Ohne Licht keine Liebe!
(T.K.´s Sicht)
Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke. Unser gemeinsamer Urlaub war nun fast über ein Jahr her. Vieles hatte sich verändert – aber dazu später mehr. Heute war der 1. August - ein denkwürdiger Tag im Leben von uns. Matt gab heute ein Konzert und ich durfte sogar einen Song mit ihm und Mimi zusammen trällern. Wie er es damals versprochen hatte. Es klingelte. Ich lief zur Tür und machte auf. „Hey na alles klar kleiner Bruder? Bist du bereit für deinen ersten Auftritt? Er wuschelte mir durch die Haare. „Komm jetzt wir müssen los!“, drängte er mich etwas.
Nach einigen Minuten saßen wir in Matts erst einmonatigen Wagen. Er hatte jetzt den Führerschein. Seid ungefähr drei Monaten. Er war ein echt guter Autofahrer, was mich selbst ein wenig wunderte. Ich hatte es einfach nicht von ihm erwartet, aber das hatte ich so einige andere Dinge auch nicht. Ich öffnete das Fenster des Beifahrerplatzes und dachte nach. Sprach ich am Anfang nicht von einigen Veränderungen? Oh ja. Es hatte sich einiges verändert. Matt startete nun endlich international mit seiner Band durch und begann nach seinem Abschluss seine erste große Europatour. Er und Sora haben sich wieder angenähert und trafen sich nun öfters wieder. Er bot ihr, Tai und Mimi sogar an ihn einen Monat auf seiner Tour zu begleiten. Bis jetzt wartete er noch auf Antwort. Von mir hatte er jedoch eine klare Absage kassiert. Ich wollte einfach nicht. Gut ich hatte auch einen Grund dazu.
Flashback:
Nicht mal einen Monat nach dem Urlaub, bekam Kari genau wie Izzy ein Austauschjahr an einer amerikanischen Schule angeboten. Sie sollte allerdings nur für ein halbes Jahr ins Ausland gehen. Izzy hingegen hatte sich ganz geweigert und besuchte zusammen mit Ken einen Sprachkurs für Englisch. Ich überredete Kari allerdings dazu die Herausforderung anzunehmen. Einige Monate später befanden wir uns tatsächlich wieder am Flughafen – diesmal um uns zu verabschieden.
„Und du bist sicher das, dass die richte Entscheidung ist?“, fragte sie mich als sie in meinen Armen lag. „Aber klar doch! Wir sehen uns ja in sechs Monaten wieder!“ Ich strich ihr über ihr Haar uns sog dessen Duft regelrecht ein. Ich vermisste sie jetzt schon. „Aber T.K. sechs Monate sind ziemlich lang. Ich glaube das halte ich nicht solange aus ohne dich!“ Ich schaute sie nun an und sagte: „Dann werde ich dich halt in den Ferien besuchen kommen und dann ist es ja nicht mehr lang! Ich küsste sie auf die Stirn. Um ehrlich zu sein viel es mir alles andere als leicht sie gehen zu lassen, aber es war für ihrer Zukunft und von daher musste ich es tun.
Kari begann zu schniefen und war den Tränen nahe. Die anderen sprachen ihr Mut zu und verabschiedeten sich all mehlig von ihr. Dann kam sie wieder auf mich zu und küsste mich leidenschaftlich. Ihr Flug ging in wenigen Minuten und ich genoss den Kuss in vollen Zügen. Es würde unser letzter sein – für mehrere Monate. Sie ließ schließlich von mir ab und unterdrückte ihre Tränen tapfer. Einmal drehte sie sich noch mal herum. Ich sah etwas ihre Wangen hinunter kullern. Auch ich wurde immer trauriger. Dann verschwand sie im Flugzeug und hob wenige Sekunden später ab. Sie war fort. Erst jetzt realisierte ich die ganze Situation und ergab mich meinen Tränen. Matt und auch Tai versuchten mich zu beruhigen doch es half nichts. SIE WAR FORT!!!
Flashback Ende
In ca. einem Monat würde sie wiederkommen. Gerade dann wenn Matt auf Tour geht. Wir schrieben uns regelmäßig E-Mails und telefonierten trotz Zeitunterschied fast täglich. Doch seit ungefähr zwei Wochen hörte ich kaum noch was von ihr. Ich hatte Angst. Vielleicht war ihr was passiert – doch Tai beruhigte mich immer und sagte sie habe nur gerade viel zu tun. Vielleicht war sie aber auch sauer auf mich, da ich sie wegen Geldmangel nicht in den USA besuchen konnte. Es könnte allerdings auch sein das sie jemand anderen kennen gelernt hatte und mich nicht verletzten wollte. Ja die wildesten Gedanken spielten sich in meinem Kopf zurzeit ab. Ich war fertig. Völlig am Ende. Ich brauchte sie. Doch brauchte sie mich noch?
„Hey T.K. wir sind da! Steigst du mal langsam aus dem Wagen?“ Erschrocken drehe ich mich zu meinem Bruder. Stimmt wir hatten schon längst angehalten. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Nach einer Weile kamen uns die anderen entgegen. Nur Tai fehlte. „Wo ist den Tai!“, fragte ich in die Runde. „Du kennst ihn doch er kommt meistens zu spät. Das ist doch typisch für ihn!“, sagte Mimi. Die beiden waren immer noch zusammen und führten eine sehr glückliche Beziehung – mit ihren auf und abs. Aber das machte eine gute und stabile Beziehung eben aus. Kleine Streitigkeiten waren da ein muss.
Mein Blick schweifte zu Yolei und Davis. Sie stritten mal wieder. Aber das war für die zwei normal. Sie führten eine „immer mal wieder“ Beziehung. Zurzeit waren sie getrennt, aber für wie lang noch?
Ich fragte mich allerdings auch immer öfter, was passieren würde wenn Kari und ich getrennt wären. Nicht auszudenken. Ich mein Yolei und Davis verstehen sich trotz Trennung und mal wieder Beziehung sehr gut. Aber was machte ich mir da für Gedanken wir waren ja immer noch zusammen. „Okay dann gehen wir mal zu Halle, würde ich mal sagen! Matt übernahm die Führung und ging voran.
Um nicht das neuste zu vergessen. Joe hat seit kurzen eine Freundin. Sie ist ziemlich intelligent und er hat sie vor einer Woche im Supermarkt bei den Nudelartikeln kennen gelernt. Die Funken sprangen sofort über. Davis hatte ihn dort hingeschleppt, da er mal wieder für uns alle seine berühmte Nudelsuppe kochen wollte.
Ja wie Nudelsuppen doch die Menschheit verbinden konnten. Cody und auch Izzy hatten jedoch nicht mehr soviel Glück in der Liebe. Cody hatte Sofia schon wieder vergessen und hakte die Liebe erstmal ab. Izzy hatte noch nicht die richtige gefunden und sucht einfach noch. Ich glaube Ken war der einzige den die ständige Verliebtheit und Beziehungskiste verschonte. Und er war auch froh drum.
Wir waren in der Halle angekommen. Sie war noch vollkommen leer. „Kaum zu glauben, dass hier heute Abend 200 Menschen versammelt sind – nur um euch zuzuhören“, hauchte Yolei. Ja es war wirklich unglaublich – aber wahr. Matt zog Mimi und mich erstmal in die Garderobe. Sora war auch dabei und so zusagen Mimis rechte Hand in Sachen Haare machen und schminken. Mein Bruder gab mir ein blaues Hemd, das ich auf der Bühne anziehen sollte. Er hatte ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelblaue Jeanshose an. Mimi trug ein schwarzes Kleid, das ihr bis über die Knie ging. Na ja farblich wurde ich anscheinen nicht so sehr eingebunden wie die anderen beiden. Vielleicht lag es daran das ich jünger war – aber ich wusste nicht so recht was das damit zu tun haben sollte.
Langsam aber sicher füllte sich die Halle. Unsere Freunde nahmen selbst verständlich in der ersten Reihe platz. Sora hatte sich auch zu dem Rest gesellt. Trotzdem fehlte von einem noch jegliche Spur. Wo war Tai? „Okay kommt mal alle her!“, rief Matt. Seine Band und wir beide stellten uns in einen Kreis um ihn herum. „Es geht gleich los. Wir beginnen mit dem Lied „Send it on“. Alles klar?“ Seine Bandkollegen nickten und gingen auf Position. Mein Puls schlug so schnell ich hätte ihn noch nicht mal zählen können. Uns wurden die Mikrophone in die Hand gedrückt. Matt ging noch mal zu seinem Art „Assistenten“ und trug ihm irgendetwas auf. Dann kam er wieder. „Was hast du mit ihm geredet?“, wollte ich wissen. „Ach es ging nur um die Scheinwerfer – nichts weiter!“ Um die Scheinwerfer? Das konnte er von mir aus unseren Eltern erzählen. Er führt was im Schilde das hatte ich im Gefühl. Langsam gingen wir hoch auf die Bühne. Die Band spielte etwas zum Einstieg und meine Hand umklammerte das Mikro ziemlich fest. Ich zitterte etwas als ich die vielen Leute erblickte. Nicht das es mit unangenehm war – es war halt anders. Die Band hörte kurz auf zu spielen und setzte erneut ein. Sie spielten die Melodie des Songs den wir drei so oft zusammen geprobt hatten. Ich kannte das Lied auswendig. Es war einfach wunderschön. Langsam hob ich das Mikro höher und hielt es an meinen Mund. Matt gab uns ein Zeichen und wir begannen zu singen.
Matt:
A word is just a word
Until you mean what you say
Mimi:
A Love isn't a love
Til you give it away
T.K.:
We all got to give
Yeah something to give to make a change
Alle:
Send it on
On and on
Just one hand can heal another
Be apart
Reach your heart
Just one spark starts a fire
With one little action
The chain reaction will never stop
Make us Strong
Shine a Light and Send it On
Während des Singens fiel mir auf das Tai endlich da war. Er schien etwas abhetzt zu sein, machte aber trotz alle dem ein erleichtertes Gesicht. Ich frage mich wo er solange war? Aber ich muss mich aufs Singen konzentrieren und hatte keinen Kopf führ andere Gedanken. Nun setzte Mimi wieder ein.
Unbekannte Stimme:
Just smile and the world will smile along with you
Das war ganz sicher nicht Mimis Stimme. Aber dennoch kam sie mir bekannt vor. Ich schaute leicht irritiert zu meinem Bruder und vergas fast meinen Einsatz.
T.K.:
That small acts of love
Then the one will become two
T.K & Unbekannte::
If we take the chances
To change circumstances
Imagine all that we could do
If we...
Ich konnte mir keinen Reim darauf bilden. Ich kannte die Stimme – aber ich konnte sie nicht zuordnen.
Alle:
Send it on
On and on
Just one hand can heal another
Be apart
Reach your heart
Just one spark starts a fire
With one little action
The chain reaction will never stop
Make us Strong
Shine a Light and Send it On
Send it on
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich schaute immer wieder zu Matt, der ein breites Grinsen im Petto hatte und auf eine gewisse Stelle zeigte. Ich drehte mich zu dorthin und konnte es nicht glauben. Ich hatte es die ganze Zeit vermutet – war mir jedoch nicht ganz sicher gewesen. Doch davorne stand sie in einem knielangen, weißen Sommerkleid. Sie hatte ein Mikro in der Hand und schaute mich an. Eine gelbe Blume verzierte ihr wunderbares, schönes und jetzt längeres braunes Haar. „Kari!“, flüsterte ich.
Kari & T.K.:
There's Power in all the choices we make
So I'm starting now not a moment to wait
Sie kam auf die Bühne zugesteuert. Ich merkte jetzt erst das wir beide die einzigen waren die noch sangen. Mimi und Matt hielten sich eher im Hindergrund. Ich wette das war geplant. Aber es war egal. Hauptsache meine Kari war wieder da. Ich reichte ihr die Hand und half ihr auf die Bühne. Nun standen wir uns gegenüber. Das Publikum grölte regelrecht vor Begeisterung.
Kari:
A word just a word
Until you mean what you say
Unsere Gesichter kamen sich bei singen immer näher. Ich hatte sie immer noch an den Händen gefasst und wollte sie auch nicht mehr all zu schnell loslassen. Wie sehr mir doch alles an ihr fehlte. Ihr Geruch, ihre Haare, ihre Augen . . . ihre Lippen!
Kari & T.K.:
A love isn't just a love
Until you give it away
Meine Hände glitten höher. Ich ereichte ihr Gesicht. Das Mikro in der einen Hand. Wir kamen uns näher und unsere Lippen berührten sich. Wie lang ich mich danach gesehnt hatte. Unvorstellbar! Ich zog sie noch etwas an mich heran und schließlich beendeten wir unseren Langersehnten Kuss.
Alle:
Send it on
On and on
Just one hand can heal another
Be apart
Reach your heart
Just one spark starts a fire
With one little action
The chain reaction will never stop
Make us Strong
Shine a Light and Send it On
Send it on
Kari und ich nahmen uns an der Hand und gingen etwas vor. Wir hatten alle in unseren Bann gezogen. Wir sangen noch die letzten Zeilen zusammen und genossen die Aufmerksamkeit der mehr als 200 Zuschauer.
Alle:
Send it on
On and on
Just one hand can heal another
Be apart
Reach your heart
Just one spark starts a fire
With one little action
The chain reaction will help things start
Make us Strong
Shine a Light and Send it On
Shine a Light and Send it On
Shine a Light and Send it On
Es wurde Still. Das Licht der Scheinwerfer dämmte sich etwas. Die Zuschauer klatschten, manche standen vor Begeisterung sogar auf und umjubelten uns. Ich konnte nun wirklich nachvollziehen warum Matt und auch Mimi die Bühne über alles liebten. Kari kuschelte sich an mich und wir überließen nun unserem Newcomer Popstar die Bühne.
Ganze zwei Stunden später war das Konzert beendet. Die Leute liebten Matts Lieder. Sie hatten ihren eigenen Stil und strahlten das aus was er und viele andere empfanden. Wir 12 ließen uns danach noch im Probenraum der Band nieder und feierten etwas. In einem unbemerkten Augenblick schnappte ich mir Kari und verschwand mit ihr nach draußen. „WOW der Nachthimmel ist einfach atemberaubend“, flüsterte sie. Ich ließ mich auf dem weichen – etwas nassen Gras nieder und schaute sie an. „Warum bist du schon früher gekommen?“ Sie setzte sich neben mich und antwortete knapp: „Ich habe dich vermisst!“ „Und warum hast du nicht mehr auf meine E-Mails geantwortet?“ Sie schaute in die Sterne und sagte erst nichts daraufhin. Ich stupste sie etwas an und sie starrte mir direkt in die Augen. Oh man wie mich ihre braunen Augen doch immer wieder umhauten. „Ich konnte nicht! Ich hatte viel zu tun. Zuerst habe ich dafür gesorgt, dass ich einen Monat früher zurück kann als geplant und per Videochat habe ich mit Matt oder Mimi den Song eingeübt. Tut mir leid wenn du zu kurz kamst.“ Ich musste lächeln. Das alles hatte sie für mich getan. Ich war baff. Wieder berührte ich ihre Wange und wir endeten in einem langen Kuss. Es machte uns auch nichts aus im nassen Gras zu liegen – im Gegenteil, es war wunderschön. Ich lag leicht über ihr als wir mit küssen so zu sagen „fertig“ waren. Sie sah so hübsch aus mit ihrem weißen Kleid. Ich legte meinen Kopf auf ihren Brustkorb – nur um ihrem Herzschlag zu lauschen. Ich war glücklich und das so richtig. Sie zog meinen Kopf näher an sich und flüsterte mir ins Ohr: „Lass uns gehen! Wir haben viel nachzuholen!“ Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und stand ohne weiters auf. Ich half ihr hoch. Ihr Kleid hatte einige Glasflecken abbekommen. Wir entschieden ohne das Wissen der anderen zu mir zu gehen. Wie gesagt wir hatten viel nachzuholen.
Ich trug sie kurz bevor wir in meine Straße einbogen auf meinen Händen. Sie wunderte sich anfangs was das sollte – aber ich war bereit alles für sie zu tun. Auch sie auf meinen Händen tragen gehörte dazu. Meine Mutter war nicht zu Hause, da sie öfters die Nächte wieder mit Papa zusammen verbrachte. Das hatte mir Matt einmal erzählt, als er unangemeldet in die Wohnung platzte. Die beiden hätte zusammen und dem Sofa gesessen und anfangs nur geredet. Gegen Abend hätte sie dann bei Papa und Matt in der Wohnung übernachtet. Einer meiner Träume – meine Eltern endlich wieder vereint zusehen, ging wohl all mehlig in Erfüllung. Das Mädchen meiner Träume lag wie ich es erhoffte in meinem Bett und wollte mit mir zusammen wie schon einmal – und viele weitere Male danach, eine unvergessliche Nacht verbringen. Ich ging zu ihr aufs Bett und küsste sie überall. Ich löste mich mit einer Hand von ihr und löschte das Licht. Doch das Licht in unseren Herzen würde ewig lodern.
Denn die Liebe war eine unbekannte Macht, die zwar manchmal in einem Desaster enden konnte – aber auch die Menschen zu denen machte die sie sind. Sie verbindet uns und stärkt. Ohne Liebe gäbe es kein Licht. Ohne Licht gäbe es keine Hoffnung. Ohne Hoffnung gäbe es keine Liebe. Die schönste Sache der Welt lässt sich schwer beschreiben, deswegen langen auch meinst drei einfache Worte um diese Gefühle knapp auf den Punkt zu bringen. ICH LIEBE DICH!