Why?
Zitternd stehe ich in dem kaltem Regen, welcher auf meine Schultern prasselt und mich unnachgiebig in die Knie zwingt. Noch nie war es mir so schwer gefallen aufrecht stehen zu bleiben, mich nicht unterkriegen zu lassen. Doch heute fällt es mir schwerer als jemals zuvor. Noch nie in mienem Leben ist mir ein Weg so Schmerzhaft vorgekommen, noch niemals hatte ich solche Mühe nicht einfach aufzugeben.
Unaufhörlich prasselt der Regen auf mich nieder, löst sich von meinem langen Strähnen und läuft mir über das Gesicht um schließlich mit den Regentropfen auf die Erde zu fallen und dort im Boden zu versinken.
Langsam und bedacht setze ich einen Fuß vor den anderen, gehe weiter, schritt für schritt. Ich habe es dir versprochen. Damals. Ich würde niemals aufgeben. Niemals zuvor ist es mir so schwer Gefallen mein Versprechen zu halten, noch nie habe ich einen solchen Schmerz gespürt. Nur so wenige Schritte trennen mich von dir, so wenige… doch ich kann dich nicht mehr erreichen. Du bist fort, für immer. Es ist viel zu früh geschehen, niemand hatte damit gerechnet. Du warst krank, sicher… doch warum musstest du sterben?!
Vor kälte und Schmerz zitternd gehe ich weiter, komme immer näher an dich heran. Ich wünsche mir gerade nichts sehnlicher, als dich zu sehen, dein Lachen zu hören und dich in meine Arme zu schließen, doch dieser Wunsch wird niemals in erfüllung gehen. Es versetzt mir einen Stich, als ich nur kaltes Holz anstarre, anstatt in dein Gesicht zu sehen. „Ich will dich doch nur noch einmal lächeln sehen.“ Leise, gegen den Wind geflüsterte Worte, die nur du hören kannst. Ich weiß es. Und dennoch schmerzt es mich zu wissen, dass du nicht mehr da bist.
Unaufhaltsam laufen die bitteren Tränen meine Wangen hinab und vermischen sich mit dem kaltem Regen, welcher mich nun entgültig in die Knie zwingt. Schluchzend kralle ich mich mit meinen blassen Fingern in die nasse Erde, halte dabei die Rose, welche für dich ist, fest umklammert und bekomme gar nicht mit, dass sich die Dornen in meine Haut bohren. „Warum ausgerechnet du?“ Meine Stimme klingt brüchig und Rau, ich habe einfach zu viel in den letzten Tagen geweint. „Es ist doch noch viel zu früh.. Du warst noch viel zu jung.. So jung!“ Ich will es immer noch nicht wahr haben, dass du von uns gegangen bist, kann es einfach nucht verkraften. Wir waren so gute Freunde, haben so viel zusammen Gelacht und so viel gemeinsam unternommen. Es kann einfach nicht wahr sein, dass das jetzt nicht mehr sein soll! „Nein! Bitte komm zurück! Lass mich nicht einfach so allein!“ All mein Schluchzen und Jammern hilft nichts, du verbirgst dich hinter dem kalten Holz und kannst mich nicht trösten. „Bitte..“ Meine Stimme bricht und ich beginne unnachgiebig zu schluchzen. Ich vermisse dich so sehr…
Ohne, dass ich es wirklich bemerke, rapple ich mich langsam wieder auf und gehe einige Schritte auf dich zu. Bleibe stehen und starre die rote Rose in meiner Hand an, an welcher nun mien Blut klebt. Ironisch lächelnd lege ich sie zu dir, sie ist mein letztes Geschenk an dich. Damals hattest du einmal zu mir gesagt, dass alles Leben vergänglich sei. Ich hatte nur gelacht und den Kopf geschüttelt. Doch du hattest recht. Du hattest immer recht. Und du wusstest es… du wusstest es ganz bestimmt. Noch immer mit Tränen in den Augen trete ich zurück und starre noch eine Zeit lang zu dir, auch wenn ich dich nicht sehen kann. Nach Stunden, wie es mir scheint, drehe ich mich irgendwann um und wende mich zum gehen, immer noch mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen. Ich sollte nicht an meiner Trauer zerbrechen, das hättest du nicht gewollt. „O-yasumi, beautyful Angel.“, verabschiede ich mich entgültig von dir, bin mir sicher, dass du meine Worte hören kannst.
R.I.P Jasmine You – 09.08.2009
Das hier ist als allererstes einmal ihm selbst gewidtmet, seiner Familie, seiner Band und seinen Freunden. Und natürlich auch seinen Fans, all jeden, die ihn einfach nur geliebt haben und ihn niemals vergessen werden.
Dieser Text schwirrt mir schon seit Tagen im Kopf herum, jetzt habe ich ihn endlich einmal aufgeschrieben. Aus wessen sicht er geschrieben ist, soll sich jeder selbst vorstellen, das bleibt jedem selbst überlassen.
