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Solitude

Still with me is only you...
von

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Listen to the Rain

Listen to each drop of rain

Whispering secrets in vain

Frantically searching for someone to hear

Their story before they hit ground

Please don't let go

Can't we stay for a while?

It's just too hard to say goodbye
 

Evanescence – Listen to the Rain
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Schuhe standen wieder da. So wie beinahe jeden Tag in letzter Zeit. Ordentlich nebeneinander gereiht am Fuße des Schuhschrankes. Es waren immer dieselben beiden Exemplare aus schwarzem, polierten Leder.

Sie wirkten so unschuldig und friedlich. Niemand, der zufälligerweise an ihnen vorbeigekommen wäre, hätte sie beachtet, denn sie waren nur ein weiteres Paar von vielen, die man in der ganzen Stadt finden konnte.

Jeder Krawattenträger lief in ihnen, anscheinend waren sie zur Zeit in Mode.
 

Das Mädchen stand an der offenen Haustür und starrte sie an. Ihre Schultasche war ihr schon vor einiger Zeit aus den Händen gefallen, um nun unbeachtet auf dem Boden zu liegen, während der Inhalt der halboffenen Wasserflasche sich auf dem Boden verteilte.

In dem Haus herrschte ein bedrückendes Schweigen, nur irgendwo am anderen Ende schien jemand das Radio laufen zu haben.
 

Schließlich war es in der Lage, seinen Blick von den Schuhen zu lösen und drehte sich stattdessen zur Garderobe um. Wie vermutet hing dort der schwarze Mantel.

Schwarz. Die richtige Farbe für diese Person.

Für einen Moment überlegte die Schülerin, ob man sie schon bemerkt hatte – ansonsten könnte sie nämlich flüchten – doch in diesem Moment rief eine Stimme: „Kyoko, bist du das?“
 

Eine junge Frau trat aus einem der Räume am Ende des Korridors und betrachtete das Mädchen kritisch. Die sonst immer ordentlich hoch gesteckten Haaren, fielen heute wirr über ihre Schultern. Sie trug nichts weiter als eine schwarze Reizwäsche und einen Bademantel, den sie achtlos übergeworfen hatte, für den Fall, dass es sich um jemand wichtiges handelte. In ihrer rechten Hand hielt sie eine halb niedergebrannte Zigarette, die einen unangenehmen Duft verbreitete.

„Schließ die Tür, Kind“, befahl sie barsch. „Es ist nicht mehr Mitte Julie, selbst wenn du das vielleicht denkst.“
 

„Ja, Kaa-san“, entgegnete das Mädchen leise und ließ die Tür ins Schloss fallen. Der dabei entstehende Knall, hallte noch eine ganze Weile in ihrem Kopf wider. Unwillkürlich fühlte sie sich, als hätte sie sich soeben selbst eingesperrt.

„Wo bist du solange gewesen?“, fragte die Frau und zog an ihrer Zigarette. „Du hättest schon vor dreißig Minuten Zuhause sein müssen.“

„Entschuldige, Kaa-san. Ich habe den Bus verpasst und musste auf den nächsten warten.“

„Warum hast du den Bus verpasst?“

„Weil ich Tafeldienst hatte“, flüsterte Kyoko, während sie versuchte, nicht in Tränen auszubrechen.

Zeig ihr keine Schwäche. Sobald du das tust, hast du verloren.
 

„Dann hättest du schneller sein müssen“, erwiderte die Frau ungnädig.

Das Mädchen starrte schweigend zu Boden und schwieg.

Ihre Mutter schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Geh auf dein Zimmer und verhalte dich ruhig. Ich will nicht gestört werden, verstanden?“

„Ja, Kaa-san.“
 

„Und wisch davor diese Sauerei auf“, rief sie, während sie bereits wieder in dem Raum verschwand, aus dem sie gekommen war. „Du weißt, dass der Parkettboden Wasser nicht verträgt.“

Kyoko starrte ihr schweigend hinterher, während stumme Tränen über ihre Wange liefen.

Damals war sie sieben Jahre alt.
 

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„Dieser Lawliet gefällt mir überhaupt nicht“, verkündete Kanae und starrte Ren wütend an. „Er tut immer so lieb und nett, das kotzt mich an!“

„Ist dir vielleicht schon einmal die Idee gekommen, dass er wirklich nett sein könnte?“, fragte der Dunkelhaarige, ohne von seinem Buch aufzusehen.

„Nett? Dass ich nicht lache! Solche Leute sind nie nett! Es ist genau wie bei dir. Alle denken, du bist der freundlichste, friedfertigste und großzügigste Mensch auf Erden, doch letztendlich bist du nichts als ein widerwärtiger Egoist!“

In aller Ruhe wurde die Seite des Buches umgeblättert.
 

Als jedoch die erwartete Fortsetzung des Monologs ausblieb, blickte Ren überrascht auf. „Nanu? Schon fertig?“

„Was soll das jetzt wieder heißen?“, fuhr sie ihn augenblicklich an.

„Ganz einfach, dass wir alle eine längere Rede von dir erwartet haben“, kommentierte Yashiro gähnend.

„Kann es sein, dass ihr euch über mich lustig macht?“

Niemand antwortete ihr.
 

„Schön“, rief sie und ließ sich aufs Gras fallen, um dort schmollend die Arme zu verschränken und die Jungen böse anzustarren.

Kyoko, die bisher geschwiegen hatte, legte seufzend ihr Buch beiseite. „Kanae, hör auf, Reino-kun immer schlecht zu machen. Er ist wirklich ein sehr netter Mensch und ein talentierte Musiker.“

„Du brauchst ihn ja nur für das Konzert am letzten Schultag“, brummte die Schwarzhaarige verstimmt. „Ansonsten wäre er dir vollkommen egal.“
 

„Wie kommt ihr eigentlich mit euren Vorbereitungen voran?“, fragte Yashiro hastig, um das Gespräch auf ein sicheres Gebiet zu lenken.

„Relativ gut“, erklärte Kyoko. „Wir konnten uns zumindest darauf einigen, dass für ein Musical zu wenig Zeit ist, deshalb machen wir eine Zusammensetzung mehrerer Stücke für Orchester und Chor aus allen Musikepochen, die alle zu einem Thema passen werden.“

„Und was für ein Thema ist das?“, hakte Yashiro nach.
 

„Die vier Jahreszeiten“, antwortete Ren zur allgemeinen Überraschung. „Reino hat es mir erzählt“, fügte er hinzu, als er die verblüfften Blicke der Anderen bemerkte. Augenblicklich verfinsterte sich Kanaes Blick wieder, während Yashiro ein Lächeln unterdrückte und Kyoko die Augen verdrehte.

„Er hat natürlich Recht“, bemerkte sie schließlich. „Wobei jede Jahreszeit symbolisch für etwas anderes stehen wird: Der Frühling für die Liebe, der Sommer für die Freude am Leben, der Herbst für die Vergänglichkeit aller Dinge und der Winter für Weihnachten.“

„Ihr werdet doch nicht etwa mitten im Sommer Weihnachtslieder singen, oder? Das wäre schon etwas unlogisch“, meinte Yashiro.
 

„Keine Sorge, es sind keine Weihnachtslieder in diesem Sinne, sondern eher bekannte Stücke wie The Power of Love, What Child is this beziehungsweise Greensleeves oder natürlich Merry Christmas, Mr. Lawrence.“

„Da wird sich Shoko-san aber freuen“, kommentiere Ren diese Auflistung. „Das hat sie sich ja schon seit Jahren gewünscht.“

„Stimmt.“
 

Daraufhin folgte ein länger anhaltendes Schweigen, in dem Ren, Yashiro und Kyoko sich wieder in ihren Schulbüchern vergruben und Kanae ihren Blick gelangweilt über die Wiese im Zentrum des Schulgeländes schweifen ließ. Es war ein sonniger, warmer Tag, weshalb sich viele Schüler außerhalb der Gebäude versammelt hatten. Auch die vier Freunde hatten sich aus diesem Grund in die freie Natur begeben und sich ein Stückchen freien Grases gesucht, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
 

„Na sowas“, sagte Kanae plötzlich, was die anderen dazu veranlasste, aufzublicken. „Sind das dahinten nicht Fuwa und Amamiya?“

Tatsächlich liefen unweit von ihnen Sho und Chiori plaudernd einen Pfad entlang, der aus der Schule hinaus in die Stadt hinunter führte. „Warum sind sie denn so allein? Läuft da etwas zwischen den Beiden?“

„Das glaube ich kaum“, murmelte Ren. „Wahrscheinlich laufen sie nur in die Stadt, um dort Reino aufzugabeln und ihn danach in diesen Film zu schleifen, von dem Fuwa so geschwärmt hat.“
 

„Was macht Lawliet bitte schön um diese Uhrzeit in der Stadt?“, fragte Kanae verwundert. „Es ist Freitag, da entspannt man sich erst einmal von der Schule, bevor man weggeht!“

„Er muss jeden Freitag zu einem Arzt“, erklärte Kyoko. „Deshalb ist er dort unten.“

Alle sahen sie verblüfft an.

„Woher weißt du das schon wieder?“, wollte Ren wissen.

„Ich habe gehört, wie sich Hizuri-san und Takarada-san darüber unterhalten haben. Allerdings kann ich euch auch nicht sagen, was er dort unten treibt.“ Dabei warf sie ihrem Verlobten einen fragenden Blick zu.

„Ich weiß auch nichts“, erwiderte er ruhig. „Er hat mir nichts genaueres erzählt.“

„Tatsächlich?“, hakte Kanae überrascht nach. „Ich hätte eher gedacht, ihr beide wärt ein Herz und eine Seele und er würde dir jedes Detail seines Lebens erzählen.“
 

„Kanae, nur weil wir uns gut verstehen, heißt es nicht, dass wir ein Herz und eine Seele sind.“

„So sieht es aber aus“, bemerkte sie. „Fast, als würdet ihr euch ewig kennen.“

Bevor Ren etwas erwidern konnte, rief Yashiro wütend: „Sei nicht lächerlich, Kanae! Du beginnst, dich da in etwas hineinzusteigern! Du bist doch nur verstimmt, weil wir deine Hetzerei gegen Reino nicht unterstützen!“
 

Ren und Kyoko hielten erschrocken die Luft an, während Kanaes Blick mit einer unheimlichen Ruhe auf den Blondhaarigen gerichtet war. Ganz langsam drehte sie ihren Kopf, sodass sie Kyoko und Ren sehen konnte. „Seid ihr auch dieser Meinung?“

Sie antworteten ihr nicht.

„Schön“, rief sie und stand auf. „Wenn ihr genug von mir habt, müsst ihr das nur sagen. Ich dränge mich anderen Leuten nicht auf.“

Damit wirbelte sie herum und stolzierte davon.
 

Die drei verbliebenen sahen ihr hinterher.

„Sollte ihr nicht besser irgendjemand folgen?“, fragte Kyoko besorgt. „Ihr wisst, wie sie in diesem Zustand sein kann.“

„Wenn du unbedingt den Märtyrertod sterben möchtest, halten wir dich nicht auf“, entgegnete Ren und stand ebenfalls auf. „Ich bin auf meinem Zimmer falls mich jemand sucht.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ein paar Wochen später standen neue Schuhe da. Es waren braune Cowboystiefel, die bei jedem Schritt einen klirrenden Laut erzeugten. Kyoko liebte die Tage, an denen sie diese Boten des Glücks sah. Es bedeutete, dass er da war: Shigeru Tsuruga.
 

Shigeru war ein erfolgreicher Schauspieler, der weltweit bekannt war und geliebt wurde. Er war verheiratet, doch die Ehe kriselte, weshalb er sich den ein oder anderen Seitensprung erlaubte. Tatsächlich war sein Sohn, der in Kyokos Alter war, der einzige Grund, weshalb er bislang nicht die Scheidung eingereicht hatte. Trotz allem war er nie einer von Saena Mogamis Geliebten.
 

„Dein Vater und ich gingen auf dieselbe Schule“, erklärte Shigeru dem Mädchen eines Abends. „Er hat mir damals oft aus der Patsche geholfen. Deshalb fordert er jetzt meine Schuld ein, indem ich ein Auge auf euch werfe.“ Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, während sie leise kicherte.

„Hast du etwas Neues von meinem Mann gehört?“, fragte ihre Mutter fröhlich. Sie war immer gut gelaunt, wenn er da war. An diesen Tagen behandelte die Frau sie auch nicht wie einen Störfaktor, sondern wie die Tochter, die sie eigentlich war.
 

„Ja, er will spätestens zu Silvester wieder da sein“, erwiderte der junge Mann. „Damit er das neue Jahr bei seiner Familie verbringen kann.“

„Da tut er endlich etwas vernünftiges“, meinte Saena und zog an einer weiteren ihrer Zigaretten.
 

Es war eine friedliche Zeit, in der Kyoko sich sicher und geliebt fühlte. Eine Zeit, die viel zu schnell verging. Denn bald darauf machte ihre Hoffnung, ihr Licht, ihr Erretter den Vorschlag, der ihr Leben für immer bestimmten sollte: „Sag, warum verloben wir unsere Kinder eigentlich nicht?“
 

Plötzlich war sie jemanden versprochen, den sie nie zuvor getroffen hatte. Plötzlich war ihre ganze Zukunft darauf ausgerichtet, dieser Person eine gute Ehefrau zu sein.

Plötzlich war sie dazu bestimmt, erwachsen zu werden.

Aber wie konnte ein gerade mal achtjähriges Mädchen erwachsen sein?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Aiko lächelte Reino freundlich an. „Wie geht es dir heute?“

Der Blondhaarige saß ruhig auf ihrem Sofa (er weigerte sich, sich hinzulegen) und starrte auf die Teetasse in seinen Händen. „Gut, und dir?“

„Oh, ich kann nicht klagen“, erwiderte sie fröhlich. „Was macht das Leben, mein Lieber? Geht euer kleines Musikprojekt voran?“

Reino konnte nicht anders, als nun ebenfalls zu lächeln. „Ja, wir machen große Fortschritte. Shoko-san meint, dass es ein wunderbares Konzert werden wird.“
 

„Also ist es nicht gefährlich, zu kommen?“, hakte sie nach. „Ich kann es meinen Patienten nämlich nicht antun, plötzlich zu sterben.“

Damit brachte sie ihn zum Lachen, was sie beabsichtigt hatte. „Keine Sorge, so schlechte Musiker hat unsere Schule dann doch nicht.“

„Das freut mich zu hören.“
 

Ein kurzes Schweigen senkte sich über die Beiden, das der Jüngere dafür nutzte, an dem Tee zu nippen. Er war ihm etwas zu bitter, doch im Endeffekt besser, als das Leitungswasser, welches er früher bei solchen Sitzungen aufgetischt bekommen hatte.

Wahrscheinlich, weil Aiko für ihren Job um einiges mehr Geld bekam, als ihre Vorgänger.
 

„Aiko?“

„Hm?“ Sie sah ihn neugierig an. Es war selten, dass er freiwillig das Wort an sie richtete, normalerweise beantwortete er jeden Nachmittag geduldig ihre Fragen oder schwieg sie an, bis Julie vorbei kam, um ihn abzuholen.

„Was ist das für ein Tee?“

Überrascht hob sie eine Augenbraue. Er fragte nach dem Tee? Warum? „Das ist eine Spezialmischung aus Rens Heimatstadt“, erklärte sie. „Yukihito hat sie mir als Souvenir mitgebracht, als er vor ein paar Monaten eine Woche bei ihm zu Besuch war. Warum fragst du?“
 

Nachdenklich ließ er die Tasse in seinen Händen kreisen. „Ich bin mir nicht sicher.“

„Bei was?“

„Na ja... es kommt mir nur so vor... als... hätte ich ihn schon einmal getrunken.“

„Schon einmal getrunken?“, wiederholte sie leise. „Du meinst... vor deiner Zeit im Waisenhaus?“

Reino nickte zögernd.

„Und weißt du wo? Und wann?“

„Ich...“
 

„O-nii-chan! O-nii-chan! Kaa-san hat Tee gekocht, möchtest du auch eine Tasse?“

Das Mädchen mit den blonden Locken rannte auf ihren großen Bruder zu, während sie zwei Tassen in ihren Händen trug. Die Flüssigkeit spritzte bei jedem ihrer Schritte durch die Gegend und hinterließ eine deutlich sichtbare Spur auf dem Teppich.

„Maria!“, rief der Junge und sah sie tadelnd an. „Sei vorsichtiger!“

„Entschuldige O-nii-chan“, sagte sie ehrfurchtsvoll und reichte ihm eine nun halb volle Tasse.

Amüsiert den Kopf schüttelnd nahm er sie entgegen und nippte daran.

Maria tat es ihm augenblicklich nach und verzog angeekelt das Gesicht. „Iiiiih, ist das bitter!“

Der Junge lachte. „Du weißt doch, dass Kaa-sans Tee nicht solange ziehen darf, Maria.“

„Du hast Recht.... entschuldige.“

Ihr Bruder lächelte. „Ist doch nicht schlimm. Dann musst du jetzt einfach den bitteren Tee trinken.“

Augenblicklich erwiderte sie sein Lächeln.

„O-nii-chan?“

„Hm?“

„Wenn ich groß bin, werde ich dich heiraten.“
 

Eine Hand auf seiner Schulter brachte ihn zurück in die Gegenwart. Er lag mit dem Rücken auf dem Sofa. Neben ihm kniete Aiko, hinter der eine besorgt drein blickende Julie stand.

„Reino-kun, ist alles in Ordnung?“, fragte die Lehrerin.

Doch der Junge hatte seinen Blick unverwandt auf seine Therapeutin gerichtet. „Eine Schwester“, sagte er mit gebrochener Stimme. „Ich hatte eine Schwester.“

Und dann wurde seine Welt schwarz.
 

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„Was sollte das heißen?“, fragte Julie verdutzt und starrte Aiko an.

„Entschuldige, Julie, aber ich darf die Probleme meiner Patienten nicht einfach irgendjemanden erzählen. Möchtest du eine Tasse Tee?“

„Der Junge ist ohnmächtig geworden!“, rief die Lehrerin gereizt. „Und du denkst an eine Tasse Tee?“

„Das ist vollkommen normal. Sein Gehirn muss einen Flashback erlebt haben, da kommt es schon vor, dass es sich zum Selbstschutz abschaltet.“
 

„Muss ich das verstehen?“

„Weißt du, weshalb Reino hier ist?“

„Takarada-san meinte, wegen retrograder Amnesie... was immer das auch ist.“

„Da hat er vollkommen Recht“, erwiderte Aiko nickte und setzte sich entspannt auf einen in der Nähe stehenden Sessel. „Reinos Gedächtnis setzt an dem Tag ein, an dem er in einem Krankenhaus aufwachte und kurze Zeit später in das Waisenhaus kam. Alles, was er wusste, war sein Name und Dinge, die er in der Schule gelernt haben muss. Doch sein eigenes Leben, alles biografische war verschwunden.“
 

„Das hört sich ziemlich schräg an.“

„Oh, es ist vollkommen normal.“ Sie sah den Jungen besorgt an. „Vor diesem Tag muss etwas schreckliches passiert sein, dass sein Gehirn dazu verleitet haben muss, alles zu vergessen.“

„Und.... was machen wir jetzt?“, fragte Julie.

„Warten, bis er wieder aufwacht. Oder du rufst deinen Mann an, damit er dir dabei hilft, ihn wieder in die Schule zu bringen.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kyoko gehörte in der Schule zu jenen, die von allen geliebt wurden. Sie war als ein fröhlicher, sorgenfreier Mensch bekannt, der immer bereit war, jedem zu helfen. Deshalb war es für viele eine Überraschung, als sie sich mit Kanae Kotonami anfreundete, ein rebellisches Mädchen, das immer zuerst mit den Fäusten antwortete, bevor sie jemanden zuhörte.
 

Für Kanae war ihre Freundschaft zu Kyoko mit einer Rettung gleichzusetzen. Immer von allen verachtet und mit einem schwierigen Elternhaus gestraft, war sie daran gewöhnt, sich alleine durchs Leben zu kämpfen und von allen Ablehnung zu erfahren. Kyoko jedoch stand zu ihr, hörte ihr zu und brachte wieder Licht in ihr dunkles Leben.

Allerdings glaubte auch sie wie alle anderen, dass ihre Freundin keine größere Probleme hatte, besonders da Sanea ein sehr großzügiges Verhalten an den Tag legte, wenn jemand zu Besuch kam.

Natürlich wusste die Schwarzhaarige, dass ihr beste Freundin verlobt war. Allerdings war das auch das einzige, worüber sie informiert worden war.
 

Ihre Samstage verbrachte Kyoko meist in der nächsten Kleinstadt, die etwa zehn Kilometer entfernt lag. Dort lebte in einer schönen Villa die Familie Tsuruga. Anfangs versuchte Ren noch freundlich zu ihr zu sein und seine Zeit mit ihr zu verbringen. Allerdings merkten sie schnell, dass sie besser miteinander auskamen, wenn sie sich nicht sahen, weshalb er hinunter in die Stadt verschwand, um sich dort mit irgendeinen Jungen zu treffen und sie alleine durch den nahen Wald streifte, um seiner Mutter aus dem Weg gehen zu können.
 

Doch als sie vierzehn wurde, änderte sich alles schlagartig.

„Wie du weißt, nimmt Ren einige Klavierstunden“, erklärte Tsuruga-san ihr eines Tages. „Bisher hatte sein Lehrer immer in der Woche Zeit, doch ab sofort kann er nur noch am Wochenende. Das heißt, du wirst entweder dem Unterricht beiwohnen müssen, oder nach Hause dir eine andere Beschäftigung suchen müssen.“

Mit anderen Worten: Wenn du dem Unterricht nicht beiwohnst, darfst du dich mit mir beschäftigen.
 

Neugierig ging das Mädchen zu dem Raum, in der ein großer Flügel stand. Bisher hatte sie ihren Verlobten nie spielen hören, sie war gespannt, wie er wohl war.

An diesen Tag geschahen zwei Dinge: erstens, sie lernte Rens Klavierlehrer kennen und zweitens, sie hörte das erste Mal das Stück Merry Christmas, Mr. Lawrence.
 

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In freudiger Erwartung blickte Ren von seinem Buch auf, als die Tür geöffnet wurde. Reino war heute spät dran und er vermisste ihre tägliche Unterhaltung vor dem Abendessen. Als er jedoch sah, wer hereinkam, verflog seine Freude wieder. Stattdessen breitete sich in ihm eine tiefe Besorgnis aus.

„Was ist passiert?“

Kuu lächelte beruhigend und durchquerte langsam das Zimmer, um den Jungen, welchen er auf seinen Rücken trug auf dessen Bett abzulegen. „Keine Sorge, alles in Ordnung. Nur ein kurzer Aussetzer.“

„Ein kurzer Aussetzer?“, wiederholte Ren und stand auf, um zu seinem Zimmergenossen gehen zu können. „So sieht das aber nicht aus.“

„Er musste heute viel verarbeiten“, erklärte Kuu und zog dem Schlafenden die Schuhe aus. „Lassen wir ihn einfach schlafen, dann wird er wieder fit sein, wenn er aufwacht.“

Dies beruhigte Ren natürlich vollkommen. „Was musste er verarbeiten? Zu was für einen Arzt geht er eigentlich jede Woche? Und warum scheint es ihm hinterher immer schlechter zu gehen, als vorher?“

„Du scheinst dich sehr für ihn zu interessieren“, bemerkte Kuu lächelnd.

„Natürlich. Er ist mein Freund!“

„Dann wirst du verstehen, dass es seine Sache ist, ob er dir alles erzählt, oder nicht.“
 

Der Blondhaarige deckte Reino vorsichtig zu und machte Anstalten, den Raum zu verlassen. Doch Ren hielt ihn zurück.

„Ist mit ihm wirklich alles in Ordnung, Hizuri-san?“

Kuu blieb stehen und schaute zurück zu dem Dunkelhaarigen. Ein trauriges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er Rens entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkte.

„Wie lange kennst du ihn eigentlich schon, Ren?“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Sie hatte niemals schönere Musik gehörte, als jene, die Rens Klavierlehrer hervorzaubern konnte. Er war selbst noch sehr jung und studierte in der nächsten Großstadt. Um etwas Geld dazuzuverdienen, gab er Unterricht.

Die einst so verhassten Samstage wurden zu den Höhenpunkten ihres Lebens. Den ganzen Nachmittag saß sie neben dem Piano und beobachtete den Lehrer, während er mit Ren Merry Christmas, Mr. Lawrence übte. Tsuruga-san und ihre Mutter verstanden dieses Verhalten falsch.
 

„Wie es aussieht, verstehen die Beiden sich endlich“, sagte Saena eines Tages, als sie zum Nachmittagstee vorbeikam.

„Ja, seitdem sie Ren bei seinen Übungen zusieht, streiten sie sich nur noch selten und sie scheint ihn nahezu anzuhimmeln“, teilte Tsuruga-san wohlwollend ihre Beobachtungen mit. „Offensichtlich stimmt es, dass Musik Mädchen erweichen lässt.“
 

Einzig Ren begriff, was der wahre Grund für ihre plötzliche Anhänglichkeit war. „Wenn Kaa-san und deine Mutter herausfinden, dass du dich in den Sensei verliebt hast, bist du so gut wie tot“, eröffnete er ihr eines Tages, als sie gemeinsam auf das Eintreffen ihres Gesprächsthemas warteten.

Kyoko zuckte zusammen. „Ist es so offensichtlich?“

„Dass du verliebt bist? Ja. Allerdings glauben alle, ich wäre der Grund.“

Sie runzelte die Stirn. „Macht es dir etwa nichts aus?“

„Warum sollte es?“, fragte er. „Ich habe nicht darum gebeten, verlobt zu werden.“

„Und warum machst du dir dann solche Sorgen?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab einfach keine Lust, da mit hineingezogen zu werden.“

„Stimmt“, bemerkte sie spitz, „du hängst lieber mit diesem Sohn dieser Blumenverkäuferin herum.“

„Genau so ist es“, entgegnete er lächelnd. „Er ist wenigstens nicht du.“
 

Die Nächste, die von ihrer Schwärmerei erfuhr, war keine Geringere als Kanae.

„In letzter Zeit bist du ziemlich komisch“, stellte sie in einer Pause fest.

Kyoko antwortete ihr nicht.

„Bist du verliebt?“

„Wie kommst du darauf?“

„Du schaust manchmal so seltsam in die Ferne wie all die anderen Mädchen, wenn sie wieder an irgendeinen Jungen denken. Also? Wer ist er?“

„Niemand, den du kennst.“

„Werde ich ihn kennenlernen?“

...

„Nein.“

Und damit sollte sie Recht haben.
 

Es war an Rens fünfzehnten Geburtstag, als aus ihrer Schwärmerei mehr wurde.

Sie war eingeladen und traf auf den Klavierlehrer. Eine freundliche Unterhaltung, eine flüchtige Berührung, viele Gläser des Sekts, den ihre Mutter ihr erlaubt hatte zu trinken, das war alles, was die anderen mitbekamen.

Ein zögernder Kuss, eine entschlossene Erwiderung, ein leises Lachen, eine lange Nacht voller Freude und drei Worte, die im Moment wilder Ekstase ausgestoßen wurden.

Aus einer Nacht wurden Nächte. Aus einem Tag Wochen.

Aus Verliebtheit Liebe.

Doch...
 

„So sehr ich dir das auch gönne, wir sind immer noch verlobt“, erklärte Ren. „Und falls du es vergessen haben solltest: ab diesem Jahr gehe ich auf ein Internat! Dann hast du keine Ausrede mehr, hierher zu kommen.“

„Wir werden schon einen Weg finden“, erwiderte Kyoko verstimmt.

Ihr Optimismus wurde am nächsten Tag zerstört.
 

„Du wirst auf dasselbe Internat wie Ren gehen“, verkündete Saena und zog an ihrer Zigarette.

Erschrocken blickte ihre Tochter von den Tomaten auf, die sie gerade zerteilt hatte. „Was?“

„Du hast schon richtig gehört“, entgegnete ihre Mutter desinteressiert. „Rory Takarada ist ein guter Mann und seine Schüler genießen eine sehr gute Ausbildung. Außerdem wird Kotonami-san auch dorthin gehen, so wirst du auch nicht von deiner lieben Freundin getrennt, falls du dir deswegen Sorgen machst.“

„Aber...“

„Kein aber. Du gehst dorthin. Das ist mein letztes Wort.“
 

Kanae fand sie an dem Abend vor ihrer Abreise auf einer Schaukel sitzend. Es regnete in Strömen, was gut war, denn so konnte niemand ihre Tränen sehen.

Schweigend stellte sie sich hinter ihre Freundin und wartete.

„Er ist weg“, sagte Kyoko mit brüchiger Stimme. „Ein Monat Amerika.“

„Weiß er...“

Sie nickte. „Er hat gesagt, er wird warten bis ich wiederkomme. Dann will er um meine Hand anhalten und wir werden zusammen glücklich werden.“

„Aber du bist verlobt.“

„Ich weiß“, schluchzte sie. Ohne weiter darüber nachzudenken schlang Kanae ihre Arme um ihre Freundin und drückte sie fest an sich.

Während das Mädchen ohne Sorgen ihren Tränen freien Lauf ließ, lauschte die Schwarzhaarige dem Regen. Er hatte etwas beruhigendes an sich. Doch Kyoko schien diese Tatsache noch nicht erkannt zu haben.
 

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Wow, ich bin fertig. *verblüfft bin*

Ich muss sagen, dass dieser Kapitel mir einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Zuerst wusste ich nicht, welches Lied ich nehmen soll und zweitens wie ausführlich ich das Ganze mache.

Da ich diese FF allerdings nicht sooo sehr in die Länge ziehen wollte, habe ich die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Kapitel nur angedeutet, um euch viel Platz für mögliche Interpretationen zu lassen.

Deshalb gibt es nun auch ein großes Dankeschön an Kyoko-Hizuri, Susilein und BlackAngel für die lieben Kommentare zum letzten Kappili. *verbeug*

Im nächsten schauen wir uns mal an, was für ein Leben der gute, alte Yashiro führt und vielleicht wird es auch eine erste Offenbarung geben, was Ren und Reino angeht... mal sehen, wie viel Zeit ich zum Schreiben habe. XD

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

Bis bald,

eure Ayako



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-03-28T10:18:32+00:00 28.03.2010 12:18
Hi ^^
Du scheinst zwar nicht mehr öfters online zu sein (ich auch nicht, wegen Arbeit ^^), aber als FF-Autor freust du dich sicherlich immer noch über einen Kommentar, oder?

Nachdem ich Kapitel 5 gelesen habe, wollte ich mich noch um ein paar Zeilen bemühen. ^^

Als erstes muss ich anmerken, dass die hartnäckigen Wiederholungen von "der Schwarzhaarige, der Blonde, der Braunhaarige" etc. und alles was mit Haarfarbe zu tun hat, mich mit der Zeit furchtbar stören. Wer welche Haarfarbe hat, ist mittlerweile mehr als klar und selbst man es nie erwähnt, man ahnt es sowieso, weil es eine Fanfiction ist. ^^;;
Ich weiß, dass die Benennungen dazu dienen, die Figur abwechslungsreich zu benennen, aber in diesem Fall erweist sich der Gebrauch des Namens als das kleinere Übel. Ansonsten greift man zu anderen Tricks, um Hinweise zu liefern, um wen es sich handelt.
Grundsätzlich ist es am optimalsten, wenn man diese Begriffe mindestens nur 3 Mal in einer Story erwähnt, mit einem Abstand von mehreren Kapiteln dazwischen. Wenn es in jedem Kapitel mehrmals auftaucht, dann fällt es für mich sehr negativ auf. Ehrlich gesagt versaut es deinen Schreibstil... Bitte sei mir nicht böse über die Anmerkung. *verbeug*

Okay, nachdem ich die Kritik los geworden bin, kommt nur noch positives, das Beste kommt zum Schluss. ^^

Dieses Kapitel hat mir außerordentlich gut gefallen. Von allem bisher gelesenem erscheint mir das das beste, weil es wahnsinnig flüssig erschien, ging mir runter wie Butter.
Allein der Einstieg war wirklich klasse. Du hast den Leser mit nur EINEM Satz sofort gekriegt und die darauffolgenden Sätze haben genial zur Pointe geführt.

Die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erschienen mir diesmal weicher, wirkte nicht so hektisch. Und war inhaltlich sehr interessant, weil man mal mehr über Kyoko (die übliche Heldin) erfahren hat. ^^ Ein neues Puzzle hat sich gefügt.

Bei der Korrektur habe ich viele Absätze gestrichen, weil sie die Dialoge mitten drin auseinander rissen. Warum hast du so viele Absätze gemacht? Die setzt man generell nur ein, wenn die Perspektive krass wechselt oder ein Zeitsprung stattfindet, ansonsten stören sie nur den Lesefluss. Aber verzeihung, ich beurteile das jetzt vielleicht zu sehr mit Hinblick auf ein echtes Buch bzw. mein Manuskript. In einer unserifen Schrift scheinen ganze Absätze weniger zu stören als in einer serifen. Außerdem hätte ein Buch nicht so viel Platz zu bieten, so viele Absätze zu machen...

Bei der Stelle, wo sie auf der Wiese liegen, musste ich stutzen. *ggg*
"Vier Freunde" hast du geschrieben - aber - seit wann sind Ren und Kanae Freunde? Vielleicht habe ich das verpasst. *lol*

Tja, was bleibt noch zu sagen... die Dialoge - Der Schlagabtausch zwischen Kyoko und Ren war klasse, spritzig, dynamisch. Mann will unwillkürlich mehr. ^^

Viele Grüße! schwerty
Von: abgemeldet
2009-11-20T19:13:38+00:00 20.11.2009 20:13
Puh war dat lang,aba sau geil....^^
Kyoko is aba nich so naiv wie im Manga,die hats ja faustdick hinta den Ohren...
Mein lieba Herr Gesangsverein...*grins*
Ren find ich persönlich ein wenig unsymphatisch...*heul*

Freu mich auf dein Nächsten...
Bis dahin...
Gruß Angel ^^
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-11-17T13:05:24+00:00 17.11.2009 14:05
hui^^
schönes Kap, ich sag ja genau mein Stil...*grins*
freue mich schon auf das nächset^^
Kyo-Hizu
Von:  Susilein
2009-11-17T10:11:31+00:00 17.11.2009 11:11
Ui, Kap war aber lang *staun*
war aber okay das Kapitel, auch sehr gut aufgeteilt.
Ich fand Kyokos geschichte sehr schön, ich liebe sone grausamkeit der Eltern, nicht so firede freude eierkuchen scheiße hier. *hehe*

Susi
Von: abgemeldet
2009-11-16T18:28:40+00:00 16.11.2009 19:28
hey tolles chap ich mag deine fic obwohl ich nicht so der shonen-ai fan bin und kyokos geschichte war auch toll
Von:  Findemaxa
2009-11-16T14:31:40+00:00 16.11.2009 15:31
Hallo (:
wird endlich zeit, dass ich mal einen Kommi schreibe.
Ich mag die Charaktere. Ich mag die Art wie du sie darstellst, wie sie bei dir handeln usw. Und ich mag die Beziehungen zwishchen ihnen. Die im letzten Kapi zwischen Kuu und Julie und noch mehr die, wie du jetzt über Kyoko geschrieben hast. Bis jetzt hat mir das Kapitel wirklich am besten gefallen - und es passt wunderbar zu der Musik (wobei der song vom letzten war auch toll +hrrhr+ xD). Aber ehrlich. Die Gefühle kommen klasse rüber, die ganze Stimmung. Wunderbar (=
Ich freu mich schon auf's nächste Kapi und bin wirklich neugierig, wie das mit Reino noch weitergeht (der is aber auch toll xD).
lg


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