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Hades

The bloody rage
von

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Going My Way

Ihr Knurren hallte ohrenbetäubend in den Wänden wieder, während sie so wirkte, als würde sie sich jeden Moment auf Sebastian stürzen wollen. Im Grunde gab es daran auch gewiss keinen Zweifel, doch sie schien sich zurückzuhalten.

„Du elender...“, fauchte Akasha und sträubte sich kurz wie eine Katze ihr Fell.

Sebastian lachte nur.

„Beleidige mich, wie es dir beliebt, aber vergiss nicht, dass dein kleines Spiel längst durchschaut ist“, säuselte er schalkhaft und sah ihr selbstgefällig in die verfärbten Augen.

Ciel seufzte nur leise und mimte sichtbare Genervtheit, wenngleich er diese Situation dennoch argwöhnisch musterte. Doch er würde das Interesse, welches an ihm riss, nicht zugeben.

Doch Sebastian überhebliches Grinsen sagte ihm, dass er längst durchschaut war.

„Du hast wahrlich eine abartige Weise, dieses Kind vor mir zu schützen“, zischte sie, worauf Ciel erneut misstrauisch blinzelte und seinen Butler fragend anblickte.

Diese Worte waren erneut über ihre Lippen gekommen, ohne dass der Earl sie einordnen konnte.

Warum war es dieser Frau unmöglich gewesen ihn zu berühren? Hatte es etwas damit zu tun, dass Sebastian einfach gegangen war, als der Junge es ihm befohlen hatte, ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen einzugehen? Schließlich war er Ciel gegenüber äußerst besitzergreifend, das hatte er oft genug klar gestellt. Wenngleich nie so deutlich, dass es ihm schmachvoll erschienen wäre.

Sebastian heimtückisches Grinsen schlich sich auf die Lippen des Dämons und ließ den Earl sichtlich erschaudern.

„Nun, ich muss mein Eigentum vor dir schützen. Schließlich bist du es, die sich versucht zwischen einen Vertrag zu drängen, der unwiderruflich ist. Das sollte dir klar sein, Akasha“, wisperte er und bleckte seine spitzen, weißen Zähne.

Ciel spürte, wie ihm kurzzeitig heiß wurde.

Die Angesprochene zischte leise.

„Behandele mich nicht wie ein Kind. Ich lebe lange genug, um das zu wissen“, knurrte sie und stellte sich dann wieder gerade hin, richtete ihre Haare. Langsam hob sie ihre Hand und deutete mit den Augen auf die verbrannte Stelle.

„Doch das ist wahrlich etwas krankhaft, mein Lieber“, meinte sie und sah ihm arrogant entgegen, worauf Sebastian allerdings nur grinste.

„Ich habe dich gewarnt“, sprach er und stand dann auf, um gestellt pflichtbewusst das Fenster zu schließen.

Ciel hingegen versuchte weiterhin herauszufinden, von was die beiden Dämonen da sprachen. Ein Knurren verließ seine Kehle, als Sebastian ihn amüsiert musterte. Erneut machte sein Butler sich spürbar über ihn lustig!

„Wovon spricht sie?“, hakte der Earl nach, als ihn die Neugier gänzlich übermannte, doch er ließ es nicht aus seiner Stimme herausklingen.

Sebastian lachte leise.

„Ich bin sicher, es wäre Euch nicht genehm, würde ich es vor ihr ansprechen“, meinte er reuevoll, doch Ciel zischte nur.

Ganz gleich was er tat, dieser Mann machte ihn rasend.
 

Schnell lenkte Ciel seine Aufmerksamkeit wieder auf Akasha, die ihren Blick noch immer angriffslustig auf Sebastian fallen ließ.

„Wie hast du es geschafft?“, fragte er an sie gewandt, die ihren Kopf kurz erstaunt zu ihm drehte, als hätte sie mit dieser Frage nicht gerechnet. Wenngleich sie augenblicklich zu wissen schien, worum es ging.

Sie lächelte und setzte sich wieder völlig Lady-like auf den Sessel, als wäre sie Gast des Hauses. Doch Ciel wäre dumm sich noch einen Teufel ins Haus zu holen.

„Du sprichst von den Morden?“, fragte sie dennoch belustigt und drehte ihren Kopf kurz auf die Seite. Sebastian stand noch immer am Fenster, schien abzuwarten. Worauf, das konnte der Junge nur erahnen.

„Ja“, erwiderte der Earl knapp und fuhr dann fort. „Du hast den Zeitungen diese Informationen beschafft und auch die Leichen in der ganzen Stadt verteilt.“

Akasha lachte auf diese simple Feststellung und trank einen Schluck Tee, ehe sie sich zu Sebastian umdrehte und ihn sarkastisch anlächelte.

„Also für einen Butler bist du nicht sehr pflichtbewusst“, meinte sie und schwenkte ihre Tasse kurz umher, worauf der Dämon sie nur kühl anblickte. Lachend drehte sich das Mädchen wieder zu Ciel und lächelte ihn an.

„Ja, das war ich. Richard hat nur die etwas schmutzigere Arbeit gemacht. Ich mag es nicht so sehr Blut zu vergießen“, meinte sie und überschlug ihre Beine, als hätte sie soeben bemerkt, dass London eine sehr kalte Stadt war.

Ciel schmunzelte.

„Aber natürlich“, lächelte er zynisch, worauf sie grinste.

Sebastian hingegen gefiel dieses Gespräch mit Sicherheit gar nicht. Er stand noch immer an dem Fenster, welches von ihm geschlossen worden war und besah sich das Schauspiel. Das wachsende Misstrauen zeigte sich nur durch diese enorme Kälte im Raum.

Doch er würde sich gedulden müssen, noch gab es Dinge, die Ciel von ihr wissen wollte.

„Wo ist der andere Junge, der auf der Liste stand?“, hakte er beinahe fachmännisch nach, worauf Akasha nur lachte.

„Ist das ein Verhör? Klingt ja spannend“, amüsierte sie sich und stützte ihr Kinn auf ihren Handrücken. „Er ist tot. Richard hat ihn getötet, nachdem du unsere Praxis betreten hast. Doch dieser alte Narr hat seine Leiche in die Themse geworfen. Ihm schien klar geworden zu sein, was er getan hat.“

Sie sah ihn an, ganz so, als wolle sie direkt in seine Gedanken blicken. Doch dies war kaum möglich, selbst Sebastian war dazu nicht in der Lage. Sollte man ihm Glauben schenken zumindest.

„Er hatte diesen Jungen bereits auserkoren, doch dadurch, dass dein Hund meine Kräfte untergraben hat, konnte ich ihn nicht mehr unter meiner Kontrolle halten“, sprach sie weiter und sah Sebastian daraufhin feindselig an, was Ciel zum Seufzen brachte. In Wirklichkeit jedoch behagte es ihm nicht, wie sie seinen Butler ansah. Er erinnerte sich an diesen einen Kampf und auf keinen Fall wollte er gerade in diesem Haus so etwas nochmals erleben.

Der junge Adlige wusste, dass Akasha nicht zugab, wie sehr Sebastian sie geschwächt hatte. Warum sollte sie? Selbst jemand wie sie hatte genügend Stolz, um sich die Aussprache dessen - was ihr beinahe das Leben gekostet hätte – zu ersparen.

Gerade als sie erneut etwas sagen wollte, hob Sebastian die Stimme.

„Und es wäre auch jetzt unklug von dir mich anzugreifen“, lächelte er und spielte damit auf ihre kleinen, gereizten Blicke an. Tatsächlich wirkte sie gar nicht mehr so standhaft wie noch vor einigen Tagen.

Ihre Augen waren etwas fahl, ja wirkten beinahe menschlich. Doch das war gewiss nicht möglich, wie konnte Sebastian – dem es selbst trotz dieses Kampfes noch hervorragend ging – sich so von ihr unterscheiden? Dieses Mädchen schien beinahe so sehr geschwächt, dass selbst Ciel sie nicht mehr als übernatürlich erkannt hätte.

Sie zischte.

„Ich lass mir von dir so etwas nicht sagen“, sprach sie und knurrte unterdrückt, ehe sie aufstand und auf Sebastian zuschritt. Doch sie blieb in gebührendem Abstand von ihm stehen.

„Ich kehre zurück“, sprach sie und sah den anderen Dämon vor sich an, als würde sie seine Erlaubnis erwarten. Doch Ciel hielt diesen Umstand für eher unwirklich. „Und du wirst mich nicht aufhalten. Denn ich hege Zweifel, dass du wahrlich aus der Haut fahren willst.“

Sebastian sah sie an, schweigend. Er schien genau zu verstehen, wovon sie sprach, während Ciel im Dunkeln tappte.

Das war nicht seine Welt, als Mensch verstand er nichts von diesen Worten. Und auch die nächsten Laute waren ihm so fremd wie dieses gesamte Gespräch.

Akashas Lippen verließ ein leiser Sing-Sang, während sie kurz vor Sebastian knickste und mit einer einfachen Handbewegung das Fenster öffnete.

Sie sprang leichtfüßig auf den Fenstersims und lächelte Ciel kurz an.

„Du bist interessant, ich denke, irgendwann werden sich unsere Wege wieder kreuzen“, schmunzelte sie und verschwand dann, als hätte sie niemals existiert.

Einfach so, durch das geöffnete Fenster.
 

Sogleich ging ein Ruck durch Sebastian Leib und er wirkte so, als wolle er ihr folgen, doch Ciel hielt ihn zurück.

„Lass sie gehen“, meinte er leise und sah seinem Butler in die Augen.

Was auch immer ihn dazu brachte, diese Frau ziehen zu lassen, er verstand es ohnehin nicht. Es war keine Schwäche, schließlich hatte er seinen Auftrag zureichend erledigt. Dieser Mann war tot, würde niemals wieder von ihr manipuliert werden können. Die Einwohner Londons, sowie die Königin selbst waren beruhigt und das war am wichtigsten. Sie war nur ein Dämon, der sich einen sehr geschmacklosen Scherz erlaubt hatte. Sollte sie gehen, wohin sie wollte, dem Earl war es egal.

Sebastian sah ihn schweigend an und schloss erneut die Fenster. Die Kälte, welche den dämonischen Butler bis vor wenigen Minuten umgeben hatte, verschwand gänzlich, als er sich seufzend umdrehte und auf seinen jungen Herrn zuschritt.

„Ihr seid doch nicht plötzlich gutherzig geworden?“, fragte er gespielt lächelnd, doch Ciel hatte ihn durchschaut.

Schweigend starrte er dem Mann in die Augen, konnte im Augenblick wahrscheinlich nicht unbeugsamer aussehen.

„Stelle mir nicht solche Fragen“, meinte er, worauf Sebastian sich vor ihm verneigte. Der junge Adlige seufzte hörbar.

„Beantworte mir lieber einige Fragen“, befahl er, worauf Sebastian leise lachte.

„Selbstverständlich.“

Ciel schnaufte nur.

„Die Inschrift „Tor des Hades“, stammte von ihr?“

Sebastian lachte.

„Ja, diese Zeichen machten deutlich, dass die Opfer ihre Seele durch sie verloren haben. Wenngleich es dieser Mann war, der sie niederstach“, meinte er und lächelte Ciel an, der grummelte. Dann seufzte er erneut.

„Sie spricht von Abartigkeiten, wenn sie es doch war, die eine Leiche als Fingerpuppe benutzte“, zischte er und sah den Dämon auf sein Lachen hin an.

„Warum konnte sie mich nicht berühren?“, wollte er wissen, doch eigentlich hätte ihm klar sein müssen, dass es ein Fehler war. Denn kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, schlich sich ein Grinsen auf Sebastian Lippen. Fest griff er nach dem Kinn des Jungen und sah ihn mit einem verwegenen Funkeln in den Augen an.

„Weil ich Euch vereinnahmt habe. Glaubt mir, ich bin fähig dazu Euren Körper zu bewahren. Doch es ist leider nicht von Dauer“, säuselte er und Ciel spürte wie sein Gesicht heiß wurde.

Dieser Mann wagte es doch tatsächlich, sich solche Eindeutigkeiten zu erlauben. Dennoch konnte Ciel nicht wütend sein. Wie sollte er, wenn ihm doch ab nun mehr solcher interessanter Erfahrungen bevorstanden.

„Ist dem so?“, fragte der Junge schelmisch und sah seinen Dämon herausfordernd an, der sich lachend zu ihm beugte und mit seinen Lippen kurz die des Earls verschloss.

Sie würden dieses Spiel also weiterspielen. Bis zum bitteren Ende.
 

„Wohin will sie?“, fragte Ciel nach einer Weile aus seiner unbändigen Neugier heraus, was Sebastian zum Schmunzeln brachte. Erst hatte dieser Junge Akasha ziehen lassen, ohne vorher zu wissen, wohin sie floh und nun wollte er es erklärt haben.

Ein dunkles Lachen folgte, als er seinen Master anblickte und erneut die Farbe seiner Augen wechselte. Es bereitet ihm Freude, das Emotionsspiel in den Blick Ciels zu beobachten.

„Dahin, wo sie zu Kräften kommt. Zurück in die Unterwelt“, erklärte er, als wäre es das normalste der Welt.

Er spürte, wie Ciels Leib etwas zuckte. Die Vorstellung mochte ihn verschrecken und doch schien es ihm längst klar gewesen zu sein.

Doch Sebastian „Sorge“ war vergangen, Akasha machte sich nichts mehr daraus ihn zu töten. Solange Sebastian an der Seite dieses jungen Mannes stand, würde ihm nichts geschehen. Die einzige Gefahr, die Ciel drohte, ging von seinem eigenen Butler aus. Doch dieser versprach sich noch einige Genüsslichkeiten, ehe er die Seele dieses Jungen nehmen würde. Und er wusste, dass es eben diesem auch nicht anders ging.

„Nun gut“, seufzte der junge Earl und sah Sebastian belustigt an. „Wir kehren zum Anwesen zurück. Insofern es noch steht und dann wirst du mir zeigen, dass mein höllischer Butler mir einige interessante Dinge zeigen kann.“

Kurz, für einen Augenblick zumindest, überraschte ihn diese offene Forderung. Doch er lachte nur leise und verneigte sich vor seinem Herrn, nicht ohne erneut seine Zähne spielerisch zu belecken.

„Yes...my Lord.“
 

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So~ hiermit ist das Ende der Fanfiction erreicht. Es wird in den nächsten Tagen noch einen Epilog geben, der vielleicht die eine oder andere Überraschung beinhaltet.

Alle weiteren Informationen, Danksagungen und Kommentare meinerseits werden in dem Epilog weiter unter auch zu finden sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ayumi_chan
2010-06-23T16:11:12+00:00 23.06.2010 18:11
Schon zu ende? Menno….T-T

Das war mal wieder ein spannendes Kapitel. Was mich nur wunderte war, das Ciel Akasha hat ziehen lassen. Hatte eigentlich gedacht, dass es nochmal richtig rumst. Nuja, hat ja dem Kapitel keinen Abbruch getan. ^^

Freue mich schon auf den Epilog.

LG

PS: Die Schutzmaßnahme von Sebastian hat mir sehr gefallen =^o^= (Den beiden bestimmt auch *g*)

Von:  Eissee
2010-06-21T11:21:03+00:00 21.06.2010 13:21
Ende? Boah schade ;_; Da wars doch eigentlich grad spannend xD
Akasha einfach abgehauen püh ^^ So einfach kanns das doch nicht gewesen sein x3

Ja dann freuen wir uns auf den Epilog :D *hibbel*
Mal sehen was für Überraschungen du meinst *hihi*

Grüße ^^
Von:  Yuichi
2010-06-20T19:04:39+00:00 20.06.2010 21:04
oho. das war schon das ende? ö.ö
sehr schade, hätte gerne weiter gelesen, aber dann warte ich jetzt eben auf den epilog >.<
bin schon gespannt *hehe*

nya i-wie schade, das sie haben akasha einfach so entkommen lassen, ich denke sebastian hätte schon seinen spaß gehabt, sie zu vernichten XD
aber viel wichtiger ist, das jetzt wo alles vorbei ist, haben ciel und sebastian mehr zeit für sich *harhar*
Von:  Hikaru-Chan
2010-06-20T16:09:01+00:00 20.06.2010 18:09
Huhu da bin ich mal wieder :)

Das Kapitel war ja wieder mal ganz große klasse.
Diese Akasha ist ja eine miese Ratte^^
Dass sie Ciel >deshalb< nicht berühren hat können hab ich mir schon gedacht.
Sebastian lässt eben nichts unversucht um seinen Master zu schützen.^^

Ich freu mich ebenfalls auf das Epilog :D

lg und bis dahin~

Ancel
Von:  Aurel
2010-06-20T15:41:54+00:00 20.06.2010 17:41
Jetzt bin ich gerade erst Leser dieser Geschichte geworden, schon ist sie zu Ende XD Verdammt.
Aber schöne Zusammenführung des Endes ^^
Bin sehr gespannt, was der Epilog noch zu bieten haben wird :D


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