Zum Inhalt der Seite

White Rain

Henry/Rika, Takato/Jen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prologue

Kurze Vorgeschichte:
 

Takato entdeckte nach ihrem Kampf gegen D-Reaper, dass die Digiwelt immer noch offen stand. Er und Henry, die ihre Digimonpartner sehr vermissten, machten sich auf den Weg in die Digiwelt um zu schauen, ob Guilmon und Terriermon noch am Leben waren.

Nach langer Suche fanden sie die beiden dann zusammen mit Guardromon. Im Laufe ihrer Reise trafen sie dann auch nacheinander ebenfalls auf Renamon, Lopmon und MarineAngemon. Erfreut stellten die beiden Jungen fest, dass sie ihre D-Power wieder bekamen und ihre Digimonpartner wieder digitieren konnten und das auch ohne Calumons Hilfe.

Nach ihrer Rückkehr in die menschliche Welt, versiegelten die beiden Jungen zusammen mit Renamons Hilfe das Tor, sodass Digimon oder Menschen weder rein noch raus konnten.

Die fünf Digimon hatten also beschlossen für immer bei ihren Tamern zu bleiben, auch wenn das vielleicht noch Probleme mit sich bringen würde.


 

Prologue
 

Schon als sie morgends aufgestanden war, hatte sie dieses dumpfe Gefühl gehabt beobachtet zu werden. Ihr Zimmer lag im Halbdunkeln, als sie sich leise vorwärts bewegte, um das Licht anzumachen.

„Renamon?“, flüsterte sie. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und ihre Augen huschten durch das leere Zimmer. Ihr Digimonpartner war nirgends zu finden. Ein unangenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. Irgendwas stimmte hier nicht.

„Rika!“, die Tür wurde zur Seite geschoben. Vor Schreck machte das Mädchen einen Satz ruckwärst und landete unsanft auf ihrem Hinterteil.

„Mama!“, sagte sie erleichtert und schaute zu der Frau hoch, die mit einem besorgten Gesichtsausdruck im Türrahmen stand. Das Gefühl beobachtet zu werden verschwand.

„Ist alles in Ordnung, Rika? Du siehst so nervös aus.“

„Nein, nein, Mama“, winkte ihre Tochter ab, während sie sich langsam wieder auf die Beine hievte, „ich dachte da wär nur...ich hab schlecht geträumt...“

Rika wandte ihr Gesicht ab, damit ihre Mutter die Lüge nicht in ihren Augen sah.

„Ach, das passiert in deinem Alter öfter, wenn man Probleme hat. Das wird schon wieder, aber jetzt mach dich fertig. Die Schule beginnt in einer Stunde und ich möchte, dass du einen vernünftigen Abschluss machst“, erklärte Frau Nonaka streng.

Rika nickte ohne sie anzublicken. Als die Tür wieder geschlossen wurde, atmete sie ersteinmal tief durch. Sie schien langsam paranoid zu werden. Wer sollte sie denn schon beobachten?
 


 


 


 


 

© ぁキ

Upcoming Imminence

Upcoming Imminence
 

Henry gähnte vernehmlich und streckte seine müden Glieder.

„Henry, geht`s dir nicht gut?“, sein Lehrer sah ihn missbilligend an, „oder möchtest du, dass ich den Unterricht früher beende, damit du rechtzeitig ins Bett kommst?“

Seine Klassenkameraden kicherten, während Henry rot wurde und mit der Nase weiter unter sein Pult rutschte.

„Es tut mir Leid, Sensei“, murmelte er mit gesenkten Blick. Er hatte die halbe Nacht am Computer gesessen und dabei die Zeit vergessen. Erst in den frühen Morgenstunden war er ins Bett gegangen und hatte deshalb nur wenig geschlafen.

„Wenn du noch einmal unachtsam bist, dann darfst du Nachsitzen“, drohte der Lehrer und fuhr dann mit dem Unterricht fort. Henry seufzte und versuchte dann dem Vortrag seines Lehrers zu lauschen.

Als die Schulglocke läutete, sprang er mit einem Satz auf und verliess fast fluchtartig den Klassenraum.

In seinem Rucksack begann sich etwas zu bewegen. Es rüttelte und zerrte.

„Sei still, Terriermon!“, zischte Henry, „wir sind noch auf dem Schulhof. Ich kann dich erst im Park raus lassen:“

„Aber Henry“, piepste das Digimon, „hier drin ist es so stickig.“

Der dreizehnjährige Junge antwortete nicht, sondern hastete weiter durch die Straßen Tokyos. Er wusste, dass es für Terriermon jedes Mal eine unmögliche Leistung war sich so lange ruhig zu verhalten, aber wenn es nicht mit seiner Schwester und Lopmon, „Digimon-Teeparty“ spielen wollte, musste es sich nun mal zusammenreißen.
 

„Hallo Henry!“, rief jemand hinter ihm. Als er sich umdrehte erkannte er seinen betsen Freund Takato Matsuki, der winkend auf ihn zu lief. Etwas weiter dahinter folgten Jen Katō, Kazu Shiota und Kento Kitagawa. Etwas außer Atmen blieb Takato neben ihm stehen und blickte vorwurfsvoll zu ihm hoch. Henry war ein ganzes Stück größer als er.

„Warum hast du nicht auf uns gewartet?“

„Ich hatte Angst Sensei Kayatzō würde mich doch noch nachsitzen lassen“, murmelte Henry.

„Du? Nachsitzen?“, sein Freund blinzelte.

In diesem Moment war ein reißendes Geräusch zu hören und ein grün/weißes Etwas purzelte auf den Bürgersteig.

„Terriermon“, seufzte Henry.

„Ekliges, stickiges Teil“, meckerte das kleine Digimon und ließ seine lange Ohren um seinen Kopf fliegen ehe es reuevoll zu seinem Tamer hoch schaute.

„Es tut mir leid, bist du jetzt böse, weil ich ihn kapputt gemacht habe?“

Ein warmes Lächeln erschien auf Henrys Gesicht:

„Nein, Terriermon. Du hast Recht. Der Rucksack ist wirklich kein Ort für ein Digimon. Nächstes mal...“

Doch er sollte den Satz nie beenden, denn in diesem Moment war ein Aufschrei zu hören. Die beiden Jungen fuhren erschrocken herum und sahen das ihre drei anderen Freunde entsetzt in die Ferne starrten.
 

„Was ist los, Jen?!“, brüllte Takato und war so gleich neben ihr. Jen war bleich im Gesicht und deutete mit zitternden Fingern in die Ferne.

Jetzt erkannten auch Takato und Henry, was den dreien solche Angst einjagte. Nicht weit entfernt von ihnen hatte sich ein weißer Nebel über das östliche Gebiet der Stadt gelegt.

„Wie kann das sein?“, fragte Kenta ängstlich und versteckte sich halb hinter Kazu, der ihn mit einem „Feigling!“ grob von sich weg stieß.

„Wahrscheinlich ist mal wieder ein Digimon aufgetaucht. Los, lasst uns unsere Freunde holen und dann sehen was los ist!“, rief Takato und war schon los gestürmt. Kenta und Kazu nickten sich zu und rannten ihrem Freund dann hinter her. Nur Jen und Henry bewegten sich nicht von der Stelle.
 

Das Mädchen zitterte am ganzen Körper und er hatte die Hände zu Fäusten geballt.

„Was ist denn, Henry?“, fragte Terriermon ängstlich und setzte sich auf seinen Kopf.

„Ich weiß nicht, aber ich habe so ein seltsames Gefühl“, murmelte Henry, „so als ob jemand in Schwierigkeiten steckt.“

„Aber wenn wie ein böses Digimon aufgetaucht ist, dann wird bestimmt auch jemand in Gefahr sein“, piepste Terriermon und schlackerte mit seinen Ohren.

„Dann müssen wir schnell helfen.“

Henry nickte zustimmend und blickte dann zur Seite.

„Und was ist mit dir, Jen?“
 

Das brünette Mädchen senkte ihren Kopf, sodass ihre Schleife nach vorne rutschte. Ihr Gesicht war von den dunklen Haaren bedeckt, aber man konnte sie schluchzen hören. Vorsichtig berührte der Junge sie am Arm, sodass sie ihn aus tränennassen Augen ansah.

„Ich habe Angst“, meinte sie mit zittriger Stimme. Henry nickte verstehend. Er konnte sich denken, was in ihrem Innern vorging. Seit sie damals ihr Leomon verloren und D-Reaper sie kontrolliert hatte, wollte sie nicht mehr so viel mit der Digiwelt zu tun haben. Zwar verhielt sie sich in der Nähe der Digimon nicht anders als sonst, aber ihre Freunde wussten, dass sie alle Digimon-Karten in den Müll geworfen hatte.
 

„Das brauchst du nicht. Wir sind deine Freunde und passen auf dich auf. Das weißt du doch, oder?“

Sie nickte. Trotzdem konnte sie nicht verbergen, dass sie gerne mit gekämpft hätte. Man konnte es förmlich an ihrem Blick erkennen.

Henry schielte nachdenklich zu Terriermon hoch. Er hatte sich noch nie darüber Gedanken gemacht seinen Digimonpartner zu verlieren...

Schnell schüttelte er seinen Kopf um diesen albernen Gedanken zu vertreiben. Noch war Terriermon bei ihm und er brauchte keine Angst haben seinen Freund zu verlieren. Sie waren ein gutes Team.

„Also komm, Jen. Wir brauchen dich.“

Bevor sie noch etwas erwidern konnte hatte er sie bei der Hand gepackt und zog sie hinter sich her.
 

Schon bald merkten sie erstaunt, dass der Nebel sich über ein besonderes Gebäude ausgebreitet hatte.

„Ist das nicht Rikas Privatschule?“, fragte Takato, den Henry und Jen zusammen mit den anderen beiden und den übrigen Digimon an einer Strassenecke getroffen hatten.

„Ja, du hast Recht“, Henry biss die Zähne zusammen. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass es Rika in Gefahr war. Ein kurzer Blickwechsel, verriet ihm, dass sein bester Freund etwas ähnliches dachte.

„Bist du bereit, Terriermon?“, rief er.

„Aber immer doch“, piepste das Digimon auf seinem Kopf entschlossen. Er nickte und setzt sich seine Sonnenbrille auf die Nase, während Takato seine Pilotenbrille hinunter klappte. Auch Kazu und Kenzo setzte sich Sonnenbrillen auf. Zu viert liefen sie hinein in den Nebel, während Jen ihnen bitter hinterher sah.
 

Die Gänge der Privatschule wirkten so leer und in Nebel gehüllt mehr als unheimlich. Keiner der Jungen wollte seine Angst zeigen, aber sie blieben trotzdem dicht zusammen.

„Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass es immer kälter wird?“, flüsterte Kazu und schlang seine Arme um den Oberkörper.

„Oh nein“, murmelte Takato und umklammerte fest sein D-Power „denkst du dasselbe, Henry“

Dieser nickte bloß schweigend und nahm Terriermon von seinem Kopf.

„Was ist denn Takato?“, Guilmon blickte fragend zu seinem Tamer empor.

„Ja genau, was wisst ihr, was wir nicht wissen?“, Kenta schob ärgerlich seine verrutschte Brille zurück auf die Nasenwurzel.

„IceDevimon“, stießen Henry und Takato gleichzeitig aus und rannten los.

Ein lautes Krachen war ganz nah zu hören. Die Jungen beschleunigten ihre Schritte noch etwas. Takato war als erstes bei der Tür und riss sie weit auf. Mit Guilmon im Schlepptau stolperte er hinein.

Auch Henry kam nun rutschend zum Stehen und stürzte seinem besten Freund hinterher, dabei wäre er fast mit dessen Rücken kollidiert. Takato war gleich im Türrahmen stehen geblieben und betrachtete mit grossen Augen die Situation, die sich ihm bot. Erstaunt blickte Henry über sein Schulter.
 

Sie befanden sich in einem Klassenzimmer – oder das was davon noch übrig geblieben war. Stühle und Tische lagen durcheinander oder waren sogar zerstört. Ein Fenster war zu Bruch gegangen und auf dem Boden lagen noch die Scherben eines Blumentopfs.

Rika stand auf einem Pult mit dem Oberkörper nach vorne gebeugt, die Lippen fest zusammen gepresst und ihr D-Power wurde von der rechten Hand umklammert. Sie trug immer noch ihre Schuluniform. Nun blickte sie auf, um zu sehen, wer gekommen war.

„Na endlich, ich dachte ihr kommt gar nicht mehr“, meinte sie und pustete eine Strähne ihres Haares aus der Stirn.

„Hui, das wird ein Spaß werden. Jetzt gibt es ja drei von eurer Sorte“, lachte eine leise Stimme. Sofort flogen die Köpfe der Jungen und ihrer Digimonpartner nach rechts. Direkt vor der Tafel stand ein Digimon und grinste breit.

„Das ist Rosemon. Sie ist ein Datei- Digimon auf dem Megalevel“, brachte Rika zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.

„Du hast schön und anmutig vergessen“, meinte Rosemon und ließ seine Rankenpeitsche in Rikas Richtung schnellen. Renamon sprang vor seinen Tamer:

„Rühr sie bloss nicht an“, knurrte es, während es seinen Arm hielt. Eine große Wunde klaffte dort. Das Digimon sah schon ziemlich mit genommen aus.

„Ach nein, wie niedlich“, amüsierte sich Rosemon und kicherte albern.
 

„Was willst du hier und wie bist du hierher gekommen?“, rief Takato und ballte die Hände zu Fäusten.

Rosemon begann zu lachen, aber es war kein angenehmes Lachen. Es ließ Henry alle Nackenhaare zu Berge stehen. Das Digimon sah so gefährlich schön aus, dass einem Hören und Sehen vergehen konnte.

„Bist du bereit, Terriermon?“, knurrte er. Sein Partner nickte kampfbereit.

Sofort digitierte Terriermon zu Gargomon.

Bevor jemand etwas sagen konnte, hielt er sein D-Power vor sich und zog die erste Karte durch.

„Digimodify! Ivalidation Plugin P !“

Gargomon griff Rosemon an, doch dieses ließ seine Ranke wie eine Peitsche durch die Luft klatschen und schaffte es mit dieser einen lässigen Bewegung den Gegner abzuwehren.

„Gargomon!“, brüllte Henry verzweifelt, als sein Digimonpartner mit einem lauten Krachen gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde.

„Schon gut, alles in Ordnung, Henry“, das Digimon rappelte sich wieder auf und blickte Rosemon wütend an, welches nun wieder amüsiert lachte.

„Oh wie niedlich! Ein kleines, un bedeutendes Champion-Digimon!“

Währenddessen war auch Guilmon digitiert, während MarineAngemon und Guadromon tapfer Attacken auf das viel zu starke Rosemon zu feuern. Sie wollte ihre Freunde nicht im Stich lassen, auch wenn sie kaum eine Chance hatten.

Rosemons Lachen schallte wieder durch den Raum, als es mit einer lässigen Bewegung Growlmons Lichtstrahl-Attacke abwehrte. Es gab einen lauten Knall, als der Rankenhieb auf die Schnauze Growlsmons traf. Es brüllte vor Schmerz laut auf und Takato litt mit seinem Freund. Seine Hand ballte sich zu einer Faust.
 

„Vielleicht besiegen wir es, wenn wir alle zusammen angreifen“, Henry versuchte wie immer einen klaren Kopf zu behalten.

„Du hast gut reden!“, Rika sprang vom Tisch, sodass sie mit ihm auf einer Augenhöhe war, „unsere Digimon sind nicht mehr richtig in Form. Sie haben verlernt zusammen zu arbeiten!“

„Quatsch!“, ärgerlich schüttelte er den Kopf, „so etwas verlernt man nicht und warum sollten wir es nicht versuchen Eine andere Wahl haben wir nicht.“ Sie sahen sich einen Moment gegenseitig wütend an, rangen mit ihren Augen um den Sieg in dieser Diskussion.

„Wir könnten auch einfach weg laufen“, schlug Kenta hoffnungsvoll vor. Dafür bekam er von Kazu einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Niemand rennt hier weg! Los, Guardromon, noch ein Versuch!“

Doch auch das schien keine Wirkung zu zeigen.

„Wir müssen wohl Henrys Plan ausprobieren“, meinte Takato mit zusammen gebissenen Zähnen. Rika zuckte bloss mit den Schultern:

„Also, warum nicht. Mehr als schief gehen kann' s nicht.“

„Hast du gehört, Growlmon?“, rief Takato und zückte entschlossen die nächste Karte.

Sein Digimon brüllte zur Bestätigung einmal laut, während sich die drei Champion- Digimon sich in einer Reihe vor Rosemon aufbauten. Rechts Growlmon, in der Mitte Kyuubimon und ganz links Gargomon. Die anderen beiden Digimon blieben etwas in ihrem Schatten. Gespannt kaute Kazu an den Fingernägeln, während Kenta sich die Augen zu hielt.

„Ich kann da nicht hinsehen“, murmelte er und drehte sich zu Wand. Ein weiteres Mal verpasste ihm Kazu einen Schlag, doch diesmal eher aus Nervosität.
 

„Digimodify!“, riefen Takato, Henry und Rika, während sie jeder eine blaue Karte durch das D-Power zogen, „Matrix-Digitaion!“

Und schon standen dort Wargrowlmon, Taomon und Rapidmon.

„Gigantische Feuerwalze!“

„Zauberkugel!“

„Goldene Triangel!“

Alle drei Digimon feuerten gleichzeitig ihre Attacken ab. Rosemon schien nun eindeutig unterlegen zu sein, denn mit einem lauten Aufschrei wurde es zurück geschleudert und blieb leblos am Boden liegen. Schließlich zerfiel es dann in einen Datenstrom.

„Ja“, Henry und takato gaben sich ein High Five, während Kazu aufgeregt auf und ab hüpfte und Kenta vor Erleichterung einen Seufzer ausstieß.

„Bis du okay, Renamon?“, Rika ging vor ihrem Digimon, dass als erstes wieder zurück digitiert war in die Hocke. Renamon nickte und ließ sich dann von ihr wieder hoch helfen. Es sah sehr mit genommen aus.

„Was ist eigentlich passiert?“, Takato versuchte aus seinem Siegestaumel heraus wieder einigermaßen ernst zu bleiben.

„Wir haben ganz normalen Unterricht gemacht, als es plötzlich ganz kalt wurde und dieser Nebel auftauchte. Ich hatte gleich ein unruhiges Gefühl und deswegen heimlich den Feueralarm ausgelöst, damit die Schüler und Lehrer rechtzeitig das Gebäude verlassen, weil alle natürlich dachten es wäre ein ganz normaler Nebel. Nachdem ich mit den anderen draußen war, habe ich mich wieder zurück hinein geschlichen und Renamon gerufen. Kurz drauf haben wir dann Rosemon in diesem Klassenzimmer entdeckt und versucht gegen es zu kämpfen, aber alleine waren wir nicht stark genug. Und den rest kennt ihr ja“, erzählte Rika.
 

„Aber eins verstehe ich nicht“, ließ sich nun Kazu vernehmen, dessen Guardromon zu zurück auf das Rookie- Level zu Solarmon digitiert war, „wieso war Rosemon hier, obwohl ihr beide behauptet habt es wäre IceDevimon.“

Takato nickte:

„Ja, das dachten wir ja auch, weil es auf einmal so kalt geworden ist und ich weiß es auch nicht. Und wenn Rika das auch gespürt hat, dann wäre es eigentlich logisch gewesen, wenn es hier wäre. Hast du darauf eine Antwort, Henry?“

Doch auch dieser schüttelte den Kopf, dann zog er sein D-Power:

„Außer unseren Digimon und der Anwesenheit von Rosemon kann ich keine weitere Präsens eine Digimon spüren.“

„Ich hätte die Anwesenheit IceDevimon sicher auch gespürt“, meinte Renamon, „aber es scheint nicht in der Nähe gewesen zu sein. Trotzdem sollten wir vorsichtig sein. Immerhin könnte Rosemon für IceDevimon arbeiten, dass würde auch erklären warum es hier aufgetaucht ist.“

„Ja, aber was möchte IceDevimon dann bezwecken?“, Henry legte nachdenklich einen Finger ans Kinn. Er konnte sich keinen Reim aus der Sache machen.

„Könnt ihr mir mal erklären, was ihr hier macht?“

Die Kinder zuckten zusammen, als eine weibliche Stimme hinter ihnen ertönte.
 

„Frau Hojika“, meinte Rika erschrocken und versuchte das geschwächte Renamon hinter ihrem Rücken zu verbergen.

Im Türrahmen stand eine Junge Frau mit brauen Haaren und verschränkten Armen. Sie sah die kleine Gruppe missbilligend an.

„Ja allerdings, die bin ich Rika. Und ich frage mich, was du hier mit Fremden in unserer Schule machst, wo doch der Feueralarm ausgelöst worden ist.“

Rika wurde rot vor Verlegenheit und stammelte etwas vor sich ihn.

„Na ja, wir scheinen hier ja überflüssig zu sein“, meinte Takato und wedelte entschuldigend mit den Armen. Er wollte sich schon an der Lehrerin vorbei drängen, als diese ihm am Kragen fest hielt.

„Nicht so schnell, junger Mann. Erstmal erklärst du mir, warum du und deine Freunde dieses Klassenzimmer in Schutt und Asche gelegt habt.“

„Also wissen Sie, Frau Hojika“, Takato versuchte sein charmantestes Lächeln auf zu setzten, „Rika hat den Feueralarm ausgelöst, weil sie auf dem Schulhof ein Paar Männer mit schwarzen Masken und Schlagstöcken gesehen hat und da...da..wollte sie alleine gegen diese antreten und...na ja...da dachten wir...ja...wir wollten ihr bloß helfen.“

Die anderen sahen ihn an als hätte er sie nicht mehr alle. So eine absurde Geschichte konnte auch nur ihm einfallen. Auch Frau Hojika merkte den Schwindel sofort:

„Und wo sollen diese Männer jetzt sein?“

„Die sind geflüchtet! Durchs Fenster.“

„So, ihr kommt jetzt mit zur Direktorin. Und seid froh, wenn diese euch nicht anzeigen wird, aber eine Strafe bekommt ihr sicher“, drohte die Lehrin und deutete ihr zu Folgen. Mit hängegnden Köpfen gingen die fünf Tamer Frau Hijika hinterher. Ihre Digimon mussten sie im Klassenzimmer zurück lassen und sie konnten nur hoffen, dass diese unbemerkt das Schulgelände verlassen konnten, bevor die Schüler zurück ins Gebäude ströhmten, um ihre Sachen zu holen bevor sie nach Hause gingen.
 

Die Direktorin war sehr empört, als sie hörte, was Frau Hojika den Kindern vorwarf. Auslösen des Feueralarms, unbefugtes Aufhalten auf Privatgrundstück (ausgeschlosssen Rika) und Zerstörung.

Sie erklärte, dass sie sofort die Eltern benachrichtigen wollte und verdonnerte sie dazu das Klassenzimmer wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen und einen Monat lang dem Hausmeister dabei zu helfen jeden Nachmittag nach Schulschluss den Schulhof zu reinigen.

Die fünf waren erleichtert, dass sie nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen waren, auch wenn es zu Hause wieder Ärger geben würde.

Voller Erleichterung verließen sie das Büro.

„So, jetzt schnell die Digimon suchen und weg hier bevor sie es sich nochmal anders überlegt“, meinte Takato und rannte los. Zum Glück waren die meisten Mädchen schon nach Hause gegangen. Nur ab und zu lief eines an ihnen vorbei und musterte sie neugierig. Manche zeigten auf Rika und kicherten. Besonders Henry fiel das auf und er musterte sie unauffällig von der Seite. Rika spielte natürlich wieder mal die Unnahbare und tat so als stände sie über diesen „Lästertanten“, doch nach so langer Freundschaft, konnte er sehen wie sehr es sie doch verletzte.

Es schien sich herum gesprochen zu haben, dass sie für den Feueralarm verantwortlich war, so viel konnte er dem Getuschel entnehmen und manche amüsierten sich darüber, dass sie anscheinend einer Gruppe von Kriminellen angehörte.

Jedenfalls kam Henry sich vor wie ein Verbrecher, wenn er die Blicke in seinem Rücken richtig deutete.

„Wo können die nur geblieben sein“, nachdenklich kratzte sich takato am Kopf, nachdem sie in wirklich jedes Zimmer geschaut hatten.

„Hey!“, rief jemand hinter ihnen. Jen kam auf sie zu gelaufen. Auf ihrem Kopf saß Calumon und machte einen Luftsprung als es die anderen sah.

„Na nu Jen, was ist denn los?“, fragte Rika, als sie das aufgeregte Gesicht ihrer besten Freundin sah.

„Guillmon und die anderen haben sich hinter der Schule versteckt. Der Hausmeister hätte sie fast entdeckt, aber zum Glück ist er dran vorbei gegangen.“

„Dann nichts wie hin!“, meinte Kazu und schon stürmten sie wieder nach draußen.
 

Jen hatte Recht. Die Digimon hielten sich wirklich alle hinter der Schule versteckt. Als die echs Kinder sicher waren, dass sie nicht beobachtet wurde, brachten sie Guillmon zurück in sein Versteck. Während die Digimon noch etwas herum tollten, hatten sich ihre Tamer in einen Kreis gesetzt un hielten Kriegsrat.

Jen wollte natürlich genau wissen, was geschehen war. Im Gegenzug berichtete sie, dass es von außen wirklich so ausgesehen habe, als würde jemand in der Schule randalieren.

„Die Mädchen hatte alle furchtbare Angst. Aber das hatte ich auch“, meinte sie leise.

„Das barauchst du nicht. Wir sind doch stark genug um mit so einem feind fertig zu werden“, meinte Takato großspurig. Rika und Henry schüttelten nur den Kopf, während Jen leicht lächelte. Manchmal konnte Takato ganz schön angeben.

„Auch wenn Rosemon noch kein starker Gegner war, so wissen wir nicht, was noch auf uns zu kommt“, meinte Jenyra.

Rika gab ihm vollkommen Recht:

„Genau, ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass das nicht das letzte böse Digimon war gegen das wir kämpfen mussten, sondern erst der Anfang vom Ende.“

Bad Mood

Bad Mood
 

Kazu und Kenta waren die ersten, die nach Hause gingen, weil sie Abendbrot essen mussten. Henry und Jen eigentlich auch, aber sie wollten noch nicht.

„Mein Vater wir schon nichts dagegen haben, wenn ich etwas später komme. Er ist in letzter Zeit wirklich überhaupt nicht streng“, erklärte Jen mit einem Lächeln, als Rika danach fragte.

„Und ich kann auf meine Familie ganz gut verzichten. Seit mein großer Bruder auf der Hochschule angenommen wurde, gibt es am Tisch kein anderes Thema mehr“, meinte Henry schulterzuckend.

„Toll, dann können wir ja noch ein bisschen spielen“, jauchzte Terriermon und hüpfte Guilmon auf den Kopf. Renamon lehnte lässig gegen einer Wand und lächelte über die Verspieltheit seiner Freunde.
 

„Du sag mal Henry“, begann Takato und sah seinen besten Freund ernst an, „wieso warst du dir so sicher, dass wir Rosemon besiegen, wenn wir alle drei zusammen zur gleichen Zeit angreifen?“

„Na ja, zu dritt sind wir doch stärker als alleine, das wissen wir doch schon lange“, antwortete Henry.

„Schade, dass ich nie helfen kann“, meinte Jen leise und ließ wieder den Kopf hängen.

„Aber Jen, das stimmt doch gar nicht“, sagte Takato sofort. Er konnte es nicht ertragen, wenn sie traurig war. Als sie ihn aus ihren brauen Augen zweifelnd ansah, wurde er etwas rot.

„A-also....ich meine...ohne dich...da, da...“, stammelte er vor sich hin und wurde noch roter.

„Da hätten wir schon längst aufgegeben. Du machst uns immer Mut und hälst zu uns, obwohl wir schon längst die Hoffnung aufgegeben haben. Du glaubst an uns, wenn wir es nicht mehr tun. Also rede dir nicht selber ein, dass du uns nicht helfen kannst, weil du kein D-Power mehr hast. Das stimmt nämlich gar nicht, denn im Herzen bist du immer noch ein Tamer.“

Alle starrten Henry sprachlos an. Sie hatten ihn noch nie so entschlossen reden hören. Aber es schien zu wirken. Auf Jens Gesicht breitete sich ein Lächeln aus:

„Vielen Dank, Henry, das bedeutet mir viel.“

Er erwiderte ihr Lächeln. Takato verzog sauer das Gesicht. Er ärgerte sich, dass ihm nicht die richtigen Worte eingefallen waren. Und die Weise wie Henry und jen sich nun angrinsten, gefiel ihm gar nicht.

„Ich glaub, ich gehe jetzt nach Hause. Sonst machen sich meine Eltern noch Sorgen“, ruckartig stand er auf.

Rika legte die Stirn in Falten. Sie spüre, dass ihn etwas bedrückte, aber sie sagte nichts. Genauso wenig wie Jen und Henry, die ihn nur fragend ansahen. Er beachtete ihre Blicke nicht.

„Auf wiedersehen, Guilmon. Gleich morgen früh komme ich vorbei und bring dir was zu essen“, er ging vor seinem Digimon in die Hocke und umarmte es fest.

„Musst du wirklich schon los?“, Guilmon legte den Kopf schief und sah ihn aus seinen großen Augen an. Takato nickte.

„Tschüss, Leute“, er winkte seinen Freunden noch kurz zu und lief dann davon.
 

„Was sollte das denn eben? Er war ja auf einmal ganz komisch“, meinte Jen nachdenklich und sah ihm hinterher.

„Wahrscheinlich ärgert er sich, dass nicht er, sondern Henry dich aufgebaut hat“, meinte Rika.

„Also manchmal ist er wirklich kindisch“, Jen schüttelte den Kopf und stand dann auch auf, „Vielleicht sollte ich ihm lieber hinterher und ihm sagen, dass er nicht sauer sein soll.“

„Ja, mach das, Jen“, Rika lächelte kurz.

„Also macht' s gut“, Jen winkte und rannte dann Takato hinterher.

„Meinst du ich hätte lieber nichts sagen sollen?“, sprach Henry den Gedanken, der schon die ganze Zeit durch seinen Kopf gespuckt war laut aus.

„Nein“, Rika schüttelte den Kopf, „Takato übertreibt nur mal wieder. Er ärgert sich in Wirklichkeit nur darüber, dass er zu feige ist Jen zu sagen, dass er sie mag.“

„Und Jen scheint nicht mal zu bemerken, dass er sich in ihrer Gegenwart seltsam benimmt“, seufzte Henry.

„Ihr solltet den beiden Zeit geben“, meldete sich Renamon nun zu Wort, „sie sind beide eben stur und und schüchtern zu gleich. Und solange ihr euch nicht einmischt, da wird es eines Tages so weit sein, dass Takato ihr die Wahrheit sagt.“

Der drohende Unterton in Renamons Stimme, ließ die beiden Tamer grinsen. Es wusste ganz genau, dass beide schon daran gedacht hatten Takato und Jen zu ihrem Glück zu zwingen. Wobei Kenta und Kazu ordentlich mit gemischt hatten, mit der Idee die beiden in einen Raum zu sperren.

„Du hast Recht, Renamon“, erklärte Henry und nahm Terriermon von Guilmons Kopf, „sie müssen selber ihre Gefühle für einander erkennen.“

„Außerdem haben wir im Moment wichtigere Sachen zu tun“, meinte auch Rika, „wenn wirklich wieder Digimon in unsere Welt kommen, dann müssen wir doppelt aufpassen.“

„Glaubst du wirklich, dass IceDevimon dahinter steckt?“, der Zweifel war klar aus Henrys Stimme heraus zu hören.

„Keine Ahnung! Eigentlich ist es doch total seine Art aus dem Hinterhalt anzugreifen, andererseits“, sie zögerte kurz, „andererseits hat Guilmon es doch damals besiegt oder nicht. Es kann doch nicht wieder so einfach zurück kommen. Oder doch?“

„Eine berechtigte Frage“, gab er zu und legte seine Stirn in Falten um angestrengt nachzudenken.

„Ungewöhnlich vielleicht, aber nicht unmöglich“, warf Renamon ein.

„Wie meinst du das?“, Rikas Stimme klang auf einmal ungewöhnlich hoch und Henry warf ihr einen besorgten Seitenblick zu.

„Ein Digimon, das stirb kann als Digiei wieder geboren werden, aber nur in der Digiwelt. Wir wissen noch nicht was geschieht, wenn wir in der Menschenwelt sterben, aber anscheinend werden wir in der Digiwelt wieder geboren. Wenn das bei IceDevimon der Fall ist, dann ist es also möglich, dass es damals als es starb als Digiei wieder auftauchte und sich bis heute wieder entwickelt hat und digitiert ist.“

„Heißt das alle bösen Digimon, die wir bis jetzt besiegt haben, kehren wieder zurück?“, fragte Henry alarmiert.

„Nein“, meinte Renamon ruhig, „nur die, die nicht vollständig ausgelöscht wurden und bei IceDevimon scheint das der Fall zu sein.“

„Das verstehe ich nicht“, gab Henry zu, „du Rika?“
 

Doch sie antwortete ihm nicht, sondern starrte stattdessen mit panischem Gesichtsausdruck auf den Boden. Irgendetwas in ihrem Blick zeigte pure Angst.

„Rika?“, versuchte er noch einmal sie aus ihrer Starre zu lösen und rüttelte sie leicht an der Schulter. Als sie immer noch nicht reagierte, bekam er Angst. Er wusste nicht, was mit ihr los war.

„Rika?“, sagte Renamon jetzt mit Nachdruck.

Ruckartig hob das Mädchen den Kopf und sah ihre Freunde an, als ob es Fremde wären.

„Was ist mit ihr, Henry?“ flüsterte Terriermon ihm ins Ohr, nachdem er ihm auf die Schulter gehüpft war.

„Nichts, Terriermon, mach dir keine Sorgen.“

Rika schien das Digimon gehört zu haben. Jetzt lächelte sie es an, aber man konnte sehen, dass es ein gezwungenes Lächeln war. Henry schluckte. Er wusste, dass irgendwas nicht mit ihr stimmte.

„Komm schon. Wir sind jetzt seit fast drei Jahren Freunde. Hast du kein Vertrauen zu uns? Wir wissen, dass du dir Sorgen machst“, sagte er und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

Rika versuchte seinen durchdringenden Blick kühl zu erwidern.

„Miss Eiskalt“, schoss er Henry durch den Kopf. Auf einmal begriff er.

„IceDevimon. Du hast Angst, dass es wieder versucht dich gegen Renamon aus zuspielen und dich zu seinem Partner zu erklärt“, sagte er.

Nun bröckelte Rikas falsches Lächeln und sie wandte ihren Blick ab.

„Henry hat Recht. Du kannst ehrlich zu uns sein. Wir würden dich nie verurteilen oder auslachen. Wenn dir IceDevimon Angst macht, dann ist das ganz normal“, versuchte es jetzt auch Renamon mit ruhiger Stimme.

„Ihr versteht das nicht! Ihr versteht das alle nicht!“, schrie Rika. Ihre Augen schimmerten vor Tränen und ihre zitternden Hände waren zu Fäusten geballt.

„Dann hilf es uns zu verstehen“, Henry sah sie fest an.

In ihm schien sich etwas zu regen. Etwas, das er nicht identifizieren konnte. War es Mitleid für Rika? Sorge? Ihm kam das Gefühl so stark vor, dass es ihm fast den Atem raubte. Schnell schloss er die Augen, um dieses Gefühl zu verdrängen. Es gelang ihm nicht ganz, aber immerhin wurde es etwas schwächer. Er wollte nur noch wissen, wie Rika reagieren würde.

Das Mädchen sagte eine ganze Weile gar nichts. Sie konnten alle sehen, dass sie einen Kampf in sich focht. Darüber ob sie sich ihnen anvertrauen konnte - anvertrauen wollte.

Doch weiche Seite siegte über den Stolz:

„Ja, ich habe Angst, dass sie es auf mich abgesehen haben. Das es mich töten will.“ Sie schluckte.

„Als Rache, weil du nicht sein Tamer sein wolltest?“, fragte Terriermon.

„Ich glaube schon“, murmelte Rika mit rauer Stimme.

Renamon und Henry wechselten schnelle Blicke aus. Beide wussten, dass Rika recht haben könnte, aber sie wollten nicht, dass sie weiterhin in Angst lebte.
 

„Hör zu“, versuchte es Henry noch einmal, „du weißt, dass du immer auf uns zählen kannst. Auf Takato, Guilmon, Jen, Kenta, Kazu, Guardromon, MarineAngemon, Terriermon, Renamon und auf mich. Wir sind Freunde und wir würden dich nie im Stich lassen.Wir haben dich einmal befreit und wir würden es jedes Mal wieder tun, weil du uns wichtig bist.“

Es war das erste Mal, dass er sie vor Rührung weinen sah. Dicke Tränen liefen ihre Wangen hinunter und bildete eine kleine Pfütze auf dem Boden.

„Ich weiß“, gerührt sah sie die anderen an und wischte sich verlegen mit dem Ärmel übers Gesicht.

„Man, bin ich armselig. Fang jetzt schon an zu heulen. Jen muss mich irgendwie angesteckt haben“, sie lachte hohl.

„Würde es dich trösten, wenn ich sage, dass du damit keine Schwäche zeigst, sondern das du auch nur ein Mensch bist?“, Henry grinste unsicher. Sie musste lachen.

„Kommt mir bekannt vor der Satz.“

„Er hat sich eben nicht groß verändert. Seit zwei Jahren immer noch der alte“, seufzte Terriermon.

„Du sagst das als wäre das was schlechtes“, empörte sich sein Partner, aber er grinste dabei.

„Rika, wir sollten nach Hause gehen. Es ist schon spät und wie ich dich kenne weiß weder deine Großmutter noch deine Mutter, wo du gerade bist.“

„Du kennst mich einfach zu gut, Renamon. Ja, lass uns gehen.Bis Morgen, ihr drei.“

„wenn ihr möchtet, dann begleiten wir euch noch bis nach Hause“, bot Henry an. Ihn machte es irgendwie traurig, dass Rika schon gehen wollte. Dabei verstanden sie sich doch gerade so gut.
 

„Nein, nein, deine Eltern machen sich bestimmt auch schon Sorgen. Wir finden den Weg auch alleine“, für einen Moment kam Rikas Ruppigkeit wieder zum Vorschein, aber sie überdeckte sie mit einem Lächeln. Henry nickte bloß.

Am Ende der Treppe verabschiedeten sie sich noch ein weiteres Mal und liefen dann in verschiedene Richtungen.

„Morgen nach der Schule wieder hier“, konnte Henry Rika noch rufen hören, dann wurde sie vom Schatten der Bäume verschluckt.

„Wusstest du das sie so sein kann?“, wisperte Terriermon, als hätte es Angst sie könnte es noch hören.

„Nein“, murmelte Henry und musste lächeln, „ich habe das Gefühl, sie wusste es selbst nicht.“
 

„Lopmon und ich haben heute den ganzen Tag zusammen gespielt. Und es hat total Spaß gemacht“, erklärte Henrys kleine Schwester. Sie saß auf seinem Bett und hatte es noch nicht einmal geschafft auch nur eine Sekunde lang zu schweigen. Henry wollte eigentlich in Ruhe am Computer arbeiten, aber er brachte es auch nicht übers Herz sie in ihr Zimmer zu schicken.

Zudem wäre sie nicht ohne Lopmon gegangen, dabei alberten die beiden Digimon gerade so fröhlich herum.

„Was machst du da eigentlich?“, Suzie lehnte sich über seine Schultern und verzog das Gesicht, als sie die ganzen Formeln und Daten bemerkte.

„Das verstehst du noch nicht“, murmelte Henry ohne sie an zublicken.

„Das sagt Papa auch immer“, schnappt sie und drückt ihr Gesicht beleidigt in ein Kissen.

Es klopfte.

„Henry?“

„Ja, Papa?“

Herr Wong trat mit ernster Miene ins Zimmer. In der Hand hielt er den Telefonhörer.

„Ich habe gerade den Anruf einer aufgeregten Direktorin erhalten. Sie behauptet du und deine Freunde, ihre hättet in ihrer Schule randaliert.“

Henrys Augen weiteten sich vor Schreck. Das hätte er beinahe vergessen.

„Stimmt das? Es ist doch diese Schule deiner Freundin Rika, oder? Was habt ihr da gemacht?“

„Ich, ich...“, stammelte der Junge und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Suzie sah ihren Bruder neugierig an.

„Jenrya, ich möchte nicht, dass du und deine Freunde Ärger machen. Das ist doch sonst nicht deine Art. Dein Lehrer hat deiner Mutter auch schon gesagt, dass du in letzter Zeit sehr unkonzentriert im Unterricht bist: Wenn das so weiter geht, müssen wir dich bestrafen.“

„Aber Papa“, Henry wedelte verzweifelt mit den Armen, „es war doch nur...“

„Was ist nur mit dir los? Du kannst doch mit mir und deiner Mutter jederzeit sprechen, das weißt du doch“, unterbrach ihn sein Vater.

„Ja, das...“

„Wir wissen, was du letztes Jahr alles durch machen musstest. Welche Verantwortung auf euch gelastet hat und auf Terriermon und all den anderen. Aber jetzt dürftet ihr doch nicht mehr in Schwierigkeiten geraten. Verrichtet eure Strafe und dann versprich mir, dass du von jetzt an auf keine dummen Gedanken mehr kommst, ja?“

Henry starrte seinen Vater nur an. Wollte er ihm nicht mehr zuhören? Durfte er jetzt nicht mal mehr eine Erklärung abgeben?

Er öffnete den Mund, um seinem Vater doch noch alles zu erklären, doch dann entschied er sich stattdessen zu nicken. Sein Vater fühlte sich doch bestimmt beruhigt, wenn er nicht die ganze Wahrheit kannte. Wenn er glaubte, was Rikas Direktorin erzählt hatte.

„Schön, ich weiß doch, dass ich dir vertrauen kann“, Herr Wong lächelte zufrieden, „und schick Shuichon gleich in ihr Bett, ja?“ Henry nickte ein weiteres Mal und damit schloss sich die Tür wieder.

„du hast gelogen“, seine kleine Schwester schaute ihn böse an.

„Aber was meinst du denn, Suzie?“, fragte er unschuldig.

„Ihr habt gegen ein böses Digimon gekämpft. Deswegen seid ihr in Rikas Schule gewesen. Und du hast es Papa nicht gesagt und das war falsch“, meinte sie ärgerlich.

„Woher willst du wissen, dass wir gegen ein böses Digimon gekämpft haben?“, ihr Bruder war wirklich überrascht.

„Ich hab den Nebel gesehen. Außerdem hat es Lopmon gespürt. Wir wollten auch erst kommen, aber wir wären auch keine große Hilfe gewesen.“

Nun war Henry tief beeindruckt. Er hatte gar nicht gemerkt, dass seine Schwester schon so weit war zu wissen, was um sie herum passierte. Er hatte sie immer für ein kleines, naives Mädchen gehalten, aber die Weise wie sie nun schon teilweise mit ihm redete, widerlegte das.

„Okay, du hast Recht, aber möchtest du das Mama und Papa sich ständig Sorgen uns machen müssen?“, er beschloss völlig offen mit ihr zu sprechen.

Sie schüttelte ihren Kopf.

„Gut, also wirst du mir versprechen ihnen nichts zu verraten? Auch, wenn es gefährlich werden sollte?“

Suzie zögerte und legte ihren Kopf schief, als wolle sie ihre Möglichkeiten abwägen.

„Versprichst du mir dann auch etwas, Henry?“, fragte sie langsam und musterte aufmerksam seinen Gesichtsausdruck. Er runzelte die Stirn und seufzte dann:

„Sag, was du möchtest.“

Seine kleine Schwester holte tief Luft:

„Ich möchte, dass ihr mir beibringt wie man mit den Karten umgeht, damit Lopmon und ich beim nächsten Mal auch kämpfen können.“

„Nein“, Henry sprang auf und schüttelte demonstrativ den Kopf, „das kann ich nicht. Ich habe Papa versprochen dich nicht mit hinein zu ziehen.“

„Aber warum denn nicht? Er muss es nicht unbedingt erfahren“, sie schaute in verbissen an.

„Du bist noch viel zu jung und unerfahren“, meinte er aufgebracht.

„Hmpf“, sie stemmte die Hände in den Hüften und ähnelte mit dieser Haltung sehr ihrer Mutter, „und wie alt warst du, als du das erste Mal gekämpft hast? Doch kaum älter als ich.“

Damit hatte sie ausnahmsweise Recht. Henry biss sich auf die Unterlippe. Suzie war vor knapp einem Monat zehn geworden, womit sie genauso alt war wie Henry als er Terriermon getroffen hatte.

„Schön“, seufzte er schließlich, „wenn du versprichst Mama und Papa nichts zu sagen, darfst du morgen mit uns kommen und ich zeige dir wie man mit den Karten umgeht, okay?“

Seine Schwester strahlte übers ganze Gesicht und nickte wild.
 

Am nächsten Tag war Rikas Laune plötzlich ganz anders. Das merkte Henry sofort als sie sich an ihrem üblichen Treffpunkt trafen. Außer Jen und ihr war noch niemand da, als er mit Suzie, die aufgeregt auf und ab hüpfte, auf sie zu ging.

„Hallo“, meinte er kurz, „ihr kennt doch noch meine Schwester Suzie, oder? Ich habe versprochen sie heute mal mitzunehmen. Ich hoffe ihr habt nichts dagegen.“

„Hey Suzie, schön dich mal wieder zu sehen. Du bist ja ganz schön gewachsen“, Jen lächelte freundlich und Suzie erwiderte das.

„Sag mal hast du sie nicht mehr alle?“

Henry Lächeln erstarb, als Rika ihn an funkelte.

„Aber was...“, begann er, doch sie schnitt ihm wütend das Wort ab:

„Du weißt doch, was wir letztes mal für ein Theater mit ihr hatten und jetzt schleppst du sie wieder an. Sie hat doch keine Ahnung vom Kämpfen und wird uns sicher nur in Schwierigkeiten bringen.“

Jen blickte ihre Freundin überrascht an und Suzie bekam diese Falte auf der Stirn, die sie immer bekam, wenn sie wütend wurde.

Schnell schob sich Henry schützend vor seine Schwester und sah Rika herausfordernd an:

„Was soll das denn jetzt? Bisher hattest du noch nie ein Problem mit Shuichon und auf einmal stört es dich, dass sie mitkommt.“

„Suzie!“, verbesserte ihn seine Schwester, doch er ignorierte es.

„Da habe ich auch noch nicht gewusst wie anstrengend sie ist“, meinte Rika und etwas Hochnäsiges lag in ihrer Stimme.

„Was ist nur mit dir passiert?“, Henry's Stimme war nur noch ein Flüstern. So hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt. So zickig und schlecht gelaunt. Wenn sie nicht ein Mädchen gewesen wäre, hätte er ihr schon längst eine gelangt, um sie wieder zur Besinnung zu bringen. So durfte niemand über seine Schwester reden.

„Ich weiß gar nicht, wovon du redest“, fauchte sie und spannte ihren Körper an, als wolle sie sich im nächsten Moment auf ihn stürzen.

Er merkte, dass es keinen Sinn hatte sie noch weiter zu reizen. Anscheinend hatte sie es auf einen Streit angelegt und er war nicht der Typ dafür ihr diesen gefallen zu machen. Er löste Probleme gerne auf die diplomatische, nüchterne Art.

„Ich bleibe und da kannst du dich auf den Kopf stellen!“, mit einem Ruck hatte Suzie sich an ihrem Bruder vorbei gedrängt und starrte Rika wütend an.

Lopmon, das auf ihrem Kopf saß, betrachtete die ganze Szene befremdlich.

Rika erwiderte einen Moment ihren Blick und es schien als wollten sie sehen wer zu erst blinzelte.

Mit einem schnauben wandte ihnen das ältere Mädchen den Rücken zu:

„Wenn du dir so sicher bist, aber meckere später nicht herum, man hätte dich nicht gewarnt!“

Ein Gewinnerlächeln legte sich auf Suzies Gesicht und Jen und Henry wechselten einen besorgten Blick.

Sie hofften beide, dass diese kleine Auseinandersetzung nicht doch noch ausartete. Zudem lag in jedem ihrer Blicke dieselbe Befürchtung: Rikas schlechte Laune und Takatos stures Wesen waren bis jetzt immer eine sehr, sehr schlechte Kombination gewesen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PurpleTaiga
2014-09-19T13:11:32+00:00 19.09.2014 15:11
Die Fanfic hat echt Spaß gemacht und ich fände es super, wenn du sie doch noch fortsetzen würdest :3
Von: abgemeldet
2010-04-21T18:26:33+00:00 21.04.2010 20:26
Hi !
supper Kap. ich hoffe du schreibst schnell weiter !

lg
Nigeru
Von:  RukiChan
2010-01-01T20:52:04+00:00 01.01.2010 21:52
wow super Kapitel
das mit Ice Devimon fand ich super, wie du des beschrieben hast
oh weia das kann ja noch was mit shiuchon werden.
Mal sehen, wie des Henry gehandelt bekommt
und mach schnell weiter ich freue mich schon total
Von:  RukiChan
2009-10-07T18:45:05+00:00 07.10.2009 20:45
Jaaa
echt spannend gewesen.
mach schnell weiter
Von: abgemeldet
2009-10-05T17:56:51+00:00 05.10.2009 19:56
Dass ist voll dass coole Kapitel *grins* *Kopf nickend*
Die Charaktere hast du super getroffen außerdem mag ich die beiden Pairings die du ausgewählt hast

Mach weiter so...
Von:  Astre
2009-09-11T09:47:48+00:00 11.09.2009 11:47
Naja ich muss sagen mein lieblings paar ist es nicht aber ich hab trotzdem mal rein geschaut :) und muss sagen das mir der anfang sehr gefällt *nick* mal sehn wies weiter geht^^ von deinem schreibstill her kann ich noch nicht so viel sagen aber bisher gefällt er mir ^^
ich bin mal gespannt wies weiter geht:)

lg
Astre
Von:  RukiChan
2009-09-11T08:45:17+00:00 11.09.2009 10:45
so zum ERSTEN: yaaaay jenruki, also mein absolutes lieblingspaar.
zum zweiten. hamma anfang. ich werde deine fanstory weiterhin verfolgen^^


Zurück