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Nur einen Moment weniger...

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Little Story

Fear
 

Unruhig wanderte der Blick von wasserblauen Augen immer wieder durch den Tagungsraumes des Ordens des Phönix. Es war kaum jemand anwesend, obwohl gleich Sitzung war. Und wer da war trug eine schwarze Armbinde. Symbolisierte damit seine Trauer gegenüber allen, die kürzlich verstorben waren, und wieder wurde Peter klar: Es waren soviele... So viele und es wurden beinahe jeden Tag mehr.

Manchmal wartete er fast darauf, dass die Tür aufging und Sirius oder James auf einer Trage herein kamen. Blass... fahl und tot...

Es war diese Angst, welche ihn zur Flucht trieb. Jene Angst, die ihn gefangen nahm und fort riss!
 

Nobody
 

Stumm lauschte er den Worten. Den üblichen Worten, während seine Seele kalt schien. Kalt seinen Gedanken gegenüber, welche er ja nicht mal vor sich selbst rechtfertigen konnte.

Für den Schritt zurück war es schon fast zu spät. Nein! Peter wusste es war zu spät. Aber er tat es doch nur für seine Familie. Jeder musste sehen, wo er blieb. Oder etwa nicht? Was nützte es einem als Held zu sterben, wenn man nichts mehr davon hatte und da niemand war, der auf einen stolz sein konnte? Wer interessierte sich schon für ihn?

„Noch Tee, Peter?“ Remus lächelte ihn freundlich an.
 

Message
 

Lieber Remus,
 

ich hoffe, dass dieser Brief dich noch zu einem Zeitpunkt erreicht, bevor es zu spät ist. Ich weiß nicht wie lange ich dem noch Stand halten kann, was für euch so einfach erscheint. Der Orden... Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf... Und vor allem aber etwas, was ihr alle immer wieder gerne vergesst: Ich bin nicht so stark und schnell und toll wie ihr! Ich bin nur ich und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Er ist so nahe, Remus... Ich kann es nicht James sagen, er würde toben. Nur du kannst verhindern, was sonst geschieht. Ich bitte dich... Hilf mir!
 

Peter Pettigrew
 

Hope...
 

Es war wohl alles, was er tun konnte. Sachte, als kaum einer hinsah, wer sah schon zu ihm, steckte er den Brief in die geflickte Manteltasche von Remus Robe. Nur er konnte ihm helfen und verstehen. All seine Hoffnung steckte in jedem Strich seiner Feder, den er hektisch vollführt hatte. Und im Gegensatz zu Sirius nahm Remus Briefe ernst. Nicht wie bei Regulus Bitte sich mit ihm zu treffen.

Ein weiteres Opfer... Und Peter wusste... Es würde bald noch mehr geben. Bald...

James kam zu ihm. „Peter... wir müssen noch wegen der `Sache´ reden... vergiss es nicht ja?!“

„Ja...Sofort...“
 

Rain
 

„Warte ich hab den Schlüssel hier irgendwo!“

„Moons... Du bist echt ein Schluderjan... Man es pisst Bindfäden! Beeil dich gefälligst!“

Remus Hand glitt aus seiner Hosentasche in die Manteltasche und kramte darin, zwischen Schokoladenpapier, Kullis und zwei Phiolen Zaubertank. „Ah... da!“ Mit dem Schlüssel zog er in der Dunkelheit noch ein Stück Papier heraus. „Moons... da fliegt was!“, grinste Sirius und deutete auf das Stück Papier, das auf dem Boden den Rinnstein entgegen schwamm!

„Oh... nein!“

Remus eilte ihm nach. Fischte es aus dem Wasser und blickte angestrengt im schummerigen Licht der Laterne auf die unleserliche, immer mehr verlaufende Tinte...
 

Words
 

„Was er wohl geschrieben hatte...“

In eine Decke gehüllt, das langsam trocknende Papier auf einem Atlanten glatt gestrichen, saß Remus auf dem Sofa und versuchte noch irgendetwas Leserliches auf dem Blatt zu entziffern. Elegant ließ sich Sirius neben ihm nieder mit zwei Tassen Kakao. „Was immer es war, es war unwichtig genug, um es dir mal nebenbei in die Tasche zu stecken!“ Er schnaubte.

„Unwichtig... Briefe sind nie unwichtig, Padfoot. Auch das geschriebene Wort...“

„Ich mag über Briefe nicht reden, Remus!“

„Aber...“

„Briefe... sind feige, ok? Briefe sind immer zu spät... gesprochene Worte... Die sind wichtig!“

„Worte... sind Worte... Sirius!“
 

Destroy
 

„Er hätte es dir sagen können. Woher willst du eigentlich wissen, dass er von Peter ist?!“

„Ich erkenne den Schwung der Schrift. Aber mehr nicht.“ Remus seufzte tief und nahm einen Schluck von seinem Kakao. „Schade eigentlich... Vielleicht sollte ich ihn anrufen?!“

Sirius schüttelte den Kopf, nahm das Stück Papier und betrachtete es noch einmal, bevor er es zerriss und in den Aschenbecher legte. „Wahrscheinlich ein Einkaufszettel. Frag ihn einfach morgen. Dann sehen wir ihn wieder. Dann wird der Zauber gesprochen... Und an Halloween feiern wir nächste Woche ne große Party!“

Remus seufzte, lächelte aber. Sirius würde sich nie ändern!
 

Halloween
 

Nebel schlang sich um sein Herz und um seinen Verstand. Nichts... nichts war zurück geblieben und niemand, wie er es sich eigentlich auch gedacht hatte, hatte ihm helfen wollen. Und nun war es soweit und es tat ihm fast nicht leid, was er jeden Augenblick tun würde. Die dünne, schwarze Robe wärmte ihn nicht in der Kälte der Nacht, als er zitternd auf den Mann zu trat, den er neu für sich gewählt hatte.

„Ich habe, was Ihr verlangt, mein Lord...“

„Hervorragend Wurmschwanz!“

Der letzte Rest seiner Seele, seiner Hoffnung war mit der Tinte und dem Regen davon gespült worden.
 

_________________________
 

Keine Entschuldigung für Peter...

Aber ein bisschen Verständnis für seine Angst.

Denn wer Peter verabscheut muss sich immer eins fragen... was würde ich tun wenn ich eine Waffe am Kopf hätte und mein Leben auf dem Spiel stünde?
 

MfG NikitaKnight



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Gilraen
2009-09-30T18:41:10+00:00 30.09.2009 20:41
Ich mag die Art, wie du Peter dargestellt hast. Feige, ein Verräter, ja, aber trotzdem noch willens alles zu ändern, wenn sich ihm nur jemand zuwenden würde. Sehr menschlich.

Ich gebe zu normalerweise mag ich Peter nicht sonderlich, aber dieses Verurteilen (wie es Sirius sowohl in deiner Fanfiction als auch im Buch tut) ohne nachzudenken ist genauso falsch.

Ich mochte die Art wie du die Geschichte eingeteilt hast, hätte mir nur vielleicht ein wenig mehr Umgebungsbeschreibung gewünscht (wie in der Regenszene), um die Stimmung noch drückender zu machen.

Der letzte Absatz hatte es in sich. Er bringt das, worum die Fanfic handelt auf den Punkt und hält es dem Leser direkt vor die Nase mit der Frage: "Was würdest du tun?"

Insgesamt sehr gelungen.
Von: abgemeldet
2009-09-15T07:03:33+00:00 15.09.2009 09:03
Ich find die Geschichte auch sehr schön!
Sehr tragische Vorstellung, dass so ein kleiner Augenblick des Regens wirklich alles verändern kann...
Ich finde es auch sehr gut, dass Peter nicht als "Monster" dargestellt wird, der seine Freunde verrät, sondern als ängstlichen, hilflosen Menschen...
Wirklich sehr schöne FF ^^

lg kim
Von:  Kataki
2009-09-14T12:52:21+00:00 14.09.2009 14:52
Sehr schön. Sehr kurz, aber gerade deswegen so gut weg zu lesen.
Und endlich mal etwas was Peter als den Menschen darstellt der er war.
Die einzelnen Kapitelüberschriften sind sehr pathetisch, aber passend.
Ich wünschte ich könnte Kritik üben, aber hab keine anzubringen.
Die Idee mit dem Brief ist kreativ und gut, endlich mal eine Erklärung für das was mit Wurmschwanz passiert sein mag innen drin.


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