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Elanor und Draco

Forced Love
von

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Ich liebe dich!

Noch immer nagten Zweifel an mir, Zweifel die ich nicht einfach abschütteln konnte. Immer wieder sah ich ihn vor mir, wie ich das Messer nach ihm werfe, das sich wie Butter in sein Fleisch bohrte. Mehrere Rinnsale von Blut verließen seinen Körper und verunzierten das weiße Seidenhemd, das sich wie eine zweite Haut auf ihn legte. Sein Blick dabei, diese wunderschönen grauen Augen waren weit aufgerissen und sahen mich unverwandt an. Mein Herz krampft sich zusammen, allein bei den Gedanken. Seine Wunde, die ich ihn zugefügt habe muss schrecklich tief sein, von den seelischen mal ganz zu schweigen. Als ich ihn wieder sah, war es für mich der blanke Horror. Wie er in seinem Bett lag, der Brustkorb der sich hob und senkte als einziger Hinweis darauf, das er noch lebte, den Abbocath, den er im Arm hatte und über den er eine Infusion laufen hatte, für mich unverkennbar Sterofundin 5%. Er musste viel Blut verloren haben. Eisig rannte mir der kalte Schweiß über den Rücken. Ich war extra nachts hergekommen, damit ich nicht in die entsetzen Gesichter seiner Eltern sehen musste. Das ich ihn das Messer in die Brust gerammt hatte musste ihnen schreckliche Angst eingejagt haben.
 

Wie er so dalag in seinem Bett, die schönen Augen geschlossen, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als den Platz mit ihm tauschen zu können. Heiße Tränen traten an meinen Wangen hervor, rollten ungehindert die hohen Wangen entlang und verloren sich in meinen Sachen. Ich hatte Mühe einen verzweifelten Schluchzer in meiner Kehle zu halten, versagte allerdings hemmungslos. Gerade wollte ich mich umdrehen, wollte gehen, als plötzlich…
 

„Elanor!“ Ich zuckte zusammen, als ich meinen Namen von einer mir so bekannten und gleichzeitig ersehnten Stimme vernahm. Sie klang so brüchig, rau und vor allem, was mich am meisten erschreckte: schwach. „Elanor!“ Erneut rief er mich. Allmählich drehte ich mich um und blickte in das bleiche Gesicht meines Verlobten, der sich gerade aufgesetzt hatte. Die Decke rutschte an seinen Oberkörper hinab und gab den Verband frei, der ihn zierte und das versteckte, was ich zu verantworten hatte. Ich schluckte hart und brachte nichts weiter als ein trockenes „Hi!“ heraus. Ansonsten stumm blieb ich an meinen Platz stehen, den Blick wie gebannt auf etwas anderes als diesen schneeweißen Verband geheftet. Dieser Fußboden in giftgrün hatte schon etwas Ansprechendes. Als ich das Rascheln von Stoff jedoch vernahm sah ich ruckartig auf. „NEIN!“, hauchte ich, definitiv verzweifelt und ehe ich mich versah stand ich neben ihn und drängte ihn zurück in das Bett. „Bleib bitte liegen!“, bat ich ihn inständig und deckte ihn liebevoll zu.
 

Nun konnte ich diese Tränen nicht mehr zurück halten. Hemmungslos begann ich zu weinen, schluchzte in seine Halsbeuge, nahm seinen unnachahmlichen Geruch wahr, der den vom Krankenhaus verdrängte. „Es tut mir leid… es tut mir so unendlich leid!“, stammelte ich und umarmte ihn fester. Er musste unweigerlich bemerkt haben, wie schnell mein Herz schlug, obwohl rasen es wohl definitiv besser traf. Ich war degradiert. Degradiert zu einem Krieger, der nicht mehr kämpfen mag. Und obwohl ich wusste, das ich nach dem hier erneut kämpfen würde müssen, wollte ich nichts sehnlicher als die Zeit anhalten und ewig hier verweilen. Er war mir so wichtig, er bedeutete mir die Welt und ich wollte nichts mehr, als das es ihm gut ging.
 

„Ist schon okay!“ Diese einfachen drei Worte drangen genauso langsam durch den Nebel der Verzweiflung und des Schmerzes, wie seine angenehm warme Hand, die in einem Verband gewickelt war und sich auf meinen Rücken gelegt hatte, wo sie beruhigend auf und ab strich. Ungläubig hob ich meinen Blick und sah ihn aus meinen roten, verweinten Augen heraus an. „Was?“, fragte ich etwas verwirrt. Wie konnte er mir nur verzeihen, dass ich ihn beinahe erstochen hatte? Er zerstreute meinen ungläubigen Blick indem er mich sanft, liebevoll und zärtlich auf meine Lippen küsste. Es war zwar nur ein Hauch, aber ich spürte die Verbundenheit zu ihm.
 

„Elanor…. Es ist okay…“, wiederholte er seine drei, in meinen Ohren unglaublich klingenden Worte, die für mich die Welt bedeuteten. „Weißt du… Elanor… ich habe es gewusst, ich habe gewusst was dieser Dreckskerl vorhatte. Seine Gedanken waren schrecklich und wenn du ihn nicht vernichtet hättest, ich hätte ihn in der Luft zerrissen!“ Er lächelte schwach, was mich wahrscheinlich aufmuntern sollte. Doch mein Gesicht hellte sich nicht wegen eines Lächelns auf, es blieb so besorgt wie vorher.
 

„ Elanor… das was du getan hast musstest du tun. In einem Buch stand mal ein Zitat, das mir sehr gut gefallen hat:

Wir müssen unsere eigenen Fehler machen. Und daraus unsere eigenen Lehren ziehen. Wir müssen die Chancen von heute unter den Teppich von morgen kehren, bis es einfach nicht mehr geht. Bis wir dann irgendwann selbst verstehen können, was Benjamin Franklin gemeint hat. Das es besser ist zu wissen, als sich zu fragen. Dass es besser ist wach zu sein, als zu schlafen. Und das selbst das schlimmste Versagen, selbst der größte, nie wieder gut zu machende Fehler tausendmal besser ist, als es nie versucht zu haben!“
 

Nachdenklich sah ich ihn an, verstand noch immer nicht, was er mir damit sagen wollte. Und auf eine mir unerklärliche Art und Weise spürte ich, wie nahe wir uns waren. Ich musste nur in meine Augen sehen und schon wusste ich, das er es ehrlich meinte. „ Selbst der größte, nie wieder gut zu machende Fehler ist tausendmal besser, als es nie versucht zu haben…“, wiederholte ich die eindrücklichsten Worte. „Du hättest mich kurz und klein beschimpft, wenn ich mich von ihm einschüchtern gelassen hätte, oder?“ ich brachte etwas Abstand zwischen uns und streichelte ihm über den Kopf. „Eine zukünftige Mrs. Malfoy darf sich selbst von so einem gemeinen Mistkerl wie diesem Dämon nicht einschüchtern lassen!“, witzelte er, obwohl ich ihn eindeutig ansah, wie sehr er unter den Schmerzen litt. „Leg dich hin, schlafe! Ich werde hier bleiben, versprochen!“, säuselte ich und sah ihn liebevoll an. „Ich danke dir Elanor!“, meinte er. „Nicht nur, das du hier bleibst… Das du mir erzählt hast, wovor du am meisten Angst hattest. Du warst in diesem Moment so sehr seelisch verletzbar, hast es mir gezeigt, dich mir offenbart. Und das ist wichtig. Ich will dich verstehen, will wissen, warum du wie denkst. Warum du solche Angst vor Rot hast!“ Seine kühle Hand legte sich auf meine zierliche und bleiche Wange und streichelte andächtig darüber. Seine Haut war so geschmeidig und weich, wie eh und je.
 

„Wir haben kein Scherbenmeer vor unsren Füßen, wir müssen nicht mit den nackten Füßen darüber laufen, unser Blut fließen lassen für etwas, was mich zwar verletzt hat, aber was mich selbst und unsre Bindung hat stärker werden lassen. Der Dämon hatte Besitz von mir ergriffen und du hattest keine andere Wahl als das Messer nach mir zu werfen um ihn daraus zu vertreiben, um mich zurück zu holen. Und dafür danke ich dir… Du bist das Beste, was mir passieren konnte. Auch wenn ich Schmerzen habe, auch wenn ich leide… Du hast mich gerettet, in vielerlei Hinsicht.“
 

Mein Müdes Lächeln sah er nicht mehr. Ich hatte meinen Kopf auf seine gesunde Brust gebettet und die Augen geschlossen. Ich war glücklich, endlich, nach Jahren der Angst und der Hast, in denen ich gerannt bin ohne ein Ziel vor Augen, einfach nur gerannt. Dauernd musste ich rennen, obwohl ich nicht mehr rennen konnte. Ich war zu erschöpft um meinen Weg weiter zu gehen, obwohl dieser noch lang vor mir lag. Ich dachte ich bin nicht mehr kräftig genug das durchzustehen… Ich wollte den Hörer nicht mehr abnehmen, um neue schmerzhafte Erfahrungen zu sammeln. Diese Entscheidung war für mich der letzte Strohhalm. Er schützte mich vor Schmerz und Leid, denn das ist es, was mich zerstörte und kaputt machte. Ich wollte keine Schmerzen mehr erleiden. Sie konnten mir nicht erzählen, dass es ihnen leid tut. Früher hätte ich es ihnen vielleicht geglaubt, jetzt nicht mehr. Sie haben mich mit dem geblendet, wonach ich mich gesehnt habe. Und dann kam das Ende, es kam mit ihm!
 

„Ich liebe dich, Elanor.“, säuselte er im Schlaf, was ich noch registrierte. „Ich dich auch!“, hauchte ich und schlief dann ruhig auf seiner Brust ein. Ich musste nicht mehr rennen… Ich musste meinen Weg nicht mehr alleine gehen. Ich würde wieder lernen mit ihm den Hörer abzunehmen und den Schmerz und Verrat, der mir vielleicht zugefügt werden könnte oder wird, einfach ertragen lernen. Ich würde wieder lernen zu glauben – an mich und an ihn! Wir würden Leben und niemals würden wir reine Nebensache werden…
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kikotoshiyama
2010-11-08T19:35:12+00:00 08.11.2010 20:35
Hammer Ende^^
lg kiko


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