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My Sorrow, Your Pain [8059]

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Meine Trauer, dein Schmerz

Er kniete alleine an seinem Bett. Alle anderen waren schon gegangen, hatten sich damit abgefunden.

Tsunayoshi Sawada, zehnter Boss der Vongola Famiglia, war tot.

Und er war nicht da gewesen. Hatte ihn nicht schützen können, als er ihn am meisten gebraucht hätte.

Hayato ballte die Hände auf dem weißen Laken zu Fäusten. Sie zitterten, zitterten vor Wut, vor Hass, vor Trauer.

Er hasste sich selbst, hasste die anderen Wächter, weil keiner ihm helfen konnte, hasste auch denjenigen, der diesen schrecklichen und dazu noch feigen Mord begangen hatte – wer immer er auch sein mochte.

Aber noch stärker, noch viel, viel stärker als der Hass war die Trauer.

Hayato hatte nicht nur seinen Boss verloren.

Er hatte einen Freund verloren. Seinen besten – oder?
 

Takeshi stand im Türrahmen, betrachtete Hayato, der sich vor Emotionen schüttelte, und brachte kein einziges Wort heraus.

Auch ihm hatte Tsuna als Freund viel gegeben, auch er war traurig, doch mit der Erschütterung Hayatos konnte es wohl niemand aufnehmen.

Niemand war so traurig wie er, wahrscheinlich nicht einmal Kyoko.

Obgleich er sich egoistisch vorkam, konnte Takeshi den Gedanken nicht unterdrücken. Die Frage, ob Hayato über seinen Tod genau so bestürzt wäre, ob er auch für ihn Tränen vergießen würde.

Noch mehr als die Trauer jedoch schmerzte es ihn, Hayato so zu sehen. So verletzlich, so verloren...

Er wollte ihn umarmen, wollte ihm Trost spenden, doch zugleich sträubte sich etwas in ihm dagegen.
 

Ein unterdrücktes Schluchzen Hayatos ließ Takeshi aus seinen Gedanken aufschrecken.

Der Halbitaliener glaubte sich wohl allein, denn vor den anderen hatte er sich bislang zusammengerissen.

Kurz zögerte Takeshi, doch als Hayato erneut schluchzte, hielt er es nicht mehr aus.

Er ging die wenigen Schritte, die zwischen ihnen lagen, auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Schulter und sagte leise: „Komm, Gokudera, wir gehen.“

Der Angesprochene schreckte auf und schüttelte Takeshis Hand ab, ohne ihn anzusehen. „Lass mich in Ruhe, Baseball-Freak...“

Fast musste Takeshi schmunzeln. Es war eine Weile her, dass Hayato ihn so genannt hatte.

„Gleich kommt jemand, um ihn abzuholen“, erwiderte er mahnend. „Dann musst du dich eh von seiner...“ Er brachte das Wort Leiche nicht über die Lippen. „...von ihm trennen.“

„Dann lass mir wenigstens noch die letzten Minuten“, zischte Hayato wütend und hob jetzt den Blick, um Takeshi anzufunkeln.

Dieser ließ zwar endlich die Hand sinken, erwiderte den Blick des anderen jedoch stur. Es fühlte sich an wie der sprichwörtliche Stich ins Herz, von dem er noch vor ein paar Wochen gesagt hätte, so etwas gäbe es gar nicht.

Wenn dies ein Kampf um Hayato war – verlor er dann tatsächlich gerade gegen einen Toten?

Takeshi schüttelte langsam den Kopf. Während er so Hayatos Gesicht betrachtete, bemerkte er, wie rot seine Augen waren. Wie blass er war.

Er sollte nicht mehr hier alleine sitzen und leiden.

„Nein, du musst dich endlich zusammenreißen“, sagte Takeshi in einem Ton, der zugleich bestimmt und freundlich klingen sollte, am Ende jedoch wie ein Befehl wirkte.

Hayatos Augen wurden schmal.

„Was willst du eigentlich von mir?!“

Er stand auf.

Takeshi hatte einen kurzen Sekundenbruchteil lang im Sinn, auf diese Frage wahrheitsgemäß zu antworten, doch das hielt er für nicht sehr angebracht - nicht im Moment. „Ich will, dass du einen Schlussstrich ziehst, Gokudera.“

Während sein Gesicht ruhig – wenn auch entschlossen – war, war das seines Gegenüber inzwischen wutverzerrt.

„Halt den Mund und verpiss dich“, drohte Hayato in kaum hörbarem Flüsterton, der Takeshi ziemlich überraschte. Selten hatte er ihn so wütend erlebt.

„Gokudera...“, setzte er wieder an und hob abermals die Hand, um sie auf Hayatos Schulter zu legen, da holte dieser mit der rechten aus und schlug ihm seitlich ins Gesicht.

Takeshi war so überrascht, dass er ein paar Schritte rückwärts stolperte und beinahe hingefallen wäre.

Entgeistert hob er die Hand und hielt sich die Wange, sah Hayato sprachlos an.

Auch der Halbitaliener sagte nichts, starrte ihn aber weiterhin wütend an, ehe er sich schließlich schnaubend abwandte. Takeshi senkte den Blick und verließ den Raum.
 

Die nächsten Tage waren – kurz gesagt – eine Qual.

Takeshi wünschte, er hätte Hayato in Tsunas Zimmer alleine gelassen, dann wäre da jetzt nicht diese tiefe Kluft zwischen ihnen.

Dann könnte er ihn doch noch trösten, in den Arm nehmen... Aber es wäre lächerlich, das jetzt zu versuchen.

So beschränkte er sich darauf, Hayato von weitem zu betrachten, von weitem mit ihm zu leiden und zu schweigen.

Jeder war bemüht, den Täter zu finden und das Rätsel um Tsunas Tod aufzuklären, doch Takeshi hatte das Gefühl, das alles ginge irgendwie an ihm vorbei. Er tat, was er tun musste; erfüllte Aufträge, befragte Leute... Doch richtig bei der Sache war er nicht. Die anderen fanden erstaunlich schnell in ihre Aufgaben, ihre Leben, zurück, doch Takeshi sah, wie schwer es Hayato fiel – und das machte es umso schwerer für ihn selbst.
 

Die Bestattung fand in kleinem Kreise statt. Niemand sprach viel. Ein paar Worte von Ryouhei, der sagte, wie großartig Tsuna doch gewesen war, und das war's.

Es war nicht so, dass sie ihn nicht genug respektierten, um etwas über ihn zu sagen; vielmehr respektierten ihn alle so sehr, dass niemand die richtigen Worte dafür fand. Aber es war okay. Jeder spürte an eigenem Leibe, wie groß, wie tragisch dieser Verlust war.

Und Taskeshi spürte doppelten Schmerz, als er sah, wie Tränen über Hayatos Wangen liefen.
 

Als die anderen langsam gingen, waren Takeshi und Hayato erneut die letzten, die bei dem Toten blieben.

Hayato stand eine ganze Weile da, starrte den Grabstein an, bis er irgendwann sagte: „Was willst du?“

„Wie kommst du darauf, dass ich etwas will?“, fragte Takeshi ruhig.

„Weil du mich seit letztens die ganze Zeit beobachtest.“

Takeshi sagte nichts dazu. Es stimmte, also wie sollte er sich dazu äußern?

„Es... Es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen habe, okay?“, sagte Hayato langsam und hielt den Blick immer noch auf das Grab gerichtet. „Ich war eh schon total fertig und dann kamst du an mit deinen blöden Ratschlägen von wegen 'zusammenreißen' und...“

„Ist schon okay“, unterbrach Takeshi ihn. „Ich verstehe das. Ich war dir nicht böse.“

„Und warum hast du mich dann dauernd angestarrt?“

Takeshi seufzte und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Na ja...“

Er scharrte mit den Füßen über den Boden.

Nun drehte sich Hayato zu ihm um und sah ihn fragend an. Auch wenn er immer noch müde, immer noch unglaublich traurig aussah, schien es ihm doch besser zu gehen als an jenem Tag. Wenn auch nur ein bisschen.

Während Takeshi noch nach Worten suchte, holte Hayato eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche und zündete sich eine an.

Er nahm einen Zug, steckte die eine Hand in die Hosentasche und fragte: „Also? Warum?“

„Ich...“ Taskeshi seufzte erneut. „Ich kann es einfach nicht ertragen, dich traurig zu sehen... Es tut weh. Hier.“ Er legte eine Hand auf die Stelle seiner Brust, unter der sein Herz schneller als gewöhnlich schlug.

Hayatos Blick wurde zuerst skeptisch, dann verwirrt. „Solltest du nicht eher um den Boss trauern?“

„Tue ich ja, glaub mir.“

Schweigen.

Die beiden schwiegen so lange, bis Hayato seine Zigarette ausgetreten und dann aber wieder aufgehoben hatte, da schließlich kein Müll das Andenken an den 'Boss' beschmutzen sollte.

„Trinken wir was zusammen?“, fragte er, nachdem er sie in den nächstbesten Mülleimer geworfen hatte.

„Gerne.“

Takeshi war froh, dass sie wieder miteinander sprachen.
 

Eine halbe Stunde später saßen er und Hayato in Takeshis Schlafzimmer in der Vongola-Basis und tranken Sake.

Sie hatten eigentlich zuerst in den Aufenthaltsraum gehen wollen, doch der war schon von Hibari besetzt; dann wollten sie in Hayatos Schlafzimmer gehen, das jedoch Bianchi mit 'Trostkuchen' vollgestellt hatte, sodass man allein wegen des Geruchs beinahe tot umfiel. So waren sie in Takeshis Raum gelandet.

„Ich frage mich, warum es dir so schwer fällt...“, murmelte Takeshi etwas abwesend.

Hayato, der ihm gegenüber an dem kleinen Tisch saß, legte den Kopf leicht schief. „Du meinst das mit dem Boss?“

Takeshi nickte und nahm einen Schluck Sake.

„Ich weiß es...“, gab Hayato mit einem Seufzen zu. „Aber dir erzähle ich es bestimmt nicht, Baseball-Freak!“

Ein leises Lächeln huschte über Takeshis Lippen, kaum bemerkbar. Er nahm noch einen weiteren Schluck.

Als Hayatos Becher als erster leer war, stellte er ihn mit einem leisen klonk auf dem Tisch ab.

Takeshi sah ihn an. „Willst du noch mehr?“

Aber der junge Mann ihm gegenüber hielt den Blick gesenkt und antwortete nicht. Unsicher beugte sich Takeshi ein Stück vor und stellte seinen eigenen Becher ab. Klonk.

„He, Gokudera... Alles okay...?“

Zu seinem Entsetzen schien nicht 'alles okay' zu sein. Auf einmal fiel eine Träne auf den Tisch, dann noch eine. Hayato schniefte leise.

„Gokudera...!“

Binnen zwei Sekunden war Takeshi an seiner Seite und legte zögerlich einen Arm um seine Schultern.

Normalerweise hätte Hayato sich wohl heftigst dagegen gewehrt, aber jetzt ließ er es geschehen. Das war nur noch ein Zeichen dafür, wie mies es ihm ging.

„Ich... Bevor ich den Boss kannte, war ich ein Einzelgänger, hab nur für mich gekämpft...“, brachte er mit brüchiger Stimme hervor, ohne dass Takeshi danach gefragt hätte. Natürlich war es trotzdem nicht so, dass er es nicht hören wollte.

Hayato wischte sich mit der Hand die Augen und fuhr fort: „Aber bei ihm habe ich einen Platz gefunden, an den ich gehöre. Einen Ort, an dem man mich braucht. Und jetzt... Und jetzt...“

Er schluckte und seine Tränen verebbten.

Takeshi zog die Augenbrauen zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Zeigte das nicht nur, wie sehr Hayato Tsuna gemocht hatte – oder gar noch mehr? Wie sollte Takeshi dagegen ankommen?

Auch der Schwarzhaarige schluckte, dann drehte er Hayato so zu sich, dass sie sich ansahen.

Hayato sah ihn irritiert an – und dann noch irritierter, als er Takeshis Gesichtsausdruck bemerkte, der unerträglichen Schmerz ausdrückte.

„Yama... Yamamoto, was hast du?“

„Wie kannst du... nur jemals...“, brachte Takeshi zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und drückte mit den Händen Hayatos Schultern ein wenig zu fest, sodass dieser ebenfalls das Gesicht verzog – wenn auch wegen ganz anderer Schmerzen. „Wie kannst du nur glauben, du hättest keinen Platz, an den du gehörst, an dem du gebraucht wirst...“

„Was...?“ Hayatos Augen weiteten sich, und ganz, ganz langsam kam die Erkenntnis in ihm auf.

Takeshi senkte den Kopf ein wenig, als er die nächsten Worte aussprach: „Du hattest... bei mir... immer einen Ort, an den du gehörst...“

Und dann zog er den Halbitaliener in seine Arme, drückte ihn an sich, hielt ihn ganz fest.

Er schloss die Augen und ließ die Wärme seines Körpers auf sich wirken.

„Eh, Yamamoto...“

Hayato war vielleicht zu müde, zu erschöpft, um sich gegen den Mann zu wehren, mit dem er sich immer stritt und auf den er sich doch immer verlassen konnte, aber vielleicht wollte er es auch gar nicht.

Takeshi war nicht nur erleichtert sondern tatsächlich froh, als Hayato nach einigen Sekunden die Arme hob und den anderen ebenfalls an sich drückte.

Und obwohl Takeshi sich nicht sicher war, meinte er, ein leises, gemurmeltes „Danke“ zu hören.
 

Selbst in Anbetracht der Tatsachen, dass sie Sake getrunken hatten, dass sie beide in Trauer waren, und dass zwischen ihnen eventuell mehr als nur Freundschaft bestand, dauerte diese Umarmung doch außergewöhnlich lange.

Nach etwa vier Minuten wurde Takeshi skeptisch.

„Ähm... Gokudera?“

Keine Antwort.

„... Hayato.“

Immer noch keine Antwort.

Vorsichtig drückte Takeshi Hayato von sich weg und hielt ihn zugleich fest, um ihn abzustützen. Mit einem Blick in sein Gesicht stellte er fest, dass er eingeschlafen war.

Takeshi schmunzelte und machte sich vorsichtig daran, Hayato auf sein Bett zu tragen, da dessen eigenes Zimmer bestimmt immer noch voll mit tödlichem Kuchen war.

Als er schließlich auf der Matratze lag, strich ihm Takeshi die Haare aus der Stirn, lächelte und brachte die Becher und die Flasche mit Sake weg.

Einige Minuten später betrat er wieder den Raum. Hayato hatte sich auf die Seite gedreht und zusammengerollt. Er zitterte ein wenig.

Takeshi ging zu ihm hin, legte die Decke über ihn und flüsterte in sein Ohr: „Du gehörst zu mir, Hayato.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  JunAkera
2010-08-09T21:15:27+00:00 09.08.2010 23:15
Oh mein Gott – dein Schreibstil ist einfach nur wunderschön
Und ich mag solch traurige FFs sehr <3
Diese „Dreierbeziehung“ zwischen Tsuna, Hayato und Takeshi ist eh so voll mit „hin und her“ (ich mag beide Pairings sehr gern <3) und wie du es beschrieben hast wie Hayato um Tsuna trauert ist einfach nur mehr als toll – wirklich, ich hätt selbst fast angefangen zu heulen (okay, ich bin eh nah am Wasser gebaut aber trotzdem <33).
Ich mag auch sehr Takeshis Reaktionen auf Hayato, wie er ihn gleichzeitig trösten will, aber doch nicht kann, weil er einfach weiß dass Hayato es nicht zulassen würde (zumindest am Anfang), aber dann auch das süsse Geständnis – eine sehr sehr tolle FF <333
Absolut pure Liebe <333
Von:  Fujouri
2010-01-02T00:55:00+00:00 02.01.2010 01:55
Hallo :D
Deiner ist der erste von leider nur drei One-Shots, den ich von meinem Wettbewerb gelesen habe. Ist zwar schon etwas spät, aber ich bemühe mich um konstruktive Kritik und kein Blah-Schwätz. xD
Erst einmal aber ein großes danke, dass du an meinem WB teilgenommen hast und sogar einen OS zu meinem Lieblingspairing geschrieben hast - das hat mich wirklich gefreut. :D
Eigentlich untergliedere ich meine Kommentare immer in sprachlich und inhaltlich, doch hier werde ich einfach mal alle Kriterien, auf die ich Wert lege, abklappern:

Rechtschreibung & Grammatik:
Bis auf zwei, drei kleine Fehlerchen ist mir gar nichts aufgefallen - nicht einmal Kommatafehler! Wirklich sehr lobenswert; findet man nur sehr selten. :D Hier aber noch die Kleinigkeiten:
< „... von ihm trennen.“
- die Pünktchen hängen direkt an dem Wort an; dazwischen kommt kein Leerzeichen.
< "zischte Hayato wütend und hob jetzt den Blick, um Takeshi wütend anzufunkeln. "
- WDH mit 'wütend', außerdem wüsste ich nicht, wie man jemanden nicht wütend anfunkeln kann; deshalb ist das zweite 'wütend' so oder so überflüssig.
< "hob abermals die Hand, um sie auf Hayatos Schulter zu legen, da holte dieser mit der Rechten aus"
- 'rechten' bezieht sich hier noch auf 'Hand', weswegen es kleingeschrieben wird.
< "dann wollten sie in Hayatos Schlafzimmer gehen, den jedoch Bianchi mit 'Trostkuchen' vollgestellt hatte"
- DAS Schlafzimmer.^^" Nicht 'den'.
< "wenn auch wegen ganz anderen Schmerzen."
- Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Und 'wegen' leitet IMMER den Genitiv ein. 'wegen ganz anderer Schmerzen'.
- Allgemein stören mich aber die ganzen Absätze - ich glaube, du hast nach jedem Satz einen gesetzt. Das ist zwar sehr übersichtlich, aber das wäre es auch, wenn du nur dann welche setzt, wo der Inhalt danach verlangt (oder halt nach wörtlicher Rede oder sowas). Denn so finde ich es persönlich eher überflüssig bzw. sehe ich sowas in Romanen auch nicht.^^" Ist aber wohl eher subjektiv...

Schreibstil:
An und für sich hast du einen recht schönen Schreibstil, weil du dich keiner übermäßig komplexen Wörter und Sätze bedienst, die das Verständnis erschweren. Die Sätze sind flüssig und lassen sich gut lesen, man taucht als Leser in das Geschehen ein und fühlt mit - das ist dir gelungen. Weiterhin kannst du gut beschreiben und Gefühle im Leser wecken. Das merkt man ja auch an den anderen drei Kommentaren, die du erhalten hast.^^ Ich selbst hab' jetzt nicht geweint oder so, weil mich FFs generell kalt lassen und ich in dem Fall ja auch aufs Formale achten musste, was verhindert hat, absolut in den Inhalt einzutauchen. xD Aber trotzdem war alles durchweg schlüssig.
Kritik habe ich aber auch:
Adjektive. Zu viele. Und manchmal in Aufzählungsform, was auf Dauer nicht wirklich schick ist. Mit Adjektiven kann man supertoll Dinge beschreiben, aber man muss abwägen. Manchmal beschreibt nämlich allein schon das Verb oder Nomen das Adjektiv, das man dann überflüssiger Weise trotzdem hinklatscht. Beim zweiten Mal Drüberlesen immer drauf achten, welches Wort wichtig ist und welches nicht.
An wenigen Stellen wirkt es gerade wegen dieser Adjektivaneinanderreihungen etwas aufgespielt, sodass man die Trauer, die der Chara empfindet, nicht immer ganz ernst nehmen kann.^^"
Hier ein paar Kleinigkeiten:
< "betrachtete den sich vor Emotionen schüttelnden Hayato"
- Der Satz klingt so gestellt. |D 'sich vor Emotionen schüttelnd' ist zu viel des Guten. 'Und betrachtete Hayato, der sich vor Emotionen schüttelte' wäre, wenn überhaupt, besser, weil es nicht so aufeinanderprallend mit dem Namen wirkt.
< "Fast musste Takeshi schmunzeln."
- Adjektive an den Anfang des Satzes zu setzen, ist ein Stilmittel, von dem bei dir leider nicht hervorgeht, warum du es benutzt. Vor allem benutzt du es ziemlich oft, sodass du dem Leser das Adjektiv regelrecht unter die Nase bindest und es als wichtiger hinstellst, als es ist. ^^" Da immer drauf achten. Manchmal kann man die Konstruktion machen, aber nicht ständig.
< "bemerkte er, wie rot seine Augen waren. Wie blass er war. "
- Auch ist es immer so 'ne Sache, so halbe Sätze zu schreiben, die nur gemeinsam funktionieren. 'Wie blass er war' wäre seltsam, wenn man den Satz davor nicht kennen würde. Auch etwas, das du sehr häufig getan hast, man aber nie erschließen kann, weshalb überhaupt. Das Lesen wird dadurch etwas abgehackt und man fragt sich, warum da jetzt kein 'und' oder Komma steht. %D Ist halt auch so 'ne Sache, mit der man etwas sparsamer umgehen sollte, finde ich...
< "Takeshi hatte einen kurzen Sekundenbruchteil lang im Sinn"
- Ähm, wir wissen alle, wie kurz eine Sekunde ist. Es ist kaum vorstellbar, wie kurz der Bruchteil einer Sekunde ist. Warum steht davor denn dann dieses 'kurz'? 'Sekundenbruchteil' impliziert 'kurz' auf krasseste Weise.^^
< "drohte Hayato in kaum hörbarem Flüsterton"
- Wenns ein Flüsterton ist, ist es doch klar, dass man ihn kaum hören kann. 'flüstern' impliziert ja 'leise', deshalb ist das Adjektiv auch überflüssig.
< "ehe er sich schließlich schnaubend abwandte."
- Die Alliteration klingt beim Lesen gar nicht schön. D: Das 'schließlich' würde ich streichen.
< "Jeder spürte an eigenem Leibe, wie groß, wie tragisch dieser Verlust war."
- wie groß, wie tragisch, wie schrecklich, wie... und so weiter. Damit will man ja bekanntlich 'ne Steigerung erzielen, doch wirkt es hier einfach nur aufgespielt und übertrieben; man kann die eigentliche Emotion gar nicht mehr wahr- und ernstnehmen. :|
< „Ich verstehe das. Ich war dir nie böse.“
- Ich glaube, ein Logikfehler. Warum 'nie'? Sollte Takeshi an der Stelle nicht eher 'nicht' sagen? Er bezieht sich ja auf Hayatos Gewaltakt (xD) und auf sonst nichts.
< "Ein leises Lächeln huschte über Takeshis Lippen, kaum bemerkbar. Er nahm schweigend noch einen Schluck. "
- Du hast schon geschrieben, dass das Lächeln über die Lippen huscht, also ganz schnell auf die Lippen fällt und dann wieder verschwindet. Dann ist auch klar, dass es kaum bemerkbar ist - muss man also nicht nochmal extra schreiben. Dann schweigt er, während er einen Schluck nimmt. Ist doch selbstverständlich - trinken und reden gleichzeitig könnte etwas schwierig werden. XD Außerdem ist davor die Rede von einem leisen Lächeln, also sollte das Schweigen ja deutlich sein.
< "meinte er, ein leises, gemurmeltes „Danke“ zu hören. "
- Ich hab' noch nie jemanden gesehen, der laut gemurmelt hat. Man kann, denke ich, nur leise murmeln. Warum also 'leise' dazuschreiben?
< "Nach etwa vier Minuten wurde Takeshi skeptisch. "
- Zeitangaben sind beim personalen Erzähler (war es doch, oder?) ganz ungeschickt und erinnern eher an einen Sachtext, der eine Reihe an präzisen Informationen liefert. Soll ein Prosa-Text aber nicht. Man soll diese vier Minuten zu spüren bekommen und nicht lesen.^^"

Themaumsetzung:
Hm, das hattest du leider nicht in der Beschreibung angegeben, aber man kann's ja erahnen. Definitiv einseitige Liebe seitens Takeshi, der ja meint, hoffnungslos etwas für Hayato zu empfinden. Am Ende wird eine Erwiderung angedeutet, weil Hayato ja auch die Umarmung erwidert und sich bei Takeshi anscheinend so gut aufgehoben fühlt, dass er einschläft (by the way: DAS WAR SO SÜÜÜÜÜßßß!!!!111 *Fangirlyausbruch* xD). Falls es die Themen sind, dann hast du sie auf jeden Fall gut umgesetzt.^^

Gefühlsumsetzung:
*lach* Die hast du ja allein schon mit der Überschrift erfüllt, aber man hat sie auch wunderbar im Text wiedererkennen können. Vor allem wurde der Schmerz, den Takeshi empfindet sehr deutlich - gerade bei der Szene, in der er auf sein Herz deutet. Das ist dir wirklich gut gelungen!

OoC-Vermeidung:
Hmmm, da bin ich etwas skeptisch. Hayato hast du super hinbekommen; anders könnte ich ihn mir nach Tsunas Tod absolut nicht vorstellen. Selbst dass er Tränen zulässt und auch zeigt, ist in dem Fall realistisch. Wer mich stört, ist Takeshi... und ich weiß nicht mal, ob es mich überhaupt stören darf, weil es schwer ist, ihn auf eine solche Situation zu beziehen. Er scheint Hayato zu lieben und einen seiner besten Freunde verloren zu haben, auf den er aber gleichzeitig eifersüchtig ist, weil Hayato nur diesem Beachtung schenkt. |D Deshalb ist es schwer zu beurteilen, ob Takeshi tatsächlich OoC ist. Du hast ihn hier durchweg sehr ernst dargestellt, was ja eigentlich nicht zu ihm passt (bzw. nur ganz selten^^), aber in Anbetracht der Umstände vielleicht doch ganz nachvollziehbar ist. Man hätte ihm aber vielleicht doch hin und wieder den Baseball-Freak einflößen sollen, der er eigentlich ist, damit er nicht wie eine komplett andere Person erscheint - war bei mir zumindest so. Werd's aber nicht negativ werten, weil ichs nicht beurteilen kann. xD
Der letzte Satz „Du gehörst zu mir, Hayato.“ hat mir aber mal überhaupt nicht gefallen, wenn ich ehrlich bin. Klar ist Takeshi eifersüchtig und möchte gerne, dass Hayato ihn auch endlich mal wahrnimmt, allerdings bezweifle ich, dass er das nach Tsunas Tod so krass sagt...

Titel:
Bezieht sich wunderbar auf die Gefühle, die du ausgewählt hast, und ebenso auch auf den Inhalt, der sich ja gut den Gefühlen anpasst. xD Von daher gut bezogen.^^

Inhalt:
Eigentlich ist das ja ein recht ausgelutschtes Thema, über den Tod eines Charas zu schreiben und wie dann der andere damit umgeht. In dem Fall aber kein Problem, weils hier Tsuna war, der gestorben ist (ich mag ihn eh nicht XD) und nicht einer des Pairings. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich überwältigt von der Idee bin, aber ich kann sagen, dass du sie sehr gut und realistisch umgesetzt hast.^^ Ich mochte es, dass das Pairing eher angedeutet als ausgeführt wurde, weils dann nachvollziehbarer und IC bleibt. Dass Hayato sich Takeshi öffnet und es am Ende sogar zu einer Umarmung kommt, fand ich sehr schön und liebevoll. Du hast auch andere Charas wie Ryouhei und Kyoko angesprochen, was auch ein Pluspunkt ist.

Fazit:
Alles in allem ein gelungener, nicht zu kurzer oder zu langer OS mit niedlichem Ende. :D Die genannten Mängel macht übrigens fast jeder (ich auch, vor allem bei älteren Texte, wo ich noch keine Ahnung von so Kleinigkeiten hatte), weswegen sie in der Bewertung auch nicht großartig von Nachteil sein werden. Ich werds dann einfach mit den anderen OS vergleichen.

Mehr kann ich nicht mehr sagen. Ich hoffe, ich schaffe es, die anderen OS in den nächsten Tagen zu lesen und kommentieren. Ich werde dann in einer ENS den Gewinner verkünden.^^

Liebe Grüße und einen guten Start ins neue Jahr wünscht
Fujouri

Ähm, eine Frage habe ich noch: TYL ist das doch nicht, oder? Jedenfalls hattest du das nirgends erwähnt. Wenn ja, dann passt alles, wenn die beiden allerdings erst 15 sind, würden sie keinen Sake trinken. XD Aber ich glaube schon, dass das die Erwachsenen waren...




Von:  Nikolaus
2009-10-03T15:21:02+00:00 03.10.2009 17:21
Zugegeben: ich habe keine Ahnung von Reborn! >< Ich lese zwar seit gestern den Manga, aber... hm, wirklich drin bin ich noch nicht. Ich weiß nur, dass ich schon verrückt nach Yamamoto und Gokudera und mir sicher bin, dass die beiden ein absolut süßes Pärchen sind.

Und auch wenn ich eigentlich auf Schmerz und Trauer stehe (O Gott, ich muss da immer anfangen zu heulen Q_Q), hab ich's trotzdem gelesen - und nicht bereut. Meiner Meinung nach, hast die beiden Kriterien für den Wettbewerb sehr gut erfüllt, sowie auch die anderen zusätzlichen (ich hab die.. ähm, Bedingungen (?) gelesen xD).

Du hast einen schönen, flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und am Ende ist man richtig traurig, wenn es zu Ende ist. Du machst keine Rechtschreibfehler (jedenfalls sind mir jetzt beim Drüberlesen keine aufgefallen) und du veranstaltest keinen Chaos-Grammatik-Wettbewerb. Es hatte Tiefgang, der so rührend war... oh mann, ich hab Ende echt geheult.

Die Umarmung der beiden, nachdem ihm Yamamoto praktisch gesagt hat, dass er in ihn verliebt ist, war einfach so... so dämlich rührend ;___; *snif* Ich konnte einfach nicht anders. Und dann kam hinzu, dass Gokudera geheult (GEHEULT!) hat und dass Tsuna gestorben ist und... ach, alles auf einmal. Da ging's einfach nicht anders :)

Ich glaube, ich muss gar nicht mehr viel sagen, oder? ;) Es war toll, toll und - noch mal toll xD

Mach weiter so,
LG
Nikolaus
Von:  Mii-
2009-09-30T16:40:06+00:00 30.09.2009 18:40
Omg!! Ich hab total geheult! ARGH! XDDDDDDDDDDDDDDDD
Wie kann man nur sowas trauriges schreiben?! Armer Hayatoo~ XD'
Ich lieb das voll, wenn er so feindseelig und angepisst gegenüber takeshi is XD
Oh man, gegen dich komm ich nich an XDDD
Da brauch ich erst gar keine zu schreiben, du gewinnst eh XD
das is soo super echt, mir fehlen die Worte~
Nee-chan du bist toll! XDDD
Du hasts einfach drauf eh~ XD~

Und jetz les ich noch das mit Bel~ XD
Von: abgemeldet
2009-09-29T18:19:17+00:00 29.09.2009 20:19
Die Story ist einfach...wow~
*schnief*
Mir sind Tränen in die Augen gestiegen, als Goku Yama eine verpasst hat, aber dann hab ich mir wieder etwas gefangen.
Aber als dann die Umarmung kam, hab ich echt geheult. T___T
Dein Schreibstil ist einfach toll!
Flüssig und locker zu lesen und auch sehr leicht zu verstehen, wirklich gelungen!
Und das gewählte Thema ist auch sehr gut, wenn auch sehr sehr traurig~
(Rest in Piece! Tsuna~ ;____;)
Ich kann zu dieser FF einfach nur: WUNDERVOLL! sagen!
Echt toll! ^^
Liebe Grüße,
Zexi~


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