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Raido

von

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Happy Birthday!

Im Café Bella herrschte reger Betrieb und der junge Kellner wurde nur von einem Tisch zum nächsten gehetzt. Dennoch bewahrte er Ruhe, schließlich war er diese Hektik gewöhnt. Anne und Diana waren vor zwei Stunden gegangen und hatten ihn alleine gelassen. Karl, der Chef, war davon gar nicht begeistert, konnte die beiden aber nicht erreichen. Als Julien an den dicken Bonus dachte musste er grinsen. Mit Geld hatte er definitiv keine Probleme. An einem Tisch in der Ecke des Cafés saß eine junge Frau mit langen blonden Haaren und den blauen Augen von Juliens und ihrer Mutter. Es war Magdalene, seine 21-jährige Schwester. Die attraktive Dame starrte ihren Bruder Missmutig an. Wenn es nach ihr ginge würden sie jetzt daheim bei der Familie sein und Juliens 15. Geburtstag feiern. Doch wie jedes Jahr entwich er gekonnt den Fängen seiner Verwandtschaft. Diese Leute trieben ihn in den Wahnsinn mit dem ewigen Gerede über Geld, Macht und Ruhm! Seine Mutter war eine weltbekannte Schauspielerin und sein Vater ein Musikproduzent der die größten Popstars unter Vertrag hatte. Was die anderen für Berufe hatten, wusste er nicht. Es interessierte ihn auch nicht im Geringsten. Mit dem Wissen dass er mit diesem Beruf jeden in der Familie auf die Palme brachte, kellnerte er weiter. Ihm machte es Spaß all die Fremden zu beobachten und einen kurzen Einblick in deren Privatleben zu erhalten.

Kurz nach Feierabend saß er schon im Ford seiner Schwester die mit einem rasanten Tempo die Straßen unsicher machte. „Jedes Jahr das gleiche! Erst muss ich dich durch die gesamte Stadt verfolgen und dann gehst du in dieses heruntergekommene Café um andere Leute zu bedienen!“, schimpfte sie aufgebracht und schlug gegen das Lenkrad, „Julien Domenico William DeLaure, denke an deine Herkunft! Verhalte dich gefälligst wie es sich für Leute deines Niveaus gehört und nicht wie ein Straßenköter!“ Schon als sie begann seinen Namen auszusprechen hörte er nicht mehr zu. Das erzählte sie ihm alles jeden Tag, genauso wie er es immer seelenruhig ignorierte.

Das Anwesen der DeLaure war nicht zu übersehen, besonders nicht die 8 Meter hohe Mauer die die Bewohner von der Außenwelt abschnitt. Julien wurde schlecht als er an die Abmachung mit seinen Eltern erinnert wurde. Doch er verdrängte diese Erinnerung schnell.

In der Eingangshalle hatte sich die gesamte schleimige Verwandtschaft versammelt, die ihn jetzt mit Glückwünschen und Geschenken überhäuften. Anders als bei der Arbeit ließ er hier seiner schlechten Laune freien Lauf und schaffte es so sich schon nach kurzer Zeit von den anderen Abzukapseln und es sich in einem der Sessel, der in einem der 5 Wohnzimmer stand, bequem zu machen. Da er schon so spät gekommen war dauerte es nicht lange bis die ersten schon wieder gingen. Nun saß er nur noch mit seinen Eltern, Magdalene und Großmutter Johanna im gleichen Wohnzimmer. „Du hast noch drei Jahre.“, unterbrach sein Vater die Stille und Julien sah ihn entnervt an. Musste er dauernd dieses Thema anschneiden?? Als das Familienoberhaupt weitersprechen wollte unterbrach ihn seine eigene Mutter: „Ich denke William weiß dies, Richard. Er hat Geburtstag, lass ihn in Frieden.“, die alte Frau sah zu ihrem Enkel, „Für dich habe ich ein ganz besonderes Geschenk, William. Behandle ihn gut, dann wird er dir ewig treu sein!“ Johanna zog eine verblichene Pfeife heraus und blies hinein. Ein schriller Ton schwoll an und Julien hielt sich die Ohren zu. Das war ja unerträglich! Als endlich wieder Stille herrschte saß zu Omas Füßen ein Wolf. Erschrocken kreischten Mutter und Tochter, die Männer wurden blass. „E-ei-ein … ein w-wo..“ „Ja, ein Wolfshund.“, unterbrach Johanna ihren stotternden Enkel, „Noch dazu ein ganz lieber. Sein Name ist Raido.“ Raido? Ein ungewöhnlicher Name für ein Tier. Aber Julien brachte kein Wort mehr hinaus, denn der Wolf, nein der Wolfshund, kam auf ihn zu. Wie versteinert saß er da und wurde bei jedem cm der verringert wurde nervöser. Wie groß er war!!

Wachsam sah Raido ihn an, legte die Ohren leicht zurück und schnüffelte an ihm. Irgendwie war Julien das peinlich, denn die andern starrten die beiden geschockt an. Naja, alle außer Großmutter die jetzt gelassen aufstand und sich verabschiedete. Sie legte Julien Leine und Halsband in den Schoß und kniff ihm leicht in die Wange. „Pass mir gut auf ihn auf!“, sagte sie noch, aber Julien hatte das Gefühl als hätte sie das zu Raido gesagt und nicht zu ihm.

Mondlicht

Seit diesem Tag waren viele Wochen vergangen. Der Herbst neigte sich dem Ende zu und die Nächte wurden kälter. Als der erste Schnee fiel ging Julien mit Raido spazieren. Sein „Wolf“ wich ihm nicht von der Seite, weshalb er die Leine immer nur als Sicherheit mit sich trug. Raido war nicht verspielt wie die anderen Hunde, die hier herumliefen. Im Gegenteil, er war ruhig, bellte nur wenn Gefahr drohte, mochte dieses Hundespielzeug nicht und ließ sich auch nicht anfassen. Julien natürlich ausgenommen. Oft lagen sie auf dem weichen Teppich in einem Wohnzimmer vor dem brennenden Kamin und genossen die Stille, während der Junge das Tier streichelte. Wenn sie alleine waren sprach Jul auch oft mit ihm auch wenn dieser nie antwortete. So auch jetzt beim spazieren. Der Weg führte durch den Wald und alles war still. „Brr, ist das kalt!“, meinte Jul und steckte die Hände in die Jackentasche, „Ich mag den Winter. Alles ist so schön still und der Schnee ist wunderschön… aber die Kälte brauch ich wirklich nicht! Und dann auch noch dieses dumm dämliche Weihnachtsfest. Das ist doch nur ein Vorwand um mich zu quälen, nicht wahr, Raido?“ Dieser sah nur skeptisch, vielleicht bildete Jul es sich nur wieder ein, zu ihm herauf und bellte knapp. „Das war mein Ernst! Dieses ganze Getue um Heilig Abend, Neujahr und so geht mir auf die Nerven. Es ist ja schon peinlich genug, dass ich mit diesen Leuten verwandt bin, da muss ich sie doch nicht bei jeder Gelegenheit sehen. Aber wenigstens bist du bei mir, da halten sie Abstand und trauen sich nicht zu mir. Sogar Vater spricht nur noch selten mit mir.“ Ein Grinsen breitete sich auf Juls Gesicht auf. Raido bellte wieder nur knapp und kehrte um. Er wollte wohl nach Hause. Also folgte der Junge dem Hund und dachte sich nichts dabei. Beim spazieren entschied immer Raido wohin es ging und wie lange.

Schon als er die Geheimnummer eingab sah Julien dass niemand zu Hause war. Die Nacht kam schneller als sonst und der volle Mond schien auf die beiden hinab während sie die Einfahrt hinaufgingen. An der Eingangstür hing ein Zettel. Julien warf ihn achtlos weg und ging rein. Die Bediensteten waren um diese Zeit schon weg und der Nachricht zufolge befand sich seine Familie auf dem Weg nach Florida um der nassen Jahreszeit zu entrinnen. Sie nahmen ihren Sohn nie mit, denn beim letzten Mal war er in Shanghai abgehauen und erst nach drei Wochen wieder aufgetaucht. Damals war er fünf gewesen.

„Juhu! Endlich allein!“, jauchzte Jul und warf die Jacke achtlos beiseite. Barfüßig rannte er ins Wohnzimmer und warf Holzscheite in die noch leicht glimmende Glut. Schon nach kurzer Zeit brannte ein ansehnliches Feuer. Julien hatte sich im größten Bad breitgemacht und ließ Wasser in die Badewanne laufen, die einen Durchmesser von 2 Meter hatte. Seine Eltern hatten wirklich zu viel Geld. Nackt stand er in der Küche und schnappte sich Pudding aus dem Kühlschrank, Raido bekam sein Futter. Aber der Wolfshund hatte anscheinend keinen Hunger, denn er starrte nur auf Julien. Dieser begann sich unwohl zu fühlen und wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte. „Was ist denn?“, fragte Jul und hielt ihm den Pudding hin, „Willst du was abhaben?“ Wieder keine Reaktion. Der Junge errötete und lief nach oben ins Bad. Was habe ich nur??, fragte er sich selber und stieg in die Wanne. Es war doch nur Raido und kein Mensch! Wie aufs Stichwort tapste dieser ins Bad und ließ sich neben der Wanne nieder. Wieder stieg in Jul ein unangenehmes Gefühl aus. Schnell sah er weg und sank mit geschlossenen Augen tiefer ins Wasser. Dennoch spürte er weiterhin dass er beobachtet wurde. Jul liebte es im Dunkeln zu sein und blinzelte als durch das Fenster Mondlicht fiel und das Zimmer mit seinem silbernen Licht durchflutete. Es spiegelte sich im Spiegel wider, sowie auch den nackten Mann neben der Wanne. Erschrocken schrie Jul auf und wich an den anderen Rand der Wanne zurück. Wer war das??? „Raido!!“, schrie der Junge und kletterte aus der Wanne, „RAIDO!!“ Doch bevor er nochmals Schreien oder sich anziehen konnte hatte der Fremde ihn gepackt und an seine Brust gezogen. Diese Wärme… Wieso kam sie ihm so bekannt vor? „Was schreist du denn so? Ich bin doch direkt vor dir.“, schmunzelte der Mann und sah ihn mit seinen gelben Augen an. RAIDOS gelbe Augen!! „Ra-raido…?“ Schockiert sah er wie er nickte und sich das etwas längere grau-silberne Haar aus dem Gesicht strich. Das konnte nicht sein! Raido war ein Hund und kein Mensch! Ungläubig schüttelte Julien den Kopf und versuchte sich loszureißen, aber ohne Erfolg. „Ich bin hier um dich zu retten.“, sagte Raido und Juls Blick schien an diesen Augen festzukleben. Nur langsam drangen diese Worte zu ihm durch. Retten? Vor wem de-.. dann fiel es ihm wieder ein. Mit 18 sollte er verheiratet werden und dieses Anwesen nie wieder verlassen. Oma war dagegen gewe- „Oma!“. Keuchte Jul verblüfft, „Sie wusste dass du ein…ein….“ Ja, wie nannte man so etwas? „Jul, ich bin ein Wandler. Deine Großmutter fand mich als Welpen und zog mich auf. Ich sah Bilder von dir und verliebte mich sofort, bitte, geh mit mir fort!“ Ohne eine Antwort abzuwarten zog er den Jungen enger an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Erst schnappte dieser nach Luft und versuchte sich zu wehren, doch gab er schnell auf. Jetzt wusste er was das für ein Gefühl war: Liebe. Er liebte Raido! Und dieser war ein Mensch, naja fast. Nun musste Jul nicht mehr Angst haben als Hunde liebender Freak zu gelten. Sein Blick wanderte über Raidos Körper und blieb wieder an dessen Augen hängen. Das hier war richtig, nichts anderes als dies hier zählte. Er brauchte keine Angst mehr wegen der Zeit zu haben, er war frei! „Ich liebe dich…!“, wisperte Jul als Raido seine Lippen einen Moment von seinen löste. „Ich weiß…“, hauchte dieser und ließ sich mit seinem Liebsten in die Wanne gleiten.

Verschwunden

Als Magdalene und ihre Eltern zurückkehrten war das Anwesen verlassen. Julien und Raido waren verschwunden. Im besagten Badezimmer befand sich noch das Wasser in der Wanne, doch war es blutgetränkt.

Ein Jahr später gab die Polizei die Suche auf und dem Friedhof wurde ein neues Grab zugefügt. Ein leeres Grab.
 

Viele Fragen sich was damals geschah, doch niemand hat je eine Antwort gefunden. Woher kam das Blut? Hatte Raido seinen Schützling getötet oder umgekehrt? Vielleicht hatte auch jemand anderes seine Finger im Spiel. Niemand weiß es, außer den beiden. Sie nahmen das Geheimnis mit sich und sie wurden nie wieder gesehen….
 


 


 


 

Schlussworte:
 

Danke an alle die das hier lesen

Ich weiß, es ist nicht sonderlich gut aber es hat mir Spaß gemacht es zu schreiben~♥



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HeichouLevi
2009-10-03T20:28:08+00:00 03.10.2009 22:28
AAAAAAAAALSO
*tief luft hol*
die geschi is hammer geil Oo
haaaaaaaaaaaaaaaaaaaammer geiiiiiiiiiil kapiert *__*?
das ende is auch i-wie...gut o_o
mit dem man weiß es nicht genauuu ++~
nya supi x3
musst unbedingt noch ne weitere geschi schreiben :D
*herumhibbel*
Von:  Selkie
2009-10-01T17:20:36+00:00 01.10.2009 19:20
Also zuerst mal danke für die Teilnahme an meinem Wb :D hat mich gefreut!
*kicher* und jeze weiter~
Aaalso :D eine äußerst interessante Geschichte *muha* reicher Junge bekommt von Omma nen Wolf der zum Menschen wird und ihr rettet >_</ cooler Storyverlauf und i-wie mag ich die voll :3 schade, dass man nicht genau weiß, was noch passiert XD nachdem sie da so abgehauen sind, oder wie sie abgehauen sind und warum da blut war und und und *__*
*das gerne wissen würde XD* *neugierig desu*
Aber hat auch seinen Reiz das Ganze >D
Allgemein wirklich schön ~
*2. Preis aufkleb*
*keks dalass*

Lg-Yue
Von:  MissHexe
2009-09-27T18:47:00+00:00 27.09.2009 20:47
Süß.
Aber ich habe mir so etwas in der Art schon gedacht :P
Aber ist dir gut gelungen, eine schöne FF auch wenn ich mir das Ende noch etwas ausgeschmückter gewünscht hätte.
Von: abgemeldet
2009-09-27T18:44:05+00:00 27.09.2009 20:44
cute <3
man sollte die beiden mal zeichnen XD
und pics zu den steckis tun oder so
weidda x3
Von:  MissHexe
2009-09-27T18:38:19+00:00 27.09.2009 20:38
Wow ^^
Sehr schön geschrieben und dann meinen du kannst das nicht
Tsetse
Freue mich schon auf das nächste Kapitel ;P
Welches ich auch sofort lesen werde
Von: abgemeldet
2009-09-27T18:37:53+00:00 27.09.2009 20:37
aww!
der hund gefällt mir schon jetzt XD
und ich hab den namen karl entdeckt!!
super geschi x3
schreib bald weiter ++
Von: abgemeldet
2009-09-27T18:34:24+00:00 27.09.2009 20:34
Waii Q___Q
Das ist so süß!
und klasse geschrieben o(^^)o
*Daumen heb*


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