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Live is a picture

Ein Photoalbum - eine Lebensgeschichte
von

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Ein OS für den Wettbewerb "Eine kleine, feine Affäre"

Live is a picture
 

Shinichi betrachtete die Bilder seines Albums. Aus all den Jahren hatten sich hier die verrücktesten Photos und skurrilsten Aufnahmen angesammelt. In letzter Zeit waren es besonders viele Aufnahmen gewesen. In den strahlensten Farben leuchteten ihm Impressionen der Vergangenheit entgegen. Das mit der Vergangenheit war immer so ein Ding. War sie einmal vergangen, dann wurde man sie trotzdem nicht mehr los. All die Zeiten blieben an einem haften, genauso wie die kleinen Ausschnitte seines Lebens eingeheftet in das dicke, überquellende Buch.
 

Warum er beim Betrachten seines Poesiealbums immer allein war, verstand er nicht so genau. Seine Familie hasste das, ganz besonders seine Mutter und sie. Sie konnte nicht in der Vergangenheit leben, denn ihre Vergangenheit war schwarz wie die Nacht…
 

Sanft strichen seine Finger über die spärlich erleuchteten Seiten des Buches. Darin war seine Geschichte festgehalten – von Anfang an. Wenn man es genauer betrachtete, dann gab es ja mehr oder weniger zwei Anfänge. Zwei Mal jung, zwei Mal Grundschüler, zwei Mal gestraft mit denselben „Rechten und Pflichten“. Damals hatte er es gehasst, so leben zu müssen, heute lachte er darüber, kein Wunder, es war vorbei, vergangen, doch nicht vergessen.
 

Seine Mutter hatte dieses Album damals begonnen. Schon verrückt, sie, die ewig Junge, die, die immer in der Zukunft lebte hatte es damals begonnen, jetzt war es voll. Ein Bild von ihm als Säugling zierte die erste Seite. Eingepackt in einen dunkelblauen, samtenen Strampler wirkte er wie ein kleines, zuckersüßes Geschenk. ‚Ich war halt damals schon umwerfend’, grinste er in sich hinein und blätterte die nächste Seite auf.
 

Als kleines Kind hatte er die meiste Zeit mit Ran verbracht. Sie waren damals unzertrennlich gewesen, hatten jeden Tag miteinander zugebracht. Ein Sandkasten war besser als jedes Blind-Date. Wie lange er wohl im Sand gespielt haben musste, wie viele Stunden er damit verschwendet hatte. Es war eine glückliche Zeit gewesen, eine unbeschwerte Zeit. Wenn man die Welt durch die Augen eines Kindes sieht, sind plötzlich die „notwendigen, wichtigen“ Dinge der Erwachsenen klein und nichtig und all die neuen Dinge um einen herum so gewaltig groß.
 

Den Sandkasten hatte er bald durch die Bücherei seines Vaters getauscht. Im Alter eines Grundschülers hatte er schon damals die längsten Romane lesen können, denn schon früh hatte ihm Yusaku das Lesen und Schreiben beigebracht. Besonders geliebt hatte er Sherlock Holmes und daran hatte sich nichts geändert.

Shinichi schenkte seinen geliebten Krimibänden schnell einen Seitenblick, dann vergrub er seine Augen wieder in dem dicken Album.

Und wieder war Ran allgegenwärtig. Sie hatte ihn auf den spannendsten Abenteuern seiner Schulzeit begleitet. Mit einem Schmunzeln erinnerte er sich an das kleine und für die Beiden damals nervenaufreibende Rätsel, dass sein Vater ihm gestellt hatte. Schnitzeljagd war schon immer sein bevorzugtes Spiel gewesen…Vererbung. Der mysteriöse Zauberer geisterte vor Shinichis Augen. Er hatte Ran damals vor ihm beschützt, obwohl es eigentlich nur sein Teil des Spiels gewesen war. Ein paar Jahre später hatte er sie nicht mehr beschützen müssen…
 

Die nächsten Seiten brachten seine Mittelschulzeit mit sich. Fußball war sein Leben gewesen – und Sherlock natürlich. Damals hatte er sein detektivisches Talent entdeckt. Er hatte versucht seinem großen Vorbild nachzueifern und hatte sogar angefangen Geige spielen zu lernen. Ein schönes Instrument. Seine Mutter war so stolz auf ihren kleinen Shinichi gewesen. Ihn schüttelte es immer noch bei dem Gedanken von seiner Mutter „ihr kleiner Schatz“ genannt zu werden. Gott wie er das gehasst hatte…
 

Sein Vater hatte damals versucht, ihn für das Schreiben zu begeistern. Er hatte ihn viel lieber an die verschiedensten Tatorte begleitet. Der Versuch, ihn auch zum Autor zu machen und ihn von der Kriminalarbeit abzubringen war, zumindest in Yusakus Augen, vollkommen gescheitert. Wer hätte das lesen wollen?
 

Die schönsten Erinnerungen hatte er an die Urlaubsreisen nach Hawaii. Hier waren sie beide immer in ihrem Element gewesen, Vater und Sohn gemeinsam. Er hatte ihm das Schießen und das Auto fahren beigebracht. Das mit dem Fliegen war noch nicht ganz so rund gelaufen und trotzdem hatte sich der mittvierzig-jährige Autor immer wieder über jeden noch so kleinen Erfolg seines Shinichi gefreut wie ein Schneekönig.

Eine andere Urlaubsreise hatte damals den ersten, schicksalhaften Fall mit sich gebracht. New York. Damit hatten die goldenen Zeiten begonnen.
 

Und wieder: sie war da gewesen, hatte nicht von ihm gelassen. In diesen Tagen hatten sie sich sehr oft gestritten. Aus dem süßen, kleinen Mädchen aus Kindertagen hatte sich eine wehrhafte, etwas störrische, junge Frau gemausert - eindeutig zu seinem Schaden. Sie hatten sich wegen der winzigsten Kleinigkeit tierisch gezofft, hatten sich teilweise wochenlang in den Haaren. Sie konnte Sherlock nichts abgewinnen, sie verstand die „Detektivspielereien“ nicht, mit ihr hatte man sich über nichts außer Mode und Karate unterhalten können. Mit Mode hatte er sich nicht ausgekannt, Karate war ihm bei ihren Kampfkünsten eindeutig zu gefährlich gewesen…
 

Aus der Oberschulzeit waren nur wenige Photos übrig geblieben. Die Mehrheit der eingeklebten Bilder waren Zeitungsausschnitte, jedes Einzelne mit einem siegesschwangeren Grinsen nach einem gelösten Fall. Ein Verbrecher nach dem Anderen war hinter Gitter gewandert, bald hatte man ihn den „Retter der japanischen Polizei“ gerufen. Dann war der Tag im Tropical Land gekommen…
 

Plötzlich riss die Serie der gelösten Verbrechen durch den Meisterdetektiv Shinichi Kudo und aus den Schatten der schwarzen Organisation war ein geschrumpfter Grundschüler getreten. Professor Agasa hatte ihn damals photographiert, direkt nachdem er sich blutüberströmt und desorientiert hatte nach Hause retten können. Mit dem glorreichen Shinichi Kudo war auch Ran gegangen. Sie war zwar immer wieder auf einzelnen Bildern zu sehen, doch nie als langjährige Freundin, sondern als die große, umsorgende Schwester. Sie hatte sich ihm entzogen, nein, er hatte sich ihr entzogen.
 

Dann war sie in sein Leben getreten, nein, sie war wie ein Meteorit eingeschlagen. Er erinnerte sich heute noch an die verregnete Herbstnacht, an der er das erste Mal mit ihr sprechen hatte können. Mit ihr kamen neue Freunde, die Alten waren zu alt geworden. Heiji, die Kinder und Ai. Die folgenden Jahre hatte er an der Seite des erdbeerblonden Mädchens verbracht. Sie hatte ihn auf den spannendsten Abenteuern seiner Grundschulzeit – seiner erneuten Schulzeit - begleitet. Wenn er ein paar Seiten zurückblätterte, dann musste er sich eingestehen, dass die Abenteuer von damals nichts gewesen waren im Vergleich zu dem, was er mit ihr erlebt hatte.
 

Der Tod hatte ihn auch als geschrumpften Detektiv auf Schritt und Tritt begleitet. So, wie der Stern des berühmten Schülerdetektivs gefallen war, war der Stern eines unbekannten, versoffenen Ex-Polizisten gestiegen. Er war in all den Jahren sein Sprachrohr geworden – er hatte es nie erfahren…
 

Ihr gemeinsamer Kampf hatte ihm immer sehr viel bedeutet. Heute, die Schlacht geschlagen, der Krieg gewonnen, hatte der Wettstreit gegen die Organisation einen ganz anderen Stellenwert gewonnen. Damals war es Shiho und ihm nur ums Überleben und um das Verhaften einer weit reichenden Verbrecherorganisation gegangen. Jetzt war es gemeinsam verbrachte Zeit. Es war hart gewesen und sie hatten immer wieder Rückschläge erleben müssen, doch sie hatten gesiegt: gemeinsam.
 

Damals hatte sie begonnen, ein Loch in ihm zu füllen. Ran hatte es damals geschlagen, als sie sich immer fremder und schließlich entfremdet geworden waren. Ihm hatten die zusammen durchlebten Stunden gefehlt, Ai hatte ihm plötzlich das gegeben, wonach er sich solange gesehnt hatte. Je mehr sein Misstrauen gewichen war, desto stärker wurde ihre Bindung. Zuerst hatte er sie als Partnerin gewonnen, dann als gute Freundin, dann…
 

Die nächste Seite enthüllte die Akten des FBI. Irgendwann war der Tag gekommen, an dem seine Ermittlungen Früchte getragen hatten. Damals hatte ihnen Rena Mitsunashi all die nötigen Hinweise geliefert, die sein Puzzle komplettieren sollten. Ein Plan war herangewachsen und Freundschaften waren herangewachsen. Aus Kampfgefährten der Jahre als Conan waren liebe Menschen geworden. Umso schrecklicher war der Tag, an dem er vom Tod der Silver Bullet Shuichi Akai erfahren hatte müssen. Sie hatten ohne ihn weitergemacht und hatten ihn gerächt. Er erinnerte sich noch genau an die Zeugenaussage Vermouths, die im Nachhinein zu jenem Ereignis befragt worden war. „It only needs one silver bullet“, hatte sie gegrinst und ihm in die Augen gesehen. Er hatte sich damals an den Verhören beteiligen dürfen, wie in alten Zeiten…
 

Der Kampf gegen die Organisation war gewonnen worden, doch Ai und er selbst standen immer noch vor einem privaten Scharmützel. Wie viele Stunden sie damals in ihrem Laboratorium zugebracht haben musste, um ihm seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: Wieder groß werden. Welche Ironie, ein paar Monate darauf hatte er sich nichts anderes gewünscht, als wieder der kleine Conan zu sein.

Mit Hilfe der sichergestellten Beweise bezüglich APTX 4869 hatte sie ein leichtes Spiel gehabt. Immer größere Siege hatte sie in ihrem Kampf gegen das Gift errungen, bis eines Tages der Moment gekommen war, auf den er sich drei Jahre jeden Morgen gefreut hatte. Es war ein eiskalter Winterabend gewesen:
 

Conan hatte sich wie jeden Abend seit dem Sieg über die Verbrecherbande zu Bett gelegt, um frühzeitig zu schlafen. Er verstand es selbst nicht, was ihn dazu trieb, doch er war in letzter Zeit so antriebslos. Man sagte, wenn man ein großes Ziel, ein Ziel fürs Leben erreicht hatte, dann kam es vor, dass man danach schrecklich unglücklich wurde. Er war nur matt. Ran kümmerte sich schrecklich um ihn und ihm ging das schrecklich auf die Nerven. Er wollte ihr keine Sorgen machen und gleichzeitig ging ihm ihr ständiges Bemuttern auf den Geist. Er zählte die Tage bis zu seiner Erlösung…
 

Plötzlich läutete sein Handy. Das kleine, rote Telefon zeigte als Anrufer Ai an. Das veränderte die Situation gewaltig. Wie ausgewechselt sprang er aus seinem Bett auf und nahm den Anruf an.
 

„Hi Shiho, was gibt’s?“, grüßte er sie so fröhlich wie schon lange nicht mehr. Er hatte sich vor einem Jahr, nachdem er von ihrer Mutter erfahren hatte, ihren richtigen Namen angewöhnt. Zuerst war sie irritiert gewesen, doch heute freute sie sich darüber.
 

„Immer mit der Ruhe, tantei-san. Ich habe gute Nachrichten“, murmelte die Rotblonde gleichgültig. Wenn er nicht jedes Mal gleich so ausflippen würde…
 

„Ja, also!? Raus mit der Sprache!“ Er konnte es schon gar nicht mehr erwarten, angespannt drehte er Kreise in seinem kleinen Zimmer.
 

„Ein neuer Prototyp des Anti-…“ Weiter kam sie nicht, denn er schnitt ihr den Satz mit einem lauten, hastigen „Komme“ ab und legte auf, um sich sofort auf den Weg zu machen.
 

Ihre Stimme klang so gleichgültig wie immer, doch in ihr sah es anders aus. Die Liebe zu ihm und die rationale Vernunft trugen einen Kleinkrieg in ihr aus, der ihr Herz zu zerreißen drohte. Das war ihre letzte Chance, es ihm zu sagen…
 

Wie ein Irrer kam er durch die Haustür des Professors herein gestürmt. Er konnte es schon gar nicht mehr abwarten. Sie hatte es sicherlich rausbekommen, hatte sicherlich endlich die Antidotformel entdeckt. Dieses Mal war das Gegengift sicher für immer.

Mit einem gewaltigen Grinsen stolperte er ihr vor die Füße. Sie saß im Wohnzimmer des geräumigen Hauses, hatte es sich auf der gemütlichen Couch bequem gemacht und hatte auf ihn gewartet. Das einzige Anzeichen ihres Konflikts waren die tiefen Augenringe…
 

Kaum war er wieder zu Atmen gekommen, überfiel er sie direkt. „Also, her damit, ich will nicht noch länger warten“, keuchte er und blickte ihr direkt in die Augen. Kurz zuckte sie und wandte den Blick ab, dann setzte sie wieder ihre gewohnte Maske auf. „Hallo Kudo-kun. Schön dich zu sehen. Es freut mich, dass es dir gut geht, ich kann auch nicht klagen“, zischte sie und bedachte ihn mit einem sarkastischen Lächeln.
 

„Ach komm, lass die Witze. Wie wissen doch Beide, dass wir dazu zu alt sind“, grinste er und rieb sich den Nacken. „Aber ok. Hallo Shiho, freu mich dich zu sehen. Jetzt her mit dem Gegengift.“
 

Für einen Augenblick zögerte sie, dann griff sie in die Tasche ihres weißen Laborkittels. Ihre zierliche hand förderte zwei weiße Pillen zu Tage. Für jeden von ihnen ein Neuanfang…

„Shinichi“, flüsterte sie. Die Sekunde der Schwäche verflog, doch er merkte auf und sah sie an. „Hör mir bitte zu. Du weißt, was diese Tabletten für uns Beide bedeuten, oder? Du wirst nicht einfach so in dein altes Leben zurückkehren können. Es gibt noch einige Dinge, die du bereinigen müssen wirst…und du wirst einige Menschen zurücklassen.“ Unmerklich senkte sich ihr Blick. „Du wirst es ihr erzählen müssen, die ganze Wahrheit. Keine Lügen mehr, ja?“ Sie konnte nicht stark sein, nicht hierfür. Ihre Stimme zitterte und versagte für einen Moment. Warum sorgte sie sich so um Ran und ihn?
 

„Wechselklamotten liegen in der Toilette. Ich hoffe, dass dieses Gegengift permanent wirkt“, flüsterte sie und starrte in den Boden, ihr Blick leer und verloren. Er wandte sich nachdenklich zum Gehen, hatte das Sofa schon umrundet, als sie ihn am Arm packte. „Viel Glück, Tantei-san“, schluchzte sie und ließ ihn gehen…
 

Damals hatte sie ihn wahrscheinlich warnen wollen, hatte geahnt, was passieren würde. Ran hatte es nicht ertragen, hatte es nicht verstanden, warum er sie jahrelang belogen hatte. Es kam zum Streit, so unweigerlich und unausweichlich, es hatte gedroht ihn zu vernichten.
 

Sie hatte einfach nur so dagestanden, hatte sich nicht gerührt. Ihr Blick war leer, kein Licht, keine Freude über seine Rückkehr. Sie hatte ihn einfach nur so angestarrt. Es hatte ihn schockiert. Jetzt hatte sie so lange auf ihn gewartet und doch sah sie ihm angstvoll entgegen. Warum?

„Wo ist Conan?“, war das Erste, was sie fragte. Da fiel der Groschen. „Du weißt es, nicht wahr? Es hat nie einen Conan gegeben Ran!“ Er ging direkt in die Offensive, Angriff ist die beste Verteidigung, nicht wahr? Der Angriff zum Entwaffnen war geglückt. Er hatte sie kalt erwischt. Sie starrte ihn an, einen Moment lang verzweifelt, dann mit Tränen in den Augen. Sie hatte ihren kleinen Conan an den Oberschüler verloren…

„Verschwinde“, zischte sie und ballte die Faust. Ein Kontermanöver.

„W-was?“ Dies brachte ihn aus der Fassung, was jetzt? „Ran was meinst du mit Verschwinde?“

„Genau das, was es bedeutet. Geh, verzieh dich! Ich will dich hier nicht mehr sehen. Wie kannst du es eigentlich wagen, mir unter die Augen zu treten?! Jahrelang belügst du mich, brichst mir Tag für Tag das Herz und jetzt meinst du einfach hier reinspazieren, meine Welt umzukrempeln und dein freches Grinsen aufsetzen zu können?! Was gibt dir das Recht dazu?“ Rasend holte sie aus und zertrümmerte mit einem gewaltigen Schlag den Schrank neben sich. Vor Wut schnaubend brüllte sie ihm die bösesten Verwünschungen entgegen. So hatte er sich das Wiedersehen nicht vorgestellt…
 

Die Rigorosität, mit der sie ihn damals gestraft hatte, hatte sie in den einsamen Stunden des Wartens gelernt, hatte sie von ihm gelernt, durch ihn gelernt. Sie hatte sie in den Jahren der Einsamkeit verändert. Wie ein harter Schlag hatte ihn ihre Ablehnung getroffen. Er hatte es nicht verkraftet, wäre beinahe daran zerbrochen, wenn sie ihm nicht geholfen hätte. Shiho war für ihn da gewesen. Monate später hatte sie ihm erzählt, dass sie eigentlich nach Amerika hatte gehen wollen, doch sie konnte ihn einfach nicht alleine lassen in seinem Schmerz. Er hatte erfahren, was es bedeutete plötzlich allein zu sein…hatte ihren Schmerz gespürt. Sie hatte sich verantwortlich gefühlt. Sie hatte ihn ge…
 

Eine sanfte Berührung weckte ihn aus seinen Träumen. Rotblonde Haare kitzelten seinen Nacken. Sie hatte ihre Arme um ihn geschlungen und schaute ihm beim Schlafen zu. Kaum war er wach, sah sie ihm in die Augen und grinste genüsslich. Eine freche Augenbraue zuckte nach oben, um von ihrer Meinung bezüglich seiner Schlafplatzwahl zu zeugen. Er war auf dem Photoalbum eingeschlafen.

„Na, endlich wieder wach geworden, Herr Meisterdetektiv? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich nicht mit so was rumschlagen sollst?“, fragte sie und schlug das Photobuch vor seiner Nase zu.

„Wo lebst du eigentlich? Hier oder…damals…?“ Ein schwarzer Schleier legte sich auf ihr Gesicht. „Wach auf und geh Geld verdienen“, schnauzte sie und rückte ihre tief ausgeschnittene Bluse zurecht. „Du sollst dich nicht immer mit der Vergangenheit belasten, nicht mit den alten Schmerzen. Unsere Zeit ist jetzt. Ich pass schon auf dich auf, du kleiner Grundschüler. Ich liebe dich, Conan-kun“, grinste sie gehässig.
 

„Hör auf, mich Conan zu nennen und ich liebe dich auch Shiho…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Irene-Adler
2010-03-28T15:52:49+00:00 28.03.2010 17:52
Mir ist ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen.
Ich hab mir nämlich auch shconmal über den Psychologischen bzw. Entfremdungshintergrund gedanken gemacht. Mal sehen wie Gosho das rüberbringt ^-^~
Deine FF ist wirklich sehr schön, aber auch traurig.
Ich freu michs hcon auf die nächste, aber als erstes muss ich jetzt Koffa packen ^^
Von:  Ryoko-chan
2010-03-14T15:40:36+00:00 14.03.2010 16:40
So, jetzt bin ich bei dir angekommen!! ^^

Idee/Hintergrund/Umsetzung:

Meine Ideen hast du umgesetzt, soweit so gut. Die Sache mit dem Foto Album war an sich keine schlechte Idee... aber dadurch, dass Shinichi sich nur erinnert... wirkt die Geschichte einfach nur wie eine Zusammenfassung. Das ist nicht schlimm, passt nur nicht so gut zum Wb, in dem die Hauptrolle die Affaire spielte.
Trotzdem gefällt mir die Idee, so ist das nicht. ^^ Du machst es mir dadurch nur sehr schwer... ^^'

Stil/Aufbau?

Über den Stil brauch ich bei dir ja nichts mehr zu sagen, ich denke... du weißt, was ich davon halte. +grins+
Der Aufbau war auch super, hat zur Geschichte gepasst und ließ sich dann damit gut lesen. Die Sprünge in der Vergangenheit haben mir am Besten gefallen.

Positives:

Deine Umsetzung. ;D Ja, auch wenn sie nicht so gut zum WB passt. Gefällt sie mir.
Ansonsten hat mir Ais Sarkasmus und Rans agressive Art ziemlich gut gefallen. +grins+

Fehler?

Siehe Positives. +lach+ Ja, schade eigentlich... vielleicht lag es auch an mir, vielleicht hätte ich die Kritierien besser erläutern sollen... ? o.o
Bis auf wenige Flüchtigkeitsfehler ist mir nichts aufgefallen.

Danke nochmal, dass du an dem WB teilgenommen hast!!!! ^^ Du warst ja, meine ich, auch einer der Ersten, die eingesendet haben. Fand ich toll.

Ryoko-chan

Von:  Sha_Na
2009-11-20T16:00:18+00:00 20.11.2009 17:00
ein wirklich super os :D
es ist so klasse, wie du seine lebensgeschichte erzählst!
und der schluss ist einfach nur süß^^
ich mag ai/shiho total gern. Sie und Shinichi passen so toll zusammen ;)
gott sei dank keine "heulende ran szene", von denen hab ich genug xD
mach weiter so!

lg Sha_Na

Von:  IchBinLiebe
2009-08-22T17:07:56+00:00 22.08.2009 19:07
Herzallerliebst! Wirklich!
Immer breiter werdendes Lächeln und in den Augenwinkeln schimmern Tränen der Rührung. Einfach nur schön in Szene gesetzt das Ganze.
Was mich betrifft mir egal ob Shinichi und mit Ran oder Shiho zusammen kommt. Ich habe in dem Bezug kein "das ist schöner" paaring. Allerdings hielt ich es genauso wie Shinchi/Kaito oder Shinichi/Heiji für unrealistisch. Ich würde schon echt dumm kucken, wenn Gosho uns davon etwas presentieren würde XD
Aber nun muss ich zu geben: Ja, es wäre doch möglich! Mit der Entfremdung, da ist schon was dran. Genauso, wie mit dem sich in einer schweren zeit näher kommen. Vielleicht ist es wirklich so, zeitgemäßer.
Ich kann verstehen wie Ran sich gefühlt haben muss. Auch ihre Wut darüber, wobei ich denke das sie es nach dem ersten Schock dann sicherlich doch akzepieren würde. So würde ich Ran einschätzen und würde es an ihr schätzen. Genau wie Ai sich nie so dazwischen drängen würde. Die beiden beeinflussen Shinichi in diesem Sinne ja nicht direkt. Vondaher ist es so wie es nun in deiner Variante ist vollkommen in Ordung.
Vom Schreibstil her gefiel es mir auch gut. Nur die einzelnen japanischen Wörter, dass lese ich nicht gerne (Tantai-Kun und solche Sachen). Zudem fiel mir auf hast du geschrieben, dass sie sich an einem verregneten Herbsttag zum ersten mal getroffen haben (Conan und Ai), aber da hat es doch gar nicht geregnet und Conan und Ai trugen kurze Oberbekleidung, so war es wohl eher Sommer?

Ansonsten viel GLück!
Zwar war es in dem Sinne keine Affäre, aber deine Idee und Umsetzung sind trozdem gelungen. Demnach egal ob du gewinnst oder nicht. Gut ist und bleibt Gut. Selbst, wenn du im schlimmsten Fall am Thema vorbei wärest.
Von:  Kati
2009-08-14T19:24:27+00:00 14.08.2009 21:24
Ich liebe diese FF <3 ^^
genau so würde ich mir das Ende wünschen^^
ich versteh sowieso nicht warum Ran solange auf ihn wartet...
Ich mein ok, sie liebt ihn... Aber ob es das wirklich wert ist... er belügt sie ständig und erwartet dann auch noch von ihr das sie ihm einfach so verzeiht...

ich schweife vom thema ab xD
einfach klasse die FF =)

weiter so!
lG
Von:  Wooyoungie
2009-08-14T14:17:10+00:00 14.08.2009 16:17
Ich war richtig geschockt, als Ran meinte, dass sie Shin nie wieder sehen will °___°
Hab ehrlich gedacht, da kommt jetzt so ne "herzzerreißende" Kitsch-Ranichi-Szene, aber du hast mich nicht enttäuscht - Juhu XD~

Am besten fand ich irgendwie das Ende.. Total niedlich, auch wenn ichs etwas.. blöd find', dass er der alten Zeit scheinbar noch so nachtrauert.. o_o~
Er wird doch Ran nicht noch lieben..? ûu~
*drop*

Anyway - Schöne One-Shot, hat mir gut gefallen, auch wenn sie irgendwie schon fast zu kurz war für so viel Handlung °_°"~ (Außerdem war keine Affäre drin und soweit ich das seh', war sie auch von der Wörteranzahl zu kurz °_°" Na ja, trotzdem viel Glück :D)


LG, Mina <3


PS: Erste, juhu /D~ *freu*


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