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Wächter der Drachenherzen

von

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Kapitel 1

1.Kapitel
 

Friedlich zwitschern die Kanadise, um mit ihrem Gesang den Frühling anzukündigen.

Nichts deutet mehr auf das Verbrechen hin, dass einst ein Ritter im Dorf „Jaya“ an gerichtet hatte. Nur wenn man genau hinsah, erkennt man die verfallen Hütten in denen sonst Familien lebten und Kinder in den Straßen und Gassen spielten. Das einzige Leben, das noch existiert sind die Gräser und anderen Pflanzen, die auf der verbrannten Erde und den Resten der verkohlten Balken, die einst Häuser waren, wuchsen.
 

Damals wütete Serim noch Stunden lang im Dorf. Jeden Bewohner, der er fand folterte er, um eine Antwort zu bekommen. Er stellte diese Frage hunderte male, doch Keiner konnte eine Antwort auf seine Frage geben.

„Wo ist das Kind?“ Krachend zerberstet das Holz als Serim seine Klinge in den Balken rammte.

„Wie schwer kann es sein ein kleines Kind zu finden?“, schrie er seine Männer an, die vor Angst zusammen zuckten.

„Verzeiht uns mein Herr. Aber es scheint als wäre...“ „Als wäre was“? Wut brannte in den so blauen Augen, die so hell wie klares Wasser sind und die Kälte von Gebirgsflüssen ausstrahlten.

„.... als wäre es nie in diesem Dorf gewesen.“

In einem Bruchteil einer Sekunde, ehe der Soldat auch nur mit der Wimper zucken konnte, wurde er von seinem Hauptmann enthauptet.

„Jedem von euch blüht das gleiche Schicksal, wenn ihr mir nicht bis zum Morgen grauen dieses Kind bringt.“

„Ja Herr!“, riefen die Soldaten und verschwanden in den brennenden Straßen und Gassen um sie zu suchen.

„War das wirklich nötig?“, seufzte ein junger Mann. Er trug eine dunkel-blaue Rüstung, sie auf dem rechten Brustpanzer das rote Zeichen der schwarzen Königen zeigte.

„Was willst du, Morren?“ Gelangweilt strich Morren sich einer seiner blau-grauen Haarsträhnen aus seinem makellosen Gesicht und lies sich auf einer der Holzbalken nieder, der in der Nähe von Sarima´s Körper lag.

„Der schöne Körper, musstest du ihn so entstellen? Den schönen Kopf abschlagen.“

Mit einem langem Seufzer beugte er sich runter und nahm Sarima´s Kopf in seine Hände.

„Du hättest uns nicht verlassen sollen, meine Liebe. Was hat es dir nur gebracht? Hättest du nur mein Angebot angenommen und wärst nicht zu diesem Abschaum von einem Mann gegangen. Tja, dann wäre das alles nicht passiert.“

Noch eine ganze Weile hielt Morren Sarima´s Kopf in seinen Händen und streichelt ihr übers Haar als würde sie nur schlafen.

„Ich hab dich etwas gefragt.“, mit diesen Worten schlug Serim den Kopf aus Morren´s Händen in die Flammen des brennenden Hauses.

„Unsere Königin schickt mich. Sie wollte wissen ob du Erfolg hattest“, sprach Morren und schaute auf den Punkt wo Sarima´s Kopf in den Flammen verschwand, „aber wie es aus sieht wohl nicht!“

Morren legte eine kurze Pause ein um eine Reaktion auf seine gesagten Worte bei Serim zu entdecken, doch dieser drehte sich wortlos um.

„Enttäusche sie nicht Serim.“, mit diesen Worten erhob sich Morren und verschwand so plötzlich wie er kam in den Rauchschwaden der Flammen.

„Tz.“ Er wusste selbst, wenn er seine Königin noch einmal enttäuscht, dann würde es nicht mehr mit einem blauen Auge davon kommen.
 

Etwas weiter östlich im angrenzenden Wald von Jaya, liefen eine Frau mittleren Alters, hinter ihr war ein junger Mann, der unruhig in alle Richtungen schaute und eine Hand am Heft seines Schwertes hatte, um die Frau vor sich zu schützen.

Doch plötzlich blieb sie stehen und sank auf die Knie. Ihr Atem ging schwer und der Schweiß stand ihr auf der Stirn.

„Arima! Du musst auf stehen, hier können wir noch keine Pause machen. Wir sind zu dicht am Dorf.“

Mit schnellen Schritten war er bei ihr und versuchte sie wieder auf die Beine zu ziehen, auch ihm stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben.

„Arim...,“ er brach mitten im Satz ab, als er nicht nur Scheiß in ihrem Gesicht sah sondern auch Tränen, die ihr die Wange hinunter liefen. Er wusste, dass sie gerade ihre ganze Familie verlor, aber auch er verlor gerade das Wichtigste in seinem Leben.

Er musste ihr etwas versprechen, das ihm mehr Überwindung gekostet hat als alles andere.

Sein Blick wanderte zurück, wo man durch die Bäume den roten Schimmer sehen konnte. Er wusste sie war eine brillante Kämpferin, der niemand so schnell das Wasser reichen konnte, doch gegen diese Übermacht, welche das Dorf zerstört, hat sie keine Chance. Er würde sie nie wieder sehen.

Sein Blick glitt auf das Bündel, welches Arima fest in ihren Armen hält. Eine seiner Hände glitt zum Stoff um das Gesicht eines kleinen Babys von 3 Wochen frei zu legen. Ein kleines, trauriges Lächeln legte sich auf sein Gesicht.

Alles was ihm geblieben ist.

Ein Knacken riss ihm aus seinen Gedanken. Als er sich mit gezücktem Schwert um drehte sah er nur noch einen Schatten, der an ihm vorbei huschte.

„Arima wir...“, doch ein weiterer Schatten rechts von ihnen unterbrach ihn, plötzlich tauchten immer mehr dieser Gestalten auf. Selbst Arima, die tief in ihren Gedanken versunken war bemerkte sie.

Bevor sie auch nur einen Finger bewegen konnte erhellte sich die ganze Lichtung, auf der sie sich befanden, in einem gleißenden Licht.

Dieses Licht wurde nicht nur von Arima und Thaun war genommen, sondern auch Serim und seinem Männern entging dieses Licht nicht.
 

„Zarris, du und zehn deiner Männer begleiten mich.“

Serim und seine Schurken machten sich auf den Weg um zu sehen was dieses seltsame Licht zu bedeuten hat.

Als sie jedoch an den Ort ankamen, sahen sie nichts. Es gab keinerlei Anzeichen davon, das vor wenigen Minuten noch zwei Personen knieten. Doch von all dem bekam Serim nichts mit. Er veranlasste, dass seine Männer den ganzen Wald durchsuchen sollten und wenn sie nichts fanden den ganzen Wald ab zu brennen, um die jenigen die sich in ihm verstecken hinaus zu treiben. Den er wusste eine Person hielt sich in der Nähe auf.

Seine Mutter. Wenn er sie finden würde, dann findet er auch seine Nichte oder Neffen. Er lachte kurz auf von diesem Gedanken alles was er wusste war, dass er nach einem Neugeboren suchte, das angeblich die Herrschaft der Königin zum Fall bringen könnte und dazu noch mit ihm in direkter Linie verwandt sei.

Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen wie dieses Kind den Fall seiner Königin herbei führen sollte, doch würde er seine Königin nicht enttäuschen. Er, Serim, die rechte Hand der schwarzen Königin würde alles in seiner Macht tun um dieses Kind zu finden, selbst wenn er sein Leben dafür geben muss.
 

Als Thaun seine Augen, die er wegen dem grellen Licht geschlossen hatte, wieder öffnete, sah er wunderschöne weiße Bäume, die in voller Blüte stehen. Jede einzelne Blüte glitzerte im Schein des Mondes wie flüssiges Silber.

Als er sich langsam von diesem Anblick löste, legte er eine Hand auf die Schulter Arimas und fragte sie:“Arima, kennst du diesen Ort?“ Doch bekam er keine Antwort, als er zu ihr hinunter sah, merkte er, das sie genauso von diesem Anblick gefangen ist wie er es war. Erst nachdem Thaun sie mehrmals bei ihrem Namen und an der Schulter rüttelte, löste sie ihren Blick von den Bäumen und sah Thaun an, als würde ein Geist neben ihr Knien.

Noch bevor Thaun seine Frage wiederholen konnte wurde ihm die Antwort bereits genannt.

„Das ist der Wald von Königin Emilia.“ Mit weit auf gerissenen Augen, die purer Unglauben und Schock zeigten, starrte er die Frau vor sich an als hätte sie den Verstand verloren.

„Arima, das ist unmöglich. Königin Esthar hat diesen Wald und ihre Schwester bereits vor Jahren ausgelöscht.“

„Man sollte nie glauben was ein Mörder und Verräter von sich gibt.“ Plötzlich stand ein junger Mann Anfang Zwanzig, mit langen braunen Haaren hinter ihnen. Als Thaun nach seinem Schwert greifen wollte war der Heft seines Schwertes leer. Sein Schwert fehlte.

„Amandi“, leise und voller Unglauben kam dieser Name über Arimas Lippen. Leicht lächelte der Mann ihr zu und ging vor ihr auf die Knie. Federleicht berührte sie sein Gesicht gerade so als wollte sie sicher gehen, dass dies kein Gespenst vor ihr war.

Als Arima merkte, das dieser junge Mann keine Einbildung war, zerbrach ihre kühne Haltung. Bitterlich weinte sie und sank immer mehr in sich. Thaun wollte sie gerade ein wenig beruhigen als bereits der junge Mann namens Amandi das Wort erhebt.

„Na na. Es wird schon alles wieder gut. Hier seit ihr fürs erste vor Esthar sicher und nun kommt mit ihr müsst euch ausruhen.“ Sanft, als hätte er Angst sie könnte jeden Moment zusammenbrechen, fasste er ihr an die Schultern um ihr beim Aufstehen zu helfen.

Doch Thaun löste sich aus seiner Starre, die ihn befallen hatte und griff nach dem Arm des Mannes.

„Wer zum Teufel seid ihr? Und wo....“, doch weiter fragen konnte er nicht mehr, da ihm ein teuflischer Schmerz von der Hand in seinen Arm ausbreitet. „Argh“, mit einem lauten Aufschrei schaffte er es seine Hand von Amandis Arm zu nehmen. Als Thaun auf seine Hand sah, erschrak er sie war verbrannt.

Wie konnte ein so junger Mann ohne einen Zauberspruch oder ohne die Hilfe eines Bannmahls, einen solch starken Feuerzauber bewirken.

Außer vielleicht....

Nein das konnte nicht sein, noch bevor Thaun seine Gedanken zu ende führen konnte, kamen die Wörter bereits über seine Lippen.

„Ihr seid ein Drache.“

Leicht lächelte Amandi Thaun an und half Arima auf die Beine.

„Kommt, ihr drei hattet eine harte Nacht hinter euch voller Schmerzen und Trauer.“

Langsam folgte Thaun dem Drachen in Menschengestalt. Nach etwa zwei bis drei Minuten hatten sie den Wald hinter sich und vor ihnen erstreckte sich ein riesiges silber weißes Schloss.

Als sie durch das Tor schritten, kamen sie in einen wunderschönen Garten, der in voller Blütenpracht stand. Thaun hatte noch nie in seinem Leben so viele verschiedene Farben von Blütenblätter gesehen. Als sie den Blumengarten durchquert hatten, standen sie vor einem gigantischen weißem Tor.

Jede Torseite wurde von einem Drachen geschmückt.

Der Drache auf der linken Torhälfte schaute nach rechts und hatte seine rechte Klaue auf einer Kugel aus Wasser. Sein Körper war sehr schlank und auf seinem Rücken ragten zwei riesige Flügel.

Der Drache auf der rechten Hälfte schaute zur linken Seite und seine linke Klaue ruhte auf einer Feuerkugel. Sein Körper war genauso schlank, zu dem ragten ebenfalls , von seinem Rücken, zwei riesige Flügel.

„>Aqua< und >Esche<, die Herrscher der Elemente Wasser und Feuer. Sie waren die gütigsten, freundlichsten und weisesten aller Drachen. Doch vor 500 Jahren verschwanden sie spurlos. Jeder Drache und jeder Mensch suchten jeden Winkel des Planeten ab. Doch leider blieben sie verschwunden.“ Amandi schaute mit einem traurigen Lächeln Thaun an, dieser hat bei der Rede von Amandi den Blick von den Torflügeln nahm und nach vorne schaute.

Er schaute auf die beiden Wesen, die vor ihm standen. Von einer dieser Personen dachte Thaun, er würde sie kennen. Doch in dieser Hinsicht hatte er sich wohl getäuscht.

Wieso konnte Arima diesen Drachen anfassen ohne eine Verbrennung davon zu tragen und woher zum Teufel kannte sie ihn?

Durch Sarima wusste er, dass ein Drache nur von seinem menschlichen oder anderen Partner berührt werden kann. War oder ist Arima immer noch eine Wächterin eines Drachenherzens? Ein trauriger Gedanke setzte sich plötzlich in seinen Kopf. Wie viel wusste er eigentlich von Sarima? War das auch nur ein Bruchteil ihres Lebens? Wessen Drachenherz schützte sie?
 

„Denk nicht so viel an das was sein könnte oder was du wissen könntest. Denk lieber an die Zeit mit ihr und an die schönen Zeiten. Wenn du dies tust wird sie ewig leben.“

Thaun schaute Amandi an und ihm liefen die Tränen die Wangen hinunter.

„Kommt ihr müsst etwas essen und dann werde ich eure, besonders deine Fragen Thaun beantworten.“, lachte Amandi.

“Ja ich kenne euren Namen. Sarima war in dieser Hinsicht sehr gesprächig, was man bei ihr ja doch recht selten erlebt. Da kommt sie ganz nach ihrem Vater.“ Amandi schaute nach diesen Worten hinunter auf Arima um zu sehen wie sie auf seine Worte reagierte, aber er sah nur ein Gesicht einer sehr müden von Trauer geplagten Frau.

Er verstärkte seinen Griff an ihren Schultern, da er Angst hatte sie würde gleich einschlafen.

Doch anstatt auf das Tor zu zugehen, lenkte er seine Schritte nach links.

„Weshalb gehen wir nicht durch dieses Tor?“

Amandi blieb stehen, er drehte sich aber nicht zu Thaun um: „Nur die beiden Wächter von »Aqua« und »Esche« und die Drachen selbst natürlich, dürfen durch dieses Tor gehen.“

Nach diesen Worten setzte er seinen Weg fort. Ohne eine weitere Frage, obwohl ihm eine auf der Zunge brannte, folgte Thaun Amandi.

Ihr Weg führte sie auf einen Kiesweg entlang. Nach kurzer Zeit standen sie vor einem weiterem Tor.

Dies war nicht so groß und prachtvoll geschnitzt wie das erste, aber dennoch Eindrucksvoll genug.

Es zeigte so viele verschiedenen Arten von Wesen, das Thaun schnell den Überblick verlor. Einige der Kreaturen kannte er, andere erkannte er durch Abbildungen, die er in Büchern gesehen hat.

„Öffnet das Tor!“, hallte Amandis Stimme, kurz danach schwangen die Torflügel nach innen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shahla
2009-09-14T12:35:39+00:00 14.09.2009 14:35
Oh
Wie schön~
*~*
Das wird noch recht spannend wenn ich das so lese. ^^
Und das Kleine, ich schätze es wird ein Mädchen sein, wird viel lernen müssen.
Und behütet werden.
Oh man...
Das war wirklich schön gemacht
Mach schnell weiter

HDGDL*Hana


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