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The Heat of Summer and Love

AaMl made by SummerShona :D
von

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09. You are my Hero

Gomen, das hat viel zu lange gedauert, das neue Kapitel hochzuladen Xx° Es ist schon seit gefühlten 100 Jahren fertig.

Naja, viel Spaß!
 


 

Misty sah wirklich wunderschön aus...

Es war nicht das erste Mal, dass ich das an diesem Abend dachte, aber jetzt gerade, als sie wegging, um sich frisch zu machen, schoss mir dieser Gedanken abermals durch den Kopf.

Irgendwie war ich heute sowieso extrem auf sie fixiert...und hatte sie vorhin nicht sogar zaghaft mit mir geflirtet?!

War vielleicht auch nur Einbildung gewesen...aber ihr Tanz zu diesem Lied vorhin war einfach nur unglaublich heiß gewesen!

Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, dass sie so tanzen konnte! Diese Frau steckte immer wieder voller Überraschungen...

Auch wenn mir Zacs und Garys Verhalten gar nicht gefiel. Letzterer ging heute ja sogar noch, aber der andere...?! Zahlte der einfach für meine Misty...

Verdammt, jetzt hatte ich schon wieder meine Misty gedacht! Das war vorhin am Strand schon peinlich genug gewesen, als ich das fast ausgesprochen hätte...

Zum Glück hatte sie nichts gemerkt...

Ich war froh, dass sie sich jetzt bereit erklärt hatte, mit mir alleine was zu trinken...ich wollte mich endlich wieder mit ihr allein unterhalten. Nicht, dass ich Maike, Drew und die anderen nicht mochte, aber manchmal war es eben ganz schön, mit ihr unter sich zu sein...

Geduldig wartete ich darauf, dass sie zurückkommen würde...doch irgendwie brauchte sie ewig.

Hmh. Naja, Frauen eben. Grinsend verdrehte ich die Augen.

Wer hätte früher schon gedacht, dass Misty einmal so werden würde..?

Ich ganz bestimmt nicht.

Vielleicht sollte ich mal nachsehen, wo sie blieb...aber das wirkte irgendwie Kletten-mäßig, oder?

Wer verfolgte schon eine Freundin aufs Klo?

Zehn Minuten konnte ich ja noch warten. Naja, oder fünf...gut, ne, ich musste jetzt wissen, was war, sie war schon viel zu lange weg.

Gut, vielleicht war ich ein klein bisschen ungeduldig, aber damit konnte man leben.

Ich machte mich also auf den Weg Richtung Toiletten, wobei ich mich an massenhaft Leuten vorbei schieben musste.

Unter anderem sah ich Lucia, die gerade ziemlich heiß mit einem mir unbekannten Typen tanzte.

Naja, wenn sie meinte...sah ehrlich gesagt n bisschen schmierig aus, aber gut, ich hatte ja doch nich so viel Ahnung davon, auf was für Kerle Frauen so standen.

Ich kam gerade in den etwas leereren Bereich in der Nähe des Eingangs, als ich Misty sah – doch sie war nicht allein.

Ein muskulöser Typ mit ziemlich blondem Haar drückte sie gegen die Wand und schien ziemlich eindeutige Absichten zu haben!

Zac!

Im ersten Moment war ich wie erstarrt. Was ging da vor sich? Wieso tat Misty das?

Stand sie etwa doch auf diesen Typen?

Unfassbar, wie viele Fragen gleichzeitig mir durch den Kopf schossen, doch als ich ihre Stimme, verzweifelt und kreischend, vernahm, wurde mir alles klar.

„Ich...bin in jemand anderen verliebt! Ich will das nicht!!“

Ich wusste nicht, ob es nur Einbildung war, aber ich glaubte, eine Träne auf ihren Wangen zu sehen.

Das alles reichte aus, um mich von 0 auf 180 zu bringen.

Was bildete sich dieser Scheißkerl eigentlich ein?!?

„LASS SIE IN RUHE!!!“, brüllte ich aufgebracht und stürzte auf ihn zu.

Meine Gedanken rasten und ich hatte nur noch ein Ziel: Ihn von Misty weg zu reißen!

Wie konnte er es wagen, sie gegen ihren Willen anzufassen?!

Ich schlug ihm mit voller Wucht gegen den Hinterkopf, um sicherzugehen, dass er seinen Griff lockern würde.

„Was fällt dir eigentlich ein, du Schwein?!“, wäre ich gerade nicht stocksauer, hätte ich vielleicht sogar darüber gelacht, dass ich eben versehentlich gereimt hatte.

Aber stattdessen schlug ich noch ein paar Mal zu, um ihn hundertprozentig auszuschalten – und um mich abzureagieren.

Ich hörte, wie Misty hinter mir leise wimmerte.

Furchtbare Gefühle krochen in mir hoch, als ich mich zu ihr umdrehte und mich vor ihr hinhockte, um ihr ins Gesicht schauen zu können, dass sie mit ihren Händen zu verbergen versuchte.

„Hey...Misty...“, murmelte ich leise, doch sie antwortete nicht, sondern zwang sich krampfhaft, tief durchzuatmen. Die Arme...

Ich legte tröstend einen Arm um ihre Schultern.

„Es ist alles in Ordnung...“, flüsterte ich ihr ins Ohr.

Keine Ahnung, was dann passierte, doch plötzlich warf sie sich in meine Arme und weinte.

„Er...war aufeinmal da...“, ihre Stimme zitterte stark und ich verstand sie kaum, doch das war relativ egal. Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich.

Mein Herz klopfte viel zu schnell und mir wurde total warm.

Ich wollte nicht, dass sie weinte...ich wollte sie trösten, damit sie wieder lächelte...

Doch was sagte man zu einem Mädchen, dass gerade fast „vergewaltigt“ worden war?

„Psst, alles ist gut...“, oh Gott, das half ihr jetzt bestimmt unglaublich gut. Verdammt, mir fiel einfach nichts passendes ein!

Wir blieben eine Weile sitzen, bis Misty sich einigermaßen beruhigen konnte.

Neben uns begann Zac sich langsam wieder zu regen, was mir außerordentlich missfiel.

Allerdings beschloss ich, dass ich mich nicht noch mal auf sein Niveau hinab begeben wollte, also ignorierte ich sein schmerzverzerrtes Gesicht und sein Stöhnen und strich stattdessen weiterhin sanft über den Rücken des Mädchens in meinen Armen.

Nach ein paar weiteren Minuten, richtete sie sich etwas auf und sah mich an.

Ihre Augen waren gerötet und ihre Wimperntusche verlaufen, aber irgendwie war sie trotzdem total süß...noch immer raste mein Herzschlag, vor allem jetzt, wo ich in ihre Augen sehen konnte.

„Danke, Ash...“, sagte sie mit schwacher Stimme.

„Wofür denn?“

Sie lächelte leicht. „Dafür, dass du mich gerade vor Zac gerettet hast?“

Ich strich sanft über ihre Haare. „Dafür musst du dich nicht bedanken, das war doch wohl Ehrensache. Ich konnte nicht tatenlos mit ansehen, wie du von einem Typen angegrabscht wirst, obwohl du das nicht wolltest“

Plötzlich kam mir wieder in den Sinn, was sie geschrien hatte.

„Ich...bin in jemand anderen verliebt! Ich will das nicht!!“

Ich wollte sie fragen, in wen sie denn verliebt war und etwas überrascht stellte ich fest, dass ich eifersüchtig wurde, wenn ich mir vorstellte, dass ihre Antwort nicht „Ash“ lauten könnte.

War das nicht total albern?

Wieso sollte sie in mich verliebt sein? Wir waren Freunde. Beste Freunde. Schon immer.

Naja...ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass sie mir nicht mehr am Herzen lag als Lucia oder Maike, aber...was fühlte ich genau für sie?

„Lass uns gehen, bitte!“, flehend sah sie mich an. „Ich will nicht hierbleiben...“

„Oh...dir ist die Lust auf Party für heute wohl vergangen, oder?“

Sie nickte langsam. „Tut mir Leid...wir wollten ja eigentlich noch was zusammen trinken...“

Ich richtete mich auf und half ihr, aufzustehen.

„Ach Unsinn. Wir machen uns dann eben am Hotel noch einen schönen Abend. Ich schreib Gary dann gleich eine SMS, damit die Anderen sich keine Sorgen machen. Okay?“

Misty lächelte mich an. „Du bist heute mein Held, Ash“

Ich errötete, was sie bei der Dunkelheit glücklicherweise nicht sah.

„Ach Unsinn...“, wiederholte ich leise.

Zaghaft nahm ich ihre Hand und ging mit ihr nach Draußen, Richtung Hotel.

Und wehe, irgendwer würde diesmal unsere Zweisamkeit stören...!
 

„Also, wenn du doch wieder in die Disko gehen willst...dann mach das ruhig. Ich will dir nicht deinen Abend vermiesen und ich komme auch alleine klar“

Es war das gefühlte tausendste Mal, dass Misty das sagte und langsam reichte es mir.

„Misty. Ich sage es zum letzten Mal: Du versaust mir den Abend nicht! Die Disko läuft mir nicht weg und selbst wenn, gäbe es zuhause auch welche. Mach dir also keine Sorge, ich finde es auch mal ganz angenehm, mit dir alleine hier zu sitzen und einfach zu entspannen...“

Ich lehnte mich in dem großen Sessel auf Garys und meinem Zimmer zurück und schloss die Augen.

Misty wollte den restlichen Abend nicht wirklich allein verbringen, das merkte man ihr an, aber da sie irgendwas davon gemurmelt hatte, dass in ihrem Zimmer eine viel zu große Unordnung herrschte, hatte ich sie mit auf unseres genommen.

Sie saß jetzt auf unserem Bett und fummelte an ihrer Handtasche herum.

„Weißt du...“, begann sie, sprach jedoch vorerst nicht weiter.

Ich wartete, weil ich sie nicht drängen wollte. Sie würde mir schon erzählen, wenn sie bereit dazu war.

„Ich hatte wirklich Angst, er würde mich küssen...“, fuhr sie fort. „Ich weiß nicht wieso. Ich meine...es ist nicht so, als hätte ich noch nie einen Mann geküsst, aber...irgendwie...“, sie suchte nach passenden Worten, die ihre Gefühlslage beschrieben, fand sie aber nicht.

„Du bist eben in einen anderen verliebt...“, half ich ihr murmelnd.

Sie wurde rot. „W-Was? Woher...?“

„Ich habe gehört, wie du das zu ihm gesagt hast. Beziehungsweise, wie du geschrien hast“

Sie senkte den Kopf. „Das...habe ich...das kam auf einmal so raus...ich weiß nicht...ich...“, sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Aha, Gefühlschaos also.

Das kam mir doch sehr bekannt vor...

Jetzt stellte sich nur die Frage...wer stand ihr zur Auswahl?

Gary? Oder sogar ich? Vielleicht ja auch jemand vollkommen anderes...jedenfalls war ich froh, dass zumindest Zac nicht mehr im Rennen war.

Ich erhob mich und setzte mich neben sie aufs Bett.

„Mach dir nichts draus, Misty. Zac war total dicht und findet dich eben ziemlich anziehend...“

Oh Gott, jetzt nahm ich ihn auch noch in Schutz! Was war denn jetzt kaputt?

Sie seufzte tief. „Das ist doch kein Grund, Ash...außerdem verhält er sich schon die ganze Zeit, als wäre ich so gut wie seins. Dabei...interessiere ich mich doch gar nicht so richtig für ihn“

Schweigend betrachtete ich sie eine Weile.

Irgendwie musste sie jetzt abgelenkt werden. Nur wie?

Es war schwierig, sich da etwas auszudenken, wo wir nur zu zweit waren...

Seufzend nahm ich mein Handy aus der Hosentasche. Ich hatte nur die eine Wahl – auch wenn sie mir nicht gefiel. Viel lieber wäre ich weiter mit ihr allein geblieben.

Aber was nützte das schon, wenn sie schlecht drauf war?

Schnell tippte ich eine SMS an Maike, dass sie alle herkommen sollte. Ohne Zac.

„Wem schreibst du?“, fragte Misty neugierig.

„Niemandem...bloß einer Freundin“, sie musste ja nicht wissen, dass ich sie ablenken wollte.

Sonst würde sie wohlmöglich wieder damit anfangen, dass sie mich von meinem schönen Diskoabend abhielt...

„Einer Freundin..?“, misstrauisch beäugte sie mich. „Wem? Sag schon!“

Oha.

„Ähm...kennst du nicht. Aber sie ist auch nicht so wichtig, sie...also eigentlich kennen wir uns nur flüchtig, aber manchmal stellt sie mir Fragen über das Training von Pokémon. Sie ist noch eine Anfängerin weißt du. Gerade erst 14 geworden, sie fängt eben etwas später an als die meisten anderen!“

Wieso genau erzählte ich ihr nicht einfach die Wahrheit?

Im Inneren wusste ich wieso: Ich wollte nicht, dass Misty dachte, dass ich etwas mit einer Anderen hätte.

„Oh. Das ist nett von dir!“, sie lächelte freundlich.

„Weißt du, aber zurück zu Zac...“, wechselte ich hastig das Thema. „Verübelst du es ihm, dass er dich hübsch findet?“

„Wie meinst du das?“

Ich errötete leicht und sah zu Boden. „Naja...es wundert mich nicht, dass er dich toll findet, vor allem heute Abend...dein Kleid...und überhaupt. Ach, du hast eben alles, was ein Mann sich wünscht!“

Boah nein! Was redete ich denn da schon wieder?!

Nicht, dass es nicht stimmen würde, aber das klang so...keine Ahnung.

Aber es war mir peinlich.

Misty war jetzt selber rot angelaufen. „Das...das stimmt doch gar nicht! Lucia ist viel hübscher als ich und hat die perfekte Figur! Sie weiß immer, was sie gerade sagen muss und angelt sich einen Jungen nach dem anderen..!“

Das konnte sie ja wohl nicht ernst meinen, oder?

Wie kam sie darauf, sich mit Lucia zu vergleichen?? Die beiden waren doch von Grund auf verschieden!

„Jetzt übertreib doch nicht, es kommt immer darauf an, worauf der Junge steht. Du bist genauso hübsch wie sie und was gibt es an deiner Figur bitte auszusetzen? Genau, gar nichts. Du bist schlank und sportlich“

Wieso führt ich dieses bescheuert Gespräch überhaupt mit ihr?

Peinlich...

Misty wollte gerade eine passende Antwort geben, als Gary ins Zimmer stürzte, gefolgt von den Anderen drein.

„Zeit für Flaschendreheeeen!“, gut gelaunt schwenkte er eine Flasche über seinem Kopf.

Ausnahmsweise war ich froh, dass er uns unterbrach.

Scheinbar hatte Maike die SMS gekriegt...
 

„Also, da ihr mein wunderschönes Date mit Jerry gestört habt, bin ich die erste, die eine Aufgabe stellen darf!“, Lucia freute sich sichtlich darauf, sich eine Aufgabe auszudenken, was mir irgendwie Sorgen machte...da würde noch was auf uns zukommen.

„Du hast was mit einem angefangen, der Jerry heißt? Wie Tom und Jerry?!“, kicherte Maike los.

Wütend funkelte die Schwarzhaarige sie an.

„Na und? Das ist nicht dein Problem. Und außerdem, dein Freund hat einen Frauennamen, also tu bloß nicht so!“

„Hey, nicht persönlich werden hier! Außerdem ist Drew kein Frauenname...“, verteidigte Drew sich. „Stimmt. Der ist unisex!“, lachte Gary.

Meine Güte, die hatten doch alle ne Schraube locker...

„Könnt ihr jetzt mal aufhören so einen Quatsch zu reden?“, fragte Misty irritiert. „Sowohl Drew, als auch Jerry sind Namen, an denen nichts auszusetzen ist“

Lucia funkelte sie grinsend an. Uh-oh!

„Und Zac ist auch ein sehr schöner Name, oder?? Ihr scheint euch echt gut zu verstehen!“

Verdammt! Alamiert sah ich Misty an, doch die ignorierte Lucias Ausspruch offensichtlich und atmete nur tief durch, um sich nicht aufzuregen.

„Können wir dann jetzt anfangen?“, fragte ich.

„Na klar, Ashy!“, Lucias zuckersüßes Stimmchen machte mir irgendwie Angst...was hatte sie bloß vor?

„Also, da das die erste Runde ist, habe ich mir gedacht, dass wir was einfaches machen. So zum Einstieg, als Aufwärmübung! Deshalb...muss derjenige, auf den die Flasche zeigt, mich auf die Wange küssen!“, sie strahlte in die Runde.

Na wow, das war ja mal eine total kreative Aufgabe.

„Seit wann darf der Aufgabensteller sich selbst in die Aufgabe einbeziehen?“, fragte Gary mit hochgezogenene Augenbrauen.

„Ach komm schon, sei kein Spielverderber!“

„Mir soll's egal sein...“

Lucia kicherte und drehte kräftig an der Flasche. Na hoffentlich zeigte die nicht auf mich, ich hatte wirklich keine Lust, sie zu küssen. Auch wenn es nur die Wange war...

Glücklicherweise zeigte der Flaschenhals aber in Richtung Drew.

Oho, das würde Maike vermutlich gar nicht gefallen...

Fragend sah er seine Freundin an, die aber nur mit den Schultern zuckte. „Das sind die Spielregeln!“

Die Sache war ziemlich schnell erledigt, vor allem weil Lucia irgendwie so aussah, als hätte sie sich jemand anderen erhofft...

„Gut, auf den die Flasche jetzt zeig, der muss...einer anderen Person einen Heiratsantrag machen! Natürlich gilt der nicht, aber naja...“, er grinste fröhlich.

Irgendwie begann mein Herz plötzlich, wie wild zu klopfen.

Einen Heiratsantrag...wie wäre es wohl, wenn ich Misty einen machen müsste? Er war zwar nicht ernst, aber...

Verdammt. Wieso musste ich in letzter Zeit immer und überall an Misty denken?

War sie mittlerweile so viel mehr als meine beste Freundin?

Naja, wie auch immer. Die Flasche zeigte auf Maike, die kurz auflachte und dann selber ein weiteres Mal drehte, um herauszufinden, wem sie denn jetzt einen Antrag machen durfte.

Und die Flasche zeigte auf...Gary.

„Na, das ist ja mal unüblich, dass das Mädchen dem Jungen den Antrag macht! Fühlst du dich nicht in deiner Männerehre gekrängt, Garylein?“, kicherte Lucia.

Meine Güte, musste die ihren Unmut über ihr unterbrochenes Date mit „Jerry“ denn an uns auslassen?

Maike und Gary ignorierten sie.

Die Braunhaarige lies sich stattdessen theatralisch auf ein Knie sinken und sah den Jungen vor sich mit großen Augen an.

„Oh Gary...“

Dieser war scheinbar voll und ganz bereit, das Spiel mitzuspielen.

„Ja, Maike?“

„Willst du, Gary Eich, meine...ähm...mein Mann werden?“

„Aber auf jeeeeden Fall, Maike, mein Schatz!“, er nahm ihre Hand und küsste diese elegant und lachte dann.

„Okay, das nächste Mal mach ich das glaub ich doch selber“

Wir anderen fielen ein und Maike setzte sich wieder neben Drew, der lächelt einen Arm um sie legte.

Süß...

Irgendwie beneidete ich die beiden ja. Es musste toll sein, wenn alle wussten, zu wem man gehörte und keiner auch nur daran dachte, diese Tatsache anzuzweifeln.

„Nach diesem wunderbaren Ereignis...jetzt etwas eher körperliches!“, schon als ich Garys Grinsen sah, wusste ich, was jetzt kommen würde...

„Der, auf den die Flasche zeigt, muss einen anderen von uns küssen. Aber nicht so ein 0815-Kuss, wie zum Beispiel bei Drew und Lucia vorhin. Ich spreche von einem richtigen Kuss, bei dem einem heiß und kalt werden sollte. Kapiert?“, herausfordernd sah er jeden von uns an, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mich besonders lange musterte...

Die Flasche drehte sich im Kreis, ehe ich überhaupt gucken konnte. Was hatte Gary sich bloß bei dieser Aufgabe gedacht...?

Ich hatte keine Lust, jemanden von meinen Freunden abzuknutschen...bis die Flasche vor Misty stehen blieb.

Ich fühlte mich, als würde mein Herz für eine Sekunde stehen bleiben. Plötzlich hatte ich doch Lust, Misty vor allen zu küssen. Weil es eben Misty war und nicht Lucia oder Maike.

Ich wollte nicht, das jemand anderes diese Ehre zuteil werden würde.

Und schon gar nicht Gary.

Misty wurde leicht rot und lächelte verlegen. Die Arme. Da war sie vor einiger Zeit Zacs Fängen entkommen, da musste sie jemand anderes küssen.

Wie groß war die Chance, dass ich derjenige sein konnte? 1:5

Oho, ich hatte also eine 20%ige Chance.

Aber wann hatte ich schonmal Glück bei sowas? Eigentlich nie. Es gab da einige unschöne Partyerlebnisse bei Flaschendrehen, über die ich nicht mal mehr nachdenken wollte...

„Na das wird doch interessant! Unsere allseits geliebte Misty darf gleich jemanden küssen...“, Gary grinste breit, was sie nur mit einem leichten Lächeln quittierte.

„Wie schade für dich, dass Zac nicht hier ist, oder?“

Ich hätte Lucia für diesen Kommentar am liebsten eine reingewürgt. Sie checkte es nicht, oder??

Misty ignorierte sie abermals und drehte an der Flasche.

Etwas unsicher zwar, aber doch genug, um sie ein paar Runden drehen zu lassen.

Die Anspannung in mir stieg. Vielleicht würde ich gleich zusehen müssen, wie Gary mit ihr rummachen würde...er hatte doch schon angedroht, dass er sie sich schnappen würde. Das war also seine Chance, nicht wahr?

Ich warf ihm einen Blick zu, den er erwiderte, doch ich konnte nicht erkennen, was er dachte. Es sah nicht so aus, als wäre er total scharf auf diesen Kuss, aber richtig deuten konnte ich es nicht.

Die Flasche wurde immer langsamer, bis sie schließlich stehen blieb – vor Maike.

War ja klar.

Das Mädchen schien einen ganz kurzen Augenblick zu überlegen, sie sah mich eine Sekunde an – wieso auch immer – und guckte dann zu Misty. „Nichts gegen dich, Süße, aber ich küsse ehrlich gesagt lieber meinen eigenen Freund“, sie zwinkerte vielsagend. „Aber hey, gibt es nicht so eine Regel, die besagt, dass dann der Mitspieler links von einem die Aufgabe übernehmen muss?“

Lucia schnappte nach Luft. „Das ist nicht wahr, so eine blöde Regel gibt es gar nicht!“

„Doch klar gibt’s die, ich kenne die auch!“, warf Drew ein und grinste mich an.

Hä?

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich links neben Maike saß.

Oh Gott. Mir wurde schlagartig heiß.

Ich hörte gar nicht mehr richtig, wie Lucia weiterhin darüber meckerte, dass es solch eine Regel gar nicht gebe, stattdessen blickte ich Misty an, die mich unsicher anlächelte.

Mein Herz pochte viel zu laut. Ich hatte das Gefühl gleich durchzudrehen.

„Doch, Lucia, leider gibt es diese Regel wirklich...“, sagte sogar Gary. Ich sah ihn überrascht an. Gerade bei ihm hätte ich gedacht, dass er auf Lucias Seite stehen würde.

Hing das etwa mit seinem seltsamen Blick gerade eben zusammen?

Naja. Was war schon dabei? Misty war meine beste Freundin und das hier war nur ein Spiel.

Ein blödes Spiel.

Sie rutschte ein Stück zu mir heran und ich sah sie an.

„Tu das nicht, wenn du mich liebst, Ash!!“, kreischte Lucia irgendwo, aber ich nahm sie gar nicht richtig war. Wie kam sie überhaupt darauf, dass ich sie liebte?

Egal.

Ich legte meine Hände auf Mistys Schultern und sah ihr in die Augen.

Dann schloss sie sie und meine Lippen näherten sich ihren, bis sie sich fast berührten.

„Jetzt sei endlich still!“, unterbrach Maike Lucias Gemecker, die prompt aufhörte zu reden und mich anstarrte. Die anderen taten dasselbe.

Irgendwie fühlte ich mich ein wenig unter Druck gesetzt, als müsste ich eine gewisse Leistung vollbringen...

Doch als ich dann ihre weichen Lippen auf meinen fühlte, wurde mir so ziemlich alles andere egal.

Unser letzter kleiner Kuss am Pool war so verdammt kurz und plötzlich gewesen, dass ich ihn kaum gespürt hatte.

Doch jetzt...

„Na los, küsst euch schon richtig!“, rief Gary.

Richtig...

Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken, wie man sich „richtig“ küsste, da passierte das schon von ganz alleine.

Unser Kuss wurde leidenschaftlicher, ihre Hand wanderte in meine Haare, und bevor ich mich versah, öffnete ich mit meiner Zunge ihre Lippen.

Das brauchte nicht mal besonders viel Aufwand...

Es ist schwierig zu beschreiben, wie unsere Zungen miteinander verschmolzen, aber es fühlte sich absolut richtig an. So, als wäre alles genauso, wie es sein sollte.

Ich hörte, wie Gary neben uns sich laut räusperte. Irgendwie schwang Amüsement in seinem Tonfall mit. Und ich vermutete, dass er uns zu sagen versuchte, dass es jetzt reichte, da Misty instinktiv zurückzuckte, doch irgendwas war in mich gefahren.

Ich konnte jetzt nicht aufhören. Ich wollte nicht.

Fast automatisch griff ich fester nach ihren Schultern und hielt sie zurück, drückte sie wieder näher an mich.

Und küsste sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: MiyaToriaka
2011-04-05T10:05:42+00:00 05.04.2011 12:05
AWWWWWWW OMG kein Wunder bin ich in dem letzten Kapitel nicht zu 100% mitgekommen ^^; Ich hatte das hier doch tatsächlich überlesen ;__; AWW!!! Aber ich muss abgemeldet so zustimmen XDDD Diese ganze Flaschendreherei hat mich so zum Lachen gebracht! Es ist eine der besten Szenen, die ich bisher kenne XDDDD SO SUPER!
Von: abgemeldet
2010-11-16T20:13:46+00:00 16.11.2010 21:13
[quote]„Na und? Das ist nicht dein Problem. Und außerdem, dein Freund hat einen Frauennamen, also tu bloß nicht so!“

„Hey, nicht persönlich werden hier! Außerdem ist Drew kein Frauenname...“, verteidigte Drew sich. „Stimmt. Der ist unisex!“, lachte Gary.

Meine Güte, die hatten doch alle ne Schraube locker...[/quote]

OMG Ich musste sooo lachen nää xD *Immernochlach*
Das Kapi ist dir wiedermal soooo guuut gelungen & Ash schient ja gerade richtig drinn zu sein ^.^ Mal sehn, wies weiter geht x3


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