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Flügelschläge einer Liebe

von

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Unmöglich

~Kaoru~
 

Ich lasse meinen Blick schweifen und bin wie paralysiert. Das ist sie und das Lachen gehört auch zu ihr. Sie sitzt an einem Tisch nahe der Theke. Sie sagt gerade etwas zu dem Wirt und beide fangen an zu lachen. Es sitzen noch ein Junge und ein Mädchen an dem Tisch, jedoch mit dem Rücken zur Tür. Sie hat die Tür, an der wir stehen genau im Blick. Jedoch schenkt sie dieser im Moment keine Beachtung. Der Wirt kommt mit einem Tablett auf dem drei Gläser stehen hinter der Theke hervor und sie blickt einmal kurz in unsere Richtung, scheint aber nicht zu realisieren was sie sieht, denn sie blickt sofort wieder weg. Der Wirt stellt den dreien inzwischen ihre Getränke hin. Ich kann genau sehen, was sich auf ihrem Gesicht abspielt: Erst ist dort Irritation zu erkennen, dann wechselt der Ausdruck zum Unglauben und schließlich fliegt ihr Blick schon fast panisch wieder in unsere Richtung. Irritation, Unglaube, Verwirrung, Schock und Sprachlosigkeit zieren ihr Gesicht, als sie uns sieht. Ihre Freunde sagen etwas zu ihr, aber sie antwortet nicht und starrt weiterhin gebannt auf uns. Und ich merke gerade, dass ich sie anstarre. Idiot. Ich sehe, dass sie einen Fotoapparat neben sich auf den Tisch liegen hat. Die meisten hätten schon danach gegriffen. Sie aber nicht, sie scheint immer noch geschockt zu sein. Die anderen Beiden drehen sich nun auch um. Auch ihre Gesichter spiegeln diverse Emotionen wider. Ich höre leises gequieke und muss schmunzeln.

„Ich dachte unser ‚Kundschafter’ hat gesagt wir wären hier ohne Fans?“, sagt Die, der die drei ebenfalls anstarrt.

„Is doch jetzt auch egal, es sind doch nur drei und die tun doch nix“, erwidere ich ohne den Blick von ihr zu nehmen. Ich zwinkere ihr noch mal zu und stelle belustigt fest, dass sie nach Luft schnappt. Die anderen Beiden starren mich an, als sei ich vom Mond. Ich gehe zu einem Tisch, der in der Nähe des Tisches der drei steht, aber auch nicht zu nah. Ich setze mich so hin, dass ich sie beobachten kann. Ich sehe, wie ihr Blick mir entgeistert folgt. Vor Schreck scheint ihr die Kinnlade herunter gefallen zu sein. Ihr Freund zeigt Gnade und schiebt das verlorene Kinn wieder hoch. Das scheint sie aus ihrer Starre zu lösen und sie blickt panisch zu ihren Freunden.

Kyo hat angefangen etwas zu erzählen, ich glaube ich sollte ihm mal zuhören: „…faszinierte mich total. Ich meine, die stand da, hat sich so ein bisschen im Takt der Musik bewegt und schien das einfach nur zu genießen. Sie hat auch nicht geschrien, so wie die anderen Fans oder so. Nichts. Purer Genuss war das.“

„Wer?“, frage ich nach.

„Na, die Braunhaarige da.“

Also doch. Hab ich mir ja schon gedacht, dass er von ihr spricht.

„Das hab ich auch gesehen“, sage ich noch.

„Da hab ich aber was anderes gesehen, ne Shin?“, sagt Die nun. Jetzt bin ich hellhörig. Meine ganze Aufmerksamkeit gilt ihm und Shinya. Dieser nickt aber nur.

„Was denn?“, frage ich nun.

„Du weißt doch noch vor dem Konzert, wo Shin und ich draußen waren, ne?“

„Ja.“

„Da standen sie und der Typ auf dem Vorplatz und haben uns gesehen. Beide haben gekreischt und gequiekt. Richtig süß! Aber ein Typ der quiekt, schon schräg.“
 


 

~Sophie~
 

Boah ist das eng. Ich weiß gar nicht warum ich immer so weit nach vorne will. Das ist grausam. Von allen Seiten werde ich zerquetscht. Ich fühle mich wie so ein Pingpong-Ball. Boing- Boing- von links nach rechts und rechts nach links. Ich halte das echt nicht mehr lange aus. Warum gehe ich immer wieder nach vorne? Hinten ist es bestimmt viel gemütlicher. Und nicht so eng. Überall hüpfen sie und rempeln einen an. Ich bin nicht so fürs hüpfen, da geht einem ja die ganze Kraft verloren, also stehe ich einfach nur da und genieße die Musik.

Ich muss grinsen. Kyo zieht mal wieder seine Show ab, die nicht unbedingt für jedermanns Nerven ist. Ich gucke weiter und beobachte Kaoru jetzt ein bisschen. Der spielt, albert rum und springt über die Bühne. Plötzlich wandert Kaorus Blick über die Menge und ich habe für einen Moment das Gefühl, dass er mich direkt anschaut. Aber dieses Gefühl werden wohl 1000 andere auch haben. Ich rechne schon damit, dass er seinen Blick weiterschweifen lässt. Aber er blickt weiter in meine Richtung. Ich schaue ihm direkt in die Augen und stelle überrascht fest, dass er nur mich anguckt und niemand anderes. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Ich bekomme eine richtige Gänsehaut. Der guckt doch tatsächlich mich an. Ich starre zurück. Also, warum guckt der mich die ganze Zeit an? Hab ich was an der Nase? Ich zwinge mich weg zu gucken und schaue mir jetzt Kyo an. Der Kerl kann schreien. Faszinierend. Ich muss über die Absurdität dieser ganzen Situation lachen. Ich lasse meinen Blick wandern und versuche es zu vermeiden Kaoru anzugucken. Ich muss richtig mit mir kämpfen, denn ich will wissen ob er immer noch her guckt. Ich darf das niemandem erzählen, die werden mir nie, aber auch nie glauben und sie werden sagen: „Er hat vielleicht in deine Richtung geguckt, aber bestimmt hat er nicht dich angeguckt.“ Egal, dann behalt ich’s für mich. Bin ich auch mit zufrieden. Irgendwie fühle ich mich gerade total unwohl…So beobachtet. Ich lasse meinen Blick weiter schweifen, ich bin auch einfach viel zu neugierig…Mein Blick wandert zu Kaoru, oh Mann…der starrt ja regelrecht hier hin. Ich kann gar nicht anders als ihm in die Augen zu gucken. Sowas ist mir noch nie passiert und ich bin ja nicht selten auf einem Konzert. Irgendwer ist immer in der Stadt. Ich kann mich gar nicht von dem Blick losreißen. Plötzlich zwinkert er mir zu. Momentchen mal, hat er wirklich gezwinkert? Ich muss gerade aussehen wie ein Auto. Ich bin total baff. Aber ich glaub das ja selber nicht mal, dass das gerade wirklich passiert ist. Ich gucke mich um, vielleicht hat das ja jemand anderes noch gesehen. Aber die sind alle zu beschäftigt mit hüpfen, kreischen und andere Menschen anrempeln. Die haben bestimmt nichts mitbekommen. Vorausgesetzt meine Augen haben mir keinen Streich gespielt. Ich wende mich wieder Kaoru zu. Der lächelt und hat ein belustigtes Glitzern in den Augen. Der Typ macht sich über mich lustig. Ich fass es nicht. Langsam werde ich wütend. Der besitzt die Frechheit mich so dermaßen zu verwirren und dann macht er sich über mich lustig. Das ist doch wohl die Höhe. Ich fasse es nicht! Er besitzt die Dreistigkeit mir noch mal zuzuzwinkern. Aber ich war darauf vorbereitet und starre ihm einfach entgegen. Er wendet den Blick ab. Hat er mich die ganze Zeit angeguckt? Deswegen hab ich mich so beobachtet gefühlt. Aber ich glaub das gar nicht. Ich meine, warum sollte jemand wie er mich die ganze Zeit so anstarren? Ich weiß gar nicht was ich davon halten soll. Die Gedanken daran beschäftigen mich die ganze Zeit, sogar dann noch als das Konzert zu Ende ist. Eigentlich will ich jetzt ja aus der Halle, aber irgendwie ist es noch so eng. Ah, jetzt weiß ich auch warum: Unsere Musiker schmeißen noch Plektren in die Menge. Eins von Kaoru kommt direkt auf mich zugeflogen. Aber die Schnepfe, die mich die ganze Zeit angerempelt hat, ist schneller als ich. Ich hatte noch nicht einmal meinen Arm oben um zu fangen. Toshi klettert gerade auf Kyos Podest und animiert alle dazu zu kreischen und zu quietschen. Ich stehe einfach nur unbeeindruckt da. Toshi wirft eine ganze Hand voll Plektren in die Menge und- AUA! Die Sau hat mich abgeworfen. So ein dummes Plektrum hat mich mit der Kante über der rechten Augenbraue getroffen. Das tut verdammt weh! Ich will ne Entschuldigung. Aber ich weiß, die bekomme ich eh nie. Ich will hier jetzt raus, so eine drückende Luft ist hier drin. Man kann gar nicht richtig atmen.

Da ist eine Theke, jetzt merke ich erst richtig wie durstig ich eigentlich bin. Schnell dränge ich mich durch die ganzen Leute und bestelle mir ein Wasser. Ich trinke es aus und in dem Moment wo ich das Glas auf den Tresen stelle tippt mir jemand auf die Schulter. Vor Schreck hätte ich fast mein Glas umgeworfen. Ich drehe mich um und Sascha grinst mich an. Er hält ein Plektrum hoch und bei genauerem betrachten stelle ich fest, dass es eines von Die ist. Ich denke mal, dass er das gefangen haben wird.

„Hab ich gefangen. Toll, ne?“, kommt dann auch gleich von ihm.

„Super“, gebe ich nur zurück.

„Hast du nix gefangen?“

„Erkläre ich euch gleich. Lass mal Miriam suchen“, antworte ich.

„Gut“, sagt er und wir gehen los. Die Menge geht aus der Halle und wir werden automatisch mitgerissen. Draußen peitscht mir die kalte Luft entgegen. Man ist das angenehm. Ich sehe Miriam an der Absperrung zu den Bussen stehen. Ich packe Sascha an der Hand und schleife ihn dort hin.

„Da seid ihr ja“, ruft sie uns entgegen.

„Guck mal!“, sagt Sascha und hält Miriam das Plektrum unter die Nase.

„Cool! Gefangen?“

„Jap.“

„Ich hab nichts gefangen…“

„Ich auch nicht“, sage ich.

„So und was wolltest du uns jetzt erzählen?“, fragt Sascha mich neugierig.

„Nicht so ungeduldig, Süßer. Das kommt noch.“ Aber jetzt muss ich erstmal eine rauchen. Ja, ich bin Raucher, leider. Schnell krame ich meine Zigaretten aus der Tasche, die Sascha mir inzwischen gegeben hat. Ich zünde mir eine Zigarette an und biete Sascha auch eine an. Miriam ist stolze Nichtraucherin.

„So.“

„Jetzt erzähl!“ Sascha ist verdammt neugierig.

„Ich hab nichts gefangen.“

„Das war‘s?“ Er ist enttäuscht.

„Nein, aber Toshi, die Sau, hat mir ein Plek an den Kopf geworfen. Ein cm tiefer und er hätte voll getroffen.“

„Was?“, fragt Miriam nach.

„Hast du nicht gesagt er hätte dich am Kopf getroffen?“, will Sascha wissen.

„Ja.“

„Aber da ist für mich nicht der Kopf. Wo fängt der bei dir an?“

„Was?“

„Für mich ist das, das Dekolleté und einen cm tiefer hätte er voll in den Ausschnitt getroffen“, sagt Sascha belustigt.

„Ach du! Er hat mich am Kopf getroffen, einen cm tiefer sitzt das Auge!“

„Aua“, kommt es von beiden.

„Ihr sagt es.“

Die anderen vier kommen auf uns zu und wir setzen uns noch etwas vor die Absperrung und reden über das Konzert. Nach einer Weile stehen wir wieder auf und besprechen, was wir noch machen wollen, aber Daniel, Paul, Lara und Sarah wollen nach Hause. Also bleiben noch Sascha, Miri und ich. Wir beschließen noch in die Kneipe zu gehen. Aber irgendwie bewegen wir uns nicht vom Fleck, sondern glubschen die Busse an.

„Wollen wir los?“, fragt Miriam nach einiger Zeit.

„Ja, die scheuchen uns ja jetzt schon vom Platz“, stimmt Sascha zu. Ich nicke nur, mit meinen Gedanken bin ich immer noch in der Halle bei den Blickkontakten mit Kaoru. Er hat mir zugezwinkert. Und das nicht nur ein Mal, nein, zwei Mal und gelächelt hat er auch. Den ganzen Weg über reden Sascha und Miriam über das Konzert, ich halte mich da vollkommen raus.

Wir sind schon da, das kam mir gar nicht so lange vor. Miriam macht schon die Tür auf und lässt mir und Sascha den Vortritt. Wir betreten die Bar und hängen unsere Jacken an die Garderobe. Der Wirt winkt uns entgegen und ich winke zurück. Das ist ein netter Mann, hat immer lustige Geschichten zu erzählen. Wir suchen uns einen Tisch nahe der Theke und ich setze mich so hin, dass ich die Tür im Blick habe. Miriam ist gerade zur Theke gegangen, um die erste Runde zu bestellen. Ich kann nicht genau verstehen was Tom, der Wirt, zu Miriam sagt, aber danach sieht sie einfach nur zum Lachen aus. Ich versuche mich noch zurückzuhalten, aber es geht nicht und ich breche in schallendes Gelächter aus. Ich kann nicht mehr. Miriam kommt wieder zu unserem Tisch zurück und meint, dass Tom zu ihr gesagt hätte, dass wenn wir das nächste mal schwimmen wollen, wir doch die Klamotten ausziehen sollen. Daraufhin frage ich sie, warum sie dann so urkomisch geguckt hat. Darauf meint sie nur, sie hätte Tom falsch verstanden. Ich muss schon wieder lachen. Sowas kann aber auch nur Miriam passieren.

„Ey Tom! Sowas kannst du doch nicht zu Miriam sagen, Mensch. Und außerdem, wenn man mit Klamotten schwimmen geht, kann man besser tauchen lernen, weil’s einen runter zieht. Und wir drei können doch noch nicht tauchen.“ Was für eine Aussage, als mir das klar wird, muss ich schon wieder lachen und Tom steigt mit ein.

„Du konntest noch nie gut lügen, Sophie. Was habt ihr gemacht?“, fragt er und kommt mit unseren Getränken zum Tisch.

„Konzert“, sagt Sascha nur und Tom grinst und nickt. Ich schaue einmal kurz zur Tür und sofort wieder zu Tom, der mir mein Glas hinstellt.

„Erste Runde geht aufs Haus, für meine Konzert-Tauch-Schüler.“

Ich höre Tom gar nicht richtig zu, sonst würde ich jetzt vermutlich wieder lachen. Aber eben als ich zur Tür geguckt habe, war da- Nein kann nicht sein. Oder doch? Sofort fliegt mein Blick wieder zur Tür und ich bin geschockt und sprachlos. Aber ich glaube mein Gesicht spricht Bände. Ich bekomme auch nicht mit wie Sascha mich fragt: „Sophie? Ist was?“, deswegen bekommt er auch keine Antwort von mir. In der Tür stehen Dir en grey. Und Kaoru starrt mich an. Sascha und Miriam drehen sich langsam um und müssen vollautomatisch leise quieken.

Die scheint etwas zu fragen, aber ich verstehe nicht was. Dafür ist es hier zu laut. Ja ich verstehe Japanisch, Sascha und Miriam auch. Immer wenn wir über etwas reden müssen, was nicht für andere Ohren ist, dann machen wir das auf Japanisch. Und- oh- mir bleibt die Luft weg. Laut schnappe ich nach welcher. Er hat mir schon wieder zugezwinkert. Er geht nun an einen Tisch, der in der Nähe von unserem ist. Ich folge ihm mit Argusaugen. Sascha blickt mich an und zeigt Erbarmen, indem er meine heruntergefallene Kinnlade wieder hoch schiebt. Das löst mich aus meiner Starre und ich gucke ihn und Miriam an.

Nebenbei ist zu bemerken, dass Tom immer noch neben unserem Tisch steht und die ganze Sache verwirrt und belustigt verfolgt hat.

Sascha, Miriam und ich gucken uns nur sprachlos an, dann schauen wir zu Dir en Grey und anschließend gucken wir uns wieder an. Tom geht zu dem Tisch der 5 Japaner und diese geben ihre Bestellung auf. Geschäftig geht er hinter die Theke und macht 5 Bier fertig. Anschließend bringt er sie zum Tisch und setzt sich an unseren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shin1990
2009-10-03T08:37:40+00:00 03.10.2009 10:37
Ich musste mir gerade Toschi vorstellen wie er zielwerfen in die Dekolettés der weiblichen Fans macht xDDDD
Arme Miri... die hat malwieder keienr gesehen... und das troz ihres eigentlich blickfangenden mini mini Rocks... was ein Pechvogel xDDD
Aber eins noch... WARUM? ... warum zum Geier hörst du immer dann auf wenns Spannend wird TT.TT
>.<
hdgggdl Shinny


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