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Friends with Benefits

Freunde mit gewissen... Vorteilen
von

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Res secundae – Glück

Vorweg: Aus aktuellem Anlass gibt es hier ein Update. Immerhin gibt es jetzt "Freunde mit gewissen Vorzügen" als Film - mit Mila Kunis und Justin Timberlake. Geht mal in den Kinofilm! :) Allein das Sixpack vom Justin isses wert, oder? :DDD

Ich weiß nicht, ob es "die beste RomCom des Jahres ist" (denn ich persönlich halte "Crazy, Stupid, Love" dafür), aber sicher sehenswert :D


 


 

Er hatte es sich so einfach gemacht. Zumindest hatte er das gedacht. Der Plan einer erweiterten Freundschaft – das hätte es bleiben sollen.

Doch aus Spiel war Ernst geworden. Das hätte ihm schon klar sein müssen, wann immer er der schwindenden Wärme Yurijs aus seinem Bett nachgetrauert hatte. Diese Sentimentalität hatte er sich viel zu oft und zu früh erlaubt, sie aber damit abgetan, dass er nur des guten Sex wegen so gefühlsduselig wurde und dass auch nur, weil Yurij ein so guter Liebhaber war.

„Alles in Ordnung, Kai?“

Max’ aufrichtig besorgte, mit einer Spur Neugier versehene Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste wohl verloren gewirkt haben, als er während des Frühstücks nur in seinen Kaffeebecher gestarrt hatte.

Er hatte heute für zehn Uhr das Training veranschlagt. Doch er konnte sich nicht richtig konzentrieren und gerade er als Teamleader durfte er sich das nicht erlauben.

Nachdenklich sah er der Reihe nach in die fragenden Gesichter seiner Freunde. Als er den Blick mit Ray kreuzte, spürte er Hitze seine Wangen hinauf kriechen. Er war dem Chinesen sehr dankbar, dass dieser nicht erzählte, was er vor einigen Nächten geschaut hatte, wenn auch eher unbeabsichtigt. Dennoch, unangenehm war es ihm schon.

„Entschuldigt mich. Ihr müsst heute ohne mich auskommen. Oder ihr lasst das Training ausfallen. Ich fühle mich nicht gut.“

Seufzend stand er auf, goss den unberührten und mittlerweile kalt gewordenen Kaffee in die Spüle und nahm sich zur Sicherheit noch eine Packung Aspirin und eine Flasche Wasser mit auf sein Zimmer.

„Okay…“, meinte Tyson gedehnt, während er dem Russen misstrauisch nachsah, „Training ausfallen lassen? Er ist definitiv krank.
 

Lange lag Kai auf seinem Bett. Wie lange schon, wusste er nicht. Dazu müsste er sich aufrichten, um die roten Ziffern seines Weckers auszumachen und das war ihm einfach zu anstrengend. Noch einmal sah er auf das Display seines Handys. 48 entgangene Anrufe. Von Yurij. Fünf weitere mit unterdrückter Nummer, aber Kai wusste, dass auch die von dem Rothaarigen stammten. Der letzte ging vor drei Wochen ein. Seitdem lag sein Handy stets ruhig auf seinem Schreibtisch. Jedes Mal, wenn er dort arbeitete, sah er im regelmäßigen fünf-Minuten-Takt auf die Anzeige, nur um dann festzustellen, dass sich die Anzahl der Anrufe nicht geändert hatte. Anscheinend hatte er aufgegeben.

Bei diesem Gedanken zog sich etwas in Kai zusammen und er warf sein Handy achtlos auf den Teppich. Dann rollte er sich auf die Seite, starrte die Tapete an. Als auch die nichts mehr zu erzählen wusste, schloss er die Augen. Warum war es nur so schwer, zu vergessen? Es half nichts, sich etwas vorzumachen. Er litt schwer an Liebeskummer.

Und obwohl er doch alles dagegen getan hatte, indem er alle Erinnerungsstücke aus seinem Zimmer entfernt hatte, so wusste er doch nur zu genau, wo sie versteckt waren. Und allein das reichte, um ihm das Gesicht seines rothaarigen Freundes ins Gedächtnis zu rufen, bevorzugt mit Mimiken, die es gezeigt hatte, während sie miteinander intim gewesen waren.

Leise knackte das Schloss, als die Tür aufglitt. Kai blieb einfach reglos liegen. Was wollte man denn jetzt schon wieder von ihm? Er dachte, er hätte sie trainieren geschickt. Schließlich hatte er sich doch mit gutem Grund vom Training abgemeldet.

„Schläfst du?“

„Ja.“

Es herrschte ein kurzer Moment des Schweigens.

„Willst du denn nie wieder etwas mit mir zu tun haben?“

„…“

Kai schluckte. Dennoch drehte er sich nicht zu ihm um. Wie war Yurij hereingekommen? Schritte näherten sich seinem Bett. Kurz vorher stoppten sie.

„Ich habe mein Glück gefunden“, meinte Yurij mit leiser Stimme.

„So? … Glückwunsch.“

Nein.

Kai war noch nicht bereit für ehrliche Begeisterung. Nicht jetzt, nicht hier, nicht so. Da spürte er plötzlich, wie ein Gewicht auf seine Matratze drückte. Kurz darauf fand Kai sich in einer warmen Umarmung wieder. Yurij schmiegte sich so eng an seinen Rücken, als wollte er mit ihm zu einem Wesen verschmelzen.

„Danke. Dass du so gehandelt hast, wie du gehandelt hast, hat mir gezeigt, was mir fehlt.“

Kai spannte bei Yurijs Worten automatisch seine Muskeln an, versteifte sich. Was sollte das werden, ein verkappter Abschied? Denn so plötzlich, wie sie gekommen war, löste der Rotschopf die Umarmung wieder und stand auf. Seine Schritte entfernten sich wieder von Kai. Doch statt des Geräuschs einer sich schließenden Tür hörte Kai, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Dann verdunkelte sich der Raum. Jetzt richtete sich Kai doch auf und sah sich skeptisch um. Er wusste aber erst, wo Yurij stand, als dieser am Fenster ein Streichholz entzündete und zwei Teelichter damit entflammte, die er anschließend auf der Fensterbank arrangierte. Yurij wiederholte sein Tun ebenfalls bei Kais Kommode. Dort waren es sogar vier Kerzen und Kai erkannte, dass sie rot und herzförmig waren.

„Was hast du vor?“

Kai konnte die Nervosität und die leichte Neugier nicht aus seiner Stimme vertreiben.

Doch Yurij lächelte ihn nur sanft an. Sein letzter Weg führte ihn zu Kais Musikanlage. Er öffnete das CD-Fach und wechselte die Discs aus. Der Silberhaarige schluckte. Schon erwartete er die rauen Stimmen von Charlie Scene* und den anderen. Doch stattdessen drang eine sanfte Melodie an sein Ohr, leicht melancholisch und mit einem ruhigen Rhythmus. Yurij hatte eine CD mit persönlich ausgewählten Kuschelsongs eingelegt. Nun kam er lächelnd auf seinen besten Freund zu, kniete sich zu ihm aufs Bett und beugte sich zu Kai hinüber, stützte sich mit den Händen links und rechts von ihm ab. Kai sah ihn fragend an. Yurijs folgende Worte sollten in ihm jedoch eine unkontrollierbare Aufregung verursachen.

„Lass uns Liebe machen“, flüsterte er Kai zärtlich ins Ohr.

Es war Yurijs Wortwahl, die den Silberhaarigen alle Bedenken über Bord werfen ließ. In einer fließenden Bewegung schlang er die Arme um Yurijs Nacken, während der Rothaarige seine Wange mit federleichten Küssen bedeckte und schließlich zärtlich mit Kais Lippen verschmolz. Yurij ging langsam vor. Vorsichtig. Beinahe zögernd. Und Kai dankte es ihm.
 

Sie ließen sich sehr viel Zeit. Als Yurij das erste Mal kräftig zustieß, schrie Kai laut auf. Seine glockenhelle Stimme glich der eines jungen Schulmädchens bei der Entjungferung. Die sanften, leisen Klänge aus Kais Boxen, die nur für ihrer beiden Ohren gedacht war, vermochten dieses Mal nicht, ihn zu übertönen. Und für den Moment war es Kai sogar egal. Denn er war glücklich.
 

An der Wand tanzten die Schatten, die die kleinen Flammen der Teelichter warfen. Wie gut, dass sie eine Brenndauer von mindestens vier Stunden hatten. Sonst wären sie wohl längst verlöscht.

Kai atmete noch immer heftig. Er lag auf dem Rücken und starrte wie so oft in den letzten Tagen an die Decke. Seine Hand lag auf dem zerwühlten Laken, versuchte, die Hitze, die Yurij hinterlassen hatte, bei sich zu halten. Das hier und heute war kein Casual Sex gewesen. Dessen war er sich sicher. Leise dudelte Robbie Williams’ „Angel“ aus den Boxen.

„Hey… Hast du mich schon vermisst?“

Yurij stellte die eben geholte Wasserflasche neben dem Bett auf den Boden und kroch in die Kissen zurück. Er war nackt ganz ungeniert hinausspaziert, ganz selbstverständlich, um sich und Kai eine kleine Stärkung zu holen. Sein Fang belief sich, wie sich jetzt für den Silberhaarigen herausstellte, auf Schokolade. Yurij schob sich ein Stück zwischen die Lippen und beugte sich zu Kai hinunter, um es mit ihm zu teilen. Der Teamleader der Bladebreakers schloss während dieses süßen Kusses die Augen.

„Ich hoffe, dich hat niemand so gesehen…“, nuschelte er, während er das Nougatstück lutschte.

„Nope. Zumindest hab ich niemanden getroffen.“

Yurij warf die Bettdecke über sie beide und kuschelte sich an seinen Freund, bettete seinen Kopf auf Kais Brust. Automatisch glitten dessen Finger in das weiche, rote Haar.

„Schön, dass du bleibst“, flüsterte Kai und fühlte, dass die Sehnsucht in seinem Innern einem anderen, nicht völlig neuen, dennoch leicht vertrauten Gefühl Platz machte.
 

Take my hand let's go,

Somewhere we can rest our souls.

We'll sit where it's warm,

You say look we're here alone.
 

I was running in circles,

I hurt myself,

Just to find my purpose.
 

Everything was so worthless,

I didn't deserve this,

But to me you were perfect.
 


 


 

_______________________________________________________________

*Charlie Scene: einer der Sänger von Hollywood Undead.
 


 

Mit diesem Kapitel bin ich nicht ganz so glücklich. Wegen der Ausdrucksweise und der Stimmung, die rüber kommen soll. Dennoch veröffentliche ich dieses Kapitel, damit ihr mir Tipps zum Verbessern geben könnt ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2011-10-25T18:14:31+00:00 25.10.2011 20:14
Erst einmal die unliebsamen Schreibfehler:

<und gerade er als Teamleader durfte er sich das nicht erlauben.
Das zweite „er“ ist zuviel.

<„Training ausfallen lassen? Er ist definitiv krank.
“ fehlt

<Yurij schmiegte sich so eng an seinen Rücken, als wollte er mit ihm zu einem Wesen verschmelzen.
Als „wolle“ er mit ihm verschmelzen.

Toll finde ich, dass du das mit der Musik wieder eingebracht hast. An der Art der Musik bzw. Lautstärke erkennt man ebenfalls deutlich, wie sich ihre Beziehung verändert hat.

Yuriy und Kuschelsongs bringe ich schwer unter einen Hut, aber okay. Es ist zumindest denkbar und nicht zu abwegig, dass er so etwas macht und passt hier ganz gut, wenn man bedenkt, wie oft er angerufen hat. Ganz nach dem Motto: Wenn er schon persönlich alles wieder in Ordnung bringen muss, dann aber mit allem was dazu gehört (Herzchenkerzen?)!
Ich finde sein Verhalten trotzdem noch sehr amüsant^^.

Das Kapitel wirkt am Anfang zu erzählend. Ein Absatz vor der wörtlichen Rede wäre ganz gut, damit die aktuelle Handlung nicht so plötzlich eintritt.

Kais Verhalten, als Yurij eintritt gefällt mir sehr gut. Es ist realistisch und passend für ihn. Ich finde es herrlich genial, wie er auf Yus frage, ob er schlafe mit „ja“ beantwortet. Einfach wunderbar typisch☺
Extrem süß finde ich, wie Yurij ihn umarmt. Hach, das könnte ich noch zehn Mal lesen☺

Dieser Satz gefällt mir auch sehr gut: „Es half nichts, sich etwas vorzumachen. Er litt schwer an Liebeskummer.“
Es ist trocken, düster und nüchtern, genauso wie es in solchen Situationen nun mal in unseren Köpfen arbeitet.

Den Begriff Causual Sex kannte ich bisher nicht. Hast du denn erfunden? Ich finde ihn klasse^^.

Natürlich musste Yu nackt umher spazieren. Das passt zu ihmXD
Ich dachte nur, dass Yurij keine Süßigkeiten mag, nur, wenn er gestresst ist, oder so? So etwas hattest du doch mal geschrieben. Aber gut. Schokolade passt zu so einer Situation einfach*g*

So süß wie Yuriy sich an Kai kuschelt am Schluss^^. Ich mag diese Seite von ihm so gern (deswegen ist er bei mir auch immer so*quietsch*)
Der Songtext passt wie die Faust aufs Auge. Echt gute Wahl.
Alles in allem ist diese FF sehr gut geworden, vor allem jetzt, wo ich mein Happy End habe, bin ich glücklich☺
Hach, ein gutes Ende. Da kann ich ja doch nicht mehr böse sein, dass es schon vorbei ist^^.

Liebe Grüße,

Minerva

Von:  MikaChan88
2011-09-10T09:11:12+00:00 10.09.2011 11:11
hey die ff ist einfach klasse
obwohl ich finde da kai und yuriy fast etwas zu kurz kommen.
das ende wirkt auch irgendwie so abgehakt.
wär schon wenn es vl doch noch ein kapi geben würde ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Jeschi
2011-09-09T16:20:52+00:00 09.09.2011 18:20
An sich mag ich das Ende.
Nur schade finde ich, dass der Anfang irgendwie mühevoller geschrieben rüber kommt, als das Ende.
Vielleicht ist das auch nur mein Eindruck, aber ich hätte mir noch ein wenig mehr von den Beiden gewünscht, um es perfekt abzurunden.
Und ich muss sagen... so ein Epilog wäre doch noch ganz schön gewesen. x3
Von:  FreeWolf
2011-09-08T19:38:27+00:00 08.09.2011 21:38
Hm.. ich finde, das er Teil mit Yurij udn Kai ist etwas zu kurz gekommen. ich hätte gerane etawas mehr von den beiden gehabt, einfach, weil das die Stimmung noch verstärkt hätte - das hier hat aber auf alle Fälle Gänsehautpotential^^

Die Vorgeschichte, der Aufbau bis hierher.. das ist alles ganz große Klasse.
:3

lg
Freewolf
Von:  kikoxd
2011-09-08T18:03:09+00:00 08.09.2011 20:03
hey>.<
find deine FF super klasse und spannend. Zu deiner Aussage in dem Chapi: du hast das wirklich gut geschrieben ;)
Ich denke mal das du ein offenes Ende geplant hast, jedoch finde ich das da irgendwie noch ein chapi fehlt am schluss.
Finde es außerdem richtig schade das die FF zuende ist, da das 1. ein wirklich tolles Pairing ist, 2. du schon eine richtig klasse Vorgeschichte hast und du das richig gut machst *schleim*
und 3. ???? ja 3. würde ich und bestimmt auch manch andere sich darüber freuen'.'
Also wie gesagt würd mich freuen x.x ;3
Lg de Kiko ","


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