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Tor zur Seele

Zorro x Sanji
von

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Die Insel der verlorenen Hoffnungen

„Häh? Sag das noch mal! Was soll es da geben, Nami?“

„Na einen Schatz...“, wiederholte diese geduldig für ihren Kapitän. Sie wusste nicht, wie oft sie es nun schon gesagt hatte, doch der Junge mit dem Strohhut schien ihr einfach nicht zuzuhören. Dieser saß, Hand auf besagtem Hut, gegenüber von Nami am Tisch.

Auch Lysop, Chopper und Zorro hatten sich in der Küche der Lamb, ihrem treuen Schiff eingefunden, um zu besprechen, wohin sie ihre nächste Reise führen sollte.

Doch momentan wirkte es ganz so, als hätte Nami bereits allein über ihr Ziel entschieden. Es war klar, dass sie jedem Schatz hinterher jagen musste, der es wert war in einem Buch erwähnt zu werden.

Auf diese Weise hatte Nami auch von dem legendären Reichtum erfahren, der über die Jahrtausende in die Vergessenheit geraten war und Robin suchte momentan unter Deck nach dem alten Buch, dass die Geschichte neu aufleben ließ und eigentlich zu ihrem privaten Besitz gehörte.

Natürlich war die ganze Sache mit dem Schatz nicht so einfach, denn es gab da einen gewissen Haken, warum es bisher kein Pirat geschafft hatte das Gold zu stehlen...

„Nicht das mit dem Schatz, sondern das mit dem Vogel!“, unterbrach Ruffy ihre Gedanken in dem Moment, der immer noch aufgeregt herum zappelte und schon längst verstanden hatte, dass es um einen Schatz ging.

Nami verdrehte so langsam doch leicht genervt die Augen.

„Okay, ein letztes Mal... Der Schatz wird von einem flammenden Vogel bewacht, so heißt es jedenfalls in dem Buch. Was genau damit gemeint ist weiß ich selber noch nicht, aber...“

Sie hielt inne, als sich die Tür öffnete und Robin mit einem dicken Buch unter dem Arm zu ihnen trat.

Die junge Frau schüttelte sich den Schnee aus ihrem Mantel, schloss die Küchentür hinter sich, aus der es kalt in den Raum zog und trat zu den anderen an den Tisch.

Es war inzwischen Winter auf der Grand Line geworden und es fiel beständig Schnee vom Himmel, der ihnen das Vorrankommen um einiges erschwerte und sogar an manchen Stellen eine leichte Eisschicht auf dem Meer bildete.

Vorsichtig legte Robin das alte Buch in die Mitte des Tisches und musste leicht schmunzeln, als sich alle neugierig darüber beugten.

Sie schlug den Bucheinband auf, blätterte ein paar weitere Seiten um, bis sie das passende Kapitel gefunden hatte.

„Hier steht es. Der Schatz des flammenden Vogels.“, las sie laut vor, überflog mit ihren Augen bereits die weiteren Zeilen.

„Ich glaube die Rede ist von einem Phönix.“, meinte sie schließlich nach kurzer Zeit.

Alle Augen richteten sich auf Robin. Diese zeigte jedoch stumm auf eine Abbildung in dem Buch.

Neugierig beugte sich Nami vor, musste allerdings bald feststellen, dass sie so gar nichts erkennen konnte.

Leicht wütend blickte sie auf.

„Mensch, Sanji, nun mach doch mal das Licht an!“
 

Der Koch stand die ganze Zeit über in der Küche, abseits von seinen Kameraden und schnitt im flackernden Licht einer spärlichen Kerze, die sicher bald erlöschen würde, das Gemüse für ihr Abendbrot.

Als er so plötzlich Namis forsche Stimme vernahm zuckte er erschrocken zusammen, verzog im nächsten Moment vor Schmerz das Gesicht.

Doch Sanji zwang sich zu einem Lächeln, wand sich energisch zu Nami um und versteckte seine linke Hand dabei möglichst unauffällig in der Tasche seines schwarzen Anzuges.

Er hatte sich schon wieder geschnitten...

„Aber Nami-Schatz!“, säuselte er. „Findest du es so nicht auch viel romantischer? Nur du und ich, im Kerzenschein?“

„Wir sind auch noch da, Quatschrübe!“, warf Zorro gelangweilt ein, der lange genug zugehört hatte und das ewige Geflirte des Smutjes satt war.

„Halt die Fresse, Kaktuskopf!“, giftete Sanji nicht minder genervt zurück, ignorierte dabei den Stich in seiner Brust, den er bei seinen und Zorros Worten spürte.

Dieser schien unbeeindruckt und schenkte seinem Kameraden einen giftigen Blick.

„Suchst du Streit? Dann komm her, Giftmischer!“

Seit der Koch damit angefangen hatte alle eh schon kleinen Fenster der Lamb zu verhängen und anstatt normal Licht an zu machen, wie jeder andere hier an Bord auch, Kerzen anzuzünden ging ihm diese neue Marotte auf die Nerven, mit der er doch sicher nur eine Frau rumkriegen wollte.

Und auch jetzt bewegte Sanji seinen Arsch trotz Aufforderung nicht zum Lichtschalter, starrte ihn stattdessen mit einem Gesichtsausdruck an, den der Schwertkämpfer nicht ganz deuten konnte und auch nicht wollte. Der wütende Ausdruck von vorhin war wie weg geblasen...
 

Sanji hatte es versucht. Keiner konnte ihm nachsagen, dass er es nicht zumindest probiert hätte und das mehrmals.

Er hatte versucht Frauen zu lieben, sie zu verführen und sogar mit ihnen zu schlafen, doch das war einfach nicht er.

Er konnte sich nichts vormachen, sein Herz schlug nur für einen. Und dieser Eine stand gerade auf, um das Licht halt selbst an zu machen, wo er sich schon nicht dazu bequemte.

Doch schnell kehrte Leben in Sanji zurück, als ihm bewusst wurde, was Zorro vor hatte.

Mit drei Schritten hatte er die Strecke zum Lichtschalter zurück gelegt, stellte sich entschlossen davor und hob deutlich sichtbar sein Bein, streckte es Zorro drohend entgegen. Er würde zutreten wenn der Schwertkämpfer noch einen Schritt weiter in seine Richtung machte.

Der Andere hatte bereits eine Hand auf den Knauf eines seiner Schwerter gelegt, funkelte den Smutje kampfbereit an.

„Nun komm schon her, wenn du dich traust!“, stichelte er die Situation nur noch weiter an, hoffte auf ein bisschen Action in ihrem sonst so langweiligen Alltag. Es war schon zu lange her, dass er einen Kampf mit seinem liebsten Freizeitfeind ausgefochten hatte, doch Sanji wirkte alles andere als angetan von den Umständen, machte keine Anstalten die Einladung anzunehmen.

In diesem Moment meldete sich eine schüchterne Stimme zu Wort.

„Vielleicht sollten wir einfach noch eine Kerze anzünden?“, fragte Chopper in den Raum hinein, erhielt allerdings nur von Ruffy eine Antwort.

„Ja, das finde ich auch! Ich will endlich wissen, was es mit dem Vogel auf sich hat!“, gab er deutlich lauter von sich, plusterte dabei seine Wangen auf, die ihr unglaubliches Fassungsvermögen bereits oft bewiesen hatten, wenn es ums Essen ging. Wer wusste schon, wie lange der Streit zwischen den Beiden gehen konnte.

Seufzend griff Nami mit einer Hand unter die Bank auf der sie saß, holte dort aus einer kleinen Kiste einen weiteren Stumpen heraus und entzündete den Docht an der bereits brennenden Kerze auf dem Tisch.

Vorsichtig, sodass kein Wachs auf das alte Buch tropfte, beugte sie sich anschließend wieder über die Seiten und musterte die Zeichnung.

Es handelte sich wirklich um einen Phönix, was auf dem Bild an den flammenden Federn zu erkennen war, die der Zeichner mit Liebe fürs Detail auf das Blatt gezaubert hatte.

Schnell überflog Nami ebenfalls die Zeilen, die auf der vergilbten Seite nur schwer zu entziffern waren.

„Also laut der Beschreibung liegt der Schatz in der Mitte der Insel der verlorenen Hoffnungen, wo der Phönix ihn auch bewacht.“, sprach Nami an Robins Stelle weiter.

Sanji zuckte kaum merklich zusammen, als er die Worte hörte.

/Wie ironisch.../, dachte er sich innerlich, ließ aber nichts davon nach außen dringen, sondern beobachtete Zorro dabei, wie er sich vom Lichtschalter entfernte und murrend an seinen alten Platz zurück kehrte. Hoffentlich hatte er nichts von seiner ersten Schreckreaktion mitbekommen, doch dieser benahm sich ganz normal.

Man konnte Zorro deutlich ansehen, dass ihm widerstrebte keinen Streit mit dem Koch in Gang gebracht zu haben. Seit Tagen waren sie nun schon auf dem offenen Meer unterwegs und keine Menschenseele, weder Freund, noch Feind, hatte ihren Weg gekreuzt.

Langsam aber sicher juckte es den Schwertkämpfer in den Fingern, sein Können nicht nur an imaginären Gegenständen oder Feuerholz zu beweisen, sondern einen wirklichen Gegner vor sich zu haben.

Man könnte fast sagen, er hatte Appetit auf Fleisch und für gewöhnlich sorgte der Koch zuverlässig dafür, dass ihm nie zu langweilig wurde.

Doch in letzter Zeit stimmte etwas mit ihm definitiv nicht...
 

Und Chopper wusste auch was.

Sanji war bereits vor Wochen zu ihm gekommen, hatte ihm seine Sorgen anvertraut, die er natürlich, wie es sich für einen guten Arzt gehörte, sorgsam hütete.

Keiner sollte es erfahren und Chopper verstand auch warum.

Es sah gar nicht gut aus für Sanji, was ihm ziemlich Angst einflößte.

Er fürchtete um die Träume des Kochs, wusste nicht, wie es sein würde, falls es wirklich geschah.

Und es sah ganz so aus, als würde es Sanji trotz aller Vorsichtsmaßnahmen schnell schlechter gehen.

Ja, er hatte bemerkt, wie der Smutje sich geschnitten hatte. Früher war es Sanji nie passiert. Zwei Messer gleichzeitig zu schwingen war für ihn vor kurzer Zeit noch kein Problem gewesen, doch inzwischen zögerte er immer länger vor jedem Schnitt.

So wie die letzten Tage würde sich Chopper wohl auch heute Abend wieder um Sanjis zahlreiche Verletzungen kümmern müssen.

Es waren alles kleine Schnitte, die ohne Narben ausheilen würden, doch die unsichtbaren Schnitte in Sanjis Seele konnte keiner sehen.

Trotzdem hatte Chopper eine leise Ahnung, wie schlimm es wirklich um den Koch bestellt war.
 

Sanji waren Choppers Blicke derweil nicht entgangen, die ihn fest fixiert hatten und nicht mehr los ließen. So brach der Blonde den Blickkontakt von selbst ab. Er wusste, dass er Chopper vertrauen konnte und das dieser ihn nicht verraten würde, doch helfen konnte er ihm auch nicht.

Wahrscheinlich war es einfach zu viel verlangt. Nicht nur, dass er hoffnungslos in jemanden verliebt war, der keine Brüste, dafür aber etwas ganz anderes in seiner Hose hatte, sondern jetzt kam auch noch das dazu.

Resigniert dachte Sanji an den Abend, wo er zum ersten Mal mit Chopper darüber gesprochen hatte.
 

*~_~*

„Okay, dann setz dich mal hin.“, befahl der kleine Elch dem Koch.

Sanji hatte lange überlegt, ob er sich Chopper anvertrauen sollte oder nicht.

Jetzt stand er hier und konnte keinen Rückzieher mehr machen, darum gehorchte Sanji ohne ein Wort und nahm auf dem Stuhl Platz, der ihm angeboten wurde.

Sie befanden sich in der untersten Ebene der Lamb, wo Chopper seinen privaten Medizinraum neben Robins kleiner Bücherei hatte.

Hier waren sie ungestört, zudem war es bereits tiefste Nacht und der Rest der Crew schlief friedlich ein Stockwerk über ihnen in den Hängematten.

Sanji hatte lange wach gelegen, war schon die letzten Nächte kaum zu Schlaf gekommen und hatte sich schließlich dazu durch gerungen Chopper zu wecken.

Der kleine Kerl hatte sich erst müde die Augen gerieben, war aber schnell wach, als Sanji ihn mit ernster Miene um einen Gefallen bat, der irgendwo auch sehr froh darüber war ein offenes Ohr gefunden zu haben.

Der Smutje saß auf dem Stuhl, seine Hände im Schoß gefaltet und hatte Chopper so gut es ging ins Auge gefasst, der sich mit einem kleinen Block, den er auf einem Klemmbrett befestigt hatte, vor ihn hockte.

Besorgt sah Chopper zu dem großen Mann auf.

Sanji wirkte angespannt und er war neugierig, was er ihm gleich erzählen würde.

Nun lag es an ihm die richtigen Fragen zu stellen.

„Also, was ist denn dein Problem?“, wollte er als Erstes von Sanji wissen, denn sein Gegenüber wollte ganz offensichtlich nicht vor den anderen darüber reden und hatte bisher standhaft geschwiegen.

Dieser seufzte jetzt schwer, senkte den Blick ein bisschen.

„Es geht um meine Augen.“, fing er schließlich ohne große Umschweife an zu erzählen. Er wollte Choppers Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen als es nötig war.

„Irgendwas stimmt in letzter Zeit nicht. Ich hab das Gefühl ich sehe immer schlechter...“, sprach er weiter.

Chopper nickte und notierte sich etwas auf seinem Block.

Sanji löste nun langsam seine Hände wieder voneinander und hielt ihrem Schiffsarzt wie zum Beweis seine Finger hin.

Dessen Augen weiteten sich, als er die Verletzungen an den Händen des Kochs sah, die definitiv von einem Messer stammen mussten.

Schnell legte er seine Schreibutensilien beiseite und widmete sich den Händen, die ihm immer noch hingehalten wurden.

Vorsichtig drehte und wendete er sie mit seinen Hufen und ging schließlich ohne große Worte zu einem Schrank hinüber, wo er die nötigsten Salben, Medikamente und getrocknete Kräuter für ihre Wochen auf See aufbewahrte.

Von dort holte Chopper eine Creme heraus und kehrte zu Sanji zurück, fing an dessen Wunden zu versorgen.

Der Blonde ließ das alles mit sich machen, schaute Chopper zu, die Zähne fest zusammen gebissen. Es tat nicht weh, was der kleine Elch da machte und trotzdem war es ihm unangenehm überhaupt jemandem seine Hände so offensichtlich zu zeigen. Schließlich sollte sich ein Koch nicht an seinen eigenen Werkzeugen schneiden, doch inzwischen ließ es sich kaum noch vermeiden.

Sanji holte kurz Luft, beschloss dann weiter zu erzählen, während der Elch geschickt seine Hände versorgte. Er wusste eh, dass noch mehr Fragen kommen würden, also konnte er Chopper die Luft sparen.

„Bemerkt habe ich es zum ersten Mal vor einer Woche. Früher hatte ich nie Probleme das leichte Make Up von Nami zu erkennen, jetzt tue ich mich schwer ihr Gesicht überhaupt noch scharf zu sehen. Es sieht alles aus, als wäre ein Nebel um uns rum.“, gestand der Koch.
 

Er log.

Schon lange hatte er keine Augen mehr für Nami, spielte seinen Kameraden und Freunden nur etwas vor, um seine Maske aufrecht zu erhalten. Er wusste nicht, ob dies der richtige Weg war, doch er selbst konnte er leider auch nicht sein.

Zu groß war die Angst, dass ihm seine Gefährten den Rücken kehren könnten, angewidert von dem, wie er fühlte und was er war.

In Wirklichkeit war Sanji aufgefallen, dass er die edlen goldenen Schriftzeichen auf dem schwarzen von Zorros drei Schwertern nicht mehr lesen konnte.

Erst hatte er es auf eine schlechte Tagesform geschoben, immerhin war es neblig und geschlafen hatte er auch zu wenig.

Trotzdem versuchte Sanji immer wieder die Schrift zu erkennen, was ihm jedes Mal misslang.

Irgendwann hatte er sich beinahe beiläufig bei Lysop über den dichten Nebel beschwert, der nun schon seit fünf Tagen ihr ständiger Begleiter war und sogar bis in die Räume der Lamb vorgedrungen war.

Der Schütze hatte ihm einen verwirrten Blick zugeworfen, gelacht und mit einem Schulterklopfen behauptet dass er ein verdammter Spaßvogel sei. Schließlich brannte die Sonne in ihrer ganzen Pracht vom blauen Himmel.

Dies war der Moment, wo Sanji beschloss Chopper um Rat zu fragen.

Und nun saß er hier.
 

Besagter Arzt hörte immer noch angespannt zu, auch wenn Sanji inzwischen schwieg und recht abwesend wirkte.

Anscheinend war er in Gedanken versunken und Chopper wollte ihn nicht stören, versorgte lieber den letzten Schnitt mit einer leichten Schicht Heilsalbe, schraubte dann die Tube wieder zu und legte sie neben sich.

Aufräumen konnte er sie immer noch später, denn Chopper ahnte bereits, dass er nach Sanjis Aussprache nicht einfach wieder schlafen gehen können würde.

Sein Gegenüber schien gerade aus seiner Trance zu erwachen, denn er konnte sehen, wie der Blonde den Kopf schüttelte und wieder Blickkontakt herstellte oder besser gesagt: Es versuchte.

Chopper hob leicht seinen Huf und winkte.

„Ich bin hier drüben, Sanji...“

Der Kopf des Kochs bewegte sich etwas weiter nach rechts, wo er Choppers Bewegung ausgemacht hatte.

„Siehst du mich wirklich so schlecht?“, hakte der Arzt der Lamb gleich nach und Sanji senkte den Blick erneut, betrachtete seine Hände, die voller Salbe waren.

Er hatte ja keine Ahnung, dass es so viele Wunden waren, die er sich schon zugezogen hatte, doch wo er jetzt die kühlende Salbe spürte kroch ein komisches Gefühl in ihm hoch, das er nicht ganz einordnen konnte.

Dafür war er sich umso mehr bewusst, warum er sich dem kleinen Arzt anvertraute, auch wenn es ihm schwer fiel darüber zu sprechen.

Dieser blickte immer noch besorgt zu Sanji auf, wartete auf eine Antwort, die er schließlich mit einem Seufzen bekam.

„Na ja, du bist braun und...“, es legt sich ein Lächeln auf Sanjis Gesicht, das nicht ganz zur Situation passte, „das Holz auch...“, beendete er mit einem Schulterzucken seinen Satz.

Chopper zog die Augenbrauen zusammen, sagte jedoch nichts. Automatisch stellte er sich innerlich die Frage, ob der Koch gerade versuchte ein ernstes Problem mit ein bisschen Witz zu überspielen, wollte aber wirklich nicht weiter nachhaken, da Sanji das Thema an sich unangenehm war.

Also nickte er nur, was der Smutje hoffentlich sehen konnte, griff dann in eine schwarze Tasche neben dem Stuhl und warf einen Blick hinein.

Bei dem flackernden Kerzenlicht war es fast unmöglich etwas zu erkennen, weswegen Chopper sich auch noch keine allzu großen Sorgen um Sanjis Zustand machte.

Dennoch fragte er sich, warum Sanji ihm beim Betreten des Zimmers verboten hatte das Licht an zu machen und stattdessen auf eine Kerze bestand.

Noch während er darüber nachdachte fand Chopper wonach er gesucht hatte und förderte eine kleine Taschenlampe zutage, wandte seinen Blick wieder zu Sanji, der nicht weniger nervös aussah als wo sie das Zimmer betreten hatten.

Chopper schenkte seinem Freund ein kurzes Lächeln, wobei er sich nicht sicher war ob sein Gegenüber es gesehen hatte.

„Keine Sorge, Sanji. Jetzt lass mich erstmal in deine Augen schauen, vielleicht kann ich was erkennen.“, erklärte er dem Koch ruhig, der verstehend nickte und sich zu ihm runter beugte.
 

Sanji setzte wirklich viel Glauben in den kleinen Arzt, der ihm hoffentlich bald sagen konnte was nun überhaupt los war.

Choppers unausgesprochener Anordnung folgend beugte er sich vor, damit der Elch besser an seinen Kopf heran kam, was auch immer er nun machen wollte.

Doch schon im nächsten Moment bereute Sanji seine Entscheidung, als Chopper die Taschenlampe an machte und ihm prüfend in ein Auge leuchtete.

Ein Schmerz zuckte durch sein Gehirn und Sanji riss seinen Kopf blitzschnell von seinem Nakama weg, der sichtlich geschockt von der Reaktion war.

Noch in der gleichen Bewegung schlug der Koch seine Hände vors Gesicht, verdeckte damit seine Augen.

„Gott, spinnst du, verdammt!? Du Idiot!“, schrie er den immer noch sprachlosen Chopper an, völlig vergessend dass das nicht Zorro vor ihm war, sich gar nicht bewusst was er dem armen Arzt an den Kopf warf.

Momentan spürte er nur den Schmerz, der zum Glück langsam nach ließ und einen verstörten Sanji zurück ließ. Was gerade mit ihm passiert war konnte er nicht richtig verstehen.

Vorsichtig nahm er nun die Hände von seinem Gesicht, bedeckte das Auge aber doch wieder, wo Chopper hinein geleuchtet hatte.

„Das tat weh...“, murmelte er, nun deutlich leiser und gefasster.

Doch Chopper hatte den Blick gesenkt, starrte den Boden vor Sanjis Füßen an.

„Tut mir Leid, ich wollte dir nicht weh tun.“, entschuldigte er sich aufrichtig und nahm sich fest vor von nun an jeden vor dem zu warnen, was er vor hatte.

Ein Seufzen kam über Sanjis Lippen. Da hatte er ja was angerichtet.

„Schon okay, mir tut es Leid... Ich... wollte dich nicht beschimpfen.“, gestand auch er und das war Sanjis Ernst, der traurig wurde den Elch so zu sehen. Das war sicher nicht seine Absicht.

Er konnte erahnen, dass Chopper inzwischen wieder aufgeschaut hatte, zwang sich zu einem Lächeln, was ihm diesmal nicht so gut gelang wie sonst.

„Wirklich nicht... Aber das hat weh getan... Mach das bitte nicht noch mal.“, erklärte Sanji dem Arzt, der diesmal deutlicher nickte.

„Ich glaube, dass muss ich auch gar nicht mehr.“, wagte Chopper seine erste Vermutung.

Sanji wirkte über diese Tatsache überrascht. Dass der Elch so schnell eine Ahnung hatte was mit ihm los war hatte er ihm nicht zugetraut.

Doch bevor er etwas sagen konnte erhob Chopper noch mal das Wort.

„Nimm bitte die Hand vor deinem Auge weg.“, bat er Sanji.

Dieser gehorchte ohne Widerworte, blinzelte in das Spiel aus Licht und Schatten, was die Kerze an die Wände warf.

„Und?“, wollte Chopper nun wissen.

„Na ja, ich seh kaum was... Wundert es dich?“, gab Sanji als Antwort, doch als kein Kommentar mehr dazu kam legte sich seine Stirn in Falten.

Anscheinend war der Elch wirklich überrascht und das beunruhigte Sanji doch sehr.

Ein kurzes Schweigen entstand, in der der Koch deutlich angespannt wartete, während Chopper eher bedrückt wirkte. Sein Verdacht hatte sich also bestätigt.

Schließlich hielt Sanji es nicht mehr aus.

„Und? Was ist denn nun?“, drängte er seinen Kameraden, der ein Seufzen von sich hören ließ.
 

„Grauer Star.“, kam schließlich Choppers Antwort, fast so leise, dass Sanji dachte sie sich eingebildet zu haben.

„Grauer was?“, fragte er vorsichtshalber nach, konnte mit dem Begriff an sich nichts anfangen, doch Chopper zögerte erneut.

„Verdammt, nun mach es nicht so spannend!“, drängte der Koch, der vor Aufregung nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschte.

Chopper trieb ihn hier gerade in den Wahnsinn!

Dieser ließ sich erneut Zeit mit der Antwort, schien nach einem passenden Anfang zu suchen, bis er ihn gefunden hatte.

„Grauer Star oder auch Katarakt, wie wir ihn nennen, ist eine Augenerkrankung. Sie ist momentan noch nicht heilbar und führt früher oder später zur sicheren Erblindung.“, brachte er nun endlich mit ziemlich zittriger Stimme heraus, während ihm bei den Worten Tränen in die Augen stiegen.

Er hatte den gräulichen Hintergrund in Sanjis Pupillen deutlich gesehen. Ein Zweifel war ausgeschlossen.
 

Sanjis Augen hatten sich in der Zwischenzeit ungewöhnlich geweitet und ihren davor fixierten Punkt verloren.

Langsam sank der Koch nach hinten an die Stuhllehne, war gerade sehr froh, dass er saß, denn sein Blut war dabei in seine Füße zu rauschen.

Das Gefühl was von ihm Besitz ergriffen hatte war unbeschreiblich.

Plötzlich fühlte er sich, als würde ihn ein verdammt schwerer Stein in die Tiefe reißen und die Flying Lamb gleich mit sich, nur damit sie von der See verschluckt werden konnten.

Sanji spürte einen ziemlichen Kloß im Hals und erst ein paar Sekunden später wurde ihm bewusst, dass ihm Tränen über die Wange liefen.

So schnell es mit dem Schwindelgefühl möglich war, dass von ihm Besitz ergriffen hatte, packte er Chopper am Arm.

Es musste einfach ein Irrtum sein.

„Chopper, das kann nicht dein Ernst sein!“, brachte Sanji mit ziemlich viel Mühe über die Lippen, hörte als Antwort jedoch nur ein leises Schluchzen von dem Elch, den er auch schnell wieder los ließ.

„Das kann einfach nicht wahr sein!“, murmelte Sanji noch mal, doch langsam sickerte die Erkenntnis zu ihm durch.

„Was meinst du mit blind?“

Seine Stimme hob sich.

Die Worte des Arztes ließen eigentlich keine Zweifel offen, doch Sanji wollte es nicht wahr haben, es konnte einfach nicht wahr sein.

„Und du kannst wirklich nichts machen? Chopper, sag doch was!“, forderte er den Elch mit zittriger Stimme auf, in der hörbar Panik mit schwang, die von Sanji Besitz ergriffen hatte und sich in ihm fest setzte.

Erst langsam wurde ihm bewusst, was das alles für Folgen für ihn haben könnte.
 

Chopper schluckte. Es war seine Aufgabe jetzt stark für sie beide zu sein, auch wenn er von der Nachricht genauso geschockt war wie Sanji, schließlich wusste auch er, was dies für den Koch bedeutete.

Sollte er sein Augenlicht verlieren konnte er einen Teil seines Lebens für immer an den Nagel hängen, würde Hilfe brauchen und müsste vielleicht sogar seinen Traum aufgeben, wo Chopper doch wusste, wie viel Sanji das bedeutete.

Auch die Schnittwunden an seinen Händen hießen nichts Gutes und würden sicher irgendwann dazu führen dass er das Kochen aufgeben musste.

Schnell blinzelte der kleine Elch seine Tränen weg, die auch ihm schon über die Wangen liefen und legte einen Huf auf Sanjis Oberschenkel.

„Beruhig dich erstmal, Sanji.“, versuchte er auf den verzweifelten Koch einzureden, der inzwischen zu schluchzen angefangen hatte und sein Gesicht hinter den Händen versteckte, diesmal jedoch aus Verzweiflung.

„Es gibt da ein paar Sachen, die du beachten kannst, damit du möglichst lange sehen kannst...“

*~_~*
 

Mit einem Seufzen schob Sanji die Erinnerungen an die Nacht beiseite.

Er wusste nicht mehr, wie er damals ins Bett gekommen war, vielleicht hatte Chopper ihn auch getragen, denn sicher war er sich nicht, ob er noch in der Lage war selber zu gehen.

Bereits am nächsten Morgen hatte Sanji die Ratschläge befolgt, wobei manche deutlich schwerer umzusetzen waren.

Vor den kleinen Fenstern der Lamb hingen provisorisch Vorhänge, die Sanji in einer Vorratskammer gefunden hatte und auch das Licht blieb aus, stattdessen zündete er Kerzen an, die ihn bei weitem nicht so blendeten wie das Sonnenlicht.

Das alles brachte allerdings ein anderes Problem mit sich.

Sanji war in der Dunkelheit kaum in der Lage etwas zu erkennen, zumal die Kerzen ihm oft ein paar Streiche spielten, doch war es immer noch besser als durch zu grelles Licht noch schneller zu erblinden.

Trotzdem hatte Sanji bemerkt, dass er jeden Tag schlechter sah, war inzwischen kaum noch in der Lage die Gesichtszüge seiner Nakama zu erkennen, was ihm eine Unterhaltung oft schwer machte.

Manchmal war er in der Lage die Stimmung seiner Freunde an ihrem Tonfall zu erkennen, doch gerade Ruffy war da schwer zu beurteilen und so vergriff er sich oft im Ton, was bisher aber anscheinend noch Niemandem aufgefallen war.

Mit einem leisen Seufzen griff Sanji in seine Tasche, holte dort seine halb volle Packung mit Zigaretten heraus, zögerte allerdings noch in der Bewegung.

Er konnte Choppers Blick zwar nicht sehen, dafür aber deutlich spüren.

Es gab da einen Ratschlag von dem kleinen Elch, den er einfach nicht befolgen konnte.

Es war unmöglich für ihn mit dem Rauchen aufzuhören!

Chopper hatte versucht ihm an einem anderen Abend zu erklären, was mit seinem Körper passierte, wenn er rauchte, doch Sanji hatte die Ohren verschlossen, konnte und wollte wenigstens das nicht aufgeben!

Er hatte schon immer geraucht, seit er zurück denken konnte.

Wann er es sich angewöhnt hatte wusste er nicht, doch er brauchte einfach das Gefühl von einer Zigarette zwischen seinen Lippen.

Mit diesem Gedanken öffnete Sanji die Packung, holte eines der Stäbchen heraus und nahm den Filter in den Mund, förderte mit einer kurzen Bewegung sein Feuerzeug zu Tage, schloss allerdings die Augen bevor er die Flamme vor seinen Augen aufleuchten ließ.

Teilweise war ihm der Schutzmechanismus schon in Fleisch und Blut übergegangen.

Mit einem tiefen Atemzug öffnete Sanji seine Augen wieder, blies den Rauch genüsslich und lautlos wieder aus, beantwortete Choppers immer noch strengen Blick mit einem kurzen Schulterzucken und einem anschließenden Kopfschütteln.

Der Elch konnte so viel reden wie er wollte.

Sanji konnte nicht aufhören zu rauchen, mal ganz abgesehen davon, dass seine Kameraden ihn dann sicher innerhalb von Stunden für wahnsinnig oder schwer krank erklärt hätten.
 

Erst jetzt gesellte sich Sanji langsam zu seinen Freunden, wirkte dabei etwas unsicher, was aber niemand zu bemerken schien. Auch Chopper hatte seinen Blick wieder von ihm abgewandt und lauschte der Unterhaltung.

Beinahe beiläufig stellte sich Sanji zu den Anderen an den Tisch und versuchte dem Gespräch zu folgen, was nicht so schwer war, da Nami ganz offensichtlich nicht mehr umzustimmen war.

„Also, dann ist es ja beschlossen!“, tat sie gerade Kund, wobei ein Grummeln von ein paar der Jungs kam, die offensichtlich nicht ganz der Meinung waren, aber auch keinen Widerspruch wagten.

„Unser nächstes Ziel ist die Insel der verlorenen Hoffnungen!“

Pfannkuchen

Sanji konnte wieder mal nicht schlafen. Es war eine dieser Nächte, wo er stundenlang wach lag, nachdachte und doch zu keinem Ergebnis kam.

Sanji hatte es Leid.

Mit diesem Gedanken erhob er sich seufzend aus seiner Hängematte, landete lautlos am Boden, der dank seiner langen Beine nicht weit entfernt war.

Kurz drehte der Koch sich zu seinen Kameraden um, deren Silhouette er bei dem schwachen Mondlicht nicht mal ansatzweise ausmachen konnte.

Doch Ruffys und Lysops konsequentes Schnarchen verriet ihm, dass keiner seinen nächtlichen Ausflug bemerken würde.

Zufrieden über diese Umstände machte sich Sanji im Halbdunkeln auf den Weg zur Tür, doch stieß anstatt sie zu finden mit der Nase voran gegen die Wand.

Schnell legte er eine Hand davor, tastete mit der anderen leise fluchend das Holz ab, auf der Suche nach der Türklinke.

Er war sich sicher, dass sie sonst hier drüben lag, doch immerhin hatte sein kleiner Zusammenstoß Niemanden geweckt, denn das Schnarchen hatte keinen Abbruch genommen.

Als er die Tür endlich gefunden hatte öffnete Sanji sie leise und schloss sie nicht minder vorsichtig hinter sich, um sich unbemerkt davon zu stehlen, was er heute nicht zum ersten Mal tat.

Wie immer führte ihn sein Weg in die Küche, wo er seine Zeit entweder mit Nachdenken oder Kochen verbrachte.

Oft begann er auch schon das Gemüse für den nächsten Tag zu schneiden, damit er morgens etwas mehr Zeit in ihrem abgedunkelten Schlafraum verbringen konnte.

Bisher hatte er das Frühstück schon oft nachts vorbereitet und alle schienen damit zufrieden, dass am nächsten Tag ein gedeckter Tisch vor ihnen stand.

Auch dieses Mal betrat Sanji die Küche, verzichtete darauf das Licht an zu schalten, was ihn eh blenden würde, sondern ging geraden Schrittes auf die Kochstation zu, die er im Mondlicht, welches durch die Tür fiel, noch erkennen konnte. Dort angekommen griff Sanji nach den Streichhölzern, er wusste genau wo sie lagen und entzündete mit einem davon die Kerze.

Schnell glitten die schlanken Finger seiner linken Hand in seine Hosentasche und beförderten eine Zigarette ans Licht, die er mit dem immer noch brennenden Streichholz entflammte.

Erst jetzt löschte Sanji das Feuer, steckte sich die Zigarette in den Mund und zog genüsslich daran.

Doch dieses Wohlbefinden war nur von kurzer Dauer als Sanji seinen Blick aus dem kleinen verhangenen Fenster vor sich warf.

Wie sollte es so nur weiter gehen?

Es fiel ihm jeden Tag immer schwerer so zu tun, als ob alles okay wäre, als ob er keine Sorgen hätte.

Während sich der Rest der Crew auf ihre baldige Ankunft auf der Insel der verlorenen Hoffnungen freute versuchte er immer mehr sich von Allen zurück zu ziehen.

Ob es ein Schutzmechanismus war oder nicht konnte Sanji nicht sagen, doch es beschlich ihn immer mehr die Angst, dass die Anderen heraus finden könnten was mit ihm los war.

Diese Sorge machte es ihm immer schwerer sich vor ihnen normal zu verhalten, verstärkte seine Angst aufzufliegen nur noch mehr.

Es war wie ein Teufelskreis, der ihn immer tiefer zog und Sanji war schon lange nicht mehr in der Lage ihm mit eigener Kraft zu entkommen.

Zwar versuchte Chopper weiterhin sein Bestes, lag mindestens so lange wach wie der Koch, doch bisher hatte er noch keine wirkliche Hilfe in seinen Büchern gefunden und so langsam beschlich sie beide Hoffnungslosigkeit.

Als der Elch vorgeschlagen hatte Robin in die Sache einzuweihen, die sicher schon ihre eigenen Schlüsse aus dem Verhalten des Smutjes gezogen hatte, war Sanji zurück geschreckt und hatte abgelehnt.

Es reichte, dass Chopper Bescheid wusste und ihm so gut Beistand leistete wie es ihm unauffällig möglich war. Da brauchte Sanji nicht noch mehr Leute, die sich um ihn kümmerten, zumal er die Zuwendung lieber von einer anderen Person bekommen hätte, die ihm diese aber nie geben würde und das wusste der Koch.

Sanji war sich nicht sicher, wie lange er seine Maske aus Stärke noch bewahren konnte, wie lange er in der Lage war seine Freunde zu täuschen, zu belügen und ihnen eine heile Welt vor zu spielen.

Plötzlich von einer tiefen Traurigkeit übermannt griff Sanji zu der Zigarette in seinem Mund, löste sie langsam von seinen Lippen, wo sie über die Zeit hinweg bereits angefangen hatte zu haften.

Er atmete noch einmal tief ein, spürte wie sich der rauchige Geschmack des Tabaks in seinen Lungen ausbreitete und ein angenehm taubes Gefühl auf seiner Zunge hinterließ.

Langsam blies Sanji die Luft wieder aus, war kaum in der Lage die feinen Rauchschwaden zu erkennen.

Choppers Worte hingen immer noch in seinem Gedächtnis fest.

Er wusste, dass der Elch ihm verboten hatte weiter zu rauchen, doch wie stellte er sich das vor? Zwar versuchte Sanji immer wieder zumindest in der Nacht seinen Tabakkonsum in erträglichen Mengen zu halten, doch am Tage musste er sich geben wie immer.

Mit einem resignierten Seufzen griff Sanji nach dem Aschenbecher, drückte die kaum herab gebrannte Zigarette darin aus und legte gleichzeitig eine Hand vor sein Gesicht.

Wie sollte er so nur weiter machen?

Alles, was ihm je etwas bedeutet hatte stand auf dem Spiel und er war drauf und dran alles zu verlieren.

Sanjis Hand ruhte inzwischen nicht mehr vor seinen Augen, sondern hatte sich in den Stoff seines Hemdes gekrallt, der direkt über seinem Herzen lag.

Wie lange konnte er mit diesem Schmerz wohl noch leben?

Verzweifelt sank Sanjis Oberkörper auf die Platte vor sich, den Kopf hatte er in seinem Arm versteckt und ein leises Schluchzen drang über seine Lippen.

„Verdammt!“

„Ich wusste doch, dass du hierher kommen würdest...“
 

Wie ein Blitz fuhr es durch Sanjis Körper, als er die Stimme vernahm, riss die Augen weit auf und hatte innerhalb von Sekunden seine gewohnte Körperhaltung angenommen.

Stark und unbeeindruckt.

Doch seine Augen verrieten etwas anderes, suchten den Raum beinahe panisch nach dem Besitzer der Stimme ab, den Sanji natürlich schon längst erkannt hatte.

Trotzdem war er erst in der Lage Zorro von dem dunklen Holz zu unterscheiden, als dieser anfing sich zu rühren.

Sofort schossen Sanji zwei Gedanken durch den Kopf: Wie lange saß Zorro schon da und wie viel hatte er mitbekommen?

Doch er ging mal vom Schlimmsten aus.

Ein grimmiger Ausdruck trat auf sein Gesicht, der seiner Meinung nach am Besten zu den Reaktionen des alten Sanjis passte.

Es war wirklich schwer sich selbst zu belügen.

„Was machst du denn hier, Alge?“

Doch Zorro schien unbeeindruckt, verharrte weiterhin in der Pose, die er schon vor Stunden angenommen hatte, in der sicheren Gewissheit, dass sein Nakama früher oder später hier auftauchen würde.
 

Sanji gab ihm einfach nur Rätsel auf.

Das, was er gerade gesehen hatte war eine völlig andere Seite des Kochs, die er bisher nicht bewusst wahr genommen hatte, doch etwas damit anzufangen wusste er auch nicht so recht.

So erhob sich Zorro nach langem Zögern von seinem Platz, trat auf den Smutje zu, der instinktiv die gleiche Anzahl an Schritten in die andere Richtung machte.

Da Sanjis Beine länger waren als Zorros und sie sich somit immer weiter voneinander entfernten, hielt Zorro nach kurzer Zeit inne.

Auch Sanji blieb stehen.

„Ich hab auf dich gewartet.“, beantwortete der Schwertkämpfer nun endlich Sanjis Frage.

Dieser wirkte deutlich angespannt und musste schwer schlucken.

Die ganze Sache bescherte Sanji ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und ein Gefühl Platzen zu müssen in seiner Brust. Es war seltsam Zorro so etwas sagen zu hören, mit diesem ungewohnten Unterton in seiner Stimme.

Überhaupt war die ganze Situation zwischen ihnen gerade ungewohnt, denn Sanji konnte an einer Hand abzählen, wie viele Momente er allein mit dem Schwertkämpfer verbracht hatte, wo sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel wollten.

Doch dieser schien nicht die geringsten Absichten zu haben ihn anzugreifen, worüber Sanji auch froh war.

Gleichzeitig fragte er sich aber, was Zorro nun von ihm wollte und was seine nächsten Worte sein würden.

Er hatte eine böse Vorahnung...
 

Zorro schien von den Zweifeln und Ängsten des Kochs nichts mit zu bekommen, denn er stand lässig da, die Hüfte zu einer Seite gekippt, seine Arme vor der Brust verschränkt und seufzte tief, schüttelte den Kopf, seine Augen fest auf den Koch gerichtet.

Sanji wurde schnell rot unter dem intensiven Blick des Schwertkämpfers, den er sogar bei dem schlechten Licht erkennen konnte, wand seinen eigenen Kopf zur Seite, so war ihm doch bewusst, dass Zorro ihn deutlich besser sehen konnte und ihm die Röte nicht entgehen würde.

„Es war klar, dass du früher oder später hierher kommst, schließlich hast du das die letzten Nächte auch gemacht...“

Sanji musste erneut schwer schlucken.

Oh nein, dies nahm definitiv keine guten Züge an.

„... nachdem du dich stundenlang über mir in der Hängematte rum gewälzt hast. Wer soll denn so schlafen können?“, beendete Zorro seinen Satz.

Sanji musterte den Schwertkämpfer misstrauisch, erst verwirrt von seinen Worten, doch die Erkenntnis machte sich schnell in ihm breit.

Darum ging es ihm also...

Dann hatte er vielleicht doch noch eine Chance das Blatt umzudrehen.

„Ach, tut mir Leid, dass ich dich gestört habe.“, kam es ironisch und mit einem frechen Grinsen über Sanjis Lippen, doch tief in sich drin dachte er etwas ganz anderes, empfand sogar eine Art leichtes Glücksgefühl, dass der Schwertkämpfer sich für ihn interessierte.

Zorros Blick hingegen verfinsterte sich.

Verkaufte der Koch ihn gerade etwa wieder für blöd?

„Ja, pass lieber auf... Irgendwann beiß ich dir noch in den Arsch, wenn du schon die ganze Zeit über mir rum zappeln musst.“
 

Das war zu viel.

Mit einem Schlag war das Glücksgefühl verschwunden und Sanjis Gesicht nahm stattdessen einen verdammt tiefen Rotton an, der zuverlässig verriet, wie peinlich ihm das alles hier gerade war, doch Zorro machte keine Anstalten ihn zu erlösen, sondern trat sogar noch einen Schritt näher, den Sanji diesmal nicht zurück wich.

Zorro musterte sein Gegenüber genau.

Er schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn Sanjis Gesichtsfarbe machte deutlich, was er über die ganze Sache dachte.

Der Koch war ihm manchmal einfach nur ein Rätsel.

Schließlich hatte er zwei junge Damen an Bord, die genau in sein Beuteschema fielen und trotzdem schienen seine Hormone bei diesen simplen Worten verrückt zu spielen, denn Ärger konnte er in Sanjis Gesicht nicht lesen, was ihn verwunderte.

Wieder einmal fragte er sich wo der kämpfende Sanji so plötzlich hin verschwunden war, denn zurück gelassen hatte er nur diese billige Kopie, eine leere Hülle, die verzweifelt versuchte sich vor ihnen Allen zu beweisen...

Doch Zorro wollte den echten, den alten Sanji wieder, der sich mit ihm prügelte, ihn beschimpfte, ihn hasste, ihn verfluchte und... ihn liebte...

Natürlich waren dem Schwertkämpfer die Blicke nicht entgangen, die ihn noch vor kurzer Zeit so oft beobachtet hatten, ob beim Training, beim Essen oder auch einfach nur beim Schlafen und er musste sagen: Er vermisste sie!

Denn von einem Tag auf den anderen waren sie verschwunden und würden wohl auch nie wieder zurück kehren, das hatte er inzwischen begriffen.

Was mit dem Koch passiert war wusste er nicht, doch er wollte es raus finden, darum hatte es sich Zorro heute in der Küche bequem gemacht und gewartet was passieren würde, wenn Sanji kam.

Und es hatte sich wirklich gelohnt die halbe Nacht auf der kleinen Bank zu verbringen, denn jetzt kannte er eine Seite an Sanji, die er bisher wohl Niemandem gezeigt hatte, eine schwache Seite, vielleicht seine wahre Seite?

Inzwischen ließ sich jedoch nichts mehr davon entdecken, als wäre sie nie da gewesen, vielleicht nur eine Illusion, die ihm die Nacht spielte?

Gern hätte Zorro noch einen Blick hinter Sanjis Fassade geworfen, doch dieser ließ es nicht mal ansatzweise zu, hatte sich inzwischen wieder so weit abgekühlt, dass er einen klaren Gedanken fassen konnte und endlich in der Lage war zu kontern.

„Willst du mich anmachen, oder was?“, fragte er mit Wut in der Stimme, die jetzt zu einem Teil nicht mal gespielt war.

Er war wirklich sauer auf den Schwertkämpfer, der sich so einen Spaß mit seinen Gefühlen erlaubte, ob es nun beabsichtigt war oder nicht.

Als ob er nicht so schon genug Sorgen hätte musste ihn der Säbelrassler natürlich auch noch aufziehen.

Sanji konnte spüren, wie sich seine Hände langsam zu Fäusten ballten, die kurz darauf vor Spannung zu zittern anfingen.
 

Zorro blieb davon unbeeindruckt, beobachtete den Smutje interessiert, wie verschiedene Emotionen über sein Gesicht huschten, von denen der wohl selber nichts mit bekam.

Ruhig ließ der Schwertkämpfer den Blick über Sanjis Körper wandern, der sich daran nicht im Geringsten störte, was Zorro schon leicht überraschte.

Er hätte wetten können dass der Koch wieder einen Wutanfall bekommen würde oder zumindest erneut rot anlief, doch in Wirklichkeit war dieser nur nicht in der Lage die feine Augenbewegung Zorros in dem schlechten Licht zu erkennen, das ihm eh schon die ganze Zeit Streiche mit den sich abwechselnden Schatten spielte.

Zorro beschloss derweil Sanji eine Antwort auf seine provokative Frage zu geben, die noch immer im Raum hing.

„Und wenn es so wäre?“, wollte er wissen, wobei keine Emotion in seiner Stimme mit schwang.

Er war sich selber unsicher, ob er das nun wollte oder nicht.

Irgendwie übte der Koch auf ihn eine ungewohnte Anziehungskraft aus, der er, wenn er ehrlich war, gerne mal nachgehen würde.

Doch etwas in ihm verhinderte, dass er dem Instinkt folgte.

Wahrscheinlich nannte man es Menschenverstand, den ihm der Smutje so oft anzweifelte.

Zorro wusste, dass es nicht normal war, dass sie sich begehrten, schließlich waren sie beide Männer, doch ihm war es eigentlich egal.

Oft stand der Schwertkämpfer einfach nur da, schaute aufs Meer hinaus, sich Sanjis Blicke dabei durchaus bewusst und überlegte, was aus ihnen werden sollte.

Er war sich ziemlich sicher, dass der Koch etwas an ihm fand, ihn zumindest nicht so sehr verabscheute, wie er es alle immer Glauben machen wollte, doch etwas schien es zu geben, was ihn daran hinderte seine Meinung offen zu sagen.

Dass es Zorro selbst war, auf die Idee war er bisher noch nicht gekommen.
 

Sanji stand immer noch an Ort und Stelle.

Seine Gefühle fuhren mit ihm Achterbahn, rauf, runter, rauf, Looping, runter...

Gerade herrschte ein ziemliches Durcheinander in ihm, was ihm das Denken nicht einfacher machte und schon bald konnte er sein Blut in den Ohren rauschen hören.

Zorro trieb ihn hier in den Wahnsinn und es schien ihm nicht einmal aufzufallen!

Doch das Schlimmste war, dass Sanji wusste, dass es dem Schwertkämpfer nicht ernst war.

Also reagierte er, wie er es immer tat: Mit einer herablassenden Antwort.

„Da muss ich dich enttäuschen, Kaktuskopf. Nami-Schatz hat deutlich mehr zu bieten als du, also schlag dir sowas gleich aus dem Kopf! Ist ja ekelhaft!“, fuhr er ihn an.

Es schmerzte Sanji sowas zu sagen, doch es war sein altes Ich, den alle kennen gelernt hatten, es war die Rolle, die er sich selber zugeteilt hatte und zu der er nun stehen musste.

Ein Zurück gab es nicht mehr.

Und somit verschränkte Sanji seine Arme vor der Brust und musterte Zorro mit einem kühlen Blick.

Er würde ihn eh nie haben können...

Das wusste er...
 

Zorro musterte sein Gegenüber.

Gern hätte er gewusst, was dem Koch durch den Kopf ging.

Er war so anders als sonst, viel kühler und abweisender, doch gleichzeitig wirkte er furchtbar zerbrechlich und gepeinigt.

Bei Sanjis Antwort konnte er sich ein Lächeln allerdings nicht verkneifen.

Ja, es war eine typische Antwort, wie sie zu ihm gehörte, doch das Feuer loderte einfach nicht mehr in seiner Stimme mit.

Wenn er jedoch das alte Spiel spielen wollte, so sollte er es bekommen, Zorro konnte warten, bis Sanji den ersten Schritt von sich aus machte!

„Keine Sorge, Gemüseputzer! Würd mir im Traum nicht einfallen.“, giftete er also zurück und nahm ebenfalls seine alte Haltung gegenüber Sanji ein, legte dabei als Drohung eine Hand auf den Knauf seines Schwertes.

„Aber was gedenkst du nun zu tun?“, kam es fast provozierend über Zorros Lippen.

Die Antwort des Kochs wartete er gar nicht ab, sondern drehte sich um und steuerte zurück zu der Bank, auf der er vorhin schon gesessen hatte.

Mit einem Seufzen setzte Zorro sich hin.

Das war alles ziemlich anstrengend, stressig und noch dazu völlig unnötig.

Doch er wollte Sanji nicht enttäuschen.

„Wo ich jetzt schon mal wach bin ist es ja wohl das Mindeste, dass du mir was kochst! Ich sterbe vor Hunger!“, beschwerte er sich laut bei dem Koch, der aus Zorro nicht schlau wurde.

Es war, als hätte der Schwertkämpfer einen Entschluss gefasst, von dem er keine Ahnung hatte.

Doch Sanji war zufrieden, so benahm sich Zorro endlich wieder normal ihm gegenüber und er wusste, wie er ihn zu nehmen hatte.

„Vergiss es, Spinatschädel! Es gab Abendbrot und das muss auch für dich reichen!“, gab er genervt zurück, versuchte seine Gesichtszüge wieder vollends unter Kontrolle zu bringen, was ihm mit der Zeit auch gelang.
 

Zorro verengte seine Augen, starrte Sanji wütend aus ihnen an.

Ja, so kannten sie sich...

Jeder spielte dem Anderen etwas vor, keiner von ihnen konnte zugeben was er empfand, so würden sie sich wohl bis ans Ende ihres Lebens streiten, doch es war okay, Zorro hatte sich damit abgefunden.

„Wenn unser verfressener Kapitän wenigstens etwas für seine Crew übrig lassen würde, aber er spachtelt ja alles selber in sich rein! Du bist auch schon ganz abgemagert, kämpfst du deswegen nicht mehr!?“, gab Zorro von sich, biss sich allerdings im nächsten Moment auf die Zunge damit er nicht weiter sprach.

Der letzte Satz war wie von selbst über seine Lippen gekommen und schnell versuchte er davon abzulenken, hoffte dass der Koch darauf eingehen würde.

„Also mach mir endlich was! Pfannkuchen wären gut!“

Mit diesen Worten lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss seine Augen, wollte Sanjis Reaktion nicht sehen, glaubte eh nicht, dass der Andere ihn angreifen würde.
 

Sanji konnte spüren wie ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht wich, erst die Zornesröte und zum Schluss seine sowieso schon blasse Hautfarbe.

Hatte er sich gerade verhört, spielten ihm nun, neben seinen Augen, auch noch seine Ohren Streiche?

Hatte Zorro wirklich gesagt, dass er abgemagert war?

Okay, es stimmte, dass Sanji in letzter Zeit immer weniger runter bekam, die Sorgen belasteten ihn doch ziemlich und auch seinen Gürtel hatte er schon ein Loch enger geschnallt, doch dass es dem Schwertkämpfer auffallen würde hätte er nie gedacht.

Gerade wollte Sanji zu einer Antwort ansetzen, auch wenn er sich noch nicht sicher war wie diese ausfallen würde, als Zorro weiter sprach als wäre nichts gewesen.

Der Koch stockte.

Was war das nur heute zwischen ihnen?

Es war, als würden sie sich gegenseitig etwas vorspielen und immer wieder ihren Text vergessen, doch Sanji wüsste nicht, was Zorro zu verbergen hatte.

Das regte ihn auf, was hatte der Schwerkämpfer sich nur wieder in den Kopf gesetzt?

„Pfannkuchen! Du willst Pfannkuchen haben? Bin ich dein Küchenmädchen, oder was?“, schrie er den Schwertkämpfer an, machte drohend einen Schritt auf ihn zu, doch Zorro reagierte nicht.

Wütend biss sich Sanji auf die Unterlippe und... griff nach einer Pfanne.

„Schön, aber wehe das wird hier zur Gewohnheit, dann werd ich persönlich dafür sorgen, dass etwas Gift seinen Weg in den Teig findet!“, drohte er, war sich jedoch bewusst, dass er es niemals verwirklichen könnte, egal was Zorro tat.

Dafür liebte er ihn zu sehr.
 

Zorro lächelte.

Nein, heute war es zwischen ihnen definitiv nicht so wie immer.

Wieder einmal fragte er sich wo der Sanji abgeblieben war, der ihn lieber mit Pfannen vermöbeln wollte anstatt ihm, seiner Bitte folgend, mitten in der Nacht Pfannkuchen zu machen.

Als Zorro den Koch in seinem Schrank räumen hörte öffnete er wieder die Augen, musterte den hübschen Po, der ihm automatisch entgegen gestreckt wurde, da Sanji eine Schüssel suchte, die er immer unten aufbewahrte.

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen.

Das gerade war wirklich knapp!

Er hatte gesehen, wie dem Smutje die Farbe aus dem Gesicht gewichen war als ihm der Kommentar über sein Gewicht raus gerutscht war.

Das hatte er nicht geplant und fast wären sie wieder in die Richtung geschwenkt, die sie am Anfang ihres Gesprächs hatten, obwohl Zorro dies doch Sanji zuliebe meiden wollte.

Trotzdem fragte er sich, was dem Blonden so unangenehm war, dass er es unbedingt verbergen musste.

Natürlich wusste Zorro auch, dass er nicht der beste Gesprächspartner war und dass Sanji ihm wahrscheinlich in der Hinsicht nicht vertraute, was ihn ziemlich traurig machte.

Oft genug musste Zorro damit kämpfen sich nichts anmerken zu lassen, vor keinem aus seiner Crew, nicht mal vor Sanji selbst.

Verdammt, er mochte diesen Kochlöffel mit der schlanken Taille, den langen Fingern und dieser Haut wie aus edlem Porzellan!

Er wollte ihn festhalten, ihn umarmen, ihn küssen, ihn beschützen und noch vieles mehr, wenn Sanji es nur zuließe.

Vor ein paar Wochen stand er kurz davor den Smutje endlich beiseite zu ziehen, ihn auf seine Blicke anzusprechen, die er immer mit ihm tauschte, doch an dem Tag war es passiert.

Sanji hatte angefangen mit einem leeren Ausdruck in seinen Augen alle Fenster zu verhängen, hatte Kerzen angezündet und war in eine seltsame Haltung verfallen, die er bis jetzt vor ihnen allen zeigte. Die liebenden Blicke waren von diesem Zeitpunkt an verschwunden.

Zorro wurde fast zerrissen vor Spannung, er wollte wissen was mit dem Koch passiert war, was ihm solche Sorgen bereitete, dass er nicht mehr so leben konnte wie davor, doch er ließ keinen an sich ran.

Auch jetzt war es dem Schwertkämpfer nicht vergönnt offen mit Sanji zu reden, denn dieser hatte deutlich abgeblockt und war momentan dabei den Teig zu rühren.
 

Sanjis Gedanken rasten.

Er hatte Zorro nicht gern im Rücken, wusste nicht was dieser tat, hätte es wohl aber eh nicht sehen können, weshalb er seine volle Konzentration auf den Teig richtete.

Es war schwer genug alle Zutaten bei dem Licht zusammen zu suchen und Sanji hatte es nur geschafft, weil er sich in der Küche auskannte, genau wusste wo alles lag.

Inzwischen verrührte er mit einem Schneebesen Eier, Mehl und Butter, griff mit einer Hand nach der Milch, die er auch fand.

Schnell kippte der Smutje sie dazu.

Er musste wahnsinnig sein Zorro hier Pfannkuchen zu backen!

Mit einem Kopfschütteln griff Sanji nach dem Zucker, zögerte allerdings im nächsten Moment.

Wo standen Salz und Zucker?

Seine Hand glitt immer wieder zwischen beiden Behältern mit dem weißen Inhalt hin und her, konnte sich nicht entscheiden welches das Richtige war und ergriff schließlich die rechte Box.

Mit einem Klacken öffnete Sanji den Deckel, steckte einen Finger hinein und probierte die paar Kristalle, die an seiner Haut haften blieben.

Es war Zucker.

Zufrieden gab Sanji die passende Menge in den Teig und rührte weiter um.

Auch Vanillezucker und Backpulver fanden nach kurzer Überlegung und einer prüfenden Musterung im Schein der Kerze ihren Weg in die Schüssel und wurden verrührt.

Jetzt fehlte nur noch eine Zutat und Sanji öffnete eine kleine Schublade.

Er wusste, dass Zorro besonders gern Pfannkuchen mit Vanillearoma mochte, nicht umsonst benutzte er den Duft als Parfüm und wollte ihm, obwohl es spät in der Nacht war, gern den Gefallen tun.

Mit einem angedeuteten Lächeln auf dem Gesicht schnappte sich Sanji das kleine Fläschchen mit der Vanilleessenz, nahm den Verschluss ab, kippte den Behälter vorsichtig über dem Teig und... stockte.

Sanji konnte nicht sagen, ob ein Tropfen bereits in der Schüssel gelandet war oder nicht, zu unscheinbar war die feine Zutat, als dass er sie mit seinen schlechten Augen hätte erkennen können

/Scheiße.../, schoss es ihm durch den Kopf.

„Eins...“, flüsterte er kaum hörbar und unsicher.

„Zwei...“
 

/Fünf.../, dachte sich Zorro.

Seit einer geschlagenen Minute stand er nun schon hinter dem Koch, der ihn nicht zu bemerken schien oder sich nicht an seiner Anwesenheit störte, was Zorro jedoch nicht glaubte.

Inzwischen beobachtete er, wie die Vanilletropfen munter in den Teig fielen und der Smutje nur jede Dritte vor sich hin murmelte.

Das war wirklich seltsam, denn für gewöhnlich war Zählen für Sanji kein Problem.

Als der sechste Tropfen das kleine Fläschchen verließ beschloss Zorro etwas zu sagen.

„Es reicht, Küchenschabe, oder machst du deine Drohung mich zu vergiften etwa schon wahr?“, zog er den Koch auf, schließlich wurde das von ihm erwartet, doch Sanji fuhr erschrocken zusammen und sprengte einen Meter zurück.

Das war genug, es reichte Zorro endgültig.

„Was zur HÖLLE ist eigentlich VERDAMMT noch mal mit dir LOS, SANJI!?“, schrie er den verstörten Smutje an, der sichtlich überrascht von Zorros Wutausbruch war.
 

Er hatte keine Ahnung was los war.

Sanjis Herz klopfte bis zum Hals, machte ihm deutlich wie sehr Zorro ihn überrumpelt hatte.

Seit wann stand der Schwertkämpfer nun schon hinter ihm und beobachtete ihn? Sanji hatte es gar nicht bemerkt, weder Zorros Schritte, noch seine Blicke oder überhaupt seine Anwesenheit.

Er hatte erwartet, dass der Schwertkämpfer stumm in seiner Ecke sitzen bleiben würde, doch da hatte er sich anscheinend getäuscht.

Dieser schrie ihn jetzt sogar wütend an und Sanji wich, erschrocken über die Worte, noch einen Schritt zurück, spürte wie seine Maske zu bröckeln begann und einem verängstigten, unsicheren Ausdruck in seinen Augen wich.

Er hatte sich also nicht geirrt, dass sein Nakama ihn vorhin auf sein Problem ansprechen wollte.

Doch als Zorro jetzt auf ihn zu kam wich Sanji schnell zurück, signalisierte damit deutlich, dass er weg bleiben sollte, auch wenn dabei kein Wort seine Lippen verließ.

Sein Gegenüber ließ sich jedoch nicht von seinem Vorhaben ab bringen, zu lange hatte er Sanji nachgegeben.

Er wollte nicht mehr Verstecken spielen! Er wollte Antworten, hier und jetzt und er würde dafür sorgen, dass der Koch sie ihm gab, ob freiwillig oder nicht!

Schnell verringerte Zorro den Abstand zwischen ihnen weiter, solange, bis Sanji in seine Falle ging, mit dem Rücken gegen eine Wand stieß und nicht mehr weg konnte.

Sanjis Augen weiteten sich geschockt, als er die Wand in seinem Rücken spürte, drückte sich erst fest an sie, in der Hoffnung Schutz vor Zorro zu finden, ließ jedoch schnell davon ab, als er merkte dass dieser immer noch auf ihn zu kam und warf stattdessen einen schnellen Blick zur Tür.

Doch er war zu weit entfernt, als dass er sie noch rechtzeitig erreicht hätte, das konnte sogar Sanji erkennen.

Lediglich ein großer Schritt trennte Zorro und ihn jetzt noch voneinander und der Koch spürte, wie sein Atem unweigerlich schneller ging.

Die plötzliche Nähe machte ihm Angst und Sanji wollte lieber die Flucht ergreifen, als auf das zu antworten, was der Schwertkämpfer gleich fragen würde.
 

Erst hatte Zorro vor gehabt etwas Abstand zu wahren, um weder Sanji noch sich zu bedrängen, doch als er eine feine Bewegung ausmachen konnte, die in Richtung Tür ging reagierte er blitzschnell, legte auch noch den letzten Rest an Weg zurück und drückte den Koch unsanft mit seinem Körper gegen die Wand, der erschrocken aufkeuchte, seine Augen weit aufriss und Zorro geschockt fixierte.

Damit hatte Sanji definitiv nicht gerechnet und der plötzliche Körperkontakt machte ihm große Angst, sorgte für ein Zittern in seinen Händen, das langsam stärker wurde, bis es auf seinen ganzen Körper über ging.

Er konnte seinen Puls rasen hören und sein Herz bis zum Hals schlagen spüren.

Es war ein unangenehmes Gefühl und Zorros böser Gesichtsausdruck, den er von dieser Entfernung problemlos erkennen konnte, sorgte nicht dafür, dass es ihm in irgendeiner Weise besser ging.

Sanji musste gerade schmerzlich feststellen, dass er den Bogen überspannt hatte und hier wohl nicht mehr raus kommen würde.

Immer noch zitternd wand er seinen Blick von Zorro ab, der nicht einen Zentimeter nach gab, sondern Sanji fixiert hielt.

„Nun antworte endlich! Was ist mit dir los?“, wiederholte Zorro seine Frage, nicht minder aufgebracht als beim ersten Mal, diesmal aber deutlich leiser, doch Sanji schwieg.

„Verdammte SCHEISSE, sprich mit MIR!“

Eine Hand packte Sanjis Kragen, wand sich so lange um den Stoff, bis der Koch Angst bekam Zorro wollte ihn ersticken, doch als der Schwertkämpfer inne hielt war Sanji gerade noch in der Lage Luft zu bekommen.

Erst jetzt bemerkte der Smutje, dass Zorro etwas von ihm abgerückt war, ihn nur noch mit seiner rechten Hand gegen die Wand presste, die linke ruhte neben seinem Kopf an dem harten Holz, versperrte ihm immer noch den Weg und stützte Zorro gleichzeitig.

Diesen hatte kein Zittern gepackt und Sanji fühlte sich wieder einmal schwach, rügte sich innerlich dafür und versuchte mit aller Kraft sich unter Kontrolle zu bekommen.

„Lass mich los, Spinatschädel!“, fuhr er Zorro mit immer noch unsicherer Stimme an, fing an sich unter dem Griff zu winden, legte beide Hände um den starken Arm und versuchte ihn weg zu drücken, was jedoch alles erfolglos blieb.

Zorros Griff lockerte sich nicht, sondern wurde nur noch stärker, bis Sanji seine Hände wieder sinken ließ.

Er hatte verstanden, Zorro würde sich diesmal nicht mit Beleidigungen abwimmeln lassen, also gab Sanji auf, wartete reglos auf sein Schicksal, was wohl früher oder später kommen musste, ließ den Kopf geknickt hängen und schloss resigniert die Augen.
 

Das Letzte was Zorro tun wollte war Sanji dazu zu zwingen, doch er sah keine andere Wahl mehr.

Der Koch würde nicht von selbst reden und wer wusste, wann sie demnächst wieder allein zu zweit sein würden.

In dem Moment spürte Zorro, wie Sanjis aufkeimender Kampfesgeist wieder erlosch und der Körper sich in seinem Griff hängen ließ.

Wut packte Zorro und er riss seinen Arm etwas zu sich, zog den Smutje automatisch mit und donnerte ihn zurück an die Wand, was Sanji ein schmerzverzerrtes Keuchen entlockte.

„Nun wirf endlich deinen Stolz über Bord und sprich mit mir! Was ist mit dir los? Du spinnst doch total!“, schrie er den Koch an, so laut wie er konnte.

Es war Zorro egal, ob sie jemanden weckten, ob sie jemand hörte.

Er konnte und wollte Sanji nicht so gebrochen sehen, das würde er nie akzeptieren, doch Zorro merkte auch, dass er so nicht weiter kam.

Natürlich hatte er die Möglichkeit seinen Nakama grün und blau zu schlagen, doch eine Antwort würde er im Gegenzug immer noch nicht erhalten.

Einen Entschluss fassend öffnete Zorro plötzlich seine Faust, ließ Sanji damit los, der erschrocken sein Gleichgewicht suchen musste, aber innerhalb von Sekunden wieder aufrecht vor Zorro stand.

Ein unsicherer Blick streifte das harte Gesicht des Schwertkämpfers, der sich immer noch vor Sanji aufgebaut hatte.

„Gut, wenn du nicht mit mir reden willst, dann schätze ich mal es geht um ein Frauenzimmer, dein niedliches Nami-Schätzchen vielleicht?“, gab Zorro von sich.

Es war der einzige Weg, der ihm noch einfiel überhaupt etwas aus Sanji heraus zu bekommen.

Provokation.
 

Der Smutje stand nervös vor Zorro, fühlte sich in die Ecke gedrängt, auch wenn dieser jetzt immerhin nicht mehr dabei war ihm die Luft abzuschnüren.

Sein Herz raste, wollte sich gar nicht mehr beruhigen und sein Kopf schmerzte.

Schon lange war Zorro nicht mehr so grob zu ihm gewesen, hatte Sanji auf kaltem Fuß erwischt, der seine Unachtsamkeit jetzt mit Kopfschmerzen büßte.

Immerhin hatte das Zittern nachgelassen und Sanji konnte sich wieder mehr auf Zorro konzentrieren.

Er verstand nicht, warum der Ältere ihn losgelassen hatte, doch bei Zorros nächsten Worten wurde ihm schnell klar, was der Schwertkämpfer dachte.

Sanji bis sich auf die Lippen um sich nichts anmerken zu lassen und wieder kam der Instinkt in ihm hoch sich zu verstecken, hinter einer dicken Wand, die keiner durchdringen konnte.

„Lass Nami aus der Sache raus!“, keifte er Zorro an, der sich wieder einmal unbeeindruckt zeigte, die Arme inzwischen vor der Brust verschränkt hatte.

„Also liege ich richtig?“, fragte der Schwertkämpfer nach, ohne dabei eine Gefühlsregung zu zeigen, musterte Sanji ganz genau.

„Ich dachte mir schon, dass diese ganze Sache mit den Kerzen und deiner Geheimniskrämerei nur dazu gut ist endlich mal wieder eine Frau ins Bett zu kriegen. Die Wochen auf See können ziemlich einsam sein, so ganz ohne Liebchen, nicht wahr?“

Ein Grinsen stahl sich auf Zorros Gesicht.

„Tja, so ist das bei uns Männern halt. Wenn wir unbedingt wollen ist uns jedes Mittel recht, oder? Ich hoffe du kannst es Nami wenigstens ordentlich besorgen?“

Wenn das Sanji nicht aus seiner letzten Reserve lockte, dann wusste Zorro auch nicht weiter.

Seinen Blick hatte er schon lange am Körper des Smutjes nach unten geschickt, beobachtete jetzt seine Beine.

Er rechnete fest mit einem Tritt des Kochs, woraufhin ihn wüste Beschimpfungen treffen würden, doch Zorro war vorbereitet, würde den Angriff über sich ergehen lassen und hoffen, dass Sanji sich in seiner Wut endlich öffnete.
 

Mit einem klatschenden Geräusch landete Sanjis Hand in Zorros Gesicht.

Tränen traten dem Smutje in die Augen, die kurz davor standen über seine Wangen zu laufen und ein unkontrollierbares Zittern hatte seinen Körper erneut gepackt, doch diesmal war es keine Angst sondern Schmerz.

Die harten Worte des Schwertkämpfers hatten ihn tief getroffen, seine Mauer eingerissen, doch anstatt den alten Sanji zu wecken hatte es sein innerstes Ich ans Tageslicht geholt, den verletzten Sanji, der bald all seine Träume begraben musste und den Niemand verstand.

Endlich fand er seine Sprache wieder.

„Sag so etwas NIE WIEDER!“, schrie er Zorro an, mit aller Kraft die seine Stimme her gab.

„Du hast doch ÜBERHAUPT keine Ahnung, wie es IN MIR aussieht! Wie konnte ich auch nur ANSATZWEISE daran denken mich dir ANZUVERTRAUEN? Du gefühlloser ARSCH, ich HASSE dich!“

Mit diesen Worten schlug Sanji Zorros Arm weg, der völlig perplex war und sich nicht mal dagegen wehrte.

War das gerade wirklich passiert?

Langsam führte Zorro eine Hand zu seiner Wange, die zu brennen angefangen hatte.

Ja, es war definitiv kein Traum, dafür waren die Schmerzen zu real.

Sanji hatte ihn voll erwischt, nie hätte Zorro mit einer Ohrfeige gerechnet, hatte nicht mal die Hand auf sich zu kommen sehen.

Schnell fixierte er den Smutje, der völlig aufgelöst vor ihm stand.

Mit Schrecken konnte Zorro Tränen in den Augen seines Gegenübers sehen, der diese mit aller Kraft zurück zu halten schien. Das hatte er nicht gewollt.

Die Worte, die ihm entgegen geschrieen wurden nahm Zorro erst nicht auf, zu sehr hatte sich dieses Bild in ihn eingebrannt.

Da war sie wieder.

Sanjis verletzte Seite, die schwache gebrechliche Person, die er erst heute Abend kennen gelernt hatte.

Zorro musste schwer schlucken, spürte einen dicken Klos im Hals.

Dass der Koch weinen würde hätte er nicht gedacht, fühlte sich gerade mit der Situation überfordert, wusste nicht was er sagen oder tun sollte, doch Sanji nahm ihm diese Entscheidung ab, als er erneut mit der Hand ausholte.

Zorro schloss die Augen, wusste dass Sanji alles Recht der Welt hatte dies zu tun und wartete auf den Schlag... doch dieser blieb aus.

Als ein Schluchzen an sein Ohr drang öffneten sich Zorros Augen automatisch, fixierten den Koch, der sich vor ihm zusammen gekrümmt hatte, die eine Hand immer noch erhoben, die andere vor den Mund gelegt um das Geräusch seines Schluchzens zu dämpfen.

Schnell konnte der Schwertkämpfer die Tränen sehen, die nun unaufhaltsam über Sanjis Wangen liefen, sich an seinem Kinn sammelten und von dort aus zu Boden tropften.

Der schmerzhafte Stich in seinem Herz ließ Zorro gequält Stöhnen, doch war er noch in der Lage seine Gefühle etwas besser zu verbergen, wobei auch er in sich die Tränen aufsteigen spüren konnte.

Er musste das jetzt schnell hinter sich bringen.

Langsam hob Zorro eine Hand.

„Sanji...“

„FASS MICH NICHT AN!“
 

Seine Gefühle spielten verrückt, sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, sein Gehirn hatte sich ausgeschaltet, sein Herz fühlte sich an als würde es jeden Moment versagen, Tränen rannen ihm unaufhaltsam über die Wangen und er war kaum noch in der Lage zu atmen.

Sanji hatte das Gefühl sterben zu müssen.

Er musste hier weg, hielt es keine Sekunde länger bei dem Schwertkämpfer aus, der ihm all diese Schmerzen bereitete.

Mit letzter Kraft richtete Sanji sich auf, hoffte inständig, dass ihn seine Beine noch tragen würden und stieß sich von der Wand ab.

Zorro hielt ihn nicht fest, machte nicht einmal den Versuch ihn aufzuhalten, starrte ihn nur entgeistert an, war sichtlich überfordert mit der Situation.

Sanji nutzte seine Chance, rannte an dem Schwertkämpfer vorbei und hatte innerhalb von Sekunden die Küche verlassen, rannte einfach weiter, hatte keine Ahnung wohin ihn seine Beine führten.

Dass Zorro ihm aus dem Raum gefolgt war bekam Sanji gar nicht mit, stürmte stattdessen die kleine Treppe herunter, geriet allerdings über die letzte Stufe ins Straucheln, fing sich noch im Lauf und steuerte wie selbstverständlich auf die Tür zu den unteren Decks der Lamb zu.

Es gab nur einen Ort, wo er jetzt Ruhe haben würde und Sanji wusste, wo er diesen finden konnte, riss ohne Rücksicht auf Verluste die Tür auf, rannte einfach weiter, bis er an Choppers Arztzimmer angekommen war, fand seinen Weg durch die geöffnete Tür und schmiss sie hinter sich lautstark zu.

Es war egal wen er geweckt hatte, es war egal wer kommen würde, es war alles egal!

Was zählte sein Leben so schon noch?

Es war alles vorbei, sinnlos, wertlos, verloren!

Immer noch weinend legte Sanji seine Hände vor sein Gesicht, schluchzte herzzerreißend und brach endgültig unter der Last zusammen, die er einfach nicht mehr allein tragen, aber auch Niemandem aufbürden konnte.
 

Inzwischen hatte sogar Zorro die Kontrolle über sich verloren, auch wenn dies bei ihm anders ausfiel als bei Sanji.

Eine tiefe Trauer hatte sich in das sonst so harte Herz des Schwertkämpfers geschlichen, das Bild von Sanji schwebte immer noch in seinem Kopf herum.

So hatte er den Smutje definitiv noch nie gesehen und wollte es auch nie wieder tun.

Langsam drehte Zorro sich um, verschwand von der Reling und ging zurück in die Küche.

Er war Sanji nicht weiter gefolgt, der Koch hätte ihn eh nicht mehr an sich ran gelassen, das wusste Zorro und so lenkten ihn seine Schritte wieder in die Kombüse der Lamb.

Mitten im Raum blieb Zorro stehen, ließ seinen Blick langsam umher schweifen.

Er musterte die kleine Bank mit dem Tisch, wo Sanji und er sich oft gestritten hatten, fasste kurz darauf die Kerzen ins Auge, die Sanji immer anzündete, ließ seinen Blick über die Kochstation wandern, wo immer noch der Teig stand, den Sanji extra für ihn angerührt hatte.

Pfannkuchen würde er wohl heute nicht mehr bekommen, doch Zorro war der Appetit ordentlich vergangen.

Alles in diesem Raum erinnerte ihn an den Smutje und an den Ausdruck auf seinem Gesicht, als er weggerannt war.

Zorro ballte eine Hand zur Faust, bis sie vor Spannung zitterte.

Er wusste immer noch nicht, was Sanji nun so bedrückte, das Ganze hatte nur noch mehr Fragen aufgeworfen, auf die er keine Antwort fand.

Mit einem wütenden Schrei holte Zorro aus, fegte die Schüssel mitsamt brennender Kerze vom Tisch, die am Boden mit einem kurzen Zischen erlosch.

Schwer atmend beobachtete der Schwertkämpfer, wie Wachs und Teig aus ihren Behältern liefen und sich auf dem Holz verteilten, dort allerdings schnell zur Ruhe kamen.

Ohne zu zögern drehte Zorro sich um und stampfte den Weg zurück zu ihrem Schlafraum, schloss dabei gleich noch die Tür, die Sanji weit aufgerissen stehen gelassen hatte und legte sich in seine Hängematte.

Das Bett des Kochs war leer, das konnte der Schwertkämpfer mit einem Blick feststellen und das sonst so konsequente Schnarrchen in ihrem Raum hatte aufgehört.

Wütend drehte Zorro sich auf die Seite, zog die Decke bis über den Kopf, wollte nichts von dem mitkriegen was um ihn rum passierte, doch Schlaf würde er wohl die ganze Nacht nicht finden.
 

Sein Schluchzen war versiegt, nur stumme Tränen rannen Sanji noch über die Wangen.

Inzwischen hatte er sich von der Tür weg bewegt, sein Kopf ruhte auf dem Krankenbett, sein Körper saß noch immer zitternd am Boden.

Langsam schloss Sanji die Augen, hörte auf Choppers beruhigende Worte, die ihm der Elch wie selbstverständlich zuflüsterte.

Ihre Bedeutung war ihm egal, er lauschte nur der leisen Stimme, die ihn langsam, fast unbemerkt, in den Schlaf wiegte.

Der Schatz des flammenden Vogels

Zwei Tage waren vergangen, seit Zorro zuletzt ein Wort mit Sanji gesprochen hatte und eine unwirkliche Ruhe hatte sich über die Lamb gesenkt, die nicht nur dem Schwertkämpfer zu schaffen machte.

Die Stille auf dem Schiff schien an dem Gemüt von Jedem zu nagen, so verließ Ruffy seinen Lieblingsplatz am Bug immer öfters um mit einem besorgten Gesichtsausdruck wortlos über das Schiff zu wandern.

Lysop hatte aufgehört an seinen Erfindungen zu basteln, sondern lehnte meist Däumchen drehend an der Reling, den Blick Richtung Himmel gelenkt, von dem beständig dicke Schneeflocken auf das Deck fielen und dort liegen blieben, eine weiße Decke hinterließen.

Robin hatte angefangen Medizinbücher aus ihrer Sammlung zu lesen, hielt sich dabei in der meist leeren Küche auf und wollte offiziell nicht gestört werden.

Chopper war kaum noch zu sehen, verbrachte der Elch doch seine meiste Zeit unter Deck bei dem Koch, der das Arztzimmer nur noch verließ um gelegentlich etwas Warmes zum Mittag für die restliche Crew vorzubereiten.

Auch Namis Begeisterung hielt sich in Grenzen, obwohl die Freunde die Insel der verlorenen Hoffnungen noch heute erreichen sollten, die ihnen ungeahnten Reichtum versprach.

Sie alle hatten den Streit zwischen Sanji und Zorro mit bekommen, auch wenn keiner wusste worum es ging, doch fragen trauten sie sich auch nicht.

Zwar versuchte Zorro standhaft sich so zu benehmen wie immer, doch auch ihm gelang dies nicht.

Zu sehr beschäftigten ihn Sanjis Worte, die ihm der Blonde mit Tränen in den Augen entgegen geschrien hatte und das Schlimmste war: Sanji hatte Recht.

Zorro verstand nicht, was in dem Jüngeren vor ging, was ihn beschäftigte und warum er sich plötzlich so vor ihnen verschloss.

Doch immerhin hatte er bemerkt, dass Sanji auch zu den anderen so komisch war, denn keiner außer Chopper, und vielleicht Robin, schienen eingeweiht zu sein, was Zorro nur noch mehr Sorgen bereitete.

Es handelte sich also wahrscheinlich um etwas wirklich Ernstes, dass Sanji sich nicht mal seinen Freunden, seinen Nakama, seiner Crew anvertrauen konnte, die mit ihm so viele Abenteuer erlebt hatten.

Mit einem Seufzen wand sich Zorro vom Meer ab, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, die schon den ganzen Tag von dem leichten, aber eisigen Wind der Grand line umspielt wurden.

Die ganze Sache machte ihm mehr zu schaffen als gedacht, bereitete ihm Kopfschmerzen und laugte ihn aus, sorgte aber doch dafür, dass er abends trotz aller Erschöpfung keine Ruhe finden konnte.

Immerhin zu einem Entschluss hatte es der Schwertkämpfer innerhalb der letzten zwei Tage gebracht: Er liebte Sanji, genauso wie der Andere ihn noch vor kurzer Zeit geliebt hatte, doch Zorro würde nicht so einfach aufgeben!
 

"Komm schon, Sanji. Du schaffst das bestimmt.", versuchte Chopper dem Blonden Mut zu machen, der, wie die Tage zuvor schon, zusammengesunken auf dem Bett saß und zu Boden starrte.

Es tat ihm weh seinen Nakama so zu sehen, völlig fertig und mit fast keinem Lebenswillen mehr.

Der Streit mit Zorro nahm ihn doch mehr mit, als Chopper anfangs gedacht hatte.

Auch er war aus dem Schlaf geschreckt, als es über ihnen an Deck laut wurde und kurz darauf war jemand an ihrem Schlafraum vorbei gestürmt.

Augenblicklich hatte sich Chopper in seiner Hängematte aufgesetzt und festgestellt, dass weder Sanji noch Zorro im Zimmer waren. Sofort hatte er eine Ahnung was passiert war und so verließ der Arzt unter den wachsamen Blicken von Ruffy und Lysop ihren Schlafraum, sich durchaus bewusst, dass das ganze Schiff nun wach war.

Doch das störte Chopper nicht, sein Weg führte ihn ohne Umschweife ein Stockwerk tiefer, wo er die Tür zu seinem Behandlungszimmer geschlossen vor fand, ein lautes Schluchzen dahinter vernehmen konnte.

Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen und noch mehr Bitten eingelassen zu werden hatte Sanji auch endlich die Tür geöffnet und Chopper an sich ran gelassen.

So aufgelöst hatte er seinen Freund noch nie gesehen und sein Zustand hatte sich bis jetzt kaum gebessert.

Immer noch sah oder hörte er oft, wie Sanji weinte, manchmal ohne ersichtlichen Grund, doch er schätzte, dass es einfach zu viel für den Koch war.

Zwar hatte sich seine Sehkraft die letzten zwei Tage kaum verschlechtert, doch Chopper wusste, dass es so nicht bleiben würde.

Hier hatte er unter Kontrolle, wie viel Sanji rauchte, konnte ihn genau kontrollieren.

Der Arzt hatte ihm erklärt, dass Rauchen die Gefäße verengt und somit zu einer verminderten Durchblutung führt, was vor allem die feinen Arterien der Augen und Finger betrifft, doch so ganz zu verstehen schien Sanji dies nicht.

Vielleicht war es ihm auch egal, das konnte Chopper nicht sagen, aber die Zigaretten hatte er ihm strengstens eingeteilt und ließ sich zu keiner Ausnahme erweichen.

Doch irgendwie wurde Chopper das Gefühl nicht los, dass Sanji damit wieder einen Teil seines Lebens verloren hatte, der ihm sehr wichtig war, warum wusste der Elch nicht.

So stand er ständig im Konflikt mit sich selbst, was wohl das Beste für Sanji war und wie er ihm noch mehr helfen konnte, als nur seelischen Beistand zu leisten und Ermittlungen anzustellen.

Auch Robin hatte sich inzwischen eingeschaltet, neutral ihr Wissen angeboten und führte momentan Nachforschungen in ihren Büchern durch, bislang jedoch ohne Ergebnisse.
 

Sanji hob seinen Kopf, musterte Chopper mit gemischten Gefühlen, die sich deutlich in seinem Gesicht wieder spiegelten.

Er fühlte sich traurig, bedrückt, niedergeschlagen, allein und hilflos.

Alles zusammen rief in ihm ein Gefühl hervor, als wäre er Hunderte von Kilos schwer und konnte einfach keine Kraft mehr aufbringen sich zu erheben.

Die Sache mit Zorro lag ihm schwer im Magen.

Es tat ihm Leid, dass er den Schwertkämpfer geschlagen und ihn beschimpft hatte, andererseits spürte er auch eine Wut gegenüber Zorro, dass er ihn so bedrängt hatte.

Trotzdem wäre Sanji nie von sich aus auf den Gedanken gekommen, dass der Ältere überhaupt bemerken könnte, wie er sich verändert hatte.

Das überraschte ihn schon sehr und sorgte zusätzlich dafür, dass sich Sanji unsicher war, was er nun denken sollte.

Doch momentan beschäftigten ihn noch viel mehr Dinge, als nur der Streit mit Zorro.

Er wusste inzwischen, dass Chopper Robin ins Vertrauen gezogen hatte und war sich bis jetzt immer noch unsicher, ob er froh darüber sein sollte oder nicht, fühlte sich verraten von dem Arzt und zugleich erleichtert eine weitere Hilfe gefunden zu haben.

Außerdem war ihm bewusst, dass inzwischen auch der Rest der Crew bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte, Sanji erkannte es an ihren Blicken, die er teilweise zwar nicht sehen, dafür aber umso deutlicher spüren konnte.

Es war ein unangenehmes Gefühl von ihnen gemustert zu werden, mit einer Mischung aus Sorge und Unverständnis.

Keiner wusste, wie er sich innerlich wirklich fühlte und hätte ihm einer das Gegenteil beweisen wollen, so hätte Sanji ihm nicht geglaubt.

Der Koch hob seufzend seinen Blick, als Chopper ihn erneut ansprach, da er auf seinen Satz nicht geantwortet hatte.

"Ich weiß, dass es dir schwer fällt, aber irgendwann musst du auch mal zu ihnen gehen.", sprach Chopper ruhig, versuchte Sanji zum Aufstehen zu bewegen.

Es war Mittagszeit und somit Sanjis Aufgabe das Essen zuzubereiten, obwohl Chopper wusste, dass der Blonde keine Freude mehr daran finden konnte, seine Nakama mied wo es nur ging und das kleine Zimmer im untersten Deck am Liebsten nie wieder verlassen würde.

Oft genug hatte der Arzt ihn halb vor die Tür prügeln müssen und jedes Mal tat es ihm wieder weh, doch es musste sein, für Sanji... und für Zorro.
 

Sanji schüttelte den Kopf.

"Nein, sie kommen auch ohne mich zurecht... Sie brauchen mich nicht, was bin ich schon noch wert?", gab der Koch leise von sich, senkte den Blick wieder, bis er auf seine Füße starrte.

Jeden Tag versuchte Chopper mit dem gleichen Spruch ihn raus zu locken, jeden Tag gab Sanji die gleiche Antwort.

Und selbst wenn sie ihn doch brauchen sollten, wenn sie es doch tun sollten, dann würde er ihnen bald keine Hilfe mehr sein können, dessen war er sich sicher.

Mit einem Seufzen stützte Sanji seinen Kopf in seine Hände.

Er fühlte sich schon wieder so schrecklich schwer und verloren...

"Du nervst mich wirklich."

Sanji hob den Kopf.

"Bitte?"

Hatte er sich gerade getäuscht oder waren diese Worte wirklich über Choppers Lippen gekommen? Das war nicht, was er sonst zu hören bekam.

So gut es ging versuchte Sanji den Elch zu erkennen, der seine Arme vor der Brust verschränkt, das Gesicht unter seinem Hut versteckt und sich, trotz seiner geringen Größe, beachtlich vor Sanji aufgebaut hatte.

"Ja, du regst mich wirklich auf.", wiederholte Chopper seine Worte, hob dabei den Blick und funkelte seinen alten Freund wütend an.

"Warum gibst du dich auf, obwohl du noch nicht verloren hast? So kenn ich dich gar nicht! Du kannst dich doch nicht in der kurzen Zeit so verändert haben! Ist dir wirklich alles so egal, dass du nicht mehr dafür kämpfen möchtest?", sprach er jetzt weiter, versuchte Sanji zu erklären was in seinem Kopf vor ging.

Die plötzliche Veränderung konnte er nicht verstehen.
 

Sanji biss sich auf die Unterlippe.

Das konnte doch nicht wahr sein.

Nicht nur, dass Zorro ihm Sorgen bereitete, jetzt fing Chopper mit den gleichen Argumenten wie der Schwertkämpfer an ihm die Leviten zu lesen.

Sein Blick verfinsterte sich.

"Ich will das nicht hören, okay?", gab er bissig als Antwort, das Thema für ihn damit abgeschlossen, doch Chopper sah dies offensichtlich anders.

"Hör auf davon zu laufen! Wir können noch nichts daran ändern, also steh zu dir!"

Der Elch trat einen Schritt auf Sanji zu, als dieser plötzlich auf stand, dem Arzt erst Mut machte, dass er sich seine Worte zu Herzen nahm, doch das Gesicht des Blonden spiegelte etwas wieder, was Chopper nicht sehen wollte, dafür aber inzwischen nur zu gut kannte.

Angst und Trauer.

„Wenn ich nicht darüber reden will, dann will ich nicht darüber reden! Es reicht mir!“, gab Sanji wütend von sich.

Er brauchte Abstand von Chopper. Seit zwei Tagen saßen sie nun schon aufeinander, doch als er zur Tür ging und sie öffnete hörte er ein leises Seufzen.

Der Koch hielt inne, wusste nur zu gut, wer da gerade diesen müden Laut von sich gegeben hatte, ihm einen kleinen Einblick in sich gewährte.

Zögerlich leckte Sanji sich kurz mit der Zunge über die trockenen Lippen, wand sich dann wieder zu dem Elch um und zwang sich zu einem Lächeln, was ihm sogar gelang.

„Danke, Chopper. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht einfach bin... Ich werd mir Mühe geben mich zu bessern, okay? Für alle hier an Bord.“, flüsterte Sanji leise, trat auf den Flur hinaus und schloss die Tür fast lautlos hinter sich.

Er wusste nicht, ob er sich wirklich ändern konnte, zu sehr war er schon gefangen in seinen Alpträumen, in dem Bewusstsein bald blind zu sein, doch irgendwo hatten Chopper und Zorro Recht.

Sanji war sich sicher, dass der Rest der Strohhutbande genauso dachte.

Er durfte nicht aufgeben, jedenfalls jetzt noch nicht.

Mit diesem Gedanken und einem immer noch falschen Lächeln machte Sanji sich auf den Weg zu seiner Küche, um endlich das Mittagessen zuzubereiten.
 

Chopper blickte noch lange auf die geschlossene Tür.

Sanji war bereits gegangen, die Schritte im Flur verklungen und ließ nur Stille zurück.

Resigniert schüttelte der kleine Elch den Kopf.

Er wusste einfach nicht mehr, wie er mit Sanji umgehen sollte.

Immerhin war der Blonde nun freiwillig gegangen, ließ ihn zugleich jedoch mit einer Menge dunkler Gedanken zurück, die sich im Raum festgesetzt hatten und nur darauf warteten wieder Jemanden in ihre Tiefen reißen zu können.

Chopper musste wirklich aufpassen sich nicht von der niedergeschlagenen Stimmung seines Nakamas anstecken zu lassen, tat alles dafür um wenigstens noch ein bisschen frische Luft und Sonnenlicht ab zu bekommen.

Die unzähligen Schneeflocken an Deck erinnerten ihn an seine alte Heimat, die weiße, kalte Decke nur unterbrochen von den vielen Fußspuren seiner Crew, die genauso besorgt um Sanji waren wie er.

Chopper atmete einmal tief ein und aus, lenkte seine Schritte dann zu einem kleinen Tisch, setzte sich auf den Stuhl und rückte die Kerze zurecht, die er Sanji zuliebe immer an hatte.

Schnell senkten sich seine Augen auf das Buch vor ihm, überflogen die Zeilen, immer auf der Suche nach einer Heilmethode, einer kleinen Randnotiz oder neuen Informationen.

Vergebens...
 

Robin hob interessiert den Kopf, beobachtete die Tür, die sich langsam öffnete und den Blick auf einen selten gesehenen Freund frei gab.

Als Sanji die Küche betrat legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

„Hallo, Herr Koch. Auch mal wieder da?“, fragte sie leise, musterte Sanji dabei.

Er sah noch blasser aus als sonst und wirkte sehr gebrechlich, doch kein weiteres Wort verließ ihre Lippen.

„Hallo Robin.“, gab Sanji knapp als Antwort, schloss die Tür hinter sich, schwieg allerdings danach und Robin tat es ihm gleich, den Blick schon längst wieder in ihr Buch versenkt.

Neben ihr auf dem Tisch lagen bereits zwei andere Werke, beide gefüllt mit fast vergessenem Wissen aus längst vergangener Zeit, doch auch hier war Robins Suche nach einer Heilung ohne Erfolg geblieben.
 

Der Smutje konnte spüren, wie die Anspannung von vorhin seinen Körper verließ und ein beinahe wohliges Gefühl zurück ließ.

Robin hatte etwas so Beruhigendes an sich, mit ihrer stillen Art hatte sie schon immer sehr bedacht auf ihn gewirkt und er war froh sich nicht verstellen zu müssen, in keinerlei Hinsicht.

Zum ersten Mal seit langer Zeit legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, das nicht von Grund auf gespielt war.

Langsam lenkte Sanji seine Schritte zu der kleinen Kochnische, blieb dort allerdings reglos stehen, den Blick auf keinen bestimmten Gegenstand gerichtet und hing seinen Gedanken nach.

Es war schön jemand Anderen zu sehen, der nicht gleich mit Fragen auf ihn los ging, ihn bedrängte oder aus seiner Trance aufwecken wollte.

Sanji fühlte sich fast so, als würde Robin ihn so akzeptieren wie er war, egal ob glücklich oder bedrückt und das machte ihn sehr froh.

Vielleicht war es von Chopper doch richtig gewesen sie einzuweihen und der Blonde dankte dem kleinen Elch stumm für seine Mühen.

„Robin, wie geht es den Anderen? Ich habe Niemanden an Deck gesehen.“, fing Sanji von sich aus an zu reden, was ihn beinahe selbst überraschte, hatte er doch schon lange kein Gespräch mehr angefangen.

Er konnte hören, wie Robin ihr Buch zuklappte, wand sich kurz nach hinten, um Blickkontakt zu ihr her zu stellen und erkannte, dass sich die junge Frau zu ihm umgedreht hatte.

Ihre Antwort fand jedoch erst ein paar Sekunden später den Weg über ihre Lippen.

„Ich glaube du bereitest ihnen viele Sorgen. Sie sind alle sehr nachdenklich. Zorro hat sie beiseite genommen, als du das Deck betreten hast.“

Sanji seufzte. Deswegen war ihm keiner begegnet, nachdem er Choppers Zimmer verlassen hatte, doch was der Schwertkämpfer damit erreichen wollte konnte Sanji nicht ganz zuordnen.

„Ja, ich weiß, dass in letzter Zeit alles anders ist... Aber was soll ich tun?“, wollte der Koch geknickt wissen.

Er konnte keinem mehr vorspielen, dass alles in Ordnung war, dafür war zu viel passiert, es lag auf der Hand, dass ihm etwas Schlimmes bevor stand.

Erneut musste Sanji warten, bevor Robins Stimme erklang.

„Erzähl ihnen doch einfach, was mit dir los ist?“, schlug sie ruhig vor, wartete darauf, wie Sanji reagieren würde, wusste durchaus, dass der Koch nervlich am Ende und schnell überlastet war.

Und auch jetzt schlich sich wieder ein gequälter Ausdruck auf das bleiche Gesicht.

„Das geht nicht, Robin... Versteh mich doch... Was meinst du, wie sie reagieren werden?“, gab Sanji leise von sich, fand plötzlich kaum noch Kraft zu sprechen.

Das beruhigende Gefühl war verschwunden, dafür hatte die Kälte wieder Einzug genommen.

Sanji wollte nicht schon wieder darüber reden, doch er hatte damit angefangen, jetzt musste er auch da durch, wartete auf Robins Antwort, die sich wieder Zeit ließ, ihm somit genügend Platz für sich selber gab seine Gedanken zu ordnen und den Faden nicht zu verlieren.
 

„Was ich meine, wie sie reagieren werden?“, wiederholte Robin leise Sanjis Frage, dachte ernsthaft über die Worte nach.

Sie nahm den Koch sehr ernst, konnte verstehen, wie er sich fühlte und wollte ihm helfen, doch es war schwer mit ihm umzugehen, das hatte sie schnell gemerkt.

„Meinst du wirklich, sie werden viel anders reagieren als Chopper und ich?“, gab sie schließlich eine Frage als Antwort.

„Wir alle mögen dich so wie du bist, wir sind deine Freunde, egal ob du uns siehst oder nicht. Daran wird sich nichts ändern. Du bist immer noch der Gleiche. Keiner wird dich für schwächer halten, solange du nicht schwächer wirst, glaub mir. Aber du bist stark, Herr Koch. Ich weiß, dass du das schaffen wirst.“

Ein Lächeln stahl sich auf Robins Gesicht.

Sie konnte Sanji deutlich ansehen, dass ihre Worte ins Schwarze getroffen hatten, seine ganze Mimik, seine Körperhaltung verriet ihn.

„Ach Robin, danke!“, kam es leicht zitternd über Sanjis Lippen.

Es tat wirklich gut das zu hören und seit langem fühlte Sanji sich wirklich verstanden, sich endlich bewusst was für gute Freunde er doch gefunden hatte.

Vielleicht hatte er die ganze Zeit falsch gedacht, vielleicht war es wirklich nicht so schlimm, vielleicht bestand noch Hoffnung, vielleicht würde alles wieder in Ordnung kommen, vielleicht...

„LAND IN SICHT!“

Sanji drehte seinen Kopf zur Tür, als er Ruffys Stimme vernahm, die in gewaltiger Lautstärke über das Deck dröhnte, Jeden aus seinem Zimmer lockte, der sich nicht schon längst an Deck eingefunden hatte.

Robin lächelte.

„Wohl an, Herr Koch, es geht los. Hier ist deine Chance dich zu beweisen.“

„Keine Sorge, Robin. Diesmal werde ich euch nicht enttäuschen.“
 

Langsam begab Sanji sich an Deck, spürte den dichten Schnee unter seinen Füßen knirschen, als er auf seine Nakama zu trat, die sich ausnahmslos an der Reling versammelt hatten.

Es tat gut Ruffy lachen zu hören, den jetzt doch die Vorfreude auf ihr bevorstehendes Abenteuer gepackt hatte, es war schön zu sehen, dass es allen gut ging.

Sanji lies seinen Blick unbemerkt über jeden gleiten.

Er musterte Ruffy in seinem dicken Wintermantel, der den jungen Kapitän zuverlässig warm hielt, obwohl der dies bei seinem hitzigen, liebevollen Temperament sicher nicht gebraucht hätte.

Er schenkte Lysop ein paar Blicke, der seine ganze Aufmerksamkeit auf die Insel vor ihnen gerichtet hatte und wohl aufgeregt und ängstlich zugleich war.

Er begutachtete Nami, die sich elegant an die Brüstung gelehnt hatte und bereits völlig versunken in den Gedanken war, endlich den Schatz in ihren Händen halten zu können.

Er beobachtete Chopper, der sich nach vorne an die Reling gekämpft hatte um auch etwas sehen zu können, die Müdigkeit war endlich aus seinem Körper gewichen.

Er ließ seinen Blick auf Robin ruhen, die ihm heute den letzten Schubs zu seinem alten Ich gegeben und seinen Lebenswillen wieder geweckt hatte.

Zuletzt wanderte Sanji zu Zorro, der wie immer unberührt da stand und an der ganzen Sache kein großes Interesse zu haben schien, doch Sanji wusste, dass es anders war.

Er hatte so viele gute Freunde hier auf diesem Schiff gefunden, zusammen hatten sie haufenweise Abenteuer erlebt und alle heil überstanden, was sie nur noch fester zusammen geschweißt hatte.

Das alles wollte Sanji niemals vermissen und hatte es doch die letzten Tage so sehr aufs Spiel gesetzt.

„Leute, danke! Für alles!“
 

Zorro richtete seinen Blick auf Sanji, als er dessen Stimme vernahm.

Natürlich wusste der Schwertkämpfer schon länger, dass der Jüngere da stand, doch mit seinen Worten hatte er sie wohl alle überrascht, denn auch die Anderen drehten sich um, fassten Sanji erstaunt ins Auge.

Ruffy war der Erste, der das Schweigen brach.

„Gern geschehen, Sanji!“

Zorro musste lächeln, war er sich doch sicher, dass Ruffy keine Ahnung hatte worum es ging, aber er selber verstand.

Auch Robin und Chopper nickten leicht, wandten sich danach aber wieder der Insel zu, die nun schon fast in Reichweite lag.

Vielleicht würde es nun wieder etwas fröhlicher auf dem Schiff zu gehen, denn so eine angespannte Stimmung wie die Tage zuvor wollte Zorro nie wieder hier erleben.

Mit diesem Gedanken wand er sich vom Bug ab, steuerte an dem Koch vorbei zum Anker der Lamb, hielt allerdings auf der Höhe seines Nakamas an.

„Schön dich wieder zu sehen, Sanji...“, flüsterte Zorro leise, konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie ein Schaudern durch den Koch lief, doch war er sich sicher, dass es kein unangenehmes war.

„Dich auch, Zorro...“, kam die leise Antwort und der Schwertkämpfer setzte seinen Weg fort, ein Lächeln auf seinen Lippen, doch weit kam er nicht.

Irritiert blieb der Ältere stehen, als der Schnee unter seinen Füßen anfing zu schmelzen.

„Was...?“

Auch die Anderen hatten in ihrer Bewegung gestoppt, beobachteten, wie die deutlichen Spuren des Winters innerhalb von Sekunden verschwanden, von der weißen Schneedecke nur noch ein paar Pfützen an Deck zurück blieben, das Eis auf dem Meer der Grand Line langsam schmolz und der kalte Wind einer warmen Brise wich.

„Was ist hier los?“

Zorro wand sich zu seinen Freunden um, die genauso verwirrt wirkten wie er selber.

Nur Robin hatte mehr als ein Schulterzucken als Antwort parat.

„Das wird der Einfluss des Phönix´ sein, Herr Schwertkämpfer. Als Flammenwesen herrscht um ihn herum das ganze Jahr über ein warmes Klima. Noch ein paar Meilen und wir können die Wintersachen ruhigen Gewissens in den Schrank legen.“, erklärte sie geruhsam und erntete damit gemischte Reaktionen aus der Crew.

Nami ließ ein Seufzen von sich hören, war sie doch froh die dicken Sachen auch im Winter mal ausziehen zu können, zumal sie letztens erst einen neuen Rock gekauft hatte, wo sich noch keine Gelegenheit geboten hatte ihn zu tragen.

Ruffy, Lysop und Chopper hingegen wirkten enttäuscht, dass der Schnee verschwunden war, hatte dieser doch ein schönes Spielzeug dargestellt, bevor die Sorgen auf die Lamb eingezogen waren. Danach war das Interesse stetig abgeflacht, bis nur noch Gleichgültigkeit zurück blieb.

Sanji und Zorro nahmen die Neuigkeiten hingegen ziemlich gelassen. Keinem von ihnen lag etwas Besonderes an der weißen Pracht und so setzte der Schwertkämpfer seinen Weg zum Anker fort, warf diesen dort angekommen über Bord und beobachtete, wie die Lamb von den sanften Strömungen langsam an die Insel getragen wurde.

Das letzte Stück hatten sie gut hinter sich gebracht und es fühlte sich an, als ob die Lufttemperatur alle paar Meter steigen würde.

Zorro warf einen Blick nach hinten, musterte die große Weite des Wassers und beobachtete den Schnee, den er nicht weit von ihnen entfernt vom Himmel fallen sehen konnte.

Es war wirklich unglaublich, was dieser Phönix mit dem Wetter machen konnte.

Mit diesem Gedanken ließ auch Zorro seinen Mantel zu Boden gleiten, tat es seinen Freunden gleich, die ebenfalls angefangen hatten wieder ihre Sommerklamotten an zu ziehen.

Die eisige Kälte der letzten Tage war vergessen und Wärme machte sich in ihnen allen breit, die sie mit Freude füllte und für eine gute Stimmung an Bord sorgte.

Selbst Sanji unterhielt sich ausgelassen mit Lysop, was Zorro schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Es war gut zu wissen, dass Sanji seine starre Gestalt doch noch verlassen konnte, dass irgendwo in ihm der alte Sanji lebte und dass man ihn nur ans Tageslicht kitzeln musste.

Wie sehr Robin und Chopper dafür gekämpft hatten, das wusste Zorro nicht...
 

Mit einem großen Sprung vom Deck der Flying Lamb landete Ruffy auf der Insel der verlorenen Hoffnungen, wobei sich der Sand des Strandes sogleich um seine Füße schloss, ihn zwischen den Zehen kitzelte und ein Gefühl von Sommer in ihm wach rief.

Energisch drehte sich der Schwarzhaarige zu seiner Crew um, die immer noch an der Reling stand und ihren Blick über die Bäume der Insel wandern ließ.

„Kommt schon, ich will los!“, brach es nur so aus dem Kapitän heraus, der es vor Spannung die Insel endlich zu erkunden kaum noch aus hielt.

Für seinen Geschmack viel zu langsam folgten ihm seine Freunde, die immer noch fasziniert von dem plötzlichen Wetterwechsel schienen.

Es war wirklich ein seltsames Gefühl, doch Ruffy störte sich nicht daran, sondern wandte sich zu dem Wald der vor ihnen lag und stapfte munter drauf los.

„Mir nach!“, gab er den Ton an, konnte hören wie die Anderen ihm folgten und ihr Abenteuer um den Schatz des flammenden Vogels endlich begann.
 

Sanji lief neben Zorro. Mit Nami und Robin vor ihnen bildeten beide das Schlusslicht, doch Sanji war sich nicht wirklich sicher, ob er froh über diese Umstände sein sollte oder nicht.

Ein komisches Gefühl hatte Besitz von ihm ergriffen, schließlich war er mit dem Schwertkämpfer an dieser Position in der Gruppe ziemlich allein, was ihm Sorgen bereitete.

Es gab da immer noch ein paar Sachen, die sie nicht geklärt hatten und Sanji wusste, wie hartnäckig und verletzend Zorro teilweise sein konnte, doch dieser schwieg momentan noch, den Blick nach vorne gerichtet, eine Hand auf seine Schwerter gelegt.

Der andere Arm schwang gemütlich, passend zu seinen Schritten, neben seinem Körper her, den Sanji nun nach längerer Zeit endlich wieder in engeren Klamotten sehen konnte, schließlich mussten sie sich jetzt nicht mehr in dicken Wintermänteln verstecken, um vor der Kälte geschützt zu sein.

Der Koch war sich nicht sicher, ob Zorro schon immer so einen trainierten Oberkörper hatte, oder ob er vielleicht über die Winterzeit sogar noch an Muskeln zugenommen hatte.

Sanji wurde leicht rot, als er sich dabei ertappte, wie er Zorro intensiv aus den Augenwinkeln musterte.

Obwohl der Schwertkämpfer ihn erst vor wenigen Tagen seelisch schwer verletzt hatte konnte er ihm jetzt nicht mehr wirklich böse sein, die aufgestaute Wut wie weg geblasen.

Sanji verstand es nicht.

Dieser Schwertkämpfer brachte ihn um den Verstand, tat es schon wieder und wusste es nicht einmal!
 

Zorro ließ Sanjis Musterung geduldig über sich ergehen, starrte selber gerade aus, wollte den Koch nicht verschrecken.

Da waren sie wieder, die liebenden Blicke, die er seit Wochen vermisste.

Es machte Zorro glücklich seinen Nakama so zu sehen, auch wenn er nichts davon nach außen dringen ließ.

Automatisch fragte er sich, was wohl zu diesem plötzlichen Gemütswandel geführt hatte, es war fast, als hätte es nie eine andere Zeit gegeben, doch Zorro war sich sicher nichts davon erfunden zu haben.

Nächtelang hatte er versucht in ihrer Kajüte zu schlafen, Sanjis Hängematte über ihm leer, was gleichzeitig ein leeres Gefühl in ihm hervor rief.

Warum der Koch jetzt wieder Lachen konnte wusste er nicht, doch er wollte auch nicht nachfragen, gab dem Blonden Zeit sich erstmal wieder bei ihnen ein zu leben, schließlich hatte er sich ziemlich zurück gezogen und dem äußeren Anschein nach schon fast damit abgefunden.

Jetzt wurde Zorro etwas Anderes bewiesen, er konnte wieder sehen, wie wichtig sie Sanji waren und er war stolz zu seinen Freunden gehören zu dürfen, wollte den Blonden nie wieder mit seinem Schmerz allein lassen, doch wie er Sanji dies sagen sollte, das wusste Zorro noch nicht.

Langsam wanderten die Blicke des Grünhaarigen neben sich, musterten den jungen Koch, der seinen Kopf selber schnell weg drehte, als er merkte was Zorro tat, war jedoch nicht schnell genug, als dass dieser nicht den roten Schimmer auf seinen Wangen gesehen hätte.

Ein breites Grinsen stahl sich auf Zorros Gesicht.

Ja, Sanji war für ihn wirklich jemand Besonderes, den er nicht mehr missen wollte, doch dies war jetzt eine ungünstige Zeit um mit der Sprache raus zu rücken.

Gerade führte ihr Weg sie in den Wald der Insel, ließen den Strand und die Flying Lamb hinter sich, die sanft in den Wellen hin und her schaukelte, geduldig wie immer auf ihre Rückkehr wartend.
 

Entspannter als die letzten Tage, aber auch aufgeregt über das, was sie hier erwarten würde betrat die Strohhutbande den Wald aus dichten Bäumen, die ungewöhnlich für diese Insel waren. Es handelte sich um ganz normale Laubbäume, obwohl zu dem Klima eher Palmen gepasst hätten.

Generell gab es ein paar Sachen, die vor allem Nami unangenehm aufstießen.

Seit ihrer Ankunft hatte sie kein Tier gesehen, weder Krebs, noch Vogel und auch wenn sie angestrengt in die Stille hinein lauschte, die nur von ihren Schritten unterbrochen wurde, so konnte sie kein anderes Geräusch hören, was auf Leben schließen ließ.

Die Navigatorin schluckte trocken, es war ein komisches Gefühl, das von ihr Besitz ergriffen hatte, doch trotzdem trugen sie ihre Füße immer tiefer in den Wald hinein, hinter Ruffy, Lysop und Chopper her, die voran gingen.

Schon bald wurden die Bäume dichter, das Licht immer weniger, der Boden voller Wurzeln heimtückischer und die Natur immer wilder.
 

Sanji kämpfte wieder mal mit seiner Sehkraft.

Erst hatte ihn die ungewohnte Helligkeit des Tages geblendet, dann das reflektierende Licht am Strand mit seinem feinkörnigen Sand, obwohl man bei Weitem nicht behaupten konnte, dass die Sonne vom Himmel brannte und nun bereitete ihm die Dunkelheit in dem dichten Wald Probleme.

Irgendetwas davon zugeben wollte er natürlich nicht.

Erst vorhin hatte Sanji gesehen, wie Robin und Chopper ein paar leise Worte gewechselt hatten, kurz Blickkontakt zu ihm herstellten, zumindest glaubte er das erkannt zu haben, und dann zufrieden nickten.

Er wollte seine Freunde nicht noch einmal enttäuschen, ihnen nicht wieder solche Sorgen bereiten, sondern stark sein und an sich glauben.

Es konnte doch nicht so schwer sein, wieder...

Sanji stolperte, völlig in Gedanken versunken, über eine Wurzel, ruderte kurz mit den Armen, fing sich aber noch rechtzeitig, bevor er stürzte.

Mit einem peinlich berührten Räuspern richtete der Koch sich schnell wieder auf, senkte seinen Blick zu Boden, sich der vollen Aufmerksamkeit von Zorro durchaus bewusst, verdrängte selber allerdings die Gedanken der letzten Tage aus seinem Kopf und achtete stattdessen besser darauf, wohin er seine Füße setzte.

Sich vor dem Schwertkämpfer hinzulegen musste Sanji nicht wirklich haben, doch war er kaum in der Lage mit dem wenigen Licht, welches die Blätter noch durchscheinen ließen, etwas zu erkennen und so stieß er immer öfters gegen Steine, Wurzeln und alle möglichen anderen Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellten.
 

Zorro musterte Sanji fasziniert.

Der Koch benahm sich wieder einmal seltsam, als hätte er Probleme zu erkennen, was vor seinen Füßen lag, doch glauben konnte Zorro das nicht ganz, schließlich drang genügend Licht durch das Blätterdach über ihnen.

Trotzdem passte Sanji ganz genau auf, wohin ihn seine Schritte führten, musste deutlich mehr auf den Weg achten als Zorro, obwohl er sogar mit dieser erhöhten Aufmerksamkeit immer noch gelegentlich ins Stolpern geriet.

Der Schwertkämpfer legte seine Stirn in Falten, beobachtete Sanji noch genauer.

Es wirkte auf ihn tatsächlich so, als würde der Smutje kaum etwas sehen können, seine Augen suchten gründlich, aber zugleich möglichst schnell und unauffällig die Umgebung ab, als ob er etwas verstecken wollte.

Zorro richtete seinen Blick wieder gerade aus, wollte den Blonden nicht zu lange anstarren, sondern achtete jetzt auch auf das, was um ihn rum geschah, obwohl sich dort kaum etwas tat.

Seit längerer Zeit liefen sie nun schon durch diesen Wald, ohne das etwas passierte und die Euphorie vom Anfang war fast verschwunden, wurde abgelöst von einem konsequenten Nörgeln seitens Ruffy, der sichtlich gelangweilt war.

Nami hatte angefangen sich auf einem Blatt Papier Notizen über die Insel zu mache, wollte natürlich auch von diesem Stück Land eine Karte erstellen und zu ihrer großen Sammlung hinzufügen.

Chopper und Robin unterhielten sich über die hier wachsenden Pflanzen, wobei auch ihnen die für das Klima ungewöhnliche Flora aufgefallen war, doch warum die Vegetation hier so grundauf anders war als auf den anderen Inseln wussten sie nicht.

Zorro seufzte tief, legte beim Gehen langsam seinen Kopf in den Nacken und musterte die raschelnden Blätter über sich, lauschte der Stille, die nur von Sanjis leiser Stimme unterbrochen wurde, der wütend vor sich hin fluchte, sich immer noch seinen Weg zurecht taumelte.

Gelangweilt stieg Zorro über eine größere Wurzel, die schon vor langer Zeit mit Erde und gefallenen Blättern bedeckt worden sein musste, fast völlig mit dem Boden verschmolz, als er plötzlich ein Straucheln aus seinen Augenwinkeln ausmachen konnte, das nicht zu Sanjis bisherigen Bewegungen passte.

Zorros Körper reagierte schneller als sein Gehirn und nur Bruchteile von Sekunden später hatte er den Koch in seinen Armen liegen, der genauso geschockt wirkte wie der Schwertkämpfer, ihn überrascht anblinzelte und die Welt wohl nicht mehr verstand.
 

Sanji hatte keine Ahnung, was passiert war.

Eben noch hatte er sich mühsam seinen Weg durch das Unterholz gekämpft, immer darauf bedacht nicht zu stolpern und jetzt im nächsten Moment fand er sich in Zorros Armen wieder, konnte bereits spüren, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss und ihn daran hinderte einen klaren Gedanken zu fassen.

Als er nun auch noch sah wie Zorro sich weiter runter zu ihm beugte schaltete Sanjis Verstand völlig aus, bis nur noch Leere in ihm herrschte und er völlig offen für das war, was der Schwertkämpfer tun wollte, obwohl sich der Blonde noch nicht sicher war, ob er das überhaupt zulassen würde.

Zorro hatte sich in der Zwischenzeit ungehindert bis zu Sanjis Ohr gebeugt, öffnete dort seinen Mund leicht und konnte sehen, wie erneut ein Schaudern durch den Körper des Anderen lief.

Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen.

„Vorsicht, Sanji... Du musst dich ja nicht gleich zu Boden werfen, um dich bei uns zu bedanken...“, flüsterte Zorro, gerade so laut, dass Sanji es gehört hatte, schließlich war dieser Satz für Niemanden sonst bestimmt.

Sanji hingegen wurde nur noch röter, als der Ältere ihn heute schon zum zweiten Mal beim Namen nannte, hörte er diesen doch sonst nie über Zorros Lippen kommen.

Wie in einer Starre verharrte er noch kurz in den starken Armen des Anderen, genoss das Gefühl von Geborgenheit, das Zorro ihm, wahrscheinlich unabsichtlich gab, versuchte dann allerdings sich schnell zu befreien, als ihm bewusst wurde, was er hier tat.

Ruhig ließ Zorro ihn gewähren, hinderte den Jüngeren nicht daran sich los zu machen, wusste allerdings innerlich, dass Sanji ihm dankbar war, dass er ihn vor dem Sturz aufgefangen hatte.

„Danke...“, brachte der Blonde gerade noch heraus, ehe seine Stimme ihm den Dienst versagte und er gezwungenermaßen in Schweigen verfallen musste.

Dieser unglaubliche Duft, der von Zorro ausging hatte ihn innerhalb von Sekunden berauscht, lockte ihn nur noch mehr davon haben zu wollen, doch Sanji zwang sich zu widerstehen.

Er wollte diesem Gefühl nicht nachgeben, zumindest nicht hier, vor all seinen anderen Nakama, die sie eh recht verwirrt musterten und anscheinend nichts mit der Situation anzufangen wussten, doch Sanji war sich auch nicht viel sicherer und so befreite er die Spitze von seinem Schuh wortlos aus der Wurzel, über die er gestolpert war.

Es war aber auch verdammt schwer hier zu erkennen, auf was man gefahrlos treten konnte und auf was nicht.

Gerade als Sanji wieder zu fluchen anfangen wollte um sich einigermaßen abzureagieren und endlich die Röte aus seinem Gesicht zu vertreiben, kam Chopper zu ihm her, zupfte an der Hose von seinem schwarzen Anzug und erregte somit die Aufmerksamkeit des Kochs.

Dieser senkte seinen Blick nach unten und folgte kurz darauf Choppers Bitte sich zu ihm runter zu beugen.

„Ich bin umgeknickt, kannst du mich hochnehmen?“, fragte der Elch ohne zu Zögern, sorgte mit diesen Worten dafür, dass Sanji verwirrt eine Augenbraue nach oben zog, allerdings nach kurzer Zeit verstand.

Mit einem Nicken nahm er Chopper hoch, setzte sich den Elch auf die Schultern, wie es stolze Väter oft mit ihren kleinen Kindern taten und legte seine Hände um die schmalen Hufen, um ihm etwas Halt dort oben zu geben.

Chopper wirkte allerdings nicht so, als würde er sich unsicher fühlen, wollte Sanji stattdessen wieder einmal helfen, schließlich konnte er sich vorstellen, dass der Blonde schlecht bei diesem Licht sah und seine Probleme hatte den richtigen Weg zu finden.

Darum hatte er kurzerhand beschlossen ihm von hier oben möglichst unbemerkt einzuflüstern, wo die Gefahren lauerten.

Zwar wusste schon jeder, dass etwas mit Sanji nicht in Ordnung war, doch was genau ihn beschäftigte sollte der Koch ihnen selber erzählen.
 

Zorro begutachtete das alles kommentarlos.

Was Chopper nun schon wieder wollte wusste er nicht, doch schätzte er mal, dass ein tieferer Sinn dahinter stand, der sich ihm nur noch nicht offenbarte.

Vielmehr interessierte ihn allerdings auch der Gesichtsausdruck, mit dem Sanji sich aus seinen Armen befreit hatte, zumal er sich ziemlich sicher war, dass der Blonde dies nicht ganz freiwillig getan hatte.

Trotzdem konnte er ihn verstehen, war selber nicht so scharf darauf, dass die Crew gleich von der Sache Wind bekam, die hier ins Rollen gebracht wurde, wollte mit dem Smutje erst alleine reden, ihm alles genau erklären, doch dafür war einfach nicht der richtige Moment.

„Ist alles okay, Chopper?“, mischte sich nun auch Ruffy ein, erhielt von dem Elch ein Zeichen, dass alles okay war.

„Sanji kümmert sich schon um mich.“

Mit einem Nicken bestätigte Zorro diese Aussage, wandte sich dann allerdings nach vorne und marschierte los, schließlich wollten sie noch vor heute Nacht bei dem Phönix ankommen, der es sich allen Anschein nach in der Mitte der Insel gemütlich gemacht hatte.

Wie auf ein stummes Kommando setzten auch die anderen ihren Weg fort, gingen immer tiefer in den Wald.

Zorro lauschte derweil Choppers Worten, der Sanji einflüsterte, wo er seine Füße hin setzen musste, sagte allerdings nichts dazu und tat so, als würde er nichts hören, merkte sich aber alles ganz genau...
 

Die Landschaft hatte sich verändert, der Wald war wieder lichter und ein komischer Geruch hing in der Luft, der alle die Nase rümpfen ließ.

Immer öfter kam die Strohhutbande an verbrannten Bäumen vorbei, die mit jedem Schritt mehr wurden, bis sie kaum noch eine lebende Pflanze entdecken konnten, der Boden war bedeckt mit Asche und es wirkte, als hätte hier erst vor kurzem ein Feuer gewütet.

„Psst...“

Robin deutete mit einem leisen Laut an ruhig zu sein, hatte einen Finger auf ihre Lippen gelegt und blieb stehen.

Fast gleichzeitig hielten auch die restlichen Piraten an, lauschten angespannt, als sie nicht weit von ihnen entfernt das Flügelschlagen eines Vogels hören konnten, was vor allem Nami zu verstehen schien.

Bisher hatte sie noch kein Tier auf dieser Insel gehört, jegliche Vogelarten eingeschlossen, doch nun konnten alle ein leises Singen vernehmen, was sich beinahe imaginär in dieser toten Gegend anhörte, die niemals genügend Nahrung bieten konnte.

Stumm deutete Ruffy nach vorne, sein Körper bebte vor Aufregung, er hielt es kaum noch aus, sollte das Abenteuer doch nun endlich los gehen und nur Sekunden später entfernte sich der junge Kapitän schon mit einem beachtlichen Tempo von den Anderen, lief auf das Geräusch zu, was schnell lauter wurde, bis der Schwarzhaarige auf eine Lichtung kam und anhielt, erstaunt von dem mächtigen Anblick des großen Vogels, der vor ihm thronte.

Es dauerte nicht lange bis seine Nakama zu ihm aufschlossen, allerdings deutlich langsamer als Ruffy hinter den wenigen verbrannten Bäumen hervor traten, die ihnen kaum noch Schutz boten.

Der Anblick war wirklich unglaublich.

Da saß es direkt vor ihnen, das sagenumwobene Geschöpf, auf einem großen Stein, der so unnatürlich geformt war, dass nur Menschenhand ihn erschaffen haben konnte.

Der gesprenkelte Granit bildete vier Säulen, die unten fest im Boden verankert waren und im oberen Bereich wie eine Kuppel zusammen führten, nur dass das Dach nach innen zeigte, eine Art Nest für den Vogel bot, in das er sich nieder gelassen hatte.

Direkt unter ihm, in einer kleinen Grube innerhalb dieser vier Säulen konnte Nami einen Haufen glitzernder Gegenstände erkennen, die ihre Augen leuchten ließen.

„Oh, seht nur. Der Schatz!“
 

Der Phönix hob seinen Kopf, musterte die Eindringlinge interessiert, aber auch vorsichtig. Seit Ewigkeiten hatte er keine Menschen mehr auf seiner Insel gesehen und die plötzliche Gesellschaft ließ ihn deutlich unruhig werden.

Seine rötlich leuchtenden Federn spielten in dem leichten Wind, der über die Insel zog und das Kleid in sanfte Wellen legte, ihm einen unwirklichen Anschein verlieh und zugleich respekteinflößend wirkte.

Von einem flammenden Vogel konnte allerdings nicht die Rede sein, denn obwohl die Farbe seiner Federn etwas ungewöhnlich war, so konnte doch keiner von ihnen etwas an dem Tier ausmachen, was nach Feuer aussah.

Mit einem beinahe gurrenden Geräusch richtete sich der majestätische Vogel auf, breitete seine Flügel aus und streckte sie weit von sich, zeigte seine ganze Spannbreite, die mindestens 10 Meter betrug, merkte allerdings schnell, dass sich keiner der Anwesenden davon beeindrucken ließ.

Gemächlich legte er seine Flügel wieder an den Körper, reckte seinen Hals empor und stellte eine seiner riesigen Klauen auf den Rand des Steines, kletterte mit dem zweiten hinterher, blieb allerdings ansonsten wo er war und beobachtete die Neuankömmlinge aus neugierigen Augen.
 

Sanji und Zorro staunten mindestens genauso wie alle Anderen auch.

Das Tier bot wirklich einen mächtigen Anblick, wirkte sehr würdevoll und zugleich auf seine ganz eigene Art seltsam friedlich, schließlich hatte es ihnen bisher in keinster Weise gedroht.

Alle standen andächtig am Rande der Lichtung, beobachteten die Bewegungen des Phönix´ genau, bis Nami anfing sich zu rühren.

Sie fühlte sich sicher, beschützt von den starken Kämpfern in ihrer Crew und näherte sich langsam dem großen Tier, was über ihr saß, seine Aufmerksamkeit nun auf sie gerichtet hatte, allerdings immer noch reglos blieb.

Eine gewisse Spannung hatte Einzug unter die Freunde gefunden, waren doch alle kampfbereit und würden Nami sofort zu Hilfe eilen, falls dies nötig sein sollte, doch bisher wirkte der Vogel eher interessiert als angriffslustig.

Sanji hatte Chopper wieder abgesetzt, der ihn die restliche Strecke sicher durch den Wald führen konnte und ihm damit eine Menge peinliche Fragen erspart hatte.

Zorro hielt bereits in jeder Hand ein Schwert, stand neben Ruffy, der seinen rechten Arm mit der linken Hand stützte, sich in Angriffsstellung gebracht hatte, sollte es auch nur den kleinsten Anreiz dafür geben, dass Gefahr für Nami bestand.

Auch Robin und Chopper warteten auf ein Zeichen und verhielten sich bis dahin ruhig.

Nur Lysop zitterten die Knie, doch auch er stand tapfer seinen Mann, die Hand in seiner Hosentasche schon fest um seine Schleuder geschlossen.
 

Nami war inzwischen bei dem Vogel angekommen und dieser senkte langsam seinen Kopf, beugte sich zu ihr runter, bis er fast auf Augenhöhe mit ihr war.

Interessiert musterte er die orangenen Haare, die ihm entgegen strahlten und gurrte freudig.

Es bestand anscheinend kein Grund zur Unruhe und so langsam fragte sich die Navigatorin, warum sich noch Niemand diesen verlockenden Schatz unter den Nagel gerissen hatte.

Erst als Namis Schritte sie langsam und bedächtig die kleine Grube hinab führten gab der Phönix ein Geräusch von sich, was anders klang als davor, deutlich bedrohlicher und nicht mehr so entspannt.

Nami hielt inne, drehte sich um.

Zwei schwarze Augen starrten ihr entgegen, da der Vogel seinen Kopf gedreht hatte um sie weiterhin zu beobachten, seinen Hals in einer statisch fast unerklärlichen Lage verrenkte.

Im Hintergrund konnte sie den Rest der Strohhutbande sehen, die für alles bereit zu sein schienen.

Die Augen immer noch auf den Phönix gerichtet setzte Nami sich langsam zu dem Schatz, der ihr geradezu entgegen schrie, dass sie ihn mitnehmen sollte.

Ihre Finger schlossen sich um eine kleine Krone, die sie schon davor ausgemacht hatte und der Vogel legte seinen Kopf schief, verschwand allerdings kurz darauf aus Namis Sichtfeld, nur um sich Sekunden später mit seinem Körper von dem Stein zu erheben und auf dem Boden zu landen.

Ein Zucken fuhr durch die Orangehaarige, doch sonst geschah nichts, es war fast, als hätte die Welt aufgehört sich zu drehen, nur um dann umso schneller weiter zu rasen.

Den Blick immer noch auf den Phönix gerichtet setzte sich Nami die Krone auf den Kopf.

Nichts geschah.

Blind tastend ließ sie ihre Finger über die angehäuften Goldmengen hinter ihr wandern, fühlte das kalte Metall, was einen unglaublichen Wert besaß, hielt allerdings irritiert inne, als sie etwas Anderes fand, mit einer beinahe kalkigen Oberfläche und deutlich wärmer.

Bevor Nami es sich anders überlegen konnte schlossen sich ihre Finger bereits aus reiner Neugierde um den großen Gegenstand, zogen ihn aus dem Haufen heraus, als ihr ein markerschütternder Schrei durch die Knochen rann, ihr das Blut in den Adern gefror und sie heftig zusammen fahren ließ.

Es dauerte nur Sekundenbruchteile, als von dem Phönix neben ihr eine schlagartige Hitze ausging, die nur noch weiter anstieg, bis der Vogel schier in Flammen aufging, erneut begleitet von diesem unnatürlichen Schrei.

Schnell hielt sich Nami die Ohren zu, kniff beide Augen zusammen und duckte sich instinktiv, als nur knapp über ihrem Kopf die Flammen vorbei schossen, die sie ansonsten versengt hätten.
 

„AAAH! SCHEISSE!“

Sanji schrie erschrocken auf, schlug beide Hände vor sein Gesicht, versteckte seine Augen dahinter, mit denen er bis eben noch den Phönix beobachtet hatte, der jetzt lichterloh in Flammen stand und ihn unerwartet geblendet hatte, wie es schon lange nicht mehr passiert war.

Seine Augen schmerzten, sein Gehirn sendete Alarmsignale in seinen ganzen Körper, über den er gerade die Kontrolle verlor, als sich eine Hand auf seine Schulter senkte, ihn wieder einigermaßen von dem Kick aus Adrenalin und Schmerz runter holte.

„Was ist los?“

Es war Zorros Stimme, die ihn besorgt über den Lärm hinweg anschrie, der um sie rum ausgebrochen war.

„Verdammt!“, war jedoch alles, was Sanji als Antwort über die Lippen brachte, hielt immer noch beide Hände vors Gesicht und lauschte verzweifelt darauf, was um ihn rum geschah, konnte allerdings nur Ruffys Kampfschreie zuverlässig zuordnen.

Gerade als er endlich wieder die Augen öffnen wollte schaltete sich Robins Stimme ein, die er so dicht hinter sich vernahm, dass Sanji erschrocken zusammen zuckte.

„Bring ihn hier weg, schnell!“, befahl sie und fast gleichzeitig wurde der Blonde am Handgelenk gepackt und herum gewirbelt, als gäbe es nichts Wichtigeres, als ihn fort zu schaffen.

Automatisch öffnete Sanji seine Augen, als eine seiner Hände von seinem Gesicht weg gerissen wurde, bereute diese Entscheidung allerdings sofort, als ein paar helle Flammen an ihm vorbei schossen, ihm allein durch ihr Licht Tränen in die Augen trieben und ihn fast blind zurück ließen.

So schnell es ging legte Sanji wieder eine Hand vor sein Gesicht, wurde blind von dem Kampf weg gezogen, der inzwischen in vollem Gange war.

In dieser Verfassung konnte er keinem helfen, sondern würde nur eine Behinderung darstellen und es versetzte ihm einen Stich in der Brust, als er sich dessen klar wurde, wollte es nicht einsehen.

Sanjis Instinkt sagte ihm umzukehren, seinen Freunden zu helfen und sie nicht zu enttäuschen, doch immer noch wurde er erbarmungslos weiter gezogen, wieder tiefer in den Wald hinein, wo die Flammen des Phönix nicht hin reichten und sie in Sicherheit waren.

Erst dann verlangsamten sich ihre Schritte und Sanji öffnete prüfend seine Augen, stellte erleichtert fest, dass er hier wenigstens wieder sehen konnte und wischte sich die Tränen ab, die immer noch aus seinen Augenwinkeln liefen.

Zum Schluss fasste er Zorro ins Auge.

Er hatte also Recht, dass der Schwertkämpfer ihn an der Hand gepackt hatte, doch diesmal blieb das schöne Gefühl aus, was er sonst immer hatte, wenn Zorro ihn berührte.

„Unsere Freunde kämpfen dort hinten. Wir müssen ihnen helfen.“, teilte Sanji seine Gedanken unverblümt mit, doch anstatt auf die erwartete Zustimmung zu treffen erhielt er ein Kopfschütteln als Antwort.
 

Zorro hatte Robins Anweisung ohne Fragen oder Zögern befolgt und er hatte nicht vor klein bei zu geben.

„Vergiss es, du bleibst schön hier bei mir!“, trieb er dem Koch seine Gedanken sofort aus.

Sollte Sanji auch nur den Versuch unternehmen wieder zurück zu laufen, so würde er schneller sein und das zu verhindern wissen.

Auch er wollte zurück, den Kampf mit bestimmen, nicht weil es ihm Spaß machte, sondern weil sie ein Team waren und immer zusammen hielten, doch gerade war es seine Aufgabe auf Sanji aufzupassen und auch das gehörte zu einer Gruppe dazu, dass man sich aufeinander verlassen konnte.

Zorro musterte sein Gegenüber genau, zu allem bereit, sah wie dem Jüngeren die Tränen in den Augen standen und er immer wieder blinzeln musste.

Nein, er konnte einfach nicht mehr an sich halten.

„Was ist los mit dir?“, fragte der Schwertkämpfer, er musste es einfach wissen, es ließ ihm keine Ruhe mehr, würde ihn noch weitere schlaflose Nächte quälen, wenn er es nicht endlich erfuhr.

Dass Sanji bei seinen Worten zusammen zuckte störte Zorro nicht, diesmal würde er die Situation anders anpacken als beim ersten Mal.

Es brachte nichts den Jüngeren zu provozieren, dass hatte er gelernt.

„Ich bitte dich, Sanji... Ich weiß einfach nicht mehr weiter, wenn du mir nicht endlich sagst, was dich so bedrückt.“

Zorro erkannte seine eigene Stimme nicht, diese Worte aus seinem Mund hörten sich unwirklich an, passten nicht zu ihm und beschrieben doch seine Gefühle, die tief in ihm herrschten.

Doch Sanji gab keine Antwort, hatte den Blick an ihm vorbei gelenkt.

Sofort dachte Zorro an ihre Unterhaltung in der Küche, die sie vor zwei Tagen geführt hatten.

Es war ganz ähnlich zwischen ihnen gewesen, eine gedrückte Stimmung, ein trauriger Sanji und er.

Doch diesmal war es trotzdem anders, denn der Blonde hob seinen Blick, deutlich gequält, aber entschlossener als das letzte Mal.

Zorro konnte hören, wie der Koch einmal tief durchatmete, dann aber einen Entschluss zu fassen schien.
 

Sanji kam sich wieder schrecklich schwer vor, doch er widerstand dem Drang sich einfach diesem Gefühl hin zu geben und sah stattdessen zu Zorro auf, nicht ganz so selbstbewusst, wie er es sich gewünscht hatte, doch immerhin hielt er dem Blick stand, von dem er wusste, dass er auf ihm ruhte.

Sanji musste schwer schlucken.

Zorro hatte ein Recht es zu erfahren, Robin und Chopper hatten sich genug mit ihm gequält, ihm wieder genügend Kraft gegeben das hier und jetzt zu überstehen.

„Ich... bin bald blind.“

Da war es.

Sanji hatte es gesagt.

Es war endlich raus.

Es war vorbei und er musste das hoffentlich nie wieder sagen, doch schnell stellte Sanji fest, dass Zorro nicht so wirkte, als wären die Worte wirklich zu ihm durch gedrungen.

Seine Mimik war unverändert, zeigte keine Regung, solange bis sich erst ein Grinsen auf sein Gesicht stahl, was schnell zu einem Lachen wurde.

Sanji war wie vor den Kopf gestoßen, konnte die Reaktion von Zorro nicht verstehen, spürte allerdings sofort, wie Wut in ihm hoch kochte.

„Was gibt es da bitte schön zu lachen!? Das ist nicht komisch, sondern mein voller Ernst!“, schrie er den Grünhaarigen aufgebracht an, der eher erleichtert als geschockt wirkte.

Sanji hingegen fühlte sich verarscht, wie konnte Zorro es wagen ihn auszulachen, wo er ihm endlich sagte, was den Schwertkämpfer schon so lange zu beschäftigen schien.

Irgendwo hatte er es gewusst, Zorro würde sich nie ändern, sondern immer der gleiche Trottel bleiben wie er ihn kennen gelernt hatte.

Sanji biss sich auf die Unterlippe, versuchte den Schmerz zu unterdrücken, der in ihm aufkeimte, aber trotz jeder Anstrengung doch von seinem Herz Besitz ergriff und ihn erneut in ein tiefes Loch zog, solange bis sich zwei starke Arme liebevoll um ihn schlossen.

Die Augen des Kochs weiteten sich geschockt, als ihm bewusst wurde, wer ihn da umarmte, auf eine so sanfte Weise, die er Zorro nie zugetraut hätte.
 

„Ich bin so froh, dass das alles ist...“, flüsterte Zorro leise, beugte sich dabei zu Sanjis Ohr und bettete den Kopf des Jüngeren sanft in seiner Halsbeuge, erlaubte sich selbst das Gleiche bei Sanji zu tun.

Eine unglaubliche Erleichterung hatte den Schwertkämpfer gepackt und sorgte dafür, dass er nach schier endlosen Tagen endlich wieder richtig durchatmen konnte.

Nach ihrer letzten Unterhaltung war Zorro vom Schlimmsten ausgegangen und hatte sich darauf eingestellt, dass Sanji vielleicht bald für immer von ihnen gehen würde.

Im Vergleich zu dieser Vorstellung kam ihm das, was der Blonde zu ihm gesagt hatte fast wie ein Segen vor, hatte Zorro doch schon Angst gehabt wieder einen geliebten Menschen aus seinem Leben gehen lassen zu müssen, doch der selbe Fehler sollte ihm kein zweites Mal passieren.

Nur langsam löste sich Zorro von Sanji, der immer noch unbewegt da stand, die Umarmung weder erwidert, noch unterbrochen hatte, dafür aber deutlich mit der Situation überfordert war.

Er konnte immer noch nicht glauben, dass Zorro ihn gerade wirklich einfach so umarmt hatte, war dem Schwertkämpfer noch nie so nahe gewesen und fühlte sich gleichzeitig doch so, als hätte er nie etwas Anderes getan als in diesen muskulösen Armen zu liegen und sich festhalten zu lassen.

Doch kaum das er die Situation richtig verarbeitet hatte drängte sich ihm sofort eine Frage auf, die sich in seinem Kopf festsetzte, so lange widerhallte, bis der Jüngere nicht anders konnte als sie auszusprechen, denn er war sich nicht sicher, ob er es jemals tun würde wenn nicht jetzt.

„Zorro, was hat das zu bedeuten?“

Die Wut von vorhin war wie weggeblasen und wieder einmal fragte sich Sanji, wie der Andere es schaffte ihn in solche Stimmungsschwankungen zu versetzen, dafür sorgte, dass seine Gefühle mit ihm Achterbahn fuhren und er sich so nach ihm verzehrte.

Doch sein Gegenüber lächelte nur, ein Anblick den Sanji in dieser Form selten sah, denn Zorros Mundwinkel umspielte nicht diese arrogante Art wie sonst, sondern zeigte eine sanfte Freude, die er zum Glück noch mit seinen schlechten Augen erkennen konnte und die ihm Schauer über den Rücken jagte.

„Ich glaube es gibt da was, worüber wir reden sollten.“
 

Sanji musste schlucken.

Ein komisches Gefühl hatte von ihm Besitz ergriffen und er hoffte inständig, dass es kein Brechreiz war.

Er fühlte sich immer unwohl wenn Menschen mit so etwas anfingen, egal in welcher Tonlage dieser Satz ihre Lippen verließ, denn daraufhin gab es meist schlechte Nachrichten und die konnte Sanji jetzt gar nicht gebrauchen, hatte er sich doch gerade erst von dem letzten Tiefschlag erholt, den Zorro ihm verpasst hatte.

In seinem Kopf liefen hintereinander ein paar Szenen ab, die vielleicht gleich eintreten würden, wobei keine davon wirklich gut für ihn ausging.

/Das wusste ich doch schon längst und hab dich nur verarscht, du dumme Küchenschabe!/

/Wahrscheinlich ist es besser, wenn du blind wirst, dann verschwindest du endlich vom Schiff./

/Sieh zu, wie du allein zurecht kommst!/

/So bist du nur eine Belastung für uns!/

/Es tut mir Leid, Sanji, aber ich bin nicht schwul.../

/Du widerst mich an!/

/Verschwinde!/

Der Blonde konnte spüren, wie sein Körper bei diesen Gedanken automatisch eine Abwehrhaltung annahm, sich auf alles einstellte und den Schwertkämpfer damit zu verwirren schien.

Zorro musterte interessiert, wie Sanji sich vor ihm aufbaute, als rechnete er mit der Standpauke seines Lebens, doch da täuschte er sich gewaltig.

Nichts dergleichen würde die Lippen des Älteren verlassen, denn diesmal hatte er nur sanfte Worte für Sanji, den er in seinem Leben nie wieder missen wollte.

„Sanji, ich l...“

Gerade als Zorro ansetzte hörten sie nur knapp über ihren Köpfen ein Flügelschlagen, begleitet von einem lauten Krachen und aus Reflex duckten sich die beiden Nakama, gerade noch rechtzeitig um nicht von dem Phönix getroffen zu werden, der wenige Zentimeter über ihren Köpfen durch die Bäume krachte, die schwachen, verkohlten Stämme nieder riss und knapp hinter Zorro am Boden aufkam.

Erschrocken drehte dieser sich um, starrte dem Vogel in die schwarzen Augen, die ihn wütend anfunkelten, das Leuchten in ihnen nur noch verstärkt durch das Feuer, welches seine Federn umhüllte.

Ein kampfbereites Schreien verließ die Kehle des Tieres und zeigte an, wie erbost es immer noch über ihr Eindringen war.
 

Was genau passiert war wusste Zorro nicht, schließlich war der Vogel für ihn ohne ersichtlichen Grund plötzlich auf sie los gegangen.

Dass Nami sein Nest mit drei Eiern ‚angegriffen‘ hatte, darauf kam er nicht, konnte sich gerade nur auf den Phönix konzentrieren, der sich auf seinen zwei inzwischen zittrigen Beinen wieder aufrichtete.

Trotzdem war er bereit bis zum Ende zu kämpfen und seine noch ungeschlüpften Babys sogar mit seinem Leben zu verteidigen, wenn es denn sein musste.

Zorro sah wie ein paar der brennenden Federn aus dem dichten Kleid des Tieres fielen und zu Boden segelten, das Feuer noch erlosch bevor sie dort ankamen.

Inzwischen war jedem von ihnen klar, warum die Vegetation um das Zentrum der Insel herum immer weiter abnahm, wenn hier öfters solche Kämpfe toben sollten.

Zorro griff zu seinen Schwertern, zog alle aus ihrer Scheide, nahm eines in jede Hand und steckte sich das Dritte in den Mund, wollte gerade auf den Phönix losgehen, als ihn Sanji davon abhielt.

„Zorro, was ist passiert?“

Geschockt drehte sich der Angesprochene um als er die fragende Stimme vernahm, starrte in das Gesicht des Blonden, der sich die Augen zu hielt, somit völlig hilflos den Angriffen des Tieres ausgeliefert war.
 

Sanji hatte nicht lange gebraucht um zu begreifen, was passiert war.

Zwar wusste er auch nicht, warum der Phönix plötzlich auf sie los gegangen war, doch er kannte Ruffy und seine Schlagkraft, mit der er dem Vogel bereits kräftig zugesetzt hatte, das konnte Sanji auf den ersten Blick sehen.

Sehr viel mehr Gelegenheit hatte er auch nicht ihren Gegner zu mustern, denn als das mächtige Tier anfing sich aufzurichten legte er schnell wieder beide Hände vor seine Augen, schützte sie damit vor dem Feuer, das das Tier immer noch umgab und ihn sicher geblendet hätte, ließ sich damit aber auch gleichzeitig darauf ein, dass er nicht mehr in der Lage war zu sehen, was um ihn rum passierte.

Sanji lauschte, konnte Zorro atmen hören, doch sonst geschah nichts, was ihn schnell nervös machte, bis er sich einfach zu Wort melden musste.

Doch selbst jetzt schwieg Zorro noch, sorgte so dafür, dass Sanjis Aufregung nur noch mehr stieg, doch einfach die Hände vor den Augen wegnehmen konnte er auch nicht.

Als plötzlich etwas nach seinem Handgelenk griff zuckte der Blonde zusammen, wehrte sich allerdings nicht dagegen und ließ Zorro seine Hände nach unten neben seinen Körper führen, hielt die Augen aber geschlossen, konnte das grelle Feuer durch seine Lider hindurch sehen.

Nur Sekunden später verschwand dieses Leuchten allerdings und Sanji spürte ein Stück Stoff, der seine Augen bedeckte und an seinem Hinterkopf zusammen gebunden wurde.

„Was tust du?“, fragte der Koch, erahnte allerdings schon, dass es sich um das kleine Tuch handeln musste, welches Zorro für gewöhnlich um seinen Oberarm gebunden trug.

Ein kurzes Tasten bestätigte seine Vermutung.

„Ich glaube du wirst deine Hände gleich noch brauchen, also sei mir lieber dankbar.“, kam die gebrummelte Antwort, die sich anhörte, als hätte der Schwertkämpfer bereits eine seiner Waffen in den Mund geklemmt und sich für einen Angriff gerüstet.

Unsicher trat Sanji einen Schritt vor, suchte mit einer Hand nach Zorro, dessen Taille er dann auch schnell fand und ließ seine Hand höher wandern, bis sie auf der Schulter seines Nakamas ruhte.

An der Art, wie der Ältere seinen Arm hielt konnte der Blonde feststellen, dass Zorro wirklich seine Schwerter gezückt hatte und er fragte sich unwillkürlich, wie er dem Anderen so helfen sollte, merkte zum ersten Mal, wie es war völlig blind zu sein.

Sanji biss die Zähne zusammen, versuchte sich auf das zu konzentrieren, was er hörte, doch es gelang ihm einfach nicht.

Zu ungewohnt war die Situation für ihn, als dass der Smutje zuverlässig hätte kämpfen können, fühlte sich überflüssig und stellte wieder einmal ein Hindernis für alle Anderen dar, doch er zwang sich nichts davon nach außen dringen zu lassen, sondern löste seine Hand ohne Zögern von Zorro, als dieser vor stürmte.
 

Der Schwertkämpfer wusste, dass Sanji ihm nicht helfen würde, es war also seine Aufgabe ihn zu schützen, solange ihre Crewmitglieder noch nicht hier waren, darum beschloss er den ersten Schritt zu machen, dem Phönix zuvor zu kommen, der gerade seine Flügel ausbreitete und sich wieder in die Lüfte erheben wollte.

Zorro spürte, wie sich Sanjis Hand von seiner Schulter löste als er loslief, beinahe ohne Widerstand herunter fiel und der Blonde an Ort und Stelle stehen blieb, was wahrscheinlich besser für ihn war.

Beinahe schweren Herzens richtete Zorro seine Augen nach vorne, stürmte jedoch unverwandt auf den Vogel zu, bis er knapp vor ihm stand, verpasste dem großen Tier einen Hieb mit seinem rechten Schwert, das Zorro einmal von oben nach unten zog.

Mit einem lauten Schrei verlor der Phönix ein paar Federn aus seinem Flügel, was das Tier sicher daran hindern würde einfach so davon zu fliegen, doch weiter verletzt war es nicht.

Mit dem Gegner am Boden konnte Zorro kaum noch verlieren und ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Schwertkämpfers, bis er in die kohlrabenschwarzen Augen sah, die ihn wütend und beinahe mit Hass anfunkelten.

Der Phönix glühte vor Zorn, was sich sofort auf seinen Körper übertrug, seine Federn noch stärker brennen ließ, bis die Flammen sich immer mehr ausweiteten, die Umgebung in Besitz nahmen und nur so aus seinem Leib heraus zu sprießen schienen.

Es war mehr Instinkt als alles Andere, dass Zorro sich noch rechtzeitig unter dem Feuerschwall hinweg duckte, der ihm nur wenige Sekunden darauf um die Ohren flog, die Baumreste in der näheren Umgebung verbrannte, bis nur noch Asche zurück blieb.

Allen Anschein nach hatte er das Tier lediglich wütender gemacht, anstatt es zu schwächen und Zorro wollte diesen Fehler sofort korrigieren, holte bereits in der gleichen Bewegung aus, um es zu Ende zu bringen, als ihm ein Gedanke in den Kopf schoss, der seine Entscheidung von Grund auf änderte.

So schnell es ging drehte der Schwertkämpfer sich um.

„Sanji, duck dich!“, schrie er dem Blonden entgegen, der immer noch, ziemlich verunsichert, in etwas Entfernung zu Zorro stand, sich zumindest einigermaßen in Sicherheit wähnte und keine Ahnung hatte, was da auf ihn zu kam.
 

Als Sanji Zorros Stimme hörte zuckte er erschrocken zusammen, alarmiert von dem Tonfall, doch sein Körper gehorchte ihm nicht schnell genug, dass er den Befehl hätte ausführen können.

Plötzlich schlossen sich zwei Hände um seine Knöchel, rissen ihn mit einem kräftigen Zug zu Boden, wo Sanji hart aufkam.

Es ging alles so schnell, dass der Koch nicht mal genügend Zeit hatte sich mit den Händen abzufangen, jetzt inmitten von Asche und verbrannter Erde lag, deren Duft ihm unweigerlich in die Nase stieg.

Doch Sanji störte sich nicht daran, rappelte sich stattdessen wieder auf, bis er auf seinen Knien saß und tastete an seinem Bein herunter, wo ihn immer noch zwei Hände fest hielten.

Der Koch war sich sicher, dass es sich nicht um Zorros handeln konnte, schließlich hatte er die verzweifelte Stimme des Schwertkämpfers eben noch von vorne gehört.

Und tatsächlich fand Sanji eine Hand um seine Knöchel, die viel zu fein und zart war für seinen Nakama.

So schnell es ging tastete der Koch den dünnen Unterarm entlang, um heraus zu finden um wen es sich da handelte, doch sein Plan ging nicht auf, endeten die Arme doch ungefähr auf Höhe Ellbogen in der Erde.

Sanji lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und er hatte das Bedürfnis sich zu übergeben, bis er endlich losgelassen wurde, ihm in dem Moment klar wurde, wer ihn da gepackt hatte.

Robin!

„Sanji! Zorro!“

Ruffys Stimme hallte ihm entgegen und der Koch drehte sich um, konnte natürlich nicht sehen, wie sein Kapitän in Begleitung der restlichen Crew auf sie zugerannt kam, hörte dafür das laute Atmen und die schweren Schritte auf dem Boden.

Als ihn etwas am Arm berührte wand Sanji seinen Blick in die Richtung, immer noch erschrocken über die Hände, die wie abgetrennt aus dem Boden gewachsen waren.

„Ist alles okay, Sanji?“

Der Koch erkannte Choppers Stimme, nickte zur Antwort, wand seinen Kopf dann allerdings wieder nach vorne, wo der Kampf weiter tobte.

„Was ist passiert?“, fragte er den Arzt, als dieser neben ihm stehen blieb, sich anscheinend nicht in das Gefecht einmischen wollte.

„Der Phönix bewacht gar nicht den Schatz, er versucht seine Eier zu schützen. Wir haben sein Nest angegriffen, das Weibchen kämpft für ihre Brut!“, erklärte Chopper schnell, sorgte mit den wenigen Worten dafür, dass Sanji alles klar wurde.

Seine Augen weiteten sich unter der Binde, starrten in pure Schwärze und ehe Sanji sich versehen konnte war er aufgestanden, machte einen Schritt in Richtung des Kampfes.

„Zorro, hör sofort auf!“
 

Der Schwertkämpfer wand sich zu Sanji um, als dieser ihn rief, hatte allerdings keine Zeit sich weiter mit dem zu beschäftigen, was der Koch gesagt hatte.

Schnell wich Zorro einer Flamme aus, die nur knapp an seinem Körper vorbei in den Wald rauschte und dort verglühte, keine Nahrung fand um sich entfachen zu können.

Der Phönix hatte angefangen Feuer zu spucken, jetzt wo er nicht mehr fliegen konnte, hackte mit seinem Schnabel immer wieder wütend nach Ruffy, der ziemlich mitgenommen aussah.

Zorro war nicht in der Lage zu erkennen, was von den vielen Flecken auf seiner Haut und den Klamotten, Blut und was lediglich Asche und Erde war.

Chopper sah auch nicht besser aus, hatte mehrere verbrannte Stellen, von denen Zorro sicher sagen konnte, dass es Verletzungen waren.

Auch Robin versuchte immer wieder in das Geschehen mit ein zu greifen, doch war sie nicht in der Lage den Phönix zu berühren, stand dessen Körper schließlich immer noch wie wild in Flammen.

Dem Schwertkämpfer war schnell klar, dass er hier der Einzige war, der sich wirklich des Tieres annehmen konnte, so würden seine Schwerter die Hitze aushalten und ihn zugleich davor schützen selber Schaden davon zu tragen.

„Ruffy, geh beiseite, es reicht mit den Kinderspielen!“

Zorro verpasste dem Kapitän mit seinem Ellbogen einen unsanften Schubs in die Rippen, beförderte den Jüngeren damit zur Seite, raus aus dem Angriffsgebiet des Phönix’ und schaffte sich zugleich Platz für seine Attacke.

In Sekundenbruchteilen brachte sich der Schwertkämpfer in Position, wollte den Kampf nun endlich beenden, als erneut Sanjis Stimme zu ihm durch drang, er die Worte diesmal aber wirklich aufnahm.

„Du sollst aufhören, Kaktuskopf! HÖR AUF!“

Sofort ließ Zorro das Schwert sinken, wusste nicht, warum er dieser Aufforderung gehorchte, doch Sanji wollte es so und er tat es einfach, vertraute dem Koch und stand nun schutzlos vor dem mächtigen Phönix, der ihn immer noch wütend ins Auge gefasst hatte, doch lange musste Zorro so nicht ausharren.
 

Anstelle von Sanji antwortete Nami.

„Schnell, lasst uns abhauen!“

Die Navigatorin trug immer noch die Krone auf dem Kopf, die an sich schon ein Vermögen wert war, hatte sich sonst aber nichts weiter von dem Schatz geschnappt, wollte den Phönix nicht noch zusätzlich verärgern, der sie eh nur angriff, weil sie ohne es zu wissen eines seiner Eier aus dem Nest gezogen hatte.

Dem Vogel bedeutete das Gold gar nichts, welches vielleicht sogar schon dort gelegen hatte, bevor er seinen Nistplatz auserkoren hatte, doch das tat nichts zur Sache.

Nachdem Nami es geschafft hatte ihren Nakama diese Tatsache über den Kampf hinweg, klar zu machen hatte Ruffy seine Attacken eingestellt, hielt den Vogel nur so gut es ging auf Distanz ohne ihn zu verletzen, bis das Tier ihm keine andere Wahl ließ als es doch in den Wald hinein zu katapultieren, wo es allen Anschein nach auf Zorro getroffen war, der von der ganzen Sache noch gar nichts wusste.

Auch jetzt wirkte der Schwertkämpfer immer noch irritiert, hatte sich von seinem Gegner abgewandt, der seine Angriffe kurzzeitig eingestellt hatte, die Pause nutzte um wieder zu Kräften zu kommen.

Der Kampf nahm auch den Phönix ordentlich mit, obwohl sich die Strohhutbande zurück hielt, gerade dabei war den Rückzug anzutreten.

Zorro stellte keine Fragen, tat wie ihm geheißen wurde, auch wenn es ihm nicht ganz passte auf Nami zu hören, so verspürte er doch auch wenig Lust, sich mit dem stolzen Tier noch weiter zu schlagen, das ihnen ordentlich zusetzte.

Auf kurze oder lange Zeit würden sie ernsthafte Verluste einfahren und selbst Nami schien es dieses Risiko nicht wert zu sein.

Langsam entfernte sich Zorro von dem großen Phönix, steckte dabei ruhig seine Schwerter weg, trat Schritt um Schritt nach hinten, bis er auf der Höhe seiner Nakama war, griff dort nach Sanjis Hand, der erschrocken zusammen zuckte, die Berührung aber zuließ.

„Ich bin´s nur...“, flüsterte Zorro leise, sah aus den Augenwinkeln das Nicken und drückte die schmale Hand etwas fester, in der Hoffnung Sanji einen Teil seiner Angst nehmen zu können, die er sicher gerade verspürte.

Zorro konnte sich vorstellen wie es war, in dieser Situation nichts sehen zu können und es war bestimmt kein angenehmes Gefühl, doch abnehmen wollte er dem Blonden seinen Schutz doch nicht.
 

Sanji hatte wirklich Angst, versuchte aus den unterschiedlichsten Eindrücken, die alle gleichzeitig auf ihn einstürmten, ein Bild zu formen, was ihm absolut misslang.

Seine Sinne waren noch zu ungeübt für diese Feinarbeit und darum war er Zorro umso dankbarer, dass der Schwertkämpfer sich ihm annahm, keine Berührungsängste vor den Anderen zeigte.

Vielleicht waren seine Befürchtungen von vorher doch falsch gewesen, dass Zorro sich gar nicht von ihm abwenden wollte, sondern möglicherweise sogar das Gegenteil vor hatte.

Doch Sanji wagte nicht weiter in diese Richtung zu denken, zu groß war die Angst enttäuscht zu werden und am Ende alleine da zu stehen.

Dass Zorros Blick etwas ganz Anderes sagte, konnte Sanji natürlich nicht sehen und so verließ er sich einfach auf sein Gespür, wurde allerdings aus den Gedanken gerissen, als er eine Art Knurren vor sich hörte.

Soweit Sanji es wusste stand ihnen gegenüber nur noch der Phönix, der sich gerade wieder aufplusterte, den Fremden drohte und mit ausgebreiteten Flügeln auf sie zu kam.

Noch immer tanzten die Flammen über sein Gefieder und wie ein einziger Körper trat die Strohhutbande einen Schritt zurück, entschied sich fast im gleichen Moment einfach zu laufen, was das Zeug hielt.

Sanji folgte blind dem Zug an seiner Hand, ließ sich von Zorro herum reißen und versuchte mit dem Schwertkämpfer mit zu halten, der ihn voran zog, konnte Lysop neben sich laufen hören.

Also war das letzte Mitglied auch noch da, von dem er bisher noch nichts gehört hatte und irgendwie beruhigte Sanji diese Tatsache, dass sie wirklich komplett waren, als es auf der anderen Seite neben ihm plötzlich einen lauten Knall gab, begleitet von dem knarrenden Geräusch eines fallenden Baumes und nur Sekunden später erbebte der Boden, als das alte Gewächs aufschlug, gefällt von einer Flamme, die der Phönix ihnen hinterher gespien hatte.
 

„Baum rechts, Wurzel, Ast, Grube, Stein, Wurzel, Wurzel!“

Fast automatisch gab Zorro Kommandos nach hinten an Sanji weiter, hatte keine Zeit sich umzudrehen, um zu gucken, wie es dem Blonden ging, zog ihn weiter blind hinter sich her und warnte seinen Freund nur knapp vor den Dingen, vor denen er sich in Acht nehmen musste, hoffte dass es reichen würde um größere Verletzungen zu vermeiden.

Noch immer war ihnen der Phönix auf den Fersen, drängte sich mit seinen brennenden Federn durch die hier noch lebenden Bäume und Zorro konnte es hinter ihnen in gar nicht weiter Entfernung knistern hören, was ihn unweigerlich an einen Waldbrand denken ließ.

Es war ziemlich wahrscheinlich, dass der Phönix wirklich die Bäume entflammt hatte und wenn sie nicht aufpassten, so würde diese Insel noch ihr Grab werden.

Gerade als Zorro wieder näher zu seinen Nakama steuern wollte, fegte eine Flamme an ihnen vorbei, hinderte den Schwertkämpfer daran aufzuschließen und zwang ihn stattdessen sich noch weiter von der Gruppe zu entfernen, Sanji immer noch im Schlepptau, der brav all seine Anweisungen befolgte und bisher wirklich heil durch den Wald gekommen war.

Zorro warf einen Blick zur Seite, stellte allerdings im nächsten Moment erschrocken fest, dass die Flamme auch den Rest der Crew auseinander gesprengt hatte und sich die Anderen immer mehr von ihnen entfernten, doch Zorro war es jetzt unmöglich aufzuschließen.

Eine tobende Wand aus Flammen hatte sich zwischen ihnen hoch gezogen, das trockene Holz ohne Probleme entzündet und war nun dabei auch den Rest der Insel in ein Feld aus Asche zu verwandeln, wie es der Phönix bereits um seinen Nistplatz herum getan hatte.

Zorro rannte noch schneller, seine Schritte wurden ausladender und er zog Sanji noch mehr hinter sich her, der jetzt sichtlich Probleme hatte mit dem Schwertkämpfer mit zu halten, schon völlig außer Atem war und wohl bald nicht mehr konnte, trotzdem beschwerte er sich mit keinem Wort.

Zorro war bewusst geworden, dass sie hier weg mussten, so schnell wie möglich.

Wenn er sich nicht irrte, so würde das Feuer bei den warmen Temperaturen und mit diesem Holz, was perfekten Nährboden bot, in kürzester Zeit um sich greifen und sie mit Pech sogar einschließen, was den sicheren Tod bedeuten würde.

In diesem Moment spürte Zorro, wie Sanji langsamer wurde, sich noch mehr von ihm ziehen ließ und er sein Tempo deutlich verlangsamen musste.

Mit einem kräftigen Ruck zog der Schwertkämpfer an der schmalen Hand des Blonden, erreichte damit aber rein gar nichts, bekam nicht mal eine Antwort.

„Reiß dich zusammen, Sanji. Wir MÜSSEN hier weg!“, sprach der Grünhaarige seinem Freund Mut zu, versuchte ihm klar zu machen, wie ernst die Lage war.

Ein kurzer Blick nach hinten verriet Zorro allerdings, wie fertig Sanji wirklich war.

Schweißperlen liefen dem Jüngeren über sein Gesicht und er atmete schwer, sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch und die Anstrengung hatte die sonst so blasse Haut über Sanjis Wangen rötlich verfärbt.

Wahrscheinlich war die Belastung einfach zu viel, doch Zorro konnte sich nicht erlauben langsamer zu laufen, konnte das Feuer bereits hinter ihnen erkennen, dass sich ihren Weg auf sie zu fraß, dabei kein Leben zurück ließ und auch sie nicht verschonen würde.
 

Zorros nächster Schritt ging ins Leere.

Ein Zucken fuhr durch den Körper, als die Härte des Bodens unter seinem Fuß ausblieb und er spüren konnte, wie er den Halt verlor.

Sein Blick wandte sich automatisch von den Dingen ab, die hinter ihm passierten und fixierte stattdessen den Boden vor seinen Füßen, der einer tiefen Mulde gewichen war und bereits im nächsten Moment stürzte Zorro mitsamt Sanji gut zwei Meter senkrecht hinab, konnte den Blonden hinter sich noch erschrocken schreien hören, bevor sie unsanft auf dem Grund aufkamen und sich Zorros Sicht sofort verdunkelte, bis er das Bewusstsein verlor.
 

Sanji war völlig fertig, hatte das Gefühl, als würde ihn jeder weitere Schritt umbringen, seinen Kopf platzen lassen, in dem er sein Blut nur so rauschen hören konnte.

Seine Knie standen kurz davor ihm den Dienst zu versagen und einfach unter seinem Gewicht einzuknicken, sein Herz raste so schnell, dass Sanji Angst hatte es würde jede Sekunde aufhören zu schlagen.

Ein erschrockener Schrei entrann Sanjis Kehle, als er spürte, wie Zorros Zug ihn im nächsten Moment plötzlich nicht mehr nach vorne führte, sondern die Richtung zum Erdboden lenkte und der Blonde stellte sich schon darauf ein, unsanft Bekanntschaft mit diesem zu machen, doch sein Sturz ging dort weiter, wo Sanji eigentlich den Boden vermutet hatte.

Automatisch verkrampfte sich sein ganzer Körper, der nichts mit der Situation anzufangen wusste und dem Koch kam es vor, als würden sie eine Ewigkeit fallen, als das Ende unverhofft plötzlich kam und Sanji hart aufschlug, auf dem Rücken liegen blieb, sich allerdings bald vor Schmerzen zusammen krümmen musste und sich dabei auf die Seite rollte.

Neben sich konnte er Zorro spüren und schnell tastete der Koch über den Körper neben sich, auf der Suche nach der Hand des Schwertkämpfers, die ihn während des Sturzes losgelassen hatte.

Doch als er Zorros Hand gefunden hatte, erwiderte sein Nakama den Griff nicht, gab auch sonst kein Lebenszeichen mehr von sich.

„Zorro?“, kam es mit Anstrengung über Sanjis Lippen, in seiner Stimme schwang Angst mit.

Noch immer rang der Jüngere um Luft, wobei er jetzt einen Schmerz im Brustkorb bei jedem Einatmen spüren konnte, der ihm die ganze Sache nur noch erschwerte, dafür sorgte, dass er das Gesicht verziehen musste.

Doch auch auf seine Ansprache erhielt Sanji keine Reaktion und seine Hand löste sich von Zorro, wanderte stattdessen zu der Augenbinde, die der Blonde immer noch trug.

Er wollte sehen was passiert war, allerdings kam er nicht dazu den Stoff zu lösen, als ihn das Knistern von Flammen aufhorchen ließ, was er sogar über seine lauten, hektischen Atemzüge hinweg hören konnte.

Er hatte sich vorhin also doch nicht getäuscht.

Der Phönix hatte den Wald in Brand gesetzt und sie liefen jetzt nicht nur vor dem Tier weg, sondern standen einer noch viel größeren Gefahr gegenüber, denn Feuer war keiner von ihnen gewachsen.

Ein Gedanke schoss Sanji durch den Kopf, der dafür sorgte, dass er sich verärgert auf die Unterlippe biss.

Wenn wirklich ein Brand ausgebrochen war, so bedeutete das für ihn, dass er die Binde nicht abnehmen konnte, würde ihn das helle Licht doch blenden und genauso blind zurück lassen, wie wenn er die Binde weiter trug.

Am Rande hatte Sanji mitbekommen, dass sie von der Gruppe getrennt wurden, also konnte er auch von den Anderen keine Hilfe erwarten, war wirklich auf sich allein gestellt, da nun auch Zorro nicht mehr für ihn da war, doch Sanji musste dafür sorgen, dass der Grünhaarige heil hier raus kam.
 

Suchend tastete der Koch Zorro ab, der immer noch wie tot da lag, allerdings regelmäßig atmete, was Sanji zumindest die Angst nahm, dass der Schwertkämpfer sterben könnte und ihm gleichzeitig half die Schmerzen zu ignorieren.

Ein Zucken fuhr durch Sanji, als dieser Zorros ganzen Körper abgetastet hatte und nichts finden konnte, bis er an seinem Kopf an kam.

Schnell zog der Koch seine Hände zurück, befühlte die Flüssigkeit, die jetzt an ihnen klebte und hielt sie sich vorsichtig an die Nase, roch prüfend daran.

Ein Geruch von Eisen stieg ihm in die Nase und schnell wusste Sanji, dass Zorro sich den Kopf aufgeschlagen hatte, wo aus einer Wunde jetzt Blut laufen musste.

Erneut wanderte Sanjis Hand zu Zorros Kopf, fand auch unter den kurzen Haaren des Schwertkämpfers einen Stein, der an der ganzen Sache Schuld war.

Diese Erkenntnis kostete den Koch nur wenige Sekunden Zeit, doch trotzdem war das Knistern des Feuers deutlich näher gekommen, warnte Sanji davor, wie sehr er sich beeilen musste.

„Tut mir Leid, Zorro, das könnte jetzt etwas weh tun.“, murmelte der Blonde mehr zu sich selbst, als zu dem Schwertkämpfer, wusste er doch, dass dieser bewusstlos war und erreichte trotzdem, dass ihn seine eigenen Worte beruhigten.

So gut es ging kniete Sanji sich neben Zorro, legte seine Arme um den breiten Körper des Anderen, versuchte ihn mit einem Zug an den Schultern einigermaßen in eine sitzende Position zu bringen, achtete dabei noch zusätzlich darauf, dass er den Kopf des Schwertkämpfers stützte, der sich ohne jegliche Spannung in seine Hand legte.

Erst als Zorro aufrecht saß löste er eine Hand von seinem Nakama, hielt ihn mit der anderen aber immer noch fest, gab ihm Halt so gut es ging und drehte sich mit Mühe um, kniete nun mit dem Rücken zu dem Älteren.

Vorsichtig und immer noch blind rutschte Sanji näher an den Anderen heran, bis er Zorros Arme über seine Schulter legen konnte, packte den Grünhaarigen fest an diesen und beugte sich vor, hievte Zorro somit auf seinen Rücken.

Ein gequältes Stöhnen drang über Sanjis Lippen, als er das zusätzliche Gewicht auf seinem Rücken spürte, zwang sich aber dazu die Schmerzen zu ignorieren, die immer noch in seinem Brustkorb tobten und stand mit Mühe und Not auf, brauchte zwei Anläufe, bevor er es geschafft hatte.

Auf wackeligen Beinen versuchte der Blonde sein Gleichgewicht auf dem unebenen Boden zu halten, schwankte ein bisschen hin und her, kämpfte immer noch mit seiner Atmung, die nun deutlich schwerer ging, wo er Zorro auf dem Rücken hatte.

Trotzdem beugte Sanji sich erneut vor, bis er sich sicher war, dass der Schwertkämpfer nicht mehr runter rutschen würde, erst dann löste er seine Hände von dem Anderen, legte sie stattdessen unter Zorros Knie und richtete sich wieder richtig auf.

Zorros Körper rutschte wie bei einer leblosen Puppe noch ein kleines Stück nach unten, verharrte dann allerdings in seiner Position, den Kopf und einen Arm über Sanjis Oberkörper hängend, was ihm zusätzlich Halt gab.

Der Blonde hatte es geschafft Zorro sicher auf seinen Rücken zu befördern.
 

Schwer atmend und völlig am Ende tat der Koch einen Schritt nach vorne, wollte gerade mit letzter Kraft los laufen, hörte in dem Moment allerdings, wie etwas neben ihm zu Boden fiel, wand seinen Blick zwar zur Seite, sah aber natürlich nichts.

Trotzdem brauchte Sanji nicht lange, um zu begreifen, dass es ein Baum sein musste, dessen Wurzel das Feuer angesengt haben musste, bis diese unter dem Gewicht nachgegeben und der Baum in die Tiefe gestürzt war.

Sofort war dem Koch klar, dass die Flammen zu ihnen aufgeschlossen hatten, der Vorsprung, den Zorro für sie raus geschlagen hatte verspielt war und er sich nun um so mehr beeilen musste hier weg zu kommen.

Ohne zu Zögern setzte Sanji sich in Bewegung, strauchelte zuerst, fing sich aber schnell wieder und begann mühsam damit aus der Mulde zu klettern, was ihm ohne die Hilfe seiner Hände und seiner Augen deutlich schwerer fiel als sonst, doch die Hitze in seinem Rücken spornte ihn an, alles zu geben und der Koch war sich sicher, dass er es nur aus diesem Grund geschafft hatte aus der Grube zu kommen, wo das Feuer sie sonst eingeschlossen und schließlich verbrannt hätte.

Doch Sanji war noch lange nicht außer Gefahr als er oben angekommen war, musste sich nun der Herausforderung stellen seinen Weg blind durch den Wald zu finden, durfte dabei nicht hinfallen oder sich weiter verletzen, denn das hätte für Zorro und ihn das sichere Aus bedeutet.

Viel Zeit darüber nachzudenken blieb dem jungen Koch allerdings nicht, stattdessen setzte er sich in Bewegung, verlangte seinem Körper alles ab, was dieser noch her gab, was zu seinem eigenen Erschrecken nicht mehr viel war.

Die letzten Tage unter Deck mit wenig Essen und dem ganzen Stress hatten ihn doch mehr ausgelaugt, als er dachte und Sanji biss sich auf die Unterlippe, wünschte sich inständig, dass er zumindest in der Lage sein würde, Zorro sicher hier raus zu bringen.
 

Nach Luft schnappend kämpfte der Blonde sich durch den Wald, floh verzweifelt vor dem Feuer, den bewusstlosen Zorro immer noch auf seinem Rücken, dessen Gewicht ihn stark nach unten zog, bis Sanji das Gefühl hatte, dass er jeden Moment zusammen brechen würde, doch sein Körper hielt der Belastung stand, hatte eine Art Rhythmus in seine Schritte gebracht, die allerdings immer wieder von Wurzeln, Ästen, Steinen und noch vielem mehr behindert wurden, die auf dem Weg lagen, den Sanji auf gut Glück eingeschlagen hatte.

Gerade als der Blonde versuchen wollte sein Tempo ein wenig zu steigern, endlich wieder Abstand zwischen sich und das Feuer zu bringen, rannte er mit voller Wucht gegen einen Baum, taumelte zurück und verspürte ein plötzliches Schwindelgefühl, das sich in seinem Kopf ausbreitete.

So gut es ging kämpfte Sanji dagegen an, wollte sich nicht der Schwärze hingeben, die ihn mit wohliger Wärme und Entspannung lockte, wusste ganz genau, dass Zorros und sein Leben auf dem Spiel standen.

Wie an diesem Tag schon zu oft riss der Koch sich zusammen, war sich nicht sicher, wie lange er es noch schaffen würde überhaupt aufrecht zu stehen, schlug jedoch einen Bogen um den Baum und lief weiter, ließ sich von seinen Füßen weiterhin von der Hitze des Feuers weg tragen.

Zorro lag immer noch bewegungslos auf seinem Rücken, erschwerte ihm das Vorankommen erheblich, doch zugleich war Sanji dankbar dafür, dass er das alles nicht allein durchstehen musste, auch wenn der Schwertkämpfer ihm gerade mehr Hindernis als Erleichterung war und den Koch traf die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht, dass vielleicht doch keiner aus ihrer Crew je nutzlos werden konnte, da sie immer füreinander da waren, ob nun bei Bewusstsein oder nicht, ob blind oder nicht.

Für einen kurzen Moment musste Sanji sogar über seinen Gedanken lächeln, der ihn in dieser unmöglichen Situation ereilte und doch so viel für ihn bedeutete.

Endlich verstand er, was Robin vorhin auf dem Schiff zu ihm gesagt hatte.

Es war wirklich egal, ob sie einen Nutzen für die Anderen brachten oder nicht, allein ihre Freundschaft war so viel wert, dass keiner seiner Nakama ihn je aus der Strohhutbande ausschließen würde und diese Feststellung gab Sanji neue Kraft, beflügelte seine Schritte und sorgte dafür, dass er endlich etwas Grund gewinnen konnte, den der Blonde dringend nötig hatte um heil aus der Situation heraus zu kommen und Robin auch von seiner Erkenntnis erzählen zu können.

Kurz fragte sich Sanji, wie es den Anderen wohl ging, hoffte, dass alles okay war, konnte allerdings nicht lange darüber nachdenken, als die Hitze und das Knistern, vor welchem er nun schon die ganze Zeit weg lief, plötzlich neben ihm zu hören war.

Erschrocken sprang der Koch zur Seite, stolperte dabei über eine Wurzel und kam aus seinem Rhythmus, versuchte Halt zu finden ohne seine Hände von Zorro zu lösen, was ihm allerdings nicht gelang.

Mit voller Wucht prallte Sanji erneut gegen einen Baum, keuchte entsetzt auf, dieses Mal allerdings nicht vor Schmerz, denn der Körper des Schwertkämpfers hatte seinen Zusammenstoß abgefedert, dafür aber selber alles abbekommen, da Sanji mit dem Rücken den Baum getroffen hatte.

So schnell es ging löste der Smutje sich wieder von der harten Rinde, stellte fast nebenbei fest, dass Zorro nicht mehr so wie davor auf seinem Rücken lag, hatte allerdings keine Zeit das zu korrigieren, sondern begann wieder zu rennen, sich durchaus bewusst, dass das Feuer sie eingeholt hatte und dabei war sie einzuschließen.

Inständig hoffte Sanji, dass seine schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten waren und das Feuer sie schon längst umschlossen hatte, er die ganze Zeit lediglich auf eine Front zu lief, deren Hitze er bisher noch nicht spüren konnte, denn dann wäre er nicht mehr in der Lage alleine einen Ausweg zu finden.

Doch daran wollte der blonde Koch gar nicht denken, betete kurz, dass es Zorro gut ging und sie diese Hölle überstehen würden, doch wirklich glauben konnte er daran nicht mehr.
 

Zorro stöhnte gequält auf, als sein Körper erneut gegen etwas Hartes donnerte, spürte kurz darauf, wie er herum gerissen wurde und sein Kopf sackte wieder nach vorne.

Nur langsam öffnete der Schwertkämpfer seine Augen, brauchte eine Weile, bevor er etwas aus seiner Umgebung erkennen konnte, doch was er nun sah verschlug ihm die Sprache.

Neben sich konnte Zorro wütende Flammen züngeln sehen, die das frische Holz des Waldes verschlangen und ihnen immer näher kamen.

Sofort wollte der Grünhaarige ausweichen, wieder Abstand zwischen sich und die Gefahr bringen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es gar nicht er war, der da lief, sondern Sanji!

Zorro biss die Zähne zusammen, hob seinen Kopf an, was dafür sorgte, dass ihm ein stechender Schmerz die gesamte Wirbelsäule herunter raste und ihn daran erinnerte, was passiert war.

Er musste ohnmächtig geworden sein und Sanji kämpfte jetzt für sie beide gegen das Feuer, obwohl Zorro doch wusste, wie fertig der Koch war und es überraschte ihn, dass der Blonde überhaupt noch Kraft gefunden hatte.

Langsam und mit immer noch trübem Blick richtete Zorro seine Augen nach vorne, erkannte schnell ein grelles Licht, was auf sie zu kam, allerdings eine andere Farbe besaß als das Feuer und nur Sekunden später rannte Sanji auf eine Lichtung.

Zorro war mit einem Schlag hellwach, öffnete noch den Mund um seinen Nakama vor dem See zu warnen, auf den dieser geradewegs zu lief, doch kein Ton verließ seine Lippen und im vollen Lauf setzte Sanji seinen Fuß über das Ufer, fand auf der Oberfläche des Wassers natürlich keinen Halt und stürzte ungehindert mitsamt Zorro in den See, verlor den Schwertkämpfer dabei von seinem Rücken und beide landeten mit einem platschenden Geräusch in dem kühlen Nass, was sie sofort umschloss.

Erschrocken schlug Zorro einmal mit den Armen, fand allerdings schnell genug die Kontrolle über sich wieder und wandte seinen Blick nach oben, konnte durch das Wasser hindurch den Himmel sehen und schwamm schnell auf die Reflektion zu, tauchte nur Sekunden später wieder auf und schnappte nach Luft.

Im nächsten Moment musste der Schwertkämpfer husten, spuckte ein bisschen Wasser aus, das er in der Hektik geschluckt hatte, sah sich dabei aber nach Sanji um, von dem allerdings nichts zu entdecken war.

Zorro beschlich ein Gefühl von Panik und er wollte gerade abtauchen, um nach dem Blonden zu suchen, als besagte Person ihren Kopf aus dem Wasser steckte und ebenfalls sofort zu husten anfing.

Ein erleichtertes Seufzen verließ Zorros Lippen und er schwamm auf den Koch zu, der deutlich mehr Wasser geschluckt haben musste, immer noch versuchte alles davon aus seiner Lunge zu bekommen und dabei schon fast panisch mit den Armen ruderte.
 

Sanji trug immer noch die Augenbinde, die Zorro ihm umgebunden hatte, doch gerade hatte er ein ganz anderes Problem als dass er blind war.

Nur mit Mühe hatte der Koch die Oberfläche gefunden, schnappte nun nach Luft und musste gleichzeitig husten, merkte dabei am Rande, dass das Wasser nicht nach Salz schmeckte.

Er war also nicht ins Meer gestolpert, befand sich demzufolge entweder in einem sehr tiefen Bach oder aber in einem See, doch trotz dieses Wissens hatte ihn die Angst gepackt, denn nirgendwo in der Nähe konnte er Zorro spüren, der ihm bei seinem Sturz in hohem Bogen von seinem Rücken gerutscht war und auch hier irgendwo bewusstlos im Wasser liegen musste.

„Zorro!“

Sanji hatte schon genügend Probleme sich selber über Wasser zu halten, strampelte unkoordiniert mit den Beinen und suchte gleichzeitig mit den Händen nach seinem Nakama, der verschwunden blieb, solange bis sich plötzlich zwei Arme um Sanji schlossen.

Erschrocken zuckte der Koch zusammen, umklammerte was auch immer ihn da umarmte und stellte schnell fest, dass es der Schwertkämpfer war, der ihn so fest an sich zog, dass Sanji das Gefühl hatte, als würde er ihn nie wieder loslassen wollen.

Der Blonde konnte spüren, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel, sich ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung in seinem Körper ausbreitete und er sich endlich entspannen konnte.

Zorro ging es gut, war wieder bei Bewusstsein und ertrank nicht wenige Meter neben ihm, wie Sanji es befürchtet hatte.

„Ist schon gut...“, hörte er in dem Moment die leise Stimme des Schwertkämpfers, die ihm beruhigend zusprach und der Koch nickte leicht zur Antwort, legte seinen Kopf an Zorros Brust, was dieser ohne Widerspruch zuließ.

„Ja, jetzt ist es wirklich gut...“, gab der Blonde nach kurzer Pause von sich, ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen.

Zumindest Zorro und er waren in Sicherheit, konnte ihnen das Feuer doch hier im Wasser nichts anhaben und zur Not würden sie einfach so lange hier bleiben, bis der Brand alles auf der Insel verschlungen hatte und sie wieder an Land konnten.

Dass es den Anderen gut ging bezweifelte Sanji nicht, schließlich waren seine Freunde stark und konnten auf sich aufpassen.
 

Auch Zorro schien sich keine Sorgen zu machen, traute er Ruffy und dem Rest doch zu, dass ihre Beine sie schnell genug getragen hatten und sie schon bald zu der Gruppe zurück kehren konnten.

Auch das Feuer nahm langsam an Intensität ab, aufgehalten von dem Wasser, dass ihm immer mehr Nährboden nahm.

Doch momentan hatte der Schwertkämpfer nur Augen für Sanji, der sich vertrauensvoll und wie selbstverständlich an seine Brust gekuschelt hatte und ganz eindeutig die Nähe genoss.

Ein Lächeln umspielte Zorros Lippen, als er eine Hand zu Sanjis Hinterkopf wandern ließ, den Koch erst noch ein bisschen fester an sich drückte, dann aber anfing die Augenbinde zu lösen.

Das Feuer war jetzt zu schwach und auch zu weit weg, als dass es den Smutje noch hätte blenden können und Zorro wollte endlich wieder in die Augen seines Gegenübers sehen, die momentan nicht nur von dem Stoff, sondern auch von seinen nassen Haaren bedeckt wurden.

Kaum dass der Schwertkämpfer den Knoten gelöst hatte, nahm er Sanji die Binde ab, legte sich den Fetzen ungeachtet auf die Schulter und strich dem Koch stattdessen lieber sanft die Haare aus dem Gesicht, der seine Augen noch geschlossen hielt, allerdings entspannt wirkte und das alles ohne Gegenwehr mit sich machen ließ.

Ein warmes Gefühl machte sich in dem Schwertkämpfer breit, sorgte dafür, dass ihm in dem Wasser nicht zu kalt wurde und er ließ seinen Blick liebevoll über Sanji wandern, der jetzt langsam seine Augen öffnete, erst in die Welt blinzelte, ihn dann allerdings schnell ansah und ebenfalls ein Lächeln auf den Lippen hatte.

„Mit dir erlebt man Sachen...“

Zorro war sich nicht sicher, ob er das gerade wirklich gesagt hatte, doch an der Röte, die Sanji ins Gesicht stieg konnte er ablesen, dass die Worte wohl wirklich von ihm stammten, denn er erhielt sogar eine Antwort darauf.

„Mach mich nicht dafür verantwortlich.“, gab der Blonde leise von sich, wobei Erleichterung in seiner Stimme mit schwang.

Er war wirklich froh, dass sie es geschafft hatten, dass es jetzt endlich vorbei war und es ihnen gut ging.

Die Sorgen um Zorro waren verschwunden und er genoss die Nähe des Anderen völlig, musste jetzt bei Weitem nicht mehr so kämpfen um sich über Wasser zu halten, da der Schwertkämpfer ihm genügend dabei half.

Sanji brauchte eine Weile um zu bemerken, dass der Grünhaarige inzwischen mit ihm in Richtung Ufer schwamm, wo das Feuer aufgehört hatte zu brennen.

Neugierig drehte der Blonde seinen Kopf nach hinten, begutachtete die Verwüstung, die der Waldbrand angerichtet hatte.

Wo vorher mächtige Bäume in ihrer ganzen Pracht gestanden hatten waren nun nur noch einzelne verbrannte Stümpfe zu sehen, die mit Asche bedeckt waren und einen schrecklichen Anblick der Verwüstung boten.

Sanji musste leicht den Kopf schütteln, konnte nicht glauben was er da sah und begriff nun endlich, wie knapp es die ganze Zeit wirklich für sie gewesen war.
 

Langsam ließ sich Sanji von dem Schwertkämpfer zum Ufer bringen, kletterte dort aus dem Wasser und bot seinem Nakama die Hand an, die dieser gerne annahm.

Mit einem kräftigen Griff umschloss Zorro Sanjis Hand, ließ sich von dem Koch gerne helfen, stützte sich mit seinem anderen Arm an Land ab und hievte erst seinen Oberkörper aus dem Wasser, nur um dann mit seinen Beinen nach zu klettern.

Als der Schwertkämpfer wieder festen Boden unter den Füßen hatte und aufrecht vor ihm stand, wollte Sanji seine Hand los lassen, doch Zorro hielt den Griff weiter aufrecht, ließ nicht locker und die Stirn des Kochs legte sich in Falten.

Unverständlich sah er zu dem Grünhaarigen auf, auf dessen Gesicht sich ein komischer Ausdruck gelegt hatte, den Sanji nicht deuten konnte.

Zorro jedoch konnte sehr gut sehen, was für Zweifel gerade in dem Koch aufstiegen, wollte den Anderen nicht lange leiden lassen und trat einen Schritt auf Sanji zu, schloss damit die Lücke zwischen ihren Körpern, schaute auf den Blonden herab, blieb allerdings bald an den Augen seines Gegenübers hängen, die ihren geweiteten Blick auf ihn gerichtet hatten.

Sanji verstand das komische Benehmen nicht, welches so plötzlich von Zorro Besitz ergriffen hatte, hoffte nur, dass er nicht gleich eine böse Überraschung erleben würde, richtete sich aber vorsichtshalber schon mal darauf ein.

„Ich glaube wir wurden vorhin gestört, oder?“, brach Zorro die Stille, die sich über sie gesenkt hatte, sorgte mit seinen Worten dafür, dass ein Zucken durch Sanji fuhr, welches ihn automatisch kleiner werden ließ.

Der Blonde hatte schon ganz vergessen, dass Zorro über etwas mit ihm reden wollte, hatte die Situation blitzschnell in den hintersten Teil seines Kopfes verbannt, um Platz für andere Dinge zu machen, die in dem Moment wichtiger waren, doch jetzt kehrte die Erinnerung zurück und schnürte ihm die Kehle zu.

Zorro konnte sehen, wie Sanji schwer schlucken musste, lächelte dabei aber nur leicht und schüttelte zum Schluss sogar den Kopf, konnte die übertriebene Angst des Smutjes nicht verstehen.

Ganz langsam hob der Schwertkämpfer seine Arme, legte sie sanft um Sanjis schmale Taille und zog den Koch erneut an sich, der von der Situation sichtlich verwirrt war, sich nicht rührte.

„Zorro?“

„Ist schon gut, Sanji. Du musst dich nicht verleugnen, ich liebe dich auch...“
 

Dem Blonden wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, als Zorros Worte zu ihm durch drangen, sich in seinem Kopf fest setzten und dort wie ein Echo widerhallten, bis er das Gefühl hatte einfach zusammen zu sacken und ohnmächtig zu werden.

Sanji wusste nicht, wie er sich fühlen sollte, die verschiedensten Emotionen stürzten mit gewaltiger Macht auf ihn ein und sorgten für ein einziges Durcheinander in ihm, aus dem keiner als Sieger heraus ging.

Mit beinahe leeren Augen sah Sanji wieder zu Zorro auf, hatte gar nicht bemerkt, wie er den Blickkontakt abgebrochen hatte und starrte in das Gesicht des Schwertkämpfers, auf dem immer noch ein Lächeln lag, das diesmal allerdings von Sorge begleitet war, Sorge um ihn.

Zorro hatte seinen Griff verstärkt, fürchtete ebenfalls, dass der Blonde einfach zusammen brechen würde, doch das geschah nicht, stattdessen war er gezwungen in diese Augen schauen, die ihn wie tot musterten.

„Du... weißt davon?“, kam es zitternd und erschreckend schwach über Sanjis Lippen und Zorro begriff, schob die Sorge beiseite, dass er sich vielleicht doch mit seiner Vermutung getäuscht haben könnte und nickte.

„Ja.“, gab er knapp zur Antwort, wusste allerdings nicht, wie er es dem Blonden klar machen sollte und fragte sich stattdessen, ob der Jüngere überhaupt seinen ganzen Satz von vorhin verarbeitet hatte.

„Sanji, ich liebe dich!“, startete der Schwertkämpfer einen neuen Versuch, packte sein Gegenüber dabei an den Schultern um ihn aus seiner Starre zu lösen, was ihm anscheinend auch gelang, denn Leben kehrte in Sanjis Augen zurück, die sich plötzlich mit Tränen füllten.

„Wirklich?“

Zorro nickte, war froh den Anderen so zu sehen und wusste endlich, dass er doch das Richtige getan hatte, als ihm Sanji nur wenige Sekunden später heulend um den Hals fiel.

Fast automatisch legte der Schwertkämpfer seine Arme um den schmalen Körper, gab Sanji Halt und Schutz, ließ ihn einfach gewähren und genoss die Nähe zu dem Anderen, legte sein eigenes Gesicht auf die Schulter des Blonden und verharrte so mit ihm.
 

Ein Zittern hatte von Sanji Besitz ergriffen, das er nicht kontrollieren konnte und es auch gar nicht wollte, zu erleichtert war er über das, was Zorro ihm gerade gesagt hatte.

Ein Gefühl hatte endlich über alle Anderen gesiegt: Glück!

Und eben dieses breitete sich nun völlig in ihm aus, verdrängte jeglichen Schmerz der letzten Tage und hinterließ an dessen Stelle eine angenehme Wärme, die sich von seinen Fingern bis in seine Zehen zog.

Lächelnd löste sich Sanji von dem Schwertkämpfer, brachte genügend Abstand zwischen sie, dass er Zorro erkennen konnte und wischte sich die Tränen weg, die ihm immer noch über die Wangen liefen, doch komischerweise war es ihm nicht mal peinlich vor seinem Nakama zu weinen.

„Zorro, das...“

Ein Finger legte sich auf die blassen Lippen und Sanji schwieg, schaute stattdessen zu Zorro auf, der sanft lächelte und ihm zuzwinkerte.

„Ich weiß. Es wird nicht leicht, aber wir stehen das schon zusammen durch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ruffy uns raus wirft und selbst wenn, dann haben wir immer noch uns, also zerbrich dir nicht den Kopf darüber.“, sprach Zorro Sanjis Sorgen aus, nahm dem Blonden diese zugleich und bekam ein Nicken zur Antwort.

Vorsichtig löste der Schwertkämpfer seine Finger wieder von Sanjis Lippen, erlaubte ihm damit zu sprechen.

„Ja, du hast Recht...“, gab der Jüngere zu, seine Stimme klang dabei deutlich selbstbewusster als noch kurz zuvor und Zorro war zufrieden.

Er glaubte an seine Worte, war sich sicher weder bei Ruffy, noch bei Lysop, Nami, Chopper oder Robin auf Widerstand zu stoßen, dafür kannte er sie schon zu lange.

„Recht hab ich sowieso immer...“, murmelte Zorro leise, sah dabei, wie Sanji das Gesicht zu einer Grimasse verzog und musste lachen, fühlte sich unglaublich erleichtert darüber, dass es endlich raus war.

„Halt die Fresse und küss mich endlich!“, kam Sanjis Antwort, bei der Zorro nicht lange darüber nachdenken musste ob er dem Befehl folgen sollte oder nicht.

Ja, so war ihm der Blonde schon viel lieber, zeigte zumindest wieder sein altes Ich, dass es endlich geschafft hatte den leblosen Sanji zu verdrängen und jetzt an dessen Stelle in seinen Armen lag.

Gerade als der Schwertkämpfer sich runter beugte, spüren konnte wie der blonde Koch sich ihm entgegen reckte, fuhr Zorro herum, starrte in Richtung des anderen Ufers, von wo aus er seinen Namen gehört hatte.

Und tatsächlich behielt er Recht, konnte Ruffy erkennen, der in einigen Metern Entfernung schon wieder erstaunlich fit auf und ab hüpfte, verzweifelt versuchte auf sich aufmerksam zu machen und von Robin zurück gehalten werden musste, damit er nicht geradewegs durch den See zu seinen Nakama schwamm.

Beide mussten sie wohl schon gesucht haben.
 

Interessiert was Zorro abgelenkt hatte, verrenkte Sanji sich, um an dem Schwertkämpfer vorbei zu schauen, erkannte allerdings rein gar nichts und gab es schnell auf, brauchte aber auch nicht mehr zu sehen, was da war, denn jetzt hörte er Ruffys Stimme, die sie immer wieder beim Namen rief und ein beinahe arrogantes Lächeln legte sich auf Sanjis Lippen, dass wohl für alle, außer Zorro, fehl am Platz gewirkt hätte.

„Tja, das war wohl nichts, Marimo...“, hörte Zorro den Koch hinter sich spöttisch murmeln, was ihm ebenfalls einen vielsagenden Ausdruck aufs Gesicht zauberte.

Spaßeshalber verpasste Zorro dem Blonden einen kleinen Schubser und löste sich langsam von Sanji, griff allerdings nach dessen Hand und begann seinen Weg um den See herum einzuschlagen.

Sanji folgte dem nun leichten Zug von Zorro, der ihn ohne jegliche Hast führte, ließ sich von ihm sicher zu seinen zwei Nakama bringen, die ihnen schon entgegen kamen.

„Zorro, Sanji, seid ihr okay?“

Es tat gut die Stimme ihres Kapitäns zu hören, der ihnen mit großen Schritten näher kam.

Fast gleichzeitig hoben beide zum Gruß die Hand und entlockten Ruffy damit ein ausgelassenes Lachen, dass sich in den Ohren der zwei Männer unglaublich befreiend anhörte und auch ihre letzten Sorgen ausbügelte.

Langsam löste Zorro seine Hand von Sanjis, der den Schwertkämpfer ohne Widerstand, aber doch leicht verwirrt gehen ließ.

Ein trauriger und unverständlicher Gesichtsausdruck streifte Zorro, doch dieser reagierte nicht darauf, trat stattdessen auf Ruffy zu, der sich schon wieder von ihnen abgewandt hatte um mit seinen zwei verlorenen Schäfchen zum Schiff zurück zu kehren.

Ohne groß darüber nachzudenken legte Zorro einen Arm um die Schultern des Schwarzhaarigen, was ihm nun einen verletzten Blick bescherte, doch dem Schwertkämpfer war es egal, steckte seinen Kopf sogar noch näher zu seinem Kapitän.

Langsam setzte sich Zorro in Bewegung, Ruffy dicht neben sich, der ganz offensichtlich auf eine Erklärung wartete und seinen Kopf fragend schief gelegt hatte.

„Ruffy, ich muss mit dir reden...“
 

„Und, Herr Koch?“

Sanji sah zu Robin auf, die sich langsam hatte zurück fallen lassen und nun neben ihm her lief.

Ein Lächeln lag wieder auf den Lippen des Blonden, seit er begriffen hatte, was Zorros Absicht hinter der ganzen Sache war.

Der Grünhaarige wollte ihn nicht verraten oder ihm innerhalb der ersten Minuten fremd gehen, er wollte lediglich mit offenen Karten spielen, was sie ihren Nakama wohl schuldig waren.

„Danke, Robin.“

Ein leichtes Nicken der Frau zeigte Sanji an, dass sie verstanden hatte.

Zufrieden wandte der Blonde seinen Blick wieder nach vorne.

„Weißt du was?“

Sanji wartete keine Antwort ab, wusste eh, dass Robin ihm zuhörte und steckte seine Hände in die immer noch nassen Taschen seines Anzuges, lenkte seinen Blick Richtung Himmel.

„Ich glaube du und Chopper hattet wirklich Recht... Man darf nie im Leben aufgeben, weil es immer einen Zeitpunkt gibt, von wo aus es wieder bergauf geht... Und selbst wenn ich blind werde: Was soll´s!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  LittleMarimo
2013-01-03T21:18:57+00:00 03.01.2013 22:18
Ich finde Diese Fanfic echt super ^^
Und ich weiß das die letzte Änderung schon echt lange her ist.. aber ich würde mich echt freuen wenn du die Geschichte noch zu Ende schreiben würdest.

Liebe Grüße,
LittleMarimo
Von:  Mephistokles
2010-01-11T20:55:44+00:00 11.01.2010 21:55
Sei gegrüßt ^.~

Ich hab deine FF nur durch Zufall gefunden, aber ich muss sagen,
"Dank dem Zufall, dass er sie mich hat finden lassen!"
die FF ist wirklich toll ....
Du hast einen schönden Schreibstil (auch wenn er manchmal etwas holprig erscheint) und auch die Thematik gefällt.

Die Szene, in welcher Sanji die Pfannkuchen für Zorro macht und Zorro dabei hinter ihm steht .....
ganz ehrlich ....
mir isses heiß und kalt den Rücken hinuntergelaufen!
Ich bin derart zusammengezuckt ... ich wette bei Sanji wars nicht anders .....

What ever ...
die FF ist dir wirklich toll gelungen und sie kommt (deine Erlaubniss vorausgesetzt) in einen eigens für tolle FF´s angelegten Ornder bei mit im Regal, auf dass ich sie des öffteren lesen kann ...

in diesem Sinne

So long
A-ya

Von:  Katincka
2010-01-02T01:03:38+00:00 02.01.2010 02:03
wow,

ich hab deine story erst grad gefunden und ich bin begeistert. die geschichte hat echt klasse und vorallem gefällt mir die annäherung zwischen sanji und zorro sehr gut, da es weder zu schnell noch zu langsam geht. ich bin mal gespannt wie es weiter geht. alles in allem bin ich voll und ganz begeistert ^^
Von:  kingzorro
2009-12-13T22:10:26+00:00 13.12.2009 23:10
Hab ja noch gar kein Kommi hinterlassen, dabei ist das neue Kapitel schon ne Weile draußen.

Einfach spitze. Die Geschichte wird immer besser. Großartig, wie du aus nur einem einzigen Bild eine so gute Story aufbauen kannst!

Die gesamte Flucht durch das brennende Inferno, dann noch als Blinder mit einem bewusstlosen Schwergewicht auf dem Rücken. Da lässt die Spannung einfach nicht nach. Da vergisst man glatt, dass man eigentlich nur am PC sitzt und nicht selbst auf der Flucht ist.
Das Ende des Kapitels fand ich auch toll. Als sich Zorro und Sanji am Seeufer ihre Liebe gestehen ... und wie immer Ruffy mitten im wichtigsten Moment in die Situation platzt.

Also ich hoffe du bleibst weiter dran.
LG, dein kingzorro!
Von: abgemeldet
2009-10-27T09:10:46+00:00 27.10.2009 10:10
Wow. Ein wirklich langes, aber auch sehr fesselndes Kapitel. Darauf hat sich das Warten wirklich gelohnt. Der Start ins nächste Kapitel dürfte dann zwar etwas langweilig werden, weil sich unser Pärchen erst mal von der Rauchvergiftung, der übermässigen Anstrengung und den Wunden erholen muss, aber was soll's - solange sie danach voll in Aktion gehen um so besser*grins*
Ich freu mich jedenfalls schon riesig auf das nächste Kapitel - natürlich einmal mehr, wenn es Aduld ist. Für diese Qualität von Story lohnt sich ein bisschen Warten auch immer ^^

Hoffe du hast so viel Spaß beim Schreiben des Ganzen wie ich beim Lesen ^.-

Einen freundlichen Gruß hinterlass ^.-
Von:  zeusy
2009-10-26T21:47:33+00:00 26.10.2009 22:47
Bitte?!?

der Cliffhanger ist aber gemein. ich blättere so schön weiter und merke garnicht wie ich am ende angelangt bin. denke noch mein PC spinnt das er nicht auf die nächste Seite blättert. Dabei war das Kapitel zu ende. und gerade jetzt wo ich gerade so darin versunken war, dass ich den Waldbrannt selber knistern hören konnte und die erbärmliche Hitze spüren konnte.

Äh ich schätzte ich will dir sagen das du mich in deinen Bann gezogen hast. lol

dein Schreibstill ist wirklich schön. und wenn ich die Story in Buchform in meinen Händen halten würde, wäre sie wirklich mit dem Prädikat - ab in den Lesesessel und erst wieder aufstehen wenn man an der letzten seite angelangt ist - auszuzeichnen.

irgendwas negatives ist mir nicht wirklich aufgefallen, nur das ich jetzt um so mehr wissen will wies weitergeht. grins

aber mich plackt die Frage ob Sanji geheilt werden kann.
Wenn ich jetzt an Harry Potter denk würd ich ja sagen fangt den Phönix und bringt ihn zum heulen. den seine Tränen heilen doch angeblich alles.

gut soviel von mir.
Liebe grüße
klein Zeusylein
Von:  MaiRaike
2009-10-26T21:42:55+00:00 26.10.2009 22:42
Oh, du hast das Bild toll umgesetzt?
Bist du sicher, das es nicbht extra für diese Fanfic gemalt wurde?

Und Zorro und Sanji sind echt toll zusammen!!!

Ein großartiges Kapitel!

Aber, HALT!

Ein Phoenix mit drei Eiern????????

...

Ääääähm....

Phoenix, der:
Ein mythologisches Wesen, von dem es immer nur ein Exemplar gibt. Dieses wird immer wiedergeboren, indem es verbrennt und aus seiner eigenen Asche wieder aufersteht.

Hm. An der Stelle ist deine ansonsten sehr, sehr gute Fanfic leider schlecht recherchiert. Schade.

Ich freu mich auf das nächste Kapitel!
Lg
Von:  N0X
2009-10-26T20:45:35+00:00 26.10.2009 21:45
wwwwwooooooooowwwwww!!!!!!
Das kapi ist echt supi! ^-^
du kannst auch so supertoll schreiben,
aber das kap übertrifft alles!

ich hab die ganze zeit geheult *snief*, das war soooww süüüüüüßßßßß!

dass das nächste Kapi adult wird find ich echt doof!


lg
deine
yuki
Von: abgemeldet
2009-10-26T18:57:22+00:00 26.10.2009 19:57
ok, dein nächstes kapitel schreit förmlich nach einem kommi von einer >noch< minderjährigen:
wie kannst du mir (und ein paar anderen auch) das nur antun? XD so viel dazu^^

erstmal, ich hab mir deine ff mehrmals durchgelesen, weil sie einfach genial geschrieben ist, fast schon wie ein richtiges buch :D
deine ideen sind total klasse; also wirklich, wer würde schon auf die einfache aber bemerkenswerte idee kommen, dass sanji wegen dem grauen star blind wird und nicht durch irgendwas ultra-übernatürlichen oder so XD

omg, das hört sich richtig schleimscheißerisch an XD
im klartext: deine geschichte ist einfach super-mega-abgefahren ;) und ich freu mich immer wieder sie zu lesen^^

glg
Hien
Von:  Lalla
2009-10-25T21:49:24+00:00 25.10.2009 22:49
So, endlich bin ich dazu gekommen es ganz zu ende zu lesen *____*
Hach Zorro liebt Sanji auch! Jippi, schade nur, dass die beiden wie immer zu stur sind sich das einzugestehen..
Hui, aber Zorros Methoden Sanji zum Reden zu bringen *Kopf schüttel* Armer Smutje...
Ich denke mal nach dieser Aktion wird Zorro vielleicht Hilfe und Rat bei Ruffy suchen...irgendwann müssen die anderen ja erfahren was mit Sanji ist. Vielleicht greift auch Chopper ein, nachdem er Sanji so aufgelöst gesehen hat.
Ich muss schon sagen, du hast Sanjis Gefühle sehr schön zum Ausdruck gebracht, seine Verwirrtheit, seine Zweifel und seine Unsicherheit Zorro gegenüber.
Und Zorro war charakterlich gut getroffen, stur und zu stolz um zu seinen Gefühlen zu stehen, getreu dem Motto "soll der Gemüseputzer doch zu mir kommen und bloß nicht ich zu ihm".
Immerhin hat er nun ein schlechtes Gewissen und ist traurig, aber es war wirklich niedlich, wie er sich um Sanji gesorgt hat und versucht hat ihm eine Möglichkeit zu bieten, damit Sanji redet..
Hach und dass er Sanjis Blicke bemerkt hatte *__*
Süß!
Ich freue mich auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie bald kommt^^
Liebe Grüße
Lalla


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