Visit America again Part I
Sein Schlaf war alles andere als erholsam, träumte er doch von Mitamura und dem bevorstehenden Klassentreffen. Wie würde es ablaufen? Wie sollte er auftauchen? Sollte er als Yutaka oder eher als Kai gehen? Sollte er jemanden mitnehmen? Wenn, dann käme nur sein bester Freund in Frage und das war Reita. Doch am meisten zerbrach er sich den Kopf über das Auftreten, sollten sie dann als Mitglieder von the GazettE hingehen oder als Yutaka Uke und Akira Suzuki? Würde Reita überhaupt mitkommen wollen? Wie würden sich die Anderen ihm gegenüber verhalten?
Er wachte langsam auf und legte sich einen Arm über die Augen, hasste es, wenn er schlecht träumte und seufzte auf. „Oh man.“, nuschelte er und stand auf, ging auf die Toilette und tapste danach wieder in sein Bett. Sein Wecker zeigte 04:55Uhr an, somit konnte er noch zwei Stunden schlafen, bevor er wieder aufstehen musste. Die restliche Nacht schlief er ruhig, träumte nicht von seiner ehemaligen Klasse, sondern von einer brünetten Frau und einer heißen Nacht mit ihr, war gerade dabei sie zu küssen und sich mit ihr zu vereinen. Gerade als der Traum für ihn richtig spannend wurde, klingelte sein Wecker und er wachte unweigerlich auf. Blind tastete er nach den störenden Geräuschmacher, stellte es aus, rieb sich kurz über die Augen und stand auf.
Kai überlegte, ob er Reita wecken sollte, doch er entschied sich dagegen, ging lieber erst einmal duschen und Zähne putzen, bevor er sich mit dem Morgenmuffel von Bassist auseinander setzte. Mit frischen Sachen unter dem Arm, ging er, nachdem er das Fenster geöffnet hatte, in das Badezimmer, legte seine Sachen auf den Toilettendeckel ab und stellte sich an das Waschbecken. Er öffnete die rechte Seite des Spiegelschrankes, nahm seinen Zahnputzbecher und Zahnbürste heraus und putzte sich die Zähne. Als er damit fertig war, stellte er sich unter die Dusche und wusch sich gründlich, fühlte er sich doch danach frischer und auch fitter.
Kaum war er im Bad fertig, warf er seine getragenen Sachen in den Wäschekorb und klopfte vorsichtig an Reitas Zimmertür.
„Hmm ... bin wach ...“, konnte Kai leise vernehmen und hörte kurz darauf auch schon wieder einen Wecker klingeln, welcher aber relativ schnell verstummte. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür und Reita trat heraus. „Morgen.“, brummte er und ging zielstrebig ins Badezimmer und kurz darauf konnte man das Wasser rauschen hören.
Kai ging währenddessen in die Küche, stellte das Radio an und bereitete das Frühstück vor, damit sie gut gestärkt in den Tag starten konnten, sobald Reita aus dem Bad draußen war.
Es war kurz vor neun als Reita und Kai in der PSC ankamen. „Ziemlich ruhig hier seit Miyavi weg ist.“, stellte Kai fest und merkte, dass ihm die Späße mit dem Solisten fehlten, auch wenn er manchmal von ihm ganz schön genervt gewesen war.
„Hast Recht, aber du hast doch seine Nummer?“
„Ja, aber er hat keine Zeit. Er ist doch schon wieder auf Welttournee.“, seufzte Kai, war Miyavi ihm doch ebenso wichtig wie Reita es war.
Schweigend liefen sie zum Probenraum, wo sie auch schon Aoi und Ruki sehen konnten, die davor warteten. „Nanu? Uruha noch gar nicht da?“, fragte Kai überrascht, bekam von Aoi „Kennst doch unsere Diva.“ als Antwort.
„Wer ist hier eine Diva?“, fragte Uruha, welcher außer Atem ankam. Bei den Proben war der Leadgitarrist ganz und gar nicht Diva. Er hatte eine Jeanshose an, die an manchen Stellen aufgerissen war, ein Poloshirt, darüber eine Sweatjacke und er war ungeschminkt, weswegen er eine Sonnenbrille trug, die er aber jetzt absetzte.
„Normalerweise du.“, sagte Reita, aber bevor Uruha etwas erwidern konnte, schloss Kai den Probenraum auf und bekam verwunderte Blicke über die neuen Möbel.
„Kai, das ist doch dein Sofa, was macht das hier?“, fragte Ruki überrascht.
„Reita ist gestern zu mir gezogen und der Tisch sowie das Sofa waren zuviel, als haben wir es hierher geschafft.“
„Mit der Begründung ‚Falls es mal wieder länger dauert.’“, zitierte Reita den Drummer.
„Ich konnte mir schon denken, dass das passieren würde, immerhin habt ihr eure gemeinsame freie Zeit immer miteinander verbracht.“, sagte Ruki und lächelte, freute sich darüber, dass die beiden so ein enges Band der Freundschaft hatten.
„Eben deswegen.“, brummte Reita und hing sich seinen Bass um.
„Darf ich kurz stören? Hier ist euer neues PV, fertig geschnitten und es wurde bereits verschickt.“, sagte der Manager, der in den Probenraum kam und Kai die DVD in die Hand drückte.
„Danke.“ Die fünf Bandmember verbeugten sich höflich und Kai legte die DVD ein, drückte auf Play und sie sahen sich zusammen das neue Video an.
„Gefällt mir.“
„Mir auch.“
„Ich finde es klasse.“
„Ruki, dein Blick ist echt toll.“
„Also, mir gefällt es auch.“
Einstimmig segneten sie das Video ab, auch wenn sie wussten, dass das neue PV neben ihrem Album etwas untergehen würde, machten sie doch für die Single keine extra Promotion mehr, sondern nur noch für das Album.
„Ihr habt gute Arbeit geleistet, aber bei dem Album stimmen die Feinabstimmungen noch nicht. Manches muss noch einmal neu abgestimmt werden, dann müsst ihr euch auf eine Tracklist einigen, sowie das endgültige Cover entwerfen. Morgen geht der Flug nach Los Angeles für Kai und für Reita, weil bei zwei Songs die Bassspur nicht mehr auffindbar ist und du sie noch einmal neu einspielen musst.“, erklärte der Manager und sagte auch, dass in diversen Briefings noch einiges geklärt werden musste.
„Nicht mehr auffindbar? Na geil.“, brummte Reita genervt, hatte er doch nicht wirklich Lust noch einmal in die Staaten zu fliegen.
„Ja, leider. Es handelt sich um die Songs A moth under my skin und um Ogre.“
„Wann geht der Flug?“, fragte Kai und war in Gedanken schon dabei, alles einzupacken, was sie brauchen würden.
„Der Flug geht morgen um 16:50Uhr vom Haneda Flughafen, dann seid ihr gegen 09:35Uhr in Los Angeles und um elf werdet ihr im Studio erwartet. Am Flughafen wartet natürlich ein Taxi, welches euch hinbringen wird.“ Der Rückflug ist vier Tage später um 11:39Uhr und um 16:30Uhr werden ihr wieder in Haneda landen. Übernachten werdet ihr im Hilton Hotel
„Solange wie wir Paris oder der Schwester nicht über den Weg laufen, ist es noch halbwegs erträglich.“, stellte Reita nüchtern fest, was die anderen zum Schmunzeln brachte.
„Okay, hier sind eure Flugtickets.“ Der Manager überreichte sie dem Bassisten, wusste dieser doch, dass Kai sie höchstwahrscheinlich verlegen oder vergessen würde. Danach verließ er den Probenraum und überließ die Jungs sich selbst.
„Gut, da wir dann also nicht da sind, werdet ihr neue Songs schreiben und euch selbst in euren Parts üben, damit sie mehr nur sicher sind.“, erklärte Kai und setzte noch eine kleine Probe bis zum Nachmittag an, damit er und Reita noch genug Zeit zum Packen hatten.
Kaum waren der Leader und sein bester Freund wieder in der Wohnung angekommen, wuselte Kai wie wild durch alle Räume, packte seine Sachen alle auf das Bett im Schlafzimmer, damit er auch nichts vergaß.
„Rei? Kannst du mal im Schreibtisch in den Schubfächern schauen, ob da mein Reisepass liegt?“, rief Kai durch die Wohnung und hoffte, dass er dort lag, denn sonst wüsste er nicht, wo er sonst sein sollte.
Reita öffnete die Schubfächer nacheinander, konnte aber auf den ersten Blick keinen Reisepass entdecken, weswegen er nacheinander noch einmal alle öffnete und sie durchsuchte. Dabei stach ihm regelrecht die Einladung ins Auge, die er, obwohl er es nicht sollte, las. Klassentreffen, fragte er sich in Gedanken und bemerkte, dass er theoretisch überhaupt nichts über Kais Vergangenheit wusste. Vielleicht sollte er in Los Angeles einfach mal darauf ansprechen, immerhin waren sie beste Freunde. Andererseits fragte der Bassist Leute nie aus, er wartete lieber bis diese von sich aus anfingen zu erzählen. Er wusste, dass Kai diese Eigenschaft an ihm schätzte und Reita selbst musste sich nicht mit unnützen Problemen beschäftigen.
„Hast du ihn gefunden?“, rief Kai erneut aus dem Schlafzimmer und riss Reita somit aus den Gedanken. Schnell suchte der Bassist weiter und fand den vermissten Reisepass in der untersten Schublade.
„Hab ihn gefunden.“, sagte Reita etwas lauter und sofort kam ein überglücklicher Kai aus dem Schlafzimmer gelaufen.
„Gott sei dank, ich dachte schon, dass ich ihn irgendwo verloren hätte.“
„Was bei dir nicht wirklich etwas Neues wäre.“, warf Reita ein und Kai kratzte sich verlegen am Hinterkopf, war es ihm doch sichtlich peinlich, dass er ständig diverse Gegenstände verlegte oder irgendwo liegen ließ. Reita musste schmunzeln, fand er es doch lustig, dass Kai Arbeitsdinge sehr selten vergaß, private Dinge aber umso häufiger.
„Hast du alles zusammengepackt?“, fragte Kai seinen Bassisten und dieser nickte, sagte, dass er komplett fertig sei. „Ich brauch doch nicht viel für die vier Tage. Wichtiger ist, dass du alles hast.“
„Ich hab alles ... denk ich.“
„Reisepass? Klamotten? Unterwäsche? Deine ganzen Zettel und Unterlagen? Zahnbürste? Handy? Ladegerät? Sonstiger Badkram?“, hakte Reita lieber noch einmal nach, doch Kai nickte, hatte alles beisammen, was der Bassist aufzählte.
Nachdem sie alle Sachen in ihren Koffern verstaut und diese in den Flur gestellt hatten, ging Kai in die Küche und bereitete das Abendessen zu, während Reita in sein Zimmer ging und mit Saga telefonierte, verstanden sich die beiden Bassisten ebenfalls blendend, ergänzten sich auch durch ihre Musik perfekt.
„Wir fliegen morgen nach L.A.“, sagte Reita und Saga gluckste.
„Warum das?“
„Weil ich zwei Songs neu einspielen darf und dann noch wegen den Feinheiten am Album.“
„Warum musst du noch mal neu einspielen?“, fragte Saga entsetzt.
„Die finden meine Spur nicht mehr. Keine Ahnung, wo sie die verschlampt haben.“, brummte Reita, nervte es diesen doch, dass er noch einmal in das Aufnahmestudio musste.
„Naja, dann wünsch ich dir viel Spaß und ich habe gehört, dass du mit Kai zusammen wohnst?“
„Ja, haben eine WG gegründet. Ich häng doch eh die meiste Zeit bei ihm und da brauchen wir nicht zwei Wohnungen.“
„Verständlich, ich bin auch am Überlegen, ob ich mit Shou eine WG gründe, ist bei uns auch nicht anders als bei euch.“, lachte Saga und Reita stimmte diesem zu. Der einzige Unterschied zwischen Saga und Shou und Kai und ihm war die Ordnung. Kai sorgte für Ordnung, bei den zwei Alice Nine Member achtete keiner so richtig darauf.
„Okay, bis nächste Woche oder so. Mein Essen ist fertig.“
„Besser gesagt, Kai ist fertig mit Kochen und du sollst essen kommen, oder?“, lachte Saga am anderen Ende der Leitung.
„Oder so. Bis dann, Saga. Ich meld mich.“
„Ich weiß. Viel Spaß, Rei. Bye.“
Reita legte auf und ging in das Badezimmer, wusch sich die Hände und setzte sich danach in der Küche an den Tisch auf den bereits das Essen auf zwei Teller aufgeteilt war.
„Lass es dir schmecken.“, sagte Kai, griff zu seinen Stäbchen und begann zu essen, redete nebenbei von Los Angeles und hoffte, dass sie alles schaffen würden. Auch Reita hoffte, dass es schnell ging und vor allem, dass sich seine Bassspur wieder anfand, hatte er doch wirklich keine Lust zwei Songs erneut einzuspielen.
„Vielleicht können wir uns dann noch die Stadt etwas anschauen.“, sagte Reita, mochte er es doch durch die Gegend zu laufen und gerade amerikanische Städte hatten einen gewissen Reiz.
„Bestimmt, aber erstmal müssen wir arbeiten.“, lachte der Drummer und ging davon aus, dass sie den letzten Tag Zeit hätten, würde er doch konzentriert und zügig arbeiten wollen, damit sie sich Los Angeles anschauen konnten.
Nachdem auch die Küche wieder aufgeräumt war, gingen beide nacheinander duschen und anschließend in ihre Zimmer, legten sich schlafen, denn morgen würde es ein anstrengender Tag werden.
Kai stand gegen Mittag als erster auf, tapste ins Badezimmer und stellte sich, nachdem er sich die Zähne geputzt hatte, unter die Dusche, wurde dadurch erst einmal richtig wach.
Beide machten sich fertig, frühstückten eine Kleinigkeit, packten die restlichen Sachen noch ein und ließen sich von einem Taxi zum Flughafen bringen.
„Boah, bin ich müde.“, nuschelte Reita in sein nichtvorhandenes Nasenband und Kai stimmt ihm zu, steckte den beiden der Umzug noch immer in den Knochen.
„Im Flugzeug können wir bestimmt etwas schlafen.“, sagte Kai optimistisch und sah wie die rechte Augenbraue des Bassisten in die Höhe wanderte, so als wolle er ‚Ich und im Flugzeug schlafen’ sagen.
Am Flughafen angekommen checkten sie erst einmal ihr Gepäck ein und holten ihre Bordtickets ab.
„Wollen sie einen Fensterplatz?“, fragte die nette Dame am Schalter und Reita schüttelte den Kopf.
„Aber ich will einen!“, sagte Kai gleich energisch und brachte die Dame, sowie Reita zum Schmunzeln.
„Manchmal frage ich mich echt wie alt du bist.“, grinste Reita.
„Na und? Ich muss euch vier den ganzen Tag ertragen und zusehen, dass ihr auch arbeitet, da kann ich jetzt auch mal kindisch sein.“
„Als ob wir nicht auch so arbeiten.“
„Manchmal macht ihr das, aber meistens braucht ihr einen Arschtritt dazu.“
Reita grummelte nur, wusste er doch, dass Kai Recht hatte. Die Dame hinter dem Schalter grinste vor sich hin und übergab den beiden lächelnd ihre Bordkarten.
Sie gingen noch einmal kurz durch die Halle, liefen aber gleich danach zu den Sicherheitskontrollen, damit sie zu der Abflughalle kamen. Dort schauten sie sich auch noch etwas um, setzten sich jedoch recht schnell hin und Kai packte seinen Laptop aus und überlegte mit Reita zusammen die Tracklist für das Album.
„Was meinst du, wie viele Songs wir am Ende drauf haben werden?“, fragte Kai und öffnete seinen Ordner, wo die Daten des Albums gespeichert waren.
„Ich rechne wieder so mit zwölf bis dreizehn Tracks, auch wenn wir deutlich mehr eingespielt haben.“
„Ich auch. Bin gespannt, was wir drauf machen können. Ruki wollte auf jeden Fall In the middle of chaos und Nakigahara. Uruha wollte 13 stairs [-]1, ebenso wie Aoi.”
„13 stairs [-]1 will ich auch auf jeden Fall mit drauf haben und Leech.”
„Leech wird auf jeden Fall mit auf das Album kommen.“
„Manchmal mag ich es nicht, dass wir berühmt sind.“
„Wieso, Rei?“
„Schau mal die fünf Weiber da drüben. Die starren die ganze Zeit schon zu uns rüber und tuscheln.“
„Sie sind sich bestimmt nicht sicher, ob wir zu Gazette gehören oder nicht, weil wir ungestylt sind und du dein Nasenband nicht umhast.“
„Wehe, die machen ein Foto.“, grummelte der Bassist, wollte er doch nicht, dass es öffentlich ein Foto von ihm ohne Nasenband gab.
„Mach nichts unüberlegtes, Reirei.“
„Boah, fang nicht schon wieder damit an, sonst bist du der Erste, bei dem ich was unüberlegtes tue.“, brummte Reita, mochte er doch seinen Spitznamen ganz und gar nicht, nannte ihn doch seine Mutter immer so, wenn er nach Hause kam und zog den Bassisten damit auf. Er fühlte sich einfach wie ein kleines Kind und das war er mit Sicherheit nicht mehr.
„Bloß nicht! Du brauchst mich noch.“
„Sicher?“
„Ja, ganz sicher!“
„Na, dein Glück. Du weißt, dass ich ohne ... ach, schon gut“
Dass er ohne Kai aufgeschmissen wäre, dass wollte er sagen, aber der Bassist war kein Mensch, der so was offen und im nüchternen Zustand sagen konnte.
„Ich weiß, Reita. Ich aber auch ohne dich und das weißt du.“
„Hmm.“
Ihre Flugnummer wurde durchgesagt, somit stand ihre Maschine zum Abflug bereit. Kai schloss seinen Laptop wieder und verstaute ihm in der dafür vorgesehenen Tasche, bevor sie in ihre Maschine Richtung Los Angeles stiegen.
Der Drummer setzte sich ans Fenster, Reita daneben und schnallte sich an, nachdem sie ihr Handgepäck ordnungsgemäß verstaut hatten.
Es folgte die übliche Ansprache über Sicherheitshinweise und dann rollte der Flieger langsam zur Startbahn, zündete die Triebwerke und hob Richtung Amerika ab.
„Ich versuch zu pennen.“, sagte Reita und schloss seine Augen.
„Ich auch. Schlaf gut.“
Beide schliefen fast den gesamten Flug durch, selbst Reita hatte die Müdigkeit übermannt und sie wachten erst kurz vor dem Landeanflug auf, der noch etwa eine Stunde dauern würde.
„Mein Rücken.“, klagte Kai leise und wollte gerade auf die Toilette gehen, als auch schon die Durchsage erklang, dass sie sich auf ihren Landeanflug befänden und sie sich anschnallen sollten.
„Na toll.“, schmollte er und ließ sich wieder auf seinen Sitz plumpsen, verschränkte die Arme demonstrativ vor seiner Brust.
„Jetzt hab dich nicht so.“
„Du musst ja auch nicht aufs Klo.“
„Das stimmt, aber mach mich bloß nicht nass.“
„Ich werde es versuchen, dich nicht feucht zu machen.“, scherzte Kai und schaute aus dem Fenster, sah langsam die Küste und den amerikanischen Kontinent. Reita beobachtete Kai, wusste, dass dieser wieder über etwas nachdachte und beschloss mehr denn je etwas mehr über ihn und seine Vergangenheit zu erfahren, die ihr Leader so gut hütete.
Endlich im Hotel angekommen, stellte Kai seine Uhr auf die amerikanische Zeitzone um und bat die Rezeption ein Taxi zu organisieren, welches in einer halben Stunde bereit stehen sollte.
In dieser Zeit packte Kai seine Unterlagen zusammen, die er für das erste Briefing benötigte, während Reita seinen Bass überprüfte und noch einmal stimmte.
„Am liebsten würd ich jetzt schon wieder schlafen wollen.“, sagte Kai und Reita konnte ihm nur zustimmen, war er doch selbst mehr als müde, doch erst mussten sie noch etwas arbeiten, bevor sie in das gemütliche Hotelbett fallen konnten.
Sie zogen sich noch schnell um, tranken kurz noch etwas Cola und gingen dann schon zu ihrem Taxi, welches pünktlich vor dem Hoteleingang wartete. Der Taxifahrer fuhr sie auf schnellstem Wege zum Studio, wo sie bereits erwartet wurden.
„Deine Bassspur ist wieder aufgetaucht, brauchst also nichts neu einspielen.“, wurde Reita beruhigt und dessen schlechte Laune verflog etwas, zumindest als Kai ihn wieder so anstrahlte.
„Zum Glück.“, brummte Reita, denn er hatte echt wenig Lust gehabt, gleich zwei Songs in so kurzer Zeit wieder einzuspielen.
Sie setzten sich an den Tisch, besprachen den Ablauf der vier Tage und versuchten sich auf eine Tracklist zu einigen. Kai trug die Wünsche seiner Jungs vor und musste gerade bei Nakigahara kämpfen, dass es ebenfalls auf das Album kam, dafür musste Before I decay weichen. Zum ersten Mal haben sie auch mehrere Interludes drauf, die das Management unbedingt haben wollte.
Reita kämpfte währenddessen mit der Müdigkeit, bekam von den ganzen Gesprächen nicht viel mit, aber er wusste, dass Kai das regeln würde.
„Okay, dann sehen wir uns morgen um zehn. Rei? Kommst du?“
„Hä? Was? Ja klar.“, antwortete der Bassist, welcher gerade einen Sekundenschlaf hatte und nicht wirklich wusste, was Kai von ihm wollte, doch er folgte ihm einfach, konnte er es sich denken, dass sie endlich zurück ins Hotel fuhren. Eigentlich wollte er noch mit Kai reden, doch die Müdigkeit siegte über beide, sodass sie erschöpft ins Bett fielen, nachdem sie sich im Bad fertig gemacht hatten.
