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Die 500 Jahre dazwischen...

"Im Schatten des Neumond" geht weiter...
von

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Teil 2-4

Zwei Wochen später kam der Sohn des Hauses von seinen Streifzügen zurück. Jiyu hatte mit einem ungefähren Alter von 200 Jahren die Wache der Grenzen zu den Menschen übernommen, da er die Natur so liebte und in ihr leben konnte, wenn er unterwegs war. Aber sicherlich kam er regelmäßig nach Hause um Bericht zu erstatten und bei seiner Familie zu sein.

Fast wäre er zu spät gekommen, denn er hatte eine Art Zyklus, in dem er fort ging und wieder zurück kam, weshalb er ziemlich verwildert aussah und erst einmal in sein Bad wollte. Doch zu seinem Leid, war seine Ankunft nicht unbemerkt geblieben und eine schlanke Frauengestallt versperrte ihm schnell den Weg. „Sie an wer zurück gekehrt ist.“

Der Jüngste im Clan lächelte. "Es ist auch schön, dich wieder zu sehen, Izayoi!"

„Du bist spät dran, kleiner Bruder. Mama ist gar nicht begeistert“, erklärte seine Schwester nur mit einem Grinsen. Er schnüffelte. "Warum, haben wir besuch? Ich war weit weg um alles zu sehen!"

Sie ging auf ihn zu und zupfte ihm am verwüsteten Haar. „Du siehst jedes Mal mehr aus wie der Wald aus dem du kommst, Kleiner!“ Jiyu trat einen Schritt nach hinten und rümpfte die Nase. "Ich hatte es halt eilig! Und jetzt erzähl mir von unserem Gast, er riecht eigenartig!"

„Wir haben keinen Gast, Mr. Waldgeist. Nur du wirst erwartet.“

"Und was riecht hier so?" Er tippte ihr energisch gegen das Schlüsselbein. "Ich spreche nicht von mir, das ist Natur pur!"

„Was hier so riecht ist Mama, du Dummkopf. Wenn du öfter hier wärst wüsstest du das.“ Der junge Mann schüttelte den Kopf und schnüffelte noch mal. "Das ist er nicht!!! Das ist was ganz anderes! Sag mal Izayoi..." Er legte seinen schmutzigen Arm über ihre Schulter und somit über ihren weißen Kimono. "Kann es sein, dass du etwas abgestumpft bist und einfach nicht mehr vernünftig riechen kannst?" Sie rümpfte angewidert die Nase und zog dafür kräftig an seinen flauschigen Hundeohren. „Pass auf was du sagst, Gör!“ Jiyus Arm sank wieder und hinterließ eine Dreckspur über ihren Rücken. "Das ist nicht Mama!"

„Natürlich ist er das! Du hast einfach zu viel Dreck in der Nase, um das zu realisieren.“

Sharoumado ging an ihnen vorbei und kicherte. Er lebte seit der Fehlgeburt vor 300 Jahren mit im Schloss und war nun fester Bestandteil der Familie. "Ihr liegt beide falsch, es ist noch mehr in der Luft!" Sofort wand Izayoi sich zu ihm und zeigte ihm den Respekt, der ihm gebührte. „Was meinst du. Großvater?“

"Das müsst ihr alle noch herausfinden!" Er struffelte seinem Enkel durchs Haar. "Und du solltest dich waschen! Ich finde deine Naturverbundenheit zwar schön, aber die solltest du draußen ausleben!"

Die junge Frau lachte. „Er beschwert sich über den Geruch, bürdet uns aber sich selbst auf!“

Jetzt tippte der Alte ihr auf die Nase. "Du solltest nicht so über deinen Bruder reden, sein Leben ist ziemlich einzigartig in den letzten Jahrhunderten geworden. Ich finde es ganz toll, ich habe früher selbst so gelebt!"

„Aber du bist in die Zivilisation zurück gekehrt!“

"Izayoi, Izayoi...", tadelte er sie. "Du solltest nicht nur mit deiner süßen Nase über Büchern hängen und lesen oder deinem Stein vertrauen..." Er tippte auf den Shikon no tama, der um ihren Hals hing. "Du trittst irgendwann einmal in die Fußstapfen deines Vaters und du musst noch sehr viel lernen, was nicht geschrieben steht!" Dann ging er seiner Wege.

Die junge Frau mochte es gar nicht getadelt zu werden und kniff ihren Bruder so in die Seite, als dieser Kicherte. „Geh dich lieber waschen, ich sag Mama, dass sein verlorener Sohn zurück ist!“

"Und beschwer dich gleich über Opa, das hast du eh vor!" Lachend lief er in sein Badezimmer um sich frisch zu machen und verräterische Spuren zu verwischen.

Sie hob die Nase in die Höhe und marschierte zu ihren Gemächern, um ihre Kleidung zu wechseln, bevor sie zu ihrer Mutter ging. Auf dem Weg dort hin, trat wieder Jiyu zu ihr. Er war schon immer schnell, Luxus hinter sich zu bringen. "Na du Schnecke!"

„Bist du auch sicher, dass du dich gründlich genug gewaschen hast?“, fragte sie anstatt zu antworten. Demonstrativ beschnupperte er sich.

"Ich rieche nach Seife, reicht das nicht?"

„Du bist wirklich nicht mehr als ein wilder Hund!“

Er ging an ihr vorbei und rempelte sie dabei hart an. Direkt auf den Weg zu ihren Eltern. Dabei begannen sie sich wie junge Welpen zu benehmen und jagten sich gegenseitig. Bis sie in die Privatzimmer stürmten ohne es selbst zu bemerken und ein Räuspern sie abrupt halten ließ.

Jiyu strahlte und kam näher zu seiner Mutter. "Bin wieder da!" Inuyasha breitete die Arme aus. „Komm her du Rabauke!“ Und er kuschelte sich sofort in diese. "Ich hab dich vermisst!"

„Und ich dich erst! Du bist viel zu selten zu Hause, mein Liebling!“

Er kicherte. "Aber ich bin doch so gern draußen und hab dort meine Aufgaben. Wer soll sie denn sonst machen?"

„Du könntest trotzdem öfter nach Hause kommen, um deine armen Eltern zu besuchen?“ wurde er mit einem bettelnden Blick gefragt. Jiyu küsste ihn und schloss glücklich die Augen.

"Ich komme immer, wenn es meines Aufgaben zulassen!"

"Was viel zu selten ist!" Sesshoumaru betrat den Raum und weil er ganz Lord war, sah nur seine Familie in seinen Augen, wie sehr er sich freute. Inuyasha streckte die Hand nach ihm aus, damit er zu ihnen kam und auch Izayoi setzte sich neben ihn aufs Bett.

Der Jüngste warf sich sofort in die Arme von Sesshoumaru. "Ich hab dich auch so vermisst!" Und der lächelte.

"Ich weiß... Denn du hast mir auch gefehlt!"

Inuyasha konnte nicht anders, als bei dem Anblick sanft zu lächeln, denn auch wenn Jiyu ihn Mama nannte, teilte er doch mit Sesshoumaru dieses einzigartige Mutter-Kind-Verhältnis.

"Und jetzt erzähl uns doch, wie sicher unsere Grenzen sind!"

Jiyu lachte und küsste den anderen Halbmondträger. "Sehr sicher, wie immer! Aber sagt ihr mir lieber, was hier so neu riecht!" Seine Eltern tauschten einen seltsamen Blick aus.

„Was meinst du, Schatz?“

Kichernd steckte ihr Sohn seine Nase in Inuyashas Oberteil. "Du riechst neu!" Seine Mutter lachte.

„Na besser als alt!“

"Aber was ist das? Opa sagte dazu wie immer irgendwas unverständliches!", beschwerte er sich und grinste dann Izayoi fies an. "Na ja, was den Geruch betraf, das wie er mich schützen wollte war ganz toll!"

Sie kräuselte die Nase und streckte ihm die Zunge raus. Sesshoumaru zog sie zu sich und knuddelte sie. "Was hat er dir jetzt wieder vorgeworfen, der alte Meckerfritze?"

„Er sagt ich hänge zu sehr über meinen Büchern! Als wäre das etwas Schlimmes!“

"Ohh..." Sie bekam von ihrem Vater einen Kuss. "Meinst du auch, dass deine Mama komisch riecht?"

„Nicht komisch, Papa. Nur ein bisschen anders. Shippou sagt das übrigens auch!“

Sesshoumaru sah wieder zu Inuyasha. "Vier... Glaubst du, ihre Nasen könnten sich irren?" Der erwiderte den Blick nervös und umarmte wieder Jiyu.

„Meinst du…?“

"Sie wissen es nicht, sie riechen es nur!" Die Kinder sahen sich ratlos an, währen der Lord sehen Ehemann überschwänglich küsste.

Izayoi verdeckte sich sofort die Augen. „Wollt ihr dass ich blind werde???“ Während Jiyu jedes Mal fasziniert und erfreut war, wie offen seine Eltern waren.

"Sagst du es ihnen, oder soll ich?"

„Ich gönne es ganz und gar dir!“

"Feigling!", lachte Sesshoumaru und sah dann ernst zu seinen Kindern. "Also meine zwei Lieben...", begann er. Seine beiden Kinder sahen ihn gespannt an.

„Nun sprich schon Papa!“, beschwerte sich seine neugierige Tochter gleich.

"Genau!!!", stimmte ihr Bruder mit ein.

"Also gut, die nächste Zeit wird eure Mutter seine Pflichten aufgeben!"

„Wieso das??“ Izayoi war sofort in Sorge. „Bist du krank, Mama??“

„Nein, nein, keine Sorge…“

Jiyu wurde ruhig und er begann zu überlegen.

"Inuyasha geht es sogar hervorragend... noch...", schmunzelte Sesshoumaru.

Jetzt wurde ihre Tochter wirklich ungeduldig. „Jetzt sag doch endlich was los ist!“

"Mama riecht neu und Papa verbietet ihm zu arbeiten... Außerdem geht es Mama "noch" gut..." Ihr Bruder blinzelte und sah zu Inuyasha. "Du liegst im Bett..." Bestimmt legte er den Älteren auf den Rücken und beschnüffelte seinen Bauch. Jiyu war sich ziemlich sicher, dass er schwanger war, doch er wollte seine Schwester zappeln lassen.

Die junge Frau schien inzwischen kurz davor zu explodieren, während ihre Eltern sich köstlich amüsierten. „Das ist nicht lustig!!“

"Izayoi..." Jiyu legte einen besserwisserischen Ton an den Tag. "Das zu dem, was Opa gesagt hat, du liest zu viel und weißt nicht, was in der Realität ab geht! Mama ist trächtig!" Noch bevor seiner Schwester der Mund ganz runtergeklappt war erhielt er einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Nenn das nicht so! Ich bin doch kein Tier!!“

"Aber es ist doch das Selbe, du trägst Junge in dir!" Er sah ihn beleidigt an, kuschelte sich aber an den werdenden Mutterbauch.

„Du bist schwanger?? Aber Mama, du hast gesagt das geht nicht mehr!?“, warf nun Izayoi völlig überrascht ein.

"Aber Schwesterherz!" Jiyu zog sie zu sich, damit ihre Köpfe nun auf dem Bauch lagen. "Mama kann nur trächtig werden, wenn er heiß ist... und das ging die letzten Jahrhunderte nicht, weil er und Papa Angst hatten... Aber er war wohl jetzt wieder läufig..."

„Musst du immer über alles so reden, als wäre es ein Projekt für deinen Wissenschaftsunterricht?“, beschwerte die sich, kuschelte sich aber an Inuyasha.

"Ich gebe keinen Unterricht und was Projekte und Vorlesungen angeht, ist es wohl eher dein Fachgebiet!"

Sie kniff ihm in die Nase und grinste Frech.

„Hey! Keine Streitereien da unten!“

Grinsend sah Jiyu auf. "Gewöhn dich dran, das wirst du jetzt wieder öfter haben." Das er ihm falsche Hoffnungen mit der Formulierung machen könnte, daran dachte er nicht, weshalb Inuyashas Augen zu leuchten begannen.

„Heißt das, du bist ab jetzt öfter zu Hause??“

Sein Sohn zuckte, genau das hatte er nicht gemeint. Aber er überlegte gut, bevor er eine Antwort gab. "Ich sprach von unseren neuen Geschwistern. Es werden ja jetzt mehrere... Aber wenn du möchtest, bin ich während deiner Trächtigkeit öfter hier, ja..." Seine Mutter schien über diese Wendung nicht ganz glücklich.

„Wieso nicht gleich immer? Du arbeitest eh viel zu viel.“

Jiyu zog sich noch mehr zurück, doch Sesshoumaru rettete ihn und zog ihn in seine Arme, denn er hatte ihn wirklich furchtbar vermisst. "Du kennst ihn doch Inuyasha, das war damals, nach seiner Geburt in der Höhle auch nicht anders. Jiyu wollte immer raus, in die Wälder, auch wenn ich noch so große Angst hatte... Wir sollten ihn nicht einengen..."

Sein Ehemann seufzte und drückt stattdessen seine Tochter. „Natürlich…“ Sein Sohn griff nach seiner Hand.

"Ich verspreche dir aber, es wird eine Zeit geben, in der ich deinen Wunsch ganz erfüllen werde."

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst“, wurde es ihm darauf hin nur sanft erwidert. Inuyasha sah einen seltsamen Glanz in seinen Augen, den er noch nicht kannte, als Jiyu über seinen Bauch strich.

"Das mache ich nie, das weißt du!"

„Wie konnte ich das vergessen?“

Der Glanz verschwand und sein Sohn nickte fröhlich. "Also, unterstell mir hier nichts! Sag mir lieber, wann du wirfst!"

„Nur wenn du aufhörst es so zu nennen!“, beschwerte sich der ehemalige Hanyou.

"Ich kann es auch selber ausrechnen!" Jiyu zog eine Schnute und legte sich mit Sesshoumaru zu ihnen. "Na gut... Du bist schwanger und wann meinst du, ist die Geburt?"

„So 22 Wochen wirst du dich noch gedulden müssen!“, kam es nun grinsend von Inuyasha, der die Chance nutze und ihm das Haar zerwuschelte. Dennoch lächelte er und grübelte insgeheim.
 

Izayoi blieb noch eine ganze Weile an den Ländergrenzen stehen und dachte darüber nach was geschehen war.

Es hatte die ganze Familie überrascht, als ihr Bruder früher als erwartet nach Hause gekommen war, doch viel mehr hatte seine Begleitung schockiert. Die Frau an seiner Seite war niemand anderes gewesen, als Kagome Higurashi, die Jugendfreundin ihrer Mutter. Dieses Wiedersehen war sehr emotional gewesen, doch Izayoi hatte das Gefühl, dass es ihrer Familie im Endeffekt nur gut tun würde.

Als sie ihren Heimweg antrat, raschelte es ganz leise im Gebüsch und jeder andere hätte angenommen, eine Maus oder ein anderes kleines Säugetier wäre vor ihr davon gelaufen. Doch Izayoi war nicht umsonst die Erbprinzessin des Westens und so waren ihre Sinne sofort geschärft.

Ein auf den ersten Blick, menschliches Wesen, lief nun lautlos vor ihr davon, in der Hoffnung nicht gehört worden zu sein. Damit war das Interesse der Daiyoukai aber erst recht geweckt und ganz unauffällig verfolgte sie die Gestallt.

Ganz in der Nähe des Schlosses sah sie schließlich, wie die junge Frau in die Arme ihres Bruder lief. Doch Jiyu schob sie nicht fort oder tat etwas, dass dem gerecht wurde, was er als Grenzwächter darstellte, sondern, er umarmte sie zärtlich und küsste die schwarzhaarige Fremde.

"Ich hab dir doch gesagt, du solltest vorsichtig sein. Noch näher am Schloss könnte man dich entdecken!" Sie nickte schuldbewusst und erzählte, was Izayoi mit Kagome getan hatte.

Goldene Augen blitzen, denn sie hatten genug gesehen und zogen sich dann schnell zurück.
 

Da die Geburt jeden Tag passieren konnte, war Jiyu nie lange außerhalb des Schlosses und so kam er auch schnell wieder zurück um nichts zu verpassen. Doch vor den Toren des Palastes stand seine Schwester und versperrte ihm den Weg. Neugierig sah er sie an. "Du hier? Ich dachte, nach dem das Menschenkind weg ist, verkriechst du dich wieder hinter deinen Büchern..."

„Ach weißt du, lieber Bruder, ich habe etwas anderes gefunden, dass meine Neugier geweckt hat…“ Sie grinste ihn an, als gäbe es ein Geheimnis, von dem nur sie wüsste.

"Na dann..." Er wollte sich an ihr vorbei schieben. "Vielleicht lernst du ja die Natur mal außerhalb von Bildern kennen..." Aber sie schob sich wieder vor ihn.

„Es scheint wirklich interessante Bewohner im Wald zu geben, kein Wunder, dass du lieber dort bist, als bei deiner Familie!“

Jiyu blinzelte zuerst verwirrt und schüttelte dann aber seinen Kopf. "Du sprichst von den Tieren? Ja, die sind alle sehr interessant." Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Schwester, ausgerechnet hinter sein Geheimnis gekommen war.

„Nun, wie ein Tier sah meine Entdeckung nicht gerade aus…“

Jetzt erblasste der Jüngere der Geschwister, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Und was für eine Entdeckung hast du gemacht?"

„Ich hab den Grund entdeckt, warum du wirklich immer länger fort bleibst… Was würde Mama nur sagen, wenn er wüsste, was sein kleiner Liebling so treibt?“ Sie grinste und wollte dann ins Schloss verschwinden. Aber jetzt knallte ihr Bruder die Tür vor ihrer Nase zu und sorgte dafür, dass sie auch zu blieb.

"Was hast du gesehen??"

Goldene Augen funkelten ihn über ihre Schulter hinweg an. „Was hast du Bruderherz? Hast du etwa etwas zu verbergen?“

"Du bist eine Schlange!" Er packte sie bei den Schultern und sah ihr durchdringend in die Augen. "Was willst du mir hier erzählen?"

„Tu nicht so als wäre ich die jenige, die sich irgendetwas vorzuwerfen hätte! DU hintergehst unsere Eltern!!“, fauchte sie nun verärgert.

"Ich hintergehe niemanden!!! Ich..." Er ließ sie los und sah sie flehend an.

„Ach nein?? Du belügst sie und tust was weiß ich ohne ihren Segen! So sind wir nicht erzogen worden, Jiyu!“

Kopfschüttelnd senkte Jiyu den Kopf. "Ich vernachlässige keine meiner Pflichten!"

„Davon spreche ich auch nicht und das weißt du!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei sah sie, wie ihr Bruder errötete.

"Bitte sag ihnen nichts, ich breche auch keine Gesetze, wirklich..."

„DU musst es ihnen sagen, als Prinz des Westens kannst du dir etwas anderes gar nicht erlauben!“

Auf einmal stand Sesshoumaru hinter ihnen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Wovon sprecht ihr?" Mit einem gewinnenden Lächeln drehte Izayoi sich zu ihrem Vater um.

„Na schau ihn dir doch nur an, Papa! Kein wahrer Prinz würde so herumlaufen!“

"Das hältst du ihm schon seit über 50 Jahren vor, seit ehrlich!" Ihr Vater schnaubte und Jiyu fühlte sich das erste Mal in seinem Leben unwohl.

„Aber Papa, lass uns auch unsere Geheimnisse, Geschwister brauchen so was!“

Der Lord nickte. "Ich werde es so wie so früher oder später erfahren." Dann ging er und als er fort war flüsterte sein Sohn.

"Wohl eher später..."

„Das denke ich nicht, denn entweder sagst du es ihnen, oder ich tue es!“

"So oder so sind es bereits 100 Jahre..." Jiyu schlürfte zurück in Richtung Wald. Er wusste nicht, wie seine Eltern, die großen Dämonen auf das Mädchen mit der besonderen Herkunft reagieren würden.

„So lange belügst du deine Familie schon? Das kann doch nicht so weiter gehen, Jiyu!“ Seine Schwester trat näher zu ihm. „Hat sie dir so den Kopf verdreht?“

"Ich liebe sie!" Hilflos sah er Izayoi an. "Auch wenn sie ein Hanyou ist..." Trotz ihrer kleinen Streitigkeiten wusste er, dass er ihr jetzt doch alles sagen musste und sie ihn nicht enttäuschen würde.

„Brüderchen…“, flüsterte sie so liebevoll wie eine große Schwester es nur konnte. „Gerade dann musst du ehrlich mit der Familie sein.“

"Sie werden es nicht akzeptieren!", sprach er seine Ängste aus. "Und ich kann sie nicht gehen lassen!"

„Woher willst du das wissen? Mama war doch Jahre lang mit Menschen befreundet und vergiss auch Rin nicht!“

"Für Mama ist Aufregung jetzt schlimmer als Gift... und wie soll ich es ihnen denn sagen? Hallo Mama, hallo Papa, ich will euch meine Freundin vorstellen?" Er seufzte und zitterte.

„Warte bis nach der Geburt und dann sprich ganz ruhig mit ihnen! Sie würden dir doch nie wehtun!“

„Und du sagst nichts?", fragte er vorsichtig. „Ich sage nichts, denn das ist deine Aufgabe!“

"Danke!" Jiyu sah in den Himmel und wusste es war Vollmond, was bedeutete, dass seine Freundin diese Nacht ein Mensch sein würde. "Ich werde diese Nacht nicht zurück kommen!"

„Tu was du nicht lassen kannst.“ Sie umarmte ihn herzhaft. „Aber mach nichts Dummes.“

"Hab ich nicht vor..." Tatsächlich erwiderte er die Umarmung und küsste seine Schwester. "Ich würde mich freuen, wenn du morgen früh zu uns kommst..."

„Gut, ich würde dein Anhängsel gerne kennen lernen.“

"Sie ist meine Freundin!" Er sah sie streng an. "Ein Anhängsel wie Jaken brauch ich nicht!" Sie kniff ihm in die Nase.

„Ich necke dich nur, Knirps!“ Und er streckte ihr verspielt die Zunge raus. "Aber komm nicht vor Sonnenaufgang, sonst haben wir ein Problem!"

„Keine Sorge, für dich breche ich meinen Schönheitsschlaf nicht ab!“

"Dann bis morgen!" Er löste sich und verschwand zwischen den Bäumen. Seufzend sah sie ihm nach.

„Sie werden zu schnell erwachsen!“
 

Gedankenversunken lief Jiyu durch den Wald zu Daiyu. Er fragte sich, ob seine Schwester wirklich nichts sagen würde und wo sie auf das Paar aufmerksam geworden war. Zu lange konnte Izayoi es noch nicht wissen, sie wäre sonst schon früher an ihn heran getreten. Der junge Youkai wünschte sich, dass er seine Freundin nie so nah an das Schloss gebracht hätte. Aber er wollte jetzt bei seinen Eltern sein, doch ohne Daiyu konnte er auch nicht. Als er wieder in den Himmel sah, wurden seine Schritte schneller, denn in solchen Nächten ließ er Daiyu niemals allein.

Die Sonne näherte sich bereits wieder dem Horizont, als er die vertraute Gestallt seiner Freundin erblickte, die nervös an einem Baum lehnte. "Daiyu..." Schnell trat er zu ihr und zog sie in seine Arme. Jiyu der sonst immer die Ruhe selbst war, war nun nervöser als sie und da sie ihn inzwischen besser kannte, als sich selbst bemerkte sie das sofort.

„Jiyu?“

"Wir sollten heute Nacht schnell irgendwo einen Unterschlupf finden..." Er seufzte und hielt sie fester.

„Ja… das wäre sicherer…“ Eigentlich fühlte sich die junge Frau in seiner Gegenwart immer sicher. Langsam gingen sie los und der junge Mann sah sich immer wieder genau um.

„Ist etwas geschehen?“, fragte Daiyu nun endlich. Er nickte und betrat eine kleine Erdhöhle, in der sie sicher sein würden.

"Sie hat uns gesehen..."

„Wer? Deine Schwester?“ Man sah, dass dieser Gedanke der jungen Frau doch Angst machte. „Was geschieht denn jetzt?“

"Ja, Izayoi..." Aus Blättern fertigte er gekonnt ein gemütliches Lager an. "Ich weiß nicht, was jetzt ist... Sie will, dass ich es meinen Eltern erzähle..."

Besorgt ergriff sie seine Hand. „Was würde dann geschehen?“ Und zärtlich zog er sie wieder in seine Arme auf ihrem Bett.

"Ich weiß es nicht..."

„Glaubst du deine Eltern würden mich fort jagen?“ Das hatte sie schon oft erlebt, wenn sie auf dämonischem Gebiet gewesen war. Wenn sie entdeckt worden war, hatte sie nur noch um ihr Leben laufen können.

Er schüttelte den Kopf und küsste sie, bevor er antwortete. "Das wäre wohl das geringste Übel..." Jiyu erzitterte, wenn es um ihre Grenzen ging, kannte seine leibliche Mutter keine Gnade.

„Was heißt das? Jiyu?“ Die Sorge stand klar in ihren Augen, genauso wie eine tiefgehende Angst. Er schluckte und sah ihr voller Liebe in die Augen. "Ich werde es ihnen sagen... und wenn sie dich wirklich verjagen wollen, werde ich mit dir gehen!"

Ihre schwarzen Augen wurden weit. „Nein! Das kannst du nicht! Denk doch an deine Familie!!“ Der junge Inu schüttelte den Kopf und nahm ihr Gesicht in seine Hände um ihr noch intensiver in die Augen sehen zu können. "Du bist auch meine Familie!"

„Ich liebe dich, Jiyu und du bist alles was ich habe!“, flüsterte sie, „...aber ich will dich nicht von ihnen trennen!“

Kleine Tränen bildeten sich in den goldenen Augen, aber er lächelte trotzdem und strahlte noch mehr Geborgenheit aus. "Ja, dass weiß ich, denn ich liebe dich genau so!" Er zwinkerte. "Aber wenn sie wirklich meine Familie sind, wie du sagst, dann werden sie dich respektieren und akzeptieren, wenn ich es ihnen sage... und dann hab ich mir die letzten 100 Jahre auch umsonst Sorgen gemacht, wie ich den richtigen Zeitpunkt treffen kann, ihnen von uns zu erzählen!" Sie lehnte sich in seine Arme und hielt ihn fest.

„Ich hoffe es so sehr!“

"Aber noch haben wir Zeit!" Jiyu ließ sich halten und schaukelte sie doch sanft in den Schlaf. Das sie überhaupt in diesen Nächten schlafen konnte, verdankte sie nur der Sicherheit seiner Arme.

Verträumt betrachtete Jiyu ihren Schlaf, der ihm verriet, wie gern sie ihn hatte. Doch nachdem die Sonne aufgegangen war, hörte er es knacken und streckte seinen Kopf aus der Höhle.

Ihm schwachen Schein der aufgehenden Sonne, konnte der die Form seiner Schwester ausmachen, die sein Lager mit Entsetzen beobachtete. Bestimmend legte er einen Finger auf seine Lippen. "Sie schläft noch!" Izayoi sah ihn mit gerümpfter Nase an. „Wie kannst du nur im Dreck schlafen?“

Jiyu legte seine Freundin in die weichen Blätter und deckte sie mit seinem Obergewand zu. "Das ist kein Dreck..." Dann zog er seine Schwester etwas zur Seite. Die Ältere rollte ihre goldenen Augen.

„Wie auch immer.“

"Du bist früh für deine Verhältnisse, sei froh, dass du nicht zu früh bist!"

„Sei nicht so unhöflich zu mir! Schließlich tue ich dir hier einen Gefallen.“

Er nickte und sah zu seiner schlummernden Liebsten. "Ist sie nicht wundeschön?"

Izayoi sah in die Höhle zu der, von Blättern umhüllten, jungen Frau. „Sie passt zu dir…“ Der Blick auf ihr wurde skeptisch.

"Aus deinem Mund hört sich das wie eine Beleidigung an..."

Darauf antwortete sie nicht. „Lebt ihr immer in Höhlen?“

"Nein, meistens nehmen wir den Himmel als wärmende Decke!", gluckste ihr Bruder. "Ist das ok für dich, wenn ich euch vorstelle? Ich meine so zur Übung für Mama und Papa..."

„Natürlich, ich muss doch sehen, was sich mein kleiner Bruder so ausgesucht hat!“, neckte sie ihn grinsend.

"Dreh dich um!" Leise trat er wieder zu Daiyu. Schulterzuckend tat sie was er wollte.

Lächelnd ging Jiyu wieder zu seiner Freundin und zog ihre Schultern an seine Brust. "Guten Morgen..."

Sie grummelte verschlafen, bevor sie sich zu ihm wand. „Morgen?“ Er nickte und strahlte sie an, bevor er sie leidenschaftlich küsste. Der Grund, warum sich seine Schwester umdrehen sollte. "Wir haben Morgen... und wir haben besuch..." Daiyu streckte sich und sah dann erst einmal miesmutig drein, da sie ein kleiner Morgenmuffel war.

„Um die Zeit?“

Ihr Freund kicherte und nickte. "Ja... Sie konnte es wohl kaum erwarten, denn normalerweise schläft sie auch bis mittags!" Plötzlich war seine Freundin hellwach.

„Deine Schwester ist hier??“

Sein griff um sie wurde stärker. "Ich darf euch vorstellen!" Die Freude in seiner Stimme war unüberhörbar.

Nervös fuhr sich die junge Frau durchs Haar und versuchte ihre Kleidung glatt zu streichen. „Was soll sie nur denken, wenn sie mich so sieht?“ Er küsste sie auf die Wange.

"Das du wunderschön bist?!!"

„Ich bin doch sicher ganz zerknittert vom Schlaf!“

"Unsinn, du bist toll!", versicherte ihr Jiyu.

„Das sagst du…“ Daiyu war ziemlich verunsichert.

Schmunzelnd grabbelten seine Finger unter ihren Stoff. Wenn er daran dachte, wie verschüchtert er in ihren Anfängen war, konnte er heute nur noch den Kopf schütteln. "Ich kann ihr auch sagen, sie soll später wieder kommen und wir gehen planschen..." Sanft aber bestimmt schlug sie seine Hand weg.

„Das wäre unhöflich!“

"Also stehst du auf?" Auch wenn Jiyu Angst davor hatte, wie seine Eltern reagieren könnten, wollte er jetzt nichts mehr, als die weiblichen Wesen, die er am meisten liebte einander vorzustellen. Sie nahm seine Hand und ließ sich aufhelfen.

„Wir sollten deine Schwester nicht warten lassen.“

Der junge Inu drehte sich um und deutete auf den Rücken seiner Schwester. "Tun wir nicht, nicht wahr, Schwesterherz?!"

Sie schnaubte, ohne sich umzudrehen. „Anstand ist an dir eh verloren gegangen!!“

"Das sagt sie mir schon seit 300 Jahren!", lachte der Jüngere und tippte seiner Schwester auf die Schulter. "Drehst du dich wieder um?"

„Ach darf ich wieder?“ Mit einer eleganten Bewegung drehte sie sich um und sah mit ihren goldnen Augen sofort auf die Freundin ihres Bruders.

Eine nervöse Röte überzog Jiyus Wangen und er deutete jeweils auf die beiden Frauen. "Wenn ich ganz offiziell vorstellen darf, das ist Izayoi..." Dem Respekt folgend, stellte er zuerst die Ältere vor. "...und das ist Daiyu, mein Schatz!" Zart zog er die Hanyou in seine Arme. Seine Freundin lehnte sich schüchtern an ihn, während seine Schwester sie aufmerksam musterte.

„So…“

"Was?" Eine Augenbraue wanderte unter Jiyus Ponny. Schweigsam wanderte die Weißhaarige um das Pärchen herum und musterte sie genau.

"Wir sind kein Vieh auf dem Markt, dass du kaufen willst. Also, was denkst du?" Jiyu war ungeduldig.

Plötzlich lächelte Izayoi. „Keine schlechte Wahl, Bruderherz, wenn auch unkonventionell.“

Jetzt war der Jüngere der Geschwister überrascht, denn es war ein Kompliment. "Hörst du, Daiyu, sie mag dich!" Überschwänglich drehte er sich mit ihr im Kreis. Mit geröteten Wangen hielt sie sich an ihm fest, während Izayoi sie grinsend beobachtete. Dabei sah Jiyu seiner Liebsten tief in die Augen. "Vielleicht wird ja doch alles gut..."

„So lange wie du gelogen hast? Papa wird dir den Kopf abreißen!“, erklärte seine Schwester gut gelaunt.

"Ich hab nicht gelogen!!", wurde sie angefaucht. "Ich hab nur nicht alles erzählt und das mit gutem Grund, dir ist doch sicherlich klar, was man immer wieder mit Daiyu angestellt hat!"

Sie rollte die Augen. „Die Welt ist nun mal grausam, aber du hast deinen Eltern die Wahrheit vor enthalten, das ist das Einzige was mich kümmert.“ Izyaoi wurde mit verärgerten Augen angesehen.

"Dir geht es also nur um dieses kindische Gezanke mit mir?"

„Nein, mir geht es darum, dass du mit unseren Eltern reinen Tisch machst, denn dass schuldest du ihnen, als guter Sohn!“

"Damit sie Daiyu fortjagen? Du bist ekelhaft kaltherzig, was verstehst du schon von Liebe und warum wir uns geheim halten? Nichts!" Langsam aber bestimmt zog Jiyu seine Freundin weiter zurück. Er sah finster drein.

Sie schnaubte ärgerlich und war kurz davor ihm eine zu scheuern. „Was für ein Dummkopf du bist, wenn du deine eigenen Eltern so schlecht kennst!! Und dulde ich dein schamhaftes Leben nicht?? Ein Prinz des Westens lebst mit einem erwählten Partner im Wald ohne jeglichen Segen!“

"Natürlich verstehst du nichts... Ich hätte es wissen müssen! Geh nach Hause, ich komme später nach, wenn Mutter seine Welpen hat, werde ich euch nicht mehr belästigen!" Er ging.

Daiyu zögerte und sah Izayoi flehend an. „Er meint es nicht böse…“ Dann lief sie ihrem Freund nach. Jiyu hatte nicht zu hoffen gewagt, dass seine Schwester seine Freundin gleich in die Familie aufnahm. Aber das sie sich so stur stellte und einfach nicht verstand, warum er nichts gesagt hatte und immer auf einen passenden Augenblick gewartet hatte, und es auch nicht wollte, hatte ihn verletzt.

Zur selben Zeit fragte sich Izayoi nur, wie ihr Bruder je an der bedingungslosen Liebe ihrer Eltern zweifeln konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-09-06T20:40:10+00:00 06.09.2010 22:40
Das Kapi gefällt mir~
Und irgendwie kann ich gut verstehen, warum Jiyu seiner Familie lieber nichts sagen will...obwohl es mich ebenso überrascht wie Caratinu, dass Inu Yasha und Sesshoumaru ihren Sprösslingen nichts von Inu Yashas ursprünglichem Wesen erzählt haben oô
Oder ihnen wenigstens den immensen Stolz reinblütiger Youkai ein wenig zu dämpfen XD" Bei Jiyu ist der ja nicht wirklich merklich vorhanden aber bei Izayoi...
Da werd ich doch gleich mal weiterlesen ^^
Von:  Caratinu
2010-08-16T17:58:10+00:00 16.08.2010 19:58
Ich bin überrascht. Haben Inu und Sess ihren Kindern etwa nicht gesagt, dass Inu selbst als Hanyou zur Welt gekommen ist?!
Tolles Kapitel
LG
Cara
Von:  Allmacht
2010-08-16T05:12:52+00:00 16.08.2010 07:12
Hi!

Oh, da habt ihr euch den Kindern etwas mehr gewidmet. Schön, dass man auch von ihnen jetzt etwas erfahrt. Die Schwangerschaft verläuft ja auch gut, also kann der Nachwuchs kommen. *freu* In welcher Zeit befinden wir uns jetzt eigentlich? Nachdem die Jungen schon so alt sind...

lg
Von:  natsu-niji
2010-08-15T20:33:37+00:00 15.08.2010 22:33
hi ich liebe das pairing und bin froh das du die fortsetzung schreibst die genauso gut ist wie die andere. bin so neugierig wie es weiter geht mit den 500 jahren dazwischen aber ich glaube nicht das sie probleme mit der wahl ihres sohnes haben wobei inuyasha selbst ja hanyou war sondern nur damit das dieser nicht genug vertrauen in sie hat. hoffe schreibst bald weiter
lg natsu^^


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