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Gazetto Inn

Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?
von

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Eine fieber(!)hafte Situation

„Takanori, sag mal, wo hast du sie gefunden?“

Ich erinnerte mich, wie sie angelaufen kam und mich umarmte, und lachte. „Eigentlich hat sie mich gefunden.“

„So?“

Ich nickte und grinste Aoi an. „Tja, inzwischen müsstest du wissen, dass ich hübsche Frauen anziehe. Was für ein verrückter Tag.“ Das letzte fügte ich später hinzu und seufzte.

„Ja einerseits hat sie wegen dir das Konzert verschlafen – wie es Uruha gesagt hat - , aber andererseits hat sie die Ehre, zu uns zu kommen.“ Musste Reita mir das vorwerfen?

Ich funkelte ihn von der Seite an.

„Willst du was von ihr?“, fragte Aoi.

Ich schwieg.

„Erinnert sie dich an ...?“

„Ja“, unterbrach ich ihn. Ich wollte ihren Namen nicht hören. Ich sog an der Zigarette und atmete den Rauch wieder aus. Er brannte in meiner Kehle und mein Gehirn nahm ein Schmerzsignal wahr. Ich knetete meinen Nacken.

„Kopfweh?“

Ich schaute Uruha an und nickte. Headbang tat erst im Nachhinein weh.

Reita klatschte ein paar Mal in die Hände, um Aufmerksamkeit zu erregen. Gerade als er sprechen wollte, fiel Uruha ihm ins Wort. „Was machen wir mit ihr? Über Nacht bleibt sie bei uns und morgen?“

„Keine Ahnung. Apropos über Nacht: Macht nichts Unanständiges mit ihr!“

Reita lachte. „Ich garantiere für nichts. Es kann sein, dass Kai, der Lustmolch, viel schneller war als ich.“

„Hahaha“, machte ich und wir horchten, wobei es durch die plötzliche Stille in meinem Ohr piepte.

Nichts Derartiges war zu hören.

Ich drückte meine Zigarette aus, ging zum Fenster und lehnte mich raus. Kühle Nachtluft strömte mir entgegen. Ich seufzte. Ya-su-mi. Zwischen seidigen Wolken schwamm der Vollmond am dunklen Himmel. Ich schaute runter auf die Straße. Aus dem fünften Stock sahen die Menschen friedlich aus. Ich hielt mir den Nacken.

„Hey! Und wie war`s?"

Ich drehte mich um. Yasumi schlich aus dem Zimmer. „ Wie war was, Reita-kun?“

Aoi stach mit dem Ellenbogen an Reitas Seite.

„ Riecht`s immernoch nach Rauch?“, wechselte ich das Thema.

Sie blähte die Nasenflügel auf und grinste. „ Ja.“

Ich grinste ebenfalls. „ Was macht Kai?“

„Er schläft.“

„Was?“, ich und die anderen sprachen gleichzeitig und ein verwirrtes Gesichtsausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

„Es ist doch normal, dass derjenige, der müde ist, schläft, oder irre ich mich?“

„Doch, doch. Aber er schläft nie so früh ein. Was hast du mit ihm gemacht?“ Aoi tat übertrieben geschockt, wobei er die Augen aufriss.

Yasumi verengte die Augen, wobei sie so groß wie meine wurden , und wurde ernst. „ Ihr habt mich erwischt! Ich habe ihn verzaubert. Bei Vollmond bekomme ich unglaubliche Kräfte, die ich beliebig einsetzten kann.“ Sie machte eine lange Pause und – hätte sie es nicht getan, hätte ich ihr wahrscheinlich geglaubt – grinste.

„Okay...Ich muss zugeben, ich habe dir fast geglaubt“, gab Aoi zu.

Ich nickte unmerklich.

„Schauspielerei ist doch etwas Tolles, nicht wahr? Kai ist eingeschlafen, als ich ihn massiert habe.“

Reita sprang auf und ging zu ihr. „Ich will auch!“ Er zog sie hinter sich her und sie verschwanden.

„Diese Idiot!“, flüsterte ich vor mich hin.

„Warum bist du so gemein zu ihm?“

Ich warf Aoi einen Seitenblick. „Weil er das verdient.“

„Was hat er gemacht?“

„Hast du doch gesehen!“

„Kann es sein, dass du eif...“

Ich schaute Aoi wütend an. Er schwieg. Lange Zeit war es still im Zimmer. Nur die tickende Uhr war zu hören. Meine Blicke wanderten zu ihrer Tasche, die neben dem Handy lag. Ich nahm es in die Hand und musste lächeln, als ich den Riss auf dem Bildschirm sah.

Ich ging auf Menü und schaute mir ihre Bilder an und überraschte – da war kein Bild von ihr selbst, stattdessen eins von dem Konzertticket, ein Spint, und eine Landschaft. Konzertticket...

„Du schaust einfach ihre Bilder an, ohne sie zu fragen? So geht das nicht, Ruki, so geht das nicht.“ Uruha kam kopfschüttelnd zu mir. „ Zeig mal her.“

Ich überreichte ihm das Handy. „Ah ja...Das Konzert.“ Er schaute mich grinsend an und legte das Handy weg.

Die Tür ging öffnete sich.

„Ich bin dran.“ Uruha führte sie ins Zimmer.

„Wenn es dir nichts ausmacht, kann ich dann als nächstes?“

„Hä, wie? Achso. Ja klar. Das beste kommt ja eh immer zum Schluss.“

Nachdem auch Aoi eingeschlafen war, waren wir alleine im Wohnzimmer. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass du auf dem Sofa schlafen musst.“

„Ich finde es eigentlich ganz gemütlich hier.“ Sie lächelte mich an.

„Yasumi, könntest du mich auch massieren? Mein Nacken tut weh und hat eine Massage nötig.“

Sie nickte. „Klar kann ich das mach...ma...“ Ich unterdrückte einen Lachen, denn sie errötete. „Ja.“ Wir gingen zu den anderen. Ich zog meinen Hemd aus. „Ah!“ Yasumi drehte sich schnell um und schaute weg.

„Ich habe noch ein Unterhemd drunter.“ Mit diesen Worten ließ ich mich bäuchlings aufs Bett fallen.

Sie knipste das Licht aus.

„Wie romantisch“, scherzte ich und schloss die Augen

Sie kicherte. „ Ich dachte eher daran, dass wir den Mond quasi als Nachtlampe verwenden und somit Energie sparen.“

Sie setzte sich ans Bettrand und schon spürte ich zwei Hände, die langsam und sanft meine Schulter kneteten. Hier und da drückte sie mit den Fingern wie auf einer Tastatur und ehe ich mich versah, fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
 

Die Sonne schien mir mitten ins Gesicht. Ich musste ein paar Mal zwinkern ehe ich erkannte, dass es die Mittagssonne war. Ich sprang nahezu aus meinem Bett und warf ein Blick auf die anderen Bette. Alle außer eins waren besetzt. Kai!

„Guuuteen-Morgeeen!“ Eine helle Frauenstimme drang in mein Ohr, als ich auf dem Weg ins Badezimmer war. Ich lächelte und wusch mir das Gesicht.

„Was macht ihr da?“

„Frühstück!“ Kai und Yasumi sprachen wie aus einem Mund und schauten sich verwundert an, worauf ein Grinsen folgte.

„Kai, man lässt doch keinen Gast arbeiten. Mann, riecht das lecker!“ Mein Magen bestätigte meine Aussage mit einem knurren.

„Sie hat darauf bestanden.“

Kai und Yasumi beschäftigten sich mit Tischdecken. Ich beobachtete, wie sie sich streckte und Teller aus einem der nächstliegenden Schränken holte. Wie süß... Ich half ihr, den Tisch zu decken.

„Was geht ab?“

„Guteen Morgeen.“

„Guten Morgen, Yasumi.“

„Mir sagst du nie Guten Morgen, Reita.“ Ich lachte, als ich Kai schmollen sah.

Reita ignorierte ihn.

„Hey, ich rede mit dir!“

„Was gibt’s zu essen?“ Yasumi lachte ebenfalls. Reita der coole.

„Das Übliche, was man morgens so isst.“

„Riecht aber nicht wie eine Pizza.“

„Piiiizzzaaaaa!!!“, hörte ich Aoi aus dem Bad rufen.

Ich bemerkte Yasumis fragenden Blick. „Bei uns gibt es fast jeden Tag Pizza. Aoi ist mit der Zeit Pizzaphob geworden und leidet jetzt darunter“, erklärte ich ihr.

„Der Arme“, flüsterte sie ernst.

„Aahh, Ruki, Liebling!!!“ Reita fiel mir um den Hals.

„Was ist? Hast du von mir geträumt, oder was?“

„Ja, das habe ich. Das war aber kein normaler Traum, sondern ein feuch...“

Ich drückte ihn weg. „Du Schwein!“

„War nur ein Scherz, Mann. Das war dafür, dass du uns geweckt hast. Steh das nächste Mal leiser auf.“

Wir versammelten uns um den Tisch. Uruha schlief noch.
 

„Diese Toasts schmecken echt lecker, Kai-kun! Kannst du mir deinen Rezept geben?“

„Was echt? Klar kann ich das machen!“, rief Kai aus. Ich schaute ihn mit vollem Mund an. Er sah wirklich glücklich aus.

Die Zeit verging. Nachdem wir satt waren, bedankte sich Reita. Kai schaute beleidigt. „Mir sagst du nie Danke, Reita.“

Yasumi schaute auf ihr Teller herab. „Eigentlich hat alles Kai-kun gemacht. Ich...“

„Dann erwarte ich das Mittagessen von dir.“ Aoi beschloss die Sache.

Sie nickte.

Kaum waren wir aufgestanden und der Tisch aufgeräumt, verschwand sie mit Kai in der Küche. Dieser kam nach wenigen Minuten wieder zurück und zuckte mit den Schultern, unwissend, was für ein Gericht in ihrem Kopf durchging. Wenige Zeit hing ein leichter Duft in der Luft.

„Könnt ihr euch an die letzte Nacht erinnern? Nachdem ich ihre Hände auf den Rücken gespürt habe, war ich weg und hab geschlafen wie ein Baby“ ,sagte Kai.

„Ein Riesenbaby.“

„Reita, geht das schon wieder los? Das ist...“ - BAMM!

„Aaah!“ Sich den Kopf haltend kam Yasumi ins Wohnzimmer, in der anderen Hand hielt sie ein Tablett mit Teigtaschen. „Das ist eine türkische Spezialität. Die Teigtaschen sind gefüllt mit Petersilie gemischten Weißkäse.“

„Du hast dir den Kopf gestoßen, nicht wahr?“ Ich sah, wie sie rot wurde. „ Ich bringe dir einen Eisbeutel.“ Ich ging in der Küche und kam mit einem Eisbeutel zurück.

Sie bedankte sich und verteilte jedem eine Teigtasche. Wir knabberten daran und ehe wir es versahen, aßen wir alles auf. „Das war lecker“, sagte Aoi zu ihr.

„Das freut mich. Danke!“ Ein zauberhaftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

„Wisst ihr was?“ Reita lehnte dich zurück und schaute in die Runde. „Ich könnte mich daran gewöhnen.“

Mit einem Mal starb das Lächeln in Yasumis Gesicht. Ich beobachtete sie. Sie hatte einen träumerischen Ausdruck in den Augen.

„Aoi-kun, gilt dein Angebot von gestern noch?“

„Was?“

Sie stand auf und machte eine Verbeugung. „Kannst du mich nach Hause bringen?“

„NEI...“ Ich sprang auf und stockte. Die Blicke ruhten auf mir. Ich setzte mich wieder hin. Wir hatten ihr doch nichts gemacht! Warum will sie ausgerechnet jetzt gehen?

„Ja, mein Angebot gilt noch.“ Aoi nahm seine Autoschlüssel raus und ging Richtung Tür. „Ich warte auf dich.“

„Oh, Yasumi! Geh bitte nicht.“ Kai schloss sie kurz in die Arme und hielt dann eine Armlänge Abstand.

Ich schaute weg und nahm ihre Sachen. Gegen meine miese Stimmung konnte ich nichts machen. Ich war aus irgendeinem Grund wütend. „Da.“ Ich überreichte sie ihr.

„Ruki, wie kannst du so herzlos sein!?“

„Du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn ich mitkomme“, sprach ich, während ich meine Sachen zusammensuchte und die Schuhen anzog, zu Yasumi und ignorierte Kai.

Kai machte mir nach. „Gute Idee. So leicht lassen wir dich nicht gehen. Nicht bevor wir unsere Rezepte ausgetauscht haben.“

Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen und gefragt, was los war. Ich unterdrückte den Verlangen und wartete ich auf dem Aufzug.

„Müssen wir mit dem Aufzug runter?“, fragte sie leise.

„Willst du lieber die Treppen verwenden?“

Sie nickte, aber Kai schob sie schon herein. Gerade als die Aufzugtür begann sich zu schließen, sah ich Reita.

„Hey! Ihr habt mich vergessen!“ Reita rannte uns entgegen, schaffte es aber nicht mehr Es war nur noch ein Knall zu hören.

„Er ist doch nicht etwa...“ Kai lachte auf.

„Doch ist er.“ Reita war gegen die Tür gelaufen. Was für ein Idiot . Ich spürte eine warme Hand, die meinen zerdrückte. „Ich verstehe ja, dass du mich magst, aber du brauchst doch nicht meine Hand so fest zu drücken. Nicht, dass es mir nicht gefällt...“

Während Kai noch mehr lachte und es schien, dass er sich nicht mehr einkriegen würde, schaute sie mir tief in die Augen; so tief, dass ich Angst bekam, dass sie meine Gedanken lesen würde. Und jetzt hielt ich sie fest und warf ihr einen Blich durch den Spiegel.

„Wer hat das behauptet? Lässt du mich gefälligst los?“ Sie zog ihre Hand, bis ich sie losließ. Ehe sie sich bedankte, hielt der Aufzug an und sofort sprang sie raus.
 

Das Haus ragte friedlich in den Himmel. Auf der Veranda war nur ein kleiner dunkler Tisch, der Boden war mit einen dunkelblauen Teppich überzogen. Wir standen vor der Haustür und warteten, bis Yasumi ihre Schlüssel fand und aufschloss.

„Willkommen bei mir zu Hau... Oh! Ehm...“ Kaum wechselten wir die Straßenschuhe gegen die Hausschuhe, rannte sie ins Wohnzimmer. Ich sah ihr nach - und was ich sah waren Bücher. Auf dem Boden, auf dem Tisch, auf dem Sofa – überall.

„Wow! Wer hätte gedacht, dass du unordentlich bist!“

„Genau wie du, Reita“, sprach Kai.

Die Unordnung erinnerte mich an meine stressvolle Schulzeit. „Weg mit den Büchern! Meine Augen! Ahhh!“ Ich hielt die Hände vor das Gesicht und tat geschockt.

„Nein, Ruki! Mach die Augen auf! Es sind doch bloß Bücher. Sein stark egal wie viel sie dich deprimieren!“ Ich löste mich lachend aus Kais Umarmung.

„Was hängt denn da an den Wänden?“ Ich folgte Aois Blick. Wie ein Poster hingen vollbeschriebene Blätter an den Wänden. „Sieht ziemlich nach Physik aus...Magst du Physik?“

Yasumi lachte. „Nein, überhaupt nicht. So kann ich mir die Formeln gut merken, deswegen hängen die da. Beachtet sie nicht.“

„Ich war noch nie gut in Naturwissenschaften. Und Chemie erst... Ich hasse sie!“

„Echt?“ Sie lächelte mich fröhlich an, als hätte ich etwas Gutes gesagt. „Ehm...Leute, darf ich vielleicht...ein Foto von euch schießen?“, fragte sie schüchtern.

„Ich dachte, du fragst nie! Na klar!“ Reita lachte. Ich setzte mich auf das Sofa und beobachtete, wie sie schusselig eine Digitalkamera aus ihrer Tasche nahm und sämtliche Sachen daraus auf dem Boden fielen.

„Ruki, du guckst wie ein Spanner“,sprach Reita leise.

Ich funkelte Reita an, der sich jetzt hinter Aoi versteckte. „Reita!“, sagte dieser leise, sodass Yasumi es nicht mitbekam, „Er guckt doch nicht wie ein Spanner! Eher wie ein geiler Bock.“ Und die beiden – auch Kai - prusteten los.

„Was gibt es?“ Yasumi legte den Kopf schief.

„Sie spinnen“, erklärte ich ihr. „Warum hast du eine Kamera in der Tasche? Ich dachte, es wäre verboten auf Konzerten zu filmen oder gar zu fotografieren.“

„Nicht, dass sie es hätte tun können, nicht wahr?“ Das saß! Reita hatte mir etwas Spitzes in die Brust geschleudert. Ich verzog das Gesicht.

„Blutet deine Wunde, Ruki-kun? Hier.“ Yasumi überreichte mir ihre offene Hand. „Eine unsichtbare Wunde lässt sich mit einem unsichtbaren Tuch wegwischen.“

„Glaub mir Yasumi-chan, er braucht kein Tuch. Komm machen wir das Bild.“

Genervt ging ich zu meinen Bandmitgliedern und stellte mich vorne hin.

„Ruki-kun, wehe du lächelst!“ Ironie pur. Wie sie. Ich musste unwillkürlich lächeln. Es blitzte kurz auf und sie bedankte sich.

„Kein Grund zu danken“, sagte ich, während ich vom Blitz geblendet auf das Sofa zuging.

„Jetzt ein Foto, wo du auch drauf bist!“ Reita nahm ihr den Fotoapparat weg und drückte irgendwelche Knöpfe. „So! Setz dich auf das Sofa.“ Sie tat wie ihr geheißen. „Und ihr stellt euch dahinter. Kai, nimm ihre rechte Hand. Und du Aoi die linke.“

Ich sah ihren fragenden Blick. „Reita mag es zu fotografieren oder zu filmen und er ist wirklich gut darin“, klärte ich sie auf.

„Ruki, bleib genau so stehen!“ Ich erstarrte in meiner Haltung: halb über die sitzende Yasumi gebeugt. „Leg deine Hände auf ihre Schulter. Aoi, Kai, ihr setzt euch quer auf die Sofakannte.“

Ich hasste es, wenn Reita mir etwas befahl. Aber zum ersten Mal sagte er etwas, was mir auch gefiel.

„Gut. Das Bild soll auf jemanden traurig wirken. Also bitte dementsprechend lächeln.“

Ich erinnerte mich daran, wie ich auf sie gewartet hatte. Ich erinnerte mich daran, wie sie mich öfters sitzen gelassen hatte und lächelte. Es kam kein Blitz. Als Reita sich bewegte wusste ich, dass er das Bild geschossen hatte.

„Yasumi, darf ich den PC hochfahren?“

„Ja klar.“

„Reita, zeig mal das Bild!“ Kai ging zu ihm, aber Reita hielt das Gerät fest in der Hand.

„Nein, nicht jetzt. Das Bild ist ziemlich gut geworden. Ich will es aber noch ein bisschen bearbeiten.“ Gefolgt von Kai und Aoi, ließ Reita sich vor dem Computer nieder. „Okay, Hier sind zwei Konten. Auf welchen soll ich gehen?“

„Auf Strawberry . Das andere Konto gehört meinem Vater. Das Passwort ist mir unbekannt“, rief sie zu Reita.

„Wenn du willst kann ich es knacken.“ Die Männer konzentrierten sich auf den Computer.

„Ehm...Ruki-kun, darf ich aufstehen?“

Ich nutzte die Gelegenheit. „Nein“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie versuchte aufzustehen, doch ich drückte sie runter. Meine Finger berührten ihren warmen Hals.

„Was tust du da?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Ich weiß es selber nicht, Yasumi.

„Hör..H...HATSCHIE!“ Mit einem Mal schoss ihr Kopf nach vorne und wieder zurück.

BAMM!

Au, das tat weh! Ich hielt mir die Stirn, sie sich den Hinterkopf. Ich wandte mich von ihr ab, denn die anderen schauten uns an. „Gesundheit!“, grinste Kai sie an.

„Danke. Sie ging, ohne sich noch mal zu mir umzudrehen, zu Kai, der sie zu sich winkte.

„Ich will das Bild sehen“, drängelte Kai.

„Nein. Nicht bevor ich das Bild verdüstert habe. Yasumi, auf welchen Programm soll ich rein, um das Bild zu bearbeiten?“

„Wenn du es professionell haben möchtest, dann das hier. Das andere habe ich selbst entwi...“ Ich sah, wie sie beschämt zur Seite schaute.

„Du kannst Programme entwickeln? Das ist aber cool! Oh... Ein GazettE-Ordner?“ Kai grinste sie an. “Was ist denn da alles drin?“

„Reitaaa!“

Ich setzte mich auf den Sofa und lehnte mich zurück. Die Männer und sie zu beobachten war amüsanter, vor allem weil Aoi, die Ruhe in Person, ungeduldig wurde.

„Solange ihr hier steht, werde ich nichts machen. Yasumi, könnte ich ein Glas Wasser haben?“

„Sofort.“

Ich sah ihr nach, bis sie in der Küche verschwand.

„Mann, Reita! Sag bescheid, wenn es soweit ist.“ Aoi und Kai setzten sich zu mir und plötzlich lachte er.

„Was lachst du so blöd?“

„Neidisch Ruki? Oder wütend? Oder wie wäre es mit“, er drehte sich mit dem Stuhl um, „verliebt?“

„Nein, nein und nein!“

„Ja sicher. Dann hast du ja bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich mit ihr vergnüge.“

Blut schoss mir in den Kopf. Meine Muskeln spannten sich an. Wehe...wehe...!

„Gibs doch zu, Ruki.“

„Was denn zugeben, Reita-kun?“ Ich entspannte mich. Sie stellte einen Tablett mit Gläsern auf den Tisch, schenkte Reita Wasser ein und überreichte es ihm. Da packte Reita zu.

„Was zum...?“ Yasumi wurde auf seinen Schoß gezogen. Ich schaute weg.

„Yasumi“, hörte ich Reita laut flüstern.

Yasumi in Reitas Armen...So, das reicht! Ich richtete mich auf und ging auf Reita zu. Er schaute mich vergnügt mit einem Lächeln an, als wollte er sagen: Ich wusste es! Ich habe es doch gewusst!

Noch bevor ich handeln konnte,tropfte Wasser von seinem Wangen herunter. Geschockt sah er und ich zu Yasumi und er ließ sie los. Ohne sich umzudrehen, ging sie weg. Ich ging wieder an mein Platz. Links und rechts von mir wurde breit gegrinst.

„Ruki.“

„Was?“, fuhr ich Aoi an. „Was?“ Ich senkte meine Stimme wieder.

„Nichts.“

Toll...!

Yasumi kam wieder rein, in den Händen einen Tuch haltend.

„Entschuldige, Yasumi.“

„Schon gut, Reita-san. Habt ihr Hunger?“ Sie hörte sich beleidigt an. Doch plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. „Ach was sage ich da? Mögt ihr scharfes Essen? Denn da hätte ich ein Paar Spezialitäten.“ Nachdem sie die Antworten hatte, verschwand sie in der Küche, gefolgt von Kai, der ihr Gesellschaft leisten wollte.

„Takanori, was hattest du vor?“

Ich stand auf und ließ Aoi mit Reita alleine. Im Moment wollte ich alleine sein und brauchte meine Ruhe. Draußen strahlte die warme Septembersonne auf die Erde herab und ließ alles lebendig werden. Vögel sangen ein quietschiges Lied. Ich schloss die Augen und setzte mich auf den Stuhl auf der Veranda. Ihr nervt! Seid still ihr verdammten Vögel. Euretwegen bekomme ich Kopfschmerzen!

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Stimmen waren zu hören. Menschliche Stimmen. Ich hörte, wie Reita und Kai lachten, wie Aoi Yasumi etwas sagte. Ich hörte, wie sie antwortete. Plötzlich klang die Natur anders. Die Vögel sangen friedlich, die Bäume bewegten sich mit dem Wind. Fast wie im Frühling...

Ein Lachen.

Ich riss die Augen auf. Farben des Frühlings... Man kann verrückt werden bei ihrer Ruhe. Wenn ich nur vergessen könnte... Nakigahara...

Mit einem Knall ging die Haustür auf. Stift...! Blatt...!

„Ruki-kun, ist etwas passiert?“, fragte mich eine besorgte Frauenstimme.

„Psst, Yasumi! Siehst du diesen Blick? Das heißt, dass er einen neuen Song hat.“

Ich schrieb alles nieder. „Ok. Essen wir?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  JuneValentine
2010-03-11T22:19:05+00:00 11.03.2010 23:19
Wieder mal lustiges Kapitel xD
Irgendwie musste ich jetzt öfters lachen XD
Und das Ende ist auch schön *_*
Ich lieb den Song Nakigahara >.<

PS. Ich liebe die Stelle, wo Reita gegen den Aufzug gecrasht ist *__*

LG
caribia
Von: abgemeldet
2010-02-14T21:07:31+00:00 14.02.2010 22:07
Mah das ist so toll *__* Ich hab alle Kapis gelesen^^
Ich mag deine FF sehr gerne und deine Art zu schreiben ist auch toll^^
Es ist auch mal was neues^^
Auf jedenfall bin ich gespannt wie es weitergeht und freu mich schon auf das nächste Kapi^^
Von: abgemeldet
2010-02-12T12:22:32+00:00 12.02.2010 13:22
MEHRMEHRMEHR!

langsam hab ich das gefühl, dass das mädel rukis tochter ist ö.ö aber ich weiß nicht warum xD naja is ja auch egal ne? xD
schreib weiter 8D
Von:  RitsukiKahn
2010-02-05T16:31:02+00:00 05.02.2010 17:31
will mehr will mehr!!
Von:  Ziina-chan
2010-01-24T12:36:05+00:00 24.01.2010 13:36
ehehe, das wird ja immer süßer... >////<
Das Niesen. *-*
So waii! x33
Oh man, Yasumi kommt voll niedlich rüber... :D
Waaaaaaaaaaaaaaaah ~♥

*knuddel*
Von:  Ziina-chan
2010-01-09T22:04:06+00:00 09.01.2010 23:04
WHOAA! >____<
Ach menno, schreib doch mal mehr, es ist immer so spannend. q.q

Wegen dem konzi wäre ich echt depri gewesen... aber wenn man als Gegenleistung bei Gaze sein, sie massierén und co. machen darf wär ich schnell drüber hinweg. |D
*auch will*

Achja, armes Ruki... und ja, es ist einfach zu erraten. XD

Aber ich versteh auch icht warum sie gehen will... >.<
Ich freu mich echt aufs nächste Kapi. *-*
*knuddel*
Von: abgemeldet
2010-01-09T11:57:48+00:00 09.01.2010 12:57
Wäh, ich hab es doch tatsächlich verpennt, die FF in meien Favos zu packen ö_ö ich idiot! Dx
Die arme Yasumi.. ich wär total deprimiert wenn ich wüsste, das ich ein Konzert verpasst hab.
Und Ruki wollte ihr Alkohol einflössen? ö.ö"
UND sie ist bei Gaze zuhause, hat die Ehre, allesamt zu massieren, und mit Kai zu kochen? Man, ich will auch xD
... und warum will sie jetzt gehen? Ich kann mir grad keinen Reim draus machen, warum. ö.ö"

Und an wen sie ihn erinnert, weiß ich ja. :P
Da werde ich den Rest der Leser einfach mal raten lassen *doof sei 8D*
Ist eigentlich einfach, finde ich xD

Liebe Grüße vom Pappteller~

Von:  psycho-kissen
2010-01-05T20:17:03+00:00 05.01.2010 21:17
ein sehr lustiges kapitel xDDD die arme wird ja richtig ausgenutzt! xDD nee spaß, ich liebe es auch massiert zu werden *O*
und war wieder schön es aus rukis sicht zu lesen *O* obwohl ich mir ein bisschen mehr von seinen gedanken wünsche...ich meine, es geht alles sou schnell, ich bin es von andern ffs immer gewöhnt, dass man noch viele gedanken der person liest und so...verstehste?
naya egal, ich find die ff trotzdem niedlich xDD
und ruki ist ja ma sowas von in sie verschossen *nodnod* so eifersüchtig wie der ist! aba gut, darf er auch sein...solange er auch später noch über seinen schatten springt *smile* und ihr sagt, was mit ihm los ist *grins*
und ich will wissen wer 'sie' ist >o< irgendeine ex von ruki *nodnod* ich bin efst überzeugt xDD wenn nicht, hättest du mich echt überrascht xDD
gut ich belass es mal dabei ne? *knuddl*
supa arbeit!

<3
Ita


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