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Gazetto Inn

Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?
von

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Operation Liebe

Rukis Sicht:

„Und das ist die Burg Osaka. Sie ist sie eine von Japans berühmtesten Burgen und spielte eine wichtige Rolle bei der Vereinigung Japans im 16. Jahrhundert. Die Burg hat ungefähr einen Quadratkilometer Grundfläche. Sie ist auf zwei erhöhten Plattformen gebaut, welche jeweils von einem Burggraben umgeben werden.“

Ich sah erst hoch zu der Burg, dann die beiden Frauen, von denen eine die Stadtführung übernommen hatte. Aber etwas passte nicht ins Bild. Ich ging zu Yasumi und beschlagnahmte sie, indem ich ihren Mund zuhielt. „Hör auf, Kyoko-sans Rede zu Stören und als Nichtjapanerin so viel über Japan zu wissen!“

Yasumi sah hilfesuchend zu den anderen. „Takanori ist ausländerfeindlich. Hilfe!“

Die Truppe lachte.

Es war so: Wir hatten heute früh spontan entschieden, eine Stadtbesichtigung zu machen. Yasumi bat Kyoko, die Führung zu übernehmen und diese schien sofort begeistert von der Idee zu sein.

Wir waren ziemlich am Ende unserer Führung. Es war bereits fast Nachmittag und mein Bauch knurrte leise. Und wenn ich hungrig war, konnte ich eine richtige Diva sein.

Nach langem hin und her um die Burg herum, stieg mein Allgemeinwissen und die Tour wurde offiziell durch Akiras Worte: „Ich habe Hunger“ beendet.

„Ja, ich auch“, stimmte ich ihm zu und mein Bauch knurrte.

Ein Lachen.

„Kyoko-san, danke für die Führung“, sagte Yuu zu Kyoko und mir kam es so vor, als würde er sie magisch anziehen. Jedenfalls machte Kyoko einen Schritt auf ihn zu und lächelte ihn an.

„Kein Grund zu danken. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, euch die Stadt zu zeigen.“

„Glaub mir“, unterbrach ich das Starren der beiden nach einer Weile, „uns hat es auch Spaß gemacht.“ Der Bann zwischen ihnen löste sich und Kyoko sah beschämt zur Seite.

„Lasst uns was essen gehen!“, rief Yumi aus und hackte sich bei Kyoko und Yasumi.

„Tolle Idee! Alle zusammen!“ Yasumi sah fröhlich in die Runde. Sie wurde von Kyoko weggezogen und Yuu gesellte sich zu Kyoko. Sie schienen sich gut zu verstehen.

Gerade als die beiden Freuen zu planen anfingen, unterbrach ich sie: „Ich spiele ungern den Spielverderber, aber da Yuu beschäftigt ist, bleibt mir nicht anderes übrig.“

„Hey!“ Yuu sah mich böse an, doch als Kyoko kicherte, besänftigte er sich und grinste.

„Yumi, Yasumi, wir können nicht zusammen losziehen, weil es für uns ein bisschen gefährlich sein könnte.“

„Wiesoooo deeennn?“ Yumi sah flehend zu Kouyou und Uke antwortete: „Als Gruppe fallen wir zu sehr auf. Takanori hat hierbei Recht.“

„Ja, das habe ich und wir müssen uns aufteilen.“ Dabei sah ich Uke an, der mich genauso kalt ansah wie ich ihn. Bevor er gestern noch mit mir das Zimmer verließ, hatte er mich an etwas erinnert. Etwas, was ich einmal gesagt hatte. Seine Worte hallten jetzt in meinem Kopf und erzeugten Echos: „Hattest du nicht gesagt, dass du Freundschaften bevorzugst und die Frau,in die dein Freund auch verliebt ist, ihm überlässt? Du bist ein Mann. Stehe gefälligst hinter deinem Wort!“

„Lässt du sie in Ruhe, wenn sie sich für mich entscheidet?“, hatte ich gefragt. Darauf hatte er diabolisch gelächelt.

„Ja, das tue ich. Aber fange bloß nicht an zu weinen, wenn sie zu mir kommt.“

Yuu war dann sofort dazwischengegangen, weil ich mich auf Uke stürzen wollte. Ich wusste, dass ich allein Uke nicht abhalten konnte, also ging ich einen Kompromiss ein: „Versuche nur, sie für dich zu gewinnen, aber solange es mich gibt, wird sie zu mir zurückkommen, auch wenn du sie für eine Zeit verführen magst.“

„Das werden wir sehen.“ Uke hatte ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen.

Yumi war es, die uns warnte: „Ihr werdet sie damit verletzen, ist euch das bewusst?“

„Aufteilen... aufteilen... Wir sind 8 Leute. Das heißt-“ „Wir teilen uns in 3 Gruppen auf!“, unterbrach Yumi meine Freundin. „Wir sind 3 Frauen, also kann jede 2 Männer mitnehmen!“

„Geht die Rechnung so auf?“, fragte Akira und zählte mit seinen fingern ab. Als ich ihm zuzwinkerte verstand er, dass das zu Plan „Operation Liebe“ gehörte.

„Dann ist ja klar, dass ich mir dir komme.“ Ich umfasste Yasumis Schultern und zog sie an mich.

„Was, wenn ich dich nicht will?“, fragte sie spielerisch.

Als Antwortet kniff ich ihre Nase und sie schlug auf mich ein.

„Darf ich mit in deine Gruppe, Ya-chan?“, unterbrach uns Uke und setzte ein strahlendes Lächeln ein, was Yumi quietschen ließ. Ich hätte schwören können, dass ich auch in Yasumis Augen ein Funkeln gesehen hatte.

„Ja!“ - „Nein“, sagten wir gleichzeitig und sahen uns an. „Takanori!“ - „Yasumi!“ Wieder gleichzeitig. Da die anderen zuhörten, setzten wir unsere Meinungsverschieenheit im Stillen mit Blicken fort. Wir starrten einander und ich glaubte zu sehen, wie das kalte blau das sanfte grünbraun in ihrem Augen langsam übertraf.

Ich sah weg.

„Gut! Eine Gruppe haben wir schonmal.“

„Wenn Uke-san es will, kann er zu uns kommen.“ Yumi deutete auf sich und Kouyou.

Das war eine ausgezeichnete Idee!

„Nope, will nicht.“ Er schmollte.

„Es wird nur eine Katastrophe werden...“ Yuu sprach nicht mehr weiter. Während wir weiter diskutierten zog Yumi meine Freundin unauffällig weg und meine Aufmerksamkeit widmete sich sofort wieder den beiden. Yumi war zu sehr damit beschäftigt, Yasumi vollzulabern, dass beide meine Blicke nicht bemerkten. Es dauerte keine Minute, bis Yumi ernst wurde. Ihre Lippen lesend lauschte ich und verstand Bruchstücke. Mein Hirn fügte die fehlenden teile hinzu und es ergab folgendes: „Sag mal, Ya-chan, findest du Uke-san nicht manchmal aufdringlich? Mir kommt es nämlich so vor, als wollte er mehr als deine Freundsch-“ Ich starrte Yumi funkelnd an und sie zuckte zusammen. „Er ist nur ein verwirrter Mann und … was ist los?“ Yasumi sah sich um und strahlte mich an. „Leute, ich nehme Takanori und Uke. Yumi nimmt Kouyou und Akira. Yuu nimmt Kyoko-chan. Takanori wird eine Rund-SMS schicken, wo und wann wir uns treffen werden. Lasst uns aber erst mal verschwinden.“

„Ich?“, fragte ich verwirrt, weil sie einfach über mich entschied.

Als Antwort grinste sie frech.

„A...aber Leute...“, Yuu sah in die Runde und wir drehten uns schon um und ließen ihn und Kyoko alleine.
 

„So, Ya-chan, da du Gruppenführerin bist, darfst du entscheiden, was wir tun sollen.“ Uke warf meiner Freundin den Arm um die Schulter, doch diese ließ es unberührt.

„Ich schlage vor, wir essen erst einmal etwas, damit gewisse Leute nicht aggressiv werden.“ Dabei sah sie mich an und grinste.

Ich zuckte mit den Schultern. Sie kannte mich. Wenn ich Hunger hatte, wurde ich immer zur Diva. Aber wann hatte sie es gemerkt?

Wir gingen in Richtung Zentrum.

„Wie heißt eigentlich dieser Fluss, der durch Osaka fließt?“, fragte sie, doch wir hatten keine Ahnung. „Schade... Takanori, kannst du Akira und Kouyou benachrichtigen und sagen, dass wir uns in 3 Stunden wieder am Ryokan treffen?“

„Mach du doch selber. Hast mich immerhin nicht gefragt, ob ich das will oder nicht.“

Sie zog ein paar Mal an meiner Übergangsjacke. „Bütteee.“

Mein Herz setzte aus. Da war sie, die Stärke der Frau, die mich schwach werden ließ. „Okay, ich werde es tun. Aber nur, weil ich nicht will, dass du mir die Jacke ausleierst.“

Sie umarmte mich kurz, Uke sah weg. Seinen Blick in die Ferne gerichtet, fragte Uke: „Was machen wir dann mit Yuu und Kyoko-san?“

„Denen schreiben wir, dass wir uns an einem Restaurant treffen werden.“

Ich führte Yasumis Gedanken fort:„Und wenn keiner von uns da erscheint, wird Yuu mit ihr alleine essen. Das ist eine gute Idee.“

„Woher finden wir hier ein geeignetes Restaurant?“, fragte Uke skeptisch.

„Hmmm...“ Yasumi wurde nachdenklich.

„Überlasst das mir. Mein neuer Iphone hat so einiges drauf.“ Gesagt getan. „Hier ist eins, was sehr teuer zu sein scheint.“

„Das nehmen wir! Yuu-kun, das wird sehr teuer für dich.“ Yasumi warf den Kopf in den Nacken und lachte.

„Du kleiner Teufel!“ Ich legte den Arm um ihre Schulter.

„Jetzt müssen wir den anderen bescheidgeben , damit sie nicht dahin sondern zurück zum Ryokan gehen.“

„Okay, hab ich gemacht.“

Yasumi sah mich ungläubig an. „Im ernst? So schnell?“

„Ich zeig dir mal was.“ Ich tippte eine kurze SMS und sendete, kurz darauf ertönte Vogelgezwitscher aus Yasumis Handtasche. Sie sah auf ihr Handy, dann zu mir und dann wieder auf ihr Handy. Sie tippte lange darauf herum und dann klingelte mein Iphone. Sie hatte mir eine Antwort geschrieben : „Ich dich auch, Dummkopf =P“

„Und dafür hast du so lange gebraucht. Ts...“, zog ich sie auf.

„So Yasumi“, meldete sich Uke zur Wort, „gehen wir?“

„Yes!“

So gingen wir zu dritt in das nächstliegende Restaurant und stopften unsere Mägen voll. Endlich satt geworden stiegen wir in die Bahn und führen 15 Minuten lang. In Bahnhof Namba stiegen wir aus und gingen weiter zur Hauptstraße, Mido-Suji. In dieser Straße waren hauptsächlich hochpreisige und prestigeträchtige Shops der namhaften Luxus- und Lifestyle-Marken. Wir gingen in viele Geschäfte hinein und ich hatte Gelegenheit mir eine neue, teure Sonnenbrille zu kaufen. Die alte gab ich Yasumi. „Hier. Damit wir wegen dir nicht auffliegen.“

Schon eine Parallelstraße weiter östlich befand sich die bekannte Einkaufsstraße Shinsaibashi-Suji mit bunt gemischten Läden, ähnlich europäischen Einkaufsarkaden.

Im ersten Geschäft, welches wir betraten, stach etwas Braunes, was die Schaufensterpuppe an hatte in meine Augen. Es war ein Bandeau-Kleid, was Yasumi wahrscheinlich bis knapp über die Knie gehen würde. Der Stoff fühlte sich angenehm an. Die Brust war aufwendig mit Perlen ähnlichen Sachen geschmückt und so geschnitten, dass sie Yasumis A Cup zur Geltung bringen würde. An der Hüfte befand sich ein dunkelbrauner Gürtel zum Zubinden. Der Saum des Rockes war stufig.

Ein Verkäufer sprach mich an und ich merkte, dass ich die Puppe soeben von oben bis unten begrabscht hatte, ließ es ihm aber nicht anmerken. Stattdessen fragte ich ihn, wo ich das Kleid finden würde. Die Antwort gefiel mir nicht. Die Puppe trug das letzte Stück. Da das Kleid Universalgröße war, ließ ich die Puppe ausziehen und bekam das Kleid.

Mit einem Lächeln suchte ich Yasumi. Da war sie; zusammen mit Uke. Er hielt ihr gerade ein schwarzes, süßes Kleid mit Blümchen drauf vor die Brust. Das Kleid hatte keine Ärmel, aber einen runden Ausschnitt. Der Saum des Rockes fing ab der Taile an. Richtig hübsch!

„Takanori, guck mal! Ist das nicht hübsch? Das hat Uke-kun gefunden. Und hier habe ich noch mehr Sachen!“

„Ja, das ist echt schön.“ Ich versteckte das Kleid automatisch hinter meinem Rücken. „Wie konntest du dir in so kurzer Zeit so viele Sachen aussuchen?“, wunderte ich mich.

Sie deutete auf sich. „Meine Instinkte haben mich direkt zu ihnen geführt.“ Dann lachte sie. „Ich gehe mir mal anprobieren.“

„Nimm das hier mit.“ Uke überreichte ihr das Kleid und sie ging summend davon.

„Es ist echt süß“, gab ich zu.

Er lächelte und ging sich umsehen. Mein Blick blieb auf Sonnenbrillen heften, darum probierte ich welche an bis Yasumi den Kopf aus der Kabine rausstreckte. Ich legte das Kleid in meinen Händen irgendwo ab. Auf dem Weg zu ihr nahm ich zwei Sonnenbrillen und einen Hut mit.

„Takanori, komm mal rein.“ Ich betrat die Kabine und stolperte über ihre Schuhe. „Wie ist es? Irgendwie finde ich, dass der Bateau-Kragen etwas zu lang ist. Soll ich das Oberteil so tragen?“ Sie zupfte am linken Ärmel und sorgte dafür, dass der Kragen nach links verschoben wurde und ihre Schulter sich entblöste.

„Ich sehe deinen BH“, murmelte ich. „Das Oberteil ist schön. Nimm es.“

„Ok.“ Sie schubste mich aus der Kabine und ich ging das Kleid suchen, dass ich irgendwo abgelegt hatte. Zusammen mit den zwei Sonnenbrillen und dem Hut bezahlte ich Yasumis Geschenk und verbarg diese unten in der Tüte. Nachdem Yasumi die Kabine auch verließ, kam sie mit den ganzen Klamotten zu mir und holte ihr Portemonnaie raus.

„Was machst du da?“, fragte ich verwirrt.

„Huch? Was mache ich denn?“, sie schien auch verwirrt zu sein.

„Steck das wieder ein. Wenn du mit einem Mann shoppen gehst, bezahlt er.“

„Im ernst? Warum?“, sie fragte so unschuldig, dass ich sie aufessen könnte!

„Also“, fing ich an, „ein Mann will das Gefühl haben, gebraucht zu werden und dieses Gefühl gibt ihm die Frau, indem sie ihn für sich sorgen lässt. Männer wollen der Frau zeigen, dass sie Geld haben und sie und ihre Kinder beschützen können“, beendete ich meine Rede und sie sah mich mit großen Augen an.

„Okay, wenn du darauf bestehst, kannst du es gerne machen.“ Dann schmollte sie. „Als ich die Wette verloren habe, hast du mich aber echt wie ein Gentleman abgezockt.“

Ich grinste. „Das war aber die Wette. Also los.“ Ich bezahlte ihre Kleidung und Uke erschien auch endlich. Er bezahlte eine teure Jeans und wir setzten unsere Reise weiter fort.

Einmal gingen wir in einen Schmuckladen rein und ich musste ansehen, wie Uke für Yasumi Ohrringe kaufte. Ich stand währenddessen vor einer Kette, die mich zu sich zog. Es war eine weiße Perle umrandet von einer silbernen Spirale. Das Spiraldesign war so fein gearbeitet, dass sie die Perle nicht berührte. Perfekt für das Kleid. Im selben Moment als ich meine Hand danach ausstreckte, war eine andere Hand mit dabei. Es war eine Frau mittleren Alters, die mich verwirrt ansah und etwas an der Kette zog.

„Ich habe sie zuerst berührt“, meinte sie. „Bitte lassen sie los.“

Ich sah mich hastig um und merkte, dass Yasumi nicht in der Gegend war. „Sorry, ich war als erster.“

Ein Verkäufer, der in der Nähe war, kam auf uns zu. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte er mit einem Berufslächeln.

„Haben Sie noch eine weitere Kette wie diese?“, fragte ich und ließ nicht los.

Der Mann beugte sich zu der Kette und beobachtete sie genau, dann richtete er sich auf und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber die ist die letzte.“

Mein Griff um die Kette wurde fester. „Fräulein, kann ich Sie bitten, sie loszulassen.“

Doch die Frau dachte nicht dran „Lassen Sie los. Ich habe sie zuerst gesehen!“

Ich ignorierte sie. „Ich bezahle das dreifache des normalen Preises!“, sagte ich zu dem Verkäufer, der plötzlich strahlte.

„Fräulein, sehen Sie sie sich doch diese Ketten an.“ Etwas unfreiwillig ging die Frau weg und ich hielt meinen Versprechen ein. Ich bezahlte sage und schreibe 3.000 Yen!

Dann ging ich an die frische Luft. Und warf die Kette in meine Tüte. Yasumi würde sich freuen und das Kleid sofort anziehen. Dann werde ich ihr die billige Kaugummiautomatenkette abnehmen und diese Kette anziehen.

„Takanori-san!“, sie kam auf mich zugerannt.

„Warum so förmlich?“, fragte ich, doch sie zuckte mit den Schultern.

„Uke ist noch drin. Takanori“, sie fing an, in mein Ohr zu flüstern, „Weißt du schon, was du Uke zum Geburtstag schenkst?“

Ich schlug mir auf die Stirn. „Das gibt’s ja auch noch!“ Ich hatte die ganze Zeit seinen Geburtstag im Kopf aber um ein Geschenk hatte ich mich nicht gesorgt. Was hatte er mir denn geschenkt? Hmmmm.... Ein Konzertticket. „Mist mir fällt nichts ein... Hast du schon was?“

Yasumi nickte. „ Ja, sogar fast fertig. Ich habe für ihn ein Zippo gebastelt.“

„Gebastelt?“

„Ja, aus mehreren Zippos, die ich auseinandergenommen habe, habe ich eins gemacht. Ein großes. Und ich will ein Bild von uns beiden darauf kleben, damit hat er auch noch ein Stück Erinnerung bei sich.“

„Öh ja, schön. Du bist einfallsreich. Hmmm... Ich schenke ihm … Ein Spiel.“

„Ein Spiel? Du bist auch einfallsreich. Oh, er kommt.“

Uke kam strahlend aus dem Laden.

„Hast du etwas gekauft?“

„Nein.“ Aber er strahlte weiter.

Etwas weiter westlich von Mido-Suji befand sich Amerika-Mura, ein Gebiet mit allerlei Kleidungs-, Schmuck- und Schuhgeschäften im amerikanischen Stil. Wir gingen in zahlreiche Geschäfte rein und amüsierten uns.

„An der U-Bahn-Station Nipponbashi, befindet sich "Den Den Town", eine Straße mit allerlei Elektronik-Geschäften in verschiedensten Größen. Eine Parallelstraße weiter westlich findet man "Otatown" für Videospiel-, Anime- und Manga-Begeisterte. Wiederum eine Straße weiter westlich finden sich Haushalts- und Restaurantbedarf aller Art. Rund um Namba befinden sich mehrere vielstöckige Department-Stores mit deutlichem Fokus auf Unterhaltungselektronik“, las ich den anderen vor.

Uke und Yasumi sahen sich an. „Auf geht’s!“

In der Spielhalle, die wir betraten, war viel los. Mehrere Jugendliche saßen vor einem Automaten und sahen zu, wie der Spieler sich von Level zu Level hochqualifizierte.

„Wahnsinn! Das ist hier so groß!“, wunderte sich Yasumi.

„Bist du das erste Mal in einer japanischen Spielhalle?“, fragte Uke, doch sie schüttelte den Kopf.

„Yumi hat mich mal in Tokio in eine Spielhalle gesteckt, die war aber nicht so groß wie die hier. Ich bin fasziniert.“ Das war sie wirklich.

„Komm, gehen wir spielen.“ Meine Freundin an der Hand haltend, ging ich an einen Automaten und bot ihr den Sitz des Firstplayer an. Ich war der Secondplayer an diesem Kampfspiel und Uke sah gespannt zu.

„Eh...wo muss ich hindrücken? Ah, ich habe es!“ Das Charaktermenü erschien und wir wählten.

„Ich wundere mich, dass du keine Frau gewählt hast, Ya-chan.“

Yasumi kicherte. „Bei soetwas bevorzuge ich Männer.“

Und wir fingen an, zu kämpfen. Während wir gegeneinander spielten sagte Yasumi Sachen wie: „Ich werde dich fertig machen“, „Das bekommst du zurück!“, „Yasumi-Kick!“

Wir legten den Kontroller zur Seite und sie funkelte mich an. „Du hast gecheatet, gib es zu!“

Ich lachte. „Nein du bist nur schlechter als ich gedacht habe.“

„Nein du schummelst doch!“ Einen Moment hatte ich Angst, dass sie die Hiebe und Tritte, die sie mir im Spiel zugefügt hatte, im Realen anwenden würde.

„Das sagst du nur, weil du fünf Mal hintereinander verloren hast.“

„Revanche!!!“

Noch eine Runde spielten wir und es sah so aus, als würde sie wieder verlieren.

„Uke-kun, hilf mir doch mal! Bitte!“

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Uke sich von hinten über Yasumi beugte und den Kontroller nahm. Ihre Köpfe waren sich ganz nahe, aber anstatt sich zurückzuziehen, jubbelte Yasumi bei jedem Schade, den Uke mir erteilte. „Ha! Da hast du es, Takanori!“ Ich wurde leicht sauer, als ich geschlagen wurde.

„Komm, setze dich hin.“ Die beiden tauschten die Plätze und es fing eine neue Runde an.

„So, Takanori.“ Uke sah mich herausfordernd an.

„Ziehe dich warm an, Uke.“

Die Atmosphäre verdunkelte sich und jetzt ging es um die Ehre.

„Jungs, nee, oder?“ Es lief brutal ab. „Takanori! Was tust du da?“ Ich hielt mich wegen Yasumi ein wenig zurück, doch Uke nutze die Chance.

„Ich mache dich fertig!“ - „Uke-kun!“ „Yasumi, wenn ich hier gewinnen sollte, habe ich einen Wunsch.“

„Fuc*!“, rief ich und verlor zum zweiten Mal gegen ihn.

Yasumi grinste mich frech an und wandte sich zu Uke. „Na? Was ist dein Wunsch?“

Ich konnte die Begierde in Ukes Augen nahezu spüren! So sehr war es auffällig. Er fing an zu strahlen und verbarg seine Absichten. „Ich will, dass du mich mit meinem Vornamen ansprichst.“

Mit einem mal änderte sich Yasumis Gesichtsausdruck. „Wie bitte? Vorname? Du meinst, Uke ist nicht dein Vor... Was!?“ Ich hatte befürchtet, dass ie so reagieren würde.

Uke schüttelte den Kopf. „Wieso hast du ihr es nicht gesagt?“, fragte er mich.

„Ich dachte, sie wusste es.“

„Also heißt du Yutaka mit dem Vornamen? Aber ich habe deine Mutter Yutaka-san genannt!“

Uke lachte. „Ja, das hat sie mir erzählt. Sie fand es ziemlich amüsant, weißt du.“

„Oha... wie peinlich! Aber wieso nennt ihr ihn denn Uke?“ Yasumi fragte mich verunsichert an.

„Weil er kürzer klingt.“

„Ich gehe mal die Info verdauen. Viel Glück bei der nächsten Runde, Takanori.“ Ihre Hand schleifte von meiner Schulter und lud unwissend meine Power auf. Dann sah ich Uke an. „Komm ihr nicht so nahe.“

Ein schiefes Grinsen. „So leicht gebe ich doch nicht auf.“

Voller Wut geladen gewann ich mit knappem Leben gegen ihn und wir drückten zum Schluss die Hände.

„Wo ist sie?“

„Da hinten bei der Boxer-Maschine!“, sagte ich, als ich sie entdeckte. Yasumi stand fasziniert vor der Maschine und sah sich die Jungs an, die vor ihr mit ihrer Schlagkraft und deren Punktzahl angaben. „Hey“

„Hi! Und, wer hat gewonnen?“, fragte sie, den Blick auf die Punkteskala gerichtet.

„Ich“, grinste ich.

„Willst du auch mal?“, fragte Uke und deutete auf die Boxer-Maschine. Sie sah ihn an. „Ich traue mich irgendwie nicht. Ich habe Angst, dass ich mir wehtue.“

„Quatsch, sieh mir nur zu. Jungs, könnt ihr da mal weggehen?“ Die Jungen bildeten einen Kreis um uns und sahen Uke zu.

„So, ich wette, er macht um die 650.“

„Und ich sage 550. Immerhin ist er sehr dünn“, meinte Yasumi.

Uke holte weit aus und schlug mit aller Kraft gegen das Gerät. Der Boxer wertete den Schlag aus - die Schlagstärke erschien beleuchtet und mit Musik auf dem Display.

724.

„Wow! Super U...Yataka-kun! Ich kann es kaum glauben! Mach du auch mal! Ich will's sehen!“, bat sie mich.

Uke verließ seinen Platz. „Du hast mich Yutaka genannt! Ich freue mich.“

„Das hätte ich auch schon vorher getan, Yutaka-kun. Aber wie viel denkst du, schafft Takanori? Hmm... Ich denke 580 plus/minus 20“

„Takanori ist schon stark, Yasumi. Ich tippe auf 650.“

Ich trat vor das Gerät, holte aus und schlug mit voller kraft dagegen. Die Musik ertönte und eine Punktzahl erschien.

680.

„Uaah! Fast so stark wie Yutaka!“

„Aber fast“, grinste mich Uke frech an.

„Jetzt will ich auch mal!“

Yasumi stellte sich davor und stellte sicher, dass ihr nichts wehtun würde.

„Was denkst du, Takanori?“

„Sie sieht süß aus. Ich gebe ihr höchstens 350.“

„Genau das habe ich auch gedacht. Süß und 350.“

„...“

„Banzai!“ Yasumi schlug aus dem Stegreif. Die Melodie erklang und wir stutzten alle.

400.

„Oha... wie peinlich...“ Wie bitte? Sie fand es wenig?

„Alter, was ist das für eine?“, fragte ein Junge. „die anderen Mädchen haben immer um die 250 gemacht.“

„Lasst uns bitte gehen.“ Yasumi zog uns an der Hand nach draußen.

„Lass mich raten, du hast mehr erwartet?“, fragte ich.

Sie nickte.

„Dann hättest du ausholen sollen. Einfach so so eine Punktzahl zu schlagen ist schon gut, Ya-chan. Kopf hoch.“

„Vor allem für eine zierliche Frau.“

„Um ehrlich zu sein, habe ich darin meine ganze Kraft verwendet.“

„Süß.“ Ich starrte sie an, dann rappelte ich mich auf. „So, es wird Zeit! Gehen wir zum Ryokan?“

„Heute Abend will ich aber auch mit den anderen ausgehen.“

„Das überlegen wir uns spontan“, sagte ich zu ihr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-09-18T13:32:12+00:00 18.09.2012 15:32
Eeeeeeeendlich ist das Kapitel da *freu* <3<3<3

Armer Yuu-chan, da wird er einfach mit Kyoko alleine gelassen. Hoffentlich lohnt sich das auch und die zwei kommen sich was näher. Yuu kann ja mal richtig Gentleman spielen und Kyoko schön ausführen^^

Aber mit Kouyou und Akira wäre ich auch gerne essen gegangen. Ist bestimmt eine nette Gruppe :)

Irgendwie macht mich die Rivalität zwischen Takanori und Yutaka ganz traurig Q_Q Yutaka ist doch ein so lieber Sonnenschein. Er sollte Yasumi wirklich lieber aufgeben und ein guter Freund bleiben, ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass er die Freundschaft auf's Spiel setzt!

Als Taka das Kleid liegengelassen hat, um zu Yasumi in die Kabine zu gehen, hatte ich erst total Angst, dass auf einmal das Kleid weg ist oder so, Jedenfalls war ich dann total happy, als es gut gegangen ist^^
Ich freu mich schon darauf, wenn Yasumi das Kleid anzieht ^.^

So langsam häufen sich ja auch die intimen Berührungen zischen Taka und Yasumi. Ich glaube vor einiger Zeit wäre Yasumi noch total verlegen gewesen, wenn Taka gesagt hätte, dass er ihren BH sieht. Jetzt beleibt sie aber ruhig :)
Mal gucken, ob sie wirklich nicht vor der Hochzeit mit ihm schläft...

Wirklich ein schönes Kapitel, ich freu mich schon aufs nächste ^__^

Aoilover~


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