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Filthy on our foreheads


Erstellt:
Letzte Änderung: 20.10.2009
nicht abgeschlossen (30%)
Deutsch
2728 Wörter, 1 Kapitel
Eine sehr alte Geschichte bzw. Floskel, die niemals zu Ende geschrieben werden wird.
In einem durch geschrieben, nicht darüber nachgedacht, alles mögliche, welches beschäftigte bzw. zur damaligen Zeit relevant gewesen, wurde eingebaut.

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 enough is enough E: 20.10.2009
U: 20.10.2009
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2720 Wörter
abgeschlossen
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Von:  HenryWorcestershire
2010-01-21T02:25:49+00:00 21.01.2010 03:25
Hallo.
Ich habe deine Geschichte zwar nur zufällig und über viele Umwege gefunden, jedoch hat mich interessiert, was jemand, der unter anderem ein Zitat von Kafka in seinem Steckbrief hat, so schreibt. Langer Rede kurzer Sinn, ich habe mir die – leider unfertige? – Geschichte einmal durchgelesen, wobei mir einige Dinge aufgefallen sind. Zuerst einmal muss ich anmerken, dass mir die Thematik grundsätzlich zusagt, genauso wie die plausible Verkettung der Umstände, die nicht nur zur Magersucht bzw. des „Verschwinden-Wollens“ (das hast du ja sogar in der Art erwähnt) des Protagonisten führen, sondern auch zu seiner Einstellung dem Leben und sich gegenüber. Schön finde ich auch, dass der Druck, den andere auf ihn ausüben (beispielweise, dass er als Mädchen gesehen und danach benannt wird, dann später Johns Ablehnung gegenüber genau dieser Neigung zum Weiblichen) und der, den er sich selbst macht (hier der beinahe zwanghafte Glaube, dass er bzw. keiner seiner Abschiedsbriefe „gut genug sei“ oder „Das gefiel mir, ich wollte mich selbst kontrollieren und mich nicht kontrollieren lassen.“) ebenfalls zur Sprache kommen. Nun ja, aber kommen wir zu etwas spezifischeren Kritikpunkten.

Auf der ersten Seite gibt es eine Ungereimtheit, die mir gleich ins Auge gestochen ist. Denn dass ihn seine Adoptiveltern bis zur Namensgebung für ein Mädchen halten, ist doch eine eher unrealistische Situation. Vor allem wenn man bedenkt, dass man sich nicht einfach mal eben ein Kind abholen kann, auch wenn es so geschildert wird. Dem geht ja viel voran, unter anderem einiges an Behördengängen. Spätestens dann hätte sich die Frage über das Geschlecht des Kindes ja geklärt. Insgesamt muss ich aber sagen, dass genau diese absurde Situation in die Geschichte passt, zu diesem ganzen Lebenschaos, wenn man es so nennen will. Ich spekuliere nun einfach mal wild und rate, dass es eine Anlehnung an Kafkas Werke sein könnte? (Man lese sich nur einmal „Der Prozess“ durch…)

Des Weiteren ist mir auch die beissende Selbstironie des Charakters aufgefallen („Ich konnte mir die Tränen nicht mehr länger verkneifen und rannte hastig auf die Toilette, die Lehrerin mir dicht auf den Fersen. Und wie es sich für solche Szenen gehört, flog ich gehörig auf die Fresse.“), die an manchen Stellen richtig zynisch und verbittert wird. Mir gefällt so was, man kann sehr viel damit ausdrücken, nur leider ist es zum Teil zu plump umgesetzt, zu banal und wirkt eher wie eine hohle Phrase als wie ein echter Blick auf sich selbst. Genauso geht es mir auch mit der Tragik der ganzen Geschichte. Manchmal wirkt es zu überspitzt, beinahe tragisch-komisch, dann wieder nachvollziehbar und lebensnah. Grundsätzlich eine spannende Mischung, da das Leben ja genauso weder schwarz noch weiss ist, nur ist man dabei in einem Zwiespalt, ob man überhaupt etwas, das der Protagonist von sich gibt, glauben soll oder ob er uns bloss einen grossen Witz auf sein Leben erzählt. Kurz gesagt, die Figur wirkt dadurch jammernd („Drama-Queen“), oberflächlich und beinahe gesichtslos, was sich auch nicht mehr auf die jugendliche Verwirrtheit oder den inneren Zwiespalt schieben lässt.

Etwas, das mir aber sehr gut gefallen hat, war die Fehlkommunikation zwischen Louise und den Menschen in seinem Umfeld. Zum einen haben wir den Arzt, der eher wie ein Quacksalber wirkt und nur die Spitze des Eisbergs sieht, die Lehrerin, die nicht weiss, warum er weint und zuletzt die Adoptiveltern, die zwar alles geben, aber nicht das, was er sich wünscht, was er braucht. Interessant finde ich hierbei die Figur des Bruders, der wie ein Sprachrohr zwischen den Parteien fungiert. Gerade von ihm, der ja von Eifersucht geplagt war, hätte man das nicht erwartet, genauso wenig, dass er und Louise sich so nahe stehen werden. Der Fakt, dass die Bindung zwischen den Geschwistern viel stärker zu sein scheint als die zu den Eltern, ist ein guter Denkansatz. Der Zusammenbruch jeglicher Kommunikation zwischen Eltern und Adoptivkind, der nach dem Auszug Steves folgt, erscheint nur als logische Konsequenz. Weiter gefällt mir auch folgende Passage: „Sollte ich mich etwa zu Tode hungern? Bingo. Mann, bin ich genial, dachte ich. Mit diesem Entschluss, dieser Vorstellung, diesem „Traum“, dem Ziel vor den Augen, fühlte ich mich gleich viel besser. Ich wusste, dass ich mich jederzeit töten könnte. Wenn es mir zu viel werden sollte…“ Die Erleichterung über den vermeintlichen Ausweg ist deutlich zu spüren, nur schon deswegen, weil er sich plötzlich als genial sieht – ein ziemliches Kontrastprogramm zu seinem sonstigen Selbstbild.
Der Twist, der darauf folgt, ist leider etwas seltsam. Seltsam im Sinne von zu wenig nachvollziehbar beschrieben. Natürlich, es ist ein gedankliches Resumé, doch genau hier sollte man den Leser nicht so sehr ausklammern, dass es für ihn langweilig, weil unrealistisch, wird. Der Protagonist hat zwar seine Universallösung gefunden, das gibt Hoffnung und Mut, aber der Sprung vom Häufchen Elend zu Dom Juan ist dann doch viel zu gross. Die wahnsinnig abrupte, erneute Wendung, die tatsächlich gleich im anschliessenden Satz folgt, macht es auch nicht besser. Es macht die Figur unweigerlich zu einem unglaubwürdigen „Geschichtenerzähler“, der uns nur vorgaukelt, dass er hier wirklich sein Leben schildert, aber beliebig Dinge daraus wegschneidet und sich zur Pappfigur verstümmelt. (Ob das so beabsichtigt ist, kann ich natürlich nicht sagen…) Der Satz „Doch damit war es ganz schnell vorbei.“ ist auch ein wenig irritierend. Man erwartet, dass nun eine Erklärung kommt, doch die Tatsache, dass er und seine Eltern sich streiten, wird sie ja wohl nicht sein. Genauso wenig wie die, dass er nicht mehr zur Schule geht. Man weiss nicht, ob die beiden Szenen einen Zusammenhang haben sollen oder nicht, ob der Grund nun genannt wurde oder nicht. Man müsste es klarer trennen oder besser verbinden. (Falls der Grund jener ist, dass Steve nicht mehr da ist, müsste man das stärker andeuten, sonst geht der gute Einfall völlig unter.)

Das „Ende“ hat mich persönlich nun nicht so überrascht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nun wirklich fertig ist oder nicht. Egal. Hauptsächlich musste ich grinsen, da mich, auch rückblickend gesehen, folgende Passage sehr stark an „Trainspotting“ erinnert hat: „Entweder man entscheidet sich für oder gegen das Leben. Dagegen. Ich war mir ziemlich sicher.“ Daher hoffe umso mehr, dass es doch noch weiter gehen wird und sein Leben nicht wie der Film endet. Die wirklich guten Geschichten sind doch nur die, die einen richtig zermürben. Wer will schon vom Glück der Welt lesen?

Nun ja, zum Schluss vielleicht noch einige allgemeine Bemerkungen. Die Rechtschreibung ist soweit gut, nur einige kleine Vertipper und dass der Stil so abgehackt ist, heisst, viele Gedankensprünge, passt so auch zur Ich-Erzählung. Nur, wie bereits erwähnt, muss man hierbei aufpassen, dass es nicht zu minimalistisch wird. Minimalistisch kann gut sein, wenn viel Kraft und Bedeutung hinter den wenigen Worten steckt, doch in den meisten Fällen wirkt es eher stümperhaft. Zudem werden die Erlebnisse ja rückblickend geschildert und nicht aus dem Moment heraus, weswegen einige Gedankengänge doch etwas mehr erläutert werden könnten.

Das war’s soweit von mir. Ich hoffe, mein Getippe zu später Stunde war nicht gänzlich für den virtuellen Mülleimer und eine etwas längere Kritik ist erwünscht. Falls nicht: Omg!!1!!11 Bin dein erster kommi ^^ hihi. Voll süss, shonen-ai *knuddelz* *keks dalass, fav*