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The Heat of Summer and Love

AaMl made by SummerShona :D
von

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07. How to save a girl.

Sorry für die lange Wartezeit ^^°

Klausuren & sowas haben etwas aufgehalten und jetzt kommt ja auch noch Weihnachten und Neujahr ;)

Viel Spaß mit dem Kapitel!
 


 

Schweigend lauschte ich den immer leiser werdenden Schritten Mistys, die beschlossen hatte ins bett zu gehen.

Kaum waren sie vollständig verklungen, seufzte ich leise und die gesamte Anspannung, die sich in den letzten Stunden in mir angesammelt hatte, löste sich in Luft auf.

Es war alles so ganz anders gewesen, als gedacht, es half eben doch, sich manchmal einfach auszusprechen.

Wir waren während des ganzen Urlaubs bisher kaum dazu gekommen, uns über tiefsinnigere Dinge zu unterhalten, dafür mussten wir uns scheinbar erst mal nachts am Pool treffen.

Was für eine Ironie.

Ich stützte mich hinten mit den Händen ab und sah in den Himmel.

Vielleicht würde ja jetzt alles besser laufen, ohne solche dämlichen Missverständnisse.

Aber irgendwie war es ja doch seltsam gewesen, was da gerade zwischen uns abgelaufen war...

Wieso hatte Misty unbedingt mit mir flirten wollen?

Und warum war es zu diesem kleinen, aber feinen Kuss gekommen?

Vermutlich maß ich ihm viel mehr Bedeutung zu, als wirklich darin steckte, aber dieses leichte Prickeln auf meinen Lippen spürte ich gedanklich immernoch.

Am liebsten hätte ich dieses Gefühl gleich noch einmal gespürt, vorallem da ich nicht wusste, ob ich je wieder das Vergnügen haben würde, aber irgendwie hoffte ich ja schon darauf...

Ob Misty jetzt auch im Hotel war und über das Geschehen von eben nachdachte?

Oder machte sie sich überhaupt keine Gedanken, weil es eine total spontane Aktion gewesen war, der sie keinerlei Bedeutung beimaß?

Wie gerne würde ich sie das fragen...würde aber irgendwie seltsam rüberkommen!

Schon alleine die Idee, dass ich diese Frage stellen könnte, brachte mich zum Grinsen.

Die Vorstellung des Gespräches bahnte sich seinen Weg in meinen Kopf und ich wusste sofort, dass ich vermutlich kein vernünftiges Wort mehr rausbringen würde, sobald ich einmal angefangen hatte.

Ich setzte mich wieder auf und tauchte meine Hände in das Wasser des Pools.

Es fühlte sich angenehm kühl auf meiner Haut an, umspielte meine Finger und weckte in mir das Bedürfnis, mich ganz hinein zu stürzen.

Nun ja. Auch ich hatte Alkohol zu mir genommen, außerdem war es mitten in der Nacht, es war dunkel, keiner war in der Nähe und ich wohnte in einem Luxushotel, für das ich viel Geld ausgegeben hatte.

Daher überlegte ich nicht lange, bevor ich anfing, mir mein dunkles Jackett von den Schultern zu streifen.

Anschließend fuhr ich damit fort, mein Hemd Stück für Stück aufzuknöpfen und mich auch diesem zu entledigen.

Es gab nur ein leises Geräusch von sich, als es auf den Boden fiel.

Einen Moment blieb ich regungslos stehen und ließ die Stille auf mich wirken.

Langsam zog ich schließlich meine Socken und die Hose aus.

Ich fröstelte etwas, als eine Windböe aufkam. Nur in Boxershorts war es eben doch etwas kälter, als ich gedacht hatte. Ich ging in die Knie, spreizte die Arme nach Vorne ab und verharrte für wenige Sekunden in dieser Position.

Dann stieß ich mich mit den Füßen ab und vollendete einen Startsprung ins Wasser.

Es umfing und umschmeichelte mich, so als ob es nur auf mich gewartet hatte.

Natürlich war das bloß eine Einbildung, allerdings war es ein tolles Gefühl durch das tiefe Wasser zu gleiten.

Denn genau das tat ich jetzt. Mit kräftigen, sicheren Bewegungen zog ich durch den Pool, gestört durch nichts und niemanden, um mich herum lediglich die Dunkelheit und das Rauschen des Wassers.

Ich war eine halbe Ewigkeit nicht mehr so alleine gewesen.

Es fühlte sich toll an, einfach nur für sich zu sein und seinen Gedanken einfach so nachhängen zu können.

Noch immer fragte ich mich, wieso Misty mich geküsst hatte und überhaupt gewollt hatte, dass ich mit ihr flirte.

Allerdings erwartete ich keine Antwort darauf...Mädchen, beziehungsweise Frauen, konnte man einfach nicht immer verstehen, so viel hatte ich mittlerweile gelernt.

Die Kälte drang in meinen Körper ein. Sie ernüchterte mich und ließ mich wieder klar denken.

So war das eben. Auch sie hatte etwas getrunken und auch sie nur ein Mensch.

Warum sollte ich mir über das Verhalten von ihr Gedanken machen?

Ich stieß mich noch einmal eine Bahn durch das Becken, dann stemmte ich mich am Beckenrand hoch und setzte mich darauf.

Na toll, jetzt fror ich erst recht, die Luft der Nacht und die Wassertropfen auf meiner Haut vertrugen sich nicht sonderlich gut.

Genau das war der Grund, warum ich mir jetzt absolut dämlich vorkam.

Jetzt, wo ich kein Handtuch hatte, um mich abzutrocknen.

Meine Klamotten wollte ich allerdings auch nicht anziehen, sie hätten nur unangenehm an meiner Haut geklebt und das...konnte ich so gar nicht leiden.

Was also tun?

Ich entschied mich dafür, einfach so wie ich war wieder nach oben zu huschen.

Mich würde schon niemand erwischen und außerdem hatte ich ja immernoch meine Boxershorts an.

Ich schnappte mir meine Klamotten, legte sie mir über einen Arm und schlich los.

Irgendwie seltsam, mitten in der Nacht über das verlassene Grundstück zu gehen...alles wirkte so völlig anders.

Viel größer und vor allem viel düsterer.

Kaum vorstellbar, dass sich tagsüber so viele Menschen hier tummelten, in den Pool sprangen oder an der Bar was tranken. Die Atmosphäre war dann immer so fröhlich.

Kein Vergleich zu der fast schon gruseligen Stimmung jetzt!

Unbeobachtet schlich ich also über die große Rasenfläche, auf der normalerweise Liegestühle standen, zurück zum Hauptgebäude, in dem sich unsere Zimmer befanden.

Die Tür war zum Glück so konstruiert, dass man nur mit einer bestimmten Karte hineingelangen konnte, die man vor einen Check halten musste, ähnlich wie beim Skifahren.

Ich kramte sie aus meiner Hosentasche und öffnete die Tür, huschte hindurch und tapste über die dunklen Flure.

Wie spät es mittlerweile wohl war?

Weit nach Mitternacht auf jeden Fall...kein Wunder also, dass mir niemand mehr begegnete!

Die schliefen alle schon...

Doch dann, als ich schon fast da war und mich sicher fühlte, fand ich mich einem schwarzen Schatten gegenüber.

Die Dunkelheit hatte also auch ihre Nachteile: Ich konnte genauso wenig sehen wie die anderen!

„Verdammt, wer ist da?! Ash, bist du das?“

Nanu? Das war doch Gary Stimme...?

„Eh...ja?“

„Meine Güte, was machst du denn hier?! Mitten in der Nacht auf dem Flur?! Und wieso warst du so plötzlich weg?“

Ich sah etwas beschämt zu Boden.

Wie hatte ich nur denken können, dass Misty was mit ihm hatte...?

„Ich...war nur so überrascht...“

„Ja, schon klar, weil es dir peinlich war, dass Misty gedacht hat, wir wären schwul!“

Ich lief sofort rot an. Woher wusste er das schon wieder?!

„Das stimmt überhaupt nicht! Mir war es vor Lucia genauso unangenehm wie vor Misty, damit das mal klar ist!“

„Warum regst du dich dann gleich so auf?“, diese trockene Art, die in seiner Stimme zu hören war, brachte mich auf die Palme!

„Ich reg mich auf, wann ich will, kapiert?!“, zischte ich daher reichlich ungehalten.

Gary packte meine Schultern, zuckte dann aber zurück.

„Moment mal! Bist du etwa nackt?!“

Ich erstarrte. Mist! Wie sollte ich das jetzt erklären?

„Naja, ja, also ich...war noch schwimmen und...“

„Natürlich, um die Uhrzeit. Willst du mich auf den Arm nehmen?“

„Das ist die Wahrheit!“

Plötzlich hörte ich hinter uns jemanden aus seinem Zimmer kommen.

„Aaaash, Gaaary....ich wusste doch, dass ich eure Stimmen gehört hab...“, Lucia kicherte ziemlich dämlich. „Wie geht’s unserm schwulen Paar?“

„Wir sind nicht schwul! Und wieso schläfst du nicht?!“

„Das gleiche könnt' ich euch frag'n...“, lallte sie und stolperte dabei auf mich zu, fiel gegen mich und hielt sich fest.

„Na hoppla, tut mir aber L-Leid!“, selbst bei dem mangelndem Lichteinfluss konnte ich ihr bescheuertes Grinsen geradezu spüren!

„Wieso hass'n du nix an, Ashy? Hast du etwa den armen Gary-lein mit Misty betrogen? Die kam auch erst vor nicht allzu langer Zeit ins Zimmer...“

Ich merkte, wie ich noch viel röter als zuvor anlief.

„W-was? N-nein, ich wusste nicht mal, dass Misty noch unterwegs war!“

Lucia kicherte wieder. „Jaja, das sag'n sie alle...“

Plötzlich tauchte auch noch Misty hinter ihr auf und zog sie an ihrem Nachtkleidchen zurück.

„Komm wieder ins Bett!“, ermahnte sie das Mädchen, erst dann sah sie uns.

„Huch? Was tut ihr hier? Ihr seit doch Ash und Gary, oder?“

„Ja, sind wir. Und irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, wir sollten mal leiser sein, bevor wir das ganze Hotel aufwecken!“, warf Gary ein.

Ich nickte, was zwar keiner sehen konnte, aber naja, was machte das schon?

„Gute Nacht, ihr Zwei!“, hörte ich Mistys Stimme.

Wir erwiderten ihren Gruß leise. Wenigstens sie hatte nicht mitbekommen, dass ich nichts außer meiner Boxershorts trug...

„Missyyy, Ashy hat gar nix an...“

In diesem Augenblick hätte ich Luchia am liebsten erwürgt.

Ehrlich.
 

„Also? Was war da zwischen Misty und dir?“, Gary stand vor mir und sah mich an.

Ich hingegen saß in meinem Schlafanzug auf dem Bett und versuchte, ihn nicht anzusehen.

„Gar nichts...“, murmelte ich leise.

Wieso glaubte er mir bloß nicht? Als hätten wir da draußen sonst was getrieben...

Schon allein bei dem Gedanken daran, wurde mir warm.

„Und wieso wirst du dann rot?“

Verdammt.

„Wir haben uns nur unterhalten. Dann ist sie gegangen und ich war noch schwimmen. Ende der Geschichte!“

Ich wusste nicht, wie oft ich das jetzt schon gesagt hatte...

„Du bleibst also bei der Version, ja?“, na hoppla, jetzt klang er aber leicht säuerlich.

„Ja“

„Na von mir aus! Wenn du schon meine super Flirttips nicht ausprobierst, kann ich mich ja auch an sie ran machen! Du scheinst ja kein Interesse zu haben!“

Bumms.

Das saß, ich fühlte mich, als hätte er mir einen Schlag in die Magengrube verpasst.

Er...er wollte sich an Misty...?

Ich senkte den Kopf. Das war eine klare Ansange...

„Kann ja jeder machen, was er will...“, murmelte ich leise, ließ mich auf den Rücken fallen und deckte mich zu.

Ich hörte, wie Gary aufgebracht schnaubte, sich dann aber mit ausreichendem Abstand neben mich legte und kurz darauf einschlief.

Ich hingegen konnte immernoch keine rechte Ruhe finden.

Was war das bloß für ein verrückter Tag gewesen...? Und dann auch noch Gary, der scheinbar was mit Misty anfangen wollte...

Ich seufzte leise.

Na der Urlaub würde noch sehr interessant werden, wenn ich so an ihren kleinen Kuss dachte...
 

„Mein Gott, wo bleibt ihr denn?!“

Zum scheinbar hundertsten Mal klopfte Gary gegen die Zimmertür der Mädels.

Naja, das „Klopfen“ war mittlerweile eher in ein Hämmern übergegangen – nicht unberechtigt.

Wieso machten die nicht auf?

Selbst Gary und ich hatten schon viel zu lange geschlafen...

„Jaja!“, hörten wir da Mistys gereizte Stimme hinter der Tür.

„Na endlich!“, augenrollend sah der Braunhaarige mich an. „Wurde ja auch mal Zeit!“

Ich nickte bloß und hörte, wie von innen die Tür aufgeschlossen wurde.

„Was wollt ihr denn? Habt ihr wirklich gedacht, wir wären taub??“

Vor uns stand Misty, fertig bekleidet mit kurzen Jeans und einem blauen Top und mit nassen Haaren. Oh, die Gute war wohl eben duschen gewesen...

„Kam jedenfalls so rüber! Wo ist Luchia?“, er schob die protestieren Misty zur Seite und trat ins Zimmer.

Ich warf dem Mädchen einen entschuldigenden Blick zu, folgte ihm dann aber.

Zu meiner Überraschung war es im Zimmer dunkel, die Vorhänge waren zugezogen und alle Lichter ausgeschaltet.

„Was zum Teufel...?“, setzte Gary an, wurde aber von Misty unterbrochen.

Pscht! Sei leise, Luchia ist vor nicht allzu langer Zeit wieder eingeschlafen!“

Mir blieb eine Sekunde die Luft weg.

Hatte ich da eben richtig gehört...?!

„Wieso das denn?“, fragte ich irritiert. „Ist doch schon 12.00 Uhr durch...“

Gary lachte leise auf. „Lass mich raten: Sie hat einen wahnsinnigen Kater, oder?“, das Amüsement war seiner Stimme geradezu anzuhören...

„Ganz richtig! Sie hatte eben fürchterliche Kopfschmerzen, die Gute konnte gar nicht aufstehen. Deshalb...lassen wir sie schlafen, kapiert?“

Gary zuckte mit den Schultern.

„Kein Problem, dann machen wir uns eben alleine nen schönen Tag!“, er legte einen Arm um Mistys Schultern und drehte sie zur Tür um.

„Ash, du kannst ja hier bleiben und auf unser kleines Alkoholopferchen aufpassen, ja?“, er warf mir einen überheblichen Blick zu, den ich mit blitzenden Augen erwiderte.

„Das kannst du vergessen!“, ich lief ihnen hinterher, Eifersucht wand sich in meinem Inneren.

„Wieso denn? Ich glaube, irgendjemand sollte bei ihr bleiben...“

„Und Ash soll dann das schöne Wetter verpassen? Das wäre doch viel zu schade, Luchia packt das auch alleine, da bin ich mir sicher!“, mischte sich Misty ein. Danke! Danke!!

Ich konnte Garys Missmut über ihre Unterstützung fast schon ergreifen!

„Na von mir aus...“

Misty drehte sich halb um und zwinkerte mir zu, was mich glatt zum Grinsen brachte.

Tja Gary, noch hast du diesen Kampf eben nicht gewonnen...
 

Kaum zu glauben, wie heiß die Sonne vom Himmel knallte...

Wunderte mich nicht, dass Misty fast die ganze Zeit im Wasser sein wollte. Sie sah in ihrem Bikini so süß aus!

Argh, was dachte ich denn da...??

War wohl auch für mich mal wieder Zeit für 'ne Abkühlung...

Heute hatten wir beschlossen, zum Meer zu gehen, anstatt im Pool zu baden.

Strand war immer gut, machte 'ne Menge Spaß und war außerdem viel natürlicher...

„Mensch Ash, wenn du noch länger in der Sonne brätst, bekommst du noch nen Sonnenstich!“, plötzlich stand Misty kichernd vor mir. „Will nicht wissen, wie du dann abgehen würdest...“

Gary tauchte neben ihr auf. „Lass ihn doch, er ist und bleibt eben ein Langweiler...!“

Wie bitte?

Ich sprang auf und rannte los.

„Wer als Letzter im Wasser ist, gibt nachher nen Drink aus, kapiert?!“

Es war unmöglich, dass einer von ihnen mich noch einholen würde, dazu hatte ich zu viel Vorsprung und das wusste ich.

So'n Pech nur für Gary, dass Misty ausgesprochen sportlich war und deshalb auch eine überdurchschnittlich gute Läuferin war...

Kein Wunder also, dass ich nur wenige Sekunden nach mir ihre Schritte in der Brandung hören konnte.

„Das war unfair, Ash!“, das war zwar ein Vorwurf, aber sie lächelte, was mich irgendwie fröhlich stimmte.

„Na und? Du musst doch nicht zahlen...“

Ihr entfuhr ein Lachen. „Stimmt!“

Jetzt kam auch Gary bei uns an. „Du...! Das war voll ungerecht!“

Ich zog die Schultern hoch. „Ooch Gary! Jetzt sei doch kein Langweiler! Oder bist du bloß zu geizig?“

Er sah aus, als wolle er irgendwas sagen, dann grinste er aber nur.

„Quatsch, ich bin kein Spielverderber!“

„Klasse!“, ich drehte mich um und ließ mich ins Wasser sinken. „Tut echt gut...“

Misty lächelte und stürzte sich ebenfalls in die Fluten, kurz bevor sie neben mir wieder auftauchte.

„Hab ich dir doch gesagt!“

„Ja, aber darauf brauchst du dir nichts einzubilden, kapiert?!“, ich legte meine Hand auf ihren Kopf und drückte die junge Frau nicht allzu fest unter Wasser.

War natürlich nicht die feine englische Art, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie mich auch nicht für so unglaublich Gentleman-like hielt.

Denn während andere Leute luftschnappend wieder nach oben gekommen wären, schossen Mistys Hände an die Wasseroberfläche und schaufelten mir eine Ladung Salzwasser ins Gesicht und in die Augen.

Reflexartig riss ich meine Hände an mein Gesicht, um es von all den nervigen Tropfen zu befreien, versuchte meine Augen wieder nutzbar zu machen.

„Du findest dich wohl witzig, was?!“

Als ich endlich wieder mehr als nur Verschwommenes sehen konnte, stand Misty vor mir, die Hände an der Hüfte und grinste mich breit an.

„Ja, finde ich!“, antwortete ich.

„Tut mir wirklich Leid, dich aus deiner Traumwelt holen zu müssen, aber das bist du nicht!“, und, immernoch mit einem ziemlich fiesen Grinsen im Gesicht, ließ sie erneut eine Fontäne über mir ergehen.

„Na warte, das wirst du büßen!“, rief ich und wollte gerade eine Wasserschlacht beginnen, als Gary plötzlich Mistys Arm griff.

„Oh mein Gott!“, mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Ferne.

Hä?

Was war das denn schon wieder für eine blöde Masche? Konnte der mir nicht einfach mal einen schönen Moment mit Misty gönnen...?

Anscheinend nicht.

„Da kommt irgendwas auf uns zu!!“, rief er und zeigte mit der rechten Hand auf irgendwas hinter uns.

Ich warf einen Blick über meine Schulter – und erkannte einen Menschen.

Oh mann.

Misty lachte auf. „Ehm, Gary? Das ist ein Surfer!“

Der Junge sah sie überrascht an, kratzte sich dann am Hinterkopf.

„Hoppla, wie peinlich...ich hab den für irgendein mysteriöses Pokémon gehalten...sorry, jetzt hab ich euch doch echt bei eurer...“, er warf mir einen gehässigen Blick zu, „Wasserschlacht gestört!“

Also hatte ich doch Recht gehabt, das war nur ein Plan gewesen, um uns zu unterbrechen!

Dieses arrogante...!

Ich hätte ihn am liebsten erwürgt, so wütend war ich! Was fiel dem überhaupt ein, tat ja gerade so, als gehört Misty ihm!

Ohh nein, da hatte er sich aber gründlich geschnitten...!

Mistys Augen verrenkten sich zu Schlitzen, als würde ihr eben genau das gleiche klar werden wie mir...

Sie schien etwas sagen zu wollen, doch dann wurde sie von einer Stimme unterbrochen.

„Hey, hallo!! Misty! Was für eine wundervolle Überraschung, die heute hier zu treffen!“

Ich fuhr herum.

Nein! Nein!!!

Der hatte mir gerade noch gefehlt...!

Der Händchenhalter!

Das konnte ja kaum schlimmer werden, oder...?

Auch Misty warf dem Kerl jetzt einen Blick zu, lächelte dann aber im Gegensatz zu mir.

„Zac!“, sie winkte ihm zu. „Du surfst? Wow, wie cool!“

Er sprang von seinem Brett und zog es bis zu uns hinter sich her.

Strahlend sah er die Rothaarige an.

„Später mal Lust auf ne kleine Lehrstunde? Ich wette du bist eine super Surferin...ein richtiges Naturtalent!“

Bah, was für ein widerwärtiger Schleimer! Auf sowas konnte doch kein Mensch stehen...

Tat Misty zum Glück auch nicht. Nicht wirklich zumindest, sie nickte nur höflich und sagte: „Ist ne coole Idee!“

Wenigstens etwas.

Verstohlen betrachtete ich den Sunny-Boy.

Er war ziemlich gut gebaut, war für meinen Geschmack etwas zu muskulös.

Man musste ja auch nicht übertreiben, oder?? Ich mein, ich hatte ja auch einiges an Muskeln aufgebaut, aber so...?

Ob er Misty gefiel? Er war so anders als ich, blond, blauäugig, extrem durchtrainiert...

Der war bestimmt auch noch Bodyguard oder so. Garantiert.

„Und was treibt ihr hier so?“

„Blöde Frage, wir genießen das Wetter!“, pampte Gary ihn an.

Nanu, was war denn in den gefahren? Kurz zuvor hatte er doch noch recht gute Laune gehabt?

„Ist ja gut, bleib locker!“, verschmitzt lächelte Zac ihn an. „Bist wohl neidisch, dass Misty und ich nach so kurzer Zeit schon so dicke sind, was?“

Oh Gott, ich hatte das Gefühl, ich müsste gleich anfangen zu kotzen.

Kriegte der überhaupt noch was mit? Misty schaute jetzt nämlich doch ziemlich irritiert aus der Wäsche.

„Ähm, Zac...? Wir kennen uns doch kaum...“

„Ich weiß, Babe, aber wir liegen voll auf einer Wellenlänge!“

Nein, mit Sicherheit nicht.

Als ich sah, wie gefährlich Mistys Augenbraue zuckte, wusste ich, dass es ihr gar nicht gefiel, wie er sie „Babe“ nannte. Daher reagierte ich promt: Ich legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie so langsam Richtung Strand.

„Lass uns doch mal nach Lucia sehen, ja? Ich will nicht, dass sie sich sonst noch was tut...“

Wir liefen noch ein Stück, bevor ich es wagte, sie anzugucken.

Dankbar sah das Mädchen zu mir auf.

„Ash? Du bist toll!“

Ich merkte, wie ich ein wenig errötete. „Äh, naja...man tut was man kann, nicht...?“

Sie kicherte. „Manchmal kannst du echt süß sein“

Na toll, jetzt lief ich noch röter an. Süß...?

„Ich wollte nur nicht, dass der Typ noch komischer wird...“

„Verstehe ich gar nicht, er war bisher immer so nett!“, sie zuckte mit den Schultern. „Hat bestimmt noch was von gestern intus. So Sportler vertragen ja überhaupt kein Alkohol!“

Ich nickte nur zustimmend, keine Ahnung ob das wirklich so war.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach oben, um mal nach unserer jüngsten Freundin zu sehen, obwohl das ganz offensichtlich noch nicht nötig war, da war noch gar nicht so lange weg gewesen waren.

Naja, was muss, das muss, nicht wahr?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-11-17T15:09:21+00:00 17.11.2010 16:09
Gomen, ich hab schon viel zu lange nicht mehr weitergelesen XX
Tolle FF, immernoch! Ich mag Ash hier total, er ist so niedlich =)
Von:  MasterJules
2010-01-07T23:46:03+00:00 08.01.2010 00:46
Also die FF ist der Hammer... Supertoll geschrieben. :) Ich kann mir richtig gut die Situationen vorstellen und schmeiß mich des öfteren weg vor lachen. Hehe xD
Also ich freu mich auf die Fortsetzung!



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