Ich erinnere mich an damals.
Diese Szene, die so oft da ist in meinem Kopf.
Mein Übermut und deine Angst, als du mit mir in den Turm gestiegen bist.
Du sagst mir "Ich hab Angst, ich bin nicht schwindelfrei, es ist zu eng."
Und ich gehe weiter, weiter hinauf.
"Komm, es wird schon nichts passiern!"
Du schweigst, doch auch ohne deine Schritte weis ich, dass du mir folgst.
Du denkst ich achte nicht auf dich, du bist mir egal, weil ich deine Beteuerungen ignoriere.
Und ich weis, dass du mich in diesem Augenblick hasst.
Resignierst, mit dem Glauben, du seist mir gleich.
Deinem Wissen meinen Egoismus' ein weiteres mal zu sehn.
In deinen Augen siehst du ihn.
Was du nicht siehst sind meine Sinne.
Wie sie gerichtet sind auf deine Bewegung hinter meinen Schritten.
Jeder Atemzug, jeder leise Tritt und jeder unsichere Blick, den du mir schweigend in den Rücken wirfst, hallen in meinem Körper wieder.
Geschärft und nur auf dich fokusiert.
Wie oft ich bereit war mich umzudrehn und dich abzufangen weis ich nicht mehr.
Dir wird so oft schwindlig wenn es warm ist.
Doch ich hätte dich gefangen.
Mit mir wärst du nicht gefallen.
Die Ausgelassenheit dort oben war gespielt.
Ich war nicht glücklich.
Jeden Blick, mit dem ich dich prüfen wollte, hast du abgefangen.
Wieder hast du mich nur angesehn.
Die ganze Zeit.
Der Moment, auf den ich gewartet hatte, kam zu spät.
Vielleicht hat mich dein letzter Blick von meinem Vorhaben abgehalten.
Die Arme um dich zu legen und dir zu sagen, dass ich hier bin.
Dass es nur uns beide gibt hier oben und du wissen sollst, dass ich deinen Tritt auf der Treppe nach unten nicht abgleiten lassen werde.
Deine geglaubte Realität meines Charakters, die du mir in deinen Blicken hier oben zugeworfen hast, ist nicht die, für die du sie hälst.
[to be continued]
