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One night in Heaven

Reita x Ruki
von

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Narben

Kapitel 3: Narben
 

"Ah, Akira-san. Guten Tag."

Ich sah auf, als ich die freundliche Stimme des älteren Mannes hörte und grüßte ihn Freundlich.

"Wie geht es ihnen?"

"Gut." es wunderte mich nicht, das er mich mit diesem Tadelnden Blick ansah, wie ein Erwachsener, wenn er wusste das ein Kind log, doch statt ein schlechtes Gewissen zu bekommen, lächelte ich.

"Es stimmt Doktor. Es geht mir sogar sehr gut." auch er lächelte nun.

"Das freut mich wirklich Akira-san. Sie gehen wieder zur Schule?!" ich nickte.

"Schon 3 Monate. Regelmäßig." schon wieder lächelte der Mann mir gegenüber und machte ein paar Notizen.

"Und ihre Mitschüler? Haben sie viele Freunde?"

"Naja… die Mitschüler sind alle nett, aber angefreundet habe ich mich nur mit Takanori. Aber ich rede auch mit den anderen und… im Sport werde ich immer sofort in die Mannschaften gewählt… Taka nicht… er ist eine Sportniete." ich musste lachen und der andere Mann lachte auch etwas.

"Das ist sehr gut. Wirklich sehr gut. Ich freue mich, das es wieder Berg auf geht. Spielen sie noch Bass?" ich nickte als Antwort. Früher hatte ich gespielt, wenn es mir schlecht ging, jetzt spielte ich, wenn ich Glücklich war.
 

Ich redete noch eine Weile mit meinem Psychiater über Gott und die Welt. Es tat gut sich jemandem anvertrauen zu können.

"Und ihr kleines… Problem?" das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht und automatisch zog ich meine Ärmel runter, obwohl sie schon die Hälfte meiner Hand mit verdeckten.

"Ich hab nicht mehr… seit damals… und seit ich zur Schule gehe spiele ich auch nicht mehr mit den Gedanken." ich hasste es daran erinnert zu werden, denn ich schämte mich für das, was ich getan hatte.

"Gut. Ich bin froh darüber."

"Danke Doktor… danke das sie mir geholfen haben." mein Gegenüber schüttelte den Kopf und ich sah ihn verwirrt an.

"Nein Akira-san. Ich habe ihnen nur den Weg gezeigt, bestritten haben sie ihn ganz allein mit all den Hürden. Nur sie allein haben sich geholfen." wir beide lächelten und ich erkannte, das er recht hatte.

Langsam stand mein Gegenüber auf, bereit sich zu verabschieden, doch mir brannte noch etwas auf der Seele.

"Gibt es noch etwas Akira-san?" als ich nickte, setzte er sich wieder hin.

"Ich habe mich verliebt." ich konnte die Verwunderung auf seinem Gesicht sehen und wandte den Blick ab. "In meinen besten Freund." ein leises 'Oh' entwich dem anderen und ich sah ihn wieder an.

"Er weiss es… wir sind zusammen." schon wieder sah der andere Verwirrt aus.

"Ja aber das ist doch gut… warum klingen sie dann so besorgt?"

Die Frage war berechtigt…

"Ich hab… angst. Takas Eltern sind sehr streng… wir treffen uns deshalb nur bei mir aber… was wenn wir streiten? Taka hat keine Freunde… ich hab Angst das die Beziehung etwas kaputt macht." gestand ich kleinlaut und das Lächeln des älteren brachte mich grade aus der Fassung.

"Sie brauchen keine Angst zu haben Akira-san, ich kenne ihre Mutter ja auch und ich bin mir sicher, das sie nichts gegen die Beziehung hat, im Gegenteil und zu ihrer Sorge wegen des Streites. In jeder gesunden Beziehung gibt es streit. Das gehört dazu, genau so wie Küssen und Intimitäten. Man muss nur lernen über seinen Schatten zu springen und sich zu entschuldigen. Sie sollten ihre Beziehung geniessen und nichts bereuen, wenn sie sich zu viele Sorgen machen, merkt ihr Partner das, er interpretiert es falsch und dann haben sie ein Drama am Hals. Wir Menschen sind gemacht um alleine zu sein, aber Glücklich werden wir nur zu Zweit."

"Danke Doktor, danke."
 

Wie immer verliess ich das Gebäude mit einem Gefühl der Leichtigkeit und machte mich auf den Weg nach Hause.

"Bin wieder da Mum." rief ich und sofort sprangen mir die Turnschuhe ins Auge, die im Flur standen.

"Aki, wie schön. Wie geht es dir?" ich liess mich umarmen und nickte "Hai alles bestens… wo ist Taka?" meine Mutter lachte "Wie immer in deinem Zimmer." Takanori kam wirklich andauernd weshalb meine Mutter schon angefangen hatte immer etwas mehr zu kochen.
 

"Na du Nervensäge." begrüßte ich den anderen, der auf meinem Bett lag und in einem Manga vertieft war, jedoch gleich los schmollte bei meiner Begrüßung.

Lachend liess ich mich neben dem Bett nieder und küsste diese süßen Lippen.

"Wo warst du denn? Ich komm extra her und du bist nicht da!"

"Taka du kommst jeden Tag her~"

"Ja weil ich dich vermisse!" rechtfertigte sich der kleinere und drückte sich an mich, als ich auf dem Bett saß.

"Wir sehen uns den ganzen Tag in der Schule."

"… Willst du nicht… das ich her komme?" der kleine rutschte etwas weg.

"Nein Taka… nein… ich geniesse es, das du hier bist, wirklich." um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, küsste ich ihn sinnlich.
 

"Sag mal ist dir nicht heiß Akira? Draussen knallt die Sonne und du trägst lange Ärmel." es war eine liebe Geste, als er meinen Arm zu sich zog und meinen Ärmel hoch schob… ich hatte auch fast vergessen, was ich eigentlich unter den Ärmeln verbarg, doch als ich seinen geschockten Gesichtsausdruck sah und die Finger spürte, die über die weiße Haut strichen, zog ich instinktiv meinen Arm weg und den Ärmel runter.

Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen.

"Akira?"

Ich schüttelte den Kopf und biss mir auf die Lippe… ich wollte nicht darüber reden.

"Okay… schon okay, Akira… wenn du bereit bist es mir zu erzählen werd ich da sein und zuhören."

"Danke." ich lehnte mich an den kleinen, der mich in seine Arme geschlossen hatte und genoss das Gefühl von Geborgenheit.
 


 

"Bevor ich die Schule gewechselt habe ging es mir nicht sehr gut… ich hatte keine Freunde in meiner Klasse gefunden, aber das war okay, doch dann haben alle angefangen auf mir rum zu hacken." es war das erste mal, das ich mit einem aussenstehenden Freiwillig darüber sprach.

Meine Mutter hatte es selbst rausgefunden und mich gezwungen mit einem Psychiater zu sprechen.

"Ich wurde regelrecht gemobbt und es wurde immer schlimmer und schlimmer… zu dem Zeitpunkt hat dieses Dreckstück von einem Vater uns auf einem riesigen Schuldenberg sitzen lassen und ich wollte meiner Mutter nicht auch noch zur Last fallen… ich hab angefangen mich zu ritzen und ich genoss das Gefühl… ich ertrug die Schule und ritze mich wenn ich zu hause war… aber selbst das half irgendwann nicht mehr… ich wollte und konnte nicht mehr… und hab irgendwann fest zu gedrückt… " ich zog den Ärmel hoch und eine dicke weiße Narbe zog sich über mein Handgelenk, darunter konnte man andere feine weiße Narben erblicken.

"Es war Glück… das meine Mutter früher von der Arbeit heim kam… sie hat mich gefunden und… mein Leben gerettet… ich schäme mich für diese Dummheit…" Tränen lösten sich aus meinen Augen die Takanori sofort weg küsste und mich noch mehr an sich drückte.

"Ich war 4 Monate nicht in der Schule… ich hatte solche Angst… auch wenn ich auf eine neue gehen sollte… doch mein Psychiater machte mir Mut und das Bass spiele half mir auch…es gab mir etwas, was Spass machte. Wir konnte es uns nicht leisten und trotzdem… trotzdem kaufte mir meine Mutter meinen Bass… und ja… den Rest der Geschichte kennst du…"
 

Als meine Mutter uns zum essen rief löste ich mich langsam von dem kleineren, hauchte ein 'bin schnell im Bad' und verliess dann das Zimmer.

Im Bad hielt ich mein Gesicht kurz unter kaltes Wasser… ich wollte nicht das meine Mutter sah, das ich geweint hatte.

Vor der Tür wartete der Schwarzhaarige und zusammen gingen wir nach unten.
 

Wie immer begleitete ich Taka am Abend noch ein Stück die Straße runter und wie immer war der Abschiedskuss lang und sinnlich.

"Sei mir nicht böse Akira… aber ich bin froh… dass das alles passiert ist weil… so bist du zu mir gekommen." als er angefangen hatte zu reden, war ich empört gewesen, doch jetzt war ich leicht gerührt und lächelte etwas.

"Bis morgen süßer. Träum schön."

"Du auch… bai bai!"
 

"Ihr versteht euch wirklich gut." ich half meiner Mutter grade beim Abwasch und hatte fast den Teller fallen lassen, so ertappt fühlte ich mich grade.

"W…Wir sind… beste freunde…" ich hasste es wenn meine Mutter mir diesen Blick zuwarf. Der Blick der sagte 'Lüg nicht ich bin deine Mutter ich weiß ALLES!'

Wieder vielen mir die Worte meines Psychiaters ein und auch wenn ich mir sicher war, das er recht hatte und meine Mutter es nicht schlimm finden würde, zögerte ich etwas… aber ich wollte es ihr sagen… ich war das Versteckspielen leid und ich wollte nicht das sie uns irgendwann erwischte…

"Ich liebe ihn!" platzte es aus mir heraus und dieses mal war es meine Mutter, die fast den Teller fallen ließ… und kaum war das Geschirr sicher verstaut wurde ich ausgequetscht und musste ihr alles erzählen… warum waren Frauen nur so neugierig?!



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