Zum Inhalt der Seite

Elanor und Draco

Forced Love
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Antwort finden


 

„Ich weiß nicht genau, was ich tun soll. Darf ich das, was ich dir angetan haben mit deinem Verrat aufwiegeln? Darf ich da überhaupt Maß nehmen? Du hast gesagt, wenn man nicht weiß, was man tun soll, soll man das richtige tun. Doch ist es das richtige, wenn ich dir verzeihe? Es heißt verzeihen ist eine Tugend, die man erlernen muss. Ich habe nichts über Verzeihen gelernt, weil ein Malfoy keine Fehler macht. Das was er tut, tut er mit Hintergrund und nicht, weil er nicht weiß, was er tun soll. Deswegen frage mich: bis zu welchen Grad kann man Taten verzeihen? Gibt es überhaupt so etwas wie einen Grad? Oder legt ihn jeder selber fest?“
 

Sein Blick wurde trauriger, beinahe nachdenklich. Ich spürte die Qual in diesen Worten. Schuldgefühle übermannten mich. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Ich kannte keine Antwort auf seine Fragen. Sprachlos saß ich am Tisch, unfähig zu antworten. Hatte er mir jetzt verziehen? Hasste er mich wenigstens nicht mehr? Ich wusste es nicht. Ich hatte meine Arme um meinen Körpergeschlungen, weil mir kalt wurde, auch wenn im Kamin ein angenehmes Feuer brannte und dieses Wärme ausstrahlte. Ich sah ihn an, genau in die wunderschönen grauen Augen, die mich so sehr fasziniert hatten. Seine Frage war noch immer im Raum und weckte in mir die Erinnerung an ein altes Gespräch, an eine alte Diskussion.
 

***********************************************************************
 

„WAS???“, keifte ich ihn an und stützte meine Hände auf den Tisch ab, der sich vor mir befand. „Eine Lady keift nicht herum!“, mahnte mich Sören ruhig an. „Und eine Lady fragt auch nicht was, sondern Wie bitte!“, setzte er noch hinzu, während er einen Schluck von seinem Tee nahm, den auch Zaire so gerne trank. Belustigt sah er mich an. „Ich weiß, das es merkwürdig ist sich damit auseinander zu setzen. Allerdings weißt du auch, das es zur Allgemeinbildung gehört, ob man nun Muggel oder Magier ist.“ Grummelnd setzte ich mich wieder hin und blickte starr auf die Feder, welche unsere Diskussion notiert hatte. „Also, noch einmal von vorn…“ Mit diesen Worten zerknüllte sich das Blatt Pergament von selbst und ein neues kam hervor, um frisch beschrieben zu werden. „Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung! Definiere, interpretiere und analysiere dieses Zitat.“
 

***********************************************************************
 

»Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung… Warum? Weil man darum kämpfen muss, Vertrauen muss man sich verdienen… Aber nicht nur deswegen…« Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich zu einer Antwort auf Draco s Fragen ansetzte.
 

„ Draco… ich bin kein… Philosoph. Ich bin nur eine einfache Hexe, die ganz genau weiß, dass es auf bestimmte Fragen nur wenige Antworten gibt und dummerweise gibt es für noch weniger Probleme noch eine geringere Anzahl an Lösungen, die zumeist auch sehr schwer sind. Ich weiß, das habe ich dir schon mal gesagt, aber ich kann es nicht oft genug sagen. Auch auf all deine Fragen wird es nicht immer die richtige Antwort geben, aber ich denke ich kann dir wenigstens auf einige Fragen Antworten geben. Zum Beispiel, warum ich dir das alles antue… Ich wollte dich retten. Mich umgibt der Tot. Zaire ist schon gestorben, weil er mich gerettet hat, wie andere bereits vor ihm. Ich wollte dich nicht sterben sehen, wollte nicht für deinen Tot verantwortlich sein. Ich habe dich verletzt, weil ich keinen anderen Ausweg wusste. Ich wollte, dass du mich vergisst. Ich wollte, dass du dich von mir trennst. Ich wusste genau, das, wenn ich dir die Wahrheit sagen würde, du mich nicht gehen lassen würdest, sondern darauf bestehen würdest, an meiner Seite zu bleiben. Ich wollte dich nicht sterben sehen, ich wollte, dass du mich verlässt, damit ich in Ruhe gegen das Kämpfen kann, was uns bedroht.“
 

Ich strich mir kurz über die Augen, ehe ich fortfuhr.
 

„Ich wollte das alles nicht aufgeben, aber ich habe keine andere Wahl gehabt. Immer wenn ich dich sehe, dann erinner ich mich an das, was ich einst hatte. Ich hatte jemanden, dem ich wichtig war. Nicht weil ich seine einzige Tochter war, die man effektiv verheiraten konnte, nicht weil ich eine guter Todesengel bin, der sehr effektiv arbeitet und somit die Anzahl der Werwölfe dezimiert ohne die eigenen Mitarbeiter zu gefährden. Sondern weil ich ein einfach ich war. Ich habe davon immer geträumt akzeptiert zu werden, nun ist es nicht mehr nur ein Traum, sondern Realität. Leider… habe ich dein gewonnenes Vertrauen… verletzt. Durch mich ist der Engel in dir zu Staub zerfallen.“
 

Ich holte tief Luft, schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe ich ihn wieder ansah. „ Ich weiß, dass das Leben ist nicht fair. Ich habe, wie du weißt meine Mutter früh verloren. Ich hatte niemanden mehr, begriff das ich keinen mehr haben DURFTE. Weil ich selbst die Gefahr bin. Draco, verdammt ich habe dir mit Absicht weh getan, weil ich dich schützen wollte.“ Tränen rannen wieder an meinen Wangen entlang und durch den Schleier sah ich ihn an. „ Jeder meiner Freunde wird gejagt Draco. Begreif doch, dass ich keine Kraft mehr haben würde, wenn ich dich wie Zaire sterben sehen musste. Nichts in meinem Leben hat so einen wichtigen Platz wie du! Ich weiß, Verzeihen ist schwer, besonders wenn man es nicht gelernt hat. Wunden verheilen nicht allein durch das voranschreiten der Zeit oder durch Worte der Entschuldigung. Verzeihen ist schwer, man lernt es nur langsam und allmählich mit der Zeit. Aber man kann es lernen. Auf die Frage, ab wann man Taten verzeihen kann, ob es einen Grad gibt, kann ich nur eine Empfehlung, denn jeder denkt anders. Wir leben in einer Gesellschaft, in der bestimmte Dinge festgelegt werden, in der das Individuum verallgemeinert wird und nicht mehr jeder als Einzelne angesehen wird. Aber das Verzeihen fällt dort nicht hinein. Jeder Mensch hat eigene Richtlinien, jeder Mensch hat seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Deswegen kannst auch nur du allein entscheiden, ob du mir verzeihen kannst oder ob mein Verrat zu tief liegt. Der Mensch wird durch seine Entscheidungen und Taten reifer, erwachsener. Zu Verzeihen liegt der Grundstein des Vertrauens zugrunde. Du musst allein entscheiden, ob du mir noch genug vertraust, dass du mir verzeihen kannst. Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung! Und du solltest wissen, das ich bereit bin alles für dich aufzugeben.“
 

Ich beugte mich über den Tisch und hauchte ihn einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich vertraue dir…“
 

Ich schob den Stuhl nach hinten und verließ den großen Salon, schritt in meine Räumlichkeiten. Mein herz schlug viel zu schnell, mir wurde schwindelig, meine Schritte wankten, ich versuchte mich an der Wand festzuhalten, atmete tief durch, aber mein Organismus schien zu streiken. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter, eine zweite um meine Hüfte und ich wurde hochgehoben. Durch den Schleier aus Tränen erblickte ich einen silberblonden Haarschopf und wunderschöne graue Augen. Warme Lippen legten sich auf die meinen, schmiegten sich perfekt an. Ich hatte ihn so vermisst. Mein kalter Körper erbebte unter seinen warmen und zärtlichen Berührungen, nach denen er sich so sehr gesehnt hatte. „Bei Merlin, ich habe dich so vermisst!“, säuselte er in mein Ohr und sein Atem streichelte meinen Nacken…
 

Fortsetzung folgt…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kikotoshiyama
2010-02-24T18:13:23+00:00 24.02.2010 19:13
Hammer Kappi^^
Elanors Worte sind sehr weise.
Und wie es aussieht waren es die richtigen für Draco:)
Cu kiko


Zurück