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Who knows...?

von

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Feuer

Es brennt auf mir. Es kriecht mir die Arme hinauf. Doch es verbrennt mich nicht. Meine Hände zittern. Ich trau mich nicht meine Augen zu öffnen. Das Feuer überzieht mich und lähmt meine Gedanken. Jeden Moment muss es aufhören. Gleich ist es vorbei. Doch es schlängelt sich meine Beine hinab und versenkt mir die Füße. Ein Schrei ertönt. Vorsichtig öffne ich meine Augen. Ich sehe ihre vor Angst verzerrten Gesichter. Ihre weit aufgerissenen Augen starren mich an. Jetzt sehe ich das Feuer. Schwarze Flammen tanzen auf meiner Haut. Aber ich brenne nicht. Panisch weichen sie von mir, laufen kreischend davon. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. "Helft mir.", bettele ich sie an. Das Feuer ging auf den Boden über und schwebte langsam auf sie zu. Ich kann nichts tun. Es betäubt meinen Körper. Sie blieben wie erstarrt stehen und sehen angsterfüllt zu wie das schwarze Feuer auf sie zu kommt. Es erreicht ihre Beine und klettert an ihnen empor.

Und plötzlich spühre ich etwas Neues. Als würde man in warme Kleidung steigen. Ganz klar spühre ich sie in meinem Kopf. Ihre Angst. Ihre Abscheu mir gegenüber. Ihren Drang zu fliehen. Ihre Gefühle füllen mich aus, verbreiten sich in meinem Körper. Nun sind auch sie komplett mit meinem Feuer überzogen. Sie schreien. Wollen es sich von den Gliedern klopfen. Meine Gedanken werden klarer. Ihre Angst macht mich stärker. Sie lässt mich das Feuer ertragen. Ich krieche in ihren Geist und nehme ihnen ihre Kraft. Gleich wird das Feuer erlöschen. Es wird gleich vorbei sein. Das Feuer versenkt mich nun nicht mehr. Jetzt ist es nicht mehr mächtig genug. Doch warum fürchten sich die anderen immer noch? Ich habe es doch fast gelöscht. Es fühlt sich nicht mehr falsch an. Eher wie ein Teil von mir. Wie mein Herzschlag.
 

Aber warum verstehen sie nicht?
 

Eine neue, noch mächtigere Energie verdrängt all ihre Gefühle aus mir. Hass flutet durch meinen Kopf. Diesmal gehört das Gefühl mir. Mein Feuer wird heißer und verbrennt ihre Gedanken. Sie schreien vor Qualen. Ich verbrenne ihre Seele. Das Verlangen das Feuer zu stoppen verschwindet. Sie haben mich dazu gebracht. Ihre Angst macht mich stärker. Sie werden bereuen mich verabscheut zu haben. Fast habe ich es geschafft. Fast sind sie ausgebrannt. Mein Feuer nimmt ihre hohlen Köpfe ein und sie fühlen sich schwach an. Sie werden immer schlaffer und es wird schwer sie zu halten. Auch ich werde schwächer. Und plötzlich, als hätte mich jemand aus einer Trance geschnippst, verschwindet das Feuer. Alles wird leicht und ihre leblosen Körper fallen zu Boden. Ihre Münder geöffnet zu stummen Schreien. Mein Körper ist befreit von allem Hass.
 

Ich...bin leer.

Wie sie. Jedes Leben ausgepumpt und verbrannt. Ich habe sie getötet. Langsam wird mein Blick klarer.

War es Absicht? Ich habe nichts dagegen getan. Ich habe sie umgebracht. Ein Schluchzen entfährt meiner Kehle und ich schlinge mir die schwachen Arme um die Brust. Meine Knie geben nach und ich sacke zu Boden. Mein Kopf, zu schwer von der Leere, zieht mich nach unten. Ich bin ein Mörder. Alle sind sie wegen mir gestorben. Stille Tränen laufen mir über die Wangen und ich schließe die Augen. Ich traue mich nicht genau hinzusehen, in ihre toten Gesichter, zu einer hässlichen Fratze verzerrt. Ich hasse mich dafür. Und ich hasse dieses Feuer. Ich habe gefoltert und getötet. Mein Leben ist vorbei.



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