Zum Inhalt der Seite

Gehenna Effect

der Dämon in uns
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Trägheit: der Graf der Schrecken

Auf Demyx hab ich mich schon regelrecht gefreut und mir die Finger geleckt, um endlich mal ein verbreitetes Klischee dieses Fandoms die lange Nase zu zeigen. Demyx ist gutherzig(?), ehrlich, naiv, ein guter Kumpel, kindisch... Wer hat das in die Welt gesetzt? Ich halte ihn zwar für kampfträge, aber... Das? Und mal ehrlich, vielen hängt es garantiert zum Hals raus. Naiv, na gut, müssen ja in der Organisation nicht alle solche misstrauischen Miesepeter sein. Aber gutherzig ist der nicht. Er ist ein Niemand, allein ihn irgendwie mit dem Wort „herzig“ in Verbindung zu bringen, finde ich persönlich absurd. Und wenn er dann noch ne Heulsuse ist, hat auch mein Zwerchfell genug. Wahrscheinlich gibt es kaum FFs, wo Demyx auch mal so ne kleine, fiese Sau ist. Link würde ich nicht sagen... Ich denke, er mag den Kampf absolut nicht und hält mehr was von passiven Widerstand.
 

- Trägheit: der Graf der Schrecken
 

„Puh, Glück gehabt, gerade so davongekommen.“

Schnaufend blickte ich zu dem Portal zurück, aus dem ich gekommen war, ehe es sich wieder schloss und wieder atmete ich auf. Endlich hatte ich diese Mission hinter mir und war in den dunklen und eintönigen Gängen des Schlosses angekommen. Zwar war die Mission nicht erfolgreich, aber sie war vorbei. Dass ich sie auch erfolgreich erfüllen würde hatte ich nicht geglaubt und war auch nicht enttäuscht. Ich hatte Xemnas von Anfang an gesagt, er sollte jemand anderen für die Mission in der Unterwelt auswählen. Ich war für solche Aufgaben nicht geeignet.

„Wohin so eilig, Demyx?“

Xaldin’s Ton ließ mich sofort erahnen, was mir nun blühen würde und mein Körper gefror regelrecht, obwohl die scharfen Klingen, die sich an den Enden seiner Lanzen befanden noch nicht einmal berührt hatten, sondern nur, wenn auch bedrohlich in der Höhe meines Halses schwebten.

„Hallo Xaldin… Dich hätte ich gar nicht hier erwartet“, sagte ich und versuchte dabei erfreut zu klingen. Dass gerade er mich abfing passt mir überhaupt nicht. Seine Haltung und auch sein Ausdruck im Gesicht zeigte sofort, dass er über mein Auftauchen nicht erfreut war, und dass das Wort »verärgert« hier an Untertreibung grenzte.

„Deine Mission ist fehlgeschlagen.“ „Ja leider. Hab mein Bestes versucht und bin trotzdem gescheitert. Kann man nichts machen.“ „Ich befürchte, du verstehst den Ernst dieser Lage nicht“, sagte Xaldin mit einer nun etwas dunkleren Stimme, der Druck an meinem Hals wurde stärker.

„Das Medallion war von größter Wichtigkeit, um so Herzlose auch in der Unterwelt ausfindig machen zu können, ohne dass wir unsere Kräfte einbüßen müssen.“ „Das weiß ich doch. Aber Sora war nun mal stärker. Außerdem war er auch nicht alleine. Wenn ihr das nächste Mal Erfolg haben wollt, solltet ihr mir auch etwas Unterstützung geben.“ „Du versagst auf der ganzen Linie und besitzt noch die Frechheit Forderungen zu stellen?!“ „Lass gut sein, Xaldin.“

Xigbar‘s Hand, die Xaldin an der Schulter packte verschreckte ihn und brachte ihn sogar dazu, einen Schritt von mir weg zu gehen. Die Lanzen schwebten wieder zu ihm zurück.

„Nenn mir einen guten Grund, warum wir keinen Dämmerling aus ihn machen sollen. Er nützt ja zu sonst nichts.“ „Hat er halt versagt, wenn kümmert‘s? Es gibt noch genug Welten, also seh das nicht so verbissen. Willst du, dass unsere Organisation noch mehr Mitglieder verliert? Ein Mann ist besser als keiner.“ „Von Mann kann hier nicht die Rede sein…“

Noch ein letztes Mal würdigte Xaldin mir einen Blick, ehe er selbst in einem dunklen Portal verschwand und hätte ich ein Herz besäßen, hätte ich getrost sagen können, dass mir ein großer Stein von diesem fiel.

„Mann, Danke, Xiggy. Für einen Moment dachte ich echt, er macht mich einen Kopf kürzer.“ „Ich bin nicht gekommen um dir zur Hilfe zu eilen.“ „Bitte?!“, fragte ich ihn empört und ohne Verständnis. Nicht zur Hilfe eilen? Was soll das dann gewesen sein?

„Es ist wie ich es Xaldin sagte, noch mehr Verluste können wir hier nicht gebrauchen.“ „Das hättet ihr euch vorher überlegen sollen. Ich bin kein guter Kämpfer, ich hätte dabei leicht draufgehen können.“ „Dann streng dich in Zukunft einfach etwas mehr an. Es ist nicht immer jemand da, der dir keinen faulen Hintern rettet“, lachte Xigbar, lief die Treppen hinter mir hinunter und ließ mich auch damit allein hier zurück. Nicht, dass es mich gestört hatte.

In Zukunft mehr anstrengen. Wusste er eigentlich, was er sagte und dass er sich das schenken lassen könnte? Er sollte besser jemand anderen suchen, ich war nicht geeignet für ihre bizarren Pläne…
 

„Sora befindet sich momentan in Hollow Bastion. Wir werden sämtliche verfügbaren Herzlose dorthin leiten, damit sie dem Zorn des Schlüsselschwerts unterlegen… Wir brauchen nichts weiter zutun, als abzuwarten und die freigelassenen Herzen einzusammeln.“

Die Nachricht, die Xemnas während der Sitzung verkündete weckte in jeden von uns höchste Zufriedenheit. Es war ein großer Schritt zu unserem Ziel, Kingdom Hearts zu vervollständigen.

Meine Aufmerksamkeit schweifte allerdings immer wieder ab, während Xemnas weiter erzählte und kurz von Luxord unterbrochen wurde.

„Und Roxas? Er scheint immer noch nicht den Anschein zumachen, als ob er freiwillig zurückkommen wollte. Außerdem… Wenn Sora hinter unser Spielchen kommt?“ „Wir werden Roxas schon dazu bringen. Und was Sora angeht, ich habe das richtige Mittel um ihn ruhigzustellen“, erklärte Saix, während in mir die Frage aufstieg, was das für ein Mittel sein sollte. Andererseits wollte ich es so genau auch gar nicht wissen, wobei es sicherlich was mit den Mädchenschreien zutun hatte, die man an manchen Abenden aus dem Kerker hören konnte. Genaueres hatte Saix nicht erwähnt, aber ich wettete, Xemnas und sogar noch Xigbar wussten es.

Zu gern würde ich hinter dieses Geheimnis kommen, einfach um es für mich nutzen zu können und so zu vermeiden erneut von einem schlüsselförmigen Schwert vermöbelt zu werden. Dann wäre ich sicher und fein raus. Sollten sie sich ruhig alle die Köpfe blutig schlagen und in Dreck rumliegen, ich würde mich nicht dazugesellen.

„Ich schlage vor, dass Demyx an die vorderste Front geschickt wird, dann können wir in aller Ruhe im Hintergrund agieren. Ich glaube auch, er ist hervorragend dafür geeignet uns Roxas wieder zu beschaffen.“ „Wa…“, sprach ich überrascht auf und blickte fragend in die Runde, konnte aber erst nur ein zustimmendes Nicken von Seiten Xemnas‘ sehen.

Von was hatten die überhaupt geredet?

Und hatte ich das richtig verstanden?

Xaldin und Saix betrachteten den Vorschlag mit ein wenig Misstrauen, doch dann, besonders bei Xaldin war daraufhin etwas wie Schadenfreude zu sehen. Mir wurde nur schlecht bei diesem Gedanken, der mir aufkam.

„Demyx.“ „Ja, Lord Xemnas?“ „Du kennst deine Aufgabe…“

Ja, die kannte ich, aber erfreut war ich keineswegs darüber. Aber beschweren, besser nicht, dann würde er mich an Ort und Stelle vernichten, so nickte ich ihm nur zu, ehe Xemnas wieder verschwand. Und alles, das hatte mir nur Xigbar eingebrockt. Wieso diese fixe Idee? Wenn er Erfolg wollte, sollte er jemand anderen nehmen.

„XIGBAR!!“

Mein Schrei wurde durch die hohen Wände lauter, doch dass hatte Xigbar gar nicht wahrgenommen, während er nach der Sitzung durch die Gänge gelaufen war. Erst als ich ihn an der Schulter ergriff und rücksichtslos gegen die Wand schmiss, ohne ihn dabei loszulassen schenkte er mir Beachtung. Anfangs schien er überrascht, Als er erkannte dass ich es war, schmunzelte er nur.

„Oh, sieh einer an, du hast ja doch Mumm in den Knochen, alle Achtung.“ „Bist doch noch bei Sinnen?!“, knurrte ich ihn an, doch Xigbar ließ sich nicht einschüchtern. Sein überhebliches Grinsen brachte mich schließlich dazu ihn wieder loszulassen.

„Wieso hast du mich für diese Aufgabe vorgeschlagen? Bist du bescheuert?!“ „Warum sollte ich nicht? Ist mal eine Gelegenheit für dich sich an unseren Plänen zu beteiligen. Wolltest du letztes Mal nicht Unterstützung? Bitte, die hast du nun, die ganze Organisation sogar.“ „Sag mal willst du es nicht kapieren, Xigbar? Ich bin kein guter Kämpfer, ich bin nicht einmal ein Kämpfer. Ich bin für solche Aufgaben nicht gemacht, also such dir jemanden qualifizierteren dafür.“

Der Schlag, der daraufhin folgte hatte ich kaum wahrgenommen. Xigbar‘s geballte Faust traf direkt auf meine linke Wange und die Wucht dieses Schlags riss mich von den Füßen. Meine Wange, mein ganzes Gesicht fühlte sich taub an.

Schockiert sah ich zu Xigbar auf, sein Anblick machte mir tatsächlich Angst. Ich hatte ihn immer so gelassen erlebt. Aber diese vor Wut verzerrte Maske, die auf seinem Gesicht lag setzte in mir Dinge frei, die ich seit meiner Wiedergeburt als Niemand nicht mehr wahrgenommen hatte.

„Erspar mir deine billigen Ausreden. Seit du hier bist höre ich mir diesen Satz an und würde mich jedes Mal am liebsten übergeben. Du willst nicht kämpfen? Na schön, dann lass es. Aber sei dir einer Sache bewusst - Du bist ein Niemand. Ein Mitglied der Organisation XIII. Selbst wenn du nur faul in der Ecke sitzt und Däumchen drehst, du bleibst einer von uns. Für Sora und seine Freunde Grund genug, um dich zu jagen und zu erledigen. Und so wie du dich anstellst, haben sie damit sogar leichtes Spiel. Willst du dich wirklich einfach so fertig machen lassen, nur weil du nicht die Fähigkeit besitzt sich für etwas anzustrengen?“

Meine Blick wandte sich von ihm ab und schien auf dem weissen, kalten Boden festzuhalten. Ich wollte ihn nicht mehr in die Augen sehen, in diese stechenden Augen, die voller Verachtung waren.

„Du kannst selbstverständlich auch hier sitzen bleiben, dann suche ich jemand anderen für diese Mission. Geh nur in deine Ecke, dass bringt dich aber auch nicht weiter. Es gibt Leute, die kämpfen bis zum bitteren Ende für ihre Ziele, oft unter Qualen und Verlusten und du… Du ekelst mich nur an.“

Ich konnte nur hören, wie er sich umdrehte und mit langen Schritten sich immer weiter von mir entfernte. Das klackende Geräusch seiner Absätze entfachte in meinen Ohren ein schreckliches Echo, dass sich schnell zu einem schadenfrohen, unerträglichen Lachen verzog.

Ha, seht ihn euch an, diesen Schwächling, jetzt liegt er wieder im Matsch!

„Ich werde gehen! Aber nicht, weil du es mir befohlen hast!!“, schrie ich ihm nach, aber Xigbar winkte nur ab, ohne sich überhaupt noch einmal nach mir umzudrehen.

Warum sollte er auch? Es war mir auch lieber. Er sollte nicht sehen wie ich mich auf dem Boden verkrampfte, genauso wie ich seinen triumphierenden Blick nicht mehr sehen wollte.

Deswegen, genau DESWEGEN war kämpfen vollkommen sinnlos. Weil alles von Geburt und Wiedergeburt an genau aufgeteilt war, die Schwachen blieben schwach und die Starken blieben die Starken. So war es schon immer gewesen

Ha,ha, geschieht dir Recht, Myde!

Das kommt davon wenn man sich mit uns anlegt.

Sei lieber nicht mehr so frech zu uns, sonst schmeißen wir dich das nächste Mal ins Meer und wenn du ertrinkst kommt keiner und hilft dir, Schwächling!

Und dass würde sich auch nicht ändern. Warum Kraft für etwas Sinnloses verschwenden?

Aber Xigbar mit seinen hochgestochenen Ego verstand es nicht, aber warum auch? Er war überzeugt, dass sich kämpfen lohnte.

Sollte er doch denken was er wollte. Ich würde ihn zeigen, dass kämpfen einfach sinnlos war, auch wenn ich dafür selbst in den Kampf ziehen musste. Welch Ironie…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück