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Through the years

Ruki x Kai
von

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~ 5. April 2002 ~

Ruki zog seine Jacke fester um sich. Er fror. Ein kalter Wind wehte und er war nicht wirklich dick angezogen, weil es am Nachmittag bereits sommerlich warm gewesen war und er nicht bedacht hatte, dass es ein langer Tag für ihn werden könnte. Eigentlich hatte er vor Stunden schon den Club verlassen wollen, in denen sie heute ein Konzert gespielt hatten, doch dann war ihm jemand über den Weg gelaufen.
 

Er hatte Kai vor ein paar Wochen durch gemeinsame Freunde kennen gelernt und ihn von Anfang an gemocht. Sie hatten sich gut verstanden und einige Gemeinsamkeiten entdeckt, aber fast unmittelbar danach hatte er ihn schon wieder vergessen. Er hatte viel zu tun mit Bandproben und seinem Job. Heute hatte er ihn zufällig wiedergesehen. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass ihre Bands auf dem gleichen Event spielen würden, doch kaum war er am frühen Abend in den Backstagebereich getreten und hatte das Gelächter einiger junger Männer gehört, war sein Blick auf Kai gefallen und dort hängen geblieben.
 

Ruki hätte fast seinen Text vergessen und das Konzert verpatzt, weil er ständig an Kai denken musste und irgendwann hatte dieser auch noch am Bühnenrand gestanden und ihm zugesehen. Er wusste selbst nicht, wieso er ihn plötzlich nicht mehr aus dem Kopf bekam, aber Ruki war es gewöhnt, dass er bekam, was er wollte und jetzt wollte er Kai. Nur deswegen hatte er das Opfer auf sich genommen und war bis zum Schluss geblieben, obwohl er längst zuhause sein könnte.
 

Er war sich nicht sicher, ob die Signale, die er Kai gesendet hatte, auch bei ihm angekommen waren. Kai hatte sich ziemlich bedeckt gehalten, ihn zwar oft angelächelt, aber Kai lächelte generell viel. Normal war es einfacher für Ruki, wenn er an irgendwelchen Männern interessiert war und meist war es auch er, der angesprochen wurde und nicht andersrum. Aber Kai war es wert, dass auch Ruki sich mal bemühte und so wartete er jetzt auf ihn.
 

Kai half der letzten Band beim Abbauen. Ruki hatte sich ebenfalls angeboten, aber sie brauchten ihn nicht wirklich und so stand er im Hinterhof des Clubs, rauchte eine Zigarette und schaute dem geschäftigen Treiben zu. Der Gitarrist der letzten Band war auch ein Bekannter von ihm und hatte ihm zugesagt, ihn nach Hause zu fahren, wenn sie fertig eingepackt hatten.
 

10 Minuten später saß er auf der Rückbank eines dunkelroten Kombis. Links von ihm saß der ziemlich angetrunkene Bassist der Band und hielt sich am Sitz vor sich fest, um besser mit dem anderen Gitarristen kommunizieren zu können, der auf dem Beifahrersitz saß. Zu Rukis großer Freude saß Kai auf seiner anderen Seite und unterhielt sich angeregt mit ihrem Fahrer. Natürlich hatte Ruki gewusst, dass Kai auch mit ihnen fahren würde. Nur deshalb war er jetzt hier.
 

Er selbst verhielt sich ziemlich ruhig, warf nur ab und zu ein paar Worte ein und beobachtete stattdessen die bunten Lichter der Nacht. Er wohnte erst seit 1 ½ Jahren in Tokyo und war noch immer fasziniert vom Großstadtleben. Seine Hände lagen zusammen gefaltet in seinem Schoß, doch es war an der Zeit, Taten sprechen zu lassen, wenn er gleich nicht alleine schlafen gehen wollte.
 

Seine Hand rutschte von seinem Oberschenkel langsam zur Seite, zwischen seins und Kais Bein und fast unmittelbar darauf, fuhren seine Finger über den rauen Stoff seiner Jeans. Kai drehte sich nur langsam zu ihm um. Er sagte jedoch nichts, sondern starrte Ruki nur stumm an. Dieser beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Seine Hand kroch behutsam auf Kais Oberschenkel, streichelte ihn sanft entlang. Nachdem Kai sich auch dies kommentarlos gefallen ließ, wanderten seine Finger noch ein Stück weiter und streiften fahrig seine Oberschenkelinnenseiten.
 

Während er Kais Schritt gefährlich nah kam, sah er dessen Besitzer so unschuldig wie möglich an und verzog auch keine Mine, als er sein Ziel erreicht hatte, sanft zudrückte und zufrieden feststellte, dass seine Berührungen Kai alles andere als kalt gelassen hatten. Innerlich triumphierend, zeigte er sich äußerlich dennoch reserviert. Er liebte dieses kleine Spielchen und die Tatsache, dass sie nicht alleine waren, von den anderen jedoch niemand etwas bemerkte. Ruki überlegte sogar, soweit zu gehen, seine Finger in Kais Jeans schlüpfen zu lassen, doch bevor er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, hielt der Wagen am Straßenrand und er erkannte fast schon bedauernd, dass sie vor seinem Haus standen. Er hätte sein kleines Spielchen nur zu gerne während der Fahrt fortgesetzt, ehe sie zur Sache kamen.
 

Widerwillig zog er seine Hand zurück und Kai öffnete die Tür, damit sie aussteigen konnten. Ruki bedankte sich artig beim Fahrer, wünschte allen eine gute Heimreise und wunderte sich ein wenig darüber, dass die Jungs es gar nicht erstaunlich fanden, dass er Kai praktisch mit in sein Haus schubste. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, nahm er seine Hand und rannte mit ihm die zwei Stockwerke zu seiner Wohnung hoch, wo er die Tür hinter ihnen zuknallte und Kai dagegen drückte.
 

Kurz hielt er inne, sah Kai nur mit funkelnden Augen stumm an und fuhr leicht mit seinem Zeigefinger auf seiner Brust herum, ehe er seine Hand in den Stoff seines Oberteils krallte und ihn wieder zu sich zog. Ihre Körper stießen gegeneinander, sie stolperten fast, doch dann Kai hatte seine Hände schon an Rukis Hüften und zog ihn an sich ran. Er strich ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste ihn so sanft, dass Ruki ihn fast wieder gegen die nächste Wand stoßen wollte, weil er sein Herzklopfen nicht ertragen konnte, doch dann wurde Kai stürmischer, fast brutal und Ruki seufzte wohlig, während sich schon Finger ihren Weg unter sein T-Shirt bahnten.
 

Rukis Wohnung war mit einem Zimmer nicht besonders groß, aber ziemlich chaotisch, doch wenn Kai das in der Dunkelheit überhaupt bemerkte, schien es ihn nicht zu stören. Ruki liebte es, wie er die Führung übernahm und ihn rückwärts zu seinem ungemachten Futon drängte, der auf dem Boden in einer Ecke lag. Er ließ sich auf die Knie sinken und zog Kai mit sich, wobei sich ihre Lippen nicht ein Mal voneinander lösten. Schließlich unterbrach er den Kuss, nur um sein Gesicht an Kais Hals zu vergraben, dort an der empfindlichen Haut zu saugen und immer wieder reinzubeißen. Kai gehörte jetzt ihm und das konnte ruhig jeder sehen.
 

~
 

Als Ruki am nächsten Morgen aufwachte, bekam er erst mal einen kleinen Schock, als er sah, in welchem Zustand sich seine Wohnung befand. Überall lagen Klamotten rum, dreckiges Geschirr stapelte sich in seiner kleinen Küche und auch sonst war sein Boden mit jedem möglichen und unmöglichen Kram bedeckt. Und neben seinem Futon lag das benutzte Kondom von letzter Nacht. Ruki bekam rote Wangen bei der Erinnerung und ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen, schloss die Augen und ließ sich noch mal alles durch den Kopf gehen.
 

Kai… er hatte ihn wiedergesehen und die Nacht mit ihm verbracht. Er seufzte verträumt auf und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Kai war noch hier. Er konnte Wasser im Badezimmer rauschen hören und überlegte kurz, ob er ihm dorthin folgen sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn Kai wiederkam, wollte er mit ihm kuscheln und am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen. Es gab noch so viel, das Ruki von ihm wissen wollte, so viel, was er mit ihm machen wollte. Vielleicht würden sie später ausgehen, um irgendwo einen Happen zu essen. Vielleicht…
 

Die Badezimmertür öffnete sich und Ruki hörte leise Sohlen durch seine Wohnung tapsen. Er öffnete die Augen und richtete sich etwas auf, um sich erkenntlich zu geben. Kai sah zu ihm rüber und ihre Blicke kreuzten sich kurz, dann wandte er sich wieder ab und hob seine Hose vom Boden auf.
 

„Oh, hey, du bist ja wach. Gut geschlafen?“, fragte Kai, der bisher nur seine Shorts trug und augenscheinlich den Rest seiner Anziehsachen vom Boden zusammen sammelte.
 

„Ja, habe ich“, erwiderte Ruki mit vom Schlaf noch rauer Stimme und sah dabei zu, wie Kai sich anzog. „Musst du weg?“ Er konnte den enttäuschten Ton in seiner Stimme nicht unterdrücken, denn alles deutete darauf hin, dass er den Tag nicht mit Kai verbringen würde. Vielleicht machte Kai sich genauso aus dem Staub, wie Ruki es immer tat, wenn er neben jemand aufwachte, der ihn nicht mehr interessierte, nachdem er ihn für eine Nacht gehabt hatte.
 

„Ja, ich muss…arbeiten“, erklärte Kai nach einer kurzen Pause, in der Rukis Herz unsanft in seinen Bauch plumpste. Er wurde gerade sitzen gelassen. Es war ein ganz neues Gefühl für ihn und es tat weh.
 

„Ich hab gedacht, wir könnten… ach nein, vergiss es.“
 

Ruki biss sich auf die Lippe. Er würde jetzt nicht angekrochen kommen, wenn Kai etwas anderes und vielleicht auch besseres zu tun hatte und scheinbar keinen Wert drauf legte, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. So lief es eben, man vögelte sich eine Nacht lang das Gehirn weg und am nächsten Morgen ging jeder seines Weges. Er musste dumm gewesen sein, sich einzubilden, dass sich zwischen ihm und Kai etwas entwickeln würde, nur weil sie sich kannten und gut miteinander auskamen. Trotz allem war er für Kai nur ein bedeutungsloser One Night Stand gewesen, den man in Zukunft mied.
 

Kai, der Rukis enttäuschten Blick bemerkt hatte, kratzte sich verlegen am Kopf, zog dann sein Handy aus der Hosentasche und gab es ihm.

„Gib mir doch deine Handynummer. Ich ruf dich an, okay?“
 

Kai erzählte noch irgendetwas von Stress auf der Arbeit und viel mit der Band zu tun, nachdem Ruki ihm seine Nummer gegeben hatte, aber er hörte gar nicht mehr richtig hin. Es war egal, was für Ausreden Kai sich einfallen ließ, Ruki wusste genau, wann er abserviert wurde und verloren hatte, denn genau die gleichen Ausreden benutzte er auch immer, wenn er jemanden loswerden wollte und nicht im Traum daran dachte, sich irgendwann zu melden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  little_monster
2009-09-27T21:31:23+00:00 27.09.2009 23:31
also ich liebe diese ff wirklich! das kapitel ist toll und die idee auch super!
versteh gar nicht, wieso hier nur so wenige reinschreiben... (;___;)
mach weiter so!
<3
Von:  Inquisitor
2009-09-17T15:23:53+00:00 17.09.2009 17:23
Uuhh~ was neues! *Blitzmerker*
o___o Egal, welches Pairing du schreibst, mir gefällt es irgendwie~ aber ich hatte auch vorher schon 'ne Schwäche für so ziemlich alle Pairings mit Kai ^.^'
Dein Schreibstil ist echt toll *~* Jedes Mal wieder beeindruckend <3
Ich bin auch schon gespannt auf das nächste Kapitel ;3
Keep going on~ ^^/
Von:  Yusuri
2009-09-13T10:58:13+00:00 13.09.2009 12:58
Ich liebe das Pairing so viel >///< Und du schreibst wirklich gut ö.ö' Also gefällt mir und auch die Art der FF ist interessant. Ich bin wirklich gespannt auf das nächste Kapi, auch wenn das dann ein paar Jahre später ist xD
Nja, ich freu mich^^
Weiter so <3


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