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Im Schatten des Neumondes

Wie schnell kannst du rennen?
von

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My Story, my Tears

7. My Story, my Tears
 

Unruhig tigerte ich auf und ab.
 

Zwar hatte ich immer noch das Gefühl als hätte mich ein LKW geplättet, aber immer hin war ich wach und LEBENDIG. Ich war froh dass ich alleine in meinem Zimmer war, denn das was ich gerade tat oder eher in dem Moment war nennt man in Fachkreisen Schizophrenie.
 

Den da gab es ein gutes Gewissen, ein schlechtes Gewissen, den Sarkasmus, das Verletzte und mich. Eine wirklich tolle und einzigartige Mischung die mir mehr Probleme bereitet als der schmerzende Arm. Eine Diskussion mit mir selber sieht ungefähr so aus:
 

Gutes Gewissen: Wir müssen es ihm erzählen!
 

Schlechtes Gewissen: Wir müssen gar nichts!
 

Sarkasmus: Ich zieh aus.
 

Verletzte: Lasst mich doch alle in Ruhe! Die Welt ist so Scheiße!
 

Ich: Und was soll ich jetzt tun?
 

So geht das schon den halben Tag. Kein Ergebnis. Die eine Seite sagt ich soll die zukünftigen Opfer beschützen, die andere ist … ach Frau! Verzweifelt setzte ich mich auf das Bett und stütze meinen Kopf mit den Händen. Oh, da fällt mir ein ich habe die Angst vergessen. Nur so nebenbei erwähnt. Wäre es nur das! Seit gestern klebt das Jugendamt wieder an Horatio und verlangt meine Herausgabe. Ich komme mir schon vor wie eine freiwillige Geisel.
 

Von draußen waren schon die lauten Stimmen zu hören. Horatio hatte mich auf mein Zimmer geschickt, aber das würde nichts ändern. Denn wenn die beiden da draußen so weiter machen weiß ganz Miami bald bescheit.
 

Mit gespaltenen Gedanken wiegte ich meinen Kopf hin und her. Wog die Gefahren ab und vielleicht das gute was dann passieren würde. Wie viele Menschen dann vielleicht weiterleben könnten. Oh, da war es schon wieder! Das ‚vielleicht’. Ich schüttelte um dieses dämliche Hirngespinst los zu werden, das mich befiehl. Das ‚könnte’, ‚wenn’ und ‚vielleicht’. So viel Zweifel auf einem Haufen, das kann ja nicht gut laufen.
 

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus.
 

Entschlossen, nein, verzweifelt öffnete ich die Türe und späte in den Gang von Horatios Wohnung hinaus. Vorsichtig tappte ich ins Wohnzimmer wo Miss Schroll, Horatio und inzwischen auch meinen Psychotante stritten. Wo kommt die auf einmal her? Sofort wünschte ich mir meinen Backstein wieder in die Hand. Keiner der drei bemerkte ich wie ich mich auf einen Stuhl im Küchenbereich setzte.
 

„Horatio?“, fragte ich, aber er hörte nicht. Typisch Mann! „Horatio!?“, fragte ich lauter. Nichts. „Der Backstein … der Backstein …“, murmelte ich. „HORATIO!“, rief ich nun. Alle drehten sich um. Sofort verschwand Horatios verärgertes Gesicht, kein Wunder, ich saß ja auch mit angezogenen Knien und Hundetreuem Blick auf dem Stuhl.
 

„Es ist nicht gut wenn du jetzt hier bist. Es gibt einiges was ich hier noch klären muss!“, lächelte er ein wenig gezwungen. Ich nickte verständnisvoll. „Ich muss dir was erzählen …“, fing ich zögerlich an. Er sah dass es ernst war, denn ich senkte meinen Blick und zog meine Beine näher an mich heran. Keiner rührte sie von ihnen, aber mir wäre es lieber wenn die zwei unerwünschten sie verziehen würden.
 

Jetzt war ich richtig aufgewühlt und wenn ich nicht bald irgendetwas zum drücken in der Hand habe zerquetsche ich meine eigenen Finger. So stand ich auf und setzte mich auf die Couch. Ich schnappte mir ein Kissen und drückte es ganz fest an mir, nur um irgendetwas zu haben um nicht zu fallen. Ich wusste dass alle Blicke immer noch auf mir lagen und so begann ich zu erzählen. Mit einem Blick der über das Unendliche weit hinausging.
 

„Es fing alles an als mein Vater ein Haus kaufte. Wir haben einen Kredit aufgenommen und da er gut verdiente war es kein Problem. Meine Mutter arbeitete ja auch und da gibt es noch die Eigenheimzulage bei uns in Deutschland oder zumindest gab es die da noch. Am Anfang lief alles gut, aber die Wirtschaft machte vieles kaputt. Auch die Firma meines Vaters. Bald hatten wir kein Geld mehr und gehörten zu vielen Arbeitslosen. Der Staat zwang uns das Haus zu verkaufen, aber wir hatten immer noch Schulden die wir ab bezahlen mussten.
 

Um schnell an viel Geld zu kommen wurde mein Vater ein Krimineller.
 

Zu erst wusste keiner von uns was, aber als das erste Mal die Polizei bei uns auftauchte und fragte wo das viele Geld den plötzlich herkomme wurde ich stutzig. Nur ich. Denn wie sich später heraus stellte wusste meine Mutter schon davon, mein kleiner Bruder war noch zu jung dafür und mein großer war kaum daheim. Er hatte viele kleine Jobs um uns so gut wie möglich zu helfen.
 

Die Polizei konnte meinem Vater nichts nachweisen und damit sie die Spur verlieren sind wir nach Amerika gegangen. Ich habe zu diesem Zeitpunkt auch schon herum geschnüffelt um mir einen Überblick zu verschaffen, was mein Vater da eigentlich tat.
 

Drogenhandel,
 

Menschenhandel
 

und ein bescheuerter Mythos.
 

Als ich das raus gefunden hatte habe ich aufgehört mit meinem Vater zu sprechen. Ich habe ihn restlos ignoriert. Meinen kleinen Bruder habe auch so gut wie möglich von ihm abgeschottet. Bin viel mit ihm spazieren gegangen, war auch oft am Strand mit ihm. Aber etwas muss schief gelaufen sein. Einer seiner Partner lud uns zum Essen ein. Schon damals hatte ich die Befürchtung dass mich dieses Treffen verändern würde. In gewisser Weise hat es das auch, aber erst danach.
 

Es ist immer leicht rein zu kommen, raus nur leider nicht.
 

Bei dem Essen waren auch noch andere Männer da und das Anwesen war streng bewacht. Großer Garten, Pool und mindestens 5 Schlafzimmer. Ein sehr reicher Partner. Nach dem Dinner verband man uns die Augen und fuhr uns irgendwo hin. Ich weiß nicht mehr wo.“
 

Ich stockte, denn das war eine glatte Lüge. Bei einem meiner Spaziergänge mit meinem kleinen Bruder hatte ich das alte Lagerhaus schon einmal gesehen und als ich davor stand habe ich es wieder erkannt. Ich weiß noch wie viele Leute es bewacht hatten, ganz zu schweigen von denen die man nicht sah. Ich wollte nicht das sich Horatio, Calleigh oder sonst wer in eine solche Gefahr begab.
 

„In diesem Haus oder Lager, da … da waren Container drin.“, begann ich wieder, aber meine Stimme zitterte so stark das ich erst einmal kräftig schlucken musste. Ängstlich zog ich das Kissen näher an mich heran. Ich hatte das Gefühl zu fallen und wenn ich das Kissen loslassen würde, dann würde …
 

Nicht einmal den Gedanken wollte ich zu Ende denken.
 

Es war eine lange Pause die ich einlegte und Horatio nutzte diese um die beiden Frauen aus der Wohnung zu schmeißen. Innerlich war ich erleichtert, somit warf ich den gedanklichen Backstein weg und wünschte mir nur noch Alexx wäre hier. Aber das Gebet wurde nicht erhört.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-30T08:41:04+00:00 30.09.2010 10:41
._.
Wow das Kappi war ja voll aufklärend^^
Bin mal gespannt, ob sie Horatio jetzt endlich alles erzählt^^
Bin schon aufs nächte Kappi gespannt^^

LG Amalia
Von:  Jeackiie
2010-09-02T17:58:26+00:00 02.09.2010 19:58
Es wird wirklich langsam aber sicher immer intressanter *.*
Ich bin mal gespannt wie sie ihre Erzählung weiter bringt, und wie es mit ihr selber weiter gehen wird ^^
Von:  Satomi
2010-09-02T09:59:58+00:00 02.09.2010 11:59
Suppiii Kapi^^
Mir gefällt es sehr gut.

Wird Conny es schaffen die Story mit dem Mordn an ihrer Familie zu erzählen??
Ich hoffe mal und voallem das es ihr besser geht.

Also, was ich sagen will~
SCHREIB BITTTTTTTE WEITER^^
*unmengen von keksen da lass*
lass sie dir schmecken~
^^
deine Satomi


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