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Friends with Benefits

Freunde mit gewissen... Vorteilen
von

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Venustas – Liebreiz, Anmut, Schönheit

„Weißt du… ich hatte da mal eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Ich wusste, dass es falsch war. Und bevor es schlimmer wurde, habe ich mich von ihm getrennt und mir geschworen, niemandem mehr in fester Beziehung zu daten…“

„Anastasia – bitte… nicht jetzt!“

„Ich bin nicht blöd, Yurij! Du hättest es mir sagen können! Dann hätte ich mir keine Hoffnungen gemacht!“

Der Rothaarige seufzte genervt auf. Aber das Gekeife ging weiter.

„Und schon gar nicht dachte ich, dass du – ausgerechnet du – schwul bist!“

Yurij verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

„Mach mal halb lang. Ich dachte es sei klar, dass das zwischen uns rein platonisch ist! Ebenso wie zwischen ihm und mir!“

Anastasia, Yurijs Bekannte, schnaubte.

„Bitte sei etwas leiser, ja?“, bat Yurij sie. Schließlich befanden sie sich in einem Krankenhaus.

„Rein platonisch…“

Anastasia pfiff verächtlich durch die Zähne. Sie hatte sehr wohl die versteckten Anspielungen in der Karaokeperfomance erkannt und sie auf eigene Art interpretiert. Yurij seufzte erneut, ziemlich genervt diese Mal, und stand vom Besucherstuhl auf.

„Er ist mein bester Freund. Seit immer schon. Wenn du damit ein Problem hast, brauchst du mich nicht mehr zu treffen. So sieht’s aus. Ich hole mir jetzt einen Kaffee. Möchtest du auch einen – oder gehst du jetzt?“

Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe und kaute nachdenklich auf ihr herum.

„Du könntest mir einen mitbringen“, brummte eine leicht heisere Stimme, noch bevor Anastasia hatte antworten können. Yurijs Gesicht erhellte sich etwas, dennoch runzelte er skeptisch die Stirn.

„Darfst du eigentlich aufstehen?“

„Der Arzt hat nur was von Platzwunde und Verdacht auf Gehirnerschütterung erzählt, nichts von Bettruhe.“

Kai deutete auf ein Pflaster auf seiner Stirn, das eine dicke Beule verdeckte.

„Da sind Sie ja, Sie Lümmel! Einfach davon schleichen! Das kann ich als Oberschwester nicht dulden!“

Eine resolute ältere Frau kam auf das kleine Grüppchen Jugendlicher zugestapft und stemmte die Hände in die Hüfte. Yurij grinste, und das noch breiter, als die Schwester Kai eine Gardinenpredigt darüber hielt, wie leichtsinnig sein Verhalten sei und er unbedingt eine Stunde zur Beobachtung bleiben müsse, um Schlimmeres zu vermeiden.

„Geh mit ihr, Kai. Ich komm gleich mit einem Kaffee nach.“

Kai sah zu Yurij und seufzte dann geschlagen.

„Ist gut.“

„Und was ist jetzt mit dir?“, fragte der Rothaarige an Anastasia gewandt, während Kai von der Oberschwester regelrecht abgeführt wurde.

„Ich… Ich bleib noch etwas“, murmelte sie kleinlaut und folgte ihm schließlich zum Kaffeeautomaten.
 

Gemeinsam schlenderten die drei zu Yurijs Wohung. Eigentlich hätten sie ein Taxi nehmen sollen, aber Kai hatte auf Frischluft bestanden und sich wie immer über die ärztliche Empfehlung hinweggesetzt.

„Dass du dich aber auch so vollaufen lassen musstest!“, schimpfte Yurij leise und schüttelte missbilligend den Kopf.

„Das war wirklich leichtsinnig, danach noch auf die Bühne zu steigen“, pflichtete Anastasia ihm bei, um nicht unbeteiligt zu bleiben.

„Hmhm…“

Kai hielt an, starrte einen unfixierbaren Punkt am Ende der Straße an und murmelte etwas Unverständliches. Plötzlich drehte er sich einmal um sich selbst und hätte fast Bekanntschaft mit dem Asphalt gemacht, wenn Yurij ihn nicht rechtzeitig aufgefangen hätte.

„Himmel noch eins!!! Mensch, Kai, bist du bescheuert!! Anastasia, ruf ein Taxi, ich guck mir das nicht länger an!“

Keine fünf Minuten später saßen Kai und Yurij auf der Rückbank eines warmen Renault Civic, während Anastasia auf dem Beifahrersitz dem Fahrer den Weg erklärte. Um 2500 Yen erleichtert, stieg Yurij schließlich an ihrem Zielort aus und hievte auch Kai aus dem Auto.

„Hilfst du mir, ihn reinzutragen? Der ist ja kaum noch bei Sinnen!“

„Klar… Er wohnt bei dir?“

„Vorübergehend ja. Ach, du warst ja noch nie hier. Ich leb eh in ner WG, hab ich das nicht erzählt?“

Anastasia verneinte und half Yurij, Kai sicher die Stufen zur Haustür hochzuschleppen, indem sie Kais linken Arm über die Schultern nahm und ihn so beim Gehen stützte.

„Ok, ich nehm ihn jetzt. Holst du den Schlüssel? Er steckt in meiner rechten Hosentasche.“

„Wie, ich soll da reingreifen?!“

„Keine Angst, ich verklag dich schon nicht wegen sexueller Belästigung“, grinste Yurij verhalten und schmunzelte, als sie zögernd und vorsichtig ihre Finger in seine Hosentasche gleiten ließ und nach dem Schlüssel fischte. Ihre Hand fühlte sich so warm an, besonders durch den dünnen Stoff spürte Yurij die Hitze ihrer Berührungen an seinem Oberschenkel. Wäre die Situation nicht so vertrackt wie jetzt, hätte er sie zum Übernachten eingeladen, so wie er es von Anfang an geplant hatte. Lange bevor er Kai von der Straße aufgelesen hatte.

Plötzlich zuckte Yurij zusammen. Kai hatte ihn gekniffen!? Als er zu seinem besten Freund sah, erwiderte dieser den Blick. In seinem lag etwas Verletztes und … eine Art von Erkenntnis, so als hätte Kai eben seine Gedanken gelesen. Oder schlicht bemerkt, dass ihn das Mädchen erregte, obwohl er Kai im Arm hielt.

„Ich hab ihn! Ich schließ euch auf!“

Yurij wandte den Blick ab und dankte Anastasia, die hinter ihm und Kai die Tür schloss und stumm Yurijs Zuhause bestaunte.

„Ich kann allein gehen“, nuschelte Kai und drückte sich von Yurij weg, als er sich an der Wand abstützen konnte. Dieser stemmte die Hände in die Hüfte und beobachtete ihn schweigend. Sein Zustand war weniger auf den Alkohol als auf seinen Kopf zurückzuführen, das musste man schon zu seiner Verteidigung sagen. Kai war wirklich schlimm mit dem Gesicht voran aufgeschlagen.

Yurij seufzte schwer und bat Anastasia, eine Aspirintablette aufzulösen.

„Steht in dem Schrank mit dem roten Rahmen.“

Sie nickte und suchte sich für ein Glas durch die Küche. Kai hatte es derweil bis zum Sofa geschafft.

„So! Hier bleib ich!“, erklärte er starrsinnig und ließ sich über die Lehne rutschen.

„Willst du nicht-“

„Nein!“, unterbrach er Yurij trotzig.

„Wie du meinst!“

Der Rothaarige ging zu einem Wandschrank im Flur und kramte zwei Kissen und eine Decke hervor. Diese warf er auf Kais Schoß. Das Wasser, das Anastasia ihm nun reichte, gab er direkt an Kai weiter.

„Du bleibst jetzt hier liegen. Trink das und dann schlaf!“, orderte Yurij unmissverständlich an. Widerspruch würde er jetzt gewiss nicht dulden. Kai funkelte ihn zwar herausfordernd an, schwieg aber und stürzte das Aspirin in einem Zug hinunter. Er bereitete sein Nachtlager selbst vor, klopfte sich die Kissen auf und kuschelte sich in die warme Wolldecke. Yurij legte einen Kühlakku auf den Wohnzimmertisch, für Kais Beule. Dann stopfte er die Decke unter Kais Körper und musterte ihn noch einmal kurz.

„Gute Nacht, Kai.“

„… Nacht …“

Beinahe zärtlich streichelte er Kai über den Kopf. Dann nickte er Anastasia zu und verließ mit ihr das Wohnzimmer. Sie nahmen in der Küche Platz. Yurij kochte Milch auf und machte ihnen beiden einen warmen Kakao.

„Tut mir leid, dass der Abend so ausgegangen ist.“

Aber Anastasia winkte ab.

„Schon gut. Konntest du ja nicht ahnen, dass es so ausartet.“

Yurij brummte etwas und reichte ihr eine Tasse mit heißem Kakao.

„Willst du hier übernachten?“

Sie sah fragend auf, dann lachte sie.

„Wo denn!?“

„Na ja, mein Bett ist ziemlich groß Und ich weiß mich zu benehmen…“, grinste er.

„Ach so?“

Auch sie schmunzelte.

„Okay. Aber sei gewarnt: Ich hab im Bett immer kalte Füße und such mir dann eine Wärmequelle.“

„Keine Sorge, bei mir wirst du nicht frieren“, versprach Yurij ganz galant und zwinkerte ihr zu. Sie nahm einen tiefen Schluck Kakao aus ihrem Becher und verbarg so ihren Mund, aber ihre Augen verrieten ihm ihr warmes Lächeln.
 

Als ich sie dann in mein Zimmer führte, dachte ich nicht daran, meine Stereoanlage anzuschalten, so wie ich es sonst tat, weil ich es gewohnt war. Vielleicht ein Fehler… Denn es blieb nicht beim Aufwärmen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Fye-chan
2010-04-11T21:22:21+00:00 11.04.2010 23:22
BOAH! Hallo, das bringt der nicht echt? NICHT ECHT?! Also... ich könnte Yu ja gerade mal GAR NICHT den Hals umdrehen...*fauch*
Armer Kai...*sfz*
Von Rücksicht hat der rothaarige Idiot auch noch nichts gehört, oder? -.-'
Also, normalerweise mag ich ihn ja echt gerne, aber ... neee?
Dass die beiden aber auch so stur sein müssen. Und dass Yuriy auch immer alles vertuschen und verdrängen muss :/ Blööööööder Kerl!

Aber ansonsten ist das Kappi recht interessant, vor allem weil man so gespannt ist, wies jetzt weitergeht!
Also ran an die Tastatur ;)

Liebe Grüße, Fye
Von:  Minchi
2010-04-11T15:57:30+00:00 11.04.2010 17:57
mmh fieses Ende, uns so auf die Folter zuspannen.
Bin jetzt voll gespannt aufs nächste Kapitel, wie Kai wohl reagiert und was er macht da er das mit Tala und Anastasia (so hieß doch glaub ich)
mitbekommt.
Also schreib schnell weiter, damit ich nich so lange warten muss :-)
bis nächstes mal
lg Mina
Von:  Jeschi
2010-04-08T16:11:52+00:00 08.04.2010 18:11
huhu. ^.^

Ei, dass ist fies von Tala. Q,Q Der arme Kai.
ich hoffe, die klären bald mal ihre Gefühlswelt. XDDD
Man, jetzt bin ich total interessiert an Kais Reaktion. Ich hoffe, das nächste Kapitel kommt bald!

lg
Von: abgemeldet
2010-04-07T09:41:45+00:00 07.04.2010 11:41
Schreib bitte weiter :D
das wird soooo interessant jetzt :)
Von:  Minerva_Noctua
2010-04-06T18:39:56+00:00 06.04.2010 20:39
Hallo!

Das ist ein interessantes Kapitel und die "Wendung" ist unvorhergesehen.
Kai tut mir sehr leid. Er ist physisch und psychisch verletzt und Talas stell-dich-ein wird es kaum besser machen.
Ich frage mich, was Tala für seinen besten Freund empfindet.
Mach weiter so und ich hoffe chon bald^^.
Apropos, es heißt anklagen wegen und nicht auf. Zumindest las es sich seltsam.

Bye

Minerva


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