Zum Inhalt der Seite

Schneekind

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Toushiro saß auf dem Dach seines Divisionsgebäudes und schaute in den sternenbehangenden Nachthimmel. Er würde wieder die halbe Nacht hier draußen sitzen und nachdenken. So, wie er es auch all die Nächte zuvor getan hatte, seit sie wieder in der Soul Society waren.

Der Sotaichou der Gotei 13 und der Taichou der 1. Division, Yamamoto Genryuusai, hatte alle Shinigami von der Erde zurück beordert.

Grund dafür war Aizen. Er hatte seine Arrancara doch noch geschickt.

Es hatte viele, harte Kämpfe gegeben, bis, nach einigen Wochen, Inoue Orihime verschwunden war.

Das war der Auslöser fuer ihren Rückzug. Nun waren sie wieder hier, in Seireitei, und bereiteten sich auf das Kommende vor.

Doch die Abende und die Nächte gehörten ihm, ihm und seinen Gedanken.

Am Abend, während des Sonnenuntergangs, wenn der warme Tag langsam abkühlte und die Grillen zirpten, dachte er an Hinamori. An ihre gemeinsame Zeit in Rukonkai und später, als Shinigami, in Seireitei. Er dachte ausschliesslich an gute Zeiten, denn die, die schlecht waren, waren zu schlecht und sie taten weh.

Doch die Nächte gehörten einer anderen.

Yukiko.

Wenn die Sterne den Himmel zierten, ein kühler Wind um die Häuser wehte und sich nichts mehr rührte, dann dachte er an sie. Er dachte an ihr Lachen und Lächeln, an ihre großen, braunen Augen und daran, wie sie sich, für sie alle, geopfert hatte, ohne Zweifel, ohne Zögern.

Er dachte eigentlich an alles von ihr, aus der kurzen Zeit, die sie sich gekannt hatten und diese Gedanken waren meistens eher bittersüß.

Jedesmal wieder sah er den Ausdruck in ihren Augen, als er das letzte Mal hinein gesehen hatte und spürte wieder ihre Hand auf seiner Wange brennen. Dann und wann hörte er auch wieder ihre Stimme im Wind.

"Toushiro..."

Er sah auf seine Handfläche, sah die Flocken aus Eis und Schnee, sah sie. Dann ballte er verzweifelt die Hand wieder zu einer Faust, verzog wütend das Gesicht und stand auf, um hinein zu gehen.

Er hatte versagt und sie war tot.
 

Matsumoto Rangiku sah, aus sicherer Entfernung, ihren Taichou nachdenklich an. Sie machte sich Sorgen.

Seit er aus der Menschenwelt zurück gekommen war, verhielt er sich anders. Er war noch verschlossener und grimmiger als sonst.

Sie hatte versucht die anderen danach zu fragen, doch sie schwiegen. Offenbar war es etwas, was sie selber auch betraf und traurig machte.

Seine Angewohnheit, Abends auf dem Dach zu sitzen und den Sonnenuntergang zu betrachten, kannte sie. Sie wusste, dass er dann an Hinamori dachte und so das Geschehene verarbeitete und ihrer Beziehung zu einander gedachte.

Und sie verstand es.

Auch sie war betrogen worden.

Doch seit seiner Rückkehr verbrachte er auch die halbe Nacht dort oben. Sie sah ihm an, das er nicht an Hinamori dachte.

Er wirkte verzweifelter, so als trauere er, als hätte er jemanden oder etwas Wichtiges verloren. Gleichzeitig sah er jedoch so aus, als schwelge er in sehr schönen Erinnerungen.

Manchmal fasste er sich ganz vorsichtig an die Wange.

Doch wenn er begriff, was er gerade tat, knurrte er böse, ließ die Hand sinken und ging.

Aber jedes Mal sah er noch einmal in seine Handfläche und ballte sie dann zu einer Faust. Es war so, als würde er etwas sehr Wertvolles darin verbergen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück