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The Heat of Summer and Love

AaMl made by SummerShona :D
von

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05. How to flirt misty-rious!

Etwas nervös stand ich hinter Gary, der natürlich mal wieder direkt an der Tür der Mädels stehen musste – typisch!

Und dann klopfte er auch noch ein zweites Mal, anstatt einfach abzuwarten!

Es war doch klar, dass Frauen im Bad ab und zu einfach länger brauchten als wir Männer!

„Meine Güte, was machen die denn da drinnen?“, fluchte Gary leise vor sich hin.

Ich zog die Schultern hoch.

„Keine Ahnung, vermutlich Schuhe farblich abpassen oder so...“

Gary verdrehte die Augen und klopfte ein drittes Mal, was mich hoffen ließ, dass Misty und Lucia jetzt nicht genervt waren...

Gedämpft hörte ich sie hinter der Tür kichern – was das wohl zu bedeuten hatte?

Wenn ich schon nicht der erste sein konnte, der Misty sehen würde, dann wollte ich wenigstens einen lässigen Eindruck machen.

Daher lehnte ich mich an eine der Säulen und verschränkte die Arme.

Als die Tür langsam von innen aufgemacht wurde, machte ich mich auf einen dämlichen Anmachspruch von Gary bereit, der zu meiner Überraschung allerdings ausblieb.

Stattdessen hörte ich nur, wie er nach Luft schnappte und dann lediglich ein „Wow“ stammelte.

Fragend legte ich den Kopf schief.

Was hatte er zu sehen bekommen? Gary und sprachlos?

Das kam nun wirklich nicht häufig vor, normalerweise war der Braunhaarige um kaum eine Anwort verlegen...

„Schön, dass wir dir gefallen, Gary!“, hörte ich Lucias Stimme kurz bevor sie sich an Gary vorbei in mein Blickfeld schob.

Sie sah hübsch aus in ihrem rosanem Kleidchen, doch als sich auch Misty aus der Tür trat, hatte ich für nichts anderes mehr einen Blick übrig.

Ihr Kleid, dass irgendwie aus mehren Schichten zu bestehen schien, floss fast wie Wasser an ihr herunter und endete in der Mitte der Oberschenkel.

Misty schien regelrecht zu glitzern und das lag definitiv nicht nur an dem Kleid, sondern viel mehr daran, dass sie sich wohl zu fühlen schien.

Auch ihre Ohrringe glänzten, genauso wie ihre Schuhe.

Doch das, was mir am meisten auffiel waren ihre glücklich schimmernden Augen und der Quellorden, der auch an diesem Abend an ihrem Hals hing.

Irgendwie rührte mich diese Tatsache, auch wenn ich es ihr gegenüber nicht zugab.

Allerdings wollte ich doch eine bessere Figur machen als Gary, daher räusperte ich mich schnell.

„Du...siehst wirklich...toll aus“, ich sah, wie sich ein Lächeln auf Lucias Lippen legte, daher ergänzte ich noch: „Misty“.

Sie errötete ein wenig. „Danke, Ash“

Lucia kniff die Augen fast schon wütend zusammen, aber ich beachtete sie einfach nicht weiter.

Stattdessen konnte ich meinen Blick nicht von Misty nehmen, die mich leicht anlächelte.

Gerade überlege ich, ob ich noch was sagen sollte, als Gary ihr plötzlich seinen Arm hinhielt.

„Darf ich?“

Misty kicherte leise, nahm sein Angebot dann aber mit einem Blick zu mir an und ließ sich von ihm in Richtung Speisewagen führen.

Sofort spürte ich, wie eine Eifersuchtswelle durch mich schwappte.

Was fiel dem Kerl eigentlich ein?! Ich war dabei gewesen ihr Komplimente zu machen – konnte er mir nicht auch mal ne Chance geben?!

Ich merkte, wie Lucia mich erwartungsvoll, doch ich beeilte mich, Gary und Misty hinterherzukommen, bevor sie mich noch auffordern würde, ihren Arm zu nehmen...

„...echt faszinierend, wie du auf solchen Schuhen laufen kannst!“, hörte ich den Braunhaarigen gerade sagen, als ich zu ihnen aufgeschlossen hatte.

„Naja, die sind vielleicht drei Zentimeter hoch – das würdest selbst du noch schaffen, vermute ich!“

Gary lachte auf. „Ich bin mir da nicht so sicher!“

Genervt verdrehte ich die Augen.

Wie konnte man auf so ein dämliches Gequatsche bloß stehen?

Ich dachte Misty wäre so romantisch...??

Da war sie bei Gary aber an der falschen Adresse, der war nämlich einfach nur ein Arschloch!

Schien sie ja nicht mal zu merken.

Mich beschlich das Gefühl, dass sie ihn sogar mögen könnte.

Also so als Mann, nicht nur als Freund und dieser Gedanke gefiel mir überhaupt nicht.

Er jagte mir sogar einen Schauder über den Rücken.

„Alles okay bei dir, Ash?“

Lucia riss mich aus meinen Gedanken

„Hm? Ja sicher, alles super!“, ich packte ein Grinsen auf mein Gesicht und sah wieder nach vorne.

Irgendwann würde es mir schon gelingen, Mistys Aufmerksamkeit auch mal auf mich zu ziehen.

Die Frage war nur...wann?
 

„Wow, das sieht echt lecker aus!“

Lucia schielte auf meinen Teller, auf dem sich Fleich, Kartoffeln und Gemüse häuften.

Stimmt, sah wirklich lecker aus, was man von ihrem mickrigen Salat nicht gerade behaupten konnte.

Wen wollte sie damit beeindrucken?

Als wäre es schlimm an so einem Abend etwas mehr zu essen...sie war ja nicht dick oder so.

Misty schien das nicht viel anders zu sehen als ich, sie hatte sich ein total normales Gericht bestellt, von dem man auch satt werden konnte.

Zu meinem Bedauern saß sie weder neben mir noch mir gegenüber.

Diese Plätze hatten nämlich Gary und Zac belegt, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und gefragt hatte, ob er nicht mit uns essen könne!

Ich warf ihm einen missmutigen Blick zu.

Jetzt saß er da, neben Misty, und unterhielt sich fröhlich mit ihr.

Auch Gary beteiligte sich lebhaft am Gespräch, während ich nur da saß und in meinem Essen stocherte.

Das hätte so ein schöner Abend werden können – und dann sowas!

Ich fühlte mich total bedrängt von Lucia links neben mir – sie hörte quasi nie auf zu reden!

Und, der mir gegenüber saß, hatte mir den ganzen Abend eher wenig Beachtung geschenkt, was mich auch nicht wirklich traurig stimmte.

Trotzdem nervte es mich, dass ich keine richtige Chance hatte mit Misty zu reden.

Sie war immerhin auch meine beste Freundin!

Es lief sowieso nichts richtig.

Lucia kleckerte mir Salatsoße auf die Hose, was in ihr fast schon einen Heulkrampf hervorrief – ohne Tränen seltsamerweise.

Sie lief nur rot an und kreischte mir eine Entschuldigung nach der anderen ins Ohr.

Dann bot sie mir an, die Soße wegzumachen, was ich dankend ablehnte.

Wäre es nicht die kleine, unschuldige Lucia gewesen, hätte ich ihre Absicht ziemlich durchsichtig gefunden, aber ich traute ihr nicht wirklich dreckige Gedanken zu.

Warum auch immer.

Später jedenfalls, ließ ich auch noch meine Gabel unter den Tisch fallen.

Genervt schob ich meinen Stuhl zurück.

Dieser Abend war in meinen Augen die reinste Katastrophe!

Überhaupt nicht so gemütlich und schön wie ich es mir vorgestellt hatte...

„Jaja, der Ash kann nicht mal gescheit essen!“, hörte ich Gary kichern.

Er hatte wohl auch schon das ein oder andere Gläschen zuviel gekippt...

Ich schob die Tischdecke zur Seite und kroch unter den Tisch, ziemlich peinlich irgendwie.

Suchend sah ich mich nach meiner Gabel um – und erblickte etwas völlig anderes!

Mistys Hand.

Das an sich war ja nichts ungewöhnliches, aber sie wurde von einer anderen umschlossen!

Es war nicht besonders schwierig zu erraten, wem diese wohl gehören musste.

Zac natürlich – wem sonst?

Er klammerte sich regelrecht an ihre Hand und ließ ihr kaum eine Chance sich zu bewegen.

Ich merkte, wie die Eifersucht sich wie ein Speer in meinen Körper bohrte.

Das war wirklich unfair. Ich wollte ihre Hand auch halten!

Aber nein, stattdessen musste das diese dämliche Schnösel von Zac tun – was war das überhaupt für ein Name?!

Und was bildete der sich eigentlich ein?!

Kam der wie ein Dorfdepp daher spaziert und meinte schon nach einem Tag mit Misty rummachen zu dürfen!

Ging's dem noch gut?!

Und warum machte sie da mit? Das war ja noch viel schlimmer!

Ich hatte sie immer für eine vernünftige junge Frau gehalten, die sich nicht so einfach rumkriegen ließ!

Aber scheinbar...

Etwas, dass sich ein Stück unter den Händen von Zac und Misty bewegte, zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

Im ersten Moment war es etwas zu dunkel um genauer zu erkennen, was sich da an Mistys Füßen abspielte, aber als mir dann klar wurde, was da abging,wäre ich fast mit dem Kopf gegen die Tischplatte gestoßen.

Einer von Garys Füßen schmiegte sich eng an ihre – und das auf eine ziemlich erotische Art!

Und damit nicht genug: Er fuhr damit auch noch an ihren nackten Schienenbein auf und ab!

Die Eifersucht grub sich schlagartig noch tiefer in meinen Körper.

Sie schäumt auf und schlug wie eine Welle über mir zusammen.

Am liebstem hätte ich das Tischtuch einfach heruntergerissen und sie alle angeschrien.

Was war das bloß für ein verdammtes Spiel?!

Und wieso spielte Misty da mit?!

Ich merkte, wie unter der Eifersucht Trauer aufkeimte.

Wieso ließ sie sich sowohl Zac's Händchenhalten als auch Garys Füßeln gefallen...?

Und warum flirtete sie nie mit mir auf diese Weise...?

Mein ganzer Körper fühlte sich plötzlich unwahrscheinlich schwer an.

Das konnte doch alles nicht wahr sein...das war mit Abstand der schlimmste Abend in meinem Leben...

Noch immer kämpfte ich in meinem Inneren stark dagegen an, den anderen ihr Essen ins Gesicht zu schmeißen oder sie runter zu machen.

Aber ich konnte mich beherrschen, zum Glück.

Ich kroch unter der Tischdecke hervor und stand auf.

„Entschuldigt mich, aber ich habe Kopfschmerzen und geh schlafen...“

Misty sah mich besorgt an.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“

Innerlich schnaubte ich verächtlich.

Als ob sie mir wirklich helfen wollte...!

„Nein“, ich warf ihr einen kühlen Blick zu, dann drehte ich mich um und machte mich auf den Weg nach oben.

Die Eifersucht saß tief in meinem Körper und ließ sich nicht vertreiben.

Sie machte mir das Laufen, Sprechen und Atmen schwer und entfachte in mir den Wunsch, mich einfach zusammen zu rollen und nie wieder aufzustehen.

Aber sie brachte mich auch dazu, Misty absolut abweisend zu behandeln, obwohl ich starke Gefühle für sie hegte.

Einerseits tat mir das Leid, aber andererseits fühlte es sich gut an!

Sie hatte es ja nicht anders verdient, oder?

Wer mit zwei Jungs gleichzeitig rummachte...?!

Das schlimmste war, dass ich sie nie für so durchtrieben gehalten hatte und eigentlich wollte ich es auch nicht glauben.

Aber das, was ich gesehen hatte, war ziemlich eindeutig gewesen...

Ich öffnete die Zimmertür von Gary und mir und ließ mich, kaum das ich drin war, auf meine Seite des Bettes fallen.

Die Ruhe stürmte auf mich ein wie eine Flutwelle.

Sie ließ mich nicht vergessen, was soeben geschehen war, sondern ließ die Bilder sehr lebhaft in mein Gedächtnis rufen.

Ich krümmte mich auf dem Bett zusammen.

Warum? Warumwarumwarum?

Tränen stiegen mir in die Augen, doch ich wischte sie weg. Wegen sowas wollte ich nicht weinen, das war ja total schwächlich.

Wieso konnte ich nicht einfach den Kampf aufnehmen?

War es, weil sie mir zu wichtig war, als wie ein Vollmacho um sie zu werben?

Oder hatte ich Angst, gegen Gary oder Zac als jämmerlicher Verlierer darzustehen...?

Vielleicht konnte ich ja auch überhaupt nicht flirten?

Ich hatte nicht sooo besonders viel Erfahrung darin und es konnte ja sein, dass Misty auf solche billigen Anmachsprüche wie „Ich habe meine Handynummer verloren, kriege ich deine?“ abfuhr.

Oder sie könnte dieser romantische Typ von Mädchen sein, dann würde sie ja ganz andere Sachen mögen. Oder aber sie war total schüchtern was Männer anging und weckte so Beschützerinstinkte in jedem Kerl.

Ich verbarg mein Gesicht an meinen Knien.

Das war doch alles viel zu kompliziert!

Ich wollte nur ein wenig Nähe zu Misty aufbauen – wieso funktionierte das nicht?!

Und wieso musste mein Herz jedes Mal wie verrückt anfangen zu rasen, wenn ich mit ihr sprach?

Verliebt sein hin oder her, das musste wirklich nicht sein, so hielt sie mich ja bloß für einen Vollidioten!

Aber irgendwie ging es nicht anders...irgendwie schaffte sie es, mir den Kopf zu verdrehen...

Und das ungewollt!

Langsam aber sicher brach die Dämmerung draußen herein und tauchte das Zimmer immer mehr in Dunkelheit.

Ich merkte es kaum, ich war viel zu sehr mit all meinen Gedanken beschäftigt, die sich alle um diese absurde Triangel zwischen Misty, Gary und Zac drehte.

Wo blieb ich bei der ganzen Sache?

Ich merkte, wie ich mit der Zeit müder wurde. Es musste ja auch schon spät sein...so dunkel wie es war...

Ohne einen großen Unterschied zu merken glitt ich in einen unruhigen Dämmerschlaf.

Ich träumte von Misty, die mich spielerisch anlächelte und konnte nicht sagen, ob das die Realität war, oder ob ich träumte.

Sie beugte sich zu mir hinunter und küsste mich sanft auf die Stirn.

Mein Herz schien auszusetzen – war das die Realität oder nicht?

Sie legte ihre Hände auf meine Schultern und schüttelte mich zärtlich, als wollte sie mich wecken...

„Ash...“, ihre Stimme klingelte in meinen Ohren, sie solch einem liebevollen Tonfall, den ich zu gerne öfter gehört hätte...

„Meine Fresse, Ash, jetzt wach auf!“, die sanften Hände verschwanden und verwandelten sich stattdessen in die harten Pranken von Gary, der mich heftig durchschüttelte.

„Was issn??“, murmelte ich leicht verpennt.

Es war nicht die Realität gewesen. Leider.

Dabei war der Traum viel schöner gewesen als das, was ich jetzt vor mir sah.

Gary, etwas angetrunken und nicht halb so hübsch anzusehen wie Misty.

„Wieso bist du vorhin abgehauen?“, okay, vielleicht hatte er doch weniger getrunken, als ich von Anfang an gedacht hatte.

Immerhin hatte er noch keine Probleme einen Satz zu formulieren, er lallte nicht einmal.

„Kopfschmerzen...war so müde...“, ich hoffe inständig, dass er sich mit dieser Erklärung zufrieden geben würde, aber ich hätte es besser wissen müssen.

Gary war eben Gary.

Er hatte in den ungünstigsten Augenblicken den richtigen Blick für bestimmte Dinge...

„Ja klar, das soll ich dir glauben?“, er ließ sich neben mich aufs Bett fallen.

„Du warst verdächtig lange unterm Tisch, mein Lieber! Was hast du da unten gesucht? Doch nicht etwa den werten Damen unter die Röcke gelinst??“

Ich merkte, wie ich errötete.

„Das ist ja wohl eher das Verhalten, dass du an den Tag legen würdest, oder?!“

Er lachte auf. „Die meisten Mädels legen ihre Kleidung vor mir freiwillig ab, dafür muss ich nicht unter Tischen herumkriechen!“

Irgendwie bestürzte mich seine Ausdrucksweise. Sie hörte sich so...abwertend an...

„Ich...hab nur meine Gaben aufgehoben...“

„Und dabei hast du zufälligerweise meinen Flirt mit Misty mitgekriegt, hab ich Recht?“

Sein Grinsen war geradezu erniedrigend überheblich!

Das verwunderliche war nur: Woher wusste er das schon wieder?

Ich hatte ihm mit keinem Wort davon erzählt! Hatte der Kerl wirklich so eine gute Kombinations-Gabe?

Langsam nickte ich. „Ja...und? Meinst du, dass würde mich im entferntesten interessieren?!“

Gary hob beide Hände. „Keine Ahnung, es sieht ehrlich gesagt schon danach aus! Aber mal ehrlich...ich hab dich noch nie das kleinste bisschen Flirten sehen! Weißt du überhaupt wie das geht? Hast du das wenigstens schonmal ausprobiert zu flirten? Sag schon!“

Meine Güte. In was für eine seltsame Richtung verlief dieses Gespräch eigentlich?

Normalerweise war Gary nicht unbedingt der Partner, mit dem ich über sowas sprechen würde, seitdem ich von seiner „Angel-Technik“ wusste.

„Ich...ja schon...nur eben nicht so viel wie du...“

Das war nicht mal gelogen. Aber bisher war mir das einfach nicht so wichtig gewesen...

Mal abgesehen davon, dass ich auf meinen Reisen sowieso kaum Mädchen traf, mit denen ich länger als ein paar Stunden zu tun hatte.

Und dafür der Aufwand...?

Ich hörte, wie Gary leise zischte.

„Mein Gott, wie weit zurück bist du eigentlich? Andere Leute haben schon mit 14 ihr erstes Mal! Du bist doch mit Sicherheit noch Jungfrau!“

Also jetzt wurde mir das ganze aber doch ein wenig zu persönlich!

Mein Gesicht fühlte sich inzwischen ziemlich heiß an.

„Na und?! Ich bin eben nicht >Andere Leute<! Ich warte so lange mit meinem ersten Mal wie ich will und nicht wie du oder jemand anderes will!

Was geht dich das überhaupt an? Ist doch meine Sache, mit wem ich wann schlafe!“

Einen Moment erwiderte Gary nichts, dann wandte er mir sein Gesicht zu.

„Okay, flirte mit mir!“

„Hä? Was?!“

„Du hast mich genau verstanden! Los! Wir üben das jetzt!“

„Gary?! Du hast zu viel getrunken, du weißt ja nicht was du sagst...“

„Im Gegensatz zu Lucia bin ich total nüchtern. Die wär glatt aus dem Fenster gefallen, wenn Misty ihr nicht schleunigst die richtige Tür gezeigt hätte! Also mach schon! Ich will wissen, was du drauf hast!“

Entsetzt starrte ich ihn an.

Hilfe. Wo war ich hier nur gelandet?

„So schwer ist das nicht, stell dich doch nicht so an!“

In der Dunkelheit konnte ich nur Garys Konturen klar erkennen, aber ich sah, dass er jetzt sein charmantestes Lächeln lächelte.

„Hi Süßer!“

Irritiert blickte ich zur Seite.

Mein innerlichster Wunsch war es, zu fliehen, aber wo hätte ich denn hingehen sollen?

Zu Misty und Lucia? Oh ja, tolle Idee.

Wenn Lucia wirklich so dicht war, wie Gary behauptete, wäre das sicher keine besonders angenehme Nacht – ich beneidete Misty wirklich kein bisschen!

„Hi...“, murmelte ich daher leise.

„Deine Stimme erinnert mich an irgendwen...ah, du klingst genau wie Robbie Williams!“

Wenn mir diese Aktion im ersten Moment peinlich gewesen war – dann fand ich sie jetzt nur noch extrem lustig.

Bei seinem letzten Satz prustete ich los.

„Oh mein Gott, Gary! Soll das jetzt n Witz sein? Sowas kannst du doch zu niemandem sagen!“

Er verdrehte die Augen.

„Du hast echt keine Ahnung! Mädchen kriegen gerne Komplimente!“

„Ja, aber doch nicht solche schwachsinnigen!“

Mit hochgezogenen Schultern sah er mich an. „Naja, du bist eben n Kerl, das ist für mich eben doch etwas...ungewohnter und schwieriger. Also, jetzt weiter. Ich bring dir das Ganze schon bei und Schwupp die Wupp interessiert sich Misty auch für dich!“

Ein Seufzen entfuhr mir.

Zwar wollte ich, dass Misty sich für mich interessierte, aber musste ich dafür wirklich so eine Schmach über mich ergehen lassen...?

„Danke, deine erinnert mich an...ehm...“

„Sag jetzt nichts falsches, kapiert?!“

Ich biss mir auf die Zunge, um nicht wieder lachen zu müssen.

„Stell dir einfach vor, ich hätte jetzt n super Kompliment gemacht, ja?“, schlug ich vor.

„Okay“, er strich mir über eine Wange.

„Süß von dir!“

Irgendwie konnte ich das ganze nicht ernst nehmen:

Gary, der mich süß nannte und mir über die Wangen strich.

Diese dämlichen Komplimente.

Und einfach überhaupt die Tatsache, dass er mir Flirten beibringen wollte.

Konnte es eigentlich noch absurder werden?!

„Ich bin eben süß, willst du mal probieren?“

Gary stöhnte auf. „Ash! Ist das dein Ernst? Wie kannst du so nen Spruch bringen?“

Ich wischte mir eine Lachträne aus dem Augenwinkel.

„Sorry...ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist.“

„Naja, gesagt ist gesagt. Machen wir das beste draus...also. Klar, wieso nicht?“, er zwinkerte mir zu.

Ich zog beide Augenbrauen hoch.

„Naja, ich stehe nicht so auf Kannibalen, weißt du. Könntest du das Problem vielleicht erst in den Griff kriegen, bevor wir ne Beziehung anfangen?“

ASH!!“, diesmal konnte ich wirklich nicht mehr aufhören vor mich hin zu kichern.

„Du benimmst dich wie ein Kleinkind, weißt du das?! Kein Wunder, dass Misty dich nicht mal mit dem Rücken anschauen würde!“

Schlagartig verstummte mein Lachen. Wirklich?

Verhielt ich mich so kindisch?

Irgendwie fand ich das nicht, aber vielleicht hatte ich ja auch einfach keine Ahnung...

„Tut mir Leid, tut mir Leid“, entschuldigte ich mich hastig.

„Gut, dann...probier...“, hauchte ich Gary entgegen und kam mir dabei reichlich blöd vor.

Wer wollte denn so mit jemandem sprechen, in den man nicht mal verliebt war?

Obwohl...noch weniger würde ich so mit jemandem sprechen wollen, in den ich verliebt war!

Das wäre ja noch viel peinlicher...irgendwie.

Gary näherte sich meinem Gesicht.

Er wollte jetzt aber nicht ernsthaft...?

Mein Herz setzte für einen Moment aus.

War der jetzt total übergeschnappt...? Ich hatte alles andere als Lust, ihn zu küssen!

„Gary, du willst mich jetzt aber nicht wirklich küssen, oder?“, fragte ich daher etwas panisch.

„Natürlich nicht du Idiot! Nicht mal in 100 Jahren!“

„Da bin ich aber erleichtert...“

„Ich will dir nur zeigen, wie sich so ein Moment anfühlt, in dem man kurz vor dem ersten Kuss mit einer Person steht“

Er näherte sich mir noch mehr und ich kriege jetzt wirklich Angst.

Selbst wenn er gerade noch beteuert hatte, dass er mich nie küssen würde...wer wusste schon, ob er das nur gesagt hatte??

Er legte eine Hand an meine Wange, ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht...

Ich hielt die Luft an...

„Ach du l-liebe Güte! Ohhh Missy, das musst du dir ans...ansehen! Ash und Gary...“

Gary zuckte im selben Moment zurück wie ich.

Wir beide sprangen gleichzeitig auf und fingen an, irgendwas zu stammeln.

„Das...das ist jetzt etwas anders, als es aussah...“

„Also bitte, Ash und ich...wie absurd...!“

Lucia kicherte immernoch vor sich hin. „Jaja, Schwul-le sind doch was Feines...nich wahr, Missy?“

Wie viel hatte die Kleine denn getrunken?!

Und überhaupt, was machten sie um diese Uhrzeit hier??

Mir blieb die Frage im Hals stecken, als ich Mistys geschockten Gesichtsausdruck sah.

Die Welt schien einen Moment still zu stehen, als ich Lucia irgendwas von einer Nachtwanderung schwafeln hörte.

Ganz kurz bildete ich mir ein, eine Träne in Mistys Augeneinwinkeln zu sehen, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stürmte davon.

Die vor sich hin lallende Lucia ließ sie bei uns zurück...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-09-19T12:22:23+00:00 19.09.2009 14:22
hmmm ich bin mir ganz sicher gewesen, ein Kommi geschrieben zu haben o_O *doof binz* Hab grad deine (Shona) ENS gelesen. Kein problem, dass ihr keine ENS geschrieben habt xD Hab auch so das Kapi zu lesen bekommen ^___^ Aber das Kapi hatte echt Momente, wo ich unterm Tisch lag. Soooo lollig!!!! Und die Flirt Szene zwischen Gary und Ash - der Hamma!! genauso Lucias absturtz xDD
Von: MiyaToriaka
2009-09-13T19:07:33+00:00 13.09.2009 21:07
Also - der Anfang war wirklich schwere Kost - so viele Gedanken und so... ABER DIESES GEFLIRTE ZWISCHEN ASH UND GARY XDXD ICH LIEG JETZT NOCH UNTERM TISCH UND HAB BAUCHSCHMERZEN XDXD IHR SCHWEINE!!!! XDXD *zu viel SouthPark*
Ne im ernst, Gary is KULT XD SO-DER-HAMMA!!! XD
Und jetzt wirds endlich mal interesant! Los, Ash, hinterher!!!
Von: abgemeldet
2009-09-13T12:44:39+00:00 13.09.2009 14:44
Wie genial ist das denn? =D
Bei der Flirtszene zwischen Gary und Ash musste ich so lachen!
Das ganze Kapitel ist echt toll geschrieben =)
Aber Ash tut mir Leid, als er da unter dem Tisch sitzt...
Gary geht ja jetzt ziemlich ran, nicht wahr?
Bin schon sehr gespannt, was Misty jetzt von ihm und Ash denkt!


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