Unauffällig bewegte er mit geschlossenem Mund seine Zunge, denn unterhalb dieser war eine kleine Giftkapsel befestigt. Diese löste er unauffällig und zog sie zwischen den Zähnen. Wenn er schon abtreten musste, dann wenigstens ohne Schmerzen und mit der Genugtuung, ihnen noch eins rein gewischt zu haben, dachte er insgeheim. Meister, ich kann Sie nun nicht mehr unterstützen. Verzeiht mir. Zwei Sekunden zögerte er und biss anschließend darauf.

„Da muss ich dir widersprechen. Es ist sehr wohl kontrollierbar“, beschwichtigte Seren.“Wir haben die Formel mit viel Mühe knacken können. Was in unsere Welt kommt, muss sich auch unseren Gesetzmäßigkeiten unterordnen. Ob es will oder nicht. Sowieso ist dies allein ein Fehler von Rikudo Sennin gewesen, Frieden stiften zu wollen. Ein Fehler, der noch nicht wieder behoben wurde . Er konnte es durch seine schwindende Lebenskraft gar nicht mehr verhindern und niemand war bereit, dafür einen Preis zu zahlen. . Aber fahrlässig gehen wir mit dieser ergebenen Chance nicht um, denn wir würden das Monster nie sofort rufen, sondern erstmal Experimente in der Erprobung der Kraft durchführen.“Ein loderndes Glühen tat in ihren Augen.“Damit besiegen wir jeden Verbrecher und vor allem Akatsuki. Mein Leben und diese Welt sind mir inzwischen egal geworden, aber ich will meine Rache an Akatsuki und wenigstens noch einmal meine Schwester sehen. Nur das. Dieses Trauerspiel ist auch gleich vorbei. Du sollst dich nicht weiter quälen.“

Die glühende Hand berührte gerade Kabutos Stirn, als der ruhig gewordene Kabuto schlagartig den Kopf herumriss und sein Körper zu zucken begann. Schaum trat ihn aus dem Mund, dabei verdrehten sich seine Augen seltsam nach innen .Der Todeskampf ging vielleicht noch 5 Sekunden, ehe der Körper regungslos liegen blieb.

„Nein!“Ergriffen fuhr Seren zurück und fluchte laut. Sie stampfte empört mit dem Fuß auf. Ihre Hand glühte nicht mehr. Eine verpasste Gelegenheit. Unschlüssig blieb sie stehen und wusste nicht, ob sie über den schlechten Scherz vor ihr lachen oder weinen sollte. Ein Verbrecher weniger. Zum Schluss entschloss sie, sich erstmal zurück zu ziehen. Dann musste sie halt Kabutos Unterlagen wälzen, aber und dabei musste sie wieder leicht grinsen, würde sie schon genug erfahren. Hoffentlich. Immer ein Schritt vor dem anderen. Das hatte auch ihre Schwester ihr immer geraten. Mit einer kurzen Handbewegung wirbelte Laub auf, ihre braunen Haare dazu und wenig später war sie vom Erdboden verschwunden.

Sie hatten ihr Ziel erreicht. Vor ihnen lag der See, der über mehrere hundert Meter erstreckte. Bevor Sasuke mitsamt Naruto in den Armen, in das kalte Wasser hinabglitt, ließ er seinen Blick über das Umfeld schweifen. Er musste alle scharf in Auge behalten, falls Orochimaru mit höchster Wahrscheinlichkeit die Verfolgung wieder aufnehmen sollte. Dann steuerte er zielstrebig auf die Mitte des Sees zu, ohne auf den heimtückischen Schlamm am Boden auszurutschen und blieb stehen, als sich das Wasser in Brusthöhe befand. Ein erstickter Schmerzschrei ging von Naruto aus. Selbst erschrocken darüber, biss er sich auf die Lippe, um keinen weiteren Laut von sich zu geben. Dabei war es mehr als auffällig, dass er mit größter Anstrengung damit rang, keine Schmerzen zu zeigen. Die Schmerzen, die er wohl dafür zahlen musste, wieder vollständig zu genesen, Minato`s letztes Werk. Sasuke konnte den Hautfetzen, die neu gebildet und mehr und mehr zu einer Einheit verschmolzen, regelrecht dabei zusehen.

„ Was hast du getan?“fragte Naruto mit weit aufgerissenen Augen, der den eigenen Heilungsprozess mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen registrierte. Verwundert hob er einen der Arme, die Sasukes Hals umschlungen hatten und fasste sich mit der Hand an die neu entstandene Wange.

„Nicht viel…“antwortete Sasuke wahrheitsgemäß und hoffte inständig, dass er ihn gerade in dieser Situation mit Fragen löchern würde. Noch spielte er mit Gedanken, Naruto gar nichts zu erzählen, was sich in ihn abgerollt hatte. Ein unkomplizierter Weg, der es allen leichter machen würde. Ohne, dass er länger aufgehalten wurde. So konnte er sein eigenes Ziel besser verfolgen, dass sich letztendlich nur einer Person widmete…

Die Antwort schien zu genügen. Naruto nickte langsam, während sein Blick erst die Umgebung abkämmte und er danach überprüfte, ob Sasuke irgendwelche ernsten Wunden davongetragen hatte. Währenddessen schnaubte dieser erstmal tief, um sich Luft zu machen, da er die übertriebenen Sorgen Narutos gut kannte und die davon ausgehende Gefühlsduselei gleichzeitig in vollem Maß verabscheute. Das Fatale war vor allem darin, dass er mit den ganzen Haufen Gefühlen, die man ihm zuwarf, besonders die Facettenreichen und damit Widersprüchlichen vom blöden Usuratonkachi, völlig aus der Bahn geworfen wurde. In solchen Momenten sagte er besser nichts, um seine eigene Unsicherheit zu überspielen und die Situation ohne Streit zu klären. Gerade jetzt war dies vonnöten. Zum Glück erfüllte das Wasser den Nutzen, nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Emotionen gänzlich abzukühlen.

Indessen hefteten sich Naruto`s Augen zufällig auf eine Hand von Sasuke, als er sich langsam aus dem Griff lösen wollte. Dabei stockte ihm Atem und er musste sogleich die Augen zusammen kneifen, als er sich wieder vor Augen hielt, wodurch diese Wunde entstanden war. Kjuubi. Das Wort genügte, um den Umfang dieser riesigen Kraft, aber auch seines eigenen Scheiterns auszudrücken. Wieder einmal war es ihm nicht gelungen, den Kjuubi zu unterdrücken .Wenn er den Standpunkt genauer betrachtete, zeigte sich deutlich, wie er mit seiner kindlichen Art Orochimaru direkt in die Falle gegangen war. Und wieder einmal waren es Leute, die ihm nahestanden, die seine eigene Unfähigkeit ausbaden mussten. Bei dem Gedanken zog sich seine Brust noch schmerzlicher zusammen, da er wusste, dass dies der Wahrheit entsprach.

„So oder so…am Ende bin wohl ich immer der Vollidiot, “bemerkte er niedergeschlagen.

„Hnn?“

Naruto ignorierte die Frage. Stattdessen hatte er es auf einmal eilig, sich aus dem Griff zu lösen. Unruhig bewegte er sich hin und her, bis seiner unterschwelligen Bitte nachgegeben wurde. Er musste Abstand gewinnen und watete einige Schritte seitwärts. Konsequent ging er Sasuke`s leicht zweifelnden Blick aus dem Weg und drehte ihm absichtlich den Rücken zu. Da war noch etwas anderes…seine Heilung war so gut wie abgeklungen und trotzdem spielte sein Körper noch verrückt. So eine Art Spannung. Sein Puls hämmerte sogar in seinem Kopf und eine schreckliche Hitze hatte sich in seinem Gesicht eingenistet. Darauf beugte er sich vor, um sein eigenes Spiegelbild im Wasser betrachten zu können. Waren die Wunden ganz verschwunden oder waren ihm die Zeichen Kjuubis ins Gesicht geschrieben? Alles schien normal, nur eine leichte Röte .Was… zum Teufel? Grob tauchte er die Hände ins Wasser uns spritzte sich sodann das Wasser ins Gesicht. Diesen Vorgang wiederholte er mehrmals, auch als er hörte, die Person sich hinter ihm rührte.

„Schau mich nicht an!“ zischte Naruto aggressiv, wie ein um sich schlagender Hund. Das Wasser perlte wirsch von den Haaren herab, einiges floss über längs das Gesicht in den See zurück. Vornübergebeugt stierte er immer noch auf die Wasseroberfläche, obwohl im nächsten Moment wusste, dass Sasuke um ihn herum wanderte und vor ihm stehen blieb. Naruto atmete einmal kräftig durch.

„Hab ich dir nicht gerade etwas gesagt?“

Kurzerhand kam eine Gegenfrage.“Was ist los?“

Naruto schwieg .Er wusste selbst nicht, warum er gerade in dieser Situation solche Schwankungen durchlebte, was alles nur noch schlimmer machte. Sie waren immerhin mitten in einen Kampf! –schämte sich Gleichfalls war er froh, dass die Bewegung des Wassers sein Spiegelbild verzerrte, welches sonst sein trauriges Gesicht preisgeben konnte. Jedoch wurde er im nächsten Moment aufgerichtet, als er im Handumdrehen am Kragen gepackt wurde.

„Bist du nun zufrieden, Teme?“ fragte Naruto zähneknirschend. Dann, urplötzlich versteinerte kurz seine Miene. Schweigsam hatte Sasuke die verletzte Hand gehoben und konfrontierte Naruto damit offenkundig. Die andere ruhte immer noch am Kragen. Einen Moment schein Naruto darüber zusammenzusacken, dennoch fasste er sich schnell, da eine riesige Wut in ihm entfacht wurde. Natürlich wusste er alles. Kjuubi, die Wunde…er war ein Monster. Bilder aus seiner Vergangenheit sprangen ihm ins Gewissen. Diese feindseligen Blicke, die er damit in Verbindung brachte, die Ignoranz der Menschen, er als Verantwortlicher am Überfall vor 16 Jahren. Von allem wusste er. Dabei fuhren seine Gefühle so sehr Achterbahn, dass sein Körper vor lauter wechselseitigen Emotionen zu zerspringen wollte.

„Lass mich los!“ befahl Naruto und wollte kehr t machen. Jetzt schien Sasuke der Geduldsfaden zu reißen .Weiterhin hielt er Naruto fest, brüllte aber zornentbrannt.“Herrje, mach doch, was du willst!“Blitzschnell zog etwas durch die Luft. Ein lautes Klatschen ertönte, als Naruto Sasuke von sich stieß.

„Und Ich hasse dich!“giftete er Sasuke ins Gesicht.“Dafür, dass du mir absichtlich wehtust!“Einige Schritte stapfte Naruto auf und ab und merkte dabei erschüttert, dass er den Faden vollkommen verloren hatte und seine Wut, mit der er binnen Sekunden so stark gefühlt hatte, einfach verpufft war. Resigniert fasste er sich an die Stirn, als habe er Kopfschmerzen.

„Nein, “ widerlegte er stockend.“Ich hasse dich nicht. Ich hasse diese Blicke, die nur das Kjuubi in mir sehen. Wieso schauen mich alle so an? Ich bin kein Monster!“ Bestimmt fasste er sich an die Brust.“Hier fühlt sich alles so leer an und es schmerzt. Der Schmerz hat aber auch sein Gutes…denk ich, denn er gehört eindeutig zu mir, oder? Ist das nicht der Beweis, dass ich überhaupt existiere?“

Gespielt selbstsicher klopfte er sich an die Brust und merkte wie idiotisch seine Geste wirkte.“Entschuldigung, “sagte Naruto zögernd. Ein raues Lachen entwich seiner Kehle und er machte eine wegwerfende Bewegung.“Mein krankes Gehirn hat wohl wieder irgendwelchen Schwachsinn fabriziert. Am besten vergisst du einfach alles, was ich eben gesagt hab. Wir sind ja mitten in einem Kampf. Sowas Dummes kann auch nur von mir stammen!“Die einsetzende Stille machte die Angelegenheit für Naruto noch schlimmer.

„Naruto.“Sasuke, der Naruto zunächst hatte gewähren lassen, ergriff das Wort.“Ich habe früher zugegeben sehr viel von dir gedacht, natürlich in Richtung Vollidiot und so, aber ich hab dich nie in irgendeiner Form als Monster betrachtet.Und da gibt es bestimmt noch mehr Leute. Die Wunde habe ich dir gezeigt, weil ich ohne deine Mithilfe wohl nicht mehr da wäre und du sehr wohl in der La-…“

„Nein!“funkte Naruto dazwischen.“ Das ist es ja! Ohne meinen Kontrollverlust wäre gar nichts erst passiert. Hör auf, mich zu schonen!“

„Wenn du wie ein Kind denkst, kann man dich auch nur wie eins behandeln! “ Sasuke hob skeptisch eine Augenbraue.“Diese kleine Wunde…da gehört schon mehr dazu. Außerdem war es mein Risiko, dass ich wohlwissend eingegangen bin. Können wir jetzt das Thema wechseln, denn ich äh, weiß nicht mehr, was ich sagen soll.“Er schnaubte tief.

Das zwang Naruto ein flüchtiges Lächeln ab. Nicht nur das. Plötzlich musste er sich die Hand vorm Mund schlagen, um ein unkontrolliertes Lachen zu unterdrücken. Doch auch das scheiterte, als er Sasukes leicht angesäuertes Gesicht registrierte und seine Augen nur vor Zorn sprühten. Wo er so lachte, fiel ihm auch der Grund ein. Ganz ehrlich, wie tief mussten beide gesunken sein oder wie viel hatten sie auf den Kopf bekommen, dass er selbst begann, im Mitleid zu versinken und der wortkarge Sasuke eine knappe, treffende Rede zustande brachte? Es war so untypisch, genauso wie in einen Kampf zu lachen, ihm krankhaft, nein, noch viel schlimmer, gar jedweden Verstandes erschien. Seine Schulter schmerzte, sein Chakra war fast ganz verbraucht, er hatte nur noch die bloßen Hände, um sich zu verteidigen. Und die vielen Leute…Das Lachen verstummte nach und nach. Ein anderes, fremdes Lachen mischte sich hinzu.

„Warum hörst du auf? Ich wollte mich gerade eurer geselligen Runde anschließen.“

Den ersten Eindruck, den Orochimaru erweckte, ließ Sasuke innerlich aufatmen. Mit nur einem Arm-der andere war abgerissen- und einem ziemlich lädierten Körper konnten sie die Hoffnung auf einen Sieg nicht begraben. Zugegeben, in seinen Augen war deutlich Aggressivität und ein neu entfachter Kampfwillen gespiegelt, jedoch standen die Karten besser für sie, als erwartet. Kjuubi war wohl doch zu etwas nutze gewesen. Dennoch arbeitete die Zeit gegen sie, da Orochimaru eine hohe Genesungsrate besaß. Die einzige Chance, hier heil rauszukommen, bestand also beim Angriff nach vorn. Darüber hinaus durften sie ihm gar nicht mehr zu Atem kommen lassen, denn er konnte in nur wenigen Sekunden den einen Sarg herrufen, der bestimmt nichts Positives enthielt. Von der Seite blickte Sasuke zu Naruto rüber, der sich in Position brachte und aus alter Gewohnheit heraus das Stirnband enger schnüren wollte, welches nicht mehr vorhanden war. Offenbar dachte er etwas Ähnliches. Beide watteten sie aus den Wasser auf den breit grinsenden Orochimaru zu. Siegessicher wie er war, winkte er ihnen sogar herausfordernd zu.

„Naruto, also ehrlich gesagt hast du mir als Kjuubi besser gefallen…wie schade, “bemerkte er süffisant. „Ohne deine grausame Erscheinung bist du nur eine Zeitverschwendung.“Die Hand knirschte, als Naruto die Hand ballte und sich die größte Mühe gab, sie nicht einzusetzen. Das tat Orochimarus spitzen Zunge keinen Abbruch, denn er fuhr sich ungeniert durchs Haar und setzte wieder an.“Was soll man schon von einem Low-Level-Ninja erwarten? Naiv, unbeholfen und schwach, wie du bist, schaffst du es nie an die Spitze.“Sasuke, der zuhörte und in einen größeren Kreisbogen um Orochimaru herumtigerte, blieb abrupt stehen und drehte sich zu Naruto um. Bei Narutos Miene konnte er das erste Mal schlecht abschätzen, was in ihm vorging. Dabei waren es ein paar Schritte und ein Blitzangriff, der sie von ihren Sieg trennte. Eventuell. Das klappte jedoch nur mit Naruto. Wenn er tatsächlich nicht mehr Herr der Lage war, konnte das übel enden.

„Deine Prahlerei bringt dich auch nicht weiter. Stattdessen drehst du die mehr und mehr deinen eigenen Strick, wenn du so weitermachst. Sehen wir mal die Statistik. Ihr wolltet meine Untergebenen beschützen, sie sind tot. Du wolltest Kjuubi nicht ausbrechen lassen, aber es ist fehlgeschlagen. Du konntest niemanden beschützen, hast andererseits beinah deinen besten Freund umgebracht. Wie kann man deinen Worten Glauben schenken? Oder viel mehr, wie kannst du dir selber glauben?“

Darauf kratzte sich Naruto erstmal resigniert am Kopf und sein typisches Lachen stahl sich wider Erwartungen Anderer auf seine Lippen.

„Stimmt, “pflichtete er ihm bei und ließ die Schultern hängen.“ Du hast mit allem Recht. Ich bin naiv, unbeholfen und schwach und noch dazu etwas trottelig. Mir mangelt es auch an Talent und Ausdauer, die Liste ist sehr lang. Das ist mir nicht neu. Jedoch müsste auch so jemand wie ich etwas bewirken können und ich sehe an meiner Einstellung nichts Verwerfliches, geschweige denn einen Grund, um nicht damit weitermachen zu können.“

Die Aussage zwang Orochimaru ein angewidertes Lächeln.“Da ist der wieder .Dein purer Idealismus. Klammer dich ruhig daran. Aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du dich an meine Worte erinnern. Zwischen Traum und Wirklichkeit gibt es eine entscheidene Grenze.“

„Wie? Das ist kein Traum, “erwiderte Naruto trocken und zog einen Kunai.“Einen Vorgeschmack gefälligst?“brüllte er sodann und warf den Kunai auf Orochimaru zu. Das Zeichen für Sasuke, das Schwert zu ziehen und auf Orochimaru loszustürmen. Orochimaru fing den Kunai auf, parierte das Schwert und sah sich im nächsten Moment zwei Gegner gegenüber. Ein kurzes Geplänkel. Hiebe schossen durch die Luft, Metall traf auf Metall, der Atem wurde enger. Sasuke musste sich zusammenreißen, um den Kampf folgen zu können. Zur Erleichterung seinerseits ging Orochimaru die Luft aus .In diesem Moment verpasste Orochimaru Naruto einen Tritt in den Bauch, der ihn zu Boden gehen ließ. Im Fall fasste er nach einen Haufen Schlamm, stützte sich auf den Boden ab und feuerte ihn den Sannin ins Gesicht, dass ihn zurückweichen ließ-Naruto hatte dies vorausgeplant. Geplant hatte er aber nicht, dass Sasuke Naruto plötzlich rücklings packte und hinter den um sich her wedelnden, abgelenkten Orochimaru warf. Ehe Naruto verstand, worauf er eigentlich hinauswollte, presste Orochimaru wieder zum Angriff hervor. Sasuke zog das Schwert herum, gab den überraschten Naruto ein angedeutetes Kopfnicken und trat vor. Einige Sekunden vergingen, in denen Orochimaru den Schwertstößen per Kunai Konter gab. Mit Leichtigkeit konnte Orochimaru ihnen ausweichen, bis Sasuke besonders weit ausholte und das Schwert über das Schlachtfeld auf Naruto warf. In jenen Bruchteilen von Zeit, in denen das Schwert auf Naruto zusauste, begriff er, was ihn diese günstige Lage hinter Orochimaru ermöglichte. Er haderte nicht länger, denn dies konnte das ersehnte Ende des Kampfes bedeuten. Entschlossen rannte Naruto dem Schwert entgegen, fing mit der rechten Hand das Schwert auf und hielt auf Orochimaru zu. Einen Satz nach oben, über Orochimaru und er ließ das Schwert auf seinen Gegner niedersausen, der vor Schreck erstarrt war. Ein siegessicheres Grinsen zeichnete sich auf Naruto ab. Ein Luftzug des Schwertes, ein Geräusch von Metall erklang-das Schwert splitterte entzwei. Während Naruto mit beiden Beinen auf den Boden landete, sah er aus dem Augenwinkel heraus, wie die abgebrochende Schwertspitze ein paar Zentimeter entfernt von Sasuke liegen blieb. Sein Fokus verlagerte sich vom zerstörten und nutzlos gewordenen Schwert in seiner Hand bis hin zu der Person, die dafür verantwortlich war.

„Es ist schon lange her…Naruto…Sasuke…“Ein leises Hauchen, das allerdings Bände sprach. Diese Stimme..das konnte nicht sein. Sein Puls stieg Naruto bis zum Kopf, gleichzeitig versuchte sein Gehirn vergeblich, die neu gewonnen Informationen richtig einzuordnen, ohne Erfolg. Seine Seele war versiegelt worden! Er konnte hier nicht stehen du mit ihnen reden! Dabei bemerkte er nur am Rande, dass Orochimaru die Gelegenheit wahr nahm, einige Meter Abstand aufzusuchen und sich in Pose zu werfen.

„Das hättet ihr nicht erwartet, mh? Von Anfang an hatte ich durch meinen Plan und ihm einen perfekten Schutz! Jetzt ist er mein persönlicher Leibwächter, eine Testperson für Karrialkus.“

Doch Naruto hörte nicht hin. Mit offenen Armen und wachsamen Blick wagte er sich vor, als wolle er die Person berühren, um sich von seiner Lebendigkeit selbst überzeugen zu können.

„Bist du ..wirklich Sarutobi, der dritte Hokage?“fragte er leicht geniert.“In Person?“

Beschämt senkte Betroffener den Kopf.“Ja,..und ich wünschte vom Herzen, hier nicht stehen zu müssen. Das ist mein leiblicher Körper und meine Seele wurde wieder daran gebunden.“

Schon längst hatte Naruto die leicht gelb glühenden Striemen an seinen Körper bemerkte, die die Adern eindrucksvoll nachzeichneten. Besondere Zeichen. Der Anblick Sarutobis, Augen, die so leer, traurig und verbittert waren, wirkten trotz allem gegenteilig im Vergleich zu seiner Entschlossenheit zu Lebzeiten.

Orochimaru schien Narutos Gedanken lesen zu können, denn schon beantwortete er einige, ungestellte Fragen.

„Die gelben Striemen verdeutlichen eindeutig, dass de Technik noch nicht ausgereift ist. Sie kann jederzeit wieder zerfallen, da die Verbindung zu einem Fragment Karrikalkus, das ich mit ihm synchronisiert habe, labil und schleppend ist. Trotzdem finde ich meinen ersten, ernst gemeinten Versuch gut gelungen. Ihr werdet sicher viel Spaß zusamm-``

„Warte!“rief Naruto dazwischen, weil er noch zu wenig verstand.“Wie kann es sein, dass der dritte Hokage hier ist, obwohl er tot ist?“

Theatralisch und genervt fuhr sich Orochimaru durchs Haar.“Hast du es immer noch nicht verstanden? Wenn man einen Toten im eigenen Körper wiederbeleben kann, gibt es nur eine Bedeutung dafür: Karrikalkus steht über den irdischen Totengott, da dieses Monster oder wie man es bezeichnen kann, die Welten untereinander schlicht trennt. Rikudo Sennin hat jedoch sozusagen einen Spalt hinterlassen, der es uns ermöglicht, auf diese Kraft zugreifen zu können, wenn man es richtig handhabt. Es gibt darüber hinaus Fragmente,die die Formel zur Erweckung von Karrikalkus beinhalten,wenn man sie richtig zusammenfügt. Für diese Kraft braucht man aber zum Beispiel oder nach neuesten Untersuchungen am besten sogar einen Menschen, an denen man die ganze Kraft binden kann, um sie „weltenverträglich“ zu machen. Und um diese Kraft binden zu können, braucht man eine Passiergebühr…“

„Schluss jetzt!“ fuhr Sarutobi Orochimaru ins Wort.“Reicht es nicht, überhaupt so weit gegangen zu sein?! Je mehr Leute davo…-“

„Lass das nur meine Sorge sein.“, winkte der Sannin lässig ab.“Wieso sollten zwei fast erwachsene Ninja nicht von einigen Dingen erfahren, die hinter Konoha`s Kulisse brodeln? Sieh dir doch mal an, wie interessiert sie schauen! Sowas darf man ihnen nicht verwehren. Also, die Passiergebühr für die Kraft besteht aus materieller undspiritueller Energie, einfach gesagt, aus Menschen, die als Opfer dargelegt werden, um ein Ritual durchführen zu können. In einen meiner Forschungsinstitute sind gestern leider ein paar verstorben…oder wenn ich genau überlege, sind sie es mir nicht zu schade. Das waren die Leute, die schon seit Längerem aus Konoha verschwunden sind.“Feierlich hob er die Hände.“Und hier seht ihr das Resultat meiner Mühen: Ein lebendiger Hokage, der mir wie ein Hund gehorchen muss. Das ist aber noch nicht alles. Einen gewissen Grad der Kraft kannst du nämlich einsetzen, nicht wahr, Sensei? Ganz, wie es mir beliebt.“

Darauf beobachtete der Hokage nachdenklich, wie die gelbe Kraft durch seine Adern floss. Abgelenkt fuhr er widerstrebend fort:“Kann schon sein, dass ich der Hund bin, der gehorchen muss….. aber diese Kraft ist einfach nur überwältigend. Als ob man alles machen könnte, ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen.“

„Dann setz diese Kraft gegen Orochimaru ein!“appellierte Naruto laut und dann etwas milder, flehender.“Bitte!“Er wollte nicht, nicht gegen eine Person kämpfen, die ihm seine ganze Kindheit hindurch menschlich behandelt und die für ihn viele Jahre lang gar ein Vorbild war. Der dritte Hokage gehörte für Naruto immer noch und gerade durch die Wahl seines Todes zu einem festen Bestandteil von Konoha, den er nie vergessen würde. Und jetzt stand er in so verzerrter Form vor ihm, zur Marionette degradiert und mit dem verdrehtem Ziel, zum Untergang Konohas beizutragen?

Sarutobi nickte bekümmert den Kopf.“Das kann ich nicht.“

Sodann verzog sich Narutos Gesicht empört zu einer zornigen Grimasse. Wie konnte ein Hokage sich nur so schnell geschlagen geben? Auch wenn sein Chakra am Ende war, schaffte er es schließlich, drei Kagebushin zu erstellen, die sich neben ihm platzierten und sich Orochimaru zuwandten, der sie unverhohlen angrinste.

„Kommen wir mal zu dir, “rief Naruto ärgerlich.“Du versteckst dich wie ein Feigling hinter den Schoßröckchen deines Sensei`s. Traust du dich nicht, einem offenen Kampf zu führen?“

Das Gesprochene verfehlte seine Wirkung nicht, denn schon trat Orochimaru einige Schritte vor, ehe er seine Hand sich selbst beruhigend erhob und sich mäßigte.

„Nein..ich lass mich nicht provozieren…“sprach er leise zu sich selbst. Er fuhr sich lasziv mit der Zunge über die Lippen und starrte alle kurz der Reihe nach an.“Nein…“zischte er umso aggressiver.“Bringen wir die Sache zu Ende. Alles geht hier schon viel zu lang. Sarutobi!“

Orochimaru machte eine einladende Geste und flüsterte derweil einzelne Worte. Plötzlich wurden die Augen Sarutobi`s glasig und ein Ruck ging durch seinen Körper. Er beugte sich leicht vor, schlug mechanisch die Hände ineinander und formte blitzschnell Fingerzeichen. Einzelne Sekunden verstrichen, bis Naruto aus der Überraschung heraus dazu kam, seine Kagebushin auf Orochimaru anzusetzen. Einer erreichte Orochimaru nicht einmal, da er vor seinen Körper auf einmal verpuffte. Sarutobi hatte bereits einen Schutzschild und sich und seinen Schüler gewirkt. Im letzten Moment gelang es noch, die letzten Kagebushin von der Gefahrenquelle abzulenken. Etwas ratlos standen sie abseits und warteten auf weitere Anordnungen.

„Zieh sie zurück, “ warf Sasuke schneidend ein und sein Tonfall duldete keine Widerworte. Naruto schluckte tief, ging stockend der Aufforderung nach ,während eine Schweißperle langsam an der Wange hinunterglitt, da ihm klar wurde, dass der Kampf, mit allen Mitteln geführt, sich durch Sarutobi mehr zu Gunsten des Gegners entschied. Mit gebanntem Blick fokussierte er den ehemaligen Hokage, der die Fingerzeichenfolge beendete, eine Hand den Himmel entgegenstreckte und einen leichten Lichtstrahl gen Himmel schoss.

„Naruto, weg hier!“hörte er Sasuke mit ungeduldiger Stimme rufen. „Ich hasse es auch zu fliehen, aber so haben wir keine Chance!“Zu fliehen, dachte Naruto nervös. Er war noch nie vor einen Gegner geflohen. Bei einem Kampf auf Leben und Tod hatte er letztendlich immer die bessere Karte gezogen. Alles schien ihm so unwirklich. Orochimaru, der jahrelang verschollen war, Sarutobi direkt vor ihnen und einen Kampf, den sie zu zweit nicht gewinnen konnten. Dennoch, als der Orochimarus breites Grinsen, verzerrt vom gleißenden Licht am Himmel wieder sah und die damit verbundene Gewissheit, in allen seinen geplanten Vorhaben bestätigt worden zu sein, entfachte sich Naruto`s Wille wieder neu, seine Pläne zu durchkreuzen. Schnell schickte er seine Kagebushin in verschiedenen Richtungen davon, schloss zu Sasuke auf, der schon einige Schritte voraus geeilt war und konzentrierte sich darauf, so schnell wie möglich zu rennen. Einen Schritt nach den anderen, immer schneller und weiter und vor allem nicht darauf achten, wie ihre Schatten vom silbrigen Schein des Himmels immer größer wurden. Ein lautes Donnern folgte, welches Ähnlichkeiten mit einem lauten Wolkendurchbruch hatte. Die Luft schien sich zu erhitzen, Wolken wirbelten kreisförmig ineinander, um sodann von einer Lichtsäule durchbrochen zu werden und mit einer riesigen Wucht zu Boden zu gehen. Ein ohrenbetäubender Knall entsprang daraus. Naruto schaffte er gerade noch, erschrocken herumzufahren und ungläubig in das Licht zu blinzeln, ehe die ersten Ausläufer der Druckwelle wenige Zentimeter über ihre Köpfe hinwegfegten und eine Schneise der Zerstörung nach sich zogen, die jeden Widerstand mit sich riss. Wie ein kräftiger Schlag ins Gesicht wurden ihre Füße vom Boden geworfen und nach hinten geschleudert. Ein verzweifelter Hilfeschrei Naruto`s ging im lauten Getöse des Angriffs unter. Oben, unten, rechts oder links, Naruto`s Gehirn setzte aus. Wie ein Blatt im Wind gab sich der Körper dem Unvermeidlichen und der Gewalt schutzlos ausgeliefert. Irgendwann holte ihn ein Schmerzimpuls ihn wieder zurück, da sein Körper hart auf den Boden aufschlug und sich noch zwei Mal um die eigene Achse drehte, bis er zusammengekrümmt auf der Seite liegen blieb. Die Luft wurde aus den Lungen gepresst. Je ächzte Naruto auf und rührte sich, als ein Hustenkrampf ihn schüttelte und ihn zur Bewegung zwang. Er stützte sich unsicher auf die Ellenbogen ab und blickte in den Staub, der sich wie ein Nebel nur schwerlich von der Umgebung löste. Viele der Bäume waren von der Explosion weggerissen worden und alles erinnerte an unfruchtbaren Boden, auf dem nichts mehr gedieh. Plötzlich kam ihn ein Geistesblitz. Wo war eigentlich…Eine Bewegung gut zwanzig Meter entfernt ließ ihn panisch aufhorchen. Dort machte sich ein Schemen bemerkbar, der sich bei genauerem Hinschauen als Sasuke erwies. Zu Narutos Erleichterung war er zwar über und über mit Staub bedeckt, jedoch schien ihn nichts Schlimmeres passiert zu sein. Sogar seinen Erfindergeist fürs Fluchen schien die Explosion nicht gemindert zu haben, welches genug zum Beweis war. Geradewegs wollte sich Naruto zu seinen Kameraden hinüber bewegen, mehr schlecht als Recht, da ihm die Beine versagten, als er aus einer anderen Richtung zwei Paar Schuhe vernahm, dir direkt auf sie zuhielten. Zu den Schmerzen und der Müdigkeit gesellte sich Todesangst hinzu. Zittrig stolperte er durch seine Instinkte alarmiert weiter zurück mit der Gewissheit, dass es vergeblich war. Dass sie beide in der Falle saßen. Tatsächlich kam Orochimaru erst oberhalb von Naruto zum Stehen, dicht gefolgt von Sarutobi.

„Ich habe euch gesagt, dass jetzt Schluss mit dem Theater ist.“ sagte er streng.“Und da du die größte Klappe hast, bist du als Erster dran.“Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er seinen ehemaligen Meister nur eines kleinen Blickes würdigte.“ Und du kümmerst dich um den Uchiha, indem du ihn vom Kampffeld wegschaffst und ihn fesselst. Damit wäre der nächste Schritt in meinen Plan zur Herrschaft ausgeführt.“Sarutobi gehorchte widerstrebend und marschierte los. Er brachte dennoch die Kraft auf, um ihn noch etwas zu erwidern.“Orochimaru, mit Gewalt und im Einzelgang kannst du nie die Herrschaft eines Landes an dich reißen, schon gar nicht das Vertrauen der Bewohner erlangen .Dein Plan ist von Anfang an…zum Scheitern verurteilt.“

Darauf entfuhr Orochimaru ein heiseres Lachen.“Glaub, was du willst, alter Mann, aber behandel mich nicht mehr als Schüler und als jemand, der sich für mein Wohl interessiert. Wohin hat dich denn dein Altruismus gebracht? In den Tod! Letztendlich überlebt nur der Stärkere. Das war mit spätestens seit den Ninjaweltkrieg klar.“

Sarutobi warf Orochimaru einen traurigen Blick zu, ging dann zu seiner erzwungen Verpflichtung nach. Darauf fokussierte Orochimaru die Person unterhalb wie ein Insekt, das ihn mit aufgeklappten Mund ansah.“Was ist los? Hat dir unserer Überlegenheit die Sprache verschlagen, Naruto Uzumaki? Falls es dich tröstet, so schnell stirbst du nicht. Wir haben noch eine Menge mit dir vor.“Orochimrau schaute träumerisch zum Himmel auf, welches Naruto sofort als Chance wahrnahm. Schnell schlug er die Hände zusammen, obwohl er wusste, dass er zu wenig Chakra besaß. Ihm gelangen ein, zwei Fingerzeichen, ehe Orochimaru hastig dazwischen fuhr und einen Arm zu packen kam. Er streckte ihn senkrecht nach oben und zog willentlich ein wenig daran.“Ach ja, das Thema mit den Jutsus wollte ich ja auch lösen. Danke, dass du mich daran erinnert hast. Denn jetzt kann ich nämlich das hier tun…“Geschockt hatte Naruto eine Vorahnung, was auf ihn zukam und schon war sein Arm Sekundenbruchteile später eisern im Griff von Orochimaru. Dieser fuhr mit einem Zeigefinger einer Hand den Arm spielerisch auf und ab, bis beide Hände verschiedene Positionen einnahmen. Blitzschnell drückten beide Hände mit grober Kraft zu, drehten in diverse Richtungen ab und ein lautes Knacksen war zu vernehmen. Der Knochen brach entzwei und die Hände ließen achtlos den geschundenen Arm los. Naruto entfuhr ein schrecklicher Schrei. Mit der anderen Hand packte er reflexartig den kaputten Arm und beugte sich krampfartig nach vorn, wiegte sich sacht auf und ab. Unter den Wogen von Schmerzen hörte er Orochimaru etwas Schwaches murmeln.“Siehst du? Wenn man Ninja einen Arm oder eine Hand bricht, wird das Vollführen von Fingerzeichen unmöglich. Es gibt zwar Einige, die können Fingerzeichen mit einer Hand durchführen, dies ist aber eher die Ausnahme. Die ersten Zeichen habe ich gesehen. Was wolltest du rufen? Deinen albernen Frosch? Das hätte dir auch nichts genützt. Andererseits, wenn du mich so herausforderst, muss ich natürlich annehmen.“Vor Schmerz hatte Naruto die Augen zusammengekniffen, biss sich jedoch in diesem Moment auf die Lippen. Er wollte sich nicht so hingeben…nicht so armselig. Er starrte Orochimaru wütend an und erwartete das Nächste.

Er musste aufstehen. Diesen Befehl gab Sasuke stumm seinen Körper, der sich ihn verweigern wollte. Der lange Kampf, die Explosion, alles hatte ihn ganz aufgezerrt. Jedoch war in ihm noch etwas anderes .Irgendwo Stolz, nicht dieses Schlange unterlegen sein zu wollen Sein Überlebensinstinkt warf auch noch klare Argumente mit ein, aber den Ausschlag gab die Wut, die in ihm aufkochte, als er vor wenigen Sekunden Naruto schreien gehört hatte. Mühsam hatte er sich von auf den Bauch liegend bis immerhin auf allen Vieren beugend hochgearbeitet. Dieser Fortschritt wurde mit einem Schlag zunichte gemacht, da etwas Schweres seinen Rücken berührte und ihn mit aller Kraft zu Boden drückte.

„Komm mit,“ warf der dritte Hokage mit belegter Stimme ein. Die Antwort war ein böses Knurren und ein Arm, der nach ihn schlug. Maschinell hielt der Hokage das Handgelenk fest, stieg mit den Schuh von Sasuke herunter und drehte den Arm so um, sodass er auf seinen Rücken ruhte. Anschließend zog der Hokage unbarmherzig daran und schleifte den Arm mitsamt dem Körper hinter sich her. Mit dem Mut der Verzweiflung, wandte sich Sasuke im Griff, der sich keinen Millimeter lockerte. Seine freie Hand suchte zeitgleichnach Halt am Boden, den er in der aufgeweichten Erde nicht fand. „Du verdammter…!!“fauchte er Sarutobi schließlich entgegen, worauf er tonlos weiter gezogen wurde und zwar von der Geräuschkulisse hinter ihm weg. Hatte sich Naruto auch für Widerstand entschieden?

Kurzerhand blieb Sarutobi stehen und ließ den Arm los. Aus seiner Seitentasche lotste er ein Seil und drehte es sich zurecht.“Setz dich hin,“ befahl er kalt. So sehr er sich auch auflehnte, innerhalb der nächsten Sekunden war Sasuke in eine sitzende Postion gebracht worden und er konnte dabei zusehen, wie Sarutobi eifrig dabei war, das Seil um ihn zu wickeln. Zwischendurch zog er daran, um festzustellen, wie stark das Seil um ihn war. In der Zwischenzeit traktierte Sasuke ihn mit feindlichen Blicken,-das Einzige, was er noch machen konnte. Hätte er sein Sharingan, dann… er musste sich für eine andere Variante entscheiden. Während er intensiv seine Gedanken auf Lösungswege absuchte, äußerte sich jemand nicht weit von ihm.

„Wie steht es um Konoha?“ kam es seltsam rührselig und nach einer kurzen Pause.“Geht es den Dorfbewohnern gut? Wer ist gerade an der Führung?“Sarutobis Neugier überraschte Sasuke ein wenig. Besaß er doch mehr Willensfreiheit? Oder war er ein Spion, der nur gesteuert wurde? Misstrauisch beäugte er den Hokage, der sich innerlich so verändert hatte, dass sich dies auch in seiner äußeren, gebeugten Erscheinung wiederspiegelte.

„Was ist?“fragte er eindringlicher.“Hast du deine Zunge zum Sprechen verloren? Sasuke wandte sein Gesicht leicht ab und entschloss, mit der Sprache rauszurücken. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen.

„Konoha geht es gut,“ sagte er entschieden.“Und den Dorfbewohnern auch. In den letzten drei Jahren, die vergangen sind, ist nichts Schlimmeres passiert. Tsunade leitet das Dorf verhältnismäßig gut und..“ das fügte er noch hinzu,“ Konohamaru ist zwar immer noch eine Nervensäge, aber mittlerweile nicht mehr ganz so schwach.“

Der Hokage nickte bei jedem gesprochenen Wort und musste zum Ende hin sogar leicht lächeln. Schlagartig jedoch fuhr ein Schatten über sein Gesicht und er fasste Sasuke kräftig an die Schulter.

„Wegen damals…“setzte der Hokage ernst an und suchte nach den passenden Worten.“Du warst damals noch zu jung. Ich habe dir noch etwas Wichtiges zu sagen. Denn früher konnte ich es nicht verhindern...es war schon zu spät. Alles war beschlossene Sache. Bitte, wenn du eine Person hassen willst, dann mich.“Er brach den Wortschwall ab und setzte unter inneren Leiden wieder an.“Bitte, verzeih mir.“

„Was hat das zu bedeuten?“Sasuke beugte sich etwas vor, um jede Kleinigkeit besser erfassen zu können. Schlagartig fühlte er sich wieder hellwach und von Neugier ergriffen. Dementsprechend stellte er die Frage auf anderen Wie noch einmal.“Wofür entschuldigen sie sich?“

„Für die Vernichtung des Uchiha-Clans.“

Die Antwort war ihm so abrupt über die Lippen geblättert und schlug sogleich wie eine Bombe ein. Zuerst einmal vergingen einige Sekunden, ehe das Ausmaß des Satzes verdaut waren. Anschließend, wie in Schüben,spülte eine Welle der Wut in Sasuke hoch. Seine Miene verfinsterte sich zusehends.

„Stimmt das, was Sie gerade gesagt haben?“fragte er mit Nachdruck.

„Ja.“

„Wie viele Personen waren daran beteiligt?“

„Mehrere Personen. Sie kommen allesamt aus Konoha. Ich darf es dir nicht erzählen, aber da du ein Opfer aus erster Hand bist, kann ich dir die Wahrheit nicht mehr verschweigen.“Man sah dem dritten Hokage an, wie er innerlich mit sich rang. Zerknirscht und gleichzeitig ergeben gab er eine noch schwächere und kleinere Erscheinung ab. Plötzlich war er erschrocken, als er seinem Gegenüber ins Gesicht sah und einzelne Gedanken darin lesen konnte.“Das—ist nicht wahr!“ entfuhr es Sarutobi.

Erschöpft neigte Sasuke den Kopf zur Seite.

„Du—``fing sich Sarutobi wieder.“Du hast es gewusst?!“

„Ich hab es geahnt. Es gab einige Hinweise und meine Recherchen brachten mich nach Konoha bis in die oberen Etagen, ehe sie sich verstreuten.“

„Kennst du Namen?“Und nach einer kleinen Pause.“Willst du Namen hören?“fragte Sarutobi nun gereizter.

Die letzte Frage hatte Sasuke kaum mehr wahrgenommen, aber er wusste, wie sich sein Leben durch die nächste Entscheidung verändern könnte. Konoha…ein belebtes Dorf erschien vor seinen inneren Auge. Seine Heimat, in der er groß geworden war. Die Heimat, die ihm seine Familie nahm. Dort konnte er eine Zukunft haben,…wenn er wollte. In den letzten Minuten, so merkte er jetzt, waren seine Schultern noch einen Zentner schwerer geworden. Waren die anderen nicht Schuld daran, das er so eine Last zu tragen hatte?!Ohne es zu wissen?!Als ob nie etwas passiert wäre?

Seine Körper spannte sich und richtete sich weiter auf. Sein Mund war trocken und seine Lippen bebten leicht. Dann setzte er zur Antwort an.

Ja!-Wollte er sagen, aber konnte er nicht. Tonlos verließen die Luftströme seinen Mund. Enttäuscht über sich und beschämt ließ er den Kopf sinken.mEr hatte es nicht tun können. Die Personen, dieses gesichtslosen Grimassen in Konoha hatten sich zwar zu Mördern herausgebildet, aber das waren noch andere Personen, denen er keine Schuld zusprechen konnte. Allen voran waren es Gesichter, die ihm zulächelten, Kakashi, Sakura und Naruto. Naruto.

„Nein, “sagte er bestimmter.“Ich will keine Namen hören. Dennoch möchte ich noch eines wissen.“

Sarutobi, der seine Überraschung nicht verbarg, erwiderte interessiert.“Was?“

„…hat Itachi das Attentat freiwillig gemacht? Oder wurde er dazu gezwungen?“

Darauf musste Sarutobi tief seufzen.“Warum quälst du dich so? Warum ist dir gerade das so wichtig? In den Rahmen, den ihm gegeben wurde, hat er..es freiwillig gemacht. Er wollte-“

„Das reicht!“ fuhr ihm Sasuke dazwischen. Warum hatte er überhaupt die Frage gestellt? Es lag doch so sicher auf der Hand. Das waren alle wichtigen Informationen, die er brauchte. Itachi war ein verrückter Massenmörder und nichts weiter. Der den Tod verdient hatte. In Zukunft, wenn sich ihm die Gelegenheit bot, würde er selbst Itachi zur Strecke bringen. Keine Gespräche mehr, die Naruto ihm vorgeschlagen hatte, nein, nur Blut würde sprechen. Vielleicht würde er auch bei Einigen aus Konoha die Klinge sprechen lassen, wenn das Dorf es schon nicht täte. So nachlässig, wie es war, musste er ihnen den Müll auch noch wegräumen. Oder besser gesagt, vor Augen zu rufen. Das war ein Grund, am Leben zu bleiben. Sogar der dritte Hokage, den er zu Kindeszeiten bewundert hatte, hat allen Glanz verloren und jede Achtung verwirkt. Sein Schicksal war Sasuke vollkommen gleichgültig geworden. Gleichgültig war ihm auch, was Sarutobi sagte.

„Eigentlich erkenne ich langsam, warum ich wieder unter den Lebenden weile. Es ist wie eine Strafe, die mich nach den Tod noch einholt .Zuerst haben wir einen Schüler von mir, den ich vor so vielen Jahren verloren habe, dann die Vernichtung des Uchiha-Clans und den einzigen Jinchuriki von Konoha, der noch immer unter Selbstzweifeln leidet, da er nicht unterstützt wurde, wann er es am nötigsten hatte. Wir haben vorhin einiges aufgeschnappt. Als Hokage habe ich wirklich vollständig versagt .Jedoch…“und er nahm wieder Bezug zur Gegenwart. “ ..müsst ihr dieses Kampf unbedingt gewinnen. Irgendetwas muss Kakashi euch in den letzten drei Jahren doch beigebracht haben!“

„Das größte Problem sind die Fesseln, “bemerkte Sasuke scharf.“Und ich habe keine Garantie dafür, dass Sie mich nicht angreifen, sobald ich Gegenwehr leiste. Sie stehen immer noch unter seinem Bann.“

„Nicht so sehr, wie du und Naruto glaubt, “ konstatierte Sarutobi.“ Orochimaru ist auf seinem neuen Gebiet gerade mal ein Anfänger. Er meinte, ich solle dich fesseln, er hat mir aber nicht den Gedanken übertragen, wie. Das heißt, die Fesseln kannst du selbst lösen. Probiers mal.“

Kaum einige Sekunden später fiel das Seil zu Boden, nachdem Sasuke mit einigen kurzen Kniffen einen Knoten zu packen bekam und diesen löste. Achtlos warf er das Seil zur Seite und rieb sich die Hände, während der Hokage fortfuhr:“Wie ihr von Orochimaru gehört habt, bin ich ein fehlgeschlagenes Experiment. Mein Körper hält diese Kraft kaum noch aus und wird bald versagen. Hier fängt es schon an.“Er wies auf seine Hände und Arme, die spröde und faltig waren. Einzelne, gröbere Hautfetzen lösten sich direkt vom Körper und die gelben Striemen leuchteten bedrohlich heraus. „Am Ende geht es eigentlich nicht mehr um mich, denn ich werde in den nächsten Minuten zerfallen. Orochimaru steht dann ganz alleine da. Schaffst du überhaupt den Weg zurück?“Wortlos richtete Sasuke sich auf, mied den Augenkontakt vom Hokage, als er kehrt machte und zielstrebig loshumpelte.

Wieder fiel Naruto zu Boden, wusste nicht, ob er seinen kaputten Arm oder seine Stirn berühren sollte, die nach dem letzten Tritt schmerzhaft pochte. Der Arm hingegen fühlte sich nicht nur taub und gebrochen an, er Knochen schien auch falsch zu liegen, was allgemein diese Stelle zusätzlich malträtierte. Ein großes Schnaufen folgte, Naruto stand wieder und er wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Er hatte sich gewehrt, auch den ein oder anderen Schlag ausgeteilt, welcher nicht ins Leere gegangen war, doch verfügte Orochimaru eindeutig über die größeren Kraftreserven. Dennoch wurden seine Schläge langsamer, dennoch brauchte er immer längere Pausen, um anzugreifen.

„Weißt du, warum ich am Ende gewinnen werde?“fragte Orochimaru verspielt und hielt auf Naruto zu. Er antwortete nicht, sein Körper wehrte sich nicht mehr. Schlussendlich konnte er nur noch weitere Schläge erwarten, in der Hoffnung, dass sein Kontrahent irgendwann müde wurde.

„Weil du nicht kaltherzig genug bist. Deine Gefühle, dein Mitleid stehen dir immer wieder im Weg. Damals durfte man kein Mitleid haben, wenn man überleben wollte.“

Er trat Naruto in die Beine, sodass dieser zu Fallen drohte. Blitzschnell streckte Orochimaru den Hals heraus, packte Naruto am Hals und drückte ihn so hoch, dass er nicht mal mehr mit den Zehenspitzen den Boden berühren konnte. Panisch griff Naruto in Orochimaurs Arm, zerrte, kratzte herum, aber das änderte sich nichts. Der Griff blieb fest. Unter klopfenden Herzen suchte er Orochimaru`s Gesicht, wollte etwas sagen. Die Stimme verweigerte sich ihn. Mit allerletzter Kraft kam ihn eine spontane Idee. Seinen Hals neigte er etwas zurück, um ihn mitsamt gesammeltem Speichels hervorschnellen zu lassen. Die Spuke traf genau ins Ziel. Orochimaru wischte sie sich mit der anderen Hand aus dem Gesicht und brüllte wutentbrannt.“Was glaubst du, wem du vor-``

Etwas rammte Orochimarus Körper rein und riss ihn zu Boden. Sasuke, als auch Orochimaru fielen dumpf zu Boden .Daneben, welches Naruto im Fall sah, bewegte der dritte Hokage in sein Gesichtsfeld. Nach Luft prustend landete Naruto auf die Knie und wich augenblicklich zurück .Wie war Sarutobi so schnell hergekommen? Es trennten sie keine zwei Meter mehr.

„Naruto,s teh auf!“befahl er aggressiv.“Hör auf, so einen jämmerlichen Anblick abzugeben!“

„Genau.“ hörte er Orochimaru im Hintergrund herumposaunen.“Nimm Naruto endlich gefangen. Ich bin immerhin dein Meister!“Sarutobi zog Naruto wie eine Puppe auf den Beinen. Dieser wollte abermals einige Schritte zurückschrecken, als er am kaputten Arm gefasst wurde und kurzzeitig abgetastet wurde.

„Wie konntest du es zulassen, dass dein Arm gebrochen wird?“fragte der Hokage vorwurfsvoll und machte eine empörte Mimik. Ungläubig starrte Naruto den Hokage an, der ihm entgegenblickte. Sein ganzer Körper wirkte irgendwie spröde und völlig verfaltet. Konnte er wirklich gegen einen Hokage kämpfen? Andererseits warnte ihn ein Gefühl. Warum machte der Hokage nichts? Was wollte er wirklich von ihm? Er schielte kurz zu Orochimaru rüber und dann..was machte Sasuke hier, wenn er gefesselt werden sollte? Allmählich dämmerte es ihn, doch Orochimaru wohl nicht, den aus seinen Gesicht blendeten weiterhin Gefühle wie große Gier ,Wut und Genugtuung .Inzwischen hatte der Hokage begonnen, in seiner Seitentasche zu kramen und hielt etwas fest.

„Naruto,“ sagte der Hokage auf einmal freundlicher und milder.“Du hast was Wichtiges verloren, dass ich dir zurückgeben will.“Mit gespannter Erwartung beobachtete er wie, sich Zentimeter für Zentimeter des besagten Objektes auf ihn zubewegten und sich auf offener Hand entblößte. Naruto schluckte tief, als er sein Konoha-Stirnzeichen sah.

„Kannst du deinen Kopf bitte etwas nach vorn neigen? Wenigstens für ein einziges Mal sollen meine Hände noch für etwas gut sein…“

Automatisch und gleichzeitig mit gewisser Ehrfurcht kam Naruto der Aufforderung nach und ließ es zu, dass das Stück Stoff sanft um seinen Kopf gewickelt wurde. Die Enden wurden zusammenverknotet und festgezogen, während Naruto atemlos zum Boden blickte und nicht fassen konnte, was geschah. Einige Sekunden vergingen, ehe er wagte, aufzusehen.

Da war es wieder. Das selige Lächeln, was er aus seiner Kindheit aus kannte, welches ihm entgegengebracht wurde und was ihm für kurze Zeit den Tod des dritten Hokages vergessen ließ.“So siehst du schon eher wie ein zukünftiger Hokage aus.“

„Warum funktioniert es nicht?!“sprach wandte Orochimaru gänzlich verwirrt ein.“Warum hörst du nicht auf mich?“

„Da meine Zeit abgelaufen ist,“ antwortete Sarutobi ruhig auf seine Frage.“Nicht aber die Zeit anderer.“Urplötzlich wurde er ernst und seine Stimme wurde von Silbe zu Silbe lauter. Naruto, Sasuke, euch ist wohl die Stellung als Konoha-NInjas bewusst. Darum gebe ich euch als Hokage jetzt den Befehl, Orochimaru zu töten. Hier an Ort und Stelle! Und Orochimaru…“Sarutobi wandte seinen ehemaligen Schüler sein von Rissen entstelltes Gesicht zu. Die gelben Striemen verloschen nach und nach, jedoch zeigte sich unter der Deformierung noch ein zufriedenes Lächeln ab.“Bis gleich…“Danach schloss der Hokage entspannt seine Augen und zerfiel augenblicklich zu Staub. Übrig blieb ein Haufen Asche, der die einzelnen Überreste darlegte. Orochimaru stand wie vom Blitz getroffen da.

„Es ist, wie der Hokage gesagt hat. Gleich ist es zu Ende mit dir,“ bemerkte Sasuke.“Gerade du, der als Intelligentester unter den Sannin gilt, hast es geschafft, dass du deinen letzten, einzigen Trumpf, dein Experiment durch Leichtfertigkeit und Unwissen verspielt hast. Welch eine Schmach.“

„Sei still!“ zischte Orochimaru zurück. Er wandte sich um, holte mit dem Bein aus und trat Sasuke in den Magen .Er krümmte sich vor Schmerz zur Seite und hielt sich krampfhaft am Bauch. Kurzweilig sah es aus, als müsse er sich übergeben, doch er hielt es rechtzeitig zurück.“Was glaubt ihr, wer ich bin?“fragte Orochimaru und stemmte die Arme in die Hüften.“Hier war Tritt Nummer eins. Glaubt mir, dass das nicht der Erste war.“Einen Schritt machte er auf Naruto zu, bis ihm eine Hand in die Wade griff und standhaft festhielt.

„Kannst du nicht mal …eine Sache zu Ende bringen?“fragte Sasuke mit zittriger Stimme.“Ich lieg doch direkt vor dir.“

Ehe Orochimaru darauf reagieren konnte, traf ihn eine Faust mit voller Wucht ins Gesicht, was ihn rückwärts fallen ließ. Naruto humpelte weiter vor, die Faust immer noch erhoben, jederzeit zuzuschlagen. Der Hokage hatte es geschafft, ihn wieder die Dinge klarer sehen zu lassen. Er hatte in Naruto wieder Dinge wieder in Bewegung gebracht. Die, die ihn weitermachen ließen, koste es, was es wolle. Die Faust wanderte in seine Seitentasche, wo er den verbauten Kunai mit Explosionstab hervorholte. Er warf ihn in Orochimaru`s Richtung. Da jener auswich und nicht wusste, dass dies eine Fälschung war, die nicht explodierte, sprang er Naruto hinterrücks in die Falle. Mit dem nächsten Schlag lag Orochimaru am Boden. Naruto setzte sich prompt drauf und prügelte auf ihn ein. Fünf, sechs Schläge trafen ins Schwarze, dann kehrte sich das Blatt. Orochimaru stieß Naruto mit den Beinen zur Seite und verpasste ihn einen besonders harten Schlag, der ihn gegen einen umgestürzten Baum prallen ließ. Dabei wurde er vom Aufprall herumgerissen und landete hinter den Baum, sodass er für Orochimaru und Sasuke im Dunkeln blieb.

Orochimaru strauchelte kurz und wischte sich prustend das Blut aus dem Gesicht.“Warum macht ihr nach alldem weiter?“zischte er zweifelnd.“Durch euren Sieg hättet ihr gar nichts gewonnen.“Sasuke antwortete nicht. Er hatte alle Mühe, seine unbeschreiblichen Schmerzen zu unterdrücken und nicht den Schwindel nachzugeben. Achtlos ging Orochimaru an ihm vorbei, zum gefallenen Baumstamm rüber und kehrte ihm so den Rücken zu. Sasuke stützte sich auf seine Arme und robbte Zentimeter für Zentimeter vorwärts. Mit gebührend Abstand, aber nah genug, um auch treffen zu können, blieb er liegen. Seine Hand wanderte unter sein Shirt und bekam die abgebrochene Schwertklinge zu fassen, die er seit dem Schwertbruch aufgehoben hatte. Er wollte gerade auf Orochimaru zielen, da sprang Naruto-ohne Stirnband hinter dem Baumstamm hervor und klammerte sich an seinen Rücken fest. Orochimaru schrie wütend auf, versuchte Naruto abzuschütteln. Beide Silhouetten waren so ineinander verkeilt, dass es dauern würde, bis sich beide wieder trennen würden. Wahrscheinlich würde Orochimaru über die größeren Reserven verfügen. So wäre es eine vertane Situation. Oder war es ein Kagebushin? Er konnte nicht mehr Original von Fälschung unterscheiden. Die Schwertspitze begann zu bibbern. Seine Sicht verschwamm ein weiteres Mal. Verdammt! dachte er unter zusammengekniffenen Augen. Wenn es so weiter ging, war er vollkommen kampfunfähig. Er musste jetzt handeln, wenn er sich nicht von Orochimaru gefangen nehmen wollte. Er tat es nicht für sich selbst, auch nicht für Konoha…

-„Hasse mich“, hallte eine Stimme in ihn plötzlich.“Hänge bis zum Tag der Rache um jeden Preis am Leben!“Itachi erschien vor seinen Augen und sah abschätzend auf ihn herab. „So wirst du nie an mich herankommen..ohne Hass und ohne Rache.“Seine toten Eltern tauchten in Sekundenbruchteilen vor ihm auf. Sein ganzer Clan .Itachis mordlustige Augen.

…ach ja… richtig. Wie hatte er das Wichtigste vergessen können?

Aus einer anderen Ecke hauchte es hingegen:“Und was wird aus Naruto?“

Alles wurde schwarz. Sasuke klappte den Munde nervös mehrmals auf und zu, ehe er sich auf die Lippen biss, die sich zu einer weißen Linie verzogen.

Beinah hatte er das Wichtigste vergessen.

Sein Blick veränderte sich zu einem finsteren, starren Ausdruck. Seine Hand, die die Schwertspitze nun im straffen Griff umfasste, wanderte mechanisch hoch. Die Klinge lechzte nach Blut.

Er tat alles, um seine Rache zu bekommen.

Sein letzter Kagebushin war im richtigen Moment gekommen. Die Explosion hatte ihn wohl nicht auseinander genommen. Sodann hatte er hinterm Baumstamm gekauert, wobei Naruto ihm den knappen Befehl geben konnte, Orochimaru festzuhalten. Sein Kunai baumelte in der Hand. Fast lautlos erklomm er den Baumstamm und lugte zu Orochimaru herüber, der vollends damit beschäftigt war, seinen Kagebushin zu greifen. Den Atem raubte es ihn, als er sich vorkam, wie ein Spiegel in sein früheres Ich zu sehen. Gebranntmarkte, voller Quälerei und Abscheu gezeichnete schwarze Augen, die nur aus einen riesigen Reservoir an inneren Schmerz entstehen konnten und sich nicht mehr verbergen ließen. Da war er wieder, dieser eiskalte Blick, der ab und an zutage trat, eine Seite, die Naruto kaum kannte. Mit erhobener Klinge lag er da und fixierte Orochimaru .Naruto musste schlucken bei einer Vorahnung, die sich in seine Gedanken schlich.as hatte er vor…?Sasuke wollte doch wohl nicht etwa…?!

Sein ganzer Plan war gescheitert. Aus eigener Selbstüberschätzung hatte er nicht auf Kabutos Ratschlag gehört, sie beide rechtzeitig zu trennen und sie als Gefahr einzustufen. Anstatt seine Unsterblichkeit zu erlangen, war er wie ein Kaninchen in die Enge getrieben worden. Seine Waffen und Untertanen hatten nicht ausgereicht, Manda, Kabuto, selbst der dritte Hokage hatten nicht erreichen können, was er sich so lange erhofft hatte. Warum war das so? Er hatte es in ihren Augen eindeutig gesehen. Er konnte die Realität, dass seine Kontrahenten nicht verzagen und weitermachen würden, nicht fassen. Immerhin war er ein Sannin, jemand, der einen ganzen Krieg überlebt hatte! Die Realität ekelte ihn an, die Welt ekelte ihn an, so wie er den Krieg erfahren und zu hassen gelernt hatte.

Damals auf dem Schlachtfeld war ihm das erste Mal bewusst geworden, wie verdorben die Welt war. Im Eifer des Gefechts und dem Willen zu überleben, aber auch Schaden anzurichten, hatten sich die Menschen in blutrünstige Tiere verwandelt und vor nichts mehr zurückgeschreckt. Er hatte miterlebt, wie Menschen in Reihen gestellt und wie Vieh abgemetzelt wurden. Auch Unschuldige ließ der Krieg nicht zurück. Einige waren verrückt geworden, andere hingegen hatten Spaß an der ganzen Sache entwickelt-Menschen waren vorn Natur her grausam. Die meisten wiederum hatten aus der Dynamik des Krieges lernen müssen, um zu überleben. Eine Lektion veränderte sein Leben, denn von da an sagte er sich:

Ich darf kein Mitleid zeigen, um zu überleben und meine Ziele erreichen zu können. Wenn ich im Krieg Mitleid gezeigt hätte, wie so manch anderer, wäre ich nicht mehr hier. Dieses Naturgesetz wurde auch mein Gesetz. Ein grausames Gesetz, dem ich mich fügen müsste, um es später zu brechen, wenn ich erstmal unsterblich war. Dann konnte ich mich darum kümmern, dass keine Kriege mehr entstehen würden. Ich selbst würde dafür Sorge tragen, dass die Welt, der Mensch sich veränderte. Und dafür war ich bereit, jeden Preis zu zahlen. Mein Team zu verlassen, meine Seele zu verkaufen und Opfer im Kauf zu nehmen, die der Sache gerecht wurden. Erst waren es nur einige, ausgewälte Exemplare, die ich dahin raffen ließ, doch schon bald wurden es mehr, als meine Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren. Ob alte oder junge Menschen, ob Männer, Frauen oder Kinder –Unterschiede machte ich bald nicht mehr. Ob sie weinten, vor Leid schrieen, sich unter Schmerzen krümmten, hier eine Spritze bekamen oder da die Haut bei lebendigen Leibe abgezogen bekamen, kümmerte mich bald nicht mehr, denn Mitleid zu zeigen, würde Schwäche offenbaren, worauf sich alle stürzen würden. Mitleid würde meinen Tod bedeuten. Darum tötete ich sie alle ausnahmslos, wenn sich nicht mehr vom Nutzen waren. Damit sie mir nicht mehr mit einer Klinge in den Rücken fallen konnten.

Bisher hatte dieses Naturgesetz funktioniert, jedoch fühlte er sich im Blick auf die Realität schwach. Nein! Dem wollte er sich nicht fügen! Er war dem Ziel so nahe! Er schlug um sich und hielt verblüfft inne, als er einen weiteren Naruto auf den Baumstamm vor sich hervorkriechen sah. Er hielt einen Kunai in der Hand. Ein verpuffendes Geräusch hinter seinen Kopf und im nächsten Moment ragte ihm eine Schwertspitze aus dem Bauch. Mit geweiteten Augen blieb er stehen und sah das Unvermeidliche kommen. Auch Naruto hatte seinen Kunai abgeschossen und in Orochimarus Hals sein Ziel gefunden. Beides ragte von der jeweils anderen Seite hervor. Der Sannin fasste sich an die Brust, während Blut aus seinen Adern austrat und seinem Körper die letzte Energie entzogen wurde. Der Körper strauchelte und sank zu Boden. Während seines Falls bohrte sich nur noch eine Frage in seinen Kopf, ehe sich seine Gedanken für immer verdunkelten: War er derjenige gewesen, der falsch gelegen hatte…?

Naruto hatte es genau gesehen. Die erschrockenen Augen , die sich im Fall zu ausdruckslosen, leeren gewandelt hatten. Sie hatten gesiegt. Er atmete die Luft erleichtert aus, versuchte seinen zitternden Körper verständlich zu machen, was seinen Geist schon längst erreicht hatte. Kauernd auf den Baumstamm tastete er sich weiter fort, um einen Blick auf dem Leichnam unter sich zu erhaschen. Er musste sich selbst davon überzeugen-einige Zentimeter zu weit und er fiel kopfüber hinunter. Grob prallte er auf den Rücken auf, sein Körper zuckte leicht unter dem Schmerz, dem vor allem sein gebrochener Arm ausstrahlte. Seine Sicht fuhr Karussell. Endlich hatte er die Bestätigung. Die schwarzen Haare waren Orochimaru zwar übers Gesicht gefallen, jedoch konnte er die pupillenlosen Augen erkennen. Er war tot! Tot! Wie viele Ninja hatten versucht, den Sannin zur Strecke zu bringen-und es nicht geschafft? Und jetzt lag er vor ihm. Sie konnten jetzt nicht mehr zu Experimenten missbraucht werden. Sie waren in Sicherheit. Naruto bewegte den Kopf zum Himmel, der mit einer Spur von Rot getränkt war, die Wolken in Gold gesprenkelt. Sonnenuntergang, hatten sie so lange gekämpft? Das Zeitgefühl war ihm völlig abhanden gekommen. Da würden ein paar Minuten Liegen auch nicht mehr schaden….widerstandslos gab er sich kurz hin…und erschreckte leicht, als es beim nächsten Augenöffnen bereits dunkel war und die Wolken von funkelnden Sternen abgelöst waren. Die Kälte war von dem Boden aus bis in jede Zelle des Körpers gesickert, sodass seine Glieder ganz taub waren. Bei jedem Atemzug bildete sich Nebel vor seinem Gesicht und die Nässe in Schlamm und Kleidung verstärkte das Gefühl von Starre zusätzlich. Die Temperatur war in die Minusgrade gewandert. Naruto wollte sich aufrichten, doch die unverletzte Hand, auf die er sich stützen wollte, war bereits steif gefroren. Er konnte nichts mehr tun, außer sich zu fügen….

Irgendwann, nach unzähligen Minuten konnte Naruto ein Scharren wahrnehmen, die sich als regelmäßige Schritte entpuppten. Jemand peilte ihre Richtung an. Die Person nahm vorsichtige Schritte, wahrte Abstand, als könne sie sich nicht entscheiden, was zu tun ist. Umso überraschter war Naruto, als er bemerkte, wie sich etwas um ihn rankte, kringelte und dann mit unerklärlicher Kraft hochhob. Das Knistern von Blättern rauschte in seinen Ohren. Er ließ sie gewähren, musste es. Der Höhenflug endete abrupt, als er unsanft gegen einen Baum gestoßen und gedrückt wurde, um eine aufrecht sitzende Position einzunehmen. Das Winden der Ranken löste sich auf. Sasuke widerfuhr wohl die gleiche, sanfte Behandlung, denn unmittelbar rechts von sich hörte er ihn schmerzhaft aufstöhnen, als auch er gegen den Stamm gepresst wurde. Ein Feuer wurde entfacht. Die Person setzte sich gegenüber von ihnen hin und stocherte mit einem Stock im Feuer herum. Notwendige Wärme wurde herangetragen, löste die gefrorenen Glieder auf. Naruto konnte die Person nach längeren Zögern eindeutig zuordnen: Es war der Feind mit den Pflanzenelement, einer der Söldner Orochimarus, der ihnen vor Kurzem gegenüber gestanden hatte. Was trieb ihn zu so einem Verhalten? Seine Mimik verriet absolut gar nichts, doch stand seine Stirn sorgenvoll in Falten. Nachdenklich warf er ein Stück Holz in die Glut. Mit steigernder Körperwärme kehrte auch wieder Leben in seinem Geist und seine Glieder. Er testete seine rechte Hand und konnte sie erfolgreich ballen und strecken. Der Pflanzenmann machte Anstalten aufzustehen, als er das sah.

„Warte!“rief Naruto und hob eine Hand. Der Pflanzenmann fokussierte ihn nun genauer und ließ sich kraftlos in den Schneidersitz fallen.

„Was wollt ihr noch von mir? Reicht es euch nicht, dass ich euch geholfen habe?“eriwderte er.

„Wir wollten vielmehr wissen, warum du, gerade du, aus heiteren Himmel heraus-``fing Naruto an.

„Warum hast du uns geholfen?“brachte es Sasuke schließlich auf den Punkt, welches ihm einen gefährlichen Seitenblick einfangen ließ.

„Es war nicht von mir gewollt, sondern hat sich eher ergeben, “zischte der Pflanzemann.“Ich wollte mich eigenhändig von Orochimarus Tod überzeugen, nachdem er uns jahrelang benutzt hat. Wir wollten schon viel länger ausbrechen, abhauen. Alles wäre besser gewesen, nur keine Experimente mehr! Wir hatten einen Fluchtplan gemacht, alles war auch vorbereitet. Stattdessen ist meine Familie heute von Orochimaru getötet worden und liegt jetzt begraben in irgendeinem Loch im Wald.“

„Es tut mir leid“, war das Einzige, was Naruto nach alldem hervorbringen konnte.

Unbeirrt, jedoch mit brüchiger Stimme fuhr er fort.“Endlich ist Orochimaru Tod! Welch Heil für alle, die unter ihm arbeiten mussten. Darum habe ich euch geholfen. Ich würde es nicht so bezeichnen, dass ich Symptahien für euch hege, da ihr mir eigentlich fremd seid .Vielmehr wiegt die Tatsache, dass ihr mir einen Gefallen getan habt. Außerdem wollte ich keine Schuld mit mir herumschleppen, da ihr mich und meine Familie verschont habt, obwohl ihr unsere Feinde wart. Dies hat auch jetzt vorm sicheren Tod bewahrt, denn ich hätte euch mit anderer Ausgangslage Hals über Kopf die Kehlen durchgeschnitten. Euer weiteres Schicksal interessiert mich Null Komma nichts und es ist besser, wenn wir hier auseinandergehen. “

Das wirkte. Eine unangenehme Stille wie ein Leichentuch hüllte sich über das Lager. Spannung lag in der Luft und drohte zu explodieren, bis der Pflanzenmann sich fast so schnell wie eine Katze erhob und ein letztes Stück Holz teilnahmslos ins Feuer warf .Seine Hand wanderte zielstrebig in die Jackentasche und er schien abzuwägen, ob er etwas hervorholen sollte oder nicht.

„Was wirst du jetzt machen?“schnitt Naruto noch einmal ein und fasste sich dabei an den pochenden Kopf.“So ganz ohne Familie…?“

„Erstmal werde ich zu Bekannten nach Sunagakure gehen und ihnen von der schlimmen Nachricht berichten. Danach, was weiß ich? Ich werde wohl damit leben müssen, meinst du nicht auch?“Er blickte prüfend von einer Person zur nächsten und nahm den Faden wieder auf.“Euch scheint es etwas besser zu gehen. Würdet ihr auch den Weg bis zum Turm, dem Ende der Chuunin-Prüfung schaffen?“Dir Frage lag in der Luft und Naruto wusste erst nicht so Recht, worauf er hinaus laufen sollte, bis er sie sah. Sie wurde aus der Jackentasche geangelt. Fast schwerelos lag sie in der Hand. So klein und doch so wichtig. Das, worauf die ganze Prüfung ausgelegt war. Die richtige Schriftrolle. Er sah sofort das passende Symbol. Die Schriftrolle! Sein Herz fing wie wild an zu klopfen, dabei war der Kampf längst vorbei. Damit hatte er nicht mehr zu hoffen gewagt.

„Die drei Genin, die wir vor unserem Treffen beseitigt haben, “erklärte der Pflanzenmann ebenso erregt,“ hatten diese Schriftrolle bei sich. Wir wollten diese und die Schriftrolle einer anderen Geningruppe nutzen, um uns in Konoha abzusetzen und anschließend zu fliehen. Dieser Plan wurde vereitelt und bringt mir nichts mehr, vielleicht ja euch?“Auf der Schriftrolle wurde ein Kompass drauf gelegt. Wahrscheinlich, um sich ein letztes Stück von Würde zu erhalten, drehte sich der Pflanzenmann, nachdem er die Schriftrolle und den Kompass zu Boden gelegt hatte, um, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen. Der Mann stimmte Naruto ein wenig nachdenklich. Am Ende hatte er trotz seiner Verfeindung ihnen gegenüber eine nette Geste gezeigt.

Die Schriftrolle wiederrum zog fortan seine Aufmerksamkeit auf sich. Naruto wollte danach greifen und bückte sich vor. Ein stechender Schmerz in seinem Arm warnte ihn jedoch, allzu eilig an der Sache heranzugehen. Er ließ sich wieder zurückfallen, atmete mehrmals tief durch, wartete bis der Schmerz abklang.

„Wie es scheint, heilt Kjuubi dich noch nicht ausreichend.“

Naruto nickte stumm, gleichfalls fühlte er, wie sein Gesicht ein wenig bleicher wurde. Erinnerungen von nicht geraumer Zeit stiegen in ihm hoch. Erinnerungen, die ihm ängstigten oder verwirrten. Außen wie innen schmerzte alles. Denn, wenn sogar sein bester Freund ihn tot sehen wollte, wem konnte er dann vertrauen?

Währenddessen war Sasuke aufgestanden und setzte sich gegenüber von ihm hin. Er musterte ihn argwöhnisch von Kopf bis Fuß. Naruto ertrug dieses Vorhaben trotzig, kam aber nicht umhin, auch ihn abzuchecken, mehr aus Pflichtbewusstsein, als mit Gefühl. Beide sahen wohl ziemlich lädiert aus, Blutrinnsale traten überall raus, blaue Flecken waren über die ganzen Körper übersät und vor allem die Handgelenke waren geschwollen, als würde man dicke Handschuhe tragen. Einen dicken „Handschuh“ streckte nun Sasuke aus, um den gebrochenen Arm zu erreichen. Naruto, ließ es stumm geschehen, bemerkte, dass sein Arm nicht grob, sondern ganz behutsam abgetastet wurde.

„Der Knochen wurde glatt durchgebrochen. Wir könnten die Heilung Kjuubi überlassen, aber es besteht die Möglichkeit, dass er die Knochen falsch zusammenwachsen lässt. Es wäre besser, wenn wir ihn richten.“

Der Gedanke an noch mehr Schmerzen behagte Naruto überhaupt nicht. Und, dass Sasuke ihm helfen wollte, noch weniger. Auf Almosen konnte er verzichten. Widerspenstig schob er das Kinn vor und drehte sich etwas weg.

„Welchen Sinn macht es, eine Leiche behandeln zu wollen?“fragte Naruto schnippisch.

Sasuke hielt kurz inne und ließ den Kopf etwas sinken.„Wenn es der Leiche danach besser geht, viel. Vor allem, wenn so etwas wie ein Zuhause auf ihm wartet.“

„Und wenn sich die Leiche nicht behandeln lassen will?“

„Dann wäre sie ziemlich dumm, diese Chance zu verpassen..“Dabei sah Sasuke ihn mit einem Funkeln in den Augen an.“Nicht wahr?“

„Der `´Mörder“ wäre ebenfalls dumm, sein Opfer behandeln zu wollen, oder?“Darauf blickte Naruto seinem Gegenüber etwas zerknirscht an. „Er hätte sein Ziel, den Mord, verfehlt und …wahrscheinlich Gewissenbisse.“

Sasuke ging auf das letzte willentlich nicht ein.

„…Stimmt, der Mörder wäre wohl dumm. Das Opfer hingegen könnte seine Dummheit ablegen, indem es sich behandeln ließe, um so seinem Peiniger und den Schmerzen zu entkommen.“

Naruto schüttelte leicht den Kopf.

„Das Opfer müsste nicht fliehen, wenn der Mörder bereit wäre, dazuzulernen. Dann wären Mörder und Opfer nur noch halb so dumm und könnten Wege finden, den Streit beizulegen, bevor sich die Lage verschlimmern würde.“

„Ich werde mich nicht ändern!“Sagte er eiskalt.“Ein erster Schritt könnte dennoch sein, den Ärmel vom linken Arm hochzukrempeln. Natürlich unter Vorbehalt.“Sasuke verharrte in seiner Position und wartete geduldig ab. Naruto seufzte schließlich schwer, nahm seine rechte Hand zur Hilfe, um den Stoff hochzuziehen und den Arm freizulegen. Unterdessen riss Sasuke seinen letzten, vorhandenen Ärmel ab und fing an den Stoff in Striemen zu zerlegen. Die Fetzen und einen Stock, der zur Stabilisation fungieren sollte, lag er neben sich. Er nahm beide Hände zur Hilfe und suchte sorgfältig den gebrochenen Amr an, bis er einen bestimmten Griff einnahm.

„Bist du bereit?“fragte er ernst.

„Ähm,…könnten wir nicht warten…also… nein, “brabbelte Naruto unsicher vor sich hin.

„Wenn du wegschaust, ist es wohl erträglicher für dich. Ich zähle bis fünf.“

Naruto drehte den Kopf etwas weg und gab stumm ein Gebet zum Himmel.

„Eins….“

Woran sollte er denken? An Sakura?

„Zwei…“

Tsunade auch, alle würden es besser hinbekommen, nur nicht dieser Sturko-

Ein lautes Knacksen ertönte, als der Knochen wieder zurechtgerückt wurde, mitsamt untermalt von einem lauten Schmerzensschrei seitens Naruto`s. Mit Tränen in den Augen wippte er nach vorne und hinten, ertrug den Schmerz stumm, bis er endlich die passenden Worte fand.“Du-verdam-mtes Arsch-loch!“

„Am besten macht man es immer noch, wenn der andere nicht damit rechnet,“ sagte Sasuke neutral. „Jetzt ist es immerhin vorbei…halt doch mal still!“ Ein Stofffetzen fiel hin. Er musste einen neuen Versuch starten, Naruto zu verarzten. Dazu half es, dass beide ein wenig näher rückten. Die Fetzen zogen geschmeidig ihre Bahnen um den Arm, dazu wurde der Stock mit eingehüllt. Schmerz spürte Naruto hierbei nicht, trotzdem fühlte er, wie sich unter Spannung seine gesunde Hand verkrampfte. Er stellte fest, dass sich unter seinen unregelmäßigen Atemgeräuschen auch die einer anderen Person mischten. Innerlich windete er sich wie ein Wurm hin und her. Die unterschiedlichsten warmen, kalten, Gefühle bündeten sich zu einem undefinierbaren Knäuel zusammen, dass er nicht durchschauen konnte. Hier inmitten der Prüfung und mit so kargen Energiereserven wollte er sich auch nicht damit befassen. Darum half es, sich etwas vor Augen zu halten. Ein Synonym, welches ablenken und entspannen sollte. Stumm bewegten sich seine Lippen, doch kein Wort kam heraus. Dafür schämte er sich zu sehr. …ich bin ein Stein…ich bin ein Stein…Unzählige Male brachte er die Worte herunter, bis sie ihre Wirkung zeigten und Naruto die Sache zu dumm wurde. Sein Arm war schon längst verbunden, Sasuke legte gerade etwas Holz nach und setzte sich wieder neben ihm. Viellleicht, dachte Naruto und betrachtete seinen verbundenen Arm, war die Sache ein bodenloses Fass. Überhaupt sollte er irgendwann mit dem Vernünftig sein anfangen und die Tatsachen mit anderen Augen betrachten. Sasuke hatte willentlich versucht, ihn umzubringen. Hatte er überhaupt nur einen Moment gezögert? Oder an die Konsequenzen gedacht? Bedeutete er ihm am Ende gar nichts? Wirklich nichts, nach all den drei Jahren? Er wollte in seinen Kopf sehen, die Gedanken schwarz auf weiß lesen können. Ein einziges Mal. Dann hätte er endlich Gewissheit, anstatt ihm Dunkeln rumzustochern. Ja, vernünftig sollte er sein und doch…Stoff raschelte, ein Stückchen war er weiter gerückt. Naruto neigte seinen Kopf so weit, bis er auf eine Schulter traf und lehnte ihn an den Körper. Keine Ablehnung, keine Abwehr. Das Feuer knisterte vor sich hin. Und doch…wollte er die Hoffnung nicht aufgeben.

Das Holz war längst abgebrannt. Helligkeit durchströmte den Wald. Der letzte Tag der Prüfung war angebrochen. Sasuke hatte mit Hilfe des Kompasses die Führung vorgegeben. Schnaubend stützte er sich an einen Baumstamm ab und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Sein Blick war mehrere Male auf Naruto zurückgefallen und es waren ihm im Laufe des späten Morgens zweierlei Dinge aufgefallen. Erstens: Sie kamen kaum voran. Es war unwahrscheinlich, dass sie den Turm rechtzeitig erreichen würden. Zweitens: Naruto`s Wunden waren nicht abgeheilt. Kein bisschen sogar. Hatte sich Kjuubi geweigert, ihn zu heilen? Er bemerkte Naruto`s eindringlichen Blick und drehte sich wieder um. Er drückte sich ab und ging voraus. Wieder waren einige Meter geschafft. Eigentlich kämpfte man nicht gegen die Zeit, sondern die ganze Zeit gegen sich selbst. Trotz des rebellierenden Körpers, der tausend Hilferufe aussendete, weiterzumachen, war die Devise. Zwischenzeitlich kamen optische Täuschungen hinzu. Die Umwelt fing an, andere Farben anzunehmen, er sah kurzfristig irgendwelche Tiere, wo keine waren. Oder Menschen, die nicht da sein konnten. Irgendwann hatte er auch Angst verspürt. Angst am Gedanken, einen Schritt weiter zu machen. Den Körper weiter zuzusetzen und den dumpfen Schmerz überall zu spüren. Da war alles schon längst verblasst. Sie waren stundenlang gelaufen. Sein Wille war die ganze Zeit geknebelt und rissig geworden und er merkte, dass der Gedanke des Aufgebens immer größer wurde, aber noch nicht gewonnen hatte. Der Stand der Sonne erreichte zunehmend seinen Höhepunkt und Sasuke bezweifelte mittlerweile, ob sie überhaupt die richtige Richtung eingeschlagen hatten. Überall waren sie vom grünen Dickicht umgeben und nichts deutete auf einen Turm hin. Resigniert ließ er den Kopf ein wenig hängen. Der Wind heulte auf, fuhr pfeifend durch die Blätter. Die Äste rieben aneinander, schaukelten rauf und runter. Hie und da wurden Lücken freigegeben. Das Geräusch hatte ihm zum Aufschauen bewegt .Geradeaus blinzelte er intensiv zwischen den entstandenen Lücken hindurch .Nichts. Eine Lücke, drei, fünf, Lücken und dann, ein schwarzer Strich, der sich etwas abhob. Erschrocken ließ er den Kompass fallen. Das war kein Strich, bei genauerem Hinsehen war das ein Turm!

„Naruto!“rief er ein wenig wirsch.“Wir sind gleich da!“

Darauf folgte ein erschrickter Freudenschrei von hinten, der von anschließenden Schmerzensregungen abgelöst wurde. Naruto kam heran, mit einen Strahlen in den Augen, das in keinem Moment mehr mit seinen körperlichen Leiden in Kontrast stehen konnte. Sie waren auf der Zielgerade. Mit jeder Minute, die verstrich, lugte der Turm größer zwischen den Ästen hervor .Zwar zog Naruto ein Bein etwas nach, trotzdem gewann er an Schnelligkeit dazu. Irgendwann stockte das vordere Bein schlagartig, als würde es auf unsichtbaren Widerstand treffen. Beinah wäre er hingefallen, wenn er sich nicht rechtzeitig gefangen hätte. Fragend hob er das Bein und damit einen unsichtbaren Faden. Ein lautes Läuten von Glocken erschallte. Ein Signal einer Falle .Sasuke packte sich Naruto, der wie angewurzelt dastand und humpelte weiter. Wenn sie nur schnell genug wären, könnten sie rechtzeitig-zu spät. Geräusche kamen rasant näher, etwas schoss pfeilschnell seitlich von ihnen ein. Ein Kunai.

„Wir dachten schon, es käme keiner mehr.“Eine Männerstimme.

„Da meinte es das Schicksal wohl gut mit uns. Die Zwei sind verletzt.“Ein Mädchen mit blonden Haaren, höchtens 14 Jahre, kam hinter einen Baum hervor und deutete auf sie.

„Da sie so auf den Turm zusteuern, haben sie bestimmt eine Schriftrolle bei sich. Die holen wir uns, um den Genin-Rang endgültig ablegen zu können-hey Leute, ist dass nicht unser Jinchuuriki?“Ein Junge mit einer Brille stieß einen anerkennenden Seufzer aus.“Den habe ich mir aber stärker vorgestellt.“Naruto konterte mit einem lauteren Knurren. Der Brillenträger stieß sich vom Ast ab und landete geschmeidig, mitsamt eines geladenen Explosionskunais in der Hand.“Wie auch immer, rückt sofort die Schriftrolle raus!“forderte er.“Sonst gibt’s ein paar blaue Flecken gratis dazu.“

„Warte!“rief das Mädchen dazwischen.“In ihren Zustand wäre ein Kampf eventuell lebensgefährlich. Schriftrolle hin oder her-das muss auch netter gehen!“

„Was glaubst du, was ich ihnen gerade verklickert habe?!“rief der Brillenträger verärgert.“Schau auf die Uhr! Wir haben keine Zeit mehr! Also?“

Sasuke kannte bereit Naruto`s Antwort. Er konnte sie ganz deutlich verbittert in seinem Gesicht lesen. Wie konnten sie sich da rauszwängen? Gedanklich ging er seine Waffen durch. Es waren kaum welche vorhanden. Nei n, sie mussten da irgendwie durch.

„Ihr seid schwach“, sprach er unverwandt aus.

„Hä?“fragte der Brillenträger irritiert.

„Wie erbärmlich muss es sein, sich wie Feiglinge in der Ecke zu verstecken, um sich anschließend an zwei Verletzte zu vergreifen, die kaum noch Gegenwehr zeigen können? Sowas nennt sich nicht Chuunin.“

„Wir rücken die Rolle nicht raus“, ergänzte Naruto entschlossen.“Nicht nach alldem...und vor allem nicht an euch!“

Der Brillenträger lief erst rot an wie eine Tomate und sein Gesichtswinkel zuckten aufgeregt.“Wie…ihr …wollt!“Der Explosionskunai wurde abgefeuert, ein lauter Knall ertönte. Vögel scheuchten vom Lärm auf.

Sie hatten den richtigen Zeitpunkt abgepasst, um im kommenden Tumult entkommen zu können. Links seitlich war Sasuke abgesprungen und Naruto musste alle Kraft aufbringen, noch einmal aufzustehen. Nicht zu humpeln, sondern zu laufen, war ihre einzige Chance. Einzelne Bäume rannten an seiner Sicht vorbei, bis ihn die Kraft verließ und er laut losprustete. Auch Sasuke ging vor Erschöpfung in die Knie. Zu allem Überfluss hatte sich der Brillenträger nicht allzu weit vor ihnen aufgebaut, selbstbewusst und siegessicher.

„Wer ist hier ein Feigling?“neckte er triumphierend und legte den Kopf etwas schief.“Ihr habt möglicherweise eure letzte Gelegenheit verpasst …und Feiglingen sind entbehrlich….“Er zog zwei Kunai aus den Ärmel, maß kurz die Entfernung ab und ließ sie los. Naruto verfolgte in Sekundenbruchteilen die Flugbahn und die naheliegende Präzision dazu. Er will uns umbringen!-hämmerte es Naruto rasant durch den Kopf. Er wollte die Arme schützend hochreißen, doch sein gebrochener Arm rührte sich nicht, genau wie sein gesunder auf halben Weg erlahmte. Etwas schoss in den Kunai rein, dass seine Bahn ablenkte. Der andere Kunai bohrte sich in den Baum. Noch ehe Naruto, als auch Sasuke verstehen konnten, was sich da abspielte, waren zwei der drei Genin irgendwelche Geschosse ins Gesicht gefeuert worden. Gas wurde freigesetzt und hüllte sie in eine nebelige Wolke ein. Kurze Momente später hörte man ihren dumpfen Aufprall. Hingegen war der übrig gebliebene Brillenträger lebendiger und entrüsteter, als zuvor. Mit erhobender Faust lief er auf sie zu. Naruto hörte das Wehen von Stoff. Eine Person mit weißem Umhang landete vor ihnen und versperrte dem Brillenträger willentlich den Weg. Felsenfest ging der Maskierte leicht in die Hocke und streckte die Arme aus, wie eine unüberwindbare Mauer, die nichts vorbeilassen wollte. Der Brillenträger ließ sich dadurch nicht beirren, änderte die Bahn seiner Faust, schrie etwas Undeutliches und traf in die Öffnung der Kapuze. Der Maskierte strauchelte nicht, wich auch keinen Zentimeter zurück. Stattdessen holte er weit mit der Faust aus.

„Nicht schlecht…für den Anfang. Aber komm nur her, ich habe genug Wut in mir gestaut. Ich zeig dir, wie das geht.“

Die Faust fand ihr Ziel im Gesicht des Brillenträgers, das mit zusammenhängendem Körper nach hinten, gegen einen Baum geschleudert wurde. Der Baum bekam davon einen größeren Riss. Die Schusslinie war vorm Dreck und aufgewühlten Staub unvermeidbar nachempfunden worden. Der Maskierte ließ nicht lange auf sich warten. Er wandte sich halb zu ihnen um und warf schwungvoll die Kapuze zurück, um die Person zu zeigen, die Naruto schon an der Stimme erkannt hatte. Pinke Haare entblößten sich, grüne Augen stachen ihnen intensiv entgegen. „Sakura-chan?“fragte er mit aufgeklapptem Mund.

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Wie erschöpft sie aussahen! Sie so anzutreffen, hätte sie sich im Traum nie ausgemalt. Vom Nahen und mit klarer Sicht sprangen ihr die Wunden förmlich ins Gesicht. Vor Bestürzung führte sie unwillkürlich die Hand vorm Mund und versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken.

„Sakura-chan?“Naruto sah sie leicht besorgt an.

Genau der richtige Moment, um die Worte wiederzufinden.“Wer hat euch so zugerichtet?“fragte sie mit neugewonnener Stärke, als auch Wut. Gleichzeitig schritt sie zu ihnen und kniete sich vor ihnen hin.

„Orochimaru“, sagte Sasuke kühl…“Und Kabuto..und Manda…und seine Gefolgsleute und ein Kage…aber warum bist du hier?“Der stechende Tonfall ließ sie minimal zurückfahren. Sie krallte brutal ihre Fingernägel in den Oberschenkeln fest, sodass die Sehen weiß hervortraten.

„Tsunade hat mir …alles erzählt.“Widerwillig, so wie man Tsunade kannte. Erstmalig war sie mit ihrer Meisterin an die Köpfe gestoßen. T sunade wollte tatsächlich, dass sie ihr Schicht wie gehabt im Krankenhaus weiterführte.-Selbstbeherrschung nannte man das! Pah! Nach alldem, was sie in Erfahrung gebracht hatte! Nach der schlechten Vorahnung, die sie von Anfang an gehabt hatte! Und nach der Explosion am gestrigen Nachmittag, die vom Wald bis im Krankenhaus sogar das Geschirr zum Klirren gebracht hatte! Sie konnte nicht mehr nur nichts tun! Von da an hatte sie alles schnell geregelt-Ino übernahm freiwillig eine weitere Schicht und sie hatte sich klammheimlich aus dem Krankenhaus geschlichen..bis hierhin. Sie hatte hier in der Nähe des Turms gewartet, da Naruto und Sasuke schließlich hierhin finden mussten…und eine kleinere Explos-`

„Ist schon gut, Sakura.“Naruto`s Blick, der bisher auf ihre Hände geruht hatte, schaute sanft zu ihr hoch..“Du sorgst dich immer viel zu sehr um uns… und bürgst dir dabei selber zu viel auf. Es gibt doch gar keinen Grund dafür. Wir sind stark. Und wir sind hier…und…“Er hob den gesunden Arm und zeigte führend mit den Daumen nach oben. Sein bekanntes, strahlendes Lächeln spielte in den Mundwinkeln.“Du weißt doch, dass ich immer meine Versprechen halte! Das ist mein Ninja-Weg!“

Sakura biss sich zuerst in die Unterlippe-um die Tränen zurückzuhalten. Mehr und mehr jedoch drang ein leichtes Lächeln hindurch, welches Sakura Naruto zurückschenkte. Sie senkte den Kopf und musterte ihre Hände, die nun völlig entspannt auf ihren Schoss gefaltet lagen. Sie brauchte, nicht aufzusehen, um zu wissen, was jetzt kam.

„Tss, darauf würde ich keinen Pfifferling verwetten. Er hat seine ganzen Versprechen am nächsten Tag sowieso wieder vergessen.“Sasuke hatte wohl einen Arm etwas gelangweilt gehoben.

„Was?!“Naruto war wohl zornig herumgefahren.“Zu deiner Info: Bei meinem wichtigsten Versprechen spielst du ganz groß mit! Aber das geht ja in deinem Eisklotz-Gehirn nicht rein!“

„Wie war das?!“

Und dann ließ Naruto eine kleine, bedauernswerte und unglückliche Bemerkung fallen.“Du bist so fies! Da wollte ich einmal cool, stark und autonom wirken…und du hast mit diesen einen Moment versaut!“

„HÄ? Was ist denn das wieder für eine Schote? Wäre mir neu…“

Jetzt ging es wieder los…Sakura hätte sich in solchen Momenten normalerweise genervt an die Schläfen gefasst und wäre vonstatten gegangen. Ausnahmsweise klang es diesmal dagegen wie Musik in ihren Ohren, die sie nicht missen wollte.Sie bereute es kein Stück, hierhergekommen zu sein, hier zur Prüfung…

„Die Prüfung!“rief Sakura panisch.“Wir haben keine Zeit mehr!“Sie machte einen Satz vor und ging routinemäßig an die Untersuchungen heran. Sakuras Hand glühte grün auf. Chakra ließ sie durch ihre Körper schnellen. Arme, Beine, Bauchbereich, Kopf prüfte sie schnell und präzise. Der eine machte gern, der andere weniger gut gelaunt mit. Sie waren nicht lebensgefährlich verletzt. Narutos linker Arm, einen Sehnenriss am Fuß…..Sakura ging gedanklich alles durch. Sasuke hatte eine angeknackste Rippe, darum bekam er weniger Luft…einen verstauchten Fuß und seine verletzte Hand, kombiniert mit Naruto`s Schwäche-das waren Kjuubis Spuren! Sakura musste sich mit aller Kraft zusammenreißen, sich nicht impulsiv an die Narbe zu fassen. Sie schüttelte den Kopf und versuchte da anzusetzen, wo sie begonnen hatte. Die zahlreichen Wunden dazu addiert -mit den Wunden konnten sie nicht noch 1.5 km bis ins Ziel laufen. Die Heilung dagegen würde schlicht zu lange dauern...und die Erschöpfung mit eingerechnet… ein Ding der Unmöglichkeit. Sakura rammte verzweifelt ihre Faust in den Staub. Während Naruto fassungslos dabei zuschaute, begriff Sasuke als Erster die verzwickte Lage.

„Du hast schon genug für uns getan..“ sagte er ruhig an Sakura gewandt. Er stand sogleich auf.“..komm Naruto, wir gehen!“

Unschlüssig wusste Naruto nicht, ob er der Aufforderung folgen sollte oder nicht, zwischen zwei Stühlen.

„Geht nur…“flüsterte Sakura kaum hörbar.“Das ist eure einzige Chance…“Naruto nickte bedächtig.“Danke, Sakura.“Schritte entfernten sich. Sakura kauerte in ihrer Hockposition weiter übern Boden. Selbst die Tränen wollten wieder kommen. Warum wollte sie Ärztin werden, wenn sie trotz allem wieder nutzlos war? Sie dachte an die Vergangenheit, sie hatte sich verändern wollen…..und plötzlich wusste sie es. Beim Aufstehen wischte sich Sakura kurz über die Augen. Das Weinen hatte sie schon lange abgelegt. Früher ,wie heute. Somit wandte sie sich um, lief los fasste neuen Mutes. Dementsprechend hatte sie ihre Kameraden bald eingeholt. Zielstrebig ging sie auch vor, indem sie sich je Einen links und rechts unter die Arme packte. Wie vermutet, war sie drauf und dran, Protestlaute und Rebellion zu ernten. Sie musste die Sache im Keim ersticken.

„Hört mir einmal zu“, zischte sie laut.“Ich muss mich revidieren: Ich bin eure einzige Chance. Wenn ihr mich wegschicken wollt, tut es, aber vergesst nicht, dass ich momentan über die größten Chakrareserven verfüge und nicht gehen werde! Und wenn ihr anschließend nicht mehr mit mir reden wollt…dann kann ich auch damit leben.“ Nachdem sie sicher war, dass die Gewichte gleichmäßig verlagert waren, stakste mit dem ersten, unsicheren Schritt vor. Zunächst halfen Sasuke und Naruto auch tatkräftig mit, bis ihr allmählich klar wurde, dass sich die Gewichte mit steigender Intensität auf sie stützten und drückten. Sakura biss sich die Zähne zusammenbiss, blickte verkniffen zum Turm hoch, beschleunigte ihr Tempo. Es war ihre Entscheidung gewesen. Sie wusste, worauf sie sich eingelassen hatte. Der Chuunin-Rag konnte ihr aberkannt werden, wenn die falschen Personen davon erfahren würden…überhaupt sollten sich dunkle Gestalten im Wald herumtreiben-sie hatte die Warnung ignoriert und sich an den Sicherheitskräften vorbeigeschlängelt….und die Chance ,ihre Kameraden hier zu finden, war sehr gering gewesen ,trotzdem wollte Sakura nur einmal etwas für sie tun. Auch ,wenn es noch so klein war. Jeder überstandene Meter zum Turm hin ließ sie mehr und mehr Abschied von der früheren Sakura nehmen. Er war ganz nah…

Sakura hatte sie vorm Eingang abgesetzt…die Tür geöffnet…ein abgedunkelter Raum…das Siegel wurde gelöst…ein lauter „Puff`` erklang…Iruka ging breit grinsend vor ihnen in Position...und erstarrte mit schreckgeweiteten Augen…die Sicht verschwamm…und führte in eine Dunkelheit…zurück ins Herz von Konoha. Die Welt musste warten.

-Ende Teil 1-



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-12-17T13:01:43+00:00 17.12.2011 14:01
klasse kapitel.respekt für teil 1 der geschichte,für den plot und die charaktere. erst ein drittel..hmm, macht lust auf mehr.
wer hätte gedacht,dass sarutobi noch einen auftritt bekommt und der kampf erfolgreich ausging.auch orochimaru, naruto, sasuke und sakura waren gut in szene gesetzt,von der länge des kapitels gar nicht erst zu sprechen.ich spür so richtig das herzblut in der geschichte.wirklich respekt.auf zu teil 2
Von:  biendra
2011-12-04T15:53:27+00:00 04.12.2011 16:53
schönes kapitel^^freu mich echt darauf,wie`s weitergeht.
sakura war gut in szene gesetzt worden.da sieht man mal,dass sie auch viel drauf hat!
und die sache mit dem versprechen,sowie die perspektive orochimaru`s fand ich auch gut.
schreib schnell weiter

Von:  fahnm
2011-11-21T19:55:13+00:00 21.11.2011 20:55
Hammer Kapi^^


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