Zum Inhalt der Seite

Im Schatten des Neumondes

Wie schnell kannst du rennen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

SonnenStrahl

3. SonnenStrahl


 

„Cornelia?“, rief Horatio, doch ich achtete nicht auf ihn und lief einfach weiter durchs Gebäude.
 

Ich irrte durch sämtliche Gänge und bald wusste ich nicht mehr wo links und rechts war also nahm ich die Mitte, die Treppe runter und dann rechts.
 

Stieß die Tür auf und landete na wo?
 

In der Pathologie.
 

„Oh Gott!“, flüsterte ich und sah gerade zu wie eine dunkelfarbige Frau einen alten Mann aufschnitt. Sie sah auf und direkt in meine geschockten Augen. „Deinen Blick nach bist du nicht dort wo du hin wolltest oder?“, fragte sie. „Eigentlich wollte ich nur weg!“, „Tut mir Leid hier ist nicht weg! Warte bist du nicht das Mädchen vom Strand?“. Etwas blass um die Nase nickte ich und starrte dabei auf den Toten Mann. „Das tut mir Leid!“, meinte sie traurig. „Ich bin übrigens Alexx und du?“, „Cornelia ...“, „Angst?“, „Nein, schockiert!“, „Wieso?“, „Ich weiß nicht, Sie schneiden einfach da einen Mann auf ...“, „Um zu erfahren warum er gestorben ist und dann für Gerechtigkeit sorgen!“, antwortete sie und lächelte sehr freundlich.
 

Ohne sie wirklich zu kennen mochte ich diese Frau. Sie hatte etwas Warmes an sich, etwas tröstliches.
 

„Woran ist er den gestorben?“, fragte ich mit neuem Mut und ging auf Alexx zu. „Soll ich es dir zeigen?“. Vorsichtig nickte ich. „Dort hinten liegen blaue Kittel, du dürftest zwar dreimal reinpassen, aber das macht nichts! Daneben liegt eine Kiste mit Handschuhen zieh dir welche an!“, „Okay“.
 

Kurze Zeit später stand ich neben ihr und sah aus wie ein Schlumpf. Ich hatte mir auch einen der Gummibänder geschnappt und mir die Haare zusammen gebunden. Alexx wog unter dessen eine Leber, glaubte ich zumindest. „Ist das eine Leber?“, „Ja und sie ist eindeutig vergrößert!“, „Ein Alkohliger also!“, folgerte ich. „Richtig!“, lächelte sie. „Mal Anfassen?“, „Weiß nicht ...“, „Komm schon für was hast du die Handschuhe an? Wie willst du etwas lernen wenn du es noch nie in der Hand hattest?“, „Ich hab nie gesagt das ich etwas lernen will!“, „Doch deine Augen haben die verraten!“.
 

Ich brummte sie grinsend an und tippte mit dem Finger ganz vorsichtig gegen die Leber. „Glitschig!“, kommentierte ich bevor ich sie ganz in die Hand nahm. Alexx lachte herzhaft: „Pass auf schonst kriegt sie noch Beine!“, „Uah ...“, „Du musst die Leber hier rein legen!“. Sie drückte die Haut und das ganze Fett des Mannes weg und zeigte auf den leeren Platz. „Ich glaub mir wird schlecht!“, flüsterte ich ganz leise. „Dahinten ist ein Waschbecken!“, sie deutete auf die andere Seite des Raumes. „Danke geht schon wieder!“, murmelte ich, nahm das glitschige Organ und stopfte es mit ekel in den Körper. Am liebsten wäre ich schreiend aus dem Raum gerannt oder hatte mich unter einem der Tische verkrochen, aber allein schon bei dem Gedanken kam ich mir dämlich vor.
 

„Jetzt kommen die Gedärme!“, erklärte sie und zeigte auf die Schlangenwulst unterhalb der Leber und des Magens. Mit ein paar geschickten Schnitten konnte man auch diese herausnehmen. Was ich tun durfte. Wie alles andere wurde auch das gewogen und dann wieder zurückgelegt. Ich kam mir vor wie ein Metzger. Die Lungen waren interessant, als Alexx deren Gewicht hatte machte sie einen Lungenflügel auf und zeigte mir dessen Inhalt. Sie erklärte mir das die Lunge dunkel gefärbt war, aber das lag nicht daran das er rauchte, sondern daran das auch Abgase die Lunge verfärben konnte. Die Aorta ist die größte Ader im ganzen Körper und diese hier war einfach gigantisch wenn man an die kleinen Venen in den Fingern dachte.
 

Mein Frühstück entleerte sich erst als Alexx den Kopf auf sägte und das Gehirn ein Stück raus rutschte und einiges an durchsichtige Flüssigkeit auch noch raus kam. Weiß wie eine Wand beobachtete ich wie sie die Kugel aus der linken Hirnhälfte holte. „Hat das Großhirn getroffen, ein Wunder das kein Matsch heraus gekommen ist!“, erzählte sie seelenruhig während mein Magen sich fast wieder umdrehte. Alexx redete auch mit der Leiche, aber das störte mich kaum, den kurze Zeit später laberte auch ich den Toten zu. Es klingt zwar ziemlich makaber aber dort unten zu sein war einfach genial.
 

Das klingeln ihres Handy unterbrach sie aber als Alexx mir von ihren Kindern erzählte. Sie zog die Handschuhe aus, warf sie in den Mülleimer und ging hin. „Ja?“. Es war kaum zu hören was die andere Person sagte, nur das von Alexx. „Gut ich bin gleich da! ... Ja wieso? ... Sie schaut sie gerade noch mal ein Stück der Lunge von Mr. Ellonas an!“, „WAS?“, war es jetzt laut und deutlich von niemand anderen als Horatio zu hören.
 

Nach einem weiteren „Aha“ und „Okay“, legte sie auf, zog sie ein frisches paar Handschuhe an. „Nun Mr. Ellonas wir machen sie jetzt mal wieder zu wir wollen ja nicht das sie noch krank werden!“, erklärte Alexx ruhig und machte sich dran den Körper zu nähen. Ich reichte ihr Nadel und Faden während sie mir erklärte wie man nähte. „So die paar Sachen bringen wir Cal hoch sie wird dann genau sagen können von welcher Kugel die Waffe stammt und danach fahren wir beide zu Horatio. Gibt einen neuen Fall! Ach übrigens er ist nicht begeistert gewesen!“, „Das hab ich gehört! Aber dein Kopf ist ja noch dran!“, „So schnell verliere ich den auch nicht.“
 

Während ich den Kittel und die Handschuhe zerknüllte und in den Abfalleimer warf deckte Alexx die Leiche mit einem Tuch ab. Sie nahm den Koffer und ich die Tüten mit der Kugel, den Metallsplittern und weiteren undefinierbaren Zeug. Gemeinsam brachten wir das zu Calleigh, die mich frech angrinste und meinte Horatio wäre wütend auf mich weil ich einfach so abgehauen bin. „Na und?“, war meine einzigste Antwort bevor wir ins Auto stiegen und zum Tatort fuhren.
 

Dort wurden wir auch schon von Horatio empfangen.
 

„Du lässt das Mädchen einen Toten auseinander nehmen während sie Psychisch noch nicht ganz stabil ist?“, brüllte er durch halb Miami. „Zufällig steht dieses Mädchen neben dir!! Warum so schön umschreiben sag doch gleich das ich einen Knall hab! Gefühlstrampel!“, fauchte ich bedrohlich. Wütend machte ich kehrt, den nach dem Alexx und ich ausgestiegen waren hatte ich mich neben sie gestellt. So schnell konnte er gar nicht mehr schauen da war ich schon im Verkehrschaos von Miami verschwunden, aber nicht ohne vorher beinahe überfahren zu werden. Da hatte ich doch glatt einmal an etwas Freude gehabt, mich mit jemand angefreundet da kam er und meinte mir noch Vorschriften zu machen.
 

Da unten im Keller war ich wenigstens beschäftigt und musste nicht an diesen blöden Armreif und die bescheuerte Legende denken, das war auch der Grund warum man meine Familie getötet hatte. Weil solche geldgeilen Idioten an eine dämliche Legende glauben! Hallo? Das ist eine Legende! Dafür müssen jeden Tag duzende Frauen sterben und meine Mutter und mich wollte er auch noch an diese Leute verkaufen. Ja er glaubte wir wären die Erwählten. So ein Quatsch! Soll noch einer sagen ich wäre durch geknallt, mein Vater übertraf sie alle.
 

Es war ein langer Weg doch irgendwann, ich weiß nicht wie, stand ich vor dem Strand. Dort verschluckte gerade der Horizont den mächtigen Feuerball. Der Himmel verfärbte sie gelb, teilweise orange, dann aber auch wieder rot. Langsam schritt ich auf das Meer zu, ein paar Meter davor zog ich meine Schuhe und schmiss sie in den kalten Sand. Als ich ins Wasser watete wurde es nicht wie erwartete kälter sonder wärmer! Natürlich der Golfstrom er fließt ja genau hier vorbei. Der sanfte Meerwind umspielte mich und meine Haare flogen umher. Es war schön hier zu stehen, an nichts zu denken.
 

Wie lang ich hier stand?
 

Ich weiß es nicht mehr.
 

Nein, ehrlich.
 

Ich merkte nicht wie sich jemand neben mich stellte. „Weißt du noch ich hab dir von meinen zwei Kindern erzählt Mark und Elizabeth. Ich bin mir sicher Liz würde sich über einen Besuch von dir freuen. Du könntest auch bei uns übernachten. Mit 18 ist sie nur 1/2 Jahre älter als du! Hast du Lust?“, fragte Alexx. „Meinst du das ernst?“, zaghaft sah ich sich an.
 

„Natürlich!“, lächelte sie.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-30T08:19:42+00:00 30.09.2010 10:19
Na toll was man alles so in der Pathologie erleben kann XD
Aber tolles kappi^^

LG Amalia
Von:  Jeackiie
2009-09-21T19:53:21+00:00 21.09.2009 21:53
Hey ich finde deine Geschichte echt intressant !
Die arme Conny tut mir echt leid. Was da mit ihren Eltern und ihre Bruder passiert ist , ist echt schrecklich, aber auch spannend . Ich will unbedingt mal den Grund wissen.
Also mach bitte bald weiter okay ?

Lg Jeackiie


Zurück