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Nightmares

Träume im Dunkeln
von

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Prinz und Prinzessin

Yuuki

Als Kaname aufgehört hat, Blut zu spucken, hebt er mir gequältem Gesichtsausdruck den Kopf. „Baaka!“, ruft er wütend. „Was denkt Kiriyuu sich?“

Aidou wirft mir einen Blick zu.

Ich erwidere ihn.

Unser Auto ist durch die Leitplanke gekracht und steht nun halb im Gebüsch. Vor uns erhebt sich ein mächtiger Wald.

„ Er versteckt sich wahrscheinlich da drin.“, meine ich.

Kaname folgt meinem Blick. „Verdammt.“

Er stößt die Tür weiter auf und springt aus dem Auto.

„Was machst du, Onii-sama?“, rufe ich ihm hinterher.

„Alles muss man selber machen! Ich kann den Id*oten doch nicht ganz alleine sterben lassen!“

Kaname wirkt extrem aufgewühlt. Ich wusste es.

Immer Zero.

Wieso?

Warum liebt er ihn so?

Das ist echt unfair!

Kaname kramt etwas aus den Taschen seines langen Mantels. Mit einem finsternen Blick legt er den Finger an den Abzug der Bloody Rose. Blaue Energie knistert um seine Hände.

„Was hast du vor?“, fragen Aidou und ich synchron.
 

Er lächelt. „Ich gehe jagen.“
 

Kaname
 

Warum tue ich das hier? Ich hasse Kiriyuu doch.

OK.

Es ist meine Schuld, dass er jetzt irgendwo hilflos und wehrlos im Wald hockt. Na und?
 

Aber da ist dieses Gefühl, dass etwas passiert ist. Ver*ammt.

Warum lasse ich den B*stard nicht einfach ver*ecken?
 

Ganz einfach.

Ich kann nicht. So ein Schwachsinn.

Ich bin grad auf dem Weg, meinem verhassten Erzfeind (vermutlich, bei seinem Glück) das Leben zu retten.

Der Wald um mich wird mit jedem Schritt dunkler.

Dämmerung.

Meine Augen werden rot.

Nicht denken.

Ich bin ein Vampir.

Ein tödliches Raubtier.
 

Und ich bin auf der Jagd.

Zero
 

Sie haben mich.

Die Jäger haben mich gefunden.

Und ich bin wehrlos. Immer noch halb unter dem Einfluss der Droge.

Ich kann kaum etwas sehen und mich nicht bewegen.

Ver*ammt.

Der Pistolenlauf drückt sich fester gegen meine Schläfe. Jemand bleibt vor mir stehen. Ich kann sein selbstgefälliges Grinsen beinahe hören.

Mit voller Wucht schlägt er mir ins Gesicht. Ich knalle mit dem Kopf gegen den Baumstamm.

Au.

Mein Gegenüber ist groß.

Aber was viel wichtiger ist, ich spüre das Verlangen zu töten in ihm.

Das Verlangen nach Blut.

Unglaublich.

Ein Vampir?

Ein Level E?

Seit wann kämpfen die Jäger mit Level E zusammen?

„Dirmij, hör auf mit der Beute zu spielen.“, meint jemand befehlend. Ich spüre eine zweite Person näher kommen.

Jemand drückt mit Kraft meinen Kopf hoch.

„Zero Kiriyuu, nicht wahr?“, fragt der Kerl übertrieben freundlich.

Den Gefallen zu antworten tue ich ihm nicht. Er weiß eh längst, wer ich bin, also egal.

„Wir dürfen tun, was wir wollen, Katana.“, meint ein anderer, „Sie haben den Befehl zur Elimination durchgekriegt, obwohl der berühmte Cross dagegen war ... Also bedeutet der kleine Junge hier ihnen doch so viel.“

Was?

Cross wollte mir helfen?

Dann hat Kaname gar nicht beabsichtigt, mich zu töten? Wie das?
 

Ich zucke zusammen, als mich zwei ziemlich harte Schläge an der Schulter erwischen. Ich spüre den Knochen gefährlich knacken.

Ah, Kusu!

F*ck! Wieso immer ich?

Jemand packt mich am Kragen und zieht mich hoch. Dann treffen mich unzählige anderer Schläge ins Gesicht.

Ich spucke Blut.

Waaaah. Eklig.

Mir tut alles weh. Meine Wimpern kleben. Voller Blut.

Ich werde brutal gegen den nächstbesten Stamm geknallt.

Ah, Ver*ammt.

Ich kann nichts sehen!

Wo sind sie?

Diese B*starde ... Ich höre einen Abzug klicken.

„Sprich dein letztes Gebet, Vampir!“, meint der unsichtbare Feind.

Ich kralle meine Hände in die Rinde.

Ver*ammt, nein!

So will ich nicht sterben!

Ich spüre, wie sich der Abzug langsam nach unten bewegt.

„NEIN!! KANAME!!!“

Kaname
 

Es knallt.

Laut.

Viel zu laut.

Meine Hand wird von einem jähen Schmerz durchzuckt. Wie ein Messer bahnt die Kugel sich ihren Weg durch mein Fleisch.

Die Finger verkrampfen sich um die Pistolenmündung.

Geschafft.

Ich war noch rechtzeitig.

Gerade noch so.

Der Jäger vor mir starrt mich an.

Angst. Er hat Angst.

Fürchtet mich.

Zu Recht.

Zero blickt auf.

Sein Gesicht ist voller Blut.

Er sieht mich nicht.

Aber er riecht es.
 

Mein Blut.

Den stechenden, eisernen Geruch, der in der Luft liegt.

Zu deutlich.
 

Insgesamt stehen fünf Männer auf der Lichtung.

Zwei sind Vampire.

Der eine groß, rotbraunes Haar, Bart, wilde blaue Augen.

Der andere extrem klein, schwarzes Haar, rasiert, braune Augen.

Gut.

Ich hebe langsam die Bloody Rose. Sie deutet genau auf den Kopf des Größeren.

Der Blonde, der geschossen hat, starrt mich voller Angst an.
 

Um mich herum geht der Wald in Flammen auf.

Oh ja – ich bin richtig sauer.

Ich bring sie alle um.

Kompromisslos.

Sie wagen es ...

Zero sackt zu Boden.

Ich knie mich neben ihn und lege den Arm um seine Schultern, um ihm aufzuhelfen. Er rührt sich kaum.

Ver*ammt. Ich kann ihn nicht die ganze Zeit tragen.

Da hilft nur eins.

Ich lasse die Pistole auf meine Angreifer gerichtet und lege die Hand vor seinen Mund.

„Komm schon, Kiriyuu.“, meine ich leise. „Trink es. Du brauchst mein Blut.“

Er neigt kaum merklich den Kopf. Wie eine Katze beginnt er vorsichtig, meine Hand abzulecken. Qwaah. Das kitzelt. (

Den lieben Jägern steht der Mund offen.

„Ich glaubs nicht.“, meint einer. „Die beiden sind schw*l.“

Zwei Sekunden später fliegt sein Kopf ohne dazugehörigen Körper gegen einen Baum und landet in einem See aus Hautfetzten und Blut.

Ich lächele die Jäger böse an und wende meine Aufmerksamkeit wieder Zero zu.

Er hat aufgehört zu lecken. Seine Zunge verharrt an meinem Ringfinger.

„Kuran?“, fragt er mit unterschwelligem Entsetzten.

Seine Augen öffnen sich einen Spalt.

Nur um von meiner Hand verdeckt zu werden.

„Sieh dir das besser nicht an.“, meine ich.

Das Feuer um mich flackert höher.

„Ich bin kein Mädchen.“, grummelt er.
 

DAS passt nicht zu ihm. Normalerweise hätte er mir längst eine über die Rübe gegeben.

Also echt.

Fehlt nur noch, dass er rot wird.

Ein Seitenblick genügt. Er ist quietschrot.

Ist er nicht SÜSS? Wieso will ich ihn grade knuddeln?

Ich bin echt strange

Auf zum Geschäft.

In einer Explosion grellen Lichts lasse ich mein Feuer auf die Jäger los. Die sollen sich mal eins merken: Was Kaname Kuran gehört, fasst man nicht an. (Keine Ahnung, seit wann ich Zero dazuzähle, aber was ich einmal beanspruche, lass ich nicht mehr los. Sein Pech.)

Während die rote Feuerwand vor uns flackert, stecke ich die Bloody Rose zurück in meine Manteltasche und ziehe Kiriyuu näher zu mir.

Seltsam.

Er wehrt sich nicht.

Seine Augen flackern nicht mal.

Wen wunderts. Er kann ja kaum stehen.

Da hilft wohl nichts. Ich greife mit meiner rechten Hand nach seinen Beinen und hebe ihn hoch.

Für seine Größe ist er erstaunlich leicht.

Wie eine Feder.

Mit einem leisen Seufzer dreht er sich in meinem Griff und krallt beide Hände in meinen Mantel. Dann vergräbt er sein Gesicht darin.

„Schön warm.“, murmelt er.

Okay.

Er hat eindeutig ein hohes Fieber.

Halluziniert.

Der Kerl hasst mich!

Wie kann er dann so was machen?

Hat der ne Ahnung, wie das aussieht?

Aber ... es ist keiner da

Niemand dürfte uns sehen können.

Ich seufze und lehne meine Stirn gegen seinen Kopf. „So ein dummer Junge.“

Rußflocken umschwirren uns.

Hitze.

Feuer.

Aber es kann uns nichts anhauben.

Vorm Feuer gefeit stehe ich da.

Zeros Haut ist kalt.

Eiskalt.

Ich höre seinen leisen Atem.

Er wirkt so unecht, leblos. Fast wie eine Puppe. Ich habe beinahe Angst, dass er in meinem Griff zerbricht.

Ohne genau darauf zu achten, atme ich tiefer ein.

Süß.

Sein Blut riecht unglaublich süß.

Irgendwie nach Früchten.

Seltsam.

Ist mir nie aufgefallen.

Um ehrlich zu sein, ich bin grad kurz davor, ihn zu beißen.

Mich zurückzuhalten ist ver*ammt schwer.
 

Was ist los mit mir?

Seit wann will ich Kiriyuus Blut? Das ist echt merkwürdig.

Jetzt ist er eingeschlafen. Atmet ganz leise.

Zeit zu gehen.

Ich hebe den Kopf. Um mich herum brennt der Wald.

Auf meinen Befehl hin öffnet sich ein schmaler Weg. Der Boden ist grau und verbrannt, doch wo meine Füße ihn berühren, sprießen Blumen und Gras.

Inmitten eines Flammeninfernos (WAS DENN? Ich bin ja wohl der good-boy in der Story, also gehört so was dazu. Okay. Vielleicht liegts auch an Kiriyuu. Ganz vielleicht.)

Mein langer Mantel weht um meine Beine und streift durch das grüne Gras hinter mir.

Ich fühle mich, als würde ich auf Wolken gehen.

Kiriyuu ist so leicht. Ich fühle mich großartig! (Das hat NICHTS mit ihm zu tun, klar?)

Wieso kann Kiriyuu nicht öfter halbtot sein? Er ist nicht nur süß, sondern auch noch so ruhig und folgsam, bzw: PERFEKT!
 

Dahinten ist der Waldrand.

Yuuki und Aidou werden sich Sorgen machen.

Aber schon traurig. Diese Momente mit Zero sind zu schnell vorbei.

Und ich habe etwas beschlossen.

Ich werde Zero beschützen.

Hier und überall.

Niemand darf ihn je wieder verletzten.

Ich beschütze ihn.

Um diese kostbaren Augenblicke zu bewahren.
 

Yuuki
 

Der Wald lodert. Rote Flammen schlagen gen Himmel. Ich spüre die Hitze.

Der Mann im schwarzen Mantel steht für einige Minuten reglos vor dem Fenster und sieht hinauf in den Nachthimmel. Das Feuer spiegelt sich in seinen roten Augen wider, sein dunkelbraunes Haar scheint zu brennen.

Kaname.

Ich steige langsam aus dem Auto.

Heftiger Wind bläst mir das Haar aus dem Gesicht. Kanames Mantel flattert nach hinten.

Er hält jemanden in seinen Armen, schützend, so als wolle er alles Böse der Welt von ihm abschirmen.

Silbernes Haar flattert im Wind.

Zero wirkt blass und leblos. Sein Gesicht ist perlweiß und voller Blut.

Kaname senkt den Kopf und sieht ihn an. Was für ein zärtlicher Gesichtsausdruck.

Ich wusste es.

Nun habe ich endgültig verloren. Endlich haben sie zusammengefunden.

Es gibt keine Grenze mehr für die beiden.

Kaname geht weiter, kommt langsam zu uns herüber.

Aidou springt aus dem Auto.

„Kaname-sama!“, ruft er.

Rote Augen durchbohren ihn. Kaname ist richtig sauer.

„Man könnte dir einen Teil der Schuld geben ... Aidou. Nicht wahr?“

Aidou weicht zurück. „Ja, ... aber was ist passiert?“

Kaname schweigt und öffnet die Autotür.

Dann legt er Zero vorsichtig auf die Rückbank.

Er sieht kurz zurück zum Wald, steigt anschließend selbst ein und kniet sich über ihn.

„Zero“, meint er leise.

Wie durch ein Zauberwort schlägt der die Augen auf. „Ah ... Kuran.“

Dieser Tonfall passt nicht zu ihm. Zu unterwürfig.

Seine violetten Augen flackern. Blut klebt in seinen Wimpern.

„Komm“, meint Kaname, stützt beide Hände neben Zero auf die Sitze und lehnt sich hinab. „du brauchst es, nicht wahr?“

Ich traue meinen Augen nicht. WAS MACHT DER DA?

Zero nickt schwach.

Dann legt der die Hände um Kanames Rücken und zieht sich selbst ein Stück hoch. Kaname schließt die Augen.

Ich halte die Luft an.

Nein.

Unmöglich.

Das kann nicht wahr sein.

Wieso ...

Zeros Gesicht zuckt in einem Anfall von Schmerz. Seine Hände lockern sich.

Kaname fängt ihn mit der Linken (die übrigens ziemlich mitgenommen wirkt) auf und stützt ihn. „Komm schon!“, meint er.

Zero öffnet langsam die Augen. Sie sind blutrot.

Er hebt den Kopf.

Seine Zähne reißen Kanames Haut auf. Dann schlägt er sie in seinen Hals.

Und Kaname lächelt.

Sanft.

Nicht ironisch.

Unglaublich! ICH BIN SO EIFERSÜCHTIG!

Zero trinkt nicht lange. Er schließt die Augen.

Seine Zähne lösen sich aus Kanames Hals.

Mit einem leisen Atemzug fällt er zurück in den Sitz.

Kaname seufzt und streicht ihm das Blut aus dem Gesicht. „Du Armer.“

Dann setzt er sich auf und klettert aus dem Auto.

„Ah, mein Hals.“, meint er und hält sich den Nacken.

Wortlos reicht Aidou ihm ein überdimensionales Herzchenpflaster.

Ohne sarkastischen Kommentar dazu nimmt Kaname es und babbt es über die Bisswunde.

„Was war los?“, frage ich und versuche cool zu klingen. Funktioniert natürlich nicht.

Aber Kaname ist zu KO um es zu bemerken . „Die Jäger sind hinter ihm her.“

Wollte er Zero nicht ausliefern? Wieso dieser plötzliche Meinungsumschwung (Wer versteht schon die Mysterien der Liebe...)?

„Was machen wir also?“, fragt Aidou. Er gibt sich nicht mal die Mühe, sein Entsetzen zu verbergen. Der ist echt aus den Socken gehauen.

Kaname sieht auf.

„Tjaa – was machen wir da?“

Er lehnt sich gegen das Auto. „Wir bringen ihn zur CrossAcademy. Direktor Cross wird helfen.“

Er blickt uns aus blutroten Augen an. „Niemand wird ihn mehr verletzten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tsuki14
2009-12-09T18:02:47+00:00 09.12.2009 19:02
Ich liebe deinen Schreibtsil!
Er ist echt klasse, die Idee finde ich auch echt super!
Ich bin froh, dass ich weiter gelesen habe =

Wie Kaname Zero vor den Jägern beschützt....So Sexy und süüüß!
Deine Kommentare sind manchesmal echt zum schießen!
Find ich cool!

Bei dem Spruch: Die sollen sich mal eins merken: Was Kaname Kuran gehört, fasst man nicht an. Hab ich mich so weggehauen...
SO genial! Ich freu mich schon aufs nächste Kapi, was ich jetzt auch lesen werde =D

VLG, Tsuki14♥


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