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Werwolfs Journey

Twilight
von

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Prolog

Hier will ich erst mal ein kurzes Danke aussprechen, an alle die diese Fanfic vielleicht lesen werden und Spaß daran haben. Als kurze Anmerkung will ich noch kurz einbringen das diese Geschichte nach dem dritten Band der Bis(s)-Reihe spielt, die von Stephenie Meyer geschrieben wurde! Da ich ein Jacob Fan bin und es nicht so sonderlich gut fand, dass er einfach nur so die Tochter von Bella angedreht bekommt im vierten Band, habe ich mich mal gefragt, was wohl passiert wäre, wenn er auf seiner Reise geprägt worden wäre und darum handelt auch diese Geschichte! Wer also solche Pairings nicht mag, den bitte ich hier aufzuhören und lieber eine andere Fanfic zu lesen! Danke!
 

Viele Meilen lagen nun zwischen ihm und seiner alten Heimat. Sehr viele Meilen, die er gerannt war, als wäre ein Teufel hinter ihm her. Dabei war es sein eigener Teufel, sein eigenes Herz welches ihn so weit weggeführt hatte. Der Schmerz war immer noch präsent, war immer noch tief verankert in ihm. Seit ein paar Tagen war er nun langsamer geworden, hörte seine alten Rudelgefährten nicht mehr und auch das Meer war schon lange verstummt. Jacob wusste nicht einmal mehr wo er war, ob er noch in Amerika war oder bereits oben in Kanada. Aber es war ihm eigentlich auch egal. Er wollte einfach nur vergessen. Bella würde diesen dummen Vampir heiraten, der ihr nur den Tod schenken konnte und nichts sonst. Als er daran dachte, spürte er einen neuen Stich im Herzen und ließ lieber wieder den Wolf in sich die Kontrolle übernehmen, denn sein Magen knurrte und er würde nun jagen gehen müssen um sich wieder zu stärken. Er wusste ja nicht einmal warum er das noch tat. Er könnte sich genauso gut irgendwo hinlegen und sterben. Doch dafür war sein Lebenswille zu groß und auch der Wolf würde dies wohl nicht gestatten. So schlich er nun durch den Wald und schnupperte in der Luft nach dem Duft von einem Tier das er würde reißen können. Danach würde er sich wohl einen Unterschlupf suchen in dem er die Nacht schlafen würde und dann weiter rennen. Immer weiter weg von Forks und von seiner Vergangenheit.

Nach dem er ein Reh geschlagen und seinen Magen gefüllt hatte, schlich er nun durch das Unterholz und hielt sich von dem nahen Dorf fern. Schließlich war es nicht gewöhnlich einen solch großen Wolf in einem Wald zu sehen, in dem keine Wölfe leben sollten. Doch es roch auch verlockend, da wohl jemand kochte. Solche Düfte sprachen seine menschliche Seite mehr an, als das rohe Fleisch welches er in letzter Zeit immer zu sich genommen hatte. Müde streifte er an einem See vorbei und trank etwas, bevor er sich in einer kleinen Höhle zusammenrollte und die Augen schloss. Der Schlaf war wie immer geschwängert von Alpträumen in denen Edward seine liebe Bella umbrachte und zu einem Vampir machte, einer Untoten. Sie wäre bestimmt noch immer so hübsch wie in dem Moment wo sie gelebt hatte, doch sie würde Blutdurst haben und nie wieder eine richtige Familie gründen können, nicht das Lachen ihrer Kinder hören und auch nicht wieder abends im Bett mit ihrem Mann kuscheln und dann einschlafen. Sie würde nie wieder schlafen. Das war der einzige Aspekt, den er sich momentan so sehr selber als Werwolf wünschte. Keinen Schlaf mehr zu brauchen, denn das bedeutete, dass er keine Alpträume mehr haben würde.

Am nächsten Morgen wuchtete er seinen Körper wieder hoch und streckte sich um den Weg fort zu setzen den er angefangen hatte. Doch er rannte nicht, sondern lief viel mehr in einem gemütlichen, gemächlichen Tempo, lauschte auf die Geräusche im Wald und das Zwitschern um sich herum. Seine Augen – als Wolf schlechter als beim Menschen – nahmen alles auf, was um ihn herum passierte und seine Ohren zuckten. Würde er je wieder das Loch in seiner Brust schließen können? Er wusste nun wie sich Bella gefühlt haben musste, als Edward weg gegangen war. Eine kleine böse Stimme in ihm – die des Wolfs – murrte ein: „Gut das du dich damals nicht auf Belle geprägt hast.“ Wütend über diese Stimme preschte er nun wieder los und rannte blind weiter. Er wollte es vergessen! Wollte das die Stimmen schwiegen! Rennen, laufen, immer weiter, kein stoppen und keine Pausen und dann Schmerzen! Unglaubliche Schmerzen an seinem Hinterlauf...

Fallen im Wald

Es war eine ruhige Nacht in der Kleinstadt Fallison in der Nähe der Grenze zwischen Kanada und Amerika, auf kanadischer Seite. Der Wald grenzte dunkel und ruhig direkt an das letzte Haus und keine Menschenseele war mehr auf den Straßen unterwegs. Nur das leise Rauschen der Blätter war zu hören und ab und an ein Tier das durchs Unterholz strich auf der Suche nach Beute. Waschbären suchten in den Abfällen und im Kompost nach Nahrung und Mäuse huschten auf leisen Pfoten herum, immer in Sorge vor den Katzen und Greifvögeln.

Das letzte Haus vor dem Wald war alt – sehr alt. Trotzdem sah es schön aus, wie es von Efeu überwachsen dort stand, Wind und Wetter trotzte mit seinen kleinen Fenstern, die einen Blick auf eine gemütliche helle Küche und ein bequemes Wohnzimmer erlaubten. Doch auch hier lag bereits alles im Dunkel. Die Vorhänge vom Schlafzimmer zugezogen und das Licht gelöscht, waren in dem Haus nur die ruhigen Atemzüge von einer jungen Frau zu hören. Eingerollt unter einer dicken Decke schreckte sie erst aus dem Schlaf auf, als ein lautes Jaulen aus dem Wald ertönte. Mika fuhr aus ihrem Schlaf und saß aufrecht in ihrem Bett. Ihre grünen Augen blickten ins Dämmerlicht des Raumes, da der Mond zunehmend am Himmel stand. Was war das gewesen? Fragte sie sich und wartete, ob sich das Geräusch wiederholte. Doch es blieb eine lange Zeit still. Dann war ein leiseres, aber auch schmerzerfülltes Jaulen zu hören. Die junge Frau ahnte bereits was passiert war und schlüpfte unter der warmen Decke her und griff nach ihrer Kleidung, die vor dem Bett lag. Schnell und leise zog sie sich an und schlich zur Tür. Dort angekommen hörte sie bereits leise aber doch gut vernehmlich Stiefel auf der Straße, die in die Richtung des Waldes eilten – Torben. Der Wildhüter war wohl eher ein Wilderer, denn er hatte im Wald über all Fallen aufgestellt und jagte oft und ausgiebig auf den Ländereien und in den Wäldern der Gegend. Mika mochte den verschrobenen Mann nicht, der sich dafür feiern ließ einen Hirsch erschossen zu haben – nur aus Spaß. Dabei war der Jäger selber eher ein dünner, fast hagerer Mann mit schütterem, grauen Haar, buschigen Augenbrauen und stechenden, sturmgrauen Augen. Manchmal kam es ihr so vor, als wäre er aus einem alten Western gekrochen, da er Tabak kaute und ständig in die Gegend spukte. Seine Kleidung bestand meist aus hohen Stiefeln, Wildlederhosen, Holzfällerhemd und einer Weste. Sie hoffte das Tier retten zu können, welches in seine Falle geraten war und so schlich sie hinaus in die Dunkelheit des Waldes. Als Kind hatte sie viel hier gespielt und kannte den Wald daher sehr gut. Ihr reichten die wenigen Anhaltspunkte die sie erkennen konnte und langsam arbeitete sie sich vor, den leisen Lauten des gefangenen Tieres und den Schritten des Jägers hinterher. Torben schien auf dem Weg zu bleiben und so nahm Mika eine Abkürzung durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Mit den Händen achtete sie darauf, dass sie nicht in einen tief hängenden Ast lief und tastete sich so weiter auf die leisen Geräusche zu, die ihr verrieten wo die Falle und damit das Tier waren. Dann bemerkte sie, dass Torben nicht viel langsamer als sie gewesen war und sie konnte sich gerade noch unter dem Strahl der Taschenlampe hinweg ducken, den er durch den Wald schweifen ließ. Das war knapp gewesen. Sie bewegte sich nun etwas schneller aber auch vorsichtiger, damit Torben sie nicht entdeckte. Das würde sonst viel zu viel Ärger im Dorf geben, in dem sie eh nicht so sonderlich beliebt war. Sie kam fast zeitgleich mit dem Wilderer an und hörte bereits, bevor sie sah, was es war, dass Torben erschrocken auf keuchte und dann das hektische Klicken als er versuchte seine Waffe zu laden. Dann endlich kam sie auch an der kleinen Lichtung an, wo die Falle aufgestellt worden war und erkannte im ersten Licht nur die Umrisse von etwas großem. Ein Bär? Nein, Bären heulten doch nicht, oder? Sie kniff die Augen zusammen um etwas besser zu erkennen was dort auf der Lichtung war. Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund, um einen Schrei zu ersticken der in ihrer Kehle saß. Der Wolf der in die Falle geraten war, war riesig. Sie hatte schon manches Mal Wölfe gesehen, doch dieser hier war fast doppelt so groß und das braune Fell war viel dichter und länger als das von den anderen Wölfen. Die braunen Augen hatten nun den Jäger fixiert und ein lautes, tiefes Knurren drang aus der Brust von dem Tier. Da der Wolf die Lefzen zurückgezogen hatte, entblößte er lange, spitze Zähne. Sie konnte sich vor Schreck erst mal kaum bewegen. Was solch ein Tier für eine Kraft haben musste, kein Wunder das Torben nun panisch versuchte seine Waffe zu entsichern und scharf zu machen. Doch andererseits fand sie dieses Tier auch auf eine bedrohliche Weise wunderschön, gar majestätisch. Aber das lag wohl vor allem daran, dass dieses Tier nicht so abgemagert war wie die Wölfe in den Zoos, die sie gesehen hatte. Doch eine Sache stand für sie fest – solch ein Tier verdiente nicht den Tod durch einen Menschen wie Torben und schon gar nicht so festgesetzt in einer Falle.

Als Torben anlegte und den Zeigefinger auf den Abzug brachte, war es als ob sie von alleine handelte, ohne vorher ihre Vernunft zu fragen. Sie sprang aus dem Dickicht und sprang gegen die Arme des Wilderers, riss damit die Waffe zur Seite und der sich lösende Schuss krachte in den Wald. „NICHT!“ rief sie laut und starrte in Torbens Gesicht, das wütend aussah. „Du kleine Göre wirst mir diesen Fang nicht versauen.“ knurrte er sie wütend an und zog kräftig an dem Gewehr, was Mika aus dem Gleichgewicht brachte. Sie fiel zu Boden und schlug sich den Rücken leicht an einer Wurzel, so das Schmerz durch ihre Glieder schoss. „Hör auf!“ rief sie, doch Torben legte bereits wieder an. Bei ihren Worten hatte er ihr noch mal das Gesicht zu gewendet. „Halt endlich dein Maul, du bist zu nichts nutze, also bleib einfach liegen und lass mich diese Arbeit machen. Dieses Tier ist eine Bedrohung für das Dorf! Das kann ich nicht und werde es nicht dulden! Und du kleine Missgeburt wirst mich auch nicht aufhalten. Zu oft hast du mir die Fallen schon auf gemacht! Aber jetzt habe ich endlich einen Beweis. Du bist morgen dran!“ erwiderte ihr wütend und seine feuchte Aussprache erreichte sie sogar noch, wie sie da am Boden lag. Sie wusste, das er recht hatte, dass dieser Riese eine Gefahr für das Dorf sein konnte, doch als sie zu dem Tier sah, konnte sie es einfach nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Also rappelte sie sich wieder auf die Beine, obwohl ihr Rücken versuchte ihr zu widersprechen. „Ich lasse es aber nicht zu, dass du ihn einfach erschießt!“ rief sie wütend und brachte sich zwischen den Wolf und das Gewehr von Torben. „Geh aus dem Weg!“ knurrte Torben sie wütend an. Sein Gesicht war nun vor Wut bereits rot angelaufen und ähnelte einem Ballon. „Nein!“ meinte sie. „Er sollte betäubt und weggebracht werden! Wölfe stehen unter Naturschutz!“ versuchte sie es nun auf die Art. „Dieses Vieh ist ein Monster und ist meinem Dorf zu nah gekommen, das ist alles was ich wissen muss!“ rief er laut und holte mit der Waffe aus, um diese auf ihre Schulter sausen zu lassen. Schmerz explodierte in ihrer Schulter und ließ sie Sterne sehen, ihr Gleichgewichtssinn versagt und sie fiel zu Boden, nach dem sie noch etwas zurück gestolpert war. Sie keuchte einige Momente, bevor sie wieder Luft bekam und langsam auch wieder klar sehen konnte. Ihre Hand lag auf ihrer kaputten Schulter, die bestimmt morgen blau angelaufen sein würde. Zu aller erst sah sie das erschrockene Gesicht von Torben und danach drang das laute Knurren an ihr Ohr, was sich nun fast genau über ihr befand. Langsam ließ sie den Blick nach oben wandern und starrte auf dunkles Fell. Der Wolf schien keine Notiz von ihr zunehmen oder zumindest Torben momentan als größere Gefahr anzusehen, da er keinen Blick zu ihr riskierte. Langsam begann der Wildhüter zu grinsen. „So geht es auch.“ brummte er dann und schulterte seine Waffe um sich um zu drehen. Fast hätte Mika aus Angst hinter ihm her geschrien, er solle bleiben. „Viel Spaß beim Befreien deines Wolfs!“ rief er mit einem bösen Unterton, der besagte, dass er sie sterben lassen würde. Panik nistete sich in ihr ein. Sie wollte nicht sterben. Das war alles so gar nicht geplant gewesen. Doch sie war wie gelähmt vor Angst, während sie geschockt den Rücken von Torben nach sah, wie er im Wald verschwand. Er hasste sie, das hatte sie schon vorher gewusst, aber das er sie so einfach ihrem Tod überantworten würde, hätte sie nicht erwartet. Vor allem nicht so einem grausamen Tod! Tränen liefen stumm über ihre Wangen. Langsam wanderte ihr Blick wieder nach oben und traf auf die dunkelbraunen Augen des Wolfs, der sie ansah und die Zähne noch immer gefletscht hatte. Doch er hatte aufgehört zu knurren, blieb einfach ruhig da stehen, als wartete er darauf, das sie sich zu erst regte, was gerade gar nicht in ihrem Möglichkeiten lag. Zu groß war ihre Angst, das er sie dann sofort angreifen würde. Dann senkte der Riese langsam den Kopf zu ihr hinab und sie zuckte zurück. Bitte friss mich nicht, dachte sie bei sich und starrte in diese viel zu intelligent wirkenden Augen. Waren das wirklich Augen von einem Wolf? Der braune Riese begann an ihr zu schnuppern und erschrocken schloss Mika die Augen, immer in Erwartung von Schmerzen die wohl ihren Tod bedeuten würden. Die Schnauze fuhr durch ihre Haare und sie zuckte zusammen. Hätte ein normaler Wolf nicht schon lange zugebissen? Die potentielle Gefahr ausgelöscht? Sie zitterte und langsam öffnete sie ein Auge. Fast hätte sie aufgeschrien, denn der Kopf des Wolfs befand sich immer noch direkt vor ihr und sie schluckte hart. Dann zuckten seine Ohren in eine andere Richtung, auch wenn er sie noch nicht aus den Augen ließ. Irgendwas schien sich in dem Wald zu bewegen und zwar etwas, das seine Aufmerksamkeit ablenkte. Dann hob er langsam den Kopf und blickte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Mikas Gedanken überschlugen sich. Wenn Torben zurück kam, würde er den Wolf erschießen und nicht weiter auf sie achten. Sie sah noch ein letztes Mal auf zu dem Wolf und fasste einen Entschluss. Mit einer schnellen Bewegung langte sie nach hinten, bekam die Falle zu fassen, der Wolf jaulte auf, riss den Kopf zu ihr herum und dann schnappte die Falle auf. Sie hatte den Verschluss schnell genug gefunden. Doch gegen ihrer Erwartungen bohrten sich keine dolchartigen Zähne in ihren Körper. Ganz langsam wagte sie es die Augen zu öffnen und sah direkt in die Augen des Wolfs. Sie schrie leise auf und wollte nach hinten ausweichen. Der Wolf hob eine Pfote und setzte sie wieder ab, als wäre er unschlüssig was er nun mit ihr tun sollte, aber dachten Wölfe überhaupt so? So dachten doch nur Menschen. Noch mal schnüffelte der Riese in der Luft, als wollte er sich irgendwas einprägen und dann drehte er sich von ihr weg um ein Stück in den Wald zu humpeln. Noch mal sah er zu ihr zurück. Es kam ihr vor als würden sie sich stundenlang nur ansehen, bis der Wolf sich abwand und in der Nacht verschwand. Das war alles gewesen, nur nicht normal!

Erst als ein Stechen in ihrer Lunge sie darauf aufmerksam machte, dass sie vergessen hatte zu atmen, schnappte sie laut nach Luft. Vorsichtig richtete sie sich auf, stützte sich dabei an einem Baum ab. Ein paar Momente später, nach dem sie wieder Luft geholt hatte und sie wusste, dass ihre Beine sie wieder tragen würden, schleppte sie sich durch das Unterholz zurück zu ihrem Haus. Sie wollte nur noch ins Bett, schlafen und das alles vergessen, denn es war ihr nicht geheuer. Kaum zu Hause angekommen legte sie nur noch ihre Kleidung bis auf die Unterwäsche ab, nach dem sie vorsichtshalber die Tür hinter sich abgeschlossen hatte, um ins Bett zu fallen. Kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt schlief sie ein, tief und traumlos. Sie bemerkte nicht mal den Schatten der noch um ihr Haus schlich und kurz darauf im Wald verschwand.
 

Als Mika am nächsten Morgen aufwachte, gähnte sie müde und streckte sich erst einmal langsam und genüsslich. Danach schlichen sich die Geschehnisse von der vergangenen Nacht in ihren Kopf, Bilder von dem riesigen Wolf und dem wütenden Torben. Sie würde sich wohl heute einiges anhören dürfen, falls sie dem Jäger über den Weg laufen sollte. Seufzend schob sie kurz den Vorhang zur Seite und linste hinaus. Die Sonne schien und der Himmel war wolkenlos, bis auf ein paar kleine, flockige Wolken. Danach sah sie auf die Uhr. Sie hatte noch gut eine Stunde bis sie in der Werkstatt sein musste. Heute war einer ihrer kurzen Tage bei ihrem Chef. Sie schwang die Beine über die Bettkante und kickte etwas ärgerlich die Sachen zur Seite, die sie in der Nacht getragen hatte. Sie waren dreckig und sie würde die heute erst einmal waschen müssen. Sie schnappte sich ein paar Sachen aus ihrem Schrank und ging ins Badezimmer um zu duschen. Das kühle Nass beruhigte sie und ließ sie endgültig aufwachen. Glücklich seufzte sie auf und trat dann aus der Dusche um sich abzutrocknen, anzuziehen und dann in die Küche zu gehen um zu frühstücken. Wieder blickte sie kurz zur Uhr. Für ein Toast war noch Zeit, dann würde sie sich auf den Weg machen müssen. In der Zeit die das Toast brauchte um knusprig zu backen, ging sie zur Tür und holte die Tageszeitung rein. Dann schmierte sie sich das Toast, aß und keine zwei Minuten später war sie schon draußen und schloss ihre Haustür ab. Ihre Laune war nun wieder gut und so weit unbeschwert, auch wenn die Ereignisse noch immer etwas auf ihr lasteten. Aber das würde vorbei gehen. Schließlich war der Wolf weg gerannt und Torben konnte ihr in aller Öffentlichkeit nichts anhaben. Leise vor sich her summend begann sie den Weg zur Werkstatt. Seit sie ihre Eltern verloren hatte, war ihr Chef zu so etwas ähnlichem wie ihrem Vater geworden. Muriel war ein herzensguter Mensch, der nun schon seit sie denken konnte, die Werkstatt in dem Dorf führte. Er hatte ihr sogar ihr Studium finanzieren wollen, aber sie hatte abgelehnt. Sie wollte nicht auf die Spenden anderer angewiesen sein, wollte sich das Geld erarbeiten welches sie dann umsetzen würde. Langsam schlenderte sie über den alten Waldweg, der nahe am Wald vorbei lief zum Dorf. Muriel stand schon gut gelaunt vor der Werkstatt an einem der Autos und winkte ihr als er sie sah. „Hey Kurze, wie geht’s dir?“ fragte er sie und umarmte Mika zur Begrüßung. „Sehr gut, danke. Auch wenn ich die Tage mal wieder Stress mit Torben kriegen werde.“ Sie zwinkerte dem älteren Mann zu und dieser lachte. „Wann hast du mal keine Schwierigkeiten mit dem Kauz?“ Kameradschaftlich schlug er ihr auf die Schulter und zusammen begannen sie die Aufträge durch zugehen, was sie an dem Tag schaffen würden und welche Aufträge sie noch verschieben konnten. Nach zwei Jahren waren sie ein eingespieltes Team und schmissen den Laden ganz gut zu zweit. Mit guter Musik und noch besserer Laune gingen sie nun an die Arbeit und werkelten bis zur Mittagspause durch.

Dann ließen sie sich nebeneinander auf die Ladefläche des alten PickUps fallen, der als Werkstattfahrzeug genutzt wurde um zusammen zu Essen. „Was hast du denn gestern wieder so schlimmes angestellt, dass Torben wieder wütend sein wird?“ fragte Muriel nun. Mika dachte zurück und irgendwie kam es ihr alles auf einmal so irreal vor. „Ich habe ein Tier aus seiner Falle befreit, als er es erschießen wollte.“ gab sie ehrlich zu und sah Muriel an. Der Mann teilte ihre Meinung über Torben und nickte zustimmend. „Ja, dass ist auch besser so. Das arme Tier.“ murmelte er und musterte sie. „Aber das ist nicht alles oder?“ „Ach Muriel, es kommt mir alles so unrealistisch vor. Als ob das alles nicht passiert ist. Wie ein Traum.“ Muriel lachte leise. „Ja so etwas passiert jedem mal.“ Er zwinkerte ihr zu. „Also wenn du reden willst bin ich da – auch wenn meine Ohren manchmal etwas schlechter sind als die von jungen Menschen.“ Mika lachte und lehnte sich an die Schulter von ihm. „Erzähl nicht so etwas, deine Ohren sind noch super.“ Eine lange Zeit schwiegen sie. „Wölfe würden doch normaler Weise Menschen angreifen wenn sie sich bedroht fühlen, oder?“ fragte sie dann irgendwann. „Ja.“ meinte Muriel nur als Antwort. Laut dachte Mika weiter: „Warum zur Hölle hat er das dann nicht gemacht. Ich saß da wie auf dem Präsentierteller und das Tier Muriel – es war riesig... ich habe so etwas noch nie gesehen.“ Muriel lächelte sanft. „Das wichtigste ist doch, dass dir nichts passiert ist – spielt das Warum wirklich eine so große Rolle?“ Erstaunt sah Mika ihn an. „Glaub mir,“ fuhr er fort. „Irgendwann ergibt sich darin ein Sinn und wenn nicht, sei einfach dankbar dafür.“ Er lächelte sie an und klopfte ihr auf die Schulter. „Danke.“ Er nickte nur und zusammen machten sie sich wieder an die Arbeit. Mika war jedoch nun etwas leichter ums Herz.
 

Im Wald, nicht weit von ihrem Heim jedoch war jemandem gar nicht leicht ums Herz. Um es genau zunehmen war er wütend. Torben saß in einem Baum und beobachtete die Gegend und vor allem das Haus. Er wollte sehen wann die Schlampe wieder kam und ihr eine Lektion erteilen. Noch nie hatte jemand so etwas gewagt. Das Michaela schon mehr als ein Tier befreit hatte wusste er sehr wohl und hatte auch schon mehr als einen Streit mit ihr deswegen geführt, aber einen Wolf? Vor allem einen solchen? Der hätte einen schönen Ertrag gebracht. Wütend spuckte er unter sich ins Laub und fluchte lautstark vor sich hin, so dass er das Rascheln hinter sich nicht hörte und auch den Schatten nicht bemerkte der hinter seinem Baum entlang schlich. Er war nicht der einzige Beobachter auf diesem Posten. Ein junger Mann stand nackt nicht weit von ihm und beobachtete ebenfalls das Haus. Doch aus einem ganz anderen Grund, den er sich selber nicht einmal eingestehen konnte. Verbissen schob der junge Mann die Rückkehr auf eine Dankbarkeit, die er als Wolf nicht hatte ausdrücken können. Seinem Bein ging es schon wesentlich besser. Dann verwandelte er sich wieder in einen Wolf und verschwand ungesehen im tieferen Unterholz um von dort unerkannter zu beobachten. Doch die aufgewühlten Gefühle und das Durcheinander in seinem Kopf ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
 

Am Abend verabschiedete sich Mika herzlich von Muriel und begab sich langsam auf den Rückweg zu ihrem Haus. Sie hatte Muriel zum Essen eingeladen und so würde sie sich wohl nur kurz duschen und dann ein schönes Essen zu bereiten um sich einen ruhigen Abend mit ihrem Kollegen zu machen. Es war immer wieder schön mit ihm zu reden und es tat ihr vor allem gut.

Als sie jedoch um die Ecke zu ihrem Haus kam stellten sich ihre Nackenhaare auf und sie drehte sich herum. Irgendwas stimmte hier nicht – ganz und gar nicht. Doch sie wusste nicht was. Vorsichtig und aufmerksam ging sie weiter bis zur Tür. Dort angekommen schrie sie auf. Ein toter Hase der aufgeschnitten worden war hing an der Klinke. „Oh Gott.“ entfuhr es ihr. „Ich dachte das Geschenk könnte dir gefallen nach der letzten Nacht.“ Torben war aus dem Dickicht getreten und kam nun auf sie zu. „Du Bastard!“ spie Mika aus. „Ach, bin ich das? Es ist nur ein Tier! Hör endlich auf mir in die Quere zu kommen, oder ich erschieße dich irgendwann wirklich mal. Das ist mein Revier hier und da haben kleine Mädchen wie du nichts verloren.“ zischte er sie an. „Du quälst Tiere nur aus Spaß, da gucke ich nicht einfach weg!“ meine Mika die nun wütend wurde. „Vielleicht sollte ich dich besser hier und jetzt erschießen. Im Wald findet man dich so schnell nicht! Nicht wenn ich dich dort vergrabe!“ Das war eine ernst gemeinte Drohung wurde Mika schlagartig klar. „Das würdest nicht mal du wagen!“ meinte sie trotzig. Breit grinsend entsicherte Torben seine Waffe und richtete sie langsam auf Mika. „Meinst du wirklich?“ Mika sah ihn mit klaren, wütend funkelnden Augen an. „Du glaubst falsch. Komme mir noch einmal in die Quere und ich werde es tun!“ Dann drehte sich Torben um und ging in den Wald. Mika stolperte einen Schritt zurück und sackte auf den Boden. Er hatte es ernst gemeint. Sie musste mit dem Chef der Polizei reden und mit Muriel. Er wusste immer einen Rat. Sie nahm den Kadaver von der Tür und brachte ihn in den Wald um ihn dort für die Raubtiere und Aasfresser zu hinterlassen. Sie bemerkte den Schatten nicht, der knapp neben ihr zwischen den Bäumen kauerte und sie aus leuchtenden Augen beobachtete. Jake hatte den ganzen Streit mitbekommen und bleckte immer noch wütend die Zähne. Müde schleppte Mika sich zurück und ging unter die Dusche um am Abend alles mit Muriel zu besprechen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2010-02-23T21:00:46+00:00 23.02.2010 22:00
Hay........

Deine Story hört sich echt interessant an............
Bin jaa gespannt wies weiter geht.....
Ob Jake wohl noch mal zu ihr als wolf zurück kommt oder als mensch zu ihr geht......
Und was sie wohl dieser ätzende jäger als nächstes ausdenkt.....
Hoffentlich darf Jake ihn irgnedwann mal so richtig vertrimmen......hehe das wär lustig.......
Freu mich schon aufs nächste kapi.....

lg Snow
Von: abgemeldet
2009-11-22T11:58:10+00:00 22.11.2009 12:58
also echt ha ist dieser tobber oder wie der auch immer jetzt heißt noch ganz dicht ????
der will sie doch nicht ernsthaft sterben lassen
tz der is ja doof drauf ^^
igitt das muss ja ekelig sein
wenn dich ein wolf ableckt und das bei den haaren -.-
is ja voll sweet wie sie ihm helfen will ^^
aber warum macht der wolf nix
ich mein so zam is der nicht xDDD
naja vielleicht weis er schon das er auf sie geprägt ist
man was schreib ich da nur für einen müll -.-
aber das musste einfach rein
die idee ist echt genial
ich liebe solche ff´s wo jacob nicht mit dieser renesmee zusammen kommt sondern mit eigenen charakteren
und das die vampir schlecht gemacht werden
finde ich noch besser ^^
ich mag die eh nicht wirklich
ein echt hammer kapi
würdest du mir eine ENS schicken wenns weitergheht ????

lg
has
Von: abgemeldet
2009-11-22T11:43:53+00:00 22.11.2009 12:43
omg der anfang is echt der hammer
gut das der wolf in ihm das gesagt hat
echt gut so ^^

lg
has
Von: abgemeldet
2009-10-09T21:01:44+00:00 09.10.2009 23:01
klingt echt interessant ;D
Von: abgemeldet
2009-10-04T10:14:12+00:00 04.10.2009 12:14
gail!!!!^^
die idee is genial!!
schreib schnell weida
freu mich schon aufs nächste kapi
grüße sobi ♥


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