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welcome to the dark side

von

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Kapi 12

OMG OMG! das.. das hier ist der schluss.. das aller aller aller letzte kapi.. es gibt auch keinen epilog mehr oder so...

ich hoffe ihr habt auch zum schluss spaß beim lesen und so=)
 


 

Mit einem Lächeln auf den Lippen erwachte ich schließlich am nächsten Tag.

Ohne die Augen zu öffnen, kuschelte ich mich noch etwas mehr in die warme, weiche Decke und sog den Duft tief durch die Nase ein, der mir so vertraut war und den ich so mochte. Ich fühlte mich so glücklich und geborgen wie schon lange nicht mehr, mit einem seligen Gesichtsausdruck schmiegte ich mich noch etwas mehr gegen den Körper neben mir und bettete meinen Kopf in dessen Halsbeuge. So schlief ich schließlich noch ein bisschen, ohne wirklich etwas wahrzunehmen, abgesehen von dem Gefühl der Glückseligkeit, das mich ganz und gar auszufüllen schien.
 

Ich merkte nicht, wie die Tür leise geöffnet wurde und auch nicht, dass eine kleine Gestalt den Raum betrat.

„Was zum Teufel..?!“

Müde öffnete ich meine Augen. Das erste, was ich wahrnahm, war Reita, der halb unter mir lag und seine Arme sanft um mich geschlossen hatte. Er blinzelte mich eben so irritiert an wie ich ihn, bis wir beide fast gleichzeitig zur Tür starrten, in der Ruki mit offenem Mund stand und uns anstarrte, als wären uns über Nacht grüne Antennen auf dem Kopf gewachsen. Zur Sicherheit fuhr ich einmal mit der Hand über mein Haar, doch von etwas, das nicht da hin gehörte, konnte ich Gott sei dank nicht finden. „Ruki? Was machst du mitten in der Nacht in meinem Zimmer?“ Reitas Stimme war rau, doch hörte man trotzdem den Anflug von Ärger in ihr. „Gegenfrage, warum ist Uru in deinem Bett?“ fragte der Kleine frech. Reita richtete sich etwas auf und verdrehte bei Rukis Frage die Augen. „Na wir hatten wilden Sex,“ meinte er schließlich leicht ironisch. Sofort wurde ich hellhörig, dem Zwerg ging es wohl auch so, denn seine Augen wurden noch etwas größer, als er noch mal nachfragte, nur um ganz sicher zu gehen: „Ihr hattet Sex?“

„Jo“ grummelte Reita wieder. Langsam war es an der Zeit, mich auch etwas in dieses sehr interessante Gespräch zu mischen, „Ich war geil, oder?“

„Ging“

Entrüstet starrte ich Reita an, wie konnte er nur soetwas sagen?! „Das kann nicht sein, ich habe NUR guten Sex!“ „Oh, dann hab ich mich wohl geirrt, sorry Ruki, ich hatte wohl doch keine heiße Nacht mir Ruha.“ Gab der Nasenbandträger nur trocken von sich. „Stimmt, schließlich ist es extrem Hammer, von mir genommen zu werden.“ Nickte ich zustimmend, doch nun schaute mich Reita fast schon entsetzt an: „Du mich?! Also ich bitte dich, du bist ja wohl das Uke von uns beiden! Niemand kommt an meinen Arsch und so ne kleine Prinzessin wie du schon gar nicht!“

„Was? Ach Quatsch, als ob ich mich von dir vögeln lassen würde. Ich bin definitiv nicht passiv. “

„Also gestern Abend warst du ja schon irgendwie ziemlich Uke.“

„Sei leise, das ist nicht witzig.“

„Aber etwas amüsant!“

Ruki lauschte nur kopfschüttelnd unserer kleinen Auseinandersetzung und sah mir dabei zu, wie ich Reita mit einem Kissen verkloppte, der immer noch halb unter mir lag.

Irgendwann, als es ihm wohl zu blöd wurde, räusperte er sich laut und verschaffte sich damit unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. „Aaaalso, Reita... eigentlich bin ich hier um dich zu wecken. Es ist schon fast 11 Uhr. Also hopp hopp aus den Federn, es ist schließlich nicht Sonntag!“ mit diesen Worten knallte er die Tür hinter sich zu und verschwand wieder.

Einen Moment schauten Reita und ich uns nur an, bevor er schließlich seine `Umarmung` ganz löste und aufstand, „Los, mach dich fertig. Wir gehen runter, essen“. Nickend stieg auch ich aus dem Bett und machte mich schnell in Richtung Bad davon, damit meine Haare wieder einigermaßen gut lagen.

Als ich schließlich wieder daraus hervortrat, wartete Reita schon mit vor der Brust verschränkten Armen und einer steilen Falte zwischen den Augenbrauen auf mich. „Na endlich!“ gab er missmutig von sich und drehte sich um, um sich auf den Weg nach unten zu machen.

„Uruuuuu!“ quiekte plötzlich etwas, als ich die Küche betrat und ein wasserstoffblondes Wesen hing wenige Sekunden später an mir. „Dir auch einen guten Morgen Bou“ meine ich halb lachend und tätschelte dem Kleinen den Kopf, damit er mich wieder losließ und ich mich an den Tisch setzen konnte. Miyavi saß wie jeden Morgen auf seinem Stuhl und starrte in seinen Kaffee, ohne irgendetwas um ihm herum seine Aufmerksamkeit zu schenken. Auch Ruki, Saga und einer seiner Freunde waren schon wach und frühstückten gerade. Doch als Saga mich erblickte blieb das Brot auf halber Strecke zu seinem Mund stehen und er starrte mich an.

„Warum ist Uru hier?“ fragte er schließlich, ohne jemanden bestimmtes gemeint zu haben.

„Na, weil er Sehnsucht nach mir hatte.“ Reita setzte sich, immer noch missgelaunt, so weit wie möglich von Saga weg und ließ sich von Bou seinen Kaffee bringen.

„Nein, hatte ich nicht“ stellte ich klar und setzte mich neben diesen Brummbären an den Tisch.

„Oh doch, du hast ja sogar von mir geträumt.“

„Ja, aber ich hab geträumt, dass du zu Tode gefoltert wurdest, das ist nicht so positiv, oder?“

„Egal, aber du hast von mir geträumt.“

Nun war ich es, der die Augen verdrehte, ohne ihm darauf eine Antwort zu

geben. Sollte er doch in seiner kleinen Fantasiewelt leben und glücklich sein.

Weder Saga noch einer der anderen sagten noch etwas dazu, wofür ich im Stillen sehr dankbar war.

Es machte Spaß, wieder hier zu sein und mit all den Verrückten zu frühstücken. Auch Kai und Yuzo kamen bald hinzu. Kai freute sich riesig, mich zu sehen und Yuzo grinste nur allwissend. Doch ich wusste, dass ich bald wieder gehen musste, da ich mich noch nicht einmal bei Aoi verabschiedet hatte. Sicherlich machte er sich schon Sorgen. Er gab es zwar nicht zu, aber er machte sich andauernd Sorgen um mich, fast wie eine Mutter. Irgendwie freute mich das. Viele dachten, dass Aoi und ich zusammen waren, doch das stimmte nicht. Sicher, ich liebe ihn mehr als alles andere und er war der wichtigste Mensch in meinem Leben, doch es war nicht die Art von Liebe, die die Meisten erwarteten.
 

~*~
 

Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete ich Uruha. Er schien sich zu freuen, ich wusste nicht genau warum, doch es machte mich glücklich. Es war schön ihn wieder hier zu haben. Irgendwie kam mir alles so grau und leer vor, nachdem er gegangen war. Auch wenn ich noch nie so einen anstrengenden und nervenden Menschen wie ihn kennengelernt hatte, war er irgendwie etwas besonderes.

Natürlich hatte er mich gestört als er hier gewesen war, doch als er dann mit Aoi weggegangen war, habe ich ihn wirklich vermisst. Irgendwie schon komisch, doch wenn ich mich jetzt daran erinnerte, wie es war als ich Uruha das erste Mal sah.. Es kommt mir so vor, als kenne ich ihn schon mein ganzes Leben lang und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch nicht, dass er wieder daraus verschwindet. Doch er gehörte wohl an Aois Seite, nicht hierher und das verstand sogar ich. Mir war klar, dass er in seinem Leben nicht mehr wirklich Platz für mich hatte. Jedenfalls nicht so, wie ich es gerne hätte.

Außerdem hatte ich nicht vor, von hier zu verschwinden, bloß um ihn in meiner Nähe zu haben. Doch ich konnte Uruha auch nicht einfach bitten, bei mir zu bleiben, ich musste ihn gehen lassen. Das war das einzig richtige in dieser Situation. Ich könnte ihn höchstens fragen ob... „Kommst du mal wieder zurück?“

Nicht nur die Diva guckte mich bei meinen Worten fast schon ungläubig an, auch alle anderen Anwesenden starrten, als ob ich den Verstand verloren hätte, vielleicht war dem ja auch so. Aber immerhin sagte niemand von ihnen etwas dazu, war wohl auch besser für sie. Von einem Moment auf den anderen verschwand der Ausdruck auf Uruhas Gesicht und machte einem Lächeln Platz, das seine Augen leuchten ließ.

„Sicher.“

Ich nickte nur, versuchte die Erleichterung, die mich auf seine Antwort hin überschwemmte, zu unterdrücken.

Gott war das alles schnulzig. So kannte ich mich selbst gar nicht und ich war mir auch noch nicht wirklich sicher, ob ich diese Seite an mir mochte. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie auf mich zu kam.

Erst als er schließlich vor mir stand, nahm ich ihn war.

„Also bis bald dann, ja?“ In seiner Stimme lag ein kleiner Hauch von Unsicherheit, als er schließlich noch einen Schritt auf mich zu trat und seine Arme um meinen Oberkörper legte. Ein Gefühl der Wärme stieg in mir auf und auch ich drückte den schlanken Körper sanft an mich.

„Natürlich, bis bald.“ Ich spürte, wie Uruha seinen Kopf leicht in meiner Halsbeuge vergrub und ein Schauer lief mir über den Rücken, als sein heißer Atem leicht gegen meine Haut schlug. Doch schnell ließ ich ihn wieder los, schließlich waren wir nicht alleine, und selbst dann würde ich hier wahrscheinlich keine romantische Schnulzenszene abdrehen.

Er kam ja wieder.

Er hatte es mir versprochen, er würde wieder kommen...
 

Es war schon spät am Abend, als ich die lauten Schritte und Rufe vor der Tür der Küche bemerkte. Den ganzen restlichen Tag hatte ich nicht wirklich etwas Weltbewegendes gemacht. Nun saß ich neben Kai an der Theke und aß schon das dritte Stück einer vor Kalorien nur so schreienden Torte. Aber das war mir recht egal.

Irgendwie hatte ich Frust, und was bitte half besser dagegen als irgendetwas ungesund Süßes zu essen?

Nichts, also war das okay.

Eigentlich hatte ich nicht die geringste Lust, aufzustehen und zu gucken, was für Probleme jetzt schon wieder irgendwelche unbedeutenden Leute hatten. Doch dann hörte ich eine Stimme, die mir nur allzu bekannt war, obwohl ich sie erst ein paar Mal gehört hatte und mein Interesse war geweckt. Also ging ich doch zur Tür und folgte den lauten Stimmen in Richtung Gemeinschaftsraum, wo ich die Übeltäter dann auch fand.

„Was, verdammt noch mal, habt ihr mit Uruha gemacht?!“ Aoi stand nur eine Hand breit von Yuzo entfernt und sah so wütend aus, wie ich schon lange niemanden mehr gesehen hatte. Doch da Uruhas Liebling drauf und dran war, handgreiflich zu werden, ging ich schnellen Schrittes auf ihn zu und zog ihn von Yuzo weg.

„Ganz ruhig Freundchen“ brummte ich, jedoch drehte sich Aoi, als er meine Stimme erkannte, fuchsteufelswild zu mir um und funkelte mich hasserfüllt an, „Du!“ Mit beiden Händen hielt er mich am Kragen gepackt, ich hätte nicht gedacht, dass er so stark ist. „Du bist schuld, wo ist Uruha, was hast du ihm angetan?! Es kannst nur du gewesen sein, du-“ bevor er weiter auf mich einbrüllen konnte, zog ihn einer von seinen Leuten von mir weg. Er war auch schon letztes Mal hier gewesen. Er war groß, hatte kurzes Haar und trug eine schicke Sonnenbrille, obwohl es nicht wirklich hell hier drinnen war. „Aoi, wir hatten uns darauf geeinigt, nett zu fragen, ob die etwas von deinem Engelchen wissen, nicht, dass wir hier reinstürmen und sie beschuldigen, ihm etwas getan zu haben“ redete er ruhig auf seinen Boss ein, während er ihn mit sanfter Gewalt zurückzog.

„Ich muss mich für Aoi bei euch beiden entschuldigen.“ Das war der andere, der auch das letzte Mal dabei gewesen war. Er verbeugte sich leicht vor Yuzo und mir, bevor er weitersprach und versuchte, die Situation zu klären.

„Uruha wird seit heute Morgen vermisst. Wir dachten, dass er vielleicht hier ist wegen...“ er unterbrach sich, doch ich wüsste nur zu gern, warum er wieder hier sein sollte.

Doch warum um alles in der Welt war er nicht wieder bei seinem Aoi? Er war doch schon vor Stunden aufgebrochen und so lange konnte es einfach nicht dauern. Mit gerunzelter Stirn wandte ich mich den Neuankömmlingen zu: „Also, heute Nacht war Uruha bei mir, aber er ist gleich am Vormittag wieder los, damit ihr euch keine Sorgen macht.“ Mir fielen noch nicht einmal die Blicke der anderen auf, bei meiner etwas zweideutigen Aussage und auch nicht Rukis spöttischer Kommentar, sondern redete einfach weiter. „Ich habe keine Ahnung wo er sein könnte, aber-“ doch ich wurde durch Miyavi unterbrochen, der außer Atem durch die Tür gerannt kam: „Aber ich weiß wo er ist. Der Freund eines Kollegen, dessen Affäre hat meinem Freund erzählt, dass hier ganz in der Nähe ein `extrem geiles Weib ohne Titten` von einer Horde komischer Typen in ein Auto gezerrt worden ist. Außerdem sollen die so was gesagt haben wie `Du wirst noch büßen, dass du bei uns eingebrochen bist, scheiß Miststück.`“ „Tja, siehste?“ gab Ruki gleich von sich, „nicht wir haben deinen Schatz geklaut, sondern irgendwelche anderen bööösen Kerle.“ „Klappe Ruki“ wies ich ihn zurecht, bevor irgendwer anderes seinen Senf dazu geben konnte. „Wo hast du denn dein Hirn gelassen? Das waren die Typen, die er wegen uns ausgeraubt hat.“ „Oh“ war sein Kommentar dazu.

„Diese Arschlöcher, wenn die Ruha auch nur ein Haar gekrümmt haben, reiße ich ihnen die Fingernägel raus, dann schneide ich ihnen jeden Finger einzeln ab, ziehe ihnen jeden Zahn einzeln, skalpiere sie, schneide ihre Gliedmaßen in hauchdünne Scheiben, töte ihre Familien, töte ihre Freunde, jeden den sie jemals gekannt haben-“ „Ist gut Aoi, wir wissen, dass du Uruha gern hast“ gab der mit der Sonnenbrille nur seufzend von sich, „aber das holt ihn auch nicht wieder zurück.“ „Wir überlegen uns einfach wie wir ihn dort wieder hinaus holen“ stimmte jetzt auch der Kleinere zu. „Und wir werden selbstverständlich helfen.“ Yuzo ließ sich auf eines der Sofas sinken und deutete Aoi, sich neben ihn zu setzen. Dieser schüttelte jedoch auf diese Geste hin nur kraftlos den Kopf, „Wir sollten keine Zeit verlieren, je schneller Ruha wieder bei mir ist, desto besser.“

Die ganze Unterhaltung bekam ich nur am Rande mit, viel zu hart traf mich der Schock der Nachricht. Das konnte nicht sein, sie hatten Uruha doch gar nicht gesehen, oder?

Wie konnten sie ihn bloß schnappen?

War ich jetzt nicht sozusagen schuld?

Schließlich war er nur wegen mir hier, sonst wäre er bei Aoi und wahrscheinlich würden sie gerade über die guten alten Zeiten lachen.

Er war doch nur hier, weil er sich Sorgen um mich gemacht hatte und jetzt war ich es, den die Sorge beinahe zerriss.

„..Reita?“ Irritiert blickte ich auf, als Yuzo mich ansprach. „Ich hatte dich gefragt, ob du Aoi, Hyde und Gackt begleiten willst? Du hast dir doch mit Uruha den Plan des Gebäudes angeguckt und würdest ihn sicherlich schneller finden.“ Schnell nickte ich, „Sicherlich, wollen wir los? Wir können meinen Wagen nehmen.“ „Nein, wir fahren mit meinem Auto, deines kennen sie schon.“ Aoi drehte sich eilig um und ging Richtung Ausgang.

„Los.“
 

Es war eine schweigsame Fahrt. Aoi fuhr ruhig, auch sein Gesicht war regungslos, doch die Tatsache, wie fest er seine Finger um das Lenkrad krallte, deutete darauf hin, wie sehr ihn das alles mitnahm. Gackt saß neben ihm, ich hatte mittlerweile herausgefunden, dass das der Typ mit der Sonnenbrille war und Hyde mit mir auf der Rückbank saß.

„Hyde du bleibst im Wagen, Gackt und Reita, ihr kommt mit mir rein, es muss alles schnell und leise gehen.“ Aoi hatte den Blick immer noch nicht von der Straße abgewandt, die er wie ein Besessener entlang fuhr. Wir nickten alle bloß still und ich holte die Karte des Gebäudes heraus, um sie mir nocheinmal genau anzugucken. „Es gibt hier eine kleine Tür, die genau zu den Kellern führt. Da werden sie Uruha sicherlich hingebracht haben. Ich denke zwar, dass sie entweder bewacht oder verschlossen ist, aber wir sollten es trotzdem versuchen.“ Dieses Mal war es Aoi, der leicht nickte, bevor er in eine kleine Seitenstraße einbog und das Auto an der Seite parkte. „Wir gehen von hier aus los, das ist schlauer.“

Immer noch schweigend gingen wir leise nebeneinander die Straße entlang. Ich hatte auch keine Ahnung, was ich sagen sollte, schließlich war Uruha wegen mir in so einer Situation und Aoi liebte Uruha und Uruha ihn, doch trotzdem war er letzte Nacht zu mir gekommen.

Aoi musste mich hassen.

„Bist du mit Uruha zusammen?“ Die Frage von Aoi lies mich leicht zusammenzucken, bevor ich schnell antwortete, „Nein, nein, er war nur bei mir, weil er sich Sorgen gemacht hat. Es war nichts zwischen uns.“

Plötzlich huschte ein kleines Lächeln über Aois Gesicht und er schaute mich durchdringend an, „Ich bin nicht mit Uruha zusammen.“

„Was?“

„Ich bin nicht mit ihm zusammen, ich liebe ihn nicht so wie du sicher denkst. Er ist für mich wie eine Familie und er sieht das genauso, ich bin ein Bruder für ihn, nicht mehr und nicht weniger.“

„Oh.“

„Also mach dir bitte nicht so einen Kopf. Ich denke, dass du ihm sehr wichtig bist... aber wenn du ihn verletzt, töte ich dich.“

„Ah.“

Ich wusste wirklich nicht, was ich sonst noch dazu sagen sollte, sie liebten sich nicht? Also sie liebten sich schon, aber nicht `so`?

Irgendwie, tief in meinem Inneren, freute mich das.

Doch mir blieb keine weitere Zeit darüber nachzudenken, denn die Kellertür tauchte in der Dunkelheit vor uns auf.

Sie war unbewacht, doch leider auch verschlossen und aus Stahl, wie ich betreten feststellte. „Das wird nichts, hier kommen wir nicht durch“ meinte ich leise an die anderen gewannt, doch Aoi grinste nur schelmisch und schüttelte den Kopf, „Gackt?“

Dieser nickte leicht, schob mich etwas zur Seite und machte sich am Schloss zu schaffen, ohne dass ich wirklich etwas erkennen konnte, doch nach einiger Zeit hörte ich ein Klicken und die Tür schwang auf.

„Wunderbar“ meinte Aoi dazu nur und schob sich vorbei ins Innere des Gebäudes.

Die schwache Beleuchtung ließ einen Kellergang sichtbar werden, an dessen Seiten weitere Türen in neue Räume führten. Leise ging ich voran durch die Gänge, blieb hier und da mal stehen und lauschte. Hinter einer dieser Türen musste Uruha sein. Vielleicht war er schwer verletzt, oder sogar schon tot?

Schneller lief ich bei diesem Gedanken, doch wo sollten wir anfangen zu suchen? Es gab hunderte von Kellern und genau den Richtigen zu finden war fast unmöglich. Plötzlich durchbrach eine Stimme, die aus einem der Räume kam, die Stille: „Verdammt, du bist ja n Kerl!“ „Entschuldige, dass ich deine abartigen Fantasien störe, aber natürlich bin ich ein Kerl du Arsch und wenn du mich nicht sofort loslässt, wird dir das noch Leid tun.“ Erleichterung durchflutete mich, grinsend wandte ich mich zu Aoi um, auch er hatte Uruhas Worte laut und deutlich vernommen und sah nicht mehr ganz so verbissen und besorgt aus wie vorher. Solange die Diva noch ihre Klappe aufreißen konnte, war alles gut.

Schnell ging ich auf die Tür zu, mit einem Ruck stieß ich sie auf und rannte in den Raum dahinter. „Hallo Prinzessin!“

Uruha saß auf einem Stuhl, seine Hände waren über seinem Kopf an die Wand gefesselt und auch der Rest seines schlanken Körpers war mit Schnüren verknotet. Blut tropfte über seine vollen Lippen und sein Hemd hing ihm nur noch in Fetzen am Leib, doch sonst schien er unverletzt.

Zwei weitere Menschen waren mit ihm im Raum, doch Aoi und Gackt kümmerten sich schnell um sie, während ich auf Uruha zu lief.

„Da seid ihr ja endlich, hat aber ganz schön lange gedauert“ war seine spöttische Begrüßung, doch ich erkannte die Furcht und Anstrengung in seinen rehbraunen Augen.

Einen Meter vor ihm blieb ich schließlich stehen und grinste ihn an. Ich war so glücklich, dass es ihm gut ging; ich war so glücklich, dass wir ihn gefunden hatten.

„Was grinst du denn so blöd?“ Auch auf Uruhas Lippen schlich sich ein kurzes Lächeln. „Weißt du eigentlich, wie erotisch du gerade aussiehst?Vielleicht sollte ich dich gefesselt lassen und einfach so in mein Zimmer als Deko stellen? Würde sich bestimmt gut machen.“ „Wage es ja nicht.“ Er funkelte mich gespielt böse an, während ich natürlich schon dabei war, ihn von den Schnüren zu befreien.

Als ich alle beseitigt hatte, fiel er mir erschöpft in die Arme, anscheinend konnte er sich alleine noch nicht einmal mehr auf den Beinen halten. Sofort schlang ich einen Arm um ihn und so gingen wir langsam zu den anderen.

„Ruha“ Aoi kam keuchend die letzten Meter auf uns zu gerannt, er hatte eine Schramme im Gesicht, sonst schien er unverletzt, „geht es dir gut?“

Gackt hielt sich leicht die Seite.

Die beiden anderen lagen auf dem Boden, anscheinend würden sie erstmal eine ganze Weile nicht mehr aufwachen.
 


 

„Also gehst du wieder?“ Wir saßen wieder bei mir auf dem Sofa und ich tupfte Uruhas Lippe vorsichtig mir einer Salbe ein, die Kai mir gegeben hatte.

Wir waren alleine, denn Aoi und seine beiden Freaks waren unten bei Yuzo, um ihn über die Geschehnisse zu informieren und sich wahrscheinlich auch ein Bier zu gönnen.

„Ja, ich denke schon...“ Uruha saß nah bei mir, sein Gesicht war nur wenige Millimeter von meinem entfernt und obwohl ich schon ausreichend Salbe auf seiner weichen Haut verteil hatte, konnte ich meine Finger einfach nicht von ihm nehmen. Sanft fuhr ich weiter mit meinen Fingern die Konturen seines Gesichtes entlang, ohne wirklich zu merken, was ich da tat. Uruha hielt still und schaute mir tief in die Augen, während er leise weiter redete: „aber ich komm bald wieder, okay? Oder würde dich das nerven?“ Eine Weile war es still, ich war mich nicht sicher, ob ich das wirklich sagen sollte oder nicht.. ich mein, ich bin nun mal kein Romantiker... Andererseits ist er schon so oft einfach gegangen, noch einmal will ich das nicht. Und Aoi sagte doch auch, dass er nichts mit Uruha hatte und die Diva mich sogar mochte. Also, was hatte ich schon zu verlieren? „Ich würde mich wahrscheinlich sogar freuen, wenn du bald wiederkommst.“

Bäms. Jetzt hatte ich es gesagt. Auch Uruha schaute mich leicht überrascht an, doch dann lächelte er leicht.

„Weißt du, vielleicht finde ich dich doch nicht ganz soooo schrecklich, wie ich am Anfang gedacht hatte“ räumte ich schließlich ein und schaute, leicht rot um die Nase werdend, auf den Boden. Ich hörte nur ein leises Quieken, plötzlich fiel er mir um den Hals und schmiegte sich sanft an mich, „Wie unglaublich niedlich du doch sein kannst“ meinte er lachend und lies mich so schnell nicht mehr wieder los.
 

Von da an kam Uruha uns oft besuchen, wahrscheinlich sogar zu oft, denn schon nach einigen Wochen drangen die ersten Gerüchte an meine Ohren, dass zwischen Uruha und mir etwas lief. Allerdings waren wir beide zu stolz, um dem anderen seine Liebe zu gestehen. Irgendwann würde einer von uns beiden wohl einfach nachgeben und die schnulzigen Wörter über die Lippen bringen, doch bis dahin würde es noch eine ganze Weile so weiter gehen wie zuvor. Aber so war es auch am besten, oder?

Und solange wir beide wussten, wie viel wir uns bedeuteten und dass wir uns immer auf den anderen verlassen konnten, war alles gut.

Ich konnte zwar nicht Aois Stelle in Uruhas Herzen einnehmen, doch ich bekam meinen eigenen Platz darin, der mindestens genau so groß war wie der von dem Schwarzhaaigen.

Das hieß also mal wieder, der tolle Reita hatte gewonnen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-01-20T15:31:33+00:00 20.01.2011 16:31
Ende?!
also... als ich hier angekommen bin, hhab ich als erstes BÄMS gedacht.
.. aber ich hoffe auch ds du weiter schreibst =D
du hast dir da irgenwie so eine eigene kleine welt aufgebaut *-*
Es hat sehr spaß gemacht, die FF zu lesen!!
Von: abgemeldet
2011-01-06T20:38:39+00:00 06.01.2011 21:38
Ach ja! und ich hoffe natürlich ganz ganz doll auf eine fortsetzung =D
Von: abgemeldet
2011-01-06T20:38:17+00:00 06.01.2011 21:38
ui *-*
ads.. das ist irgendwie schön.. ich möchte rais gedanken, als er überlegt hat, dass er uru nicht dazu "zwingen kann" zu bleiben, sondern mein, dass er einfach hofft das er wieder kommt *-*
wow, eine wirklich wirklich tolle FF!!
*knuddel*
Von: abgemeldet
2011-01-04T20:53:37+00:00 04.01.2011 21:53
boa... das ging aber schnell mit dem freischalten! :O

*freudig quietsch* ;D


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