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Pierced

Sequel of the ´Fallen´
von

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Part I - Distance

Sarano and Arani Shadon present
 

Pierced
 

Sequel of the 'Fallen'
 

Band: Dir en grey

Pairing: Toshiya/Shinya, Kaoru/Die, Kyô /Shinya (one – sided), OC/Toshiya (one-sided)

Genre: ooc, romance, angst, trauma, depression, self - hate, dark, lemon

Time: 2001

Place of the Act: Tokyô

Begonnen: 10.11.2008

Beendet:
 

~~~~~
 

Act One - Distance
 

2001 - March 3th

Shibuya Palace [1]

Tokyô
 

14.23 Uhr
 

Regen fiel leise gegen die Wagenscheiben, perlte dort zu winzigen Tropfen, die sich durch die Bewegung des schwarzen Rover zusammenfanden und zu Rinnsalen wurden, dabei lange tränengleiche Spuren auf dem kalten Glas hinterließen.

Sie blieben nur Sekunden bestehen, dann wurden sie von den Scheibenwischern vernichtet, aber die Invasion der zerbrechlichen Krieger ließ sich dadurch nicht entmutigen.

Wieder und wieder nahmen sie die glatte Oberfläche ins Visier und suchten sie vollständig einzunehmen, so wie es ihnen schon an Hunderten von Objekten der riesigen Stadt gelungen war.

Die dunklen Augen des Leaders Dir en greys starrten auf eben jene Muster, ohne sie wirklich zu sehen – auf seinem Schoss lag ein schmaler schwarzer Hefter, in seinem Inneren zwei Blatt Papier.

Sie waren sorgsam von Hand beschrieben und seine Finger ruhten darüber, als würde es der größte Schatz des Langhaarigen sein, dessen violette Strähnen ohne jegliches Styling in einem eleganten, geflochtenen Zopf gefasst worden waren, der nun über seine Schulter fiel.

Kaoru trug einen dunkelblauen Anzug, darunter eine Weste und einen Schlips, auf dem Armaturenbrett des schnittigen Fahrzeuges prangte eine große Sonnenbrille mit fast schwarzen Gläsern, das Radio dudelte leise vor sich hin und von Zeit zu Zeit bekamen sich die Teilnehmer des nachmittäglichen Verkehrs in die Wolle, taten ihre Meinung dann mit wütendem Hupen kund.

All dies registrierte er in seinem Geist nicht.

Es war dumpf und weit entfernt, weswegen es die dunkle Stimme von Jiyu brauchte, um ihn aus der Lethargie zu locken, in welche er sich geflüchtet hatte, damit er einen Moment alles von sich schieben konnte.

„Kaoru-san. Ihr Telefon klingelt.“

Ein, zwei Mal blinzelte der Angesprochene, zog die Brauen zusammen und tatsächlich, nun hörte er die feine Melodie, fühlte das Vibrieren des kleinen Gerätes gegen sein Bein.

Ein wenig umständlich beförderte er das Telefon aus seiner Tasche, starrte auf das kleine Bild, bevor er es an sein Ohr hob und abnahm.

„Ja.“

„Ich dachte, dass dir etwas Beistand gut tun würde.“

Ein schmales Lächeln zupfte ob der warmen, vertrauten Stimme an einer seiner Mundwinkel, derweil sich sein Blick wieder nach draußen richtete – über dem gesamten Tokyô lag ein deprimierend dunkler Teppich aus Wolken, selbst die sonst so helle Neonreklame fügten sich nahtlos in das überall herrschende Grau ein.

„Damit es mir wieder gut geht, müsstest du schon hier her kommen und meinen Platz einnehmen, Kyô.“

Der Sänger lachte leise, aber wahrscheinlich nur, weil er wusste, Kaoru würde es gut tun, diesen Laut zu hören.

„Wir haben doch einstimmig beschlossen, dass du, oh Leader-sama, zur Schlachtbank geführt wirst.“

„Ja, nachdem ihr die Streichhölzer so manipuliert habt, dass ich nur verlieren konnte.“

„Natürlich, aber wir mussten ja wenigstens so tun, als würdest du eine Chance haben.“

Nun war es Kaoru der leise lachte, leicht den Kopf schüttelte, obwohl der Blonde das nicht sehen konnte.

„Du schämst dich deiner Tat wohl gar nicht.“

„Nicht im Geringsten.“

Er hörte das selbstzufriedene Grinsen in der Stimme und dann schwieg sein Freund einen Moment und Kaoru konnte praktisch greifen und fühlen, wie sich die Aura ihrer Unterhaltung veränderte, dunkler und schwerer wurde.

„Er ist heute schon wieder schreiend aufgewacht.“
 

Die Lider des Violetthaarigen fielen zu, sein Herz schmerzte, wie jedes verdammte Mal, wenn man ihm solche Botschaften überbrachte und nicht selten in diesen letzten Wochen hatte er sich gewünscht, dass er es nicht mehr erfuhr, dass es ihm egal war und er einfach nicht mehr darüber nachdenken wollte – bis ihn die Reue und die Schuldgefühle, so etwas überhaupt nur in Erwägung gezogen zu haben, auf die Knie warf.

„Wie schlimm war es?“

„Sehr schlimm.“

Kyôs Stimme hielt den gleichen Kummer, die Machtlosigkeit, die auch er selbst fühlte und wieder schwieg der kleine Sänger einige lange Sekunden.

„Ich... ich habe befürchtet, dass er nicht mehr zurückfindet.“

In seiner Kehle bildete sich ein Schluchzen, doch er hielt es mit aller Macht gefangen, er konnte dies nun nicht erlauben, nicht vor Jiyu und schon gar nicht vor einem wichtigen Termin wie diesen.

Er hatte wohl zu lange geschwiegen, denn auf der anderen Seite des Telefons hörte er ein kleines, unglückliches Seufzen.

„Es tut mir leid, Kaoru. Ich dachte nur, dass du es wissen solltest.“

Der Wagen stoppte sanft und der Leader starrte einfach nur aus dem Fenster und auf das Gebäude, in welchem die Pressekonferenz stattfinden würde, dann schüttelte er noch einmal leicht seinen Kopf.

„Du musst dich für nichts entschuldigen, es war gut, dass du es gesagt hast. Ich muss dann.“

Eine kleine, unsichere Pause, als würde Kyô nicht richtig einschätzen können, wie er die Worte aufnehmen sollte und dann ein leises:

„Viel Glück.“

Dann legte der Sänger auf und Kaoru ließ seine Lider zufallen, schnallte sich ab, die Hand an dem Türgriff, doch er zögerte, bis er ihn tatsächlich zog und dem Rover entstieg.

Das Shibuya Palace starrte wie ein strenger Richter auf ihn herab und er fühlte sich immer mehr einem hilflosen Tier gleich, welches an einer Leine gegen seinen Willen gezerrt wurde, statt dem aufrechten Mann, der er eigentlich war.

Isoa war an seiner Seite, hielt ihn sanft am Unterarm, als würde ihn der mächtige Bodyguard gegen einen ganzen Mob verteidigen, doch tatsächlich war niemand da, denn die Leute der Presse würden im Inneren warten, hier draußen war er unbehelligt und auch durch die langen Gänge hindurch schenkte man ihm keine Beachtung.

Kaoru war froh darüber.

Der Leader brauchte die Zeit dringend, um sich vorzubereiten und mit einem allerletzten tiefen Atemzug, sowie einem Blick auf die Armbanduhr, um sich zu vergewissern, dass er pünktlich war, nickte er Yutaka zu, welcher ihn ermutigend anlächelte und dann die Tür zu dem Pressesaal öffnete.
 

Im Inneren des großen Raumes herrschte Stille und als er diesen betrat, erhob sich unruhiges Gemurmel, Kameras wurden ausgelöst, Stühle ruckten und Papier raschelte, ein Stimmengewirr und dennoch konnte er einzelne Fetzen schon verstehen, man studierte ihn, seine Züge und Kleidung und in diesem Moment war er froh, die Sonnenbrille mitgenommen zu haben, sie verbarg nun zumindest seine Augen und den Ausdruck in ihnen.

Er setzte sich nach einer leichten Verbeugung auf den ihm zugewiesenen Platz, den Hefter vor sich und für einen langen, schier schmerzhaften Moment starrte er nur darauf, bevor er in die Gesichter der wartenden Journallisten blickte.

Einen letzten tiefen Atemzug nahm er noch, dann begrüßte er die Anwesenden, sah dann auf sein Schriftstück, begann die Worte darauf klar und langsam zu verlesen, Yutaka übersetzte es zeitgleich, da es auch Presse aus den Staaten in diesem Raum gab.

„Im Namen von Dir en Grey bitten wir um Verzeihung und Rücksicht, aber bis auf eine unbestimmte Zeit sind alle öffentlichen Termine - egal in welcher Form – abgesagt. Die Band wird sich vollkommen zurückziehen und auch die angesetzte Dokumentation über das neue Album wird aufgelöst. Bis auf Weiteres sieht sich Dir en grey nicht in der Lage, anzugeben, wann wieder eine musikalische Veröffentlichung stattfinden wird.“

Es dauerte ein paar Sekunden und dann brach der Sturm aus Stimmen los, mehr Blitze, die ihn blendeten, Mikrofone und Tonbandgeräte die in seine Richtung geschubst wurden und so entsetzlich viele Fragen, die auf ihn einschlugen, entgegen prallten, eine von ihnen schlimmer als die nächste.
 

„Ist es wegen Shinya?“

„Hat er sich nun doch in eine Klinik einweisen lassen?“

„Bestätigen Sie das Gerücht um eine erneute Magersucht von Die?“

„Hat Kyô einen weiteren Herzinfarkt erlitten?“

„Fühlen Sie sich mit Shinyas Eskapaden überfordert? Werden Sie ihn aus der Band entlassen?“

„Was ist mit den Gerüchten, dass Toshiya und Shinya in England verblieben sind, weil sie ihre Solokarrieren voran treiben wollen?“

„Nimmt Toshiya Drogen?“

„Haben Sie ein kreatives Down, denken Sie dass Dir en Grey nicht weiter leben wird?“

„Gibt es Streit zwischen den einzelnen Mitgliedern der Band?“
 

Kaoru wollte seine Ohren bedecken und nur noch schreien, doch stattdessen prallte seine Faust mit einer solchen Wucht auf den Tisch, dass das Glas darauf umfiel, Wasser ergoss sich über seine Papiere, Stifte und das Mikrofon rutschte unter der Gewalteinwirkung vom Holz.

„Ruhe!“

Seine Stimme donnerte durch den gesamten Saal, sie war von einer beängstigenden Kälte und einen stummen Zorn, den er nur sehr selten in seinem bisherigen Leben gefühlt hatte.

Die anwesenden Frauen und Männer sahen ihn furchtsam und eingeschüchtert an, schienen in sich zusammen zu sinken, er war von seinem Stuhl aufgesprungen, dieser lag umgekippt hinter ihm und wurde gerade von Isoa aufgestellt, derweil ihn Yutaka am Arm hielt, wispernd auf ihn einredete, aber er hörte die Worte gar nicht, war wie ausgeklinkt, selbst sein Blick glich einem schmalen Tunnel.

Jemand strich ihm über den Nacken und er knurrte heiser, fast wie ein Wolf, den man zu weit gereizt hatte und dann – fand er wieder zu sich, blinzelte, stöhnte dunkel, fuhr sich durch das Haar, ließ sich dann auf den Stuhl fallen.

Einen Moment blieb er so, starrte nur an die Decke, bevor er sich nach vorne lehnte, die Hände in seinem Haar vergrub, die Lider fest aufeinander gepresst.

Das hier war nicht gut.

Stille lag über dem Saal, alle starrten ihn an und Kaoru suchte verzweifelt seine Kontrolle wiederzubekommen, Worte zu finden.

Wie hatte ihm das nur entgleiten können?

Yutaka hockte an seiner Seite, die Hand auf seinem Oberschenkel, sein Dolmetscher redete leise mit ihm, so lange, bis er tatsächlich ein Nicken zu Stande brachte, wieder aufsah.

Shinya würde ihn hierfür hassen.

Er blickte in die Gesichter der Presse, Frauen und Männer die seinen Blick erwiderten, einige von ihnen neugierig, andere erwartungsvoll und wieder andere als wäre ihm nun ein zweiter Kopf gewachsen.

Ein paar Sekunden nahm er sich noch, ordnete das Papier, welches ihm Yutaka vom Boden aufgesammelt hatte, dann richtete er das Mikrofon, öffnete die Lippen.

„Die Gründe, weswegen Dir en grey vorerst alle Aktivitäten einstellen wird, liegen in einem schweren emotionalen und psychischen Trauma von Shinya, welcher das gesamte letzte Jahr über massiv von einem Stalker bedrängt, verfolgt und genötigt wurde. In London eskalierte die Situation soweit, dass es zu schweren Verletzungen von Shinya, aber auch Toshiya kam. Wir, in diesem Falle Kyô, Die und ich selbst, als Freunde und Bandmitglieder, aber vor allem als Familie der Beiden, wünschen nicht, dass in irgendeiner Form Druck auf einen von ihnen ausgeübt wird. Sie brauchen die Ruhe, um sich von den Attacken erholen zu können.“

Kaoru ließ seinen Blick ruhig über die Menge gleiten.

„Ich wünsche keine Fragen zu diesem Thema, sollten sie mir dennoch bekannt werden, leite ich rechtliche Schritte gegen die betreffende Person ein, unabhängig von der herrschenden Pressefreiheit. Bitte haben Sie Verständnis dafür. Einen angenehmen Tag noch.“

Er wartete nicht ab, ob die Meute in irgendeiner Form über ihr sprachloses Erstaunen reagieren würde, sondern erhob sich elegant, verbeugte sich tief und verließ dann den Saal.

Yutaka und Isoa ließ er hinter sich zurück, stoppte nicht, bevor er in der Herrentoilette war, wo er sich in einem der Ställe einschloss, still auf die Schüssel setzte, nur vor sich hin starrte.

Die ersten Tränen kamen ganz unbemerkt, doch dann brach sich der verdammte Damm und Kaoru zog die Knie zu sich hoch, verbarg sich und rollte sich zusammen, derweil sich seine Schultern harsch schüttelten.

Bei den Göttern, was hatte er nur getan?
 

~~~~~
 

14:35 Uhr
 

Ein letztes Mal drehte sich der Körper des Liegenden in die andere Richtung, weg von dem Fenster, dem Sonnenlicht, welches schon seit Stunden den Raum mit seinen Strahlen erhellte, noch immer versucht, den einzig Anwesenden aus dem Bett zu locken, doch bisher ohne Erfolg.

Der mindestens zehnte Fluch perlte von zusammen gepressten Lippen, galten die Worte demjenigen, der es gewagt hatte, die Jalousien zu öffnen und nicht wieder zu schließen.

Oh ja, er kannte den Übeltäter nur zu gut, dieser kleine, blonde Mistkerl. Kyô hatte es mit Absicht getan, das war ihm klar, natürlich nur mit guten Absichten, dennoch, der Sänger wusste ganz genau, warum er lieber weiter geschlafen hätte, aber nein, dieser kannte keine Gnade. Ein Murren, ehe sich müde Augen öffneten, den Kampf endlich aufgaben, auch nur noch eine Minute ins Traumland entfliehen zu können, versuchte er es schließlich seit dem Zeitpunkt, nachdem sein Freund es für nötig gehalten hatte, ihn zu wecken und dies war nun schon zwei Stunden her.

Manchmal verfluchte er den kleinen Dämon.

Der Oberkörper des Rothaarigen erhob sich, ehe er versuchte, sich aus der Decke zu kämpfen, in welche er sich bis zuletzt vergraben hatte. Dann stand er auf, streckte sich ausgiebig, bevor ihn seine schleppenden Schritte in Richtung seiner Zimmertür lenkten.

Diese öffnend und den Raum verlassend, trat der junge Mann in den kurzen Flur, nur um anschließend in der Küche zu verschwinden, die Augen zukneifend aufgrund des Lichtes, welches ihm augenblicklich ins Gesicht schien, hatte die Sonne hier ihre ganze Macht entfaltet. Blinzelnd und sich langsam an die Helligkeit gewöhnend, bewegte sich der Gitarrist in die Nähe der Kaffeemaschine, erkannten die dunklen Opale das noch ein wenig Kaffee übrig geblieben war… etwas, das ihn verwunderte, denn in letzter Zeit, war dies das Grundnahrungsmittel ihres Leaders, aber scheinbar kam dieser heute mit einer geringeren Dosis aus als sonst.

Seine Gedanken verweilten bei seinem Geliebten, als er sich eine Tasse aus einem der oberen Schränke nahm, sich danach an dem dunklen Gebräu bediente, war das Getränk auch für ihn die letzten Tage unentbehrlich geworden.

Die wurde das Gefühl nicht los, als hätten sie Kaoru im Stich gelassen. War er es, welcher sich als einziger der Meute an Journalisten stellen musste, nachdem Kyô es hervorragend hinbekommen hatte, die Auslosung, wer sich den Presseleuten stellen sollte, zu manipulieren. Natürlich war er dem Sänger innerlich unendlich dankbar, hätte er selbst nicht gewusst, was er hätte tun oder erklären sollen, würde er anstelle des Violetthaarigen sein. Dennoch nagte das schlechte Gewissen an ihm.
 

Sie alle hatten eine verdammt schwere Zeit hinter sich und bei Gott, noch lange waren die Ereignisse nicht zu verkraften, sowohl an ihm zerrte das schlechte Gewissen, aber auch an Kyô und seinem Freund und dennoch, ließen sie Kaoru in die Höhle des Löwen, ohne Beistand, vollkommen allein.

Der Rothaarige schämte sich auf eine gewisse Art, keine Hilfe sein zu können für seinen Geliebten. Hasste sich selbst für all den Ärger, welchen er seinem Leader beschert hatte, nur weil er so verdammt schwach war.

Aber er konnte nicht anders, gleichgültig wie oft er sich selbst noch dafür verfluchte, ihm waren die Hände gebunden, weil er so verdammt feige war.

Eine Träne perlte die blassen Wangen hinab, nur um an dem Kinn zu verweilen, ehe sie hinab stürzte, den kühlen Fließen entgegen, um einen kurzen Tod zu sterben.

Der Gitarrist schüttelte den Kopf, wusste das es ihm nichts brachte, sich hier und jetzt zu bestrafen für dass, was er fühlte, es würde seinem Schatz nicht helfen.

Dennoch, ihm war schlecht, auch wenn er dieses Gefühl versuchte zu unterdrücken, etwas, was ihm nach einem Moment auch gelang.

Noch eine Weile lang verharrte der Rothaarige in seiner Position, starrte durch das Fenster hinaus, in die Welt, welche sich weiter drehte, beobachtete die Menschen in ihrem Treiben, welche so wenig wussten, von dem Schmerz der in ihm tobte.

Dann raffte er sich endlich auf, nahm die Augen von dem Bild vor sich und setzte sich wieder in Bewegung, die Tasse in seiner Hand, fest umklammernd, so dass das Weiß seiner Sehnen deutlich zu sehen war. Die Schritte des jungen Mannes, führten ihn in das Wohnzimmer seines Leaders und kaum hatte er den Raum betreten, ließ er sich auf das nahe gelegene Möbelstück fallen, das Porzellan auf dem Tisch abstellend und einen tiefen Atemzug nehmend.

Wenn doch alles endlich ein Ende nehmen, alles sich zum Guten wenden würde… ein Seufzen verließ seine Lippen, ehe er die Fernbedienung an sich nahm, das TV-Gerät einschaltete und dann durch die Programme zappte, ehe er den gewünschten Sender gefunden hatte.

Wenn er seinem Freund schon nicht mit seiner Anwesenheit beistehen konnte, wollte er wenigstens diesen kleinen Teil tragen, in der Hoffnung, dass Kaoru wusste, dass er gedanklich immer bei ihm war.
 

Eine Zeit lang verging, ohne dass der Sender etwas zu der nahenden Pressekonferenz sendete, Minuten in welchen die Gedanken des Rothaarigen wieder zu kreisen begonnen hatten, bis sie auf ihrem Sänger zu liegen kamen.

Wo war Kyô?

Warum war er nicht hier bei ihm, wartend wie er, um zu sehen was auf der Konferenz passieren würde?

Noch im selben Augenblick, er diesen Gedanken zu Ende dachte, beantwortete er sich die Frage selbst.

Kyô war im Krankenhaus, wo auch sonst. Bei Shinya und Toshiya.

Wieder füllten sich die braunen Augen mit Tränen, als seine Gedanken zu ihren abwesenden Freunden glitten, schüttelte sich sein Körper, ob der Schuldgefühle welche sich wie Schlangen durch sein Innerstes fraßen, wenn er daran dachte, was alles passiert war und dass er sie nicht ein einziges Mal besucht hatte.

Er konnte es einfach nicht, plagte sich Nacht um Nacht, Tag um Tag, mit seinem schlechten Gewissen.

Dem Wissen, dass er vielleicht all das hätte verhindern können, doch nichts getan hatte, aus reiner Feigheit.

Die hasste sich so sehr für alles, was geschehen war und selbst nach alledem, hatte er noch immer nicht den Mut gefunden, Kaoru, seinem Ein und Alles, oder Kyô, einem seiner engsten Freunde, die Wahrheit zu sagen.

Das er gewusst hatte, was los war, was mit Shinya war. Nein, er hatte es soweit kommen lassen und niemandem geholfen. Was für ein elender Feigling er war.

Dennoch, versuchte er sich, wie jedes mal zusammen zu reißen. Hielt sich vor Augen, wer es war, der mehr litt als er, schluchzte auf, als sich das Bild ihres Drummers und Bassisten in seine Gedanken brannte… wischte sich ein letztes Mal die Tränen von seinen Augen, bis er seine Fassung wieder fand.

Was nur Kaoru und Kyô sagen würden, kannten sie die ganze Wahrheit?
 

Ein paar Minuten dauerte es noch, ehe sich der Gitarrist vollkommen gefangen hatte, mit starrem Blick auf den Fernseher starrte, versucht, all die anderen quälenden Gedanken zu vergessen, als ihm plötzlich das Herz stehen blieb, er beobachtete, wie der eingeschaltete Sender nun endlich auf die Konferenz schaltete, er sehen konnte , wie sein Geliebter die Höhle des Löwen betrat.

Die Augen des Rothaarigen klebten förmlich an der Gestalt des Älteren, verfolgten jeden Schritt den dieser tat, vorbei an dem Blitzlichtgewitter der vielen Fotografen, nur um sich am Ende vor den neugierigen Schmierblattschreiberlingen nieder zu lassen.

Der in der Wohnung Verbliebene erkannte die angespannte Haltung seines Leaders, auch wenn er sich alle Mühe gab, so professionell wie möglich zu wirken, Die sah, wie schwer es seinem Geliebten fiel, ruhig zu bleiben, den tiefen Atemzug , den dieser nahm, bevor dessen Stimme ertönte.

Kaum waren die Worte des Violetthaarigen verklungen, dauerte es nur wenige Sekunden und dann geschah dass, was sie alle befürchtet hatten, der Ansturm der Journalisten, welche Kaoru förmlich bedrängten, in Die erneut das schlechte Gewissen aufkommen ließen, auch wenn er wusste, dass dies nichts brachte.

Sie waren nun einmal dazu verpflichtet gewesen ein Statement abzugeben… selbst wenn es ihn noch so sehr ärgerte, er verstand, warum sein Freund da jetzt durch musste, gefallen tat es ihm trotz allem nicht.

Mit einem leisen Seufzen verfolgte der Jüngere die Pressekonferenz weiter, runzelte die Stirn aufgrund der dummen Fragen, die diese Leute stellten.

„Natürlich, Shinya sitzt in der Klapse und weil ich magersüchtig bin, hat man mich gleich mit eingewiesen. Ach und ja Kyô hatte einen Herzinfarkt, Toshiya sitzt drogenabhängig zu Hause und Kaoru, der, ist mit uns allen Verstritten und löst die Band auf… Idioten.“

Nur ein Murmeln des Braunäugigen, während sich sein Kopf fassungslos schüttelte, konnte er nicht begreifen, woher diese Journalisten auf so einen Mist kamen… ja, sie hatten Probleme, aber dass?

Der Kleinere schien seiner Meinung zu sein, verfolgte er auf dem Bildschirm, wie dieser plötzlich aufsprang, so dass der Stuhl nach hinten kippte, seine Faust mit einem Schmettern auf den vor ihm befindlichen Tisch nieder sausen ließ, so dass alles darauf Befindliche von diesem fiel.

„Ruhe!“

Oh ja, Leader-sama war sauer, das war deutlich zu sehen und auch zu hören, etwas, dass die bisher bellende Meute augenblicklich verstummen ließ und Die konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als er sah, wie die Anwesenden immer kleiner zu werden schienen.

Sie hatten wohl begriffen, dass es keine gute Idee war, den Mann vor ihnen noch weiter zu reizen, rührten sich nicht und für einen kurzen Moment war es, als würde die Zeit still stehen.
 

Isoa nahm sich des umgekippten Möbelstückes an, während Yutaka auf den Leadgitarristen einredete, zumindest sah es so aus, auch wenn keine Worte zu hören waren, löste sich die starre verkrampfte Haltung seines Geliebten. Es wirkte beinahe so, als wäre sein Freund aus einer anderen Welt wieder gekehrt.

Mit den Zähnen auf seiner Unterlippe kauend, verfolgte der Rothaarige das weitere Geschehen und zu gerne hätte Die jetzt gewusst, was in den Gedanken des Älteren vor sich ging.

Ihm war klar, dass der Andere mit seiner eigenen Reaktion unzufrieden war – es war nicht seine Art, dermaßen aus der Haut zu fahren – auch wenn man ihm sicher keinen Vorwurf machen konnte.

Nein, er oder Kyô hätten sicherlich genauso reagiert, wenn nicht noch schlimmer, aber Die kannte seinen Geliebten zu gut um nicht zu wissen, dass dieser es nicht ebenso locker sah. Ihr Leader war eben in allem was er tat ein Perfektionist, duldete solche Gefühlsausbrüche bei sich nicht.

Wahrscheinlich dachte dieser jetzt schon fieberhaft über eine passende Entschuldigung nach oder aber, er würde die Konferenz gleich beenden, ohne weitere Worte und so tun als wäre nichts geschehen!?

Angespannt wartete er weiter ab, diese Ruhe, die dort in dem Presseraum herrschte war unerträglich, keiner der Journalisten hatte sich bis jetzt getraut auch nur ein Wort zu sagen… nein, die Kamera, welche in diese Richtung schwenkte, zeigte nur stumme und erstarrte Gesichter, deren Augen alle auf derselben Person gerichtet waren.

Ein Schauer geisterte ihm über den Rücken, er konnte nur erahnen, wie es Kaoru in diesem Moment wohl ging… er selbst hätte schon längst die Flucht ergriffen.

Minuten schienen zu vergehen, in welchen sich an dem Bild das der Fernseher zeigte, nichts änderte, noch immer saß sein Freund einfach nur da, den Blick vor sich auf die Tischplatte gerichtet, Yutaka neben sich, welcher mit ihm redete, bis er sich doch endlich rührte, nickte, den Kopf hob und in die Menge vor sich blickte.

Wieder kaute der Rothaarige auf seiner Unterlippe, sich fragend, was der Kleinere nun vorhatte, welchem in diesem Moment die Papiere von ihrem Bodyguard überreicht wurden.
 

Die Hand des Violetthaarigen richtete das Mikrofon und die Luft in dem Saal schien zu knistern, ehe Worte den Mund des Älteren verließen… Worte, welche die Augen Die´s größer werden ließen.

Fassungslos starrte der Gitarrist auf den Bildschirm, gefangen in den letzten Sätzen, die Kaoru gesprochen hatte, bekam kaum mehr mit, wie dieser die Pressekonferenz verließ, erst als einer der Organisatoren erschien und das offizielle Ende bekannt gab, bemerkte er, dass dieser nicht mehr anwesend war.

Abwesend schaltete Die den Fernseher ab, lehnte sich zurück in die Couch, die Augen geschlossen, in Gedanken bei dem, was sein Geliebter den Journalisten bekannt gegeben hatte.

`Warum Kao? Wir waren uns doch einig? Warum hast du jetzt doch die Wahrheit gesagt? Es war beschlossen zu warten, wir wollten den beiden Ruhe… uns eine Verschnaufpause von all den tragischen Ereignissen gönnen doch nun… diese gierigen Aasgeier werden uns jetzt doch sicher nicht in Ruhe lassen. `

Die wusste einfach nicht was er davon halten sollte und noch weniger wusste er, was er Kyô sagen sollte, welcher soeben Nachhause gekommen war.

Die Wahrheit?

Er wusste, dass der Sänger alles Andere als begeistert sein würde… verdammt, warum hatte ihr Leader sich nicht an die Absprache gehalten?

Diese und noch mehr Fragen, hämmerten durch seinen Kopf, doch zu keiner fand er auch nur eine Antwort und plötzlich schienen diese auch nicht mehr nötig… jetzt erst einmal musste er ihrem Vocal irgendwie beibringen, dass die Öffentlichkeit Bescheid wusste.
 

Der Jüngere betrat soeben das Zimmer, überbrückte die wenigen Schritte, welche sie trennten und setzte sich neben ihn.

„Hey.“

„Hey… kommst du aus dem Krankenhaus?“

Der Blonde nickte nur, ehe er die Augen schloss und sich gegen die Polster sinken ließ… der Besuch schien nicht gut verlaufen zu sein, wirkte sein Freund wie erschlagen und Die wusste nicht so recht, ob er Kyô darauf ansprechen sollte. Aber er wollte wissen, wie es den Beiden ging und er wollte ablenken, von seiner Nervosität… denn der Kleinere würde sofort bemerken dass etwas nicht stimmte.

„Na los, frag schon?“

Die, so plötzlich aus den Gedanken gerissen, blickte seinen Gegenüber nur fragend an, welcher die Augen nun wieder öffnete, nachdem er keine Reaktion bekommen hatte.

„Wolltest du nicht wissen wie es den Beiden geht?“

Der Ältere blinzelte leichte, nickte dann jedoch.

„Du könntest dir diese Fragen leicht ersparen, wenn du sie selbst besuchen würdest.“

„Kyô…“

„Ich kenne deine Gründe. Für dieses Mal ist es in Ordnung, jedoch sieh zu, dass du deinen knöchernen Hintern endlich selbst dort hin bekommst. Toshiya ist noch immer nicht aufgewacht, die Ärzte sagen jedoch, dass es nur eine Frage der Zeit ist und Shinya… es geht ihm den Umständen entsprechend.“

Wieder nickte der Rothaarige nur, was sollte er auch sagen?

Er hatte mit dieser Nachricht gerechnet, auch wenn es ihn verbitterte… keine Besserung und das schon seit so vielen Wochen. Wann würde sich daran endlich etwas ändern?
 

Er wusste es nicht, fragte sich immer wieder dasselbe, jeden Tag, nach einem Besuch von Kyô oder Kaoru im Krankenhaus.

Es war schrecklich, diese Ungewissheit wie es weiter gehen sollte und jetzt auch noch der Ärger mit der Presse… diese verdammten Journalisten werden alles nur noch schlimmer machen!

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und mit Mühe unterdrückte er das Zittern seines Körpers, denn er war sich bewusst, dass die Augen des Sängers noch immer auf ihm ruhten.

„Willst du mir etwas sagen?“

„Wie kommst du darauf?“

„Du bist nervös, verspannt und völlig aufgelöst und versuch nicht, mir etwas vorzumachen, ich kenne dich lange genug. Du wolltest nicht nur wissen, wie es den Beiden geht, irgendetwas ist passiert. Ich sehe es dir an.“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du hast schon immer schlecht gelogen, Die, und jetzt rück mit der Sprache raus.“

Der Gitarrist wusste, dass er keine andere Wahl mehr hatte, als Kyô von dem Vorfall zu erzählen. Der Kleinere hatte ihn schon längst durchschaut.

„Also gut, du hast Recht. Es betrifft die Pressekonferenz.“

„Was ist passiert?“

Die braunen Augen lagen wie die eines Habichts auf ihm, studierten ihn und Die suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, doch gab es die hierfür überhaupt?

Noch ein letztes Mal atmete er tief durch, ehe sich Worte einfach nur lösten, er dem Blonden von den Vorfällen berichtete und dabei beobachtete, wie sich der Blick seines Gegenübers immer weiter verfinsterte.

„Kyô, er hatte sicher seine Gründe.“
 

~~~~~
 

2001- March 4th

3.48 Uhr
 

Shinya keuchte erstickt, die Hände über seinen Mund, während er krampfte und sich schüttelte, einfach nur darum kämpfte, den Schrei hinter seinen Lippen gefangen zu halten, sein Atem ging heftig, wie als wäre er viel zu lange und viel zu heftig gerannt.

Sein ganzer Kreislauf kippte, aber darum konnte er sich nicht kümmern, er schluchzte immer wieder und dann wurde ihm schlecht und er suchte einfach nur auf den Boden zu kommen.

Er riss alles mit herunter, was sich auf seinem Bett befunden hatte, das Laken und selbst die Matratze, die Nadel für seinen Zugang löste sich, während er wimmernd zu dem kleinen Bad kroch, sich dort heftig ergab, es war nichts mehr da, er hatte den ganzen Tag gehungert und nun war es nur die bittere Galle, gemischt mit einigen Tropfen Blut – all die aggressive Säure seines regelmäßigen Erbrechens beschädigte seine Speiseröhre.

Er wusste das und konnte dennoch nichts dagegen tun... er hatte einfach nicht die Kraft, seinen Körper zu retten, ließ ihn unter seinen eigenen Fingern einfach zerbrechen.

Irgendwann ließ es nach und er stemmte sich hoch um zu spülen, den Deckel zu schließen, dann sank er mit dem Oberkörper auf die Toilette.

Niemand kam, um nach ihm zu sehen und Shinya war dankbar dafür, er war ohnehin schon so tief gesunken, fühlte sich erniedrigt, wenn nun auch noch fremde Augen auf ihm ruhten, dann würde er endgültig als die winselnde, bemitleidenswerte Kreatur dastehen, die er jeden Morgen im Spiegel sah.

Ein wenig noch, dann erhob er sich, sein Arm heilte, viel zu langsam, aber er tat es und Shinya musste darauf achten, dass er ihm nicht schon wieder zu viel zumutete, als er sich nun aufstützte, sich den Mund ausspülte, dann das Gesicht wusch.

In sein Krankenzimmer zurückgekehrt machte er sich daran, sein Bett wieder zu ordnen, selbst wenn er unter dieser minimalen Kraftanstrengung bereits keuchte. Es war erschütternd, wie schwach er war, so ausgelaugt und erschöpft, dass er nur schlafen könnte, aber das wurde ihm verwehrt.

Wann immer er es versuchte, kehrten die Bilder zu ihm zurück, grausam und so realistisch, sein aufgewühlter Geist machte sie noch viel schlimmer, wiederholte in einer Endlosschleife, was Toshiya widerfahren war. Das Messer... bei den Göttern... es hatte so tief in dem schlanken Leib gesteckt, so viel Blut...

Shinya drehte den Kopf, verbarg ihn gegen seine eigene Schulter – wie lange war er nun schon hier?

Wie viele Tage waren seit London vergangen?

Er konnte es nicht mehr bestimmen, deswegen hatte er begonnen, jedes neu angebrochene Datum mit einem schwarzen Stift durchzustreichen.

Shinya fühlte sich hier wie in einem Gefängnis, obwohl er sich innerhalb dieses Komplexes frei bewegen konnte. Das hatten sie ihm gesagt... der wahre Ort seiner Gefangenschaft ruhte in seinem Kopf, doch das wollte er nicht wahrhaben.

Wenn Toshiya doch nur endlich erwachen würde.
 

Es würde so vieles einfacher machen, wenn der Größere bei ihm war, hatte er einen Fokus, etwas auf das er sich konzentrieren konnte, aber so kreisten seine Sinne wieder und wieder um das, was geschehen war, er konnte davon einfach nicht abschalten.

Er ließ sich entkräftet auf den Stuhl sinken, die Hände in seinen wirren Strähnen vergraben – er musste hier raus, sonst würde er durchdrehen.

Vielleicht würde er Kyô morgen überreden können ihn mit nach Hause zu nehmen, zur Hölle, er würde den Kleineren auf den Knien rutschend darum anflehen, wenn er schon nicht konstant bei seinem Geliebten sein konnte, dann brauchte er etwas anderes, mit dem er sich beschäftigen konnte.

Kyô war süß, wirklich, kam jeden Tag unterhielt sich mit ihm, brachte ihm Dinge vorbei, schaute mit ihm das wirklich eintönige und langweile TV-Programm, nur damit sie beide etwas leichtes hatten, über das sie reden konnten... sie alle gingen so behutsam mit ihm um und er entfernte sich dennoch immer weiter von ihnen.

Sein Arzt hatte ihm eine psychologische Behandlung empfohlen, um das Trauma zu verarbeiten.

Shinya hätte den älteren Mann beinahe ausgelacht.

Er wusste, was nicht stimmte mit ihm und er wusste, was für ein Trauma er erfahren hatte – er brauchte nun wirklich niemanden, der ihm das jeden verdammten Tag ins Gesicht rieb und mit behutsamer Stimme suchte, ihn zum reden zu bringen.

Der Drummer wollte über die Geschehnisse nicht sprechen, Ende der Diskussion.

Dies war der eine Punkt, in dem er seinen feurigen Willen hatte halten können und er würde ihn verteidigen und nach allem schnappen und beißen, dass ihn in eine andere Richtung drängen könnte.

Toshiya würde aufwachen... und dann konnte er mit diesem zusammen sein und den ganzen Rest vergessen.

Diese Hoffnung hatte ihn die letzten Wochen durchgebracht und sie würde es auch noch so lange tun, wie sein Geliebter brauchte, um wieder zu ihm zu finden.

Einen kurzen Blick warf er auf die Uhr, es war vier Uhr früh, die Nachtschwester würde erst in einer Stunde ihren Kontrollgang machen und so nur kommen, wenn es irgendwo auf der Station einen Notfall gab, er wusste, dass sie nun die Tabletten für den Frühdienst zusammenstellte und sie dabei höchste Konzentration brauchte, um nichts zu verwechseln oder sich zu verzählen.

Seine Hausschuhe zog er aus, auf Socken war es zwar kälter aber er war viel leiser so, als er sich aus der Tür zu seinem Zimmer schob, über den dunklen Flur lief, das Herz dabei schmerzhaft in der Brust.

Er kam sich vor, als wäre er ein Krimineller, der sich von einem verbotenem Ort zum Nächsten schlich, ihm war schlecht dabei, aber sein Verlangen Toshiya zu sehen, war wesentlich größer und am Ende huschte er leise über den breiten Gang nahe des Schwesternzimmers, presste sich dann gegen die Wand, derweil er die Tür vorsichtig öffnete, in das dunkle Zimmer trat.
 

Toshiya lag ruhig und unbewegt in dem Bett und obwohl über die Tage immer mehr der Geräte verschwunden waren, machte es den Anblick nicht besser, doch Shinya hielt die Tränen zurück, wie jedes Mal, wenn er herkam – Toshiyas erstes Bild nach dem Erwachen sollte nicht sein verheulter Freund sein.

Leise ließ er sich auf den Stuhl neben dem Bett sinken, griff dann behutsam nach der Hand des Bassisten – inzwischen war sie wieder wärmer und so wunderbar weich, wahrscheinlich cremte Kyô sie ein, er kämmte auch die Haare und wusch Toshiya, das hatte er ihm erzählt und ihm selbst half Kyô auch immer, wenn er da war. Allein würde der Drummer seine Haare niemals bewältigen können.

Mit dem Daumen streichelte er einfach nur über den Handrücken, er schwieg, wusste einfach nicht mehr, was er sagen sollte. Die ersten Nächte hatte er nur darum gefleht, dass Toshiya dies durch stand und wieder zu ihm zurück kam, dass es ihm gut gehen sollte und er hoffte, ihm bald in die Augen sehen zu können. Aber nun waren alle Worte versiegt und Shinya saß nur still neben ihm.

Sein Blick streifte immer wieder über das Gesicht und dann wanderte er ziellos im Raum umher, auf dem Nachttisch lag ein Buch. Einen Moment zögerte er, dann nahm er es doch auf, strich mit den Fingern sanft über den harten Umschlag.

Es gehörte zweifelsohne Kyô, denn es war ein düsteres Cover, der Grund schwarz und darauf verschwommen eine bleiche Hand, ein Auge und ein paar Blutspuren – wahrscheinlich hatte der Blonde das Buch nur aufgrund des Bildes gekauft.

Im ersten Drittel steckte ein Lesezeichen, wahrscheinlich hatte der Sänger dem Schlafenden vorgelesen und vielleicht konnte er es fortführen... die Stille hier drin war grausam, fraß an seiner ohnehin zerschmetternden Seele.

Vorsichtig platzierte er das Buch so auf seinem Schoss, dass es nicht fallen würde und er weiterhin die Hand des Bassisten festhalten konnte, dann öffnete er es und erstarrte.

Das ehemals weiße Lesezeichen wies nun eine grobe Zeichnung eines Kugelschreibers auf und als er es hoch hob, näher betrachtete, erkannte er sich selbst... und auch Toshiya.

Sie beide hielten sich fest, sie wirkten ruhig, friedlich auf diesem Bild, umgeben von den Umrissen von Federn und Kristallen und einen Moment lang konnte er es nur eng gegen seine Brust drücken, die Lider dabei fest aufeinander gepresst.

Woher wusste Kyô nur immer, was seine sehnlichsten Wünsche waren?

Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte, dann atmete er tief durch und legte das schmale Zeichen weg, sodass er es nicht sehen konnte.

Sonderlich hell war es nicht in dem Raum, doch es würde ausreichen, als er zu lesen begann, erst noch vorsichtig, weil man ihn vielleicht doch hören würde können, doch dann immer fester und lauter.

Shinya wusste nicht genau, wie lange er las, die Seiten gingen ihm verloren, doch er stoppte, als er Druck auf seiner Hand spürte... hatte Toshiya sich eben bewegt?

Er legte das Buch wieder zurück, erhob sich dann auf reichlich zittrigen Beinen, lehnte sich über den Dunkelhaarigen, strich ihm sanft über die Wange.

„Toshiya?“
 

~~~~~~
 

8.23 Uhr
 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis das Bewusstsein des Schwarzhaarigen ihn langsam erwachen ließ, die Lider leicht zuckten, bevor sie sich blinzelnd einen Spalt breit öffneten, doch erkennen taten die braunen Augen nichts, sahen nur verschwommen etwas über sich.

Fragen bedrängten den noch dämmernden Geist des Liegenden.

Was war geschehen?

Wo war er?

Er fühlte das er lag… ein Bett, doch nicht sein Eigenes… seine Gedankengänge wurden durchbrochen, glaubte er eine Stimme zu hören… ein einzelnes Wort, es wiederholte sich, doch noch konnte er es nicht verstehen.

Die zuvor noch verschwommene Sicht besserte sich, mit jedem Mal, dass sich die Lider erneut öffneten und langsam formten sich Konturen.

Toshiya konnte nicht viel erkennen, da es Dunkel war, doch eines sah er ganz deutlich vor sich, das Gesicht des Drummers, der mit geweiteten Augen auf ihn nieder starrte, die Lippen wie im Schock geöffnet und dann… da war es wieder, dieses einzelne Wort… sein Name.

Seine Augen schlossen sich für einen Moment wieder, als er versuchte sich zu sammeln, denn noch immer quälten so viele Fragen seine Gedanken und als er den Blick des Anderen erneut erwiderte, schien dieser das genau zu spüren.
 

„Du bist im Krankenhaus.“

Die Stimme des Kleineren war nur einem Wispern gleich und dennoch hatte er diesen gehört, wollte selbst etwas sagen, doch sein Hals war wie zugeschnürt, brachte der Liegende nicht einen einzigen Laut zustande und auch dies, war seinem Freund sofort aufgefallen.

„Nicht… du musst dich noch schonen.“

„Was… warum?“

Ein jämmerliches Krächzen, das fürchterlich in seinem Rachen brannte und er bezweifelte, das der Andere ihn verstanden hatte.

Dieser entschwand seinem Sichtfeld und er wollte nach ihm greifen, doch jeglicher Versuch seinen Arm auch nur anheben zu wollen, scheiterte.

Was war nur los mit ihm?

Wieso fühlten sich seine Glieder so schwer und wo war Shinya hingegangen?

Panik machte sich in seinem Inneren breit, doch bevor er dieser vollständig erliegen konnte, war der Jüngere schon wieder neben ihm, ein Glas Wasser in der Hand, welches dieser nun an seine Lippen setzte.

„Vorsichtig… trink nicht zu hastig.“

Das kühle Nass war unglaublich angenehm, als es seinen Hals hinab floss, doch viel konnte er nicht aufnehmen, denn auch das Schlucken brannte wie Feuer.

Sein Freund nahm das Glas wieder fort, stellte es auf das Schränkchen, welches sich zu seiner Linken befand, bevor er abermals dessen leise Stimme vernahm.
 

„Ich bin so froh, dass du endlich aufgewacht bist.“

Verwirrt blinzelte er sein Gegenüber an, verstand noch immer nicht wirklich was vor sich ging, auch erst jetzt fiel ihm auf, wie fertig der Drummer doch aussah… unglaublich dürr, ausgemergelt und dicke Ringe unter den Augen… wieder setzte er zu sprechen an, doch ein Finger legte sich gegen seine Lippen.

„Shht… dein Körper ist noch geschwächt, schließlich warst du eine lange Zeit bewusstlos. Als sie dich hier hergebracht haben, dachte ich, es sei schon zu spät. Du hast unglaublich viel Blut verloren und die Wunde war sehr tief. Sie haben dich zwar sofort operiert, doch mussten sie dich anschließend in ein künstliches Koma versetzen.“

Völlig verständnislos blickte Toshiya in das Gesicht seines Freundes… wusste überhaupt nichts mit dessen Worten anzufangen.

Warum war er verletzt?

Shinya schien bemerkt zu haben, das er nicht die geringste Ahnung hatte, warum er überhaupt im Krankenhaus war, denn dessen erleichterte Miene wandelte sich und schockiert schlug dieser die Hand gegen seine Lippen.

„Oh mein Gott… Du kannst dich nicht erinnern!“
 

Toshiya wollte sich aufsetzen, den Anderen beruhigen, denn offensichtlich hatte er diesen unbewusst sehr heftig erschreckt, doch noch immer hatte sein Körper entschieden etwas dagegen, weswegen er wieder zu sprechen versuchte, nachfragen wollte, warum der Drummer so reagierte… doch hielt er inne.

Ihm war, als hätte sich plötzlich ein Schalter in seinem Kopf umgelegt, erschienen nach und nach Bilder vor seinem geistigen Auge, die ihn und seine Bandkollegen zeigten.

Doch wo… er versuchte sich zu erinnern, dem was ihm gezeigt wurde, eine Zeit zuzuordnen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Der Schwarzhaarige glaubte Stimmen zu hören, hämisches Lachen, ein Schluchzen, ein Schrei… alles vermischte sich, hämmerte sich unnachgiebig in seine Gedanken… die Bilder, sie liefen wie bei einem Stummfilm ab und trotz dessen er die Augen bereits geschlossen hatte, konnte er diese noch immer sehen.

Eine Frau, Shinya, Kyô, Kaoru und Die… die ganze Crew, aber wann… der junge Mann keuchte erstickt, als das ganze mit einem Mal einen Sinn zu ergeben schien und er erinnerte sich.

An das Konzert in England… ihr Unfall… die tote Miyu, der Aufenthalt in Schottland… der Bassist verkrampfte sich, schüttelte den Kopf, wollte das alles nicht sehen… diese schrecklichen Bilder und doch schien es von Minute zu Minute schlimmer zu werden.

War es, als durchlebte er die ganzen Momente noch einmal, ohne sich dagegen wehren zu können

Wieder hörte er Stimmen, panisch, sie schrieen durcheinander… darunter Shinyas, der Jüngere rief seinen Namen, doch er konnte es nicht mehr auseinander halten, ob es wirklich war oder doch nur in seinem Kopf.

Sein Herz hämmerte heftig gegen seine Brust und er hörte ein schrilles Piepen, welches scheinbar immer schneller zu werden schien.

Der Liegende versuchte zu atmen, doch er konnte es nicht, keuchte heftig und verkrampfte sich immer mehr und je weiter die Zeit voran schritt, sah er nur noch diese schrecklichen Erinnerungen vor sich, völlig der Realität entrückt.

Die Frau, Shinya… ein stechender Schmerz, der Schuss, danach wurde alles schwarz.
 

~~~~
 

8.39 Uhr
 

Shinya verfiel in Panik, als er der Herzschlag so extrem zunahm, das Piepen in seinen Kopf hämmerte und er lehnte sich über Toshiya, versuchte diesen irgendwie zu beruhigen, doch es war sinnlos, sein Freund hatte ihn ausgeblendet, verloren in seinen Erinnerungen wie es schien, denn immer wieder bewegten sich die Lippen, er verstand Brocken, wie London, die Anderen und Miyu...doch dann löste sich alle Spannung aus dem schlanken Leib, verlor er Toshiya an die Dunkelheit.

Hecktisch suchte er um das Bett zukommen, er musste Hilfe holen und in seiner Eile stolperte er mehr, als dass er gezielte Schritte und Bewegungsabläufe hin bekam, er hielt sich am Bett, den Wänden.

Die Tür öffnete sich, bevor er diese erreichte, Schwestern und Ärzte rauschten hinein, kümmerten sich um den Bassisten, sahen auch ihn streng an, führten ihn aus dem Zimmer und er ging mit. Wie ein kleiner Welpe, ließ er sich auf eine Bank im kalten, kargen Flur setzen, offenbar würde man sich erst später um ihn kümmern.

Er rollte sich auf dem kalten Ledersessel zusammen, legte die Arme auf die Knie und begann leise zu schluchzen, gab sich endlich den Tränen hin, die bereits hinter den Winkeln seiner Augen gelauert hatten.

Wie lange sein Anfall ihn von der Realität abschottete, ging ihm verloren. Eine Schwester hatte nach ihm gesehen, ihn ermahnt, nachdem sie sich sicher war, dass ihm körperlich nichts neu Hinzugekommenes verletzt hatte und sie hatte ihn hier in der Nähe von Toshiyas Raum sitzen lassen, wohl von dem Mitgefühl eines Frauenherzens getrieben.

Eine Decke legte sich um seine Schultern, brach ihn aus seiner Starre, in welcher er nur zu der Tür hinüber geschaut hatte, dann hörte er ein leises, unfeines Fluchen.

„Verdammt. Du bist eiskalt. Was denken sie sich dabei, dich einfach hier sitzen zu lassen, ohne Schuhe, ohne Mantel? Wollen sie, dass dich die Kälte umbringt, oder was?“

Shinya tat einen kleinen Laut in seinem Rachen, undefinierbar, legte dann seine Fingerspitzen auf Kyôs Arm – die Hitze der Haut des Blonden war nahezu unerträglich.

„Nicht. Ich habe sie darum gebeten.“

Der Blonde schnaubte leise, zeigte auf diese Art, was er davon hielt, wenn man Shinya seine Wünsche erfüllte und der Drummer sah über den emotionalen Schmerz hinweg, der durch diese Reaktion ausgelöst wurde, er war kein kleines Kind mehr, dessen Entscheidungsrecht man untergraben konnte.

„Hier... ich habe dir auch einen Tee mitgebracht.“

Sanft wurde ihm der Becher in die Finger gegeben, und er nickte dankbar, hielt den Blick aber weiter geradeaus gerichtet, Kyô kannte das von ihm und setzte sich dementsprechend genau vor ihn, brach so seine Konzentration.

„Wie fühlst du dich?“

Er sah zu dem Blonden hoch, fühlte erneute Tränen, er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr, er hasste diese Fragen, er hasste, dass er nicht zu Toshiya zurück konnte, er hasste diesen Ort.

„Beschissen.“
 

Kyô seufzte schwer, schob dann eine Hand in seinen Nacken, zog ihn vor, damit er die Stirn gegen die muskulöse Brust lehnen konnte, hielt ihn, bis er es war, der den Sänger fest ansah – er hatte genug, es musste etwas geschehen.

„Bring mich nach Hause.“

Sein Freund seufzte schwer und schüttelte nun leicht den Kopf.

„Shinya...“

„Nein. Ich werde mit dir nicht darüber diskutieren. Ich will von hier weg, sie lassen mich nicht bei ihm sein, mein Aufenthalt hier ist sinnlos. Die Medikamente kann ich zu Hause bekommen, meine Wunde heilt dort genauso wie hier. Zur Reha muss ich ohnehin woanders hin und ich werde hier durchdrehen, wenn ich nicht weg kann.“

Er hatte leise gesprochen, aber bestimmend, er würde ein Nein nicht dulden und auch Kyô wusste das, löste sich gänzlich von ihm.

„Ich werde den Arzt holen, dann können wir es besprechen.“

Der Drummer nickte, sah dabei zu, wie Kyô sich entfernte und erhob sich dann auch, die Decke eng um sich geschlungen, er wollte Kaoru anrufen – sein erstes Telefonat seitdem er hier drinnen war – und diesem sagen, dass er Heim gehen würde. Es erschien ihm fair, der andere Mann hatte sie komplett abgeschirmt und dafür gesorgt, dass sie unbehelligt blieben.

Die Schwester zeigte ihm ein Telefon und gab ihm auch eine Karte mit Guthaben, sie war ihm von Kyô schon vor einiger Zeit hinterlegt worden, aber bisher hatte er sie nie gebraucht.

Nun ging er mit ihr zu dem Telefon, lehnte sich dort gegen die Wand und legte die Hand auf den Hörer, verharrte.

Was sollte er tun, wenn Die ans Telefon ging?

Der Rothaarige war nicht einmal bei ihm gewesen, sie hatten seit dem Desaster in London und Schottland kein Wort mehr miteinander gewechselt und er wusste nicht, wie er auf die Stimme des Älteren reagieren würde.

Shinya straffte seine Schultern.

Es gab nur einen Weg, dass heraus zu finden.

Seine Finger bewegten sich sicher über das digitale Feld, nachdem er die Karte eingeschoben hatte, dann ertönte das Freizeichen.

„... Ja?“

Es war Die, der den Hörer auf der anderen Seite abgenommen hatte.... well, fuck. [1]

Der Drummer atmete tief durch, er würde das hier schon schaffen.

„Hier ist Shinya.“
 

[1] umgangssprachlich gleichzusetzen mit : Schöner Mist/Scheiße - der englische Ausdruck passte nur besser.
 

End Act I – Distance



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-11-30T13:30:01+00:00 30.11.2009 14:30
nun ja, dass scheint wohl das Schicksal des Bandleader zu sein, solch Pressekonferenz zu geben...
selbst wenn Kyo nachgeholfen hat...
"Chef" bleibt nun Mal "Chef" ^_~
Da wundert es mich auch nicht sonderlich, in Anbetracht der gerspannten Situation, dass Kao letztendlich doch den wahren Grund genannt hat...
dass er danach ziemlich fertig war, wundert mich genau so wenig und ist mehr als nur verständlich...

ähm..wieso gibt sich denn Die die Schuld
und wieso wusste denn Die was los war?
..und was bedeutet " die ganze Wahrheit"
...ach ja...und wieso sind jetzt wieder alle daheim?
(Okay...bis auf Shinya und Toshiya)
ich mein...es ist schon total toll, dass Toto und Shin am Leben sind und nicht in diesem komischen Haus gestorben...
aber was ist danach passiert?
wo ist diese Frau abgeblieben?
hat Shin sie erschossen, oder war da noch wer anderes, der diese alte Schrappnelle gemeuchelt hat?
...hab ich in der FF was überlesen, oder nur verdrängt?
O_o

waaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh..Shinya dieser Sturkopf...
warum wollen sich einige Menschen denn nicht helfen lassen?
wozu gibt es Psychologen denn sonst, wenn nicht zum reden?
Sicherlich wird es auch unter denen einige "Schwarze Schaafe" geben, aber da wo sich Shin befindet glaube ich eher, dass man ihm hätte weiter helfen können, sein Trauma zu bewältigen...

oh oh...
der arme Toshiya...
hatte er noch alles vergessen, tun sich jetzt Abgründe auf....
aber bei ihm bin ich mir fast schon sicher, dass er damit etwas anders umgehen wird, als es Shinya vermag...



ich freu mich auf das nächste Kapitel, über dass ich mich gleich nach der Arbeit her machen werde...

Lieben Gruß
Aya-chan60 ^__^









Von: abgemeldet
2009-10-08T09:29:06+00:00 08.10.2009 11:29
Oh mein Gott ich könnte euch umarmen!!! Es geht weiter juchhu!!!!!
Und euer Schreibstil ist wie früher einfach grandios!!
Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mich freu.
Vor allem das Toshiya und Shinya überlebt haben und sie wieder bei ihren Freunden sind (mehr oder weniger, auf jeden Fall schon mal in der selben Stadt *g*).
Kaorus schwerer Schritt vor die Presse zu treten, und sein Ausraster war fast greifbar, auch sein Zusammenbruch auf der Toilette.
Und Die...ein Kapitel für sich. Bin ja gespannt wie er auf Shinya reagiert am Telefon. Das er die beiden immer noch nicht besucht hat. Wer hat die beiden eigentlich gefunden und wie haben ihre Freunde davon erfahren, das würd mich auch noch interessieren.
Toshiya tu ich mal ganz arg drücken *knuddel*.
Ich freu mich wirklich riesig (zur zehnten wiederholung oder so), schon mal der Hinweis das ich euch wieder nerven werde mit dem Weiterschreiben ;)
Ich hoffe ihr bekommt viele viele Kommis.
lg Rowan ^^


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