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Syndicate's Slave

von

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Neuanfang

In Japan an sich gefiel es mir überhaupt net. Schon auf dem Flughafen kam mir ne schreckliche Luft entgegen. Alles war voller Menschen. Ich fühlte mich bedrängt und beobachtet. Wie sollte mein Leben hier nur weiter gehen? Die neue Wohnung war verdammt klein. Das kleinste Zimmer - Praktisch die Abstellkammer – Bekam ich. An der Wand war ein kleines Fenster, wo ich mich mit ach und Krach durch quetschen müsste um durch zu kommen. Selbst die Besenkammer unsrer alten Schule war größer. Was Terry wohl grade macht? Ich vermisse sie sehr.

„Heute Nacht wird auf dem Boden geschlafen. Morgen gehen wir einkaufen.“ meinte Dad, der ein paar Decken ausbreitete. Mir drückte er zwei in die Hand. „Mit „wir“ waren nur du und Mum gemeint oder?“ „Natürlich. Dich brauchen wir nicht bei uns. Geh in dein Zimmer, da muss ich deinen Anblick wenigstens nicht ertragen.“ „.. Ja aber Dad..“ „WIE OFT HAB ICH DIR SCHON GESAGT DASS ICH KEIN ABER HÖREN WILL!?“ dabei klatschte er mir wieder mit voller Wucht eine. Und ich hatte mir schon Hoffnung gemacht ich hätte endlich mal Ruhe. Er packte mich am Arm und warf mich in mein Kämmerchen, wo ich auf den Boden fiel und schloss die Tür. Hier soll ich also nun leben?

Wie soll ich das denn überstehen? Bis ich ausziehen kann vergehen noch Jahre. Bis dahin hat er mich sicher schon tot geschlagen. Ich kuschelte mich in die Decke und dachte noch lange nach. Bis ich endlich einschlief.
 

„SEAN! WANN BEWEGST DU DICH ENDLICH!?! WENN DU DIE SCHULE SCHWÄNZEN WILLST TRET ICH DICH DORT HIN!!!!“ das war das Erste was ich an diesem Morgen zu hören bekam.

Dad's Schrei.. In der Alten Wohnung war wenigstens ne Treppe dazwischen. Diesmal grenzte mein Zimmer direkt an die Küche und ich hörte ihn noch viel deutlicher. Verschlafen machte ich mich fertig und packte sofort meine Tasche. Ich wollte nichts essen. Mir war regelrecht der Appetit vergangen.

„Morgen Schatz.“ begrüßte mich meine Mutter etwas scheinheilig. Ich hasse es wenn sie mich so nennt. Ich antwortete ihr nicht. Und zu Dad sagte ich auch keinen Ton. Mal wieder ein Fehler, denn kurz bevor ich aus der Tür konnte, stellte er sich dazwischen.

„DU RESPEKTLOSES BALG! SPRICH GEFÄLLIGST MIT DEINER MUTTER WENN SIE ETWAS ZU DIR SAGT!!!“ dabei holte er aus und schlug mir aufs linke Auge. Vom Aufschlag taumelte ich etwas zurück.. Doch ich grinste nur: „Du schlägst wie ein Mädchen... Machs nochmal.“ Ich glaub das war das erste mal wo ich so richtig erlebe, dass meinem Dad das Kinn runter in den Keller fiel. Damit hatte er absolut net gerechnet. Er fing sich relativ schnell wieder und packte mich am Genick, woran er mich unsanft aus dem Haus stieß. - Bäm! - Und schon war auch die Tür zu.

Ähm.. Ja.. Wie komm ich nun zur Schule? Ich kann die Sprache net und den Weg kenn ich auch net. So nen Mist! Somit fing ich an durch die Gegend zu irren.

„Alter bist du ein Idiot Danny!“ „Halt die Fressö Ben.“ hörte ich zwei Jungs rumzanken. Klingt wie zwei dumme Amerikaner! Aber der Name Danny.. Gänsehaut! Ich hasse alle Dannys.. Schreckliche Erinnerungen werden wach. Eine dumme Bemerkung und der kriegt eins auf die Fresse! Da kenn ich nichts. Trotz allem, beschloss ich mich umzudrehen. Immerhin könnte es ja sein, dass sie den Weg zur Schule kennen. Der eine war etwas kleiner als der Andere. Vielleicht Brüder? Ähnlichkeit hatten sie. Und scheinen wirklich Amerikaner oder sowas zu sein. Wie Japaner sehen sie auf keinen Fall aus. Kurz vor mir blieben sie stehen: „Huch! Ein neues Gesicht.“ meinte der Größere und beide fingen an mich zu mustern. „Wisst ihr vielleicht wie ich zu dieser Scheiß Schule komm?“ „Hallo! Freut mich auch dich kennen zu lernen. Was is mit deinem Auge?“ fragte der Kleine sofort aufdringlich. Das is bestimmt dieser Danny! Ich schnaufte genervt: „Wo is die Schule..“ „Hast du dich geschlagen?“ „ ….“ „Danny, Danny, Danny... Wenn er nicht antworten will, dann solltest du das akzeptieren und deine dumme Klappe halten. Die Schule ist 50 Meter weiter und dann um die Ecke rechts. Kannste gar nicht verfehlen.“ Also war dieser kleine da wirklich Danny.. Hätt ich mir ja schon fast denken können der Dummheit entsprechend.

„Danke für die Auskunft.“ „Kein Problem.“ meinte Ben lässig und zündete sich ne Kippe an. Hmm.. Rauchen.. Ob das ein guter Stressausgleich wäre? Intressiert guckte ich Dannys Bruder zu, der das bemerkte und lächelte: „Auch eine?“ „BEN! WAS BISTN DU FÜR EIN VORBILD?“ „Klappe Danny. Ich hab nicht gesagt, dass ich perfekt bin. Und jetzt verzieh dich und nerv nicht hier.“

Danny schnaufte und lief frustriert weg. Die scheinen sich ja besonders lieb zu haben. Ich blieb bei Ben stehen und nahm die Kippe an. Ob ich das wirklich machen soll? „Deine erste Kippe?“ „... Ja...“ „Merkt man. Fang besser net an.“ „Doch! Ich glaub das wird mir helfen.“ „Naa gut.“

Er hob sein Feuerzeug drunter und ich nahm einen kleinen Zug. An dem musste ich auch erstmal ordentlch husten. Alter! Ich glaub das wird nichhts.

Ben guckte zurück zu meinem neuen zu Hause, wenn ich das überhaupt so nennen könnte. „Stress zu Hause?“ Ich gab ihm keine Antwort. Muss niemand wissen was da so los is. Er sprach jedoch einfach weiter: „Ach.. Mach dir nichts draus. Ich hatte auch schon Probleme mit meinem Dad. Üble Sache. Von meinem Bruder lässt er zum Glück die Finger, aber mir hat er ziemlich zugesetzt. Das ist also keine Sache wovor du dich schämen müsstest.“

Ich schaute ihn ungläubig an.Tatsächlich hatte er eine fette Narbe unterm Auge: „Du sagtest „hatte“ .. Is das jetzt anders?“ „Nun... Ich hab auf eigene Faust Kampfsport gelernt und ihn in seine Schranken gewiesen. Seit ich mich wehren kann lässt er mich in Ruhe. Er traut sich nicht mal mir zu nahe zu kommen.“ Wow! Das klingt verdammt gut! Vielleicht sollte ich so was auch mal machen. Wenn Dad merkt, dass ich net so schwach bin wie er denkt, hört er vielleicht endlich auf.

„Wie heißt du eigentlich, Kleiner? Verrätst du mir das zumindest?“ „Äh.. Sean Coldfire.“ „Schön, Ben Varon. War nett mit dir zu reden. Ich glaub du musst dich aber dann mal ran halten. Am ersten Schultag zu spät zu kommen macht glaube ich keinen guten Eindruck.“ „Ja... Danke für die Kippe! Ich geh dann.“

In den fünf Schritten die ich tat dachte ich sehr viel nach. Mit Kampfsport könnte ich das Problem mit Dad loswerden. Das ist es!!! Sofort drehte ich mich um: „Ben! Warte!! Kannst du mir vielleicht Kampfsport beibringen?“ fragte ich hoffnungsvoll. „Gerne... Aber da gibt es ein Problem. Ich zieh morgen nach Amerika zurück.“ „WAS?“ „Ja, meine Verlobte wartet dort auf mich. In ein paar Monaten kommt unser Baby.Wir wollen ne richtige Familie sein. Also zieh ich zu ihr. Wenn du ein Problem hast, wende dich an Danny. Er ist zwar ein kleiner Idiot, kann aber trotzdem ein guter Freund sein wenns drauf ankommt.“

Er drückte mir seine Schachtel Zigaretten in die Hand und ging seines Weges. Wie alt würde er wohl sein? Vielleicht 20? Und da schon eine Verlobte und bald ein Kind? Der hats aber eilig.. Mist! Da hätte ich einmal die Chance gehabt endlich was zu tun und dann so was. Das machte mir miese Laune. Und somit folgte ich der Wegbeschreibung und landete tatsächlich bei der Schule. Die is ja richtig klein groß gegen meine Alte... Moment mal.. Das sind.. ZWEI SCHULEN!!! Scheiße... Und welche is nun meine? An einer davon muss doch was stehen welche nun meine is. Ich ging zum Eingangstor und versuchte etwas herauszufinden.

Doch sämtliche Texte standen da nur auf Japanisch, das ich ja nicht lesen konnte. WIE SOLL ICH DAS DENN ENTZIFFERN!!!!! AAAHHHR!! Weil ich nun noch schlechtere Laune hatte, lief ich einfach hoch und wanderte zu dem Zimmer meiner Klassenstufe. Wenigstens Zahlen konnte ich erkennen. Zweifelhaft war jedoch irgendwie dass da nur Mädchen drin saßen. Und allesamt guckten mich komisch an. Leicht verunsichert setzte mich mich neben eine Blondine. Sie sah irgendwie wütend aus. Auch nen schlechten Tag? Als würde sie mir gleich an die Kehle springen. Und siehe da – Sie tat es. Wutentbrannt packte sie mich am Kragen und schüttelte mich während sie irgendetwas auf Japanisch schrie. Moar, wie ich solche Weiber mal gar nicht abkann... Nun reichts!

„KANNSTE MAL BITTE DEINE SCHEIß GRIFFEL VON MIR NEHMEN?! DU NERVST GEWALTIG VERDAMMTE BLONDINE!“ maulte ich sie auf Englich an. „VERDAMMTE BLONDINE!!!?!? DIR GEB ICH GLEICH!“ schrie sie nun auch auf Englich zurück. Noch ne Amerikanerin? „Ähm..“ „NEIN!“

In dem Moment kam die Lehrerin ins Zimmer und schaute entsetzt in unsre Richtung. Die Blondine wandte sich von mir ab und setzte sich mürrisch auf ihren Platz. Auch ich setzte mich. Immernoch verwirrten mich die vielen Blicke der Mädchen. Als sie auch noch anfingen zu lachen und selbst die Lehrerin den Kopf schüttelte, bekam ich leichte Komplexe. Endlich kam die Rettung! Blondchen lief vor zur Lehrerin und unterhielt sich ausgiebig mit ihr. Dann fingen beide an zu kichern und die Lehrerin guckte zu mir: „Hihi, du hättest doch sagen können, dass du neu hier bist und unsre Sprache nicht verstehst.“ „Aber mich hat ja keiner gefragt.“

„Tja, mich wundert es eh dass du ausgerechnet hier bist. Und wahrscheinlich nicht nur ich.“ Sie deutete auf die grinsenden Mädchen. Was haben die nur alle. Als hätten sie noch nie nen Jungen gesehen.

„Was.. Was meinen Sie damit?“ „Ich meine damit, dass du dich eventuell in der Schule geirrt hast.“ Nun konnte sie es auch nichtmehr zurück halten und kugelte sich vor Lachen. Mir ging plötzlich ein Licht auf. Klar!!! Hier wird wohl noch getrennt unterrichtet! Mädchen und Jungenschulen.. Und ich.. Bin wohl bei den Mädels gelandet. Erklärt einiges. Wie Peinlich! Nun verstand ich auch warum diese Weiber mich so angafften. Pöh! Die bekommen jetzt noch nen netten abschiedsgruß!

Ich sprang auf den Tisch und zog mein Oberteil aus bis hin zur Boxershorts. Alle wurden knallrot, nur die Blondine lachte darüber. Ich warf mein Oberteil in die Menge und die Blonde klatschte mir in die Hand. Dafür dass sie mich am Anfang so dumm angemacht hatte, fand ich sie jetzt total cool.

„Nun, meine Liebe. Es war nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben. Vielleicht trifft man sich mal wieder.“ meinte ich lächelnd und rannte davon, weil die Lehrerin das Ganze inzwischen gar net mehr lustig fand. Zum Glück erwischte sich mich net mehr.

Nun hab ich nur ein Problem ich Dummkopf! Ich darf für den restlichen Schultag halb nackt rumlaufen.. Was werf ich auch mein Oberteil weg? Die Reaktion der Mädels wars jedoch wert. Wie sie alle dahin schmolzen. Wäre Terry doch nur hier.. Sie hätte es bestimmt auch toll gefunden. Mir fiel hinten in der Ecke ne Blauhaarige auf.. Die sah auch net schlecht aus. Bisschen zickig vielleicht. Aber echt süß. Was mach ich mir da eigentlich schon wieder für Gedanken?! Ich sollte längst in der Schule drüben sein. Rennend setzte ich meinen Weg fort und kam schließlich vor dem Zimmer der ersten Mittelschulklasse an. Um net so gehetzt rüber zu kommen, schnaufte ich nochmal durch. Hoffentlich diesmal das richtige Zimmer.

Hier wurde ich allerdings auch nur dumm angegafft, als ich das Zimmer betrat. Nur Jungs. Gut! Außer die Lehrerin... Die guckte mich skeptisch an: „Aha? Coldfire... Und auch noch Halbnackt.“ Total mürrisch musterte sie mich von oben bis unten. Was für ne Zicke. Wenigstens diesmal sofort auf Englisch. „Gut.. Warum bist du erst jetzt hier?“ Uff.. Was sag ich jetzt? Ich kann ja unmöglich sagen, dass ich mich mit einer hinreißenden Blondine gestitten hab und dann vor der gesamten Klasse strippte.. Ha! Ich hab ne Idee! Das würde sie sicher glauben: „Mein Dad hat meine Schuhe aus Versehen die Toilette runter gespült und ich musste mir noch neue besorgen. Unterwegs hat mich ein Hund angefallen. Der Blöde Köter hat mir das komplette Shirt zerfetzt. So war das.“ Sean Coldfire, du bist genial! Ne bessere Ausrede hätte dir nicht einfallen können! „Aha..“ Hmm.. Ich glaub doch nicht so genial. Sie glaubte mir net, ihr Blick verriet schon alles. Weiterhin beäugelte sie mich: „Wenn... du dir neue Schuhe besorgen musstest... Warum sehen die hier dann aus wie frisch aus der Mülltonne?“ Aaaaahhhr!! Soweit hatte ich gar net mitgedacht.. Mir blieb nichts anderes übrig: „Na weil ich sie aus der Mülltonne hab, hehe. Sie müssen wissen, dass meine Familie sehr arm ist und wir uns einen Luxus einfach nicht leisten können.“

Meine dramatische Stimme und meine traurigen kleinen Augen ließen sie gnadenlos dahinschmelzen. Verträumt und mitleidig schüttelte sie den Kopf: „Oh mein armer Kleiner!!! Das tut mir so leid und ich drück dir das auch noch so schamlos an den Kopf! Vergessen wir das alles.. Wieso setzt du dich nicht einfach neben Danny da hinten? Er ist auch Amerikaner und kann dir sicher helfen dich hier zu integrieren. In der Pause bekommst du eine Schuluniform von mir.“ „Danke, Frau Lehrerin.“

Boah ich bin so verdammt guuuut! Ich lächelte ihr freundlich ins Gesicht, ärgerte mich jedoch tief im Inneren, weil ich mir jetzt schon wieder Danny geben müsste. Kaum drehte ich der Lehrerin den Rücken zu, bekam ich ne total genervte Mine.

„Hi Kumpel!“ begrüßte mich Danny gleich... Kumpel.. Ich antwortete net und schmiss meine Tasche neben meinen Stuhl auf den ich mich fallen ließ. Letzte Reihe zum Glück. Da fall ich nicht wirklich auf und keiner kann mir von hinten ne Papierkugel an den Kopf schmeißen. „Nette Vorstellung eben. Ich bin beeindruckt. Sowas bekommt nich jeder bei dieser Schreckschraube hin.Was is wirklich passiert?“ fragte die Nervensäge neben mir. Boah Junge! Nerv mich net!! Mit nem Schnaufen drehte ich meinen Kopf zu ihm: „Ich hab mich noch in ein paar Frauenherzen verewigt bevor ich meinen Pflichten nachgekommen bin.“

Gut ausgedrückt, Baby, lobte ich mich innerlich und musste grinsen. Manchmal frage ich mich wo ich dieses Talent her hab. Und wenn ich schon so gut bei den Mädels angekommen bin ist sowohl meine Zukunft als auch die meines Schwanzes gesichert, hahaha! Kann es sein dass ich nen Schaden hab? Danny ließ net locker: „Was hast du denn gemacht?“ „Moah.. Ich hab ihnen meine Initialien gezeigt, das ist alles. Kannst du mich jetzt bitte zuhörn lassen? Ich bin im Gegensatz zu dir an meinem Schulabschluss intressiert.“

„Jaaja.“

Ich musste mich sehr beherrschen ihn net anzuschreien. Ich war derartig genervt von Danny, dass ich ihn am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte. Das war schon immer so.. Wenn ich schlechte Laune hatte, blieb ich nach Außen ruhig, aber innerlich hätte ich explodieren können. Zum Glück ließ mich Danny die restliche Stunde in Ruhe. Auch noch Geschichte. Ich hasse dieses Fach! Wieso trifft immer mich so ein Pech?

Die Stunde überlebte ich ohne weitere mentale Schäden und bekam in der Pause eine Schuluniform von der Lehrerin.

„Es herrscht hier die Plicht diese Schuluniform zu tragen bis zum Schulschluss. Dann bringst du deine Schuhe zum Schließfach und gehst mit deinen Straßenschuhen nach Hause.“ erklärte sie mir. Uniformen.. Schrecklich! Sowas gabs bei uns in Chicago net. Naja.. Japan halt. Warum meine Eltern auch immer grad Japan ausgesucht hatten. Nun hatte ich glücklicherweise zumindest etwas zum Anziehen. Mir war schon ziemlich kalt...

Die Stunden bis zur Mittagspause vergingen im Flug. Endlich konnte ich raus, frische Luft schnappen. Doch kaum stand ich auf dem Schulhof, kam auch Danny wieder zu mir. Hat der denn sonst niemand? Wenn nicht, tut er mir eventuell leid. Dämliche Klette! Ich beachtete ihn nicht, sondern beobachtete die vielen Schulmädchen bei ihrer Pause. Echt sexy Dinger hier dabei. Auch zwei Bekannte kamen auf den großen Hof. Erst die Blauhaarige, dann die Blondine. Sie wirkten gehetzt und schienen zu streiten... Hm..

„Och nee.. Die streiten ja schon wieder.“ meckerte Danny. Ob das öfter vorkommt? Meine arme kleine blonde Tussi... Schnurstracks ging ich zu den beiden und drückte ohne Worte die Blauhaarige weg. „EY!“ „Du schon wieder! Hör mal, es ist ja nett dass du scheinbar was von mir willst, aber ich brauch dich net!“ maulte mich Blondie an. In der Zeit verzog sich die Blaue und ich verschränkte grinsend meine Arme vor Blondchen: „Was von dir wollen? Wovon träumst du denn? Ich hab mich grad erst von meiner Freundin in Amerika trennen müssen. Also keine Panik! Ich will vorerst keine Freundin mehr. Ich will nur dass die dich in Ruhe lässt.“ „... Das wird sie schon.. Ich komm... Ich komm alleine klar.“ flüsterte sie mit gesenktem Kopf, was mich etwas irritierte. Sie kann auch sentimental sein? DIE?! Ich packte ne Kippe aus uns steckte sie mir an: „Niemand kommt wirklich alleine klar. Es gibt nur eines das schlimmer ist als Schmerzen und Tod... Einsamkeit..“ Sie guckte mich auf einmal groß an und streckte mir ihre Hand entgegen: „Mein Name ist Grace.“

Ihren Namen sagte sie zögerlich, was ich ziemlich süß fand. Lächelnd streckte ich ihr auch meine Hand entgegen..... Die sie weg schlug. „Wie kommst du Trottel auf die Idee dass ich deine Hand will?! Ich will auch ne Kippe!“ „WAS?! DAS SIND MEINE KIPPEN!“ „Scheiß Egoist!!! GIB!“

Sie trat mir ans Schienbein und streckte mir wieder die Hand hin. Blöde Kuh! Und die fand ich nen Moment lang süß! Bäh! Genervt verdrehte ich die Augen: „Da..“ „Danke. Netter Auftritt heute in der Klasse. Die haben noch Stundenlang drüber geredet und sich über dein Oberteil hergemacht. Wie heißt du überhaupt?“ „Ich heiße Sean.. Und danke..“ „.. Aus Amerika also.. Woher genau?“ „Hab in Chicago gewohnt.. Ne Scheiß Stadt. Aber naja.“ „Hey Leute!“ begrüßte uns Danny, der meinte sich auch zu uns stellen zu können. Und wieder nervte mich seine Gegenwart aufs Übelste. Grace sah ihn an, schnaufte und ging sofort weg von uns. Hat sie etwa auch was gegen Danny?

„Was war denn? Hast du sie etwa verjagt Sean?“ „ICH!?!? WIR HABEN UNS GRAD PRIMA UNTERHALTEN BIS DU GEKOMMEN BIST DANNY!!“ „Na und? Normalerweise sollte ich mich mit ihr unterhalten net du!“ Ahaa, von daher weht also der Wind! „Sind wir etwa verliebt?“ „NEIN VERDAMMT!“ schrie Danny mich an, wurde jedoch knallrot. Ich glaub kaum dass dies auf Gegenseitigkeit Basiert. So jemand wie Danny würde nicht zu Grace passen. Das Mädchen hat keine Nervensäge verdient. Er wirkte ziemlich eingeschnappt.

Trotzdem blieb ich bei ihm, auch wenn ich das nicht verstehen konnte. Vielleicht weil ich sonst auch niemanden hatte. Nach der Schule liefen wir sogar noch ein Stück miteinander nach Hause. Danny sah ziemlich nachdenklich aus und war außergewöhnlich still. „Was is denn mit dir los?“ „Nichts...“ „Sag halt, Doofkopf!“ „.. Es is wegen Ben. Weil er morgen geht.“ „Ach komm, er is doch net aus der Welt.“ .. anders als Ally, die mir genommen wurde und die ich nie wieder sehen werde. Ich werd sie nie wieder sehen – nie wieder hören. Und wenn ich einsam bin kommt niemand zu mir, der mich aufbaut.

„Florida is aber weit weg. Ich will auch wieder dort hin. Dad erlaubt mir aber net auch zu gehen. Ben würde sich um mich kümmern. Aber mein Dad will lieber dass ich hier Arzt werde und ne Familie gründe.“

Oh mein Gott! Jedes einzelne Kind von Danny wird mir leid tun! Das ist echt mies, wenn man so zu seiner Zukunft gezwungen wird. „Aber Danny, sieh es mal Positiv! Als Arzt verdient man hier gut... Und Kinder sind doch ne schöne Sache.“ „SPINNST DU!? Ich hasse Kinder! Allein wenn ich an diese Nervensägen denk! Furchtbar.“ Bemitleidend legte ich meine Hand auf Dannys Schulter: „Jaja, meistens bekommen grade die, die so etwas sagen, die meisten Kinder, haha.“

Er schnaufte und lief an der Kreuzung in die andere Richtung. Nun fängt für mich wieder die ernste Seite meines Lebens an. Wer weiß was zu Hause wieder auf mich wartet. Ich freu mich schon. Das wird mit nem mords Hals auf mich warten. Überhaupt weil ich mein Oberteil net mehr hab. Ich bin aber auch so dumm. Er wird verdammt wütend sein.. Und das war er auch...

Er glotzte mich erstmal dumm an.

„Sag mal.. Was ist das denn für ein Fetzen?“ „Diesen Fetzen nennen wir Schuluniform. Sowas müssen wir tragen hier in Japan.“ Wow.. Er hat mich mal ausreden lassen. „Aha.. Und wo sind deine Klamotten die du heut morgen noch an hattest?“ Ich kramte in meiner Tasche und holte meine Jeans raus. „Hier..“ „Gut.. UND JETZT AB IN DEIN ZIMMER! DU KOMMST ERST WIEDER RAUS WENN ES ABENDESSEN GIBT!“ „Ey darf der Mensch bitte noch pinkeln gehen bevor ich eingesperrt werd wie so ein Vieh?“

Er schnaufte genervt und gab mir ein Handzeichen, dass ich noch aufs Klo darf. Wie gütig! Ich fragte mich nur wo Mum schon wieder war.. Irgendwas stimmt hier vorne und hinten net. Aber mir kanns ja eigentlich nur egal sein..



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